Musterlösung 8.Übung Mathematische Logik II - RWTH

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Lehr- und Forschungsgebiet
Mathematische Grundlagen der Informatik
RWTH Aachen
Prof. Dr. E. Grädel, F. Reinhardt
WS 2014/15
Musterlösung 8.Übung Mathematische Logik II
Lösung zu Aufgabe 4
Da Φ konsistent ist, gilt Φ+ ∩ Φ− = ∅. Angenommen Φ+ und Φ− sind rekursiv trennbar, dann
gibt es also eine rekursive Menge C ⊆ FO mit Φ+ ⊆ C und Φ− ∩C = ∅. Dann ist auch die Menge
der Gödelnummern C ∗ = {pϕq | ϕ ∈ C} rekursiv. Da Φ repräsentativ ist, gibt es für jede Zahl
n einen Term tn (den wir im Folgenden auch einfach mit n bezeichnen) über der Signatur von
Φ und eine Formel ψC ∗ (x), die C ∗ repräsentiert, d.h. für alle n ∈ N gilt n ∈ C ∗ ⇒ Φ |= ψC ∗ (n)
und n ∈
/ C ∗ ⇒ Φ |= ¬ψC ∗ (n). Aus dem Fixpunktsatz angewandt auf die Formel ¬ψC ∗ (x), folgt
die Existenz eines Satzes ϕ mit
Φ |= ϕ ↔ ¬ψC ∗ (pϕq)
(1)
Es gilt entweder pϕq ∈ C ∗ oder pϕq ∈
/ C ∗.
1. Fall: pϕq ∈ C ∗ : Dann folgt Φ |= ψC ∗ (pϕq) und somit aus (1) Φ |= ¬ϕ ⇒ ϕ ∈ Φ− ⇒ ϕ ∈
/
∗
C ⇒ pϕq ∈
/ C , was ein Widerspruch ist.
2. Fall: pϕq ∈
/ C ∗ : Dann folgt Φ |= ¬ψC ∗ (pϕq) und somit aus (1) Φ |= ϕ ⇒ ϕ ∈ Φ+ ⇒ ϕ ∈
C ⇒ pϕq ∈ C ∗ was ein Widerspruch ist.
Da beide Fälle zum Widerspruch führen, kann es also eine solche Menge C nicht geben, d.h.
Φ+ und Φ− sind rekursiv untrennbar.
http://logic.rwth-aachen.de/Teaching/MaLo2-WS14
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