Die Erde – ein unruhiger Planet Vulkane bedrohen den Menschen – trotzdem suchen die Menschen die Nähe zu den Feuer speienden Bergen, denn sie können sich den Vulkanismus und seine Auswirkungen nutzbar machen. a b Ausbruch des Mount St. Helens Feuerwerk aus der Tiefe Magma (griechisch) geknetete Masse, Salbe Asche Gesteinsteilchen von weniger als 2 mm Durchmesser, oft sogar kleiner als 0,025 mm; hart und wasserunlöslich Surftipp www.vulkanismus.de http://volcano.und.nodak.edu www.stromboli.net c Der Ausbruch des Mount St. Helens 20. 3. 1980: Nach 123 Jahren Ruhe gibt es eine Serie kleinerer Erdbeben in der Gegend des Mount St. Helens. 20. 3. – 18. 5.: Wasserdampf und Asche treten aus dem Vulkan aus, mehr als 10 000 kleine Beben erschüttern die Region. Allmählich beult durch aufsteigendes Magma die Nordflanke des Vulkans um 150 m aus. 18. 5., 8.32 Uhr: Erdbeben – 5,1 auf der Richter-Skala – in 1,5 km Entfernung vom Vulkan. Es folgt ein Vulkanausbruch, bei dem mit 1 500 km/h Wasserdampf seitlich aus dem Berg schießt. Die gesamte Nordflanke rutscht ab. 500 °C heiße Aschenwolken werden in die Luft geschleudert. Es folgt ein zweiter Ausbruch mit einer 18 km hohen Aschenwolke. Schlamm und Schutt verwüsten 500 km² Land im Umkreis von 10 km. 62 Menschen sterben. Die Vulkanspitze ist nun 400 m kürzer. 98 In den Schwächezonen der Erdkruste gehören für längere Zeit schlafende, verhalten grollende, dann aber wild erwachende Vulkane zum Alltag. Geologen und Vulkanologen schätzen, dass weltweit etwa 500 Vulkane noch als Zeitbomben ticken. In einem Vulkan steigt Magma aus dem Erdinnern nach oben, da es leichter als das umgebende Gestein ist. Wird der Druck im Vulkan zu groß, kommt es zum Ausbruch. Der Gesteinsbrei, der bei seinem Austritt an die Erdoberfläche Lava genannt wird, bewegt sich talabwärts und walzt oft ganze Ortschaften nieder. Die ausgestoßene Asche kann Höhen bis zu 35 000 Metern erreichen, sich als Wolkenband über viele 100 km ausdehnen und den Himmel verdunkeln. Je nach äußerem Erscheinungsbild, Entstehungsweise, Aufbau, Ausbruchsverhalten und Förderprodukten werden Vulkane unterschieden. Die beiden häufigsten Formen sind die Schichtvulkane und Schildvulkane. „Stadt ohne Schornsteine“ wird Islands Hauptstadt genannt. Heiße Quellen in einer Tiefe zwischen 600 m und 2 800 m dienen in Reykjavik bereits seit 1930 der Fernwärmeversorgung, sodass keine fossilen Brennstoffe und damit auch keine Schornsteine nötig sind. Es besteht ein Netz aus Fernwärmeleitungen mit einer Länge von 1 121 km, die z. B. auch 175 000 m² Fläche unter Glas beheizen. In diesen Treibhäusern wachsen Blumen, Tomaten, Gurken, Paprika und durch d Erdwärmekraftwerk auf Island im Boden verlegte Heizungsrohre gedeihen che fruchtbare Böden. Erstarrte Lavaströme sogar Kartoffeln. sind nach wenigen Jahren wieder von der VeSelbst Meeresbuchten werden mit GeoFernwärme getation in Besitz genommen und können thermie geheizt, damit man auch in dieauch vom Menschen genutzt werden. Die sem nördlichen Land Badefreuden genießen nährstoffreichen und lockeren Böden sind kann. leicht zu bearbeiten und bieten für die Landwirtschaft beste Voraussetzungen. So werHot-Dry-Rock den auf Vulkanböden schon seit tausenden Erstarrtes Magma wirkt in der Tiefe wie ein Jahren Sonderkulturen wie Wein und Obst heißer Stein: Es speichert Wärme. Man verangebaut. sucht diese Energie zu nutzen, indem durch eine Bohrung kaltes Wasser in das Gestein Tourismus und Vulkane gepresst wird. Dieses zerspringt wegen der 230°C Vulkanausbrüche sind auch spektakuläre Na- 3 300 m Temperaturunterschiede und es bilden sich turereignisse, die viele Touristen anlocken. Risse, in denen sich das Wasser erhitzt. Das Dadurch hat sich in vielen Vulkanregionen erwärmte Wasser kann dann mithilfe von eine ausgeprägte Fremdenverkehrsbranche e Hot-Dry-Rock Bohrungen an die Erdoberfläche zurückgemit entsprechender wirtschaftlicher Bedeufördert werden. Dort überträgt ein Wärmetung entwickelt. tauscher die Wärme zur Stromerzeugung auf einen Generator. Ein großer Teil der Restwärme kann in ein Fernwärmenetz einge- 1 Ermittle die Verbreitung von Vulkanen auf der Erde. Arbeite dabei mit dem Weltatlas. speist werden. Das abgekühlte Wasser wird Kaum zu glauben in einem geschlossenen Kreislauf zurück in 2 Beschreibe, wie sich der Ausbruch des Mount Island ist die größte VulkaninSt. Helens entwickelt hat. die Tiefe gepumpt und das Ganze beginnt sel der Erde. Sie besitzt 27 akerneut. Dieses Verfahren zur Energiegewin- 3 Arbeite mit dem Weltatlas. Finde fünf untertive Vulkane und viele heiße schiedliche Vulkangebiete und bestimme denung wird als „Hot-Dry-Rock“ bezeichnet. Quellen. Häufige Erdbeben erren landwirtschaftliche Nutzung. schüttern die Insel. Vor seiner Gute Böden 4 „Vulkane verbinden Reiz und Schrecken.“ Südwestküste ließ ein Vulkan Kommentiere diese Aussage. An den Flanken der Vulkane bilden sich auf die neue Insel Surtsey aus dem den Aschen und Laven vergangener AusbrüMeer wachsen. 99