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Springer-Lehrbuch
Franz Schwabl
Statistische Mechanik
Dritte, aktualisierte Auflage
mit 189 Abbildungen, 26 Tabellen
und 186 Aufgaben
123
Professor Dr. Franz Schwabl
Physik-Department
Technische Universität München
James-Franck-Strasse
85747 Garching, Deutschland
e-mail: [email protected]
ISBN-10 3-540-31095-9 3. Auflage Springer Berlin Heidelberg New York
ISBN-13 978-3-540-31095-2 3. Auflage Springer Berlin Heidelberg New York
ISBN 3-540-20360-5 2. Auflage Springer-Verlag Berlin Heidelberg New York
Bibliografische Information Der Deutschen Bibliothek.
Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische
Daten sind im Internet über <http://dnb.ddb.de> abrufbar.
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Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt auch
ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, daß solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und
Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürften.
Satz: F. Schwabl und Satztechnik Katharina Steingraeber, Heidelberg
unter Verwendung eines Springer LATEX2ε Makropakets
Herstellung: LE-TEX Jelonek, Schmidt & Vöckler GbR, Leipzig
Einbandgestaltung: design & production GmbH, Heidelberg
Gedruckt auf säurefreiem Papier
SPIN: 11607779
56/3100/YL - 5 4 3 2 1 0
Eine Theorie ist desto eindrucksvoller, je größer die
Einfachheit ihrer Prämissen ist, je verschiedenartigere
Dinge sie verknüpft und je weiter ihr Anwendungsbereich
ist. Deshalb der tiefe Eindruck, den die klassische
Thermodynamik auf mich machte. Es ist die einzige
physikalische Theorie allgemeinen Inhaltes, von der ich
überzeugt bin, daß sie im Rahmen der Anwendbarkeit
ihrer Grundbegriffe niemals umgestoßen werden wird (zur
besonderen Beachtung der grundsätzlichen Skeptiker).
Albert Einstein
Meiner Tochter Birgitta
Vorwort zur dritten Auf lage
Die erfreulich positive Aufnahme des Buches hatte dazu geführt, daß innerhalb verhältnismäßig kurzer Zeit eine weitere Neuauflage erforderlich war.
Dabei wurden an einer Reihe von Stellen erklärende Ergänzungen, Präzisierungen und Erweiterungen angebracht und Querverbindungen zwischen
den einzelnen Abschnitten hervorgehoben. Das betrifft auch einen Teil der
Übungsaufgaben. Ein Teil der Abbildungen wurde schöner gestaltet, der Umbruch wurde verbessert und Druckfehler korrigiert. Bei allen diesen Zusätzen
habe ich darauf Bedacht genommen, den kompakten Charakter des Buches
nicht zu verändern. Bei dieser Gelegenheit möchte ich allen Kollegen, Mitarbeitern und Studenten danken, die Verbesserungsvorschläge machten oder
beim Korrekturlesen halfen. Herrn Dr. Th. Schneider und den an der Herstellung beteiligten Mitarbeitern des Springer-Verlages danke ich für die exzellente Zusammenarbeit.
München,
im Januar 2006
F. Schwabl
Vorwort
Das vorliegende Lehrbuch behandelt die statistische Mechanik. Ziel ist eine
deduktive Darstellung der statistischen Mechanik des Gleichgewichts basierend auf einer einzigen Hypothese – der Form der mikrokanonischen Dichtematrix – sowie der Behandlung der wichtigsten Elemente von Nichtgleichgewichtsphänomenen. Über die Grundlagen hinaus wird versucht, die Breite
und Vielfalt der Anwendungen der statistischen Mechanik zu demonstrieren. Es werden auch modernere Gebiete wie Renormierungsgruppentheorie,
Perkolation, stochastische Bewegungsgleichungen und deren Anwendungen
in der kritischen Dynamik besprochen. Es wird Wert auf eine gestraffte
Darstellung gelegt, die dennoch außer Kenntnis der Quantenmechanik keine
weiteren Hilfsmittel benötigt. Die Verständlichkeit wird gewährleistet durch
die Angabe aller mathematischen Schritte und ausführliche und vollständige Durchführung der Zwischenrechnungen. Am Ende jedes Kapitels sind eine Reihe von Übungsaufgaben angegeben. Teilabschnitte, die bei der ersten
Lektüre übergangen werden können, sind mit einem Stern gekennzeichnet.
Nebenrechnungen und Bemerkungen, die für das Verständnis nicht entscheidend sind, werden in Kleindruck dargestellt. Wo es hilfreich erscheint, werden
Zitate angegeben, die keineswegs vollständig sind, aber zur weiteren Lektüre
anregen sollen. Am Ende der fortgeschritteneren Kapitel befindet sich eine
Liste von Lehrbüchern.
Im ersten Kapitel werden die Grundbegriffe der Wahrscheinlichkeitstheorie und Eigenschaften von Verteilungsfunktionen und Dichtematritzen dargestellt. In Kapitel 2 wird das mikrokanonische Ensemble und davon ausgehend grundlegende Begriffe wie Entropie, Druck und Temperatur eingeführt.
Daran anschließend werden die Dichtematrizen für das kanonische und das
großkanonische Ensemble abgeleitet. Das dritte Kapitel ist der Thermodynamik gewidmet. Hier wird der übliche Stoff (thermodynamische Potentiale,
Hauptsätze, Kreisprozesse, etc.) mit besonderem Augenmerk auf die Theorie der Phasenübergänge, Mischungen und Grenzgebiete zur physikalischen
Chemie behandelt. Kapitel 4 befaßt sich mit der statistischen Mechanik von
idealen Quantensystemen, u. a. Bose-Einstein-Kondensation, Strahlungsfeld,
Suprafluidität. Im Kapitel 5 werden reale Gase und Flüssigkeiten (innere Freiheitsgrade, van der Waals Gleichung, Mischungen) behandelt. Kapitel 6 ist
den Erscheinungen des Magnetismus, u. a. magnetischen Phasenübergängen,
X
Vorwort
gewidmet. Darüber hinaus werden damit verwandte Phänomene, wie z. B. die
Gummielastizität, dargestellt. Kapitel 7 ist der Theorie der Phasenübergänge
und kritischen Phänomenen gewidmet, wobei nach einem allgemeinen Überblick die Grundzüge der Renormierungsgruppentheorie dargestellt werden.
Außerdem wird die Ginzburg-Landau- Theorie eingeführt, und als ein den
kritischen Phänomenen verwandtes Gebiet die Perkolation besprochen. Die
restlichen drei Kapitel handeln von Nichtgleichgewichtsvorgängen, das sind
zunächst Brownsche Bewegung, Langevin- und Fokker-Planck-Gleichung und
deren Anwendungen, sowie die Theorie der Boltzmann-Gleichung und daraus
das H-Theorem und hydrodynamische Gleichungen. Im letzten Kapitel, über
Irreversibilität, werden grundsätzliche Überlegungen über deren Zustandekommen und den Übergang ins Gleichgewicht angestellt. In den Anhängen
wird u. a. der dritte Hauptsatz und die Herleitung der klassischen Verteilungsfunktion aus der Quantenstatistik dargestellt und die mikroskopische
Herleitung hydrodynamischer Gleichungen. Diese ist nur deshalb in den Anhang verschoben, weil sie Methoden aus der fortgeschrittenen Quantenmechanik benützt, die über den Rahmen des Buches hinausgehen, und auch um
den Gedankenfluß von Kapitel 10 nicht zu unterbrechen.
Das Buch wird Studenten der Physik und verwandter Fachgebiete ab
dem 5. oder 6. Semester empfohlen, und Teile daraus können möglicherweise
auch von Lehrenden nutzbringend verwendet werden. Dem Studierenden wird
empfohlen, zunächst Abschnitte mit Stern oder Kleindruck zu übergehen, um
so an den essentiellen Kern des Gebietes zu gelangen.
Dieses Buch ist aus Vorlesungen, die der Autor wiederholt an der Johannes
Kepler Universtität Linz und an der Technischen Universität München gehalten hat, entstanden. Am Schreiben des Manuskripts, am Lesen der Korrekturen haben viele Mitarbeiter mitgewirkt: Frau I. Wefers, Frau E. Jörg-Müller,
die Herren M. Hummel, A. Vilfan, J. Wilhelm, K. Schenk, S. Clar, P. Maier, St. Fiedler, B. Kaufmann, M. Bulenda, K. Kroy, H. Schinz, A. Wonhas.
Herr W. Gasser hat das gesamte Manuskript mehrfach gelesen und zahlreiche Korrekturvorschläge gemacht. Ratschläge meiner früheren Mitarbeiter,
der Herren E. Frey und U. Täuber, waren ebenfalls sehr wertvoll. Ihnen und
allen anderen Mitarbeitern, deren Hilfe wichtig war, sowie stellvertretend für
den Springer-Verlag Herrn Dr. H.J. Kölsch sei an dieser Stelle herzlichst gedankt.
München,
Dezember 1999
F. Schwabl
Inhaltsverzeichnis
1.
2.
Grundlagen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
1.1 Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
1.2 Exkurs über Wahrscheinlichkeitstheorie . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
1.2.1 Wahrscheinlichkeitsdichte, charakteristische Funktion .
1.2.2 Zentraler Grenzwertsatz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
1.3 Ensemble in der klassischen Statistik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
1.3.1 Phasenraum, Verteilungsfunktion . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
1.3.2 Liouville-Gleichung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
1.4 Quantenstatistik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
1.4.1 Dichtematrix für reine und gemischte Gesamtheiten . . .
1.4.2 Von Neumann-Gleichung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
∗
1.5 Ergänzungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
∗
1.5.1 Binomial- und Poisson-Verteilung . . . . . . . . . . . . . . . . . .
∗
1.5.2 Gemischte Gesamtheiten und Dichtematrix
von Teilsystemen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Aufgaben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
1
1
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4
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9
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17
17
Gleichgewichtsensemble . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
2.1 Vorbemerkungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
2.2 Mikrokanonisches Ensemble . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
2.2.1 Mikrokanonische Verteilungsfunktion und Dichtematrix
2.2.2 Klassisches ideales Gas . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
∗
2.2.3 Quantenmechanische harmonische Oszillatoren
und Spin-Systeme . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
2.3 Entropie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
2.3.1 Allgemeine Definition . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
2.3.2 Extremaleigenschaft der Entropie . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
2.3.3 Entropie im mikrokanonischen Ensemble . . . . . . . . . . . .
2.4 Temperatur und Druck . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
2.4.1 Systeme im Kontakt, Energieverteilungsfunktion,
Definition der Temperatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
2.4.2 Zur Schärfe von Verteilungsfunktionen
von makroskopischen Größen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
2.4.3 Äußere Parameter, Druck . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
25
25
26
26
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19
21
33
35
35
36
37
38
38
41
43
XII
3.
Inhaltsverzeichnis
2.5 Eigenschaften einiger nicht wechselwirkender Systeme . . . . . . .
2.5.1 Ideales Gas . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
∗
2.5.2 Nicht wechselwirkende quantenmechanische
harmonische Oszillatoren und Spins . . . . . . . . . . . . . . . . .
2.6 Kanonisches Ensemble . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
2.6.1 Dichtematrix . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
2.6.2 Beispiele: Maxwell-Verteilung
und barometrische Höhenformel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
2.6.3 Entropie des kanonischen Ensembles
und deren Extremalität . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
2.6.4 Virialsatz und Äquipartitionstheorem
(Gleichverteilungssatz) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
2.6.5 Thermodynamische Größen im kanonischen Ensemble .
2.6.6 Weitere Eigenschaften der Entropie . . . . . . . . . . . . . . . . .
2.7 Großkanonisches Ensemble . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
2.7.1 System mit Teilchenaustausch . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
2.7.2 Großkanonische Dichtematrix . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
2.7.3 Thermodynamische Größen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
2.7.4 Großkanonisches Zustandsintegral
für das klassische ideale Gas . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
∗
2.7.5 Großkanonische Dichtematrix in Zweiter Quantisierung
Aufgaben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
46
46
Thermodynamik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
3.1 Potentiale und Hauptsätze der Gleichgewichtsthermodynamik
3.1.1 Definitionen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
3.1.2 Legendre-Transformation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
3.1.3 Gibbs-Duhem-Relation in homogenen Systemen . . . . . .
3.2 Ableitungen thermodynamischer Größen . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
3.2.1 Definitionen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
3.2.2 Integrabilität und Maxwell-Relationen . . . . . . . . . . . . . .
3.2.3 Jacobi-Determinante . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
3.2.4 Beispiele . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
3.3 Fluktuationen und thermodynamische Ungleichungen . . . . . . .
3.3.1 Fluktuationen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
3.3.2 Ungleichungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
3.4 Absolute Temperatur und empirische Temperaturen . . . . . . . .
3.5 Thermodynamische Prozesse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
3.5.1 Begriffe der Thermodynamik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
3.5.2 Irreversible Expansion eines Gases, Gay-Lussac-Versuch
3.5.3 Statistische Begründung der Irreversibilität . . . . . . . . . .
3.5.4 Reversible Vorgänge . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
3.5.5 Adiabatengleichung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
3.6 Erster und zweiter Hauptsatz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
75
75
75
79
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82
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63
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69
70
Inhaltsverzeichnis
3.6.1 Der erste und zweite Hauptsatz für reversible
und irreversible Vorgänge . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
∗
3.6.2 Historische Formulierungen der Hauptsätze
und andere Bemerkungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
3.6.3 Beispiele und Ergänzungen zum zweiten Hauptsatz . . .
3.6.4 Extremaleigenschaften . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
∗
3.6.5 Thermodynamische Ungleichungen
aus der Maximalität der Entropie . . . . . . . . . . . . . . . . . .
3.7 Kreisprozesse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
3.7.1 Allgemein . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
3.7.2 Carnot-Prozeß . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
3.7.3 Allgemeiner Kreisprozeß . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
3.8 Phasen von Einstoffsystemen (einkomponentigen Systemen) . .
3.8.1 Phasengrenzkurven . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
3.8.2 Clausius-Clapeyron-Gleichung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
3.8.3 Konvexität der freien Energie und Konkavität
der freien Enthalpie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
3.8.4 Tripelpunkt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
3.9 Gleichgewicht von mehrkomponentigen Systemen . . . . . . . . . . .
3.9.1 Verallgemeinerung der thermodynamischen Potentiale .
3.9.2 Gibbs-Phasenregel und Phasengleichgewicht . . . . . . . . .
3.9.3 Chemische Reaktionen, Thermodynamisches
Gleichgewicht und Massenwirkungsgesetz . . . . . . . . . . . .
∗
3.9.4 Dampfdruckerhöhung durch Fremdgas
und durch Oberflächenspannung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Aufgaben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
4.
Ideale Quanten-Gase . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
4.1 Großkanonisches Potential . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
4.2 Klassischer Grenzfall z = eµ/kT 1 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
4.3 Fast entartetes ideales Fermi-Gas . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
4.3.1 Grundzustand, T = 0 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
4.3.2 Grenzfall starker Entartung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
∗
4.3.3 Reale Fermionen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
4.4 Bose-Einstein-Kondensation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
4.5 Photonengas . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
4.5.1 Eigenschaften von Photonen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
4.5.2 Die kanonische Zustandssumme . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
4.5.3 Das Plancksche Strahlungsgesetz . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
∗
4.5.4 Ergänzungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
∗
4.5.5 Teilchenzahl–Fluktuationen von Fermionen
und Bosonen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
4.6 Phononen in Festkörpern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
4.6.1 Harmonischer Hamilton-Operator . . . . . . . . . . . . . . . . . .
4.6.2 Thermodynamische Eigenschaften . . . . . . . . . . . . . . . . . .
XIII
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198
199
201
204
206
207
207
209
XIV
Inhaltsverzeichnis
∗
4.6.3 Anharmonische Effekte,
Mie-Grüneisen-Zustandsgleichung . . . . . . . . . . . . . . . . . .
4.7 Phononen und Rotonen in He II . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
4.7.1 Die Anregungen (Quasiteilchen) von He II . . . . . . . . . . .
4.7.2 Thermische Eigenschaften . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
∗
4.7.3 Suprafluidität, Zwei-Flüssigkeitsmodell . . . . . . . . . . . . . .
Aufgaben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
5.
6.
212
214
214
216
218
222
Reale Gase, Flüssigkeiten und Lösungen . . . . . . . . . . . . . . . . . .
5.1 Ideales Molekül-Gas . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
5.1.1 Hamilton-Operator und Zustandssumme . . . . . . . . . . . .
5.1.2 Rotationsanteil . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
5.1.3 Schwingungsanteil . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
∗
5.1.4 Einfluß des Kernspins . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
∗
5.2 Gemisch von idealen Molekülgasen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
5.3 Virialentwicklung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
5.3.1 Herleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
5.3.2 Klassische Näherung für den zweiten Virialkoeffizienten
5.3.3 Quantenkorrekturen zu den Virialkoeffizienten . . . . . . .
5.4 Van der Waals-Zustandsgleichung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
5.4.1 Herleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
5.4.2 Maxwell-Konstruktion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
5.4.3 Gesetz der korrespondierenden Zustände . . . . . . . . . . . .
5.4.4 Die Umgebung des kritischen Punktes . . . . . . . . . . . . . . .
5.5 Verdünnte Lösungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
5.5.1 Zustandssumme und chemische Potentiale . . . . . . . . . . .
5.5.2 Osmotischer Druck . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
∗
5.5.3 Lösung von Wasserstoff in Metallen (Nb, Pd,. . .) . . . . .
5.5.4 Gefrierpunktserniedrigung, Siedepunktserhöhung
und Dampfdruckerniedrigung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Aufgaben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
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239
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240
244
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244
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253
254
260
260
264
265
Magnetismus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
6.1 Dichtematrix, Thermodynamik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
6.1.1 Hamilton-Operator und kanonische Dichtematrix . . . . .
6.1.2 Thermodynamische Relationen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
6.1.3 Ergänzungen und Bemerkungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
6.2 Diamagnetismus von Atomen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
6.3 Paramagnetismus ungekoppelter magnetischer Momente . . . . .
6.4 Pauli-Paramagnetismus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
6.5 Ferromagnetismus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
6.5.1 Austauschwechselwirkung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
6.5.2 Molekularfeldnäherung für das Ising-Modell . . . . . . . . . .
6.5.3 Korrelationsfunktion und Suszeptibilität . . . . . . . . . . . . .
6.5.4 Ornstein–Zernike Korrelationsfunktion . . . . . . . . . . . . . .
271
271
271
275
278
281
282
287
290
290
292
303
304
266
269
Inhaltsverzeichnis
∗
∗
7.
6.5.5 Kontinuumsdarstellung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
6.6 Dipolwechselwirkung, Formabhängigkeit,
innere und äußere Felder . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
6.6.1 Hamilton-Operator . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
6.6.2 Thermodynamik und Magnetostatik . . . . . . . . . . . . . . . .
6.6.3 Statistisch-mechanische Begründung . . . . . . . . . . . . . . . .
6.6.4 Domänen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
6.7 Anwendungen auf verwandte Phänomene . . . . . . . . . . . . . . . . . .
6.7.1 Polymere, Gummielastizität . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
6.7.2 Negative Temperaturen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
∗
6.7.3 Schmelzkurve von He3 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Aufgaben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Phasenübergänge, Renormierungsgruppentheorie
und Perkolation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
7.1 Phasenübergänge, kritische Phänomene . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
7.1.1 Symmetriebrechung, Ehrenfestsche Klassifizierung . . . .
∗
7.1.2 Beispiele für Phasenübergänge und Analogien . . . . . . . .
7.1.3 Universalität . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
7.2 Statische Skalenhypothese . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
7.2.1 Thermodynamische Größen, kritische Exponenten . . . .
7.2.2 Skalenhypothese für die Korrelationsfunktion . . . . . . . .
7.3 Renormierungsgruppe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
7.3.1 Einleitende Bemerkungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
7.3.2 Eindimensionales Ising-Modell,
Dezimierungstransformation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
7.3.3 Zweidimensionales Ising-Modell . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
7.3.4 Skalengesetze . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
∗
7.3.5 Allgemeine Ortsraum RG-Transformationen . . . . . . . . .
∗
7.4 Ginzburg-Landau-Theorie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
7.4.1 Ginzburg-Landau-Funktional . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
7.4.2 Ginzburg-Landau-Näherung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
7.4.3 Fluktuationen in Gaußscher Näherung . . . . . . . . . . . . . .
7.4.4 Kontinuierliche Symmetrie,
Phasenübergänge erster Ordnung . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
∗
7.4.5 Impulsschalen-Renormierungsgruppe . . . . . . . . . . . . . . . .
∗
7.5 Perkolation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
7.5.1 Das Phänomen der Perkolation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
7.5.2 Theoretische Beschreibung der Perkolation . . . . . . . . . .
7.5.3 Perkolation in einer Dimension . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
7.5.4 Bethe-Gitter (Cayley-Baum) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
7.5.5 Allgemeine Skalentheorie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
7.5.6 Renormierungsgruppentheorie im Ortsraum . . . . . . . . . .
Aufgaben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
XV
308
311
311
312
315
319
321
321
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329
335
335
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350
350
351
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379
386
394
394
398
399
400
405
408
411
XVI
8.
9.
Inhaltsverzeichnis
Brownsche Bewegung, Stochastische
Bewegungsgleichungen und Fokker-Planck-Gleichungen . . .
8.1 Langevin-Gleichungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
8.1.1 Freie Langevin-Gleichung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
8.1.2 Langevin-Gleichung in einem Kraftfeld . . . . . . . . . . . . . .
8.2 Herleitung der Fokker-Planck-Gleichung
aus der Langevin-Gleichung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
8.2.1 Fokker-Planck-Gleichung für die Langevin-Gleichung
(8.1.1) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
8.2.2 Herleitung der Smoluchowski-Gleichung
für die überdämpfte Langevin-Gleichung (8.1.23) . . . . .
8.2.3 Fokker-Planck-Gleichung für die Langevin-Gleichung
(8.1.22b) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
8.3 Beispiele und Anwendungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
8.3.1 Integration der Fokker-Planck-Gleichung (8.2.6) . . . . . .
8.3.2 Chemische Reaktion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
8.3.3 Kritische Dynamik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
∗
8.3.4 Smoluchowski-Gleichung
und supersymmetrische Quantenmechanik . . . . . . . . . . .
Aufgaben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Boltzmann-Gleichung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
9.1 Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
9.2 Herleitung der Boltzmann-Gleichung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
9.3 Folgerungen aus der Boltzmann-Gleichung . . . . . . . . . . . . . . . . .
9.3.1 H-Theorem und Irreversibilität . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
∗
9.3.2 Verhalten der Boltzmann-Gleichung unter Zeitumkehr .
9.3.3 Stoßinvarianten und lokale Maxwell-Verteilung . . . . . . .
9.3.4 Erhaltungssätze . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
9.3.5 Hydrodynamische Gleichungen
im lokalen Gleichgewicht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
∗
9.4 Linearisierte Boltzmann-Gleichung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
9.4.1 Linearisierung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
9.4.2 Skalarprodukt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
9.4.3 Eigenfunktionen von L und Entwicklung der Lösungen
der Boltzmann-Gleichung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
9.4.4 Hydrodynamischer Grenzfall . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
9.4.5 Lösungen der hydrodynamischen Gleichungen . . . . . . . .
∗
9.5 Ergänzungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
9.5.1 Relaxationszeitnäherung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
9.5.2 Berechnung von W (v1 , v2 ; v1 , v2 ) . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Aufgaben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
417
417
417
422
424
424
426
428
428
428
431
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445
446
451
451
454
455
457
460
464
464
465
466
469
474
476
476
477
484
Inhaltsverzeichnis
XVII
10. Irreversibilität und Streben
ins Gleichgewicht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
10.1 Vorbemerkungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
10.2 Wiederkehrzeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
10.3 Der Ursprung makroskopischer irreversibler
Bewegungsgleichungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
10.3.1 Mikroskopisches Modell zur Brownschen Bewegung . . .
10.3.2 Mikroskopische zeitumkehrbare und makroskopische
irreversible Bewegungsgleichungen, Hydrodynamik . . . .
∗
10.4 Master-Gleichung und Irreversibilität
in der Quantenmechanik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
10.5 Wahrscheinlichkeit und Phasenraumvolumen . . . . . . . . . . . . . . .
∗
10.5.1 Wahrscheinlichkeit und Zeitabstand
großer Fluktuationen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
10.5.2 Ergodenhypothese . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
10.6 Gibbssche und Boltzmannsche Entropie
und deren Zeitverhalten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
10.6.1 Zeitableitung der Gibbsschen Entropie . . . . . . . . . . . . . .
10.6.2 Boltzmann-Entropie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
10.7 Irreversibilität und Zeitumkehr . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
10.7.1 Expansion eines Gases . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
10.7.2 Beschreibung des Expansionsexperiments im µ-Raum .
10.7.3 Einfluß äußerer Störungen auf die Trajektorien
der Teilchen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
∗
10.8 Entropietod oder geordnete Strukturen? . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Aufgaben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Anhang . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
A
Nernstsches Theorem (3. Hauptsatz) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
A.1
Vorbemerkungen zur historischen Entwicklung
des Nernstschen Theorems . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
A.2
Nernstsches Theorem und thermodynamische
Konsequenzen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
A.3
Restentropie, Metastabilität etc . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
B
Klassischer Grenzfall und Quantenkorrekturen . . . . . . . . . . . . .
B.1
Klassischer Grenzfall . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
B.2
Berechnung der quantenmechanischen Korrekturen . . .
B.3
Quantenkorrekturen
zum zweiten Virialkoeffizienten B(T ) . . . . . . . . . . . . . . .
C
Störungsentwicklung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
D Riemannsche ζ-Funktion und Bernoulli-Zahlen . . . . . . . . . . . . .
E
Herleitung des Ginzburg-Landau-Funktionals . . . . . . . . . . . . . .
F
Transfermatrix-Methode . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
G Integrale mit der Maxwell-Verteilung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
H
Hydrodynamik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
489
489
491
494
494
500
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504
504
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508
508
509
510
510
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525
525
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533
533
538
543
548
550
551
558
560
561
XVIII Inhaltsverzeichnis
H.1
H.2
H.3
I
Hydrodynamische Gleichungen, phänomenologisch . . . .
Kubo-Relaxationsfunktion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Mikroskopische Ableitung hydrodynamischer
Gleichungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Einheiten, Tabellen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
562
563
565
570
Sachverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 579
1. Grundlagen
1.1 Einleitung
Die statistische Mechanik behandelt die physikalischen Eigenschaften von
Systemen, die aus sehr vielen Teilchen bestehen, d.h. Vielteilchensystemen,
aufgrund der mikroskopischen Naturgesetze. Beispiele derartiger Vielteilchensysteme sind Gase, Flüssigkeiten, Festkörper in ihren verschiedenen Formen
(kristallin, amorph), flüssige Kristalle, biologische Systeme, Sternmaterie,
das Strahlungsfeld etc. Zu den interessierenden physikalischen Eigenschaften
gehören Gleichgewichtseigenschaften (spezifische Wärme, thermische Ausdehnung, Elastizitätsmodul, magnetische Suszeptibilität, etc.) und Transporteigenschaften (Wärmeleitfähigkeit, elektrische Leitfähigkeit, etc.).
Schon lange vor ihrer Fundierung durch die statistische Mechanik wurde
die Thermodynamik entwickelt, die allgemeine Beziehungen zwischen den
makroskopischen Parametern des Systems lieferte. Der erste Hauptsatz der
Thermodynamik wurde von Robert Mayer 1842 formuliert; dieser besagt, daß
sich der Energieinhalt eines Körpers aus der Summe der an ihm geleisteten
Arbeit und der ihm zugeführten Wärmemenge zusammensetzt:
dE = δQ + δA .
(1.1.1)
Daß Wärme eine Form von Energie ist oder präziser, daß Energie in Form von
Wärme übertragen werden kann, wurde von Joule in den Jahren 1843–1849
experimentell überprüft (Reibungsversuche).
Der zweite Hauptsatz wurde von Clausius und von Lord Kelvin (W.
Thomson1 ) 1850 aufgestellt. Dieser geht von der Feststellung aus, daß ein und
derselbe Zustand eines thermodynamischen Systems durch unterschiedliche
Aufteilung der Energiezufuhr in Wärme und Arbeitsanteil erreicht werden
kann, d.h. Wärme ist keine Zustandsgröße“ (Zustandsgröße = physikalische
”
Größe, die durch den Zustand des Systems bestimmt ist; später wird dieser Begriff mathematisch präzise festgelegt). Die wesentliche Erkenntnis des
zweiten Hauptsatzes war, daß es eine Zustandsgröße S, die Entropie, gibt,
die für reversible Veränderungen mit der Wärmezufuhr durch
1
Geb. W. Thomson, der Name wurde später in Zusammenhang mit der Adelserhebung für hervorragende wissenschaftliche Verdienste angenommen.
2
1. Grundlagen
δQ = T dS
(1.1.2)
zusammenhängt, während für irreversible Vorgänge δQ < T dS ist. Der zweite
Hauptsatz ist identisch mit der Feststellung, daß ein perpetuum mobile 2. Art
unmöglich ist (p.m. 2. Art = periodisch arbeitende Maschine, die nur ein
Wärmereservoir abkühlt und Arbeit leistet).
Die atomistische Fundierung der Thermodynamik wurde eingeleitet durch
die kinetische Theorie verdünnter Gase. Die von Maxwell (1831–1879) gefundene Geschwindigkeitsverteilung erlaubt die Ableitung der kalorischen und
thermischen Zustandsgleichung von idealen Gasen. Boltzmann (1844–1906)
stellte im Jahre 1874 die nach ihm benannte grundlegende Transportgleichung auf. Er leitete daraus das Anwachsen der Entropie (H-Theorem) beim
Streben ins Gleichgewicht her. Weiter erkannte Boltzmann, daß die Entropie mit der Zahl der Zustände W (E, V, . . .), die mit den makroskopischen
Angaben der Energie E, des Volumens V, . . . verträglich sind, durch
S ∝ log W (E, V, . . .)
(1.1.3)
zusammenhängt.2 Es ist bemerkenswert, daß die atomistischen Grundlagen
der Theorie der Gase zu einer Zeit geschaffen wurden, in der der atomare
Aufbau der Materie nicht nur experimentell nicht gesichert war, sondern von
angesehenen Physikern wie Mach (1828–1916) sogar zugunsten von Kontinuumstheorien erheblich angezweifelt wurde.
Die Beschreibung makroskopischer Systeme durch statistische Ensembles
wurde von Boltzmann durch die Ergodenhypothese begründet. Grundlegende
Beiträge zur Thermodynamik und statistischen Theorie der makroskopischen
Systeme erfolgten von Gibbs (1839–1903) in den Jahren 1870–1900.
Erst durch die Quantentheorie (1925) war die korrekte Theorie im atomaren Bereich geschaffen. Im Unterschied zur klassischen statistischen Mechanik
nennt man die auf der Quantentheorie basierende statistische Mechanik auch
Quantenstatistik. Viele Phänomene wie z.B. elektronische Eigenschaften von
Festkörpern, Supraleitung, Suprafluidität, Magnetismus, konnten erst auf der
Basis der Quantenstatistik erklärt werden.
Auch heute gehört die statistische Mechanik noch zu den aktivsten Gebieten der theoretischen Physik: Theorie der Phasenübergänge, Theorie der
Flüssigkeiten, ungeordnete Festkörper, Polymere, Membrane, biologische Systeme, granulare Medien, Oberflächen, Grenzflächen, Theorie der irreversiblen Prozesse, Systeme weit entfernt vom Gleichgewicht, nichtlineare Prozesse, Strukturbildung in offenen Systemen, biologische Vorgänge, und immer
noch Magnetismus und Supraleitung.
Nach diesen Bemerkungen über den Problemkreis der statistischen Mechanik und über deren historische Entwicklung wollen wir nun einige charakteristische Probleme, die sich in der Theorie makroskopischer Systeme erge2
Planck ergänzte diese Formel zu S = k log W , wodurch die Ableitung
gleich der absoluten Temperatur ist.
∂S −1
∂E
1.1 Einleitung
3
Abb. 1.1. Abstand der Energieniveaus für
große Teilchenzahl N .
ben, aufzeigen. Konventionelle makroskopische Systeme wie Gase, Flüssigkeiten und Festkörper bei Zimmertemperatur bestehen aus 1019 – 1023 Teilchen
pro cm3 . Die Zahl der quantenmechanischen Eigenzustände wächst natürlich
mit der Teilchenzahl. Wie wir später sehen werden, ist der Abstand der Energieniveaus von der Größe e−N , d.h. die Energieniveaus liegen so dicht, daß
schon die kleinste Störung das System von einem Zustand in einen anderen
überführen kann, der faktisch die gleiche Energie besitzt. Soll man nun als
Ziel die Berechnung des Bewegungsablaufs der 3N Koordinaten in der klassischen Physik anstreben, oder der Zeitabhängigkeit der Wellenfunktion in der
Quantenmechanik, um daraus Zeitmittelwerte berechnen zu können? Beide
derartige Unterfangen wären undurchführbar und sind auch überflüssig. Man
kann weder Newtonsche Gleichungen noch die Schrödinger-Gleichung für 1019
– 1023 Teilchen lösen. Und selbst wenn wir die Lösung hätten, würden wir
nicht alle Koordinaten und Geschwindigkeiten oder Quantenzahlen im quantenmechanischen Fall kennen, um die Anfangswerte festzulegen. Außerdem
spielt die detaillierte Zeitentwicklung für die interessierenden, makroskopischen Eigenschaften keine Rolle. Darüber hinaus führt auch die schwächste
Wechselwirkung (äußere Störung), die auch bei der besten Isolierung von der
Umgebung immer noch vorhanden ist, zur Änderung des mikroskopischen
Zustandes bei gleichbleibenden makroskopischen Eigenschaften.
Es sind für die weitere Diskussion zwei Begriffe zu definieren.
Mikrozustand : Dieser ist definiert durch die Wellenfunktion des Systems in
der Quantenmechanik, bzw. durch alle Koordinaten und Impulse des Systems
in der klassischen Physik.
Makrozustand : Dieser wird charakterisiert durch einige makroskopische Angaben (Energie, Volumen, . . .).
Aus den vorhergehenden Überlegungen folgt, daß der Zustand eines makroskopischen Systems statistisch beschrieben werden muß. Der Umstand, daß
das System während des Meßvorganges eine Verteilung von Mikrozuständen
durchläuft, erfordert, daß der Makrozustand durch Angabe der Wahrscheinlichkeit für das Auftreten bestimmter Mikrozustände zu charakterisieren ist.
Die Gesamtheit der mit ihrer Häufigkeit gewichteten Mikrozustände, die
einen Makrozustand repräsentieren, nennt man ein statistisches Ensemble.
Statt Ensemble ist auch der Ausdruck statistische Gesamtheit oder Gesamtheit gebräuchlich.
4
1. Grundlagen
Obwohl der Zustand eines makroskopischen Systems durch ein statistisches Ensemble charakterisiert wird, sind die Vorhersagen für makroskopische Größen scharf. Mittelwerte und Schwankungsquadrate sind beide proportional zur Teilchenzahl N . Die relative Schwankung, das Verhältnis von
Schwankung zu Mittelwert, geht im thermodynamischen Grenzfall gegen Null
(siehe (1.2.21c)).
1.2 Exkurs über Wahrscheinlichkeitstheorie
Wir wollen an dieser Stelle einige grundlegende mathematische Definitionen
aus der Wahrscheinlichkeitstheorie zusammenstellen, um dann den zentralen
Grenzwertsatz abzuleiten.3
1.2.1 Wahrscheinlichkeitsdichte, charakteristische Funktion
Zunächst müssen wir den Begriff der Zufallsvariable erläutern. Darunter versteht man eine Größe X, die Werte x abhängig von den Elementen e einer
Ereignismenge“ E annehmen kann. Bei jeder einzelnen Beobachtung steht
”
der Wert von X nicht fest, sondern es ist lediglich die Wahrscheinlichkeit für
das Auftreten eines der möglichen Ergebnisse (Ereignisse) aus E bekannt.
So ist bei einem idealen Würfel die Zufallsvariable die Augenzahl, die Werte
von 1 bis 6 annehmen kann, wobei jedes dieser Ereignisse die Wahrscheinlichkeit 1/6 besitzt. Hätten wir die genaue Kenntnis der Anfangslage und der
durch den Wurf ausgeübten Kräfte, wäre das Ergebnis des Wurfes aus der
klassischen Mechanik berechenbar. In Unkenntnis derartiger detaillierter Angaben kann man nur die oben genannte Wahrscheinlichkeitsaussage treffen.
Sei e ∈ E ein Ereignis aus der Menge E und Pe die zugehörige Wahrscheinlichkeit, dann ist bei einer großen Zahl N von Versuchen die Anzahl Ne , mit
der das Ergebnis e auftritt, durch limN →∞ NNe = Pe mit Pe verknüpft.
Es sei X eine Zufallsvariable. Die von X angenommenen Werte x seien
kontinuierlich verteilt, und die Wahrscheinlichkeitsdichte der Zufallsvariablen
sei w(x). Das bedeutet, w(x)dx ist die Wahrscheinlichkeit, daß X einen Wert
im Intervall [x, x + dx] annimmt. Die gesamte Wahrscheinlichkeit ist eins,
d.h., w(x) ist auf eins normiert:
+∞
dx w(x) = 1 .
(1.2.1)
−∞
Definition 1 : Der Mittelwert von X ist durch
+∞
dx w(x) x
X =
(1.2.2)
−∞
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Siehe z.B.: M. Fisz, Wahrscheinlichkeitsrechnung und mathematische Statistik,
VEB Deutscher Verlag der Wissenschaften, Berlin, 1980.
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