Geology. - Tektonik und Magma in der Insel Celebes und der indonesische Gebirgstypus. By H. A. BROUWER. (Communicated at the meeting of February 22. 1941.) Eines der ~esultate der von mir im Jahre 1929 geleiteten Celebes Expedition war. dasz der Bauplan dieser Insel harmonisch in den Bauplan der ostasiatischen Gebirge eingefügt werden konnte 1, 2). Der Bauplan des Celebes Orogens ist im zentralen Teil der Insel am vollständigsten der direkten Beobachtung zugänglich. weil hier während der jüngeren Bewegungen ein breiter, nicht unterbrochener Streifen über den Meeresspiegel gehoben wurde. Dasz Zonen des zentralen Teiles sich in und zwischen den vier HalbinseIn fortsetzen wird durch das allgemeine Streichen der Gesteine und Gesteinszonen bewiesen. Der allgemeine Bauplan ist durch eine nach Ost konkave Bogenform gekennzeichnet, di'e auch in der jetzigen Gestalt der Insel ihren - wenn auch nicht genau gleichförmigen - Ausdruck findet. Wegen der grösseren Vollständigkeit des Bauplans werden wir uns im Folgenden hauptsächlich auf den zentralen Teil der Insel beschränken 3). Zonare Anordnung und Fazies der Gesteine. Eine zonare Anordnung verschiedener Sediment- und Eruptivgesteine ist besonders im zentralen Teil der Insel eine auffallende Erscheinung. Wir können für ,die Verhältnisse an der Erdoberfläche die folgenden Hauptzonen unterscheiden: 1. eine östliche Zone, die gekennzeichnet ist durch die grosse Verbreitung VOD basischen und ultrabasischen Eruptivgesteinen. mesozoischen Kalksteinen und Kieselgesteinen, die z.T. reich sind an Radiolarien, 2. eine mittlere Zone von epi- bis mesometamorphen muskovitreichen kristallinen Schiefern, 3. eine westliche Zone, die gekennzeichnet ist durch die grosse Verbreitung von granodioritischen Eruptivgesteinen, biotitreichen kristallinen Schidern und im allgemeinen mehr küstennahen Sedimenten als die der Zone 1. Gesteine der Zone 2 sind lokal in der Zone 1 in Zentral-Celebes entblösst; sie haben eine grosse Verbreitung in der südöstlichen Halbinsel 1) H . A. BROUWER. The major tectonic features of the island Celebes. Proc. Kon. Akad. v. Wetensch., Amsterdam, XXXIII, S. 338 (1930). 2) H. A. BROUWER. Geologische onderzoekingen op het eiland Celebes. Verh. Geol. Mijnb. Gen. voor Ned. en Kol. Geol. Ser. X, 2, S. 49 (1934). 3) In den Haibinsein haben die Verhältnisse sich z.T. auch etwas geändert. 254 (EQJ) Granodiorite. Gnelse u.s.w. _(a) Peridotite. Serpentine u.s.w. Fig. 1. Schematische Darstellung vom getrennten Auftreten der granitodioritischen und gabbroperidotitischen Gesteine in der lnsel Celebes. Für die geologisch weniger bekannten Gebiete ist eine globale Verbreitung durch die Bezeichnung zwischen ( ) angegeben. lm hauptsächlich aus muskovitreichen kristallinen Schiefem bestehenden. weiss gelassenen Teil im mittleren Zentral-Celebes (beiderseits des Poso Sees. dessen Umriss gezeichnet ist) kommen ultrabasische Gesteine vereinzelt vor. Grössere Mengen dieser Gesteine mögen hier durch Erosion entfemt sein. lm west~ lichen Teil der lnsel sind die sporadisch. z.T. nur als Gerölle bekannten. gabbroperidotiti~ schen Gesteine weggelassen; nur im nordöstlichen Teil der südlichen Halbinscl ist ein Vorkommen von Gabbro angegeben. Die Medianzone In Central-Celebes (vgl. Fig. 2) liegt direkt an der Ostgrenze der sauren Plutone; sie bildet hier auch das östliche Grenzgebiet für die vulkanischen Erschel~ nungen der Oberfläche. die besonders in der südlichen Halbinsel und Im östlichen Teil der nördlichen Halbinsel (und südlich davon) grosse Teile des älteren Bauplans bedecken. 255 (die südöstliche Fortsetzung der Zone 1). Umgekehr.t kommen - im Poso Graben und südöstIich vom Poso See im Takolekadjoe Gebirge - Gesteine der östlichen Zone in der mittleren Zone vor. Wenn wir die Erscheinungen der Tiefe mit in Betracht ziehen so tritt nur die Grenze zwischen den Zonen 2 und 3 als Trennungslinie in Zentral~Celebes besonders hervor. Hier liegt eine von Brüchen und Gräben begleitete schmale Zone, die wir - nach dem in einem groszen Teil dieser Zone fliessenden Tawaëlia als Tawaëlia Zone oder Tawaëlia Graben bezeichnen. In dieser schmalen medianen Trennungszone liegen in der Nähe des Bada Beckens die Haupt~ brüche an der Westseite und wenn weiter für dieses Gebiet von einer medianen Trennungslinie die Rede ist, so liegt diese an der Westseite der medianen Trennungszone. Die mediane Tawaëlia Zone. In der Nähe der Bada Ebene, wo die Zusammensetzung dieser Zone am besten bekannt ist, ist sie deutlich asymmetrisch gebaut. An ihrer öst~ lichen Begrenzung liegt eine aus Konglomeraten, Sandsteinen und Ton~ schidern bestehende Schichtserie diskordant auf den kristallinen Schiefern. Weiter westlich enthalten die Schichten viel vulkanisches Material und auch dazitische und andesitische Lavaströme kommen eingeschaltêt vor, die mit vulkanisch en Agglomeraten bald die herrschenden Gesteine wer~ den. Im meist westlichen Teil sind hauptsächlich Mikrodiorite und Mikro~ quartzdiorite an der Oberfläche entblösst. An der Grenze dieser Gesteine mit den Granodioriten der Zone 3 ist eine mylonitische Zone entwickelt. die bis weit nÖl'dlich von der Bada Ebene am Wege nach der Besoa Ebene angeschnitten ist. So weit unsre Beobachtungen reichen steht diese Mylonitzone steil bis vertikal aber auch flacheres westliches Einfallen von 45° kommt vor. Die Sedimente der Tawaëlia Zone - deren Alter durch aus dieser Zone stammenden fossilführenden Kalksteingeröllen z.T. als jung~Miozän und jünger bestimmt wird - sintd gefaltet und die Lavaströme sind stark zerdrückt. Die Schichten zeigen vorwiegend westliches Einfallen von 30-75°. Bis ins Innere van Zentral~Celebes war in jung-tertiärer Zeit also ein trennendes Meer zwischen der westlichen und der östlichen Zone an~ wesend und seitdem wurden die in diesem Meere abgelagerten Sedimenten gefaltet und hoch über den Meeresspiegel gehoben. Die Medianzone als östliches Grenzgebiet des jüngeren Vulkanismus und der sauren Plutone. Östlich von der Medianzone sind in Zentral~Celebes keine jüngere vul~ kanische Gesteine bekannt, während in dieser Zone und westlich davon die Prooukte einer jüngeren vulkanisch en Tätigkeit eine grosze Verbrei~ tung haben. In Zentral~Celebes fehlen tätige Vulkane ab er die Auslöschung \ vielverbreitet: Medianzone \ mit Krist allisations hof abnehmende kristalline mesozoische Sedimente und in muskovitreichen ------'l...~ R Ilgionalkrislallinen Schietern und de.. Epi - bis Mesoz one Gesteine to.l Ut C7\ Fig. 2 Schematische Darstel/ung der geologischen Verhältnisse in der Nähe der Medianzone von Zentral-Celebes. Das Profil der Vorderseite gibt eine schematische Vorstellung der Verhältnisse in der Nähe der Bada Hochebene (östlich des Poso Sees dessen Umriss in Fig." 1 gezeichnet ist); die Medianzone hat hier eine Breite von etwa 5 KM. Die Medianzone liegt direkt an der Ostgrenze der sauren Plutone (vgl. Fig. 1). Weil die stärker regionalmetamorphen Gesteine direkt östlich der Medianzone unter Stoffzufuhr in einem regionalen Kristallisationshof gebildet wurden, können aus der nach Osten abnehmenden Metamorphose nicht ohne weiteres Schlüsse in Bezug auf die ursprüngUche tektonische Tiefenlage der Gesteine abgeleitet werden. 257 hat erst in der letzten geologischen Vergangenheit stattgefunden: das Alter der Baroepoe TuHe im südlichen Teil der westlichen Hauptzone WiM z.B. als Quartär betrachtet 1). Wo weiter östlich jung~tertiäre Sedimente ;in Gräben erhalten sind (Poso Graben) fehlen die vulkanischen Gesteine. Die vulkanische Zone setzt sich in die südliche und in die nördliche Halbinsel fort. sie greift von der nördlichen Halbinsel weit nach Süden vor. wo ihre Begrenzung durch die Meeresbedeckung im Golf von Tomini unsicher ist. Auch in der südöstlichen Fortsetzung der östlichen Hauptzone von Zentral~Celebes fehlen jüngere vulkanische Gesteine. Granodioritische Gesteine haben im westlichen Teil von ZentralCelebes eine grosz'e Verbreitung. Manche Gneise deuten auf syn~ bis prätektonische Förderung; die vielen tektonisch nicht oder kaum beeinfluszten Gesteine auf einen spät- bis postorogenetischen Aufstieg. Auch basische. z.T. stark geschieferte. Förderungen kommen vor. Kontaktmetamorphe Gesteine. die Gerölle von granitischen Gesteinen enthalten. beweisen das verschiedene Alter der bis ins jüngere Tertiär reichenden AufS'tiege. Die groszen Dimensionen und die oft gneisähnliche Beschaffenheit vieler Plutone deutet auf eine starke Hebung und tiefe Abtragung. die seit ihrem Aufstieg stattgefunden haben. Durch die mit Mylonitbildung verknüpften Bewegungen an der Westseite des Tawaëlia Grabens werden die Plutone an der medianen Trennungslinie scharf abgeschnitten. Hier grenzen sie nördlich von der Bada Ebene an subvulkanische Bildungen (Mikrodiorite). die diese Schwächezone zu ihrem Emporsteigen benutzt haben mögen und tiefer mit Plu tonen in Verbindung stehen. In kurzer Distanz östlich von der Medianlinie fehlen alle Andeutungen auf Plutone in geringer Tiefe. Ueber das Alter der kristallinen Schiefer. Das Alter der geologischen Formationen in Zentral~Celebes ist öfters diskutiert worden. Eine der letzten der weit aus einander gehenden Dar~ stellungen ist eine Uebersicht von KÜNDIG 2) in der - durch Gebirgs~ bildung und vorangegangene geothermische Metamorphose gebildere kristalline Schiefer als praecarbonisch betrachtet werden. Die nächst jüngeren Gesteine werden zum Trias. ev. Lias. gerechnet. Sie bilden eine Flyschserie (Tinombo~formation) mit Intrusionen basischer Eruptiva. Hierzu ist Folgendes zu bemerken. Die Altersannahme für die kristallinen Schiefer beruht auf ihre Aehnlichkeit mit der Besshiserie (Sambagawa~ system) in Japan und auf das Vorkommen von Konglomeraten mit Kris~ tallingeröllen in ,der T ,i nomboformation. Das Sambagawasystem in Japan ist verschiedentlich als praecambrisch. als metamorphe praecarbonische 1) W . A. J. M. VAN WATER SCHOOT VAN DER GRACHT. Bijdrage tot de geologie van Centraal-Celebes. Jaarb. Mijnw. Ned. Indië. Verh. S. 16 (1914). 2) E. KÜNDlG. Versuch einer petrographischen Charakteristik des kristallinen Grundgebirges von Celebes. Schweiz. Min. u. Petr. Mitt. XII. S. 450 (1932). n. 258 Unterlage des Chichibusystems (Karbon~ Perm) oder als metamorphes. Chichibu selbst betrachtet worden. Vor einigen Jahren wurden im klassi~ schen Geroet des Sambagawasystems Kalkknollen mit Radiolarien und Tex-tularien in Sericitschi-efern gefunden für die jurassisches oder wenig~ stens mesozoisches Alter angenommen wird 1) und die von KÜNDIG als Bindeglied zwischen Japan und Celebes erwähnten kristal1inen Schiefer von Formosa werden von YABE und HANZAWA 2) als dynamometamorphes Eozän aufgefasst. Ueber die Ahersannahme für die Tinomboformation erwähnt KÜNDIG. dasz zahlreiche Beobachtungen auf ein triadisches bis un-terjurassisches Alter hinweisen. Diese Beobachtungen werden ab er nicht mitgeteilt. In Widerspruch mit dieser Annahme stehen jedenfalls die während unsrer Celebes~Expedition gemacnten Funde von eozänen Foraminiferen im Tinombo Gebiet 3). Von andren Autoren sind die kristallinen Schiefer von Celebes ver~ schiedentlich als praecambrisch. als palaeozoisch und als mesozoisch be~ trachtet worden. Zwingende Gründe für ei.ne Richtigkeit von einer dieser Auffassungen könnenmcht angeführt werden. Gegen die Ann·a hme dasz die Faltung der kristalli.nen Schiefer schon in praecambrischer oder palae~ ozoischer Zeit zu Stande kam und diese Gesteine nicht mehr von jüngeren Faltungen betroffen wuroen. können mehrere berechtigte Einwände vorge~ bracht werden. An verschiedenen Stellen weisen die tektonisch en V er~ hältnisse auf Einfaltung von mesozoischen Sedimenten in die kristallinen Schiefer und aus diesen Verhältnissen kann kein höheres alsalt~mesozoi~ sches oder palaeozoisches Alter abgeleitet werden. Wir haben schon oben erwähn-t dasz schwach metamorphe phyllitische Schiefer. Grauwackesand~ steine. Konglomerate und Kalksteine im Tinombo Gebiet in der nördlichen Halbinsel wenigstens z.T. alttertiären Alters sind. Aehnliche Gesteine kommen au eh im östlichen Teil des krist allin en Schiefergebirges in Zentral~ Celebes vor. Del' regionale Kristallisationshof in den kristallinen Schiefern östlich del' Medianzone und das Magma in del' Tiefe. Westlich der Medianzone wird der Charakter der metamorphen Ges-teine &tark durch Plutonaufstieg beeinfluszt und die Erscheinungen der Kontakt~ metamorphose sind mit den Kennzeichen verschiedener Tiefenstufen ver~ breitet. 1) H. HUZIMOTO. Radiolarian remains in crystalline schists of the Sambagawa System. Proc. Imp. Akad. Tokyo. S. 252 (1938). 2) H. YABE und S. HANZAWA. Geological History of the island of Taiwan (Formosa). Proc. Imp. Akad. Tokyo. S. 313 (1938). 3) H. A. BROUWER. Geologische Onderzoekingen u.s.w. loc. cito S. 59. 160 und Beilage D: I. M. VAN DER VLERK und J. J. DoZY. The Tertiary rocks of the Celebes. Expedition. S. 205 (1929). 259 Oestlich der Medianzone fehlen die Plutone und bald auch alle Sp uren junger vulkanischer Tätigkeit. Hier herrscht die Regionalmetamorphose ohne die Kontaktmetamorphose der Plutone. Diese Regionalmetamorphose ist z.T. durch aufsteigende magmatische Gase und Lösungen zu Stande gekommen, die einen regionalen Kristallisationshof gebildet haben. Sie ist hier besonders kl ar entwickelt, weil die mehr lokalen Einflüsse der weiter westlichaus dem tiefliegenden Magma aufgestiegenen Plutone fehlen. Die kristallinen Schiefer östlich der Medianzone sind aus einem Komplex von tonigen und sandigen Gesteinen, Kalksteinen und eingeschalteten basisch en Eruptivgesteinen hervorgegangen. In der Nähe ihrer östlichen Grenze sind die Gesteine nur schwach metamorph. Wo die Gesteine im westlichen Teile genauer untersucht wurden 1, 2, 3) kommen in der Nähe der Medianzone Gneise und granathaltige Gesteine var, während weiter . nach Osten ei ne im allgemeinen allmähliche Abnahme der Metamorphose beobachtet wird durch das Verschwinden von Kalifeldspat, Granat und nur sehr untergeordnet vorkommendem Biotit und durch das reichliche Auf~ treten von Chlorit. Abbildung der Falten durch neugebildete Mineralien wird öfters beob~ achtet und in den Gneisen, die z.T. - auf einen sedimentären Ursprung hinweisenden - Graphit enthalten, zeigt der Kalifeklspat manchmal Nei~ gung zu porphyroblastischer Entwicklung. Aber die neugebildeten farblosen Glimmer sind öfters gebogen, wenn auch weniger als mit der Faltung übereinstimmen würde. Auch kataklastische Erscheinungen sind verbreitet. Es ist auffallend dasz in unsren Gesteinsproben von zwei etwa dreissig Kilometer von einander entfernten Routen die kalifeldspathaltigen Gneise ungefähr in gleicher Distanz von der Medianzone zum ersten Mal auftreten untd dasz van dort nach Wesren die Gneise immer Kalifeldspat enthalten 3). Diese Erscheinungen weisen .a uf einen nach Osten verschwindenden KaJ,i~ zufuhr aus einem tiefliegenden Magma. Dieser Zufuhr fand sta-tt als die Gesteine schon gefaltet waren aber der Kristallisationshof ist nicht ganz post~tektonisch denn auch nach ihrer Bildung haben noch Bewegungen stattgefunclen. Weil das Alter der kristalHnen Schiefer und ihrer Faltung nicht genau bekannt ist, müssen wir uns vorläufig mit einer ersten Annäherung begnü~ gen ohne dIe aufeinander folgenden Zustände der Gesteine zeitlich aufteilen zu können. Bei einer räumlichen Aufteilung zerfällt das Gebiet in der Nähe der Medianzone in ein westliches Gebiet dasz durch Magmaaufstieg mit Plutonbildung gekennzeichnet ist und ein östliches Gebiet mit Stoffzufuhr, 1) H. A. BROUWER. Gesteenten van de afdeelingen Loewoe en Paré Paré in J. DE KONING KNIJFF. Geologische gegevens omtrent gedeelten der afdeelingen Loewoe, Paré Paré en Boni. Jaarb. Mijnw. Ned. Indië, Verh. 1912, S. 277. 2) E. C. ABENDANON. Geologische en Geographische Doorkruisingen van MiddenCelebes. IV. S. 1391 (1917-18). 3) H. W. V. WILLEMS. Contribution to the petrology of the crystaIIine schists of Central-Celebes. Dissertation, Amsterdam. (1937). 260 die mit der Entfernung vom Gebiete der Magmaaufstiege abnimmt. Es fehlen Anhaltspunkte um die Bildung des Kristallisationshofs und die westIichen Magmaaufstiege zeitIich zu verbinden aber auch für die Front des Tiefenmagmas in der Nähe der Medianzone scheint diese mehr oder weniger eine Trennungszone zu sein. wobei die Magmafront im Westen höher stieg und im Osten zurückblieb. Räumliche Charakteristik und Entwicklungsstadium des Celebes Orogens und der indonesische Gebirgstypus. Die zeitliche Trennung der tektonischen und magmatischen Vorgänge in Zentral...Celebes kann bis jetzt nur in einer ersten Annäherung gegeben werden. aber eine räumliche Trennung trUt besonders kl ar hervor. Im Osten befindet sich ein Gebiet wo grosze Ophiolithmassen eingedrungen sind. die charakteristisch sind für das Vorbereitungsstadium der geosynklinalen Gebirge. Im Westen liegt ei.n Gebiet wo im allgemeinen mehr küstennahe Sedimente abgelagert wurden und wo ein - durch wiederhalte Intrusionen von hauptsächlich sauren Eruptivgesteinen und rege vulkanische Tätigkeit gekennzeichnetes - magmatisches Gebirge entstanden ist. Beim Zusam~ menschub während der Gebirgsbildung wurden die Gesteine gefaltet. wob ei es zu intensiver Verschuppung und Ueberschiebung gekommen ist. Im westlichen Gebiet mögen die eingedrungenen Plutone allmählich eine Versteifung der Faltungszone bewirkt haben. Nach der Erstarrung durch Intrusion und Faltung wurde das Gebiet mehr und mehr durch Bruch~ tektonik in Blöcke zerlegt. Die in N~S Richtung. quer durch Zentral~Celebes verlaufende mediane Zone und andre Teile waren noch in jung~tertiärer Zeit vom Meere be~ deckt. Durch die jüngste Heraushebung der Insel wurde der ganze zentrale Teil als eine grosze Geantiklinale über den Meeresspiegel gehoben. während die weiter nördlich und südlich besonders im Querschnitt stark wechselnden Bewegungen in der eigenartigen Farm der Insel mit den vier durch tiefe Meere getrenten HalbinseIn ihren Ausdruck finden. Obwohl ein bedeutender Zusammenschub stattgefunden hat. liegen Hauptzonen des ursprünglichen Sedimentationsgebiets noch im Bauplan des jetzigen Gebirges mehr oder weniger neben einander. Dadurch unterscheidet das Gehirge sich auffalleoo von alpinen Gebirgen mit sehr starker Querschnittsverkürzung. wo nach dem Eindringen der Ophiolite d'ie Antiklinalzonen als Decken über einander geschoben wurden und der Aufstieg der jungen Plutone nach der Deckenbildung in der Wurzelzone stattfand. Die wesdiche Hauptzone des Celebes Orogens hat sich zu einem magmatischen Gebirge weiter entwickelt und ist deshalb in dieser Hinsicht den embryonalen Antiklinalzonen der Alpen in den Stadien geringerer Querschnittsverkürzung nicht vergleichbar. In den durch wiederholte Transgressionen vorwiegend neritischer Fazies am Rande eines Kontinents gekennzeichneten Entwicklung des andinen 261 Gebirges der Kordilleren van Südamerika feh1t die ultrabasische Magma~ förderung. Es zeigt im allgemeinen nur schwache Faltung. Wiederholte Schollenbewegungen wurden von intensiver Magmatätigkeit mit Pluton~ aufstieg und Oberflächenvulkanismus begleitet. Neben eiuem andinen magmatischen Gebirgstypus und einem alpinen Typus mit sehr starker Querschnittsverkürzung kann ein deutlich in Teilen der Faltungsregion des ostindischen Archipels und auch anderswa ent~ wickelter Typus unterschieden werden, den wir als indonesischen Typus bezeichnen. Dieser Typus hat sich wie der alpine aus einem Geosynklinal~ stadium mH Schwellen entwickelt. In Phasen des Zusammenschubs fand mässige, örtlich und zeitlich auch stärkere Querschnittsverkürzung statt und in Zusammenhang damit zeigt die Entwicklung der Fakungsregion tektonisch und magmatisch mehr oder weniger räumlich getrennte mehr andine und mehr alpine T eudenze. Die genannten Typen sind durch Obergänge verbunden und es gibt eine sehr grosse Zahl von Variationen in Bezug auf ihre Entwicklung und ihre Aufschlusstiefe. Proc. Ned. Akad. v. Wetenseh .. Amsterdam, Vol. XLIV, 1941. 18