Fixsternhimmel Oktober 2017 Sternkarte ist auch gültig für: MEZ 01.08. 15.08. 01.09. 15.09. 01.10. 15.10. 31.10. 15.11. 30.11. 15.12. 3.00 h 2.00 h 1.00 h 0.00 h 23.00 h 22.00 h 21.00 h 20.00 h 19.00 h 18.00 h MESZ 3.00 h 3.00 h 2.00 h 1.00 h 24.00 h 23.00 h Sternbild Pegasus Das Sommerdreieck steht zwar noch hoch im Südwesten und Deneb sieht man sogar zenitnah, dennoch macht sich nun der Herbst am abendlichen Sternenhimmel deutlich bemerkbar. Um den Meridian und in der östlichen Himmelshälfte nehmen inzwischen die Herbst-Sternbilder ihren Platz ein. Im Zenit steht nun Kassiopeia, das Himmels-W, während der Große Wagen tief am Nordhorizont in unterer Kulmination eben durch den Meridian rollt. Das Quadrat des Pegasus hat die Mittagslinie bereits erreicht. Dieses markante Sternenviereck ist leicht zu entdecken. So wie das Sommerdreieck oder das Wintersechseck gehört das Pegasus-Quadrat zu den Figuren, die die Jahreszeit am gestirnten Firmament charakterisieren. Deshalb nennt man es auch Herbstviereck. Der Pegasus gilt als Leitsternbild des Herbsthimmels. Die vier Sterne des Pegasus-Quadrats heißen Markab (α Pegasi), Scheat (β Pegasi), Algenib (γ Pegasi) und Sirrah, wobei Sirrah selbst nicht mehr zum Pegasus gehört, sondern schon der erste Stern der Andromeda-Kette, nämlich α Andronedae, ist. Scheat ist übrigens einer der größten Sterne, die wir kennen. Diese tiefrote Riesensonne, die von uns 200 Lichtjahre entfernt ist, übertrifft unsere Sonne 160-mal an Durchmesser. Stünde Scheat an Stelle unserer Sonne, so würde die Oberfläche dieses Sterns bis zur Marsbahn reichen. Etwa auf der Linie Enif – Atair stößt man auf das kleine, aber markante Sternbild Delphin. Noch kleiner und recht unscheinbar ist das Füllen (lat.: Equuleus). Es liegt zwischen Enif und dem Delphin. Es ist das zweitkleinste Sternbild und setzt sich nur aus Sternen 4. Größe und schwächer zusammen. Wer gute Augen und einen dunklen, mondlosen Nachthimmel hat, erkennt im Sternbild Andromeda ein wenig nördlich des Sternes Mirach (β Andromedae) ein kleines, nebeliges Lichtfleckchen. Es handelt sich um den berühmten Andromedanebel, unserer Nachbarmilchstraßensystem (Katalogbezeichnung: M 31). Die Andromedagalaxie ist knapp drei Millionen Lichtjahre von uns entfernt und das fernste Himmelsobjekt, das man mit bloßen Augen erkennen kann. Die anderen großen Sternsysteme mit Ausnahme der Galaxie M 33 im Sternbild Dreieck (lat.: Triangulum) sind noch viel weiter von uns entfernt. Die Dreiecksgalaxie ist fast gleich weit entfernt wie der Andromedanebel. Im Gegensatz zur Andromedagalaxie sieht man hier fast direkt von oben auf die prächtige Spirale von M 33. Südlich der Andromeda stößt man auf das kleine Sternbild des Widders. Der hellste Stern (α Arietis) heißt Hamal, was „Kopf des Widders“ bedeutet. Der Widder ist ein kleines, aber markantes Sternbild, das man leicht findet. Im Wesentlichen setzt es sich aus drei Sternen zusammen, die ein stumpfwinkliges Dreieck bilden. Auch diejenigen, die sich gar nicht am Sternenhimmel auskennen, ist der Widder zumindest dem Namen nach vertraut. Denn er gehört zum Tierkreis, also zu jenen Sternbildern, durch die die Sonne im Laufe des Jahres hindurch wandert, und zwar vom 18. April bis 14. Mai. Bei der Aufzählung der Tierkreissternbilder steht der Widder stets an erster Stelle. Dies rührt daher, dass vor mehr als 2.000 Jahren der Frühlingspunkt im Sternbild Widder lag. Der Frühlingspunkt ist der Schnittpunkt der aufsteigenden Sonnenbahn mit dem Himmelsäquator. Passiert die Sonne den Frühlingspunkt, so überschreitet sie den Himmelsäquator und wechselt von der Süd- auf die Nordhalbkugel des Himmels. An dem Tag, an dem die Sonne den Himmelsäquator in Richtung Nord kreuzt, tritt die Tagundnachtgleiche ein. Der Frühlingspunkt bleibt aber ortsfest unter den Sternen fixiert. Infolge der Kreiselbewegung der Erdachse, der sogenannten Präzession, wandert er entgegen dem Sonnenlauf, also von Ost nach West in knapp 26.000 Jahren einmal durch den ganzen Tierkreis. Etwa alle 2.000 Jahre wechselt der Frühlingspunkt in ein neues Sternbild- Vom Jahre -1840 bis zum Jahr -70 lag er im Sternbild Widder, ab da wechselte er ins Sternbild Fische und im Jahr 2610 wird er in das Sternbild Wassermann treten. Auch wenn in unserer Zeit der Frühlingspunkt im Sternbild Fische liegt, so sprechen wir weiterhin vom Widderpunkt, wenn der Frühlingspunkt gemeint ist. Er ist auch der Ursprung der äquatorialen und ekliptikalen Himmelskoordinaten. Zwischen Widder und Andromeda hat das kleine Sternbild Dreieck (lat.: Triangulum) seinen Platz. Östlich der Andromeda findet man ihren Retter, den Helden Perseus, mit seinem berühmten bedeckungsveränderlichen Stern Algol (β Persei). Im Südosten nimmt das Sternbild Walfisch das Areal ein. Er ist kein Wal im Sinne der Zoologie und auch kein Fisch, sondern das Meeresungeheuer Cetus, das die Gestade Äthiopien einst bedrohte und dem die Prinzessin Andromeda geopfert werden sollte. Im Sternbild Walfisch steht auch der langperiodische Variable Mira (ο Ceti). Die Termine der Helligkeitsminima von Algol und der aktuellen Helligkeit von Mira sind der Tabelle „Veränderliche Sterne“ unter der Rubrik „Veränderlicher des Monats Oktober 2017“ zu entnehmen. Tief im Süden blinkt ein heller Stern, nämlich Formalhaut (α Piscis Austrinus). Im Osten wiederum ist der Stier mit seinem roten Hauptstern Aldebaran und den beiden offenen Sternhaufen Hyaden und Plejaden aufgegangen. Herbstviereck Quelle: Keller, H.-J.: Das Himmelsjahr 2017