BERGBAU PSL Wolfstein BLATT AUSGABE 1 A. B. INVENTAR PUNKT 6411.3 DATUM 1995-8-31 SEITE 1 Steinbruch auf dem Potschberg bei Jettenbach. Bei AMME (1986) wird Rothselberg als Ortsangabe benutzt. Die Bezeichnung "Eisenkopf" bei HEIDTKE (1986 u.1988) erscheint nicht angemessen, da der Eisenkopf ein deutlich N des Steinbruchs liegender Teil des Potschberges ist. Der Steinbruch ist nicht sonderlich reich an Mineralisationen und weist auch keine starken Zersetzungszonen auf. Ein Teil der Mineralisationen stammt aus miarolitischen Apliten. Die Angabe "XRD" bezieht sich auf Untersuchungen des Bearbeiters. SPHALERIT (XRD 1989) Aus dem Löserückstand eines Calcitgangs. CHALKOPYRIT GALENIT CINNABARIT PYRIT Als kleine xx in Chalkopyrit eingewachsen. MARKASIT FLUORIT HEIDTKE (1988). Oktaeder (nach Mitteilung B.RAHM). HAEMATIT HEIDTKE (1988). QUARZ HEIDTKE (1988). Amethyst HEIDTKE (1988). PSILOMELAN HEIDTKE (1986, S.55): "Im Steinbruch am Potschberg bei Jettenbach kommt Psilomelan als nierige Krusten auf Gestein vor." GOETHIT HEIDTKE (1988). CALCIT ARAGONIT (XRD 1989) Farblos, weiß ohne Spaltbarkeit; es ist dies das typische Material vergleichsweise alter Mineralisation. BARYT HEIDTKE (1988). TITANIT(XRD 1995) INVENTAR 6411.3 Ausgabe 1, S.2 In Einzelfällen bis 1 mm, meist deutlich unter 0, 5 mm. Im Kern zum Teil dunkelhonigbraun, auch mit hellen Brauntönen, bei großen xx vielfach über dem braunen Kern eine farblose Außenschale. Der Chemismus wurde analytisch bestätigt (EDX, Dr. Doris WILHELM). EPIDOT (XRD 1988) Goldgelbe, stengelige, kurze xx. EPIDOT- ALLANIT-(Ce) (XRD 1995) Dunkelbraune - dunkelgrüne, flachtaflige, gestreckte xx, zum Teil garbenförmig verwachsen, meist unter 0,5 mm. Eine ungeeichte Analyse (EDX, Dr. Doris WILHELM) ergab: Al 25,6 Atom-% Si 40,1 Ca 19,2 Fe 11,7 La 0,5 Ce 2,3 Nd 0,6 Die Fehlerbreite solcher Analysen ist groß, dennoch sind Aussagen zulässig. Der Fe-Gehalt ist offensichtlich hoch, wie bei Allaniten üblich. Die Gehalte an SEE erscheinen niedrig, sodaß es nach dem jetzigen Stand nicht zulässig erscheint, das Mineral ganz dem Allanit zuzuschlagen. PUMPELLYIT (XRD 1988/1989) 1. Dunkelgrün, kugelig mit guter Spaltbarkeit (Ähnlichkeit mit Chlorit). 2. Hellblau, radialstrahlig. PYROXENE HEIDTKE (1988). KLINOAMPHIBOL (XRD 1994) Grüne, z.T. verwitterte Nadeln aus miarolitischem Aplit. Die verwitterten Partien bestehen aus SMEKTIT. PREHNIT (XRD 1990) Schalige Kugel über stengeligem Quarzrasen und neben sehr klaren Quarz-xx. CHLORIT HEIDTKE (1986, S.108): "Kristallisierter Chlorit ist ... vom Potschberg bei Jettenbach bekannt geworden. ...im Bauwald bei Odernheim, wurde Chlorit in dunkelschwarzgrünen, dichtgedrängten Schuppen gefunden. ... Das Vorkommen vom Potschberg bei Jettenbach, Steinbruch Eisenkopf, ist ähnlich." SMEKTIT (XRD 1994) Als Umwandlungsprodukt von Klinoamphibol. ALBIT (XRD 1989) Rosa Feldspat-xx in Blasen eines Aplits. NATROLITH HEIDTKE (1986, S.111): "In feinhaarigen Kriställchen kleidet Natrolith ... und im Steinbruch Potschberg (Eisenkopf) bei Jettenbach aus." LAUMONTIT (XRD) INVENTAR 6411.3 Ausgabe 1, S.3 HEIDTKE (1986, S.112): "In mehreren Zentimeter großen, weißen oder rosafarbenen, radialstrahligen Butzen fand sich Laumontit als Hohlraumfüllung im Steinbruch am Potschberg (Eisenkopf) bei Jettenbach. Deutliche Kristallbildungen blieben eine Seltenheit." HARMOTOM (XRD 1990)) TITANIT-Paragenese (Material Hartmut HENSEL 1994) Das Material ist ein rötlicher Aplit mit merklichem Unterschied zwischen randlicher Kontaktzone zum Kuselit und dem inneren Bereich. Die Randzone ist feinkörniger als der innere Bereich und enthält wahrscheinlich auch viel feinkörnigen Quarz, was sich beim Schneiden durch deutlich höhere Härte bemerkbar macht. Miarolen oder Zwickel, in denen die spätere Mineralisation Platz gefunden hätte, fehlen. Die gröberen, schmutziggrünen Aggregate fehlen weitgehend. Der Innenbereich ist grobkörniger, zeigt unterschiedlich viele Miarolen wie auch ursprünglich freie Zwickel zwischen den Feldspatleisten. Einzelne Partien ergeben ein Bild wie eine lockere Anhäufung von Feldspatkristallen. Eingestreut finden sich einzelne deutlich größere Feldspäte wie Bereiche mit den schmutziggrünen Aggregaten und zugehörigen gröberen Feldspäten, die im Gegensatz zu den normalen rötlich gefärbten Feldspäten milchig weiß erscheinen. Als primäre Bildung des Aplits erscheinen die kompletten randlichen Kontaktzonen sowie die Feldspäte des Innenbereichs mit Ausnahme eventuell geringer späterer Neubildung in Miarolen. Die schmutziggrünen Aggregate mit ihren weißlichen Feldspäten könnten Überreste des umgebenden Kuselits sein. Als älteste unter den nachfolgenden Bildungen erscheint neben eventuell neugebildetem Albit der Titanit. Er findet sich ausschließlich in Miarolen und Zwickeln zwischen locker aggregierten Feldspäten. Ein Nachweis auf Klüftchen im Gestein ist bislang noch nicht gegeben, aber auch nicht auszuschließen. Entweder gleichaltrig oder jünger erscheint dann Epidot-Allanit-(Ce) mit gut ausgebildeten flachtafligen dunkelbraunen xx. Er findet sich wie Titanit in Miarolen und Zwickeln, aber auch ganz eindeutig auf Klüftchen des Aplits. Damit ist für dieses Mineral eine Bildung nach Erstarrung und tektonischer Beanspruchung gesichert. Es folgen Quarz-xx mit kurzem Prisma, wahrscheinlich gleichaltrig mit (vermutlich) hellgrünem Pumpellyit. Dieser sitzt teilweise über Quarz, wird zum Teil aber auch von Quarz überwachsen. C. D. Zu bearbeiten sind AMME (1986) und LEGRUM (1983) INVENTAR 6411.3 Ausgabe 1, S.4 Das intrusive Gestein wird bei AMME als Kuselit bezeichnet. Der Körper soll nach einer Kernbohrung im Jahr 1988 mindestens 90 m betragen (Mitteilung B.RAHM nach Aussage des Sprengmeisters). E. F. Bedeutsam sind Aplite, die von AMME bearbeitet, nicht aber in ihrem Auftreten beschrieben wurden. Ich gebe daher hier Hinweise, die von Herrn Benno RAHM stammen. Im Gegensatz zu Kreimbach handelt es sich hier um mehrere Aplitgänge, die im Lager- s liegen. Miarolitische Partien sind nicht besonders häufig. In einem Aplitgang traten bei einer Breite von etwa 0,4 m über eine Höhe von ebenfalls 0,4 m gehäuft Quarzgerölle als Xenolithe auf. Von diesem Material liegen Belege vor. Der benachbarte Kuselit war frei von Xenolithen. LEGRUM, Jürgen: Der Kuselit von Herchweiler und seine Stellung innerhalb des permischen Magmatismus des westlichen Saar-Nahe-Gebietes. - Diplomarbeit, Fachrichtung Mineralogie; Saarbrücken 1983. ATZBACH, Otto: Geolog.Karte v. Rh.-Pf. 1:25000, Erläuterungen Blatt 6411 Wolfstein; Mainz 1986. S.38: "Kuselit (Ku) ... Die Vorkommen bei Kreimbach und Jettenbach enthalten einzelne rötliche, unregelmäßig verlaufende aplitische Schlieren unterschiedlicher Mächtigkeit (Millimeter bis Dezimeter-Bereich). Sie bestehen vorwiegend aus mikrograohisch miteinander verwachsenem Quarz und Alkalifeldspat; untergeordnete Komponenten sind saurer Plagioklas, Chlorit, Carbonat, Spuren von Kupferkies und Pyrit. Bei den Apliten handelt es sich um saure Restschmelzen, die kurz vor der Erstarrung des Kuselits in diesen eindrangen und bis zu seiner Verfestigung mitbewegt wurden." AMME, Dieter: Petrographie und Petrochemie der Aplite aus permischen Subvulkaniten des Saar-Nahe-Pfalz-Gebietes. - Dissertation; Hamburg 1986. [S.4-5, 7-10, 12, 27, 43-48, 80, 83-91, 102-103, 123-124, 132-134, Probenlistenlisten 2-3. Diese Aufzählung betrifft alles, was bei AMME mit Rothselberg bezeichnet ist, geht also über das Objekt dieser Inventar-Nr. teilweise hinaus.] HEIDTKE, Ulrich: Die Minerale der Pfalz. - Pollichia-Sonderdruck 7; Bad Dürkheim 1986. [Alle Bezüge sind oben zitiert.] HEIDTKE, Ulrich: Begleitheft zur VFMG-Sommertagung 1988, S.10-11; Imsbach 1988. S.11: "Hartsteinbruch im Potschberg bei Jettenbach Letzter Fundpunkt dieser Exkursion ist der Hartsteinbruch in der Kuppe des Potschberges bei Jettenbach. Der Steinbruch und seine Minerale sind bisher noch wenig untersucht. Das abgebaute, äußerst harte Gestein ist ein INVENTAR 6411.3 Ausgabe 1, S.5 typischer, pfälzischer Magmatit. Bisweilen sind im Gestein Hohlräume beinhaltet, in denen nicht selten sammelwürdige Minerale auskristallisiert sind. Die Minerale: Quarz, Amethyst, Laumontit, Baryt, Fluorit, Haematit, Goethit, Pyroxene." Bearbeiter: G.MÜLLER (nach Material von Geza ALTMANN, Hartmut HENSEL und Benno RAHM). Angelegt: 1995-4-14 Geändert: 1995-8-31 Hinterlegt: 1995-10-1