IV Religionen und Weltanschauungen • Beitrag 7 Glaubensgemeinschaften 1 von 28 Außergewöhnliche Glaubensgemeinschaften − zwischen Faszination und Abwehr Von Anna Leitner, Braunschweig Illustriert von Julia Lenzmann Es gibt unzählige Religionen, Sekten und Glaubensgemeinschaften. Die einen glauben an einen Gott oder an mehrere Götter. Andere glauben an Geister, Außerirdische oder daran, dass sie ihr eigener Gott sind. So unterschiedlich wie die Glaubensinhalte der einzelnen Gemeinschaften sind, so verschieden sind auch die Menschen, die sich von den Religionen, Sekten und Glaubensgemeinschaften angezogen fühlen. Inhalt © casejustin/Fotolia t h c i s n a r o V In dieser Unterrichtsreihe fragen sich die Lernenden, welche religiösen Gruppen ihnen im Alltag begegnen, und beschäftigen sich mit möglichen Motiven von Menschen, in eine Sekte oder außergewöhnliche Glaubensgemeinschaft einzutreten. Von dort aus befassen sich Ihre Schülerinnen und Schüler mit Fragen, wie: Woran glauben Jedis? Was haben Ufo-Glaube und „Heavens Gate“ miteinander zu tun? Glauben Satanisten wirklich an den Satan? Mithilfe eines Lernspiels und des Kugellagers sowie unterschiedlicher Sozialformen erarbeiten sich die Lernenden die Aspekte der Unterrichtseinheit. Religionen als Markt der Möglichkeiten? Religion versus Sekte – die Unterschiede zwischen beiden Faszination oder Abwehr? – Die Anziehungskraft von außergewöhnlichen Gemeinschaften Der Jediismus – seine Entstehung und seine Werte Außerirdische als Grundlage einer Glaubensgemeinschaft – Heavens Gate Satanisten – Verrückte und Grabschänder? Dauer 3–5 Schulstunden Minimalplan: Der Jediismus – seine Entstehung und seine Werte; Außerirdische als Grundlage einer Glaubensgemeinschaft − Heavens Gate; Satanisten – Verrückte und Grabschänder? Ihr Plus Die Methode „Kugellager“ als Grundlage für Gespräche zum Jediismus Das Kartenspiel „Schwarzer Peter“ zum Satanismus 12 RAAbits Religion und Werte • Berufliche Schulen • Dezember 2014 IV Religionen und Weltanschauungen • Beitrag 7 Glaubensgemeinschaften 5 von 28 Stunde 4 Außerirdische als Grundlage einer Glaubensgemeinschaft – Heavens Gate M 13 Ufo gesichtet! − Gibt es außerirdisches Leben? / Die Schülerinnen und Schüler nehmen zu iktiven Schlagzeilen begründet Stellung M 14 Außerirdische als Grundlage einer Glaubensgemeinschaft – Heavens Gate / Arbeitsblatt. Vervollständigung des Lückentextes mit den entsprechenden Begriffen M 15 Wer oder was ist Heavens Gate? – Ein Steckbrief / Arbeitsblatt. Mithilfe von M 14 wird ein Steckbrief erstellt, der die wesentlichen Glaubensinhalte der Sekte „Heavens Gate“ wiedergibt Stundenziel: Die Schülerinnen und Schüler können die Glaubensinhalte der Sekte „Heavens Gate“ kritisch hinterfragen. Stunde 5 Satanisten – Verrückte und Grabschänder? M 16 Woran glauben Satanisten? – Ein Kartenspiel / Spielvorlage für das Lernspiel „Schwarzer Peter“. Wesentliche Inhalte werden mithilfe eines Kartenspiels erlernt Stundenziel: Die Schülerinnen und Schüler erläutern, woran die Satanisten glauben, und geben die Kerngedanken des Satanismus wieder. t h c Materialübersicht Stunde 1 M1 (Ab) M2 (Tx/Ab) M3 (Ab) Religion versus Sekte – die Unterschiede zwischen beiden Welchen Religionen und Sekten bin ich schon begegnet? Was ist der Unterschied zwischen einer Religion und einer Sekte? – Zwei Begriffsbestimmungen Religion versus Sekte – die Unterschiede i s n a r o Stunde 2 M4 (Tx/Ab) M5 M6 M7 (Bi/Tx) (Bi/Tx) (Ab) M8 (Ab) V Faszination oder Abwehr? – Die Anziehungskraft von außergewöhnlichen Gemeinschaften Faszination oder Abwehr? − Warum treten Menschen außergewöhnlichen Gemeinschaften bei? Faszination oder Abwehr? – Komm zu uns, wir sind immer für dich da! Faszination oder Abwehr? – Werde glücklich und erfolgreich! Faszination oder Abwehr? – Welche Motive können Menschen haben, die einer außergewöhnlichen Glaubensgemeinschaft beitreten? Was bieten Sekten oder außergewöhnliche Glaubensgemeinschaften den Menschen? Stunde 3 M9 (Tx/Ab) M 10 (Tx/Ab) M 11 (Tx) M 12 (Ab) Der Jediismus – seine Entstehung und seine Werte Die Rückkehr der Jedi-Ritter! − Wie entstand der Jediismus? Woran glaubt ein Jedi? – Die Lehre des Jediismus Wir tauschen uns mündlich aus − das Kugellager Informationen zum Jediismus − Ergebniszettel Stunde 4 M 13 (Tx) M 14 (Tx/Ab) M 15 (Ab) Außerirdische als Grundlage einer Glaubensgemeinschaft – Heavens Gate Ufo gesichtet! − Gibt es außerirdisches Leben? Außerirdische als Grundlage einer Glaubensgemeinschaft – Heavens Gate Wer oder was ist Heavens Gate? – Ein Steckbrief Stunde 5 M 16 (Sp) Satanisten – Verrückte und Grabschänder? Woran glauben Satanisten? – Ein Kartenspiel 12 RAAbits Religion und Werte • Berufliche Schulen • Dezember 2014 IV Religionen und Weltanschauungen • Beitrag 7 Glaubensgemeinschaften 7 von 28 M1 Welchen Religionen und Sekten bin ich schon begegnet? Jedem begegnen im Alltag unterschiedliche Religionen und Sekten. Ihre Notizen 1. Diese Religionen und Sekten begegnen uns im Alltag: 2. Folgende Erfahrungen haben wir mit fremden Religionen und Sekten gemacht: t h c i s n a r o 3. Folgende Einstellungen haben wir gegenüber fremden Religionen und Sekten: Aufgaben 1. Bilden Sie Vierergruppen und gestalten Sie ein Plakat zum Thema „Menschen verschiedenen Glaubens begegnen sich“, indem Sie die drei folgenden Fragen in Ihrer Gruppe beantworten. Nutzen Sie dazu den Notiz-Zettel. • Welchen Religionen und Sekten begegnen wir im Alltag? • Welche Erfahrungen haben wir mit fremden Religionen und Sekten gemacht? • Welche Einstellungen gegenüber fremden Religionen und Sekten sind bei uns in der Gruppe vorhanden? 2. Halten Sie Ihre Antworten bildlich auf einem Plakat fest und wählen Sie zwei Gruppenmitglieder aus, die Ihr Plakat der Klasse präsentieren. 12 RAAbits Religion und Werte • Berufliche Schulen • Dezember 2014 © Thinkstock/Purestock © colourbox V IV Religionen und Weltanschauungen • Beitrag 7 Glaubensgemeinschaften 11 von 28 M4 Faszination oder Abwehr? − Warum treten Menschen außergewöhnlichen Gemeinschaften bei? Es gibt eine Vielzahl an außergewöhnlichen Glaubensgemeinschaften, doch aus welchen Gründen fühlen sich Menschen von diesen angezogen? ssituati on ben Le Lebensziele/ Wünsche t h c MERKMALE i s n a r o V Aufgaben 1. Sehen Sie sich Ihren Flyer an und bearbeiten Sie die folgenden Aufgaben. 2. Notieren Sie, welche Versprechen der ausgewählte Flyer macht. 3. Überlegen Sie gemeinsam und notieren Sie auf Ihrem Ergebnisblatt, • welche Persönlichkeitsmerkmale ein Mensch haben könnte (Alter, Beruf, Name, Eigenschaften) • und in welcher Lebenssituation sich ein Mensch beinden könnte, der sich von dem jeweiligen Flyer angesprochen fühlt. 4. Gestalten Sie einen „Menschen“ nach obigem Beispiel und übertragen Sie Ihr Ergebnis auf ein Plakat. 12 RAAbits Religion und Werte • Berufliche Schulen • Dezember 2014 © Thinkstock/Purestock • welche Ziele und/oder Wünsche ein Mensch haben könnte, IV Religionen und Weltanschauungen • Beitrag 7 Glaubensgemeinschaften 13 von 28 M6 Faszination oder Abwehr? – Werde glücklich und erfolgreich! Es gibt eine Vielzahl an Gründen, warum ein Mensch einer Sekte oder Glaubensgemeinschaft beitritt. Hast du dich schon einmal gefragt, warum andere so viel glücklicher, erfolgreicher und fröhlicher durch die Welt gehen? Du möchtest berulichen Erfolg? Du möchtest noch mehr Selbstbewusstsein? Du möchtest nicht mehr allein sein? Du möchtest den Sinn in deinem Leben inden? t h c i s n Dann komm zu uns! Wir helfen dir! a r o V Unser Angebot Bei uns in der Gruppe ist niemand allein! Wir helfen einander! Wir sind immer füreinander da! Wir beraten dich und unterstützen dich dabei, den richtigen Weg zu inden und den Sinn im Leben zu erkennen! Du erreichst uns rund um die Uhr – schau einfach mal vorbei: Am Musterplatz 4 12345 Musterstadt Tel.: 01234/98765 www.gemeinschaft-sekten.de [email protected] 12 RAAbits Religion und Werte • Berufliche Schulen • Dezember 2014 © Coloures-pic /Fotolia Komm zu uns ins Zentrum! 26 von 28 Glaubensgemeinschaften Religionen und Weltanschauungen • Beitrag 7 IV M 16 Woran glauben Satanisten? – Ein Kartenspiel Was bedeutet dieses Symbol im Satanismus? Es ist das Sym­ bol Satans im Satanismus. Welches Gottes­ bild haben die Satanisten? Der umgekehr­ te fünfzackige Stern soll Satan als Gott darstellen. Was bedeutet dieses Symbol im Satanismus? Jeder Mensch kann sein eigener Gott sein. Was bedeutet dieses Symbol im Satanismus? Dieses Symbol stellt einen Teufelskopf dar. Was bedeutet dieses Symbol im Satanismus? Was bedeutet dieses Symbol im Satanismus? Dieses Symbol steht für die „Church of Satan“. 666 t h c i s n Was ist Sata­ nismus? Es gibt nicht den Satanismus. Es existieren viele verschiedene Gruppierungen. Was ist die bekannteste satanistische Gruppierung? a r o V Dieses Symbol steht für Ver­ achtung und Verspottung des christlichen Glaubens. Weitverbreitet ist die Gruppie­ rung „Church of Satan“. Schänden Sata­ nisten wirklich Friedhöfe und stören sie die Totenruhe? In Einzelfällen tun dies psy­ chisch kranke Menschen, die sich als Satani­ sten ausgeben. Woran glauben die Satanisten, die der „Church of Satan“ ange­ hören? Die Anhänger der „Church of Satan“ glauben, dass es keinen Schöpfergott gibt. Glauben die Sa­ tanisten an den Satan? Satan ist der Namensgeber und ein mehr oder weniger wichtiges Symbol im Satanismus. Wann ist der Satanismus un­ gefähr entstan­ den? Als religiöse Bewegung ist der Satanismus ungefähr seit dem 17./18. Jahrhundert be­ kannt. Wofür steht „Satan“ im Satanismus? 12 RAAbits Religion und Werte • Berufliche Schulen • Dezember 2014 IV Religionen und Weltanschauungen • Beitrag 7 Glaubensgemeinschaften 27 von 28 Für viele Satanisten steht „Satan“ für Lebensfreude und Freiheit. Werden in satanistischen Ritualen Geister herbeigerufen? Während der Ri­ tuale ist es nicht üblich, Geister herbeizurufen oder Kontakt mit Toten auf­ zunehmen. Wer ist eines der bekanntesten Mitglieder der „Church of Satan“? Brian Hugh Warner alias Marilyn Manson. t h c i s n Spielanleitung nach dem Prinzip „Schwarzer Peter“ Schritt 1: Teilen Sie sich in Gruppen von 4−5 Spielern auf. Schritt 2: Der jüngste Spieler mischt die 31 Karten und gibt die Karten im Uhrzeigersinn an die Spielgruppe aus, bis keine Karten mehr übrig sind. a r o Schritt 3: Alle Spielteilnehmer nehmen ihre Karten auf und überprüfen, ob sie ein oder mehrere Pärchen haben. Hinweis: Ein Pärchen ergibt sich immer aus einer Fragekarte und einer Antwortkarte, das heißt, die Spieler überprüfen, ob sie auf eine Frage eine richtige Antwort haben. Haben die Spielteilnehmer ein Pärchen auf der Hand, wird dieses offen ausgelegt und die Gruppe überprüft die Richtigkeit des Paares. V Schritt 4: Nun beginnt das eigentliche Spiel, indem der älteste Spielteilnehmer bei seinem rechten Sitznachbarn eine Karte zieht und überprüft, ob sich ein Pärchen ergibt. Hat er ein Pärchen, legt er dieses ab. Dann ziehen die nächsten Spieler nacheinander im Uhrzeigersinn eine Karte bei ihrem rechten Sitznachbarn und überprüfen, ob sie ein Paar ablegen können. Ziel des Spieles ist es, alle Karten abzulegen. Derjenige, der den „Schwarzen Peter“ als Letzter auf der Hand behält, hat das Spiel verloren. 12 RAAbits Religion und Werte • Berufliche Schulen • Dezember 2014