LEBENSRAUM MEERE UND IHRE BEWOHNER

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MEERE UND IHRE
BEWOHNER
S AC H
I NF OR MAT IO N
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Wasser ist das beherrschende Element auf der Erde: Zu 70% ist die Erdoberfläche
mit Wasser bedeckt. Die drei großen Ozeane sind der Atlantik, der Pazifik (auch
Stiller Ozean genannt) und der Indische Ozean. Zahlreiche kleinere Meere wie das
Mittelmeer oder das Rote Meer sind durch Meerengen mehr oder weniger stark
von den Ozeanen getrennt. Große Ströme sorgen nicht nur für
die Verbreitung von Tieren, Nährstoffen und Plankton, sondern
beeinflussen auch stark das Weltklima. So bewirkt etwa der warme
Golfstrom, dass an der Südküste Englands Palmen wachsen können. Der
Salzgehalt in den Weltmeeren schwankt sehr stark und beträgt
im Schnitt um die 35 Promille. Im Toten Meer ist er dagegen um
das Zehnfache höher als im Atlantik, sodass praktisch keine Lebewesen darin
vorkommen können. Süßwasser weist einen Salzgehalt von unter 0,5 Promille
auf. Aus dem Meer kommt alles Leben. In der sogenannten Ursuppe entstan-
Kaum vorstellbar, dass die ruhige
See sich durch Wind und Unwetter
in ein tödliches Inferno verwandeln
kann.
den vor mehr als drei Milliarden Jahren die ersten mikroskopisch kleinen Zellen,
die Urform der heutigen Tier- und Pflanzenwelt. Erst vor 1,2 Milliarden Jahren entstanden daraus die ersten mehrzelligen Lebewesen. Die Vorfahren der heutigen
Wirbeltiere entstanden im Paläozoikum vor 500 Millionen Jahren. Vor 360
Millionen Jahren fingen die Reptilien, die Ahnen der Dinosaurier, damit an, das
Festland zu erobern. Die ersten Säugetiere und Blütenpflanzen sind dagegen vergleichsweise junge Formen des Lebens.
GEZEITEN
Der Wasserstand in den Weltmeeren veränder t sich ständig. Die Gezeiten – also
Ebbe und Flut – wechseln sich in einem Rhythmus von ungefähr zwölf Stunden ab.
Waren Robben im letzten Jahrhundert besonders wegen ihres
Pelzes begehrt, so sind sie heute
durch Tankerunfälle sowie die
Erderwärmung bedroht.
Fischschwärme wandern in nördlichere, kältere, sauerstoffreichere
Regionen ab und führen damit
zu Nahrungsmangel.
Ursache für die Gezeiten ist die Anziehungskraft des Mondes. Die Auswirkungen
sind in den einzelnen Meeren sehr unterschiedlich. An den Küsten des Atlantiks
beträgt die Differenz zwischen Ebbe und Flut bis zu acht Metern, in der Nordsee
liegt der Gezeitenhub immer noch bei beachtlichen zwei bis vier Metern. In der
Adria hingegen macht der Unterschied nicht einmal mehr einen Meter aus.
IN DEN TIEFEN DER OZEANE
Der Grund der Ozeane ist genauso bucklig und faltig wie die Erdoberfläche
Die Kraft einer Welle ist nicht zu
unterschätzen. Schon kleine Wellen
können einen buchstäblich von den
„Füßen reißen“.
oberhalb des Meeresspiegels. Auch unter Wasser gibt es Gebirge mit tiefen
Schluchten und Tälern. So haben Tiefseegräben wie der Mariannengraben schon
viele Forscher angelockt. In Tiefen von bis zu 11.000 Metern sind nur mehr höchst
spezialisier te Lebewesen zu finden. Aus manchen dieser Meeresgräben dringt noch
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SACH
I N F O R MATION
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heute heiße Lava aus dem Inneren der Erdkruste her vor und
erstarr t im eisig kalten Wasser. Dadurch werden die Platten der
Erdkruste verschoben und die Kontinente auseinander getrieben, was häufig zu
Erdbeben führ t.
ZUSAMMENFASSUNG: Über 300.000 bekannte Lebewesen sind im
Meer beheimatet. Grundsätzlich stehen ihnen zwei Lebensräume zur Verfügung. Der
Meeresboden, das benthische Reich, bietet unzähligen Pflanzen und Algen, aber auch
vielen Tieren einen abwechslungsreichen Lebensraum. Im freien Wasser, dem pelagischen Reich, finden wir zum einen winzige Schweborganismen, das sogenannte
Plankton, und andererseits die großen frei schwimmenden Fische und
Wale. Korallenriffe sind ganz besondere Lebensräume, die durch die
Tätigkeit kleiner Polypen entstehen und sich oft über viele Hunder t
Kilometer erstrecken. Sie liegen nah an der Oberfläche und zählen mit viel
Licht und warmen Wasser zu den ar tenreichsten Lebensräumen. Riffe kommen nur
in Meeren vor, wo die Wasser temperatur nie unter 20°C sinkt.
MEERESBEWOHNER
Korallenfische gehören zu den buntesten Lebewesen überhaupt. Viele der Fische
haben als Jungtiere und erwachsene Fische unterschiedliche Kleider. Aber auch so
geheimnisvolle Lebewesen wie Seeanemonen, Tintenfische, Seeigel und MeeresEin starker Algenbefall durch zu
viele Nährstoffe oder zu hohe
Wassertemperatur wirkt sich
auf das fragile System eines
Korallenriffs rasch negativ aus.
Die Korallen sterben ab und mit
ihnen ihre Bewohner aus.
Die Korallenbleiche hat bereits
viele Atolle unwiderruflich zerstört
und damit die artenreichsten
Regionen in den Ozeanen und
Meeren reduziert.
schnecken bevölkern die Riffe. Das größte Riff der Erde liegt an der Ostküste
Australiens und heißt Großes Barriereriff. Schon ab einer Tiefe von 30 bis 40 Metern
beginnt das Licht aus dem Meer zu verschwinden. Hier kann kein pflanzliches Plankton
mehr überleben, weil die Assimilation an das Vorhandensein von Licht gebunden ist.
Ab 200 Metern Tiefe ist es stockdunkel, nur noch wenige Spezialisten können
hier existieren.
GEFAHR MENSCH
Die Ozeane sind durch den Einfluss des Menschen
stark bedroht. Schadstoffe aus ungeklär ten
Abwässern verschmutzen die Küstenregionen und
zerstören wichtige Lebensräume und Laichplätze für Fische,
Schildkröten, Wasservögel und Meeressäuger wie etwa Robben und Wale. Viele
Staaten haben durch den Bau von Kanalisationen und Kläranlagen den Eintrag von
Schadstoffen verringer t. Der Fischfang in den Weltmeeren hat durch Überfischung zu
einer dramatischen Verkleinerung der Fischbestände geführ t. Viele Bestände von
Heilbutt, Dorsch und Thunfisch stehen am Rande des Aussterbens.
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D I DAKT IS C H E
U MS ET ZU NG
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Der Lebensraum Meer gehör t für Kinder zwar nicht zum unmittelbaren
Erfahrungs- und Erlebnisbereich, aber durch Urlaubsreisen und Berichte
aus den Medien kommen sie damit immer wieder in Kontakt. Meldungen
über Umweltkatastrophen durch Tankerunfälle und die durch die Ölverschmutzung bedingte Gefährdung der Tiere berühren die Kinder auf emotionaler Ebene und werden unter anderem in diesem Kapitel sachlich hinterfragt und besprochen. Das erste Projekt soll den Kindern die Ar tenvielfalt
in den Gewässern bewusst machen. Die Unterscheidung nach Lebewesen im Salzund Süßwasser beschränkt sich auf einige ausgewählte Ar ten. Im zweiten Projekt
werden den Kindern die ökologischen Auswirkungen von Ölverschmutzung auf die
Tierwelt durch Experimente verständlich gemacht.
Die Riesen der Meere üben eine
große Faszination auf Kinder aus.
LERNZIELE:
Kennenlernen und Benennen ausgewählter Tiere im Süß- und Salzwasser.
Verständnis über die ökologischen Auswirkungen menschlichen
Handelns gewinnen.
Planen, Durchführen und Auswer ten einfacher Experimente zum
Aufzeigen biologischer Zusammenhänge.
Informationen und Bildmaterial
über Meeresbewohner können auf
vielfältige Art gesammelt werden.
ORT: Klassenzimmer.
ZEITAUFWAND: ein bis zwei Unterrichtsstunden zur
theoretischen Vorbereitung, eine Unterrichtsstunde zur Durchführung
der Experimente.
MATERIALIEN: Papierstreifen (ca. 25cm x 8cm), dicke Filzstifte, Bilder oder
Fotos, Magnete oder Klebestreifen zum Befestigen, Arbeitsblatt.
Mit Deckweiß und blauer Tusche
entstehen wunderschöne Effekte.
KOSTEN: keine.
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Die Kinder werden in Gruppen aufgeteilt und jede Gruppe erhält einige
Papierstreifen und dicke Filzstifte. Zu der Überschrift „Wasserbewohner“
schreiben die Kinder auf jeweils einen Streifen ein ihnen bekanntes Tier. Dabei ist zu
beachten, dass nicht Oberbegriffe (z. B. Fische) verwendet werden, sondern
bestimmte Ar ten (z. B. Thunfisch). Im Anschluss werden die Kär tchen von jeder
Gruppe vorgelesen und an der Tafel gesammelt. Dabei werden gleiche Kär tchen
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DI DAK TIS C HE
UM SET ZU N G
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ausgeschieden und - falls vorhanden - Bilder zugeordnet. Nun soll
Ordnung in die zahlreichen Wasserbewohner gebracht werden. Die
Unterscheidung nach Süß- und Salzwasserbewohnern wird von den
Kindern schnell gefunden werden. Abschließend wird das Arbeitsblatt in
Einzelarbeit ausgefüllt.
ÖLVERSCHMUTZUNG DER MEERE
Als Einstieg eine Videoaufzeichnung von einem Fernsehbericht über ein Tankerunglück
Seesterne gehören so wie
Seeigel und Seegurken zu
den Stachelhäutern.
zu zeigen, ist sicher am wirkungsvollsten. Zunächst bekommen die Kinder Gelegenheit, ihr Wissen zu diesem Thema in einem Klassengespräch auszutauschen und zu
erweitern. Die Experimente werden von den Kindern anhand des beiliegenden
Arbeitsblat-tes in Kleingruppen selbstständig durchgeführ t. Abschließend wird in einem
weiteren Klassengespräch der Bezug zur unmittelbaren Erfahrungswelt der Kinder hergestellt und Fehlverhalten aufgezeigt (z. B. Speiseölreste nicht in den Abfluss leeren
usw.).
UNTER DEM MEERESSPIEGEL
Mit Deckweiß auf ein A5-Blatt Meerestiere und Pflanzen malen. Nach dem Trocknen
mit blauer Tusche übermalen. Wieder trocknen lassen und dann unter dem Wasserstrahl vorsichtig abwaschen. Über dem Deckweiß löst sich die Tusche und es entstehen Effekte wie bei
einem Linolschnitt.
Altöl gehört nicht ins
Abwasser! Ein Liter Öl
kann eine Million Liter
Wasser verseuchen. Aus
Altspeiseölen kann
Biodiesel erzeugt werden,
sammeln Sie dieses daher
im NÖLI. Mehr zum NÖLI
finden Sie im Wasser
Service.
INFO SERVICE:
Bilder und Informationen zum
Thema Meeresverschmutzung findet
man auch bei Greenpeace, siehe
Wasser Service.
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A R B EIT S B LAT T
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SÜßWASSER- UND MEERESBEWOHNER
Zeichne einige Meeresbewohner und Süßwasserbewohner!
Schreibe die Tiernamen in die richtige Spalte und suche selbst
noch Beispiele für Lebewesen im Süßwasser und im Salzwasser!
Wal, Forelle, Wasserfrosch, Seepferdchen, Karpfen, Seestern,
Flusskrebs, Tintenfisch
Lebewesen im Süßwasser
Lebewesen im Salzwasser
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du, dass Seesterne einen
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neuen Arm bilden können,
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Wusstest du, dass
Seepferdchen nur cirka ein
Jahr alt werden? Wusstest
wenn sie einen verlieren?
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A R BEIT S BLATT
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ÖL-EXPERIMENTE
Führe diese Experimente durch und notiere deine Beobachtungen!
Material: große
Glasschüssel,
Wasser, Speiseöl,
Geschirrspülmittel,
Löffel, Strohhalme,
Fülle eine große Schüssel mit Wasser und gieße etwas
Speiseöl hinein! Rühre mit einem Löffel gut um!
Was kannst du beobachten?
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Vogelfeder.
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Versuche mit einem Kaffeelöffel das Öl abzuschöpfen!
Gelingt es dir? ________________________________________
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Gieße einige Tropfen Geschirrspülmittel in die
Schüssel, was kannst du beobachten!
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Fragt eure LehrerIn nach
einem NÖLI - das ist ein
Sammelbehälter für
Um den Ölteppich am Ausbreiten zu hindern, kannst du mit
abgeknickten Strohhalmen ein Hindernis bilden.
Altspeiseöl – da könnt ihr
das mit Öl verschmutze
Wasser entsorgen, oder ihr
bringt es zu einer
Sammelstelle!
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