Diss. E T H '. ^blo i Untersuchungen über das Auftreten der Keimlings-Fusariose bei Gerste, Hafer, Mais und Reis Von der Eidgenössischen Technischen zur Erlangung Hochschule in Zürich der Würde eines Doktors der technischen Wissenschaften genehmigte Promotionsarbeit Kat. vorgelegt von Johan Theodoor de Haan (Samarinda, Niederländisch Indien) Referent: Herr Prof. Dr. E. Gäumann m Korreferent: Herr Prof. Dr. A. Volkart 1937 VERLAG PAUL PAREY IN BERLIN SW11 Auftreten der Keimlings-Fusariose nicht bei der höchsten bei Gerste, Hafer, Mais und Reis. Bodentemperatur angetroffen, 299 sondern bei 21,7 ° C (Tabelle 51). In dieser Hinsicht ist der Verlauf des Befalls für Pasir günstiger als der Nangka Landjah Reis. Bei Nangka Reis den hohen denen der Bodentemperaturen, Reis angebaut wird, zeigt Reis deutlich eine gegen die die besser stimmen Pasir Si von zu Infektion mit Fusarium Gegenden, wo größere Widerstandsfähigkeit moniliforme. Zusammenfassung. 1. Von drei den für Versuche die benutzten Fusarien, Fusarium herbarum, Fusarium culmorum und Fusarium moniliforme, wurde das Wachstum in einer abgeänderten Richard'schen Lösung bei Temperaturen festgestellt. Fusarium herbarum be¬ sitzt das niedrigste Temperaturminimum ; bei 3 ° C war schon Wachstum des Myzels bemerkbar. Für Fusarium culmorum und Fusarium moniliforme lag das Minimum etwas höher, und zwar bei verschiedenen je 9° und 6° C. Fusarium herbarum Optimum zwischen 18° und 27 °C auf. wurde das deutliches ein Optimum ein ziemlich breites Für Fusarium culmorum Optimum bei 27° C beobachtet, während moniliforme noch etwas höher liegt, für Fusarium bei 27° bis 30° C. Die herbarum bei ungefähr moniliforme zeigten bei 2. Der Einfluß wies Maximaltemperatur liegt C; Fusarium culmorum 33° 36° C noch ein deutliches für Fusarium und Fusarium Myzelwachstum. Temperatur auf das Pilzwachstum auf festem Substrat zeigt ungefähr dasselbe Bild. Auch hier ist das Minimum für Fusarium herbarum das niedrigste (3 ° C) und liegt das Mini¬ mum für Fusarium culmorum und Fusarium moniliforme bei rund 6° C. Das Optimum für Fusarium herbarum ist breit und liegt im der Temperaturbereich von 21° bis 27° C ; Fusarium culmorum hat ein deutlich hervortretendes moniliforme bis 27 ° C. ein Optimum Über 27 ° Fusarien schnell ab Optimum bei 27° C, während Fusarium aufweist bei einer Temperatur C nimmt das Flächenwachstum und wird das Maximum für von von allen drei Fusarium barum und Fusarium culmorum bei 30° C und für Fusarium niliforme 3. Wir von 24° her¬ mo¬ bei 33u C erreicht. verfolgten den Einfluß der Temperatur Gerste, Hafer, Mais und Reis. auf die Keimfähigkeit Temperaturspanne mit hohem Prozentsatz Klettgauer Gerste. Bei nied¬ Keimung riger Temperatur war die Keimung gut ; die regelmäßigste und beste Keimung fand statt bei Temperaturen zwischen 12° und 18 °C für Klettgauer Gerste und zwischen 9° und 15° C für Bei Gerste ist die sehr breit, besonders bei Phyiopath Z Bd. 10 Heft 3 21 300 Johan Theodoor de Haan: Argovia Wintergerste. Über 27° C nahm die Keimfähigkeit stark ab, und bei 36 ° C fand keine Keimung mehr statt. Hafer. Die höchste Keimfähigkeit von Brune de Mont Calme 15,2° C. Bei sehr hoher Temperatur gefunden war die Keimung schlecht. Weniger empfindlich gegen die Tem¬ peratur ist Goldkornhafer ; von 3 ° bis 24 ° C blieb die Keimfähig¬ keit fast stets über 90 °/o ; das Optimum lag bei den niedrigen Temperaturen von 3 ° bis 9 ° C, wo auch die beste Entwicklung der Keimlinge stattfand. Das Maximum befand sich zwischen 33° bei Hafer wurde bis 36° C. Mais braucht Entkeimung eine höhere Temperatur und eine gute Keimung. Für Golden Bantam lag zur lieferte erst bei 12 °C Optimum von 100 o/o bei 21 ° C, während bei Rheintaler im Temperaturbereich von 15,5° bis 27,5° C ein Keimprozent von 98 bis 100 o/o gefunden wurde. Die Maximaltemperatur konnte wegen das des Auftretens von Bakterien nicht bestimmt werden, bei 36° C keimten noch mehr als 80 °/o der ausgelegten Körner. Reis. 15° C. Minimaltemperatur von Reis liegt etwas unter Landjah Reis fand man eine optimale Keimung bei Pasir Nangka Reis bei 33° bis 36° C. Die Für Si 30° C, für Optimum der Keimungsgeschwindigkeit für Klettgauer lag bei 21 °C und für Argovia Wintergerste bei 18° C. Die Keimungsgeschwindigkeit war bei Klettgauer größer als bei Argovia Gerste. Brune de Mont Calme Hafer erreichte das Optimum bei 24° C, während das von Goldkornhafer bei 21° C lag. 4. Das Gerste Mais hatte eine peraturen von schwindigkeit 27 ° optimale Keimungsgeschwindigkeit bei Tem¬ und 30 ° C. Große Unterschiede in der Ge¬ zwischen Golden Bantam- und Rheintaler Mais fan¬ den sich nicht. lag sowohl Optimum bei 30° Bei Reis Reis das für Si Landjah- als für Pasir Nangka C. Bodentemperatur auf die Entwicklung der verfolgen, wurde am Schlüsse jedes Versuches die Länge und das Trockengewicht der Pflanzen bestimmt. Gerste. Die Entwicklung der Gerste ist bei niedrigen Tem¬ peraturen langsam; bei diesen niedrigen Temperaturen ist sie aber regelmäßig und bilden sich die kräftigsten Keimlinge. Das schnellste Wachstum der Keimpflanzen findet bei ungefähr 21 °C 5. Um den Einfluß der Pflanzen zu statt. Hafer. Niedrige Temperaturen üben auf die Entwicklung der Pflanzen und besonders auf das Wachstum der Wurzeln einen Auftreten der Keimlings-Fusariose bei Gerste, 301 Hafer, Mais und Reis. günstigen Einfluß aus. Die schnellste Entwicklung der Hafer¬ pflanzen fand man bei Bodentemperaturen von 24° bis 28° C. Mais. Bei niedrigen Temperaturen von 10° bis 14° C ist die Entwicklung der Pflanzen schlecht ; für eine gute Entwicklung braucht Mais Temperaturen über 20° C. Das maximale Längen¬ wachstum traf man an bei Bodentemperaturen von ungefähr 30° C. Reis. Ein einigermaßen befriedigendes Wachstum der Reispflänzchen konnte erst bei einer Bodentemperatur von 15° C kon¬ statiert werden. Bei ziemlich niedrigen Temperaturen kann der Reis zwar wachsen, doch ist die Entwicklung der Pflanzen schlecht. Die Optimalentwicklung für Reis wurde bei Tempera¬ turen zwischen 31 6. Der Einfluß der und 36 ° ° Infektion C beobachtet. die auf Entwicklung der Pflanzen Wachstumshemmung zum Aus den verschiedenen Versuchen ergibt zu kommen. sowohl eine Wachstumshemmung als eine Wachstums¬ braucht durchaus nicht immer in einer Ausdruck sich, daß steigerung 7. Gerste. bei der Anwesenheit herbarum Fusarium von Fusarien auftreten kann. verursacht eine Wachstumshem¬ mung besonders bei den höheren Temperaturen, wo die meisten Erkrankungen vorkommen. Fusarium culmorum übt gleichfalls einen mehr oder weniger ungünstigen Einfluß auf die Entwicklung der Keimpflanzen aus. Bei Fusarium monüiforme und schwersten läßt sich Wachstumsunterschied kein zwischen Versuchs- und Kontrollpflanzen konstatieren; bei Temperaturen über 30 ° C treten Längenunterschiede zum Vorteil der infizierten Pflanzen auf. Fusarium monüiforme übt also keinen wachstumshemmenden Ein¬ fluß aus ; die Pflanzen sind vielmehr beim Befall durch Fusarium monüiforme eher zum stärkeren Wachstum geneigt. 8. Bei Hafer läßt sich bei Infektion mit Fusarium herbarum keine Wachstumshemmung nachweisen ; bei Bodentemperaturen bis 23° C sind die Pflanzen vielmehr Fusarium barum einen culmorum nachteiligen übt stärker geneigt, ebensowenig Einfluß auf die keimlinge aus ; von 7 ° bis 26 ° C der Versuchspflanzen größer als Bei Goldkornhafer läßt sich sind wie zu zu wachsen. Fusarium Entwicklung hei • der Hafer Länge und Trockengewicht Kontrollpflanzen. die der von einem Einfluß von Fusarium monüiforme wenig bemerken, während bei Brune de Mont Calme eine deutliche Wachstumssteigerung bei den infizierten Pflanzen auftritt. 9. Mais zeigt bei schwerem Befall durch Fusarium herbarum eine Wachstumshemmung, während bei schwachem Befall der Einfluß des Pilzes gering ist. Fusarium culmorum verursacht, auch wenn die Pflanzen nicht unmittelbar erkranken, eine Hemmung des 21* 302 Johan Theodoor de Haan: Wachstums der Pflanzen. Die Wirkung läßt sich weicht je nach der Maisart ab ; so auf das Wachstum bei Golden Bantam moniliforme Fusarium von von einem Einfluß wenig bemerken, während bei Rheintaler Mais bei fast allen Temperaturen eine Wachstums¬ steigerung auftritt. Die Entwicklung der Reispflänzchen 10. wird durch die Anwesenheit ebensowenig läßt sich Fusarium herbarum nicht beeinflußt ; von bei den Versuchen mit Fusarium culmorum ein Einfluß des Pilzes auf das Wachstum der Pflanzen beobachten. Fusarium moniliforme dagegen auf das Wachstum der Reiskeimlinge über den gan¬ Temperaturbereich einen stimulierenden Einfluß aus ; der Grad der Wachstumssteigerung ist jedoch nicht bei jeder Reisart gleich groß. übt zen Schriftenverzeichnis. Akemine, M., 1914. Landw. (Fühlings Zur Keimungsphysiologie der Kenntnis von Oryza sativa (Reis). Zeitschrift, 63, S. 78—92.) Beiträge zur Kenntnis der Fusariose des Roggens. (Beiträge zur Kryplogamenflora der Schweiz, 8, S. 1—112.) Appel, 0., und G a ß n e r, G., 1907. 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