Herzlich willkommen!

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Herzlich
willkommen!
Weshalb hat Ganesha einen Elefantenkopf?
Warum wurde aus einem Prinzen ein
«Buddha»? Was hat eine Buddha-Statue im
Gartencenter zu suchen?
Inhaltsverzeichnis
Einführung1
Hintergrundinformationen2
Liebe Lehrerinnen und liebe Lehrer
Tipps und Tricks zum Gebrauch der Materialien3–4
Diesen und ähnlichen Fragen gehen Schülerinnen und Schüler nach, wenn
sie im Fach «Religion und Kultur» den Hinduismus und den Buddhismus
behandeln. Aber was hat das alles mit unserem Alltag zu tun? Wie kann
Kunst etwas über Religion erklären? Das Museum liefert Antworten darauf.
Bezug zum Lehrmittel «Blickpunkt»
Im Folgenden finden Sie zu unseren verschiedenen Workshops passende Begleitmaterialien, die Sie als Vor- und Nachbereitung Ihres Museumsbesuches in den Unterricht einbauen können.
Glossar/Schlüsselwörter6–7
Viel Vergnügen!
Ihr Kunstvermittlungsteam,
Museum Rietberg Zürich
Literatur- und Medienhinweise
Bildnachweise und Kurzbeschreibungen
5
7
8–9
Informationen zum Museumsbesuch
10
Kontakt und Impressum
11
Klassenmaterialien «Durga und Lakshmi –
Zwei indische Göttinnen und ihre Feste» (siehe PDF)
Einführung
Der Workshop «Durga und Lakshmi – Zwei indische Göttinnen und
ihre Feste» ist für Schülerinnen und Schüler der 1.– 3. Primarklasse
konzipiert. Anhand von Darstellungen der Göttinnen Durga und
Lakshmi aus der Sammlung des Museums Rietberg Zürich erhalten
sie Einblick in jahrhundertealte, spannende Mythen, die von den
beiden Göttinnen handeln, und lernen Bräuche kennen, in denen
sie verehrt werden.
Besuch
Für den Besuch des Workshops werden keine spezifischen Kenntnisse voraus­
gesetzt. Zum Einstieg in das Thema kann mit dem Klassenmaterial 1* «Göttinnen
im Hinduismus» gearbeitet werden.
Die Materialien
Die Begleitmaterialien sind so angelegt, dass die Lehrerinnen und Lehrer je nach
Bedürfnis der eigenen Klasse beliebig davon auswählen können. Bei «Tipps und
Tricks zum Gebrauch» wird angegeben, ob sie sich eher zur Vor- oder Nachbereitung des Museumsbesuches eignen. Die Sterne */**/*** bezeichnen den
Schwierig­keitsgrad des Klassenmaterials (einfach/mittel/anspruchsvoll) in der
angegebenen Schulstufe. Zusätzlich zeigt das Icon (siehe Kerze oben links) an,
zu welchem Workshop die Materialien gehören.
1 Lehrerinformationen – Einführung
Hintergrundinformationen
Göttinnen im Hinduismus
Die Idee einer einzigen Göttin, auf die alle Göttinnen zurückzuführen sind, erlaubt es, unterschiedlichen Entstehungs­
mythen weiblicher Gottheiten zu folgen. So wird in einem Text
etwa beschrieben, dass die Göttin Kali der Stirn der Göttin
Durga entsprungen sei. In dieser Episode ist Kali der personifizierte Zorn Durgas. Dieses Beispiel macht deutlich, dass
eine Göttin nicht nur einen Wesenszug trägt, sondern in
unterschiedlichen Erscheinungen auch unterschiedliche
Aspekte verkörpert.
Der Dharma – Die kosmische
Weltordnung
Der Hinduismus kennt eine grosse Anzahl von Göttinnen.
Viele von ihnen werden schon seit mehreren Jahrtausenden
verehrt. Darüber wissen indische Texte, angefangen mit der
vedischen Dichtung (1750 – 850 v. u. Z.) zu berichten. Ihre
Verehrung steht ursprünglich im Zusammenhang mit Fruchtbarkeit und Krankheit, denn die Göttinnen können wie auch
die Götter sowohl Heil als auch Unheil bringen.
In der «klassischen» Sanskrit-Dichtung, die zwischen 200 und
650 u.Z. entsteht, nehmen die Götter Brahma, Vishnu und Shiva
eine wichtige Rolle ein. Um sie in ihrer Daseinsfülle zu schildern, wird ihnen eine weibliche Begleiterin zur Seite gestellt.
Als Shakti (Sanskrit: Shakti = Energie) vervollkommnet die
Göttin Sarasvati den Gott Brahma, die Göttin Lakshmi den Gott
Vishnu, und die Göttin Parvati den Gott Shiva. Die Göttinnen
fungieren jedoch nicht nur als ihre Begleiterinnen, sondern
handeln auch unabhängig von ihren Partnern. Viele ihrer Eigenschaften haben sie aus vorvedischer Zeit bewahrt.
Im 5. Jahrhundert wird die Vorstellung geprägt, dass alle Göttinnen unterschiedliche Verkörperungen einer Einheit sind.
2 Lehrerinformationen – Hintergrundinformationen
Der Begriff der kosmischen oder auch göttlichen Weltordnung
(Sanskrit: Dharma = Gesetz, Norm) ist nicht leicht zu fassen.
Einerseits steht er für die geltende Ordnung. Anderseits muss diese immer wieder durch «gutes» Verhalten
erzeugt und aufrechterhalten werden. Das Konzept einer
kosmischen Welt­o rdnung, in der Menschen nach Abstammung, sozialem Stand und Berufen aufgeteilt sind, führt im
Hinduismus zu einer stark segmentierten Gesellschaft, der
sogenannten «Kastengesellschaft».
Der Dharma ist ebenso der Zusammenhang zwischen Gesetzmässigkeiten, beispielsweise der regelmässige Ablauf der
Jahreszeiten, wie auch die Formulierung von Vorschriften und
Gesetzen, denen jeder entsprechend seiner sozialen Position
nachkommen muss (Sanskrit: Svadharma, Sva = das eigene,
dharma = Gesetz, Norm). Damit ist gemeint, dass jeder
Mensch seine festgelegte Aufgabe und Rolle hat, die er erkennen und erfüllen muss. Diese Aufgaben sind abhängig
vom jeweiligen sozialen Stand, zu dem ein Mensch gehört.
Ausserdem verändern sie sich im Laufe eines Menschen­
lebens, denn die Aufgaben sind an die verschiedenen Lebens­
phasen geknüpft. So gelten für Frauen, Greise, Soldaten,
Brahmanen, Bauern, Könige oder Lehrer, um nur ein paar
Beispiele zu nennen, ganz unterschiedliche Vorschriften
und Gesetze. Auch hat ein Mensch immer mehrere Rollen
gleichzeitig inne – er ist beispielsweise Kind, Elternteil, Freund,
Vorgesetzter und Angestellter zugleich. Mit der jeweiligen Rolle
sind ganz unterschiedliche Pflichten verbunden.
Bindi oder Bindu
Den Tilaka (Sanskrit: Tilaka = Zeichen), der von Frauen auf der
Stirn getragen wird, nennt man Bindi (Hindi: Bindi; Sanskrit:
Bindu = Tropfen, Punkt). Traditionellerweise wird er von verheirateten Frauen in Rot getragen und ist das Symbol ihres
Ehestatus. In Nordindien reiben sich die Frauen zinnoberrotes
Pulver in den Haaransatz über der Stirn. Vor der Heirat tragen
Frauen manchmal einen Bindi in Schwarz, um böse Einflüsse
fernzuhalten. Heute ist das Bindi ein Modeaccessoire und wird
in verschiedensten Farben, Formen und Materialien getragen,
unabhängig davon, ob die Frauen verheiratet sind oder nicht.
Das Zeichen wird auch nach einer Puja (einem Gebet) oder
einer Arati-Zeremonie (dem Darbieten eines Lichts für eine
oder mehrere Gottheiten) bei einem Tempelbesuch rituell
aufgetragen. Er besteht aus rotem Kumkum oder gelber
Sandelholzpaste.
Neben dem Bindi gibt es andere Tilaka, die bei Frauen und
Männern auf Stirn oder andere Körperstellen aufgetragen
werden. Manche der Zeichen bringen die Zugehörigkeit zu
einer religiösen Gemeinschaft zum Ausdruck, so beispielsweise drei waagrecht übereinander auf der Stirn angeordnete
weisse Striche. Sie weisen den Träger als Anhänger des Gottes
Shiva aus.
Tipps und Tricks zum
Gebrauch der Materialien
In Stichworten sind hier einige Anregungen zum Gebrauch der Klassenmaterialien zur Vor- und Nachbereitung des Workshops
«Durga und Lakshmi – Zwei indische Göttinnen und ihre Feste» aufgeführt. Anschliessend wird auf das Lehrmittel «Blickpunkt»
verwiesen und aufgelistet, welche Themen zu hinduistischen Göttinnen und deren Feste darin behandelt werden.
Zur Vorbereitung des
Museumsbesuchs
1*: Göttinnen im Hinduismus
1
Göttinnen im Hinduismus
Im Hinduismus gibt es viele Göttinnen. In Charakter und Aussehen sind sie sehr unterschiedlich.
Manche von ihnen treten fürsorglich und sanft auf, andere haben kämpferische Eigenschaften. Als Begleiterinnen
übernehmen sie die wichtige Aufgabe, männliche Gottheiten zu unterstützen.
Welches Bild gehört zu welchem Text? Schreibe unter jedes Bild den passenden Namen der Göttin.
In ihren acht Händen hält die Göttin
Durga Waffen und Gegenstände.
Gut zu erkennen sind Schwert und
Schild. Auf ihrem Reittier, einem
Tiger, zieht die Göttin alleine in den
Kampf gegen böse Dämonen.
Die anmutige Göttin Parvati
kümmert sich hingebungsvoll um
das Reittier ihres Partners,
Gott Shiva, und um ihre zwei Söhne
Skanda und Ganesha.
(4.–6. Primarklasse) und KM4 Wer gehört zur
Familie von Ganesha? des Begleitmaterials
«Ganesha – Der hinduistische Gott mit dem Elefantenkopf» (1.–3. Primarklasse).
Zur Nachbereitung des
Museumsbesuchs
2*: Durga zieht in den Kampf
2
3
2
4
Die Göttin Kali sieht furchterregend aus. Sie
trägt eine Halskette aus abgeschnittenen
Köpfen und Schlangen als Armbänder. Sie ist
eine unabhängige, kämpferische Göttin.
2
3
Fürchterliche Dämonen
Um die kosmische Weltordnung wieder herzustellen, kämpft die Göttin Durga gegen böse Dämonen.
Schau dir die abgebildeten Dämonen genau an. Wie sehen sie aus?
Durga zieht in den Kampf (1/2)
Hier siehst du ein Bild von Durga.
Durga zieht in den Kampf (2/2)
Welche Gegenstände hält die Göttin in
ihren Händen?
Durgas Kampf mit Mahisha
Einst tyrannisierte ein Dämon in Gestalt eines
Büffels die Welt. Er hiess Mahisha. Der Dämon
hinderte die Menschen daran, den Göttern Opfer darzubringen.
Thema: Verschiedene Göttinnen und ihre
Charaktereigenschaften kennen lernen.
Siehe auch: KM1 Götter und Göttinnen des Begleitmaterials «Vishnu – Der Erhalter der Weltordnung»
3**/ ***: Fürchterliche Dämonen
Lest den Text abwechselnd vor. Unterstreicht die Wörter, die ihr nicht versteht.
Vorbereitung des Museumsbesuchs – Durga und Lakshmi – Zwei indische Göttinnen und ihre Feste
•E
A: Selbstständiges Lösen des Arbeitsblattes.
(Lösung: 1 Parvati; 2 Kali; 3 Durga; 4 Lakshmi)
• Plenum: Anhand der beschreibenden Texte und
Abbildungen über die Göttinnen sprechen. Übersicht
über die Göttinnen auf Wandtafel erstellen.
• M ögliche Fragen:
– Welche Charakterzüge haben die Göttinnen?
– Welche äusseren Merkmale haben die Göttinnen?
– Welche anderen Gottheiten begleiten die Göttinnen?
• Vertiefung: Kennst du Göttinnen anderer Religionen
und Kulturen?
•G
A: Arbeitsblatt 2/2: SuS lesen die Geschichte
abwechselnd vor und unterstreichen Wörter, die
sie nicht verstehen.
• P lenum: Gemeinsames Wiederholen der Geschichte
und Erklären von schwierigen Begriffen.
Hier ist noch Platz. Erfinde und zeichne
deinen eigenen Dämon.
1
Der Göttin Lakshmi ist ein Tag des
grossen Festes Diwali gewidmet.
Hier ist sie mit ihrem Partner,
dem Gott Vishnu, abgebildet. Liebevoll massiert sie ihm die Füsse.
Abkürzungen
EA: Einzelarbeit
PA: Partnerarbeit
GA: Gruppenarbeit
SuS: Schülerinnen und Schüler
L: Lehrperson
KM: Klassenmaterial
Nachbereitung des Museumsbesuchs – Durga und Lakshmi – Zwei indische Göttinnen und ihre Feste
Da niemand den bösen Dämon besiegen
konnte, baten die Götter Durga um Hilfe.
Durga rüstete sich für den Kampf und ritt auf
ihrem Reittier dem Ungeheuer entgegen.
Der Kampf dauerte neun Tage und neun Nächte.
Am zehnten Tag gelang es Durga, dem Büffel
den Kopf abzuschlagen. Doch das tötete den
Dämon keineswegs. In seiner wahren Form
schlüpfte er aus dem offenen Hals des Büffels
und versuchte zu entkommen. Da packte ihn
Durga und tötete ihn mit ihrem Dreizack.
Mit dem Tod des Dämons Mahisha war die kosmische Weltordnung wieder hergestellt und die
Nachbereitung des Museumsbesuchs
– Durga
und Lakshmi
– Zwei indische
Menschen
konnten
den Göttern
wiederGöttinnen
Opfer und ihre Feste
darbringen.
Nachbereitung des Museumsbesuchs – Durga und Lakshmi – Zwei indische Göttinnen und ihre Feste
Thema: Bildliche Darstellung von Durga kennen
lernen und Geschichte repetieren.
•E
A oder PA: Arbeitsblatt 1/2: Selbstständiges
Lösen der Aufgabe. (Lösung: vom Kopf aus
im Uhrzeigersinn: Glocke, Schwert, Muschelhorn,
Diskus, Seil/Schlinge, Lotus, Dreizack, Keule)
• P lenum: Besprechen der richtigen Antworten.
3 Lehrerinformationen – Tipps und Tricks zum Gebrauch der Materialien
Thema: Erschliessen eines hinduistischen Konzepts:
die kosmische Weltordnung.
•P
lenum: SuS beschreiben die abgebildeten Dämonen.
(Hinweis: Die Dämonen werden mit Vogelkrallen,
Hörnern, pockennarbiger, farbiger Haut, Ringel­
schwänzchen, Reisszähnen, Glöckchenketten und
Schnurrbärten dargestellt)
• E A: SuS erfinden und zeichnen ihren eigenen Dämon.
• P lenum: Gemeinsam überlegen, warum Dämonen
mit diesen Merkmalen dargestellt werden. (Hinweis:
Verkörperung des Bösen, Aussehen flösst Angst ein,
tierisches Verhalten, Bedrohung der Welt­ordnung,
unmenschlich, hässlich – im Gegensatz zu den
Göttinnen und Göttern siehe hierzu auch 4*/ **)
•V
ertiefung: Besprechen, was mit der kosmischen
Weltordnung und dem Wiederherstellen dieser
Ordnung durch den Sieg Durgas gegen den Büffel­
dämon Mahisha gemeint ist (KM 2). (Hinweis:
Zum Thema kosmische Weltordnung siehe Lehrer­
informationen – Hintergrundinformationen)
• Anregung: Lasst einen Kreisel drehen, um das
reibungslose Funktionieren der kosmischen Welt­
ordnung zu veranschaulichen. Wird der Kreisel
von aussen gestört («die Dämonen gewinnen zu viel
Macht»), gerät er aus der Bahn. Erst durch das
Eingreifen von aussen, ein erneutes Andrehen
(«die Götter bekämpfen die Dämonen»), läuft der
Kreisel wieder rund.
Siehe auch: KM und Lehrerinformationen des Begleitmaterials «Vishnu – Der Erhalter der Weltordnung»
(4.–6. Primarklasse).
•H
ilfestellung: L kann mit gezielten Fragen die
Aufmerksamkeit der SuS auf bestimmte Bildele­
mente und deren mögliche Bedeutung lenken.
• D iskussion über Glück:
– Was bedeutet für dich Glück?
– Was machst du, wenn du für etwas
Glück brauchst?
( Hinweis: Relativität von Glück [ d es einen
Glück, des anderen Unglück ] ; Glückwünsche;
Glücksrituale; Glücksbringer)
5**: Wo die Göttin Lakshmi ist, da sind
auch Elefanten
5
Pflanzen spriessen und wachsen zu lassen.
Lies den Text und erfahre, wie die Elefanten der Göttin Lakshmi dabei helfen,
alles zum Blühen zu bringen.
In einer alten Geschichte heisst es, dass die ersten Elefanten
Flügel hatten und am Himmel flogen. Sie waren die Wolken
und sorgten auf der Erde für Regen. Doch dann wurden sie von
einem Weisen verflucht, weil sie ihn in seiner Ruhe gestört
hatten. Die Elefanten verloren ihre Flügel und mussten von da
an auf der Erde leben.
Auf dem Bild rechts siehst du die Göttin Lakshmi und zwei
Elefanten. Sie giessen mit ihren Rüsseln Wasser aus Krügen.
Auf Bildern wie diesem stellen die Elefanten den Regen
dar, den die Göttin Lakshmi auf die Erde schickt und damit
alles zum Wachsen bringt.
Diskutiert, warum die Göttin Lakshmi in
ihrer Verbindung mit Regen und Wachstum
für die Menschen wichtig ist.
Lakshmi ist die Göttin der Schönheit, des Wohlstands und des Glücks. Man sagt, sie sei strahlend wie Gold
und glänzend wie der Mond. In Ritualen verehren Hindus die Göttin und bitten sie um Glück und ihre Unterstützung.
Beschreibe das Bild von Lakshmi. Was denkst du, was in dem Bild auf Schönheit, Wohlstand
und Glück hindeutet?
Nachbereitung des Museumsbesuchs – Durga und Lakshmi – Zwei indische Göttinnen und ihre Feste
Was bedeutet für dich Glück?
Nachbereitung des Museumsbesuchs – Durga und Lakshmi – Zwei indische Göttinnen und ihre Feste
Thema: Vertiefende Auseinandersetzung mit der
Funktion von Lakshmi als Göttin des Glücks.
•P
lenum: SuS beschreiben das Bild von Lakshmi und
benennen Bildinhalte, die sie mit Schönheit, Wohl­
stand und Glück in Verbindung bringen. (Hinweis:
Schönheit jugendliches, ausgewogenes Aussehen;
Strahlenkranz/Leuchten des Kopfes; Schmuck
und Kleidung; friedliche, idyllische Natur; Lotusblüten
als Symbol der Reinheit; Wohlstand Goldmünzen;
Elefant als Verbindung zur Fruchtbarkeit; Glück in
den Bildelementen für Schönheit und Wohlstand wird
gleichzeitig das Glück transportiert).
6
Neun Nächte und zehn Tage
in häuslichen Schreinen oder Tempeln statt. Einigen Gottheiten sind jährlich wiederkehrende Feste gewidmet.
Wo die Göttin Lakshmi ist,
da sind auch Elefanten
Die Göttin Lakshmi hat die Fähigkeit, Regen zu bringen. Eine ihrer Aufgaben ist es,
Lakshmi – strahlend wie Gold
Was machst du, wenn du für etwas Glück brauchst?
6* Neun Nächte und zehn Tage
Viele Hindus verehren ihre Göttinnen und Götter regelmässig in besonderen Ritualen («Puja»). Sie finden
4*/ **: Lakshmi – strahlend wie Gold
4
•A
nregung: SuS malen einen Elefanten mit Flügeln
und schneiden ihn aus. L bringt Topf, Erde und
Samen mit. Gemeinsam hängen die SuS ihre
Elefanten über dem Topf auf uns säen die Samen
in der Erde aus. SuS sind dafür verantwortlich,
dass die Pflanzen regelmässig gewässert werden.
Anhand der gedeihenden Pflanzen können
sie den Zusammenhang zwischen Wasser und
Wachstum beobachten und nachvollziehen.
Thema: Bedeutung eines Bildes lesen:
Verbindung der Göttin Lakshmi und der Elefanten
mit Fruchtbarkeit und Wachstum herstellen.
•E
A: SuS lesen den Text.
• P lenum: Diskutiert, warum die Göttin Lakshmi in
ihrer Verbindung mit Fruchtbarkeit und Wachstum
für Menschen wichtig ist. (Hinweis: Verbindung
zur landwirtschaftlichen Fruchtbarkeit; reiche
Ernte; Viehhaltung; Grundbedürfnis Essen wird
befriedigt; Voraussetzung für «gutes» Leben; auch
reiche Nachkommenschaft)
• Mögliche Fragen:
– Was braucht eine Pflanze zum Wachsen?
– Welche Grundbedürfnisse haben Menschen?
– Woher kommt unser Essen?
– Was passiert, wenn man nicht genug
zu essen hat?
4 Lehrerinformationen – Tipps und Tricks zum Gebrauch der Materialien
Lies den Text.
Durga-Puja
Die Göttin Durga besiegt den Dämon Mahisha in einem
Kampf, der neun Nächte und zehn Tage dauert. Den Sieg des
Guten über das Böse feiern viele Hindus jedes Jahr in einem
zehntägigen Fest. Es heisst Durga-Puja oder Navaratri-Fest,
das Fest der Neun Nächte. Es findet je nach Vollmond im
September oder Oktober statt.
Das Fest wird mit feierlichen Umzügen begangen, die am Tag
und in der Nacht stattfinden. Zahlreiche Durga-Figuren
werden durch die Strassen getragen und von den Festteilnehmern bejubelt.
Am Ende des Festes werden die Durga-Figuren im Wasser
versenkt.
Kennst du andere Feste, die mit Umzügen
gefeiert werden?
Erzähle deiner Klasse davon.
Nachbereitung des Museumsbesuchs – Durga und Lakshmi – Zwei indische Göttinnen und ihre Feste
Thema: Ein hinduistisches Fest näher kennen
lernen und Merkmale von Festen repetieren.
•E
A: Lies den Text.
• P lenum:
– S uS beschreiben die Merkmale der Durga-Puja.
– S ammelt und besprecht weitere Feste, die mit
einem Umzug begangen werden.
– H altet an der Wandtafel fest, welche gemein­
samen Merkmale unterschiedliche Feste haben.
• Mögliche Fragen:
– Warum wird ein Fest gefeiert?
– Wann werden Feste gefeiert? (Hinweis: Feste
werden nach unterschiedlichen Kalendern
berechnet, z.B. Mond- oder Sonnenkalender)
– G ibt es spezielle Abläufe, Gerichte, Bräuche,
Geschenke, Lieder etc.?
•V
ertiefung: Vergleicht die Durga-Puja mit dem
Lichterfest Diwali.
Bezug zum Lehrmittel
«Blickpunkt»:
Blickpunkt 1:
– Schülerbuch S. 10: Vor dem Haus
– Schülerbuch S. 54: Feste
– Schülerbuch S. 62: Festkalender
– Schülerbuch S. 68: Diwali
– Schülerbuch S. 70: Lichter zu Ehren der Göttin
– Schülerbuch S. 120: Mit Tieren vergleichen
– Kommentar S. 67: Feste: Kapiteleinstieg
– Kommentar S. 72: Festkalender
– Kommentar S. 75: Thema Feste der Religionen
– Kommentar S. 77: Diwali / Lichter zu Ehren der Göttin
– Kommentar S. 80: Hintergrundinformationen
– Kommentar S. 122: Mit Tieren vergleichen
– Kommentar S. 123: Hintergrundinformationen
– KM 10.2 2/2: Merkmale kennen lernen
– KM 10.3 2/2: Informationen gewinnen
– KM 10.4 2/2: Blickpunkt-Karten
– KM 10.5: Häuser und Zeichen
– KM 12.3 1/2: Informationen gewinnen
– KM 43.5: Der Hausaltar im Hinduismus
– KM 54 2/5: Blickpunkt-Karten
– KM 63: Jahresfestkreis
– KM 69.1: Die Göttin Lakshmi
– KM 69.2: Kaurischneckenwürfeln
– KM 69.3: Eine Diwali-Laterne basteln
– KM 114.5: Geschichten mit Tieren
– KM 118.1: Mein Lieblingstier
– Poster: Religionenposter
– Bild 9: Lakshmi
5 Lehrerinformationen – Bezug zum Lehrmittel «Blickpunkt»
Blickpunkt 2:
– Schülerbuch S. 10: Kalender
– Schülerbuch S. 28: Wichtige Tage im Kalender
des Hinduismus
– Schülerbuch S. 54: Schriften im Hinduismus
– Kommentar S. 23: Kalender: Kapiteleinstieg
– Kommentar S. 43: Hintergrundinformationen
– Kommentar S. 57: Hintergrundinformationen
– KM 14.1: Der Mond bestimmt den Kalender
– KM 40.7: Devanagari – eine Schrift für
indische Sprachen
Blickpunkt 3:
– Schülerbuch S. 116: Wie der Hinduismus
in die Schweiz gekommen ist
– Schülerbuch S. 122: Götter und Göttinnen
– Schülerbuch S. 128: Der Dharma
– Schülerbuch S. 130: Einen Tag als Königin
– Kommentar S. 104: Hinduismus Orientierungswissen
– Kommentar S. 115: Erkundungsgang Götter
und Göttinnen
– Kommentar S. 116: Erkundungsgang Dharma und Puja
– Kommentar S. 118: Methode Umgang
mit Mythen und Epen
– KM 122.1: Die Göttin, die sich
in einen Fluss verwandelte
– KM 122.2: Ritoo erzählt
– KM 122.3: Kleines Lexikon
Notizen:
Glossar/Schlüsselwörter
Alakshmi
Die Göttin Alakshmi ist die ältere Schwester der Göttin 
Lakshmi. Sie ist die Göttin der Armut und des Unglücks und
verkörpert Eifersucht, Bosheit, Zerstörung, Arroganz und
Dummheit. Manchmal nimmt sie die Form einer Eule an, die
Lakshmi begleitet. Wenn sie in ihrer weiblichen Form dar­
gestellt wird, hat Alakshmi einen trockenen, welken Körper
und Knopfaugen. Ihr Reittier ist der Esel.
Brahma
Der Gott Brahma gehört zur wichtigen hinduistischen GötterDreiheit: Brahma, der Schöpfer, Vishnu, der Erhalter,
und Shiva, der Zerstörer des Kosmos. Dargestellt wird er
mit vier Köpfen, die je in eine Himmelsrichtung blicken.
Dämonen
Sie bedrohen die kosmische Weltordnung (Sanskrit:
Dharma = Gesetz, Norm) durch ihr Fehlverhalten. Sie verkörpern
negative Eigenschaften wie Neid, Zorn, Arroganz, Grobheit,
Dummheit oder Habgier. Oftmals werden sie mit tierischen
Attributen wie Vogelkrallen, Hörnern, Reisszähnen, Schwänzen
und mit farbiger, pockennarbiger Haut dargestellt.
Dharma
Mit Dharma (Sanskrit: Dharma = Gesetz, Norm) wird die allumfassende kosmische oder göttliche Weltordnung bezeichnet,
welche Naturgesetze aber auch ethische, moralische und
religiöse Verpflichtungen beinhaltet.
Siehe auch Lehrerinformationen – Hintergrundinformationen.
Diwali
Das Diwali-Fest dauert je nach Region zwischen einem und
fünf Tagen. Es beginnt in einer mondlosen Nacht im Oktober
oder November. Die Kernaussage des Festes ist der Sieg
des Guten über das Böse. An Diwali kommen Familie und
Freunde zusammen, um für die vergangene Zeit zu danken
und um auf ein neues, glückliches Jahr zu hoffen. Typisch
für Diwali sind Öllämpchen, welche bei Einbruch der Dunkel­heit entzündet werden. Ein Tag des Diwali-Festes ist der
Göttin Lakshmi gewidmet, welche Erfolg und Reichtum
bringen soll.
6 Lehrerinformationen – Glossar/Schlüsselwörter
Durga
Es gibt mehrere Erzählungen über die Entstehung der kriege­
rischen Göttin Durga. Gemein ist den Berichten, dass die Göttin
geschaffen wird, um die Dämonen im Kampf zu besiegen
und damit die kosmische Weltordnung (Sanskrit: Dharma = Gesetz, Norm) wieder herzustellen.
Durga-Puja
Die Durga-Puja ist ein hinduistisches Fest zu Ehren der
Göttin Durga, das in ganz Indien Ende September, Anfang
Oktober gefeiert wird. In Westbengalen heisst es NavaratriFest (Sanskrit: Navaratri = Neun Nächte). Es symbo­lisiert den
Sieg des Guten über das Böse. Während des Festes werden
grosse Durga-Stat en in opulenten Umzügen durch die Stadt
geführt. Es wird gesungen, getanzt und es herrscht ausgelassene Freude.
Ganesha, auch Ganapati
Er ist der hinduistische Gott mit dem Elefantenkopf und
der «Sohn» von Shiva und Parvati. Sein Reittier ist die
Maus/Ratte. Er ist der Herr und Beseitiger aller Hindernisse,
Gott des Glücks und Beschützer der Gelehrsamkeit. Ihm gilt
stets das erste Gebet. Er liebt Süssigkeiten wie Laddu und
Modaka-Kugeln.
Hinduismus
Die Idee, dass der Hinduismus eine universale Weltreligion wie
das Christentum oder der Islam ist, entstand erst im Laufe des
19. Jahrhunderts. Das Wort «Hindu» bezeichnet ursprünglich
die Menschen östlich des Flusses Indus. Mit Hindus waren
also Inder gemeint, unabhängig von religiösen Praktiken und
Glaubensvorstellungen.
Indus
Längster Fluss in Pakistan, das 1947 durch die Unabhängigkeit
und Teilung Indiens entstanden ist. Der Indus markierte die
äusserste östliche Grenze des Reiches von Alexander dem
Grossen. Das Wort «Indien» leitet sich davon ab.
Kali
Kali ist im Hinduismus die Göttin des Todes, der Zerstörung
aber auch der Erneuerung und der Transformation. Ihre Haut
ist blau oder schwarz und sie trägt eine Halskette aus abge­
schlagenen Köpfen und einen Rock aus abgeschlagenen
Armen. In ihren vielen Händen hält sie oft eine erhobene
Sichel und eine Blutschale.
Karma
(Sanskrit: Karma=Tat, Handlung)
Jede Tat – positiv wie negativ – hat Folgen für den weiteren
Lebensweg und auch für die nächste Wiedergeburt. Der
Mensch ist dem Schicksal dementsprechend nicht ausge­
liefert, sondern gestaltet es mit seinen eigenen Taten.
Kolam
Ein Kolam ist ein symmetrisches Muster, das man in Indien oft
aus Reismehl vor die Haustüre streut. Die glücksverheissenden
und segnenden Motive dieser Muster sollen zerstörerische
Einflüsse abwehren.
Kosmische Weltordnung Siehe Dharma.
Lakshmi
Die Göttin Lakshmi ist die Ehefrau von Vishnu. Sie steht
für Schönheit, Wohlstand und Glück. Ende Oktober, Anfang
November (abhängig vom Vollmond) ist ihr ein Tag des
bekannten Lichterfestes Diwali gewidmet.
Lotusblüte
Die Lotusblüte ist in Asien ein wichtiges Symbol der Schönheit, Reinheit und des Nichtanhaftens. Die Pflanze, die ihre
Wurzeln im schlammigen Untergrund der Gewässer hat, blüht
an der Wasseroberfläche und bleibt vom Schmutz unberührt.
Moksha
Moksha (Sanskrit) bedeutet Befreiung oder Erlösung aus
dem Kreislauf der Wiedergeburten (Sanskrit: Samsara). Die
individuelle «Seele» bzw. das «Selbst» (Sanskrit: Jiva) verschmilzt mit der universellen Seele (Sanskrit: Brahman) und
wird mit ihr eins.
Navaratri-Fest Siehe Durga-Puja.
Parvati
Die Göttin Parvati ist Ehefrau von Shiva und Mutter von 
Ganesha und Skanda (bzw. Karttikeya oder Murugan).
Parvati ist die Shakti (Sanskrit: Shakti = Energie) Shivas. Sie
ist eine Göttin mit grosser Macht und Energie. Hindus ver­
ehren sie in Ritualen und bitten unter anderem für ein glückliches Eheleben.
Puja
Puja (Sanskrit) bezeichnet die Rituale zur Verehrung von
Gottheiten, sei es zu Hause oder im Tempel. Die Rituale
bestehen aus Darbringungen von Gaben wie Früchten,
Blumen, Räucherstäbchen etc. Dazu werden Mantras gesungen und mit einer Flamme das Götterbild umkreist.
Veden
Die Veden sind die ältesten religiösen Texte im Hinduismus.
(Sanskrit: Veda = Wissen). Sie wurden vom 2.–1. Jahr­tausend
v.u.Z. in Sanskrit verfasst. Bis heute rezitieren die Brahmanen
sie in ihren Ritualen.
Literatur- und
Medienhinweise
Vishnu
Vishnu gehört zur wichtigen hinduistischen Götter-Dreiheit: Brahma, der Schöpfer, Vishnu, der Erhalter, und Shiva,
der Zerstörer des Kosmos. Seine Attribute sind der Diskus
und das Muschelhorn. Sein Reittier ist der Vogel Garuda.
Museum Rietberg:
Samsara
Nach hinduistischem Verständnis ist jedes Lebewesen
dem Kreislauf der Wiedergeburten unterworfen: Geburt,
Leben, Tod und Wiedergeburt… Diesen Kreislauf nennt man
auf Sanskrit «Samsara» und er wird als leidvoll angesehen. Ziel
ist es, aus diesem leidvollen Kreislauf ausbrechen zu können
und Moksha, die Befreiung aus dem Kreislauf, zu erlangen.
Shakti
(Sanskrit: Shakti = Energie)
Dieser Begriff wird mit den vielen Göttinnen im Hinduismus
in Verbindung gebracht. Als Partnerinnen der männlichen
Götter verkörpern sie göttliche Macht und Energie.
Bsp. Shiva-Parvati, Vishnu-Lakshmi etc.
Shiva
Der Gott Shiva ist der Partner von Parvati und «Vater» von Ganesha und Skanda (bzw. Karttikeya oder Murugan).
Shiva gehört zur wichtigen hinduistischen Götter-Dreiheit: Brahma, der Schöpfer, Vishnu, der Erhalter, und Shiva,
der Zerstörer des Kosmos. Sein Attribut ist der Dreizack.
Sein Reittier ist der Stier Nandi.
Skanda
Der Gott Skanda, der in Nordindien auch Karttikeya und im
Tamilischen Murugan genannt wird, ist der «Sohn» des Shiva
und der Bruder von Ganesha. Sein Reittier ist der Pfau.
7 Lehrerinformationen – Glossar/Schlüsselwörter – Literatur- und Medienhinweise
•E
berhard Fischer in Zusammenarbeit mit B.N.
Goswamy und Dinanath Pathy. Göttinnen. Indische
Bilder im Museum Rietberg Zürich, Museum Rietberg
Zürich, 2005.
• H indu-ABC, Präsidialdepartement der Stadt Zürich &
Verlag Museum Rietberg Zürich, 2004.
Literatur:
• David Kinsley. Die indischen Göttinnen, Insel Verlag,1990.
Links:
• Interreligiöser Kalender
http://www.ir-kalender.ch
• «Haus der Religionen»
https://www.haus-der-religionen.ch
• «Religionen entdecken»
http://www.religionen-entdecken.de/startseite
Filmausschnitte:
• SRF 15.10.2013: «Bilder zum Feiertag:
Navaratri – hinduistisches Fest der Göttinnen»
https://www.srf.ch/sendungen/bilder-zum-feiertag/
navaratri-hinduistisches-fest-der-goettinnen
• BR, Stand 04.04.2017: «BR interkulturell:
Diwali – Das hinduistische Lichterfest»
http://www.br.de/interkulturell/interkulturellerkalender-diwali-lichterfest-100.html
Bildnachweise und Kurzbeschreibungen
Kurze Beschreibungen zum verwendeten Bildmaterial und Bildnachweise
Herzlich willkommen!
Haupteingang Museum Rietberg Zürich
© Foto: Rainer Wolfsberger/ rietberg.ch
Dreizack, eine Sanduhrtrommel, eine Schale für Blut oder
Wein und ein Langschwert.
Bindi © Foto: Vera Fischer
Einführung
RVI 301: Die Göttin Lakshmi auf
dem Schoss ihres Gatten Gott Vishnu, Indien,
16./17. Jh. © Museum Rietberg Zürich,
Geschenk Eduard von der Heydt © Foto:
Rainer Wolfsberger/ rietberg.ch
Auf diesem Steinrelief aus grünschwarzem Serpentin
sitzt die Göttin Lakshmi auf dem linken Knie ihres Gatten
Gott Vishnu. Das Paar lächelt und sieht zufrieden aus.
Lakshmi wird auf Darstellungen wie dieser mit ehelicher
Zufriedenheit, häuslicher Ordnung und der vorteilhaften
gegenseitigen Abhängigkeit zwischen Mann und Frau
assoziiert. Zu Füssen des göttlichen Paars kniet ein geflügelter Garuda in Menschengestalt. Er ist das Reittier
von Vishnu. Flankiert wird er von einem Begleiter (rechts)
und einer Begleiterin (links).
Durga und Lakshmi – Zwei indische Göttinnen
und ihre Feste
RVI 222: Die Göttin Durga im Kampf mit einem
Dämon, Indien, 11./12. Jh. © Museum
Rietberg Zürich, Ankauf Stadt Zürich © Foto:
Rainer Wolfsberger/ rietberg.ch
Die Skulptur aus Granit zeigt die furchterregende Göttin
Durga. Ausgestattet mit einem Dreizack, den sie von Gott
Shiva hat, ist sie im Begriff, einem Dämon das Leben zu
nehmen. In ihren übrigen Händen hält sie die Attribute
Schädeltrommel, Opfermesser, Schlinge, Schild, Glocke
und Blutschale.
Göttinnen im Hinduismus
Hintergrundinformationen
RVI 1216: (Bildausschnitt) Die segensreiche
Göttin, Indien, um 1720 © Museum Rietberg
Zürich, Sammlung Alice Boner © Foto: Rainer
Wolfsberger/ rietberg.ch
Dieses Andachtsbild zeigt vermutlich die Familiengöttin
eines aristokratischen Auftraggebers. Die Göttin sitzt auf
einem voll erblühten Lotus und ist reich geschmückt und
kostbar gekleidet. Ihre furchterregende Seite kommt in
den Attribute zum Ausdruck, die sie in Händen hält: ein
8 Lehrerinformationen – Bildnachweise und Kurzbeschreibungen
RVI 1374: (Bildausschnitt) Die Göttin Parvati
mit Familie beim Rasten, Indien, um 1825
© Museum Rietberg Zürich, Legat Sammlung
Alice Boner © Foto: Rainer Wolfsberger/
rietberg.ch
Die Pigmentmalerei mit Silber und Gold auf Papier zeigt
die Göttin Parvati und Gott Shiva bei der Rast. Fürsorglich
gibt sie Nandi, dem Reittier Shivas, zu trinken. Der sechsköpfige Skanda sitzt auf Nandis Rücken und hält sich am
Buckel des mächtigen Büffels fest. Ganesha, an seinem
Elefantenkopf zu erkennen, wird von Shiva getragen.
RVI 2153: (Detail Kali) Die Göttin Kali tanzend
mit Gott Shiva, Indien, um 1900 © Museum
Rietberg Zürich, Geschenk Sammlung
Horst Metzger © Foto: Rainer Wolfsberger/
rietberg.ch
Die schreckliche Erscheinung der Göttin Kali – sie trägt
eine Kette aus abgeschlagenen Köpfen um den Hals und
Kinderleichen in ihren Ohrlöchern – betont ihren wilden
Charakter. Im rasenden Tanz mit Gott Shiva drohen sie
die ganze Welt zu zerstören.
RVI 2115: (Bildausschnitt) Die Göttin Durga reitet
triumphierend über einen Dämon hinweg,
Indien, 1775–1800 © Museum Rietberg Zürich,
Geschenk Sammlung Horst Metzger © Foto:
Rainer Wolfsberger/ rietberg.ch
In ihren Händen schwingt die Göttin Attribute des
Kampfes: Dreizack, Keule, Säbel und Schild. Aber sie hält
auch friedliche Symbole wie Lotusblüte, Glocke, Wassergefäss und Kette in Händen. Auf ihrem Reittier, einem
männlichen Tiger, überquert die Göttin nach ihrem Sieg
über die Dämonen das Schlachtfeld.
B 25: (Detail Vishnu und Lakshmi) Gott Vishnu
und Göttin Lakshmi auf der Shesha-Schlange,
Indien, um 1775 © Museum Rietberg Zürich,
Geschenk Sammlung Eva und Konrad Seitz
© Foto: Rainer Wolfsberger/ rietberg.ch
Auf dieser Darstellung aus der Gita Govinda-Serie wird
die Göttin Lakshmi als dienende, fürsorgliche Ehefrau
dargestellt. Während Gott Vishnu entspannt auf der
tausendköpfigen Weltenschlange Shesha liegt, massiert
die Göttin Lakshmi ihrem Gatten Füsse und Beine.
Durga zieht in den Kampf
2012.152: Die Göttin Durga reitend, Indien,
um 1750 © Museum Rietberg Zürich, Ankauf
Stadt Zürich © Foto: Rainer Wolfsberger/
rietberg.ch
Auf dieser Darstellung der kriegerischen Göttin Durga
erinnern die Attribute in ihren Händen an den weit verbreiteten Bericht über ihren Ursprung. Um den Büffel­
dämon Mahisha zu besiegen, soll sie aus der gebündelten
Kraft und Energie der Götter hervorgegangen sein. Jeder
der Gottheiten gab ihr zudem eine Waffe; Shiva übergab
ihr seinen Dreizack, Vishnu seinen Diskus.
RVI 1980: (Bildausschnitt) Die Göttin Durga
im Kampf gegen den Büffeldämon Mahisha,
Indien, 1823 © Museum Rietberg Zürich,
Geschenk Sammlung Horst Metzger © Foto:
Rainer Wolfsberger/ rietberg.ch
Die Pigmentmalerei mit Gold auf Papier hält den Moment
fest, in welchem die Göttin Durga mit ihrem Dreizack gemeinsam mit ihrem Tiger zum vernichtenden Schlag gegen
den Büffeldämon Mahisha ansetzen. Zuvor hatte die Göttin
dem Dämon den Kopf abgeschlagen, ihn dadurch aber
keineswegs getötet; erst jetzt zeigte er sich in seiner wahren
Form, in der ihn Durga endgültig besiegen konnte.
Fürchterliche Dämonen
RVI 2121: (Detail Dämonen) Shumbha sendet
Dämonen, die Göttin Ambika zu fangen,
Indien, 1780–1800 © Museum Rietberg Zürich,
Geschenk Sammlung Horst Metzger © Foto:
Rainer Wolfsberger/ rietberg.ch
Die Pigmentmalerei zeigt den Dämonenkönig Shumba
in seiner Residenz. Am rechten Bildrand nehmen zwei
Dämonen den Befehl des sitzenden Königs in Empfang.
Ihre Armeen sind bereits bewaffnet und bereit, dem
Befehl des Königs zu entsprechen.
9 Lehrerinformationen – Bildnachweise und Kurzbeschreibungen
Lakshmi – strahlend wie Gold
2015.225: (Bildausschnitt) Die Göttin Lakshmi
entsteigt einer Lotusblüte, Indien, 2. Hälfte
20. Jh. © Museum Rietberg Zürich, Geschenk
Eberhard und Barbara Fischer © Foto:
Museum Rietberg / rietberg.ch
Strahlend und majestätisch gleitet die Göttin Lakshmi auf
diesem Tempeltuch aus Seide auf einer Lotusblüte über
das Wasser. Freigiebig bringt die Göttin Wohlstand und
Glück über die Menschen, die sie verehren.
Wo die Göttin Lakshmi ist, da sind auch Elefanten
2014.155 fol. 51: (Detail Lakshmi) Die Göttin
Lakshmi, Indien, 1790–1800 1800 © Museum
Rietberg Zürich, Geschenk Eberhard
Fischer, Sam Fogg, F. Galloway © Foto: Rainer
Wolfsberger/ rietberg.ch
Darstellungen der Göttin Lakshmi, auf denen sie wie in diesem
Omenbuch von Elefanten mit Wasser übergossen wird,
werden «Gaja-Lakshmi-Abbildungen» genannt. Sowohl der
Lotus als auch die Elefanten verweisen auf die Verbindung
der Göttin mit Fruchtbarkeit und Wachstum. Der Lotus
symbolisiert einerseits pflanzliches Wachstum. Andererseits wird er als Symbol für Reinheit und spirituelle Kraft
gelesen. Die Elefanten stehen für die befruchtende Kraft des
Regens. Gleich einem Kultbild wird die Göttin Lakshmi von
den Elefanten mit segnendem Wasser übergossen.
Neun Nächte und zehn Tage
Prozession während der Durga-Puja in Kolkata,
2010 © Foto: ajijchan iStock by Getty Images
Im Vorfeld des Festes werden zahlreiche Ikonen der Göttin
Durga angefertigt und zum Verkauf angeboten. Durch ein
Ritual werden diese Figuren zu Beginn «erweckt» und während des Festes verehrt. Zum Abschluss der zehntägigen
Feierlichkeiten der Durga-Puja übergeben die Festteil­
nehmer die überlebensgrosse Figur der Göttin Durga ans
Wasser.
Notizen:
!
Informationen zum
Museumsbesuch
Herzlich willkommen im Museum Rietberg! Gerne möchten wir Ihnen
einige nützliche Informationen für Ihren Museumsbesuch mit auf den
Weg geben.
Auskunft
Kunstvermittlung Museum Rietberg
[email protected] oder
Tel. +41 (0)44 415 31 60, Mo 14 – 16 h
(während der Schulzeit)
Anmeldung
Buchungen können direkt online vorgenommen werden
rietberg.ch/kunstvermittlung/schulen
Kosten
Alle Workshopangebote bzw. «Kurzreisen» über die Kunstvermittlung sind für Schulklassen aus der ganzen Schweiz
kostenfrei.
Abmeldung
Bei Nichterscheinen oder Abmeldung weniger als sieben
Tage vor der Veranstaltung wird eine Bearbeitungsgebühr
von CHF 100 verrechnet.
Essen und Trinken
In den Museumsräumlichkeiten sind Essen und Trinken
(auch Kaugummis) untersagt.
Fotografieren
Das Fotografieren ist während der Veranstaltung nicht erlaubt
und aus urheberrechtlichen Gründen ausschliesslich mit
eingeholter Genehmigung möglich.
Mobiltelefone
Die Verwendung von Mobiltelefonen während der Veranstaltung ist nicht gestattet. Diese sind lautlos zu stellen oder
werden bei Bedarf durch die Lehrperson vorher eingesammelt.
Schreibmaterial
In den Ausstellungsräumen darf nur mit Bleistift bzw. Farbstiften gearbeitet werden. Zeichenunterlagen können Sie auf
Nachfrage bei der Kunstvermittlung ausleihen.
Treffpunkt
Die Klasse wird vor dem Haupteingang (grüner Glasbau,
«Smaragd») von der Kunstvermittlung in Empfang genommen.
Gutschein
Jede Schülerin und jeder Schüler bekommt nach dem Besuch
der Veranstaltung mit der Schulklasse einen Eintrittsgutschein für die ganze Familie geschenkt.
10 Lehrerinformationen – Informationen zum Museumsbesuch
Remise, Atelier
Smaragd, Eingang
Villa Wesendonck
Park-Villa Rieter
Dauer
Die angegebene Zeitangabe des Workshops ist verbindlich.
Ausnahmefälle werden nur durch vorherige Absprache
genehmigt.
Anreise
Tram 7 Richtung Wollishofen bis «Museum Rietberg»
(4 Haltestellen nach «Paradeplatz»).
Verantwortung
Die begleitende Lehrperson ist für das Verhalten der Schulklasse während des ganzen Museumsbesuchs (inkl. Pause)
verantwortlich.
Villa Schönberg
city center 2 km
tram stop «Museum Rietberg»
Wir freuen uns auf Ihren Besuch
und danken für Ihre Mithilfe.
!
Kontakt und Impressum
Ihr Besuch
Impressum
Museum Rietberg Zürich
Gablerstrasse 15, CH – 8002 Zürich
T: +41 44 415 31 31
[email protected]
rietberg.ch
facebook.com/museumrietberg
instagram.com/museumrietberg
twitter.com/museumrietberg
Das Modellprojekt «Kunst sehen – Religion verstehen»
wird unterstützt vom Förderfonds Engagement Migros.
Auskunft
Kunstvermittlung Museum Rietberg
[email protected]
T: +41 44 415 31 60, Mo 14–16h
(während der Schulzeit)
Öffnungszeiten
Di–So 10–17h
Mi 10–20h
Eintritt Sonderausstellung:
CHF 18/ermässigt CHF 14
Eintritt Sammlung:
CHF 14/ermässigt CHF 12
Jugendliche bis 16 Jahre gratis
Anreise
Tram 7 Richtung Wollishofen bis «Museum
Rietberg» (4 Haltestellen nach «Paradeplatz»)
Keine öffentlichen Parkplätze
Behinder­t en-Parkplatz vorhanden
11 Lehrerinformationen – Kontakt und Impressum
Projektleitung: «Kunst sehen – Religion verstehen»,
Caroline Widmer
Projektassistenz: «Kunst sehen – Religion verstehen»,
Anna Hagdorn
Konzept und Inhalt
Anna Hagdorn, Caroline Widmer, Team Kunstvermittlung
Museum Rietberg Zürich: Maya Bührer, Vera Fischer,
Christiane Ruzek, Caroline Spicker (Leitung)
Realisierung
Anna Hagdorn
Lektorat
Johannes Beltz, Vera Fischer, Caroline Spicker,
Caroline Widmer
Gestaltung und Satz
Raffinerie AG für Gestaltung Zürich
Alle Rechte vorbehalten © Museum Rietberg Zürich
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