Onlinekovo Philosophie 1 von 61 http://kovo.philo.at/index.php?wt=alle Kommentiertes Vorlesungsverzeichnis Home Wochentage Institut für Philosophie Institutsgruppe Philosophie Montag Montag Dienstag Mittwoch Donnerstag Biowissenschaft und Leben Christian Walter Denker SE 2 Std., 10:00-12:00, Hs. 2H NIG, Beginn: 08.10.2007 (180295) Fächer: § 4/1/3 und § 4/1/6, BA: M 14 und M 12, PP § 57.3.3; 5 ECTS Anmeldung: Beschränkte TeilnehmerInnenahl, max. 45 Freitag Block Metaphysik und Ontologie - Vorlesung-Logik und Metaphysik Nach Übereink. Hans-Dieter Klein VO -L 2 Std., 11:00-13:00, Hs. 2G NIG, Beginn: 08.10.2007 (180208) Dipl./Diss. PP / PPP Fächer: § 3/2/2, BA: M 5.2, PP § 57.6; 5 ECTS Kommentar: Die Metaphysik, d. h. die Wissenschaft vom Seienden im Allgemeinen und im Ganzen, ist in der Antike zugleich mit der Logik und in Verbindung mit dieser entstanden. Die Lehrveranstaltung zeichnet die Verbindung von Logik und Metaphysik in Tradition und Gegenwart nach und versucht, aktuelle Lösungsvorschläge für zentrale metaphysische Probleme anzubieten. Anmeldung: Beschränkte TeilnehmerInnenzahl, max. 45 Literatur: Platon: Theaitetos, Phaidon, Parmenides, Sophistes Aristoteles: Metaphysik, Organon Descartes: Meditationes de prima philosophia Leibniz: Monadologie Kant: Kritik der reinen Vernunft, Kritik der praktischen Vernunft, Kritik der Urteilskraft Prolegomena zu einer jeden künftigen Metaphysik, die wird als Wissenschaft auftreten können Hegel: Wissenschaft der Logik Klein: Metaphysik. Eine Einführung, Wien 1984 Wissen und Gesellschaft - Britischer Empirismus: David Hume Herlinde Pauer-Studer SE 2 Std., 12:00-14:00, Hs. 3F NIG, Beginn: 08.10.2007 (180209) Fächer: § 4/1/4, BA: M 5.3, PP § 57.3.2; 5 ECTS Kommentar: Das Seminar behandelt die Grundzüge von David Hume theoretischer und praktischer Philosophie. Anmerkungen: Voraussetzungen: Absolvierung von mindestens 1 LV in Ethik (bevorzugt Prüfung Einführung in die Ethik). Prüfungsnachweis ist in der 1. Seminareinheit vorzuweisen. Anmeldung: Beschränkte TeilnehmerInnenzahl, max. 45 Literatur: David Hume: Eine Untersuchung über den menschlichen Verstand (Reclam Ausgabe); David Hume: Über Moral, herausgegeben und kommentiert von Herlinde Pauer-Studer (Surkamp Studienbibliothek 2007). Medien und Erkenntnis - Modelle und Modellexperimente: Zur Vorgeschichte der Computersimulation Thomas Brandstetter PS 2 Std., 13:00-15:00, Hs. 3C NIG, Beginn: 08.10.2007 (180224) 13.11.2007 18:25 Onlinekovo Philosophie 2 von 61 http://kovo.philo.at/index.php?wt=alle Fächer: § 3/2/4, BA: M 7.3, PP § 57.2.4; 4 ECTS Anmeldung: Beschränkte TeilnehmerInnenzah,l max. 45 Produktivität Manfred Füllsack VO 2 Std., 14:00-16:00, Hs. 2i NIG, Beginn: 08.10.2007 (180235) Fächer: § 4/2/3, BA: M 13, PP § 57.6; 3 ECTS Politik, Sozialphilosophie - Cosmopoltanism and Global Justice Herlinde Pauer-Studer SE 2 Std., 14:00-17:00, Hs. 2H NIG, Beginn: 08.10.2007 (180220) Fächer: § 4/1/3 und § 2/5, MA: M 2, PP § 57.3.3; 5 ECTS Kommentar: In the seminar recent texts by Seyla Benhabib, Thomas Pogge, Martha C. Nussbaum, Allen Buchanan and Jeremy Waldron will be discussed. A syllabus will be available www.ethik @co.at Anmerkungen: Unterrichtssprache: Englisch Anmeldung: Beschränkte TeilnehmerInnenzahl, max. 45 Ethik - Lévinas: Ethik als 'Erste Philosophie' Michael Staudigl SE 2 Std., 15:00-17:00, Hs. 3C NIG, Beginn: 08.10.2007 (180191) Fächer: § 4/1/3, BA: M 6.2, PP § 57.3.3; 5 ECTS Kommentar: Das Seminar bietet Studierenden die Möglichkeit, sich in textorientierter Herangehensweise einen Zugang zum Denken des französischen Philosophen Emmanuel Levinas zu erarbeiten. Zu diesem Zweck prüft es seine These einer Ethik des Anderen, die uns die Ethik als Erste Philosophie zu verstehen aufgibt. Im Lichte dieser These versucht Levinas die Totalisierungsbestrebungen des traditionellen Denkens (des Denkens des Selben), kritisch zu unterlaufen. Sein Versuch einer E-thikbegründung basiert folglich auf der außerordentlichen Bedeutung, die darin dem - wie er formuliert - ganz anderen, d.h. der nicht assimilierbaren Andersheit des anderen Menschen, zukommt. Mit seiner Frontstellung gegen das sog. Denken des Selben eröffnet Levinas eine Reflexion über die Gewalt, die dem Anderen dort angetan wird, wo seine Andersheit geleugnet, abgewiesen, inkorporiert oder zuletzt zerstört wird. Sein Versuch einer Ethikbegründung, der mit dem Rekurs auf den pränormativen Anspruch des Anderen diesseits von Sein und Sollen ansetzt, gewinnt dadurch an Bedeutung: Er erscheint dadurch als ein wichtiger Beitrag zu einer differenzsensiblen Gegenwartsphilosophie, die bemüht ist, die unreflektierte Gewalt politischer, rechtlicher und kultu-reller Ordnungen zu thematisieren. Die LV setzt es sich vor diesem Hintergrund zur Aufgabe, Levinas' phänomenologische Fundamentalkritik klassischer Moralphilosophie und der von ihr vorgelegten Ethikbegründungen aufzuarbeiten. Dazu wird gezeigt, wie seine Transformation der klassischen Phänomenologie es ermöglicht, genuin ethische Fragestellungen phänomenologisch aufzugreifen. Entsprechend zielt das Seminar auf eine Interpretation von Levinas' Texten in zweierlei Hinsicht: 1. widmet es sich den sprachlichen, argumentativen und theoretischen Problemen, in denen sich Levinas' Bruch mit einer ganzen Tradition vollzieht; 2. diskutiert es seine Kritik an traditionellen Formen der Ethikbegründung, um diesen gegenüber die Konturen seines Projekts einer Ethik als Erste Philosophie her-auszuarbeiten. Als Textgrundlage wird dazu im WS 2007 Levinas' frühes Hauptwerk Totalität und Unendlichkeit herangezogen. Die Ziele des Seminars bestehen darin: 1. die Studierenden mit dem Denken Levinas' vertraut zu machen, um ein eigenständiges Arbeiten damit zu ermöglichen; 2. die zentralen Begrifflichkeiten, Thesen und Argumentationsfiguren des Levinas'schen Denkens sowie dessen innere Entwicklung klären; 3. die Bedeutung und die Grenzen von Levinas' Kritik 13.11.2007 18:25 Onlinekovo Philosophie 3 von 61 http://kovo.philo.at/index.php?wt=alle an traditionellen, insbesondere normativen, teleologischen und utilitaristischen Formen der Ethikbegründung herauszuarbeiten. Anmeldung: Beschränkte TeilnehmerInnenzahl, max. 45 Literatur: a. Primärliteratur: LEVINAS, Emmanuel (1987): Totalität und Unendlichkeit. Versuch über die Exteriorität, Frei-burg/München. b. Sekundärliteratur DERRIDA, Jacques (1972): Gewalt und Metaphysik. Essay über das Denken Emmanuel Levinas', in: ders., Die Schrift und die Differenz, Frankfurt/Main, 121-235. STRASSER, Stephan (1978): Jenseits von Sein und Zeit. Eine Einführung in Emmanuel Levinas' Phi-losophie, Den Haag. WALDENFELS, Bernhard (1995): Deutsch-Französische Gedankengänge, Frankfurt/Main. Ethik - Über die Entstehung der Werte Susanne Moser PS 2 Std., 15:00-17:00, Hs. 2G NIG, Beginn: 08.10.2007 (180217) Fächer: § 3/2/3, BA: M 6.1, PP § 57.2.6; 4 ECTS Anmeldung: Beschränkte TeilnehmerInnenzahl; max. 45 Geschichte der Philosophie III (klassische Neuzeit bis Ende 19. Jh.) - Zur Politik einer Nicht-Philosphie bei Feuerbach, Nietzsche und Kierkegaard Walter Gartler VO 2 Std., 16:00-18:00, Hs. 3B NIG, Beginn: 08.10.2007 (180355) Fächer: § 3/2/1 und § 4/1/1, BA: M 4.3, PP § 57.2.2 und § 57.3.1; 5 ECTS Kommentar: Um den Bruch mit der von Hegel ein letztes Mal noch restaurierten ontotheologischen Geschichte der okzidentalen Metaphysik grell zu signalisieren, erfindet Feuerbach die neologistische Chiffre einer Nicht-Philosophie. Indem dieser Term zunächst in kritischer Absicht dazu dienen soll, um die in der zeitgenössischen bürgerlichen Gesellschaft sich abzeichnende Eklipse des Christentums beschreiben zu können, so lässt sich bei genauerer Lektüre das heimliche Umschlagen des kritischen Impulses dieses Terms in eine anthropologische Apologie des Phantasmas nicht übersehen. Nietzsche, der ja Feuerbachs ¿Wesen des Christentums¿ bereits mit 15 Jahren am Pfortaschen Institut gelesen haben dürfte, musste sich von Feuerbachs anthropologischer Kritik bzw. Phantasmatik insofern faszinieren lassen, als diese ja mit dem Konzept eines radikalen Empirismus arbeitet, der insofern vom Primat der Lebenswelt auszugehen scheint, als dieses der Philosophie dort als Nicht-Philosophie eine geradezu poetische Rolle zuschreibt, wo es darum geht, ein dem Betrachter allzu nahes, d.i. pathologisches Alltagsobjekt überhaupt erstmals zum Objekt eines wissenschaftliche Interesses zu konstituieren. Literatur: Feuerbach: Das Wesen des Christentums Über den Anfang der Philosophie Notwendigkeit einer Reform der Philosphie Grundsätze der Philosopphie der Zukunft Kierkegaard: Entweder ¿Oder Nietzsche: Die Geburt der Tragödie Nachlaß 1869-1874 Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten in der Philosophie - Übung wissenschaftlichen Arbeiten Manfred Füllsack UE 2 Std., 16:15-17:45 , Hs. 2i NIG, Beginn: 8.10.2007 (180088) Fächer: § 3/1/3, BA: M 2.1; 5 ECTS Anmeldung: Beschränkte TeilnehmerInnenzahl, max. 45 Außereuropäische Philosophie - Einführung in das chinesische Denkens 13.11.2007 18:25 Onlinekovo Philosophie 4 von 61 http://kovo.philo.at/index.php?wt=alle Werner Gabriel VO 2 Std., 16:30-18:00, Hs. 34 HG, Beginn: 08.10.2007 (180196) Fächer: § 4/1/7, BA: M 8.2, PP § 57.6; 3 ECTS Kommentar: Ziel der LV ist das Herausarbeiten der methodischen Grundlagen chinesischer Philosophie und Wissenschaft. Im WS 2007/2008 soll der Ursprung dieser Denktradition im Orakelwesen und im "Buch der Wandlungen" dargestellt werden. Dabei wird besonderes Gewicht darauf gelegt, die moralphilosophischen, erkenntnistheoretischen und logischen Grundlagen der chinesischen und der westlichen Tradition zu vergleichen. Diese Gegenüberstellung ist gleichzeitig ein wichtiges Prinzip der Vermittlung dieser nicht ganz einfachen Materie. Darauf aufbauend werden zwei der großen Schulen der klassischen chinesischen Philosophie, Konfuzianismus und Taoismus, behandelt. In einer Einführungsphase werden zum besseren Verständnis die Grundlagen der chinesischen Kultur, Gesellschaft, Religion, Sprache und Schrift, erörtert. Literatur: BAUER Wolfgang: Geschichte der chinesischen Philosophie. München 2001 GELDSETZER Lutz/HONG Han-ding: Grundlagen der chinesischen Philosophie. Reclam 9689 GRANET Marcel: Das chinesische Denken. stw519 GRANET Marcel: Die chinesische Zivilisation. stw518 MORITZ Ralf: Die Philosophie im Alten China. Berlin 1990 SCHLEICHERT Hubert: Klassische chinesische Philosophie. Frankfurt a. Main 1990 SCHMIDT-GLINTZER Helwig: Das alte China. Von den Anfängen bis zum 19. Jahrhundert. München 1995 Beck'sche Reihe Bd.2015 SCHWARZ Ernst: Die Weisheit des Alten China. München 1994 Übung Logik Christian Gottschall UE 2 Std., 17:00-19:00, Hs. 2G NIG, Beginn: 8. Oktober 2007 (180360) Fächer: § 3/2/5, BA: M 3.2, PP § 57.2.3; 4 ECTS Anmeldung: Beschränkte TeilnehmerInnenzahl, max. 45 Theorien über das Konditional Peter Muhr SE 2 Std., 17:00-19:00 , Hs. 3C NIG, Beginn: 8.10.2007 (180299) Fächer: § 4/1/5, BA: M 9, PP § 57.6; 5 ECTS Kommentar: Inhalt der LV ist die logische Analyse umgangssprachlicher Bedingungssätze (wenn....dann-Sätze). Anmeldung: Beschränkte TeilnehmerInnenzahl, max. 45 Literatur: Wird in der ersten Stunde bekanntgegeben. Griechische Terminologie Michaela Masek UE 2 Std., 18:00-19:30, Hs. 3B NIG, Beginn: 08.10.2007 (180358) Fächer: § 2/5, BA: M 2.3, PP § 57.2.6; 4 ECTS Anmeldung: Beschränkte TeilnehmerInnenzahl, max. 45 Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten in der Philosophie Sophie Loidolt UE 2 Std., 18:00-19:30 , Hs. 3F NIG, Beginn: 08.10.2007 (180203) Fächer: § 3/1/3, BA: M 2.1; 5 ECTS Kommentar: Die Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten soll die StudienanfängerInnen mit dem grundlegenden Rüstzeug für ihr kommendes Studium ausstatten. Dazu gehören in erster Linie formale Kenntnisse der wissenschaftlichen Arbeitsweise, aber auch eine inhaltliche Grundorientierung im Philosophiestudium. Beides will diese Lehrveranstaltung im praktischen 13.11.2007 18:25 Onlinekovo Philosophie 5 von 61 http://kovo.philo.at/index.php?wt=alle Ineinandergreifen vermitteln. Die drei formalen Schwerpunkte sind 1. Recherche, 2. Referat und 3. schriftliche Arbeit. Diese Themen werden anfangs anhand des Skriptums Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten für PhilosophInnen (Flatscher/Posselt/Weiberg) gemeinsam durchgearbeitet und im Laufe des Semesters praktisch erprobt. Die Studierenden bekommen theoretische Informationen, aber vor allem auch praktische Tipps, wie am effizientesten wissenschaftlich gearbeitet wird. Hausübungen sollen dazu dienen, mittels Feedback und Kritik konkrete Verbesserungen bei formalen und inhaltlichen Anforderungen zu erzielen. Parallel zu diesen formalen Schwerpunkten wird es zwei inhaltliche Schwerpunkte geben, die eine erste Grundorientierung im Philosophiestudium geben sollen. Diese Themenblöcke orientieren sich an der Aufteilung in theoretische und praktische Philosophie. Die erlernten formalen Kriterien werden somit direkt an Texten relevanter DenkerInnen angewendet. Die gemeinsame Lektüre von kurzen, ausgewählten Textausschnitten soll einen konkreten Einblick in Reichhaltigkeit philosophischer Fragestellungen bieten. Pro Themenblock werden ca. drei bis vier kleine Textausschnitte relevanter philosophischer Grundtexte gelesen, die auch die Bandbreite der Philosophiegeschichte andeuten sollen. Ziel dieser punktuellen Lektüren ist es, gemeinsam einen philosophischen Text lesen zu lernen, d.h.: Argumentationslinien nachzuvollziehen, sich in einem ersten Schritt unverzichtbare philosophische Grundbegriffe anzueignen und Texte in einem ideengeschichtlichen Zusammenhang verorten zu können. Anmeldung: Beschränkte TeilnehmerInnenzahl, max. 45 Methoden und Disziplinen der Philosophie - Gruppe 2 Gerhard Gotz UE 2 Std., 18:00-19:30 , Hs. 2i NIG, Beginn: 8.10.2007 (180028) Fächer: BA: M 1.1; 6ECTS Anmerkungen: Der Besuch dieser Lehrveranstaltung ist nur in Verbindung mit der Ring-VO Methoden und Disziplinen möglich. Anmeldung: Beschränkte TeilnehmerInnenzahl, max. 45 Metaphysik und Ontologie - Platon: Die Dialoge Parm. und Sophistes Friedrich Grimmlinger SE 2 Std., 18:00-20:00, Hs. 2H NIG, Beginn: 08.10.2007 (180184) Fächer: § 4.1.2, BA: M 5.2, PP § 57.3.2; 5 ECTS Kommentar: Die beiden Dialoge gehören zum Spätwerk Platons und stellen den fortgeschrittensten und prägnantesten Ausdruck seiner Philosophie zur Ideenlehre und zur Dialektik dar. Die Wege zur Ideenlehre einerseits sowie zur Dialektik andererseits erweisen sich beim frühen und mittleren Plato eher unabhängig von einander, um beim späten Platon sich immer mehr - vorzüglich in den beiden Dialogen Parmenides und Sophistes zu verschränken: die Idee kann nicht als für sich bestehende Entität sondern nur dialektisch, d.h. in Bezug zum gesamten Ideenkosmos sowie zur realen Welt gedacht werden; umgekehrt lässt sich Dialektik nicht formal als bloßes Verfahren charakterisieren, sondern allein an den Ideen und der realen Welt konkretisieren. Schwerpunktsmäßig sei für das Seminar der Blick auf das Thema der Dialektik leitend. Platons Weg zur Dialektik hebt an bei der mäeutischen Kunst des Sokrates. In dem Sich-Unterreden (dem dialégesthai) gilt es, die rechte Frage zu stellen, um die zu besprechende Sache, wie z.B. das Wesen der Tugend, mit dem an der jeweiligen Stelle des Gesprächs wichtigen oder gar notwendigen Aspekt sachgerecht weiter zu bringen. Am Ende des 6. Buches und am Anfang des 7. Buches der Politeia verweist Plato bei der Erörterung der dialektischen Wissenschaft auf das Vorausgesetztsein jedes in einem Gedanken, insbesondere im Gedanken der Idee, Festgehaltenen sowie auf die Notwendigkeit, das Vorausgesetztsein zum Nichtvorausgesetzten (dem anhypotheton) als dem wahren Anfang zu überschreiten. Daran schließt sich das 13.11.2007 18:25 Onlinekovo Philosophie 6 von 61 http://kovo.philo.at/index.php?wt=alle Konzept des hypothetischen Verfahrens, das insbesondere im 2. Teil des Dialogs Parmenides Bedeutung gewinnt. Die Weiterentwickung der Ideenlehre beim späten Plato steht im Horizont der Auseinandersetzung mit dem Eleatismus, d.h. auch mit seinem eigenen Eleatismus, sowie der Frage nach dem rätselhaften Sein des Nichtseienden. So trägt der Dialog Parmenides ja den Namen des Schulhaupts der eleatischen Schule und es treten Parmenides und Zenon als Gesprächspartner auf. An die Frage nach dem Sein der Idee und deren Schwierigkeiten schließt sich die dialektische Übung zum Thema des Einen und Vielen an, in der das hypothetische Verfahren erweitert wird: es sind nicht nur die Folgen zu bedenken, wenn Eines ist, sondern ebenso sehr diejenigen, wenn Eines nicht ist. Der Dialog endet bekanntlich aporetisch. Der Dialog Sophistes stellt die reifste Antwort Platos zu Idee und Dialektik dar. An der Bestimmung des Sophisten wird in Abgrenzung zu diesem die Philosophie als "dialektische Wissenschaft" gewonnen. Diese wird im Mittelteil des Dialoges in einer mehr grundsätzlichen Weise ausgeführt. Sie erweist dich durch fünf Hauptbegriffe: das Seiende, Bewegung, Ruhe, das Selbe und das Verschiedene bzw. Andere grundgelegt. Das Seminar dient schwerpunktsmäßig der Erforschung der platonischen Dialektik, selbstverständlich auch vor der Folie der Dialektik Hegels, des zweiten großen Dialektikers der europäischen Philosophie. Anmeldung: Beschränkte TeilnehmerInnenzahl max. 45 Literatur: Platon, Der Sophist, griechisch-deutsch, Verlag Felix Meiner Hamburg, Philos.Bibl. Bd. 265. Parmenides, griechisch-deutsch, Verlag Felix Meiner Hamburg, Philos.Bibl. Bd. 279. Erkenntnistheorie - Einführung in die Erkenntnislehre Kurt Walter Zeidler VO 2 Std., 18:30-20:00, Hs. 7 HG, Beginn: 08.10.2007 (180186) Fächer: § 3/2/4, BA: M 5.4, PP § 57.2.4; 3 ECTS Kommentar: Der Begriff der Erkenntnislehre wird in Erkentnistheorie(n) und Erkenntniskritik differenziert und letztere, in Auseinandersetzung mit der antiken und neueren Skepsis, mit Blick auf den Wahrheitsbegriff und im Anschluß an Kant, als eine Theorie erkenntnisbegründender (transzendentaler) Handlungen bzw. als transzendentale Logik bestimmt. Abschließend wird ein Überblck über die Entwicklung der neuzeitlichen Erkenntnislehren - von der Erfindungskunst, über die Erkenntnispsychologie und Erkenntniskritik bis zu den diversen erkenntnistheoretischen Forschungsprogrammen des 19. und 20. Jhds. - gegeben. Dienstag Lektüre-Kurs - Lektüreproseminar/Philosophische Lektüre Elisabeth Nemeth PS 2 Std., 10:00-13:00, Hs. 2H NIG, Beginn: 09.10.2007 (180199) Fächer: § 3/1/2, BA: M 2.2; 6 ECTS Kommentar: In diesem Lektüreproseminar werden wir eine Auswahl aus Texten von Ernst Cassirer (1874-1945) lesen. Die Auswahl ist so angelegt, dass wir den Zusammenhang zwischen seinen frühen Schriften zur Erkenntnistheorie, Philosophie- und Wissenschaftsgeschichte auf der einen Seite und seiner späteren Kulturphilosophie auf der anderen Seite nachvollziehen können. Den Begriff der "symbolischen Form", der in seiner Kulturphilosophie zentralen Stellenwert hat, hat Cassirer zuerst im wissenschaftsphilosophischen Kontext verwendet. Auf welche Problemkonstellation antwortet das Konzept der "philosophischen Formen"? Was soll / kann es leisten? Diese Fragen werden nicht am Anfang, sondern erst am Ende des Proseminars gestellt werden können, wenn die erkenntnis- und wissenschaftsphilosophische Problemstellung, die im Hintergrund steht (und die bei Cassirer immer auch eine der Wissenschafts- und Philosophiegeschichte ist) klarer geworden ist. 13.11.2007 18:25 Onlinekovo Philosophie 7 von 61 http://kovo.philo.at/index.php?wt=alle Anmerkungen: Als Tutorin steht Ihnen Frau Alexandra Bauer zur Verfügung. Ihre e-mail Adresse: [email protected] Anmeldung: Beschränkte TeilnehmerInnenzahl max. 45 Literatur: Zur gemeinsamen Lektüre werden Teile aus folgenden Schriften von Ernst Cassirer gelesen werden: - 1906: Das Erkenntnisproblem in der Philosophie und Wissenschaft der neueren Zeit. - 1910: Substanzbegriff und Funtionsbegriff - 1920: Zur Einsteinschen Relativitätstheorie. Erkenntnistheoretische Betrachtungen - 1923 / 1925 / 1929: Philosophie der symbolischen Formen - 1944: Versuch über den Menschen. Einführung in eine Philosophie der Kultur Raumtheorien: Topologie Madalina Diaconu SE 2 Std., 11:00-12:30, Hs. 2i NIG, Beginn: 02.10.2007 (180243) Fächer: § 3/2/8, BA: M 14, PP § 57.3.4; 5 ECTS Kommentar: Im Ausgang vom phänomenologischen Unterschied zwischen dem Ort als konkrete, qualitativ bestimmte Räumlichkeitsform und dem homogenen, abstrakten Raum der modernen Naturwissenschaften geht das Seminar der Frage nach, was Wohnen bedeutet und was einen Raum bewohnbar macht. Heidegger gründete 1951 das Bauen im Wohnen und dieses wiederum in einer Seinsweise, die das Wesen des 'Gevierts' schont; Räume werden von den Dingen als Orten erst eröffnet. Sechs Jahre später behauptete auch Bachelard, dass Wohnen erst verstanden und dadurch erlernt werden muss. Er entwarf das Programm einer 'Topoanalyse', die unter Einbeziehung der Phänomenologie, der Psychologie und der Psychoanalyse das 'imaginäre' Haus und die Räume der affektiven Nähe untersuchte. Heideggers Betonung des Lokalen fand später auch Anhänger unter Architekten. Nach Christian Norberg-Schulz ermöglicht der Ort durch seine beständige Identität (als genius loci) Identifikationen des Menschen und dadurch das Wohnen als Zugehörigkeit. Und nicht zuletzt betonte Kenneth Frampton die Notwendigkeit, dass sich die Architektur als tektonische Gestaltung des Ortes aus den architektonischen Lokaltraditionen inspiriert. Anmeldung: Beschränkte TeilnehmerInnenzahl, max. 45 Literatur: Martin Heidegger, Sein und Zeit, §§ 22-24 Martin Heidegger, 'Bauen Wohnen Denken', in: Vorträge und Aufsätze, Pfullingen: Neske, 1967, 139-156 Otto F. Bollnow, Mensch und Raum, Stuttgart: Kohlhammer, 1963 Gaston Bachelard, Poetik des Raumes, Frankfurt am Main: Fischer, 1992 Christian Norberg-Schulz, Genius loci. Landschaft, Lebensraum, Baukunst, Stuttgart: KlettCotta, 1982 Christian Norberg-Schulz, Architecture. Presence, Language and Place, Skira Editors, 2000 Kenneth Frampton, Grundlagen der Architektur. Studien zur Kultur des Tektonischen, München: Oktagon, 1993 Außereuropäische Philosophie - Die Philosophie des Zen-Buddhismus Hisaki Hashi VO 2 Std., 11:00-13:00, Hs. 3B NIG, Beginn: 09.10.2007 (180226) Fächer: § 4/1/7, BA: M 8.2, PP § 57.6; 3 ECTS Grundkurs Logik - Einführung in die Logik Esther Ramharter VO 2 Std., 11:00-13:00, Hs. III NIG, Beginn: 09.10.2007 (180107) Fächer: § 3/2/5, BA: M 3.1, PP § 57.2.3; 3ECTS Kommentar: Die Vorlesung bietet eine Einführung in Syntax und Semantik der Aussagen- und Prädikatenlogik 1. Stufe - diese bilden die Voraussetzung für jegliche Beschäftigung mit moderner Logik. Vorkenntnisse (insbesondere mathematische) sind nicht erforderlich. Neben den Basiskenntnissen, die 13.11.2007 18:25 Onlinekovo Philosophie 8 von 61 http://kovo.philo.at/index.php?wt=alle vermittelt werden sollen, werde ich mich bemühen, auch die Bedeutung der Logik für die Philosophie erkennbar zu machen. Literatur: Wird in der Vorlesung bekanntgegeben. Grundtexte der Phänomenologie - Merleau-Pontys 'Phänomenologie der Wahrnehmung' Matthias Flatscher PS 2 Std., 11:00-13:00, Hs. 2G NIG, Beginn: 09.10.2007 (180245) Fächer: § 3/2/8, BA: M 14; 4 ECTS Kommentar: In seinem frühen Hauptwerk Phénomenologie de la Perception (1945) setzt sich der französische Denker Maurice Merleau-Ponty kritisch mit etablierten Herangehensweisen der Einzelwissenschaften und der überlieferten Philosophie auseinander, um von einem anderen Denkansatz her bestimmte Reduktionismen zu vermeiden. In der Phänomenologie sieht er eine Alternative gegenüber einem idealistischen Rückgang auf ein souveränes Bewusstsein einerseits und der naturwissenschaftlichen Erfassung der Welt in seiner berechenbaren Dinghaftigkeit andererseits. Eine phänomenologische Erörterung möchte darauf aufmerksam zu machen, dass die Deduktion aus einem Prinzip (Empirismus oder Intellektualismus) die Reichhaltigkeit der menschlichen, sozio-kulturell und geschichtlich bedingten Weltbezüge nur unzureichend zu erklären vermag. Im Gegenzug dazu versucht sie zu bedenken, dass sich der Mensch in seiner leiblichen Verfasstheit immer schon in komplexen Kontexten, Strukturen und Verhältnissen bewegt, ohne dass diese Voraussetzungen in einer reflexiven Analyse gänzlich einzuholen wären. Im Mittelpunkt der Analysen von Merleau-Ponty steht dabei die phänomenologische Erörterung von Grundbegriffen wie Leib, Sinn/Sinnlichkeit, Wahrnehmung, Welt/Weltlichkeit, Sprache und Alterität. Anmeldung: Beschränkte TeilnehmerInnenzahl, max. 60 Literatur: Merleau-Ponty, Maurice: Phänomenologie der Wahrnehmung. Übers. v. Rudolf Boehm. Berlin: de Gruyter 1966. Waldenfels, Bernhard: Phänomenologie in Frankreich. Frankfurt am Main: Suhrkamp 1987, 142-216. Bermes, Christian: Maurice Merleau-Ponty zur Einführung. 2. erw. Aufl. Hamburg: Junius 2004. Eine ausführliche Literaturliste wird in der ersten Sitzung verteilt. Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten in der Philosophie Michael Blamauer UE 2 Std., 11:00-13:00 , Hs. 3D NIG, Beginn: 9.10.2007 (180202) Fächer: § 3/1/3, BA: M 2.1; 5 ECTS Kommentar: Das theoretische und praktische Wissen um die Grundlagen wissenschaftlichen Arbeitens sind das Fundament jedes Studiums. Die geplante Lehrveranstaltung soll deshalb StudienanfängerInnen die formalen Aspekte im Umgang mit den fachspezifischen Anforderungen des Philosophiestudiums näher bringen. Dabei steht vor allem der kritische Umgang mit philosophischen Texten im Mittelpunkt. Um sich einen Text auf wissenschaftliche Weise zu erschließen und mit diesem zu arbeiten ist neben einer genauen Lektüre die Kenntnis eines formalen Hilfsinstrumentariums von Nöten, wie etwa der Umgang mit einschlägiger Literatur und allgemeinen Hilfsmittel zum Studium der Philosophie (Nachschlagwerke, Darstellungen der Geschichte der Philosophie, Lexika, etc.), Bibliotheksnutzung und Recherche, Gestaltung und Aufbau schriftlicher Arbeiten und Referate und natürlich die dazu benötigte Kenntnis der formalen Kriterien (Zitieren, Fußnoten, Bibliographieren, etc.). Den Studierenden sollen diese theoretischen Kenntnisse Schritt für Schritt in aufbauender Weise nähergebracht werden, wobei die erlernten Fähigkeiten an praktischen Übungen ihre 13.11.2007 18:25 Onlinekovo Philosophie 9 von 61 http://kovo.philo.at/index.php?wt=alle Anwendung finden sollen. Den Übungen liegen kurze Textpassagen klassischer philosophischer Werke zu Grunde. Damit wird den Studierenden zugleich die Möglichkeit geboten, einen ersten Einblick in die Argumentationsstrategien unterschiedlicher Denker zu gewinnen, wobei sich die Auswahl der Texte auf ca. 3-4 Lehrstücke beschränken wird (Vorgesehen sind Texte von Descartes, Hume und Kant. Genauere Literaturangaben werden in der ersten Seminarstunde bekanntgegeben). Die Anwendungen werden in regelmäßigen Abständen als Hausübungen erbracht bzw. in Form von Impulsreferaten zur Diskussion gestellt, wobei sowohl die Form der Präsentation als auch die Art und Weise der Texterschließung diskutiert werden soll. Anmeldung: Beschränkte TeilnehmerInnenzahl, max. 45 Körper von Gewicht (Judith Butler) Arno Böhler SE 2 Std., 12:15-14:00, Hs. 3F NIG, Beginn: 09.10.2007 (180234) Fächer: § 4/2/2, BA: M 13, PP § 57.3.4; 5 ECTS Kommentar: In diesem Seminar werden wir uns anhand von Judith Butlers Text 'Körper von Gewicht. Die diskursiven Grenzen des Geschlechts' neuerlich die Frage nach der Relevanz und Bedeutung des 'Unworts' (Nancy) 'Körper' stellen. Folgende Fragen werden uns dabei leiten: 1.) Wie können Körper dazu gebracht werden, sich diesseits ideologischer Zuschreibungen in ihrem EigenSinn phänomenal zu zeigen? 2.) Worin beruht die Macht der Philosophie, wenn der Akt des Denkens gerade als Akt der Brechung stereotyper Schematisierungen verstanden wird, in denen Körper konventionell verfügbaren Begriffen in der Regel einfach nur subsumiert und damit habituell unterworfen werden? Anmeldung: Beschränkte TeilnehmerInnenzahl, max. 45 Literatur: Judith Butler, Körper von Gewicht. Die diskursiven Grenzen des Geschlechts, Suhrkamp Verlag, Frankfurt am Main: 1997. Judith Butler, Bodies that Matter, Routledge, New York: 1993. Jutith Butler, Hass spricht! Zur Politik des Performativen, Berlin Verlag, Berlin: 1998. Judith Butler, Excitable Speech, A Politics of the Performative, Routledge, New York: 1993. Jean Luc Nancy, Corpus, Diaphanes Verlag, Berlin: 2003. Martin Heidegger, Kant und das Problem der Metaphysik, Gesamtausgabe Band 3. Sybille Krämer (Hg.), Performativität und Medialität, Fink Verlag, München: 2004 Uwe Wirth (Hg.), Performanz. Zwischen Sprachphilosophie und Kulturwissenschaften, Suhrkamp Verlag, Frankfurt am Main: 2002. Kunst und Natur Madalina Diaconu SE 2 Std., 12:30-14:00, Hs. 2i NIG, Beginn: 02.10.2007 (180242) Fächer: § 3/2/9, BA: M 10, PP § 57.6; 5 ECTS Kommentar: Strebte die Kunst danach, wie ein 'Produkt der bloßen Natur' auszusehen (Kant), so ist ein Garten umgekehrt ein Beispiel ästhetisierter Natur. Der Garten ist ein Idealbild des Menschen von der Welt und die Geschichte der Gartenkunst widerspiegelt den historischen Wandel der Wunschbilder einer Gesellschaft. Im Seminar werden dementsprechend Theorien der Gartenkunst in Bezug auf das Verhältnis zwischen Natur und Kultur und auf die sozialpsychologischen Funktionen des Gartens untersucht. Wie hat sich der Naturbegriff zwischen dem Paradies als Garten aus Gottes Hand und den virtuellen Gärten geändert? Der Garten dient als Erholungsort und als Ideenlandschaft. Er verkörpert eine Natur more geometrico, dient als Bühne für Schäferspiele und soziale Begegnungen oder im Gegenteil einem narzisstischen Glück abseits der Gesellschaft. Der englische Garten gestaltet Stimmungen, der japanische lädt zur Meditation ein, der Schrebergarten inszeniert trügerische Idyllen. Im Garten wird aber auch gearbeitet: Die Gärtnerei als Praxis der Sozialinsertion um 1900 wurde zuletzt im Modell der interkulturellen Gärten 13.11.2007 18:25 Onlinekovo Philosophie 10 von 61 http://kovo.philo.at/index.php?wt=alle wieder aufgenommen. Anmeldung: Beschränkte TeilnehmerInnenzahl, max. 45 Literatur: Epikur, Philosophie der Freude. Briefe. Hauptlehrsätze. Spruchsammlung. Fragmente, Frankfurt: Insel, 2004 Immanuel Kant, Kritik der Urteilskraft Jean-Jacques Rousseau, Träumereien eines einsamen Spaziergängers, Ditzingen: Reclam, 2003 Martin Seel, Eine Ästhetik der Natur, Frankfurt/M.: Suhrkamp, 1991 Gernot Böhme, Für eine ökologische Naturästhetik, Frankfurt/M.: Suhrkamp, 1989 Arnold Berleant, Aesthetics and Environment, Burlington: Ashgate, 2005 Jiro Takei, Marc P. Keane, Sakuteiki oder die Kunst des japanischen Gartens, Stuttgart: Ulmer, 2004 Christian Cay Laurenz Hirschfeld, Theorie der Gartenkunst, Stuttgart: Deutsche Verlags-Anstalt, 1990 Brigitte Franzen, Die vierte Natur: Gärten in der zeitgenössischen Kunst, Köln: König, 2000 Gabriele Uerscheln, Michaela Kalusok, Kleines Wörterbuch der europäischen Gartenkunst, Stuttgart: Reclam, 2001 Wilfried Hansmann, Kerstin Walter, Geschichte der Gartenkunst: von der Renaissance bis zum Landschaftsgarten, Köln: DuMont, 2006 Zeitalter der Kritik Hakan Gürses VO 2 Std., 13:00-14:30 , Hs. 3B NIG, Beginn: 09.10.2007 (180297) Fächer: § 4/2/4, BA: M 11, PP § 57.6; 3 ECTS Kommentar: Der Terminus 'Kritik', in der Antike im medizinischen, juristischen und schließlich epistemologischen Kontext herausgebildet und im Mittelalter weit gehend marginalisiert, erfährt im 17. Jahrhundert mit der Critica sacra (Leigh, Capellus, Richard Simon, Spinoza) eine neue Rezeption, die einer Wiedergeburt gleichkommt. Die historische Textkritik weist nahezu alle Merkmale der kritischen Methode und der 'kritischen Haltung' (Foucault) auf, welche im 18. Jahrhundert und danach als unerlässliche Eigenschaften der Wissenschaftlichkeit betrachtet werden: eine historisierende Vorgehensweise, die in einem Außen die Voraussetzung des Verstehens und des Urteilens erblickt. Im Anschluss an Pierre Bayle erlebt der Kritikbegriff eine Auffächerung in einen politischen, einen ästhetisch-literarischen und einen methodischen Bereich und wird zum Schlüsselbegriff der Aufklärung. 'Unser Zeitalter ist das eigentliche Zeitalter der Kritik, der sich alles unterwerfen muss', schrieb Kant in seiner ersten Kritik. Literatur: Bayle, Simon: Historisches und kritisches Wörterbuch. Darmstadt 2003 Descartes, René: Ausgewählte Schriften. Frankfurt a. M. 1986 Foucault, Michel: Was ist Kritik? Berlin 1992 Gürses, Hakan: Libri catenati. Eine historisch-philosophische Untersuchung der Sekundärdiskurse. Wien 1996 Gürses, Hakan: Zur Topographie der Kritik. Wien 2006 (http://transform.eipcp.net/transversal/0806/guerses/de ) Kant, Immanuel: Kritik der Urteilskraft. Frankfurt a. M. 1974 Koselleck, Reinhart: Kritik und Krise. Frankfurt a. M. 1973 Simon, Richard: R. Simons Kritisc Geist, Gehirn, Verhalten Patrizia Giampieri-Deutsch VO 2 Std., 13:15-14:45 , Hs. 3D NIG, Beginn: 9.10.2007 (180252) Fächer: § 3/2/4, BA: M 9, PP § 57.2.4; 3 ECTS Kommentar: Die Vorlesung zielt darauf ab, den Beitrag der gegenwärtigen Psychoanalyse zu den Auffassungen von Geist, Gehirn und Verhalten vorzustellen. Die Renaissance der "Metapsychologie", Freuds Theorie des Geistes, des Mentalen, bietet einen Begriff des Geistes an, der einerseits mit jenem der Philosophy of Mind durchaus kompatibel ist, und der andererseits mit den Erkenntnissen der experimentellen Disziplinen konvergiert. Der 13.11.2007 18:25 Onlinekovo Philosophie 11 von 61 http://kovo.philo.at/index.php?wt=alle Neurowissenschaftler Freud hatte sich von der Neurobiologie seiner Zeit verabschieden müssen, weil diese noch nicht weit genug gediehen war, um der Entwicklung der Psychoanalyse zu nutzen, und weil somit eine Integration der beiden Disziplinen verfrüht gewesen wäre. Heute ermöglicht die große Entwicklung der kognitiven Neurobiologie die interdisziplinäre Arbeit und der Beitrag zum Schwerpunkt Gehirn wird von der gegenwärtigen Neuropsychoanalyse geleistet. Eric Kandel hat versucht, die Bedeutung des psychoanalytischen Begriffs des Verhaltens für die Wissenschaften der Gegenwart zu erklären. Nach Kandel "war und ist das psychoanalytische Denken besonders wertvoll, da es der Mannigfaltigkeit und Komplexität der geistigen Erfahrung des Menschen Rechnung trägt, weil es die Bedeutung sowohl von genetischen als auch von gelernten (sozialen) Faktoren bei der Bestimmung der geistigen Repräsentation der Welt betont und weil es Verhalten als etwas begreift, das auf dieser Repräsentation beruht. Indem sie die Struktur des Geistes und der inneren Repräsentationen in den Vordergrund stellte, fungierte die Psychoanalyse als eine Quelle der modernen kognitiven Psychologie, einer Psychologie, die die Bedeutung der Logik geistiger Operationen und innerer Repräsentationen betont hat." (Kandel 2006, S. 204) Literatur: Giampieri-Deutsch, P., Hg. (2005). Psychoanalysis as an Empirical Interdisciplinary Science. Wien: Verlag der österreichischen Akademie der Wissenschaften. Giampieri-Deutsch, P., Hg. (2007). Geist, Gehirn, Verhalten: Sigmund Freud und die modernen Wissenschaften. Würzburg: Königshausen & Neumann (in Druck). Kandel, E.R. (2000). The brain and behavior. In Principles of Neural Science, hg. E.R. Kandel, J.H. Schwartz & T.M. Jessell. New York: McGraw-Hill, S. 5-18. Kandel, E.R. (2006), Psychiatrie, Psychoanalyse und die neue Biologie des Geistes. Frankfurt am Main: Suhrkamp. Methoden und Disziplinen der Philosophie - Gruppe 4 Franz Martin Wimmer UE 2 Std., 13:15-14:45 , Hs. 2G NIG, Beginn: 9.10.2007 (180028) Fächer: BA: M 1.1; 6 ECTS Anmerkungen: Der Besuch dieser Lehrveranstaltung ist nur in Verbindung mit der Ring-VO Methoden und Disziplinen möglich. Anmeldung: Beschränkte TeilnehmerInnenzahl, max. 45 Seminar zur komparativen Philosophie Hisaki Hashi SE 2 Std., 14:00-16:00, Hs. 2H NIG, Beginn: 09.10.2007 (180236) Fächer: § 4/2/4, MA: M 4, PP § 57.6; 6 ECTS Anmeldung: Beschränkte TeilnehmerInnenzahl, max. 45 Technowisschenschaften und die 'Neuerfindung der Natur': Lektüreseminar D. Haraway Anna Monika Singer SE 2 Std., 14:00-16:00, Hs. 3F NIG, Beginn: 09.10.2007 (180319) Fächer: § 4/2/3 (Wissenschaft), BA M 14, PP § 57.3.2; 5 ECTS Kommentar: Inhalte: Donna Haraway hat ihre Auseinandersetzung mit Technowissenschaften mit The Reinvention of Nature (1991) übertitelt. Die modernen Naturwissenschaften können seit ihren Anfängen als ein Instrument von Wirklichkeitskonstruktionen verstanden werden. Mit ihrer experimentellen Praxis und mit dem Labor als Ort der Fabrikation von Wissen ist ein Eingreifen, ein Herstellen von Bedingungen verbunden, die 'die Natur' nicht nur zur Preisgabe ihrer Geheimnisse nötigen soll, sondern neue Wirklichkeiten schafft. Gene und Bits, Hybride aus Mensch und Maschine, Quasi-Objekte und Cyborgs beherrschen gegenwärtig nicht nur die Vorstellungswelt der erfolgreichsten Technowissenschaften, sondern verändern zunehmend unsere 13.11.2007 18:25 Onlinekovo Philosophie 12 von 61 http://kovo.philo.at/index.php?wt=alle Lebensbedingungen, Wahrnehmungsweisen und Erfahrungsmöglichkeiten. Methoden: Zentrale Texte von Haraway sollen einer gründlichen Lektüre unterzogen werden, ihre feministisch und Cultural Studies of Science and Technology (CSST) orientierten Analysen vorgestellt und ihre wissenschaftstheoretischen Thesen zur Diskussion gestellt werden. Ziele: Die Studierenden sollen einen vertieften Einblick in die wissenschaftstheoretischen und kulturwissenschaftlichen Auseinandersetzungen mit Technowissenschaften gewinnen, vor allem im Hinblick auf Biowissenschaften bzw. Life Sciences. Anmeldung: Beschränkte TeilnehmerInnenzahl, max. 30 Literatur: Haraway, D.: Die Neuerfindung der Natur. Primaten, Cyborgs und Frauen, hrsg. v. C. Hammer und I. Stieß, Frankfurt/M./New York 1995. Haraway, D.: Monströse Versprechen. Coyote-Geschichten zu Feminismus und Technowissenschaft, Hamburg/Berlin 1995. Haraway, D.: Modest Witness@Second Millennium: FemaleMan© Meets OncoMouse¿: Feminism and Technoscience, New York/London 1997. Haraway, D.: The Haraway Reader, New York/London 2003 Die Aristotelische Physik Richard Heinrich, Arno Böhler SE 2 Std., 14:30-16:00, Hs. 2i NIG, Beginn: 09.10.2007 (180343) Fächer: § 4/1/6, MA: M 1, PP § 57.6; 6 ECTS Kommentar: In diesem Seminar werden Richard Heinrich und Arno Boehler die aristotelische Physik mit Texten von Nancy und Wittgenstein in Beziehung setzen, um sich der Frage nach der Physis dialogisch anzunähern. Themenbezirk 1: Bewegung. Veränderung, Anstoß, Wirklichkeit, Berührung (Buch I + Buch III) Themenbezirk 2: Das Begrenzte und das Unbegrenzte. (Die Unmöglichkeit unbegrenzter Körper. Buch III) Themenbezirk 3: Ort und Raum (Vor allem Aristoteles' Analysen zum In-Sein. Buch IV) Anmeldung: Beschränkte TeilnehmerInnenzahl max. 45 Literatur: Aristoteles, Physik-Vorlesung. Insbes: Buecher I - IV. Empfohlene Ausgabe: 1. Bd. der zweibaendigen Ausgabe im Meiner-Verlag (uebers. und hrsgg. von H.G.Zekl) Wolfgang Wieland, Die aristotelische Physik, Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1962. Jean-Luc Nancy, Corpus, Diaphanes Verlag, Berlin 2003 (Paris 2000). Jean-Luc Nancy, singulär plural sein, Diaphanes Verlag, Berlin 2004 (Paris 1996). Jacques Derrida, On Touching¿Jean-Luc Nancy, Stanford 2005 (Paris 2000). L. Wittgenstein, Philosophische Untersuchungen L. Wittgenstein, Logisch-philosophische Abhandlung Philosophie und Ökonomie Wolfgang Pircher VO 2 Std., 15:00-17:00, Hs. 2G NIG, Beginn: 09.10.2007 (180261) Fächer: § 4/2/3, BA: M 13, PP § 57.6; 3 ECTS Kommentar: Die moderne Gesellschaftstheorie, wie sie in der politischen Philosophie des 17. Jahrhunderts auftaucht und bestimmend bleibt bis in unsere Tage, unterhält eine deutliche Beziehung zu ökonomischen Themen. Der Bruch zu den seit der Antike behandelten Fragen der Ökonomie setzt mit der Erfindung einer von Individuen gebildeten Gesellschaft ein, die nicht mehr nach dem Muster des Hauses organisiert sind, sondern ihren individuellen Nutzen verfolgen. Solch eine ökonomisch gedachte Gesellschaft setzt naturgemäß nicht mit einem Schlage ein, das feudale Denken einer ständisch geordneten Gesellschaft ist im 17. Jahrhundert noch mächtig. Dort wo es in die Krise kommt, wie in der englischen Revolution des 17. Jahrhunderts, kann sich auch das neue soziale Denken ausbilden. Neben den prominenten Theoretikern, wie Thomas Hobbes oder John Locke, werden auch weniger prominente in den Blick kommen, welche verschiedene soziale Strömungen und politische Konzeptionen vertreten. Sodann gilt es, der Institutionalisierung des neuen Denkens 13.11.2007 18:25 Onlinekovo Philosophie 13 von 61 http://kovo.philo.at/index.php?wt=alle nachzugehen, da schon bei Hobbes die Frage der Organisation der Universitäten in politischem Sinne aufgeworfen wird. Und es ist sicherlich kein Zufall, daß die schottische Aufklärung, die zweifellos das Gravitationszentrum dieses Denkens bildet, für dessen Akademisierung verantwortlich ist. Im Vergleich mit anderen Ländern (Frankreich, Deutschland, Österreich) zeigt sich nicht nur die spezifische Ausprägung der britischen Theoriebildung, sondern auch deren Beispielhaftigkeit. Die Vorlesung wird sich der Entwicklung, wie sie im 17. und 18. Jahrhundert statthatte, widmen. Eine Fortsetzung, welche das 19. und 20. Jahrhundert behandelt, ist für das Sommersemester 2008 vorgesehen. Literatur: In der Lehrveranstaltung werden Listen der verwendeten Literatur ausgegeben. Geschichte der Philosophie I (Antike) Kurt Walter Zeidler VO 2 Std., 15:15-16:45, Hs. 50 HG, Beginn: 09.10.2007 (180356) Fächer: § 3/2/1 und § 4/1/1, BA: M 4.1 , PP § 57.2.2 und § 57.3.1; 5 ECTS Kommentar: Darstellung der Philosophiegeschichte von der Milesischen Naturphilosophie (Thales) bis zum Neuplatonismus (Plotin). Literatur: F. Ricken, Philosophie der Antike (Grundkurs Philosophie 6), Stuttgart 1988 (Urban-Tb. 350). K. Praechter, Die Philosophie des Altertums (F. Ueberwegs Grundriß der Geschichte der Philosophie, 1. Teil) Berlin 12. Aufl. 1926. Methoden und Disziplinen der Philosophie - Gruppe 1 Thomas Brandstetter UE 2 Std., 16:00-18:00, Hs. 3F NIG, Beginn: 09.10.2007 (180028) Fächer: BA: M 1.1; 6 ECTS Anmerkungen: Der Besuch dieser Lehrveranstaltung ist nur in Verbindung mit der Ring-VO Methoden und Disziplinen möglich. Anmeldung: Beschränkte TeilnehmerInnenzahl, max. 45 Ideengeschichte der Philosophie Gerhard Gotz VO 2 Std., 16:30-18:00 , Hs. 7 HG, Beginn: 9.10.2007 (180043) Fächer: § 3.1.1, BA: M 1.2, PP § 57.2.2 und § 57.3.1; 3 ECTS Kommentar: Ein zentrales Thema der Philosophie ist die Philosophie selbst, ihr Ziel und ihre Methode. Die Vorlesung wird über Alltagspraxis und Erfahrungswissenschaft zur universalen Begründung als der genuinen Aufgabe der Philosophie hinführen, um dann anhand ausgewählter Beispiele aus der Philosophiegeschichte (u.a. besonders Parmenides, Platon, Aristoteles, Descartes, Deutscher Idealismus) auf Schwierigkeiten bei der Erfüllung dieses Anspruchs aufmerksam zu machen. Lehrziel ist der Einstieg in methodisches Philosophieren und die Anregung zu eigenständigem Nach- und Weiterdenken der philosophischen Tradition. Philosophie und Ökonomie Wolfgang Pircher SE 2 Std., 17:00-19:00, Hs. 2G NIG, Beginn: 09.10.2007 (180263) Fächer: § 4/2/3, BA: M 13, PP § 57.6; 5 ECTS Kommentar: Seit in der Philosophie ökonomische Fragen behandelt werden (Aristoteles), spielt Gerechtigkeit hierfür eine maßgebliche Rolle. In der Lehrveranstaltung soll der Faden beim Utilitarismus (J. Bentham, J. St. Mill) aufgenommen werden und überleiten in die neuere Diskussion dieser Frage bei O. Höffe, J. Rawls, W. Kersting u.a. Anmeldung: Beschränkte TeilnehmerInnenzahl, max. 45 13.11.2007 18:25 Onlinekovo Philosophie 14 von 61 http://kovo.philo.at/index.php?wt=alle Literatur: Zu Beginn der Lehrveranstaltung wird ein Reader mit den vorgeschlagenen Texten vorliegen. Centauren gebären ... Jürgen Hofbauer SE 2 Std., 18:00-20:00, Hs. 3F NIG, Beginn: 09.10.2007 (180310) Fächer: § 3/2/9, BA: M 10, PP § 57.6; 5 ECTS Kommentar: Abstract: Die Begegnung zwischen Friedrich Nietzsche und Richard Wagner darf als eine der wirkmächtigsten der Geistesgeschichte gelten. Die hohe, bis in die Gegenwart reichende Strahlkraft der beiden Protagonisten, bei Nietzsche in philosophischer als auch ästhetischer, bei Wagner in ästhetisch-kunsttheoretischer Hinsicht wurde gerade in dieser Konfrontation noch geschärft, wenn nicht sogar bis zu einem gewissen Teil erst generiert. Bereits in jungen Jahren kündigte Nietzsche an: „…dass ich jedenfalls einmal Centauren gebären werde.“ In der Auseinandersetzung mit Wagner, gemeinsam mit Wagner ist ihm dies in jedem Fall geglückt. Beim Zusammenstoß und -spiel zweier entscheidender Geister des 19. Jahrhunderts entstand jenes philosophisch-ästhetische Mischwesen, das zwischen Bühne und Theorie, zwischen theatralischer Philosophie und philosophischem Theater mit erstaunlicher Energie zu changieren pflegt. Ziel des Seminars ist es vor allem, die beiden unterschiedlichen Denkstile und -Strategien Nietzsches und Wagners – bei letzterem auch in exemplarischer Analyse zentraler Opern – einer philosophischen Untersuchung zu unterziehen und konfrontativ zu verdeutlichen. Biografische Detailstudien stehen folglich weniger im Vordergrund, wenngleich in einer Einführungsphase ein Überblick über die wesentlichen Stationen gegeben werden soll. Den Ausgangspunkt bildet klassischerweise Nietzsches „Geburt der Tragödie“ (GT), da diese den zentralen Text der traditionellen Hermeneutik der Nietzsche-Wagner-Problematik bildet und die Kenntnis der Gedankenwelt der GT auch für das Verständnis neuer Interpretationspfade und für die Nietzsche-Lektüre an sich unerlässlich bleibt. (Ähnlich wie im Übrigen eine Auseinandersetzung mit der Begegnung zwischen Nietzsche und Wagner nicht umgangen werden kann, wenn es darum geht ein umfassendes Verständnis von Nietzsches Denken zu gewinnen.) Im weiteren Verlauf sollen allerdings, anknüpfend an die Probleme und Aporien die bei der Auslegung des Nietzscheschen Spätwerks entstehen, ebenso neuere Positionen für die Deutung der Begegnung Nietzsche-Wagner entwickelt und damit der enge Kreis der GT auch verlassen werden. Es gilt dabei, sich mit den fundamentalen Schwierigkeiten der Nietzsche-Lektüre vertraut zu machen, ebenso wie mit daraus erfolgten Schlussfolgerungen bei Foucault und Derrida, da diese auf den Problemkomplex selbst, wie auch auf die Wagner-Deutung an sich produktiv rückwirken können. Ablauf: 1.Einführungsphase: Die Begegnung Wagner-Nietzsche an sich. a.historisch und biografisch betrachtet. b.ihre geistesgeschichtliche Bedeutung. 2.„Die Geburt der Tragödie“. a.Einführung. b.Bezug zu Wagners Ästhetik: Paradigmatische Analysen. c.Apollinisch - Dionysisch: Versuch einer Beantwortung der Frage „Wie und Warum eine solche Differenz zum Basisrepertoire unseres Denkens so erfolgreich hinzustoßen konnte?“. d.Die spätere Sicht Nietzsches auf die „Geburt der Tragödie“. 3.Das grundsätzliche Problem der Nietzsche-Interpretation: Einführung in das Spätwerk („Ecce Homo“, „Götzen-Dämmerung“, „Der Antichrist“) und die daraus resultierenden Problemstellungen. 4.Foucaults Nietzsche-Deutung und die Dekonstruktion von Derrida. a.Foucaults „Sexualität und Wahrheit“ als Versuch einer Genealogie im Sinne Nietzsches. b.Nietzsches Einfluss auf Derrida. 5.Versuch einer Re-Interpretation der Nietzsche-Wagner-Problematik und einiger wesentlicher ästhetischer Grundpositionen Wagners aufgrund der aus dem Spätwerk entwickelten Positionen. 13.11.2007 18:25 Onlinekovo Philosophie 15 von 61 http://kovo.philo.at/index.php?wt=alle Anmerkungen: Darstellender Essay zur Thematik der LV erhältlich. Anmeldung: Beschränkte TeilnehmerInnenzahl, max. 45 Literatur: Colli, Giorgio. 11980. Nach Nietzsche. Hamburg: Europäische Verlagsanstalt. Deleuze, Gilles; Michel Foucault. 11977. Der Faden ist gerissen. Berlin: Merve. Deleuze, Gilles. 11979. Nietzsche: Ein Lesebuch von Gilles Deleuze. Berlin: Merve. ----------. 2002 [11985]. Nietzsche und die Philosophie. Hamburg: Europäische Verlagsanstalt. Derrida, Jacques ; Friedrich Kittler. 12000. Nietzsche - Politik des Eigennamens: Wie man abschafft, wovon man spricht. Berlin: Merve. Eger, Manfred. 12001. Nietzsches Bayreuther Passion. Freiburg im Breisgau: Rombach. Foucault, Michel. 52000. Von der Subversion des Wissens. Frankfurt a. M.: Suhrkamp. ----------. 142003 [11983]. Der Wille zum Wissen: Sexualität und Wahrheit 1. Frankfurt a. M.: Suhrkamp. ----------. 11989. Der Gebrauch der Lüste: Sexualität und Wahrheit 2. Frankfurt a. M.: Suhrkamp. Janz, Curt Paul. 21993. Friedrich Nietzsche Biographie: Kindheit, Jugend, Die Basler Jahre. Bd. 1. München, Wien: Carl Hanser Verlag. ----------. 21993. Friedrich Nietzsche Biographie: Die zehn Jahre des freien Philosophen. Bd. 2. München, Wien: Carl Hanser Verlag. Liessmann, Konrad Paul. 12000. Philosophie des verbotenen Wissens. Friedrich Nietzsche und die schwarzen Seiten des Denkens. Wien: Zsolnay. Man, Paul de. 11988. Allegorien des Lesens. Aus dem Amerikanischen von Werner Hamacher und Peter Krumme. Mit einer Einleitung von Werner Hamacher. Frankfurt a. M.: Suhrkamp. Nehamas, Alexander. 11991. Nietzsche: Leben als Literatur. Göttingen: Steidl. Nietzsche, Friedrich. 1999 [21988]. Sämtliche Werke. Kritische Studienausgabe in 15 Bänden. Hg. von Giorgio Colli und Mazzino Montinari. München: Deutscher Taschenbuch Verlag. Berlin/New York: Walter de Gruyter. Safranski, Rüdiger. 22003. Nietzsche: Biographie seines Denkens. Frankfurt a. M.: Fischer. Schopenhauer, Arthur. 11977. Die Welt als Wille und Vorstellung. Zürcher Ausgabe, Werke in zehn Bänden, Bd. IV. Zürich: Diogenes. Sloterdijk, Peter. 82005. Der Denker auf der Bühne: Nietzsches Materialismus. Frankfurt a. M.: Suhrkamp. ----------. 12001. Über die Verbesserung der guten Nachricht: Nietzsches fünftes >>Evangelium<<. Frankfurt a. M.: Suhrkamp. Stegmaier, Werner. 11995. “Philosophieren als Vermeiden einer Lehre: Inter-individuelle Orientierung bei Sokrates und Platon, Nietzsche und Derrida.“ In: Josef Simon (Hg.). Distanz im Verstehen: Zeichen und Interpretation II. Frankfurt a. M.: Suhrkamp, 213-238. Vattimo, Gianni. 11992. Nietzsche: Eine Einführung. Aus dem Italienischen übersetzt von Klaus Laermann. Stuttgart: Metzler. Wagner, Richard. 11983. Dichtungen und Schriften. Jubiläumsausgabe in zehn Bänden. Hg. von Dieter Borchmeyer. Frankfurt a. M.: Insel. Metaphysik und Ontologie - Transzendentalphilosophie Kurt Walter Zeidler SE 2 Std., 18:00-20:00, Hs. 2H NIG, Beginn: 09.10.2007 (180211) Fächer: § 4/1/2, MA: M 1, PP § 57.6; 5 ECTS Kommentar: Nachdem in der neuen Studienordnung der LV-Typ Arbeitsgemeinschaft (AG) nicht mehr vorgesehen ist, wird die LV der Arbeitsgruppe Transzendentalphilosophie (die in den letzten Semestern von Prof. Grimmlinger angekündigt wurde) künftig alternieren von habilitierten Mitgliedern der Arbeitsgruppe als Seminar angekündigt. Als Diskussionsvorlage für das WS wurde die 'Methodenlehre' aus Kants KrV gewählt, in der Kant sein historisches und methodisches Selbstverständnis und seine systematischen Absichten zur Zeit der Abfassung der Vernunftkritik dokumentiert. Anmeldung: Beschränkte TeilnehmerInnenzahl, max. 45 Diskurstheorien Gerhard Unterthurner SE 2 Std., 18:00-20:00 , Hs. 3B NIG, Beginn: 09.10.2007 (180305) Fächer: § 4/2/4, BA: M 11, PP § 57.6; 5 ECTS Kommentar: Im Zuge des Linguistic Turn hat auch der Begriff des Diskurses als zentraler Terminus für verschiedene Sprachtheorien gedient, auch wenn er heute 13.11.2007 18:25 Onlinekovo Philosophie 16 von 61 http://kovo.philo.at/index.php?wt=alle zum Allerweltswort geworden ist. Im Seminar soll eine bestimmte Richtung von Diskurstheorie herausgearbeitet werden, und zwar anhand von Foucault, Laclau/Mouffe und Butler, die für bestimmte Sprachinterpretationen und damit implizierte Neukonzeptionen von Vernunft, Subjekt und Macht stehen. Dabei werden drei Themenfelder im Hintergrund stehen: 1. Der Diskursbegriff, wie er von Foucault und anderen entwickelt wurde, versuchte die Orientierung der Sprachphilosophie am einzelnen Wort kritisch zu hinterfragen und hat das Problem der Sinn- und Subjektkonstitution auf größere Einheiten der Rede gehoben. Zudem sollte damit das Schwergewicht verlagert werden von Betrachtungen zum Sprachsystem zur Praxis der Rede. 2. Diskurse als institutionalisierte Redeordnungen stehen für eine Pluralität von Ordnungen des Sagbaren und Unsagbaren, für eine Verzahnung von Vernunft und Faktizität, von Empirischem und Transzendentalem, die weder in einer allgemeinen Vernunft aufgehoben noch sich auf Empirie reduzieren lassen. Insofern handelt es sich nach Waldenfels um eine verstreute Vernunft: Der Dialog als Modell der Philosophie und der Vernunft wird abgelöst vom Polylog von selektiven und exklusiven Diskursen, die immer schon mit bestimmten Machtverhältnissen verbunden sind. 3. Diskurse können weder ökonomistisch als ein Epiphänomen noch im Sinne einer Ideengeschichte vom Gesellschaftlichen abgekoppelt werden. Vor diesem Hintergrund wird versucht zu den einzelnen Diskursbegriffen hinzuführen. Es werden dabei Fragen zu diskutieren sein wie die, von woher eine Sprachphilosophie ihren Ausgang nehmen soll: vom Wort, Satz, Diskurs? In Bezug auf den Diskursbegriff stellt sich die Frage, was Kriterien dafür sind, dass Diskurse nicht einfachhin nur Spielball von Machtverhältnissen sind? Ist Subjektivität nur eine Position im Diskurs oder ein bloßer Effekt? Kann man Subjekt- und Weltkonstitution Diskursen übertragen? Was sind Grenzen des Diskurses? Anmeldung: Beschränkte TeilnehmerInnenzahl, max. 45 Literatur: Butler, Judith: Haß spricht. Zur Politik des Performativen, Berlin, 1998. Foucault, Michel: Archäologie des Wissens, Frankfurt am Main, 1973. Foucault, Michel: Ordnung des Diskurses, Frankfurt am Main, 1991. Foucault, Michel: Der Wille zum Wissen. Sexualität und Wahrheit 1, Frankfurt am Main, 1976. Foucault, Michel: Schriften 1, Frankfurt am Main, 2001. Laclau, Ernesto/Chantal Mouffe: Hegemonie und radikale Demokratie, Wien, 1991. Laclau, Ernesto: Discourse, in: R. A. Goodin, Ph. Pettit (Hg.), A Companion to Contemporary Political Philosophy, Oxford, 1993, S. 431-437. Laclau, Ernesto: Emanzipation und Differenz, Wien, 2002. Metaphysik und Ontologie - Die Spätphilosophie von Leibniz Cornelius Zehetner SE 2 Std., 18:00-21:00 9.10., 23.10., 6.11., 20.11., 4.12., 18.12.2007, 15.1. und 29.1.2008, Hs. 3C NIG, Beginn: 09.10.2007 (180267) Fächer: § 4/1/2, BA: M 5.2, PP § 57.6; 5 ECTS Kommentar: In dem Seminar geht es zum einen um Relevanz, Grenzen und Historizität von Metaphysik (Erster Philosophie); hierbei ist auszudeuten, welches "Gold" denn Leibniz am Schnittpunkt von europäischer Moderne, Aufklärung und Scholastik unter dem "Mist" der traditionellen Schulphilosophie gefunden zu haben meint. Zweitens um eine Hinführung zu Leibniz' Philosophie insgesamt (am Leitfaden Metaphysik) mit ihren zentralen Begriffen und Grundsätzen; diese Philosophie eröffnet vor allem in der Spätphase ein Spannungsfeld zwischen der bekannten Monadologie und der Konzeption zusammengesetzter Substanzen (bzw. des substantiellen Bandes), wie im Briefwechsel mit dem Theodizee-Übersetzer Des Bosses ausführlich dargelegt; Individuen/Monaden und Relationen prallen dabei ebenso aufeinander wie Realismus und idealistischer Phänomenalismus. Wie sich die metaphysischen und ontologischen 13.11.2007 18:25 Onlinekovo Philosophie 17 von 61 http://kovo.philo.at/index.php?wt=alle Bestimmungen auf die Philosophie des Lebendigen, den Begriff von Geist und Körper (gegen Descartes), das Verhältnis von Logik und Ontologie (vom Possibile über das Kompossible zur besten Welt als bestehender), die philosophische Theologie (Theodizee), aber auch anthropologische Gesellschaftsund Geschichtsphilosophie sowie Ethik auswirken, und umgekehrt, ist zu debattieren. Drittens, wie diese verschiedenen Problemfelder - einschließlich Kulturhermeneutik, Technik, Pragmatik, Unendlichkeitskalkül - von Leibniz in einer übergreifenden philosophischen Strukturkonzeption verbunden werden, die nie fertig wurde. Viertens soll auch die jüngere Leibniz-Rezeption (Rawls, Deleuze, Phänomenologie u.a.) hinsichtlich der Aktualität seiner späten Philosophie befragt werden. Anmerkungen: Voraussetzungen: Philosophiegeschichtliche Grundkenntnisse, vor allem der aristotelischen, teils platonischen Metaphysik. Anmeldung: Beschränkte TeilnehmerInnenzahl, max. 45 Literatur: Leibniz: Prinzipien der Natur und Gnade / Monadologie. Frz.-Dt., Hrsg. H. Herring. Hamburg: Meiner ²1982 (PhB 253); - Der Briefwechsel mit Bartholomäus Des Bosses, Hrsg. C. Zehetner. Hamburg: Meiner 2007 (PhB 585); - Die Theodizee, Frz.-Dt., Hrsg. Herring. 2 Bde., Frankfurt/M. 1996 (stw 1265) - 24 Sätze, in: Die Philosophischen Schriften (Gerhardt) VII, Hildesheim 1965, S. 289-291 - Betrachtungen über die Prinzipien des Lebens. Frz.-Dt., in: Philosophische Schriften 4, Hrsg. Herring, Frankfurt/M. 1996 (srw 1267), S. 331-347 - Neues System, in: Fünf Schriften zur Logik und Metaphysik, Hrsg. Herring. Stuttgart: Reclam 1975, S. 23-38; Frz.-Dt. in: Philosophische Schriften 1, Hrsg. H.H. Holz, Frankfurt/M. 1996 (stw 1264), S. 200-227; und Passagen der Nouveaux Essais. Handapparat und Kopiervorlagen werden aufgelegt. Themenvergabe, Stellenauswahl, ergänzende Texte und Sekundärliteratur (u.a. Benedikt, Boehm, Deleuze, Eschweiler, Frémont, Hartz, Heidegger, Hübener, Look, Matthieu, Rawls: Geschichte der Moralphilosophie, stw 1726, S. 155-198, Rutherford, Serres) in der ersten Sitzung Methoden und Disziplinen der Philosophie - Ring Richard Heinrich, Gerhard Gotz, Elisabeth Nemeth, Günther Pöltner, Franz Martin Wimmer VO 2 Std., 20:00-21:30 , Hs. AudiMax, Beginn: 9.10.2007 (180198) Fächer: BA: M 1.1; 6 ECTS Kommentar: In der einführenden Ringvorlesung stellen fünf Vortragende (jeweils zwei bzw. drei Doppelstunden) verschiedene Zugänge zur Philosophie dar: hinsichtlich der Methoden, der Disziplinen und Zielsetzungen des Philosophierens. Die fünf Einheiten sind nicht aufbauend konzipiert, sondern mit den Zweck der Ergänzung zu einem Überblick über die Vielfalt philosophischer Forschung und Reflexion. Unter den Themen: Anfangen in der und mit der Philosophie; Philosophie und ihre Geschichte; Philosophie und Wissenschaft. Anmerkungen: Diese Ring-VO kann nur in Verbindung mit einer der dazugehörigen Übungen absolviert werden. Rhetorik und Argumentationstheorie - Philosophisches Argumentieren Klaus Puhl VO 2 Std., 9:00-11:00, Hs. 2G NIG, Beginn: 09.10.2007 (180207) Fächer: BA: M 3.3, PP § 57.2.3; 5 ECTS Kommentar: Aufbau von philosophischen Argumenten, philosophische Argumentationsmuster (z.B. transzendentale Argumente, Gedankenexperimente, Analogieargumente), rhetorische Figuren (Metaphern, Metonymien, etc.) und ihre Rolle in philosophischen Texten und Argumenten, philosophische Textformen. Anmeldung: Beschränkte TeilnehmerInnenzahl, max. 45 Literatur: Holm Tetens: Philosophisches Argumentieren. Eine Einführung. München: Beck 2004 (zirka EUR 15). 13.11.2007 18:25 Onlinekovo Philosophie 18 von 61 http://kovo.philo.at/index.php?wt=alle Jürgen Walther: Philosophisches Argumentieren. Lehr- und Übungsbuch. Freiburg: Alber 1990. Übung Logik Esther Ramharter UE 2 Std., 9:00-11:00, Hs. 3F NIG, Beginn: 09.10.2007 (180115) Fächer: § 3/2/5, BA: M 3.2, PP § 57.2.3; 4 ECTS Kommentar: Die Hauptaufgabe der Lehrveranstaltung besteht darin, dass der Stoff der Vorlesung durch Übungen angeeignet wird. Logik lernt man zu einem guten Teil by doing. Ich hoffe, es gelingt so, dass es auch Freude macht. Anmeldung: Beschränkte TeilnehmerInnenzahl, max. 45 Literatur: Aufgaben werden als Kopien ausgegeben. Methoden und Disziplinen der Philosophie - Gruppe 3 Richard Heinrich UE 2 Std., 9:15-10:45, Hs. 3B NIG, Beginn: 9.10.2007 (180028) Fächer: BA: M 1.1; 6ECTS Anmerkungen: Der Besuch dieser Lehrveranstaltung ist nur in Verbindung mit der Ring-VO Methoden und Disziplinen möglich. Anmeldung: Beschränkte TeilnehmerInnenzahl, max. 45 Mittwoch Naturwissenschaften und Strukturalismus Jerome Segal SE 2 Std., 10:00-12:00, Hs. 3E NIG, Beginn: 10.10.2007 (180328) Fächer: § 4/1/6, BA: M 14, PP § 57.6; 5 ECTS Kommentar: Auch wenn der Strukturalismus schon in den 20er Jahren des 20. Jh. im Bereich der Linguistik entstanden ist, wurde er erst Ende der 40er und in den 50er Jahren zu einer Theorie, die sich in vielen Disziplinen breit entwickelt hat. Wenn sich heutzutage Philosophen zum Beispiel auf die Dekonstruktion Derridas berufen, geschieht dies manchmal mit einer Vorstellung von Strukturalismus, die eine wichtige Komponente vernachlässigt, nämlich dessen Prägung durch die Wissenschaft, und genauer durch die Naturwissenschaften. Die Informationstheorie und die Kybernetik sind de facto als Zement benutzt worden, um dank der erbreitung des Strukturalismus eine Einheit des Wissens zu ermöglichen. Konzepte wie Rückkopplung oder Information im naturwissenschaftlichen Sinne, u.a. mit Null und Eins, wurden als 'trading zone' (nach der Definition von Peter Galison) benutzt. Die philosophische Frage, die dabei dahinter steckt, ist auch die Suche nach einer möglichen Interdisziplinarität. Dieses Seminar soll die Gelegenheit bieten, zuerst einige Kapitel der Philosophiegeschichte neu zu betrachten: In wiefern zum Beispiel, spielte die Emigration des Wiener Kreises (Carnap, Frank, aber auch in kleinerem Ausmaße diejenige Gödels) eine Rolle in dieser Einheit des Wissens? Andere Fragen, die eher auf die Epistemologie zutreffen, werden ebenfalls behandelt: Was unterscheidet Metapher, Analogie und Modell? Auch soziologische Faktoren spielen dabei eine Rolle: Da die Physiker, die Ingenieure und die Mathematiker als Helden des Zweiten Weltkrieges betrachten wurden, wollten viele Linguisten, Psychologen und Anthropologen sich den Naturwissenschaften annähern. Umgekehrt gaben auch viele Naturwissenschaftler ihren Forschungsbereich auf: Der Physiker Delbrück wechselte zur Biologie, und der Mathematiker Norbert Kriegführung hätten finden können. Die Ethik des Forschens soll in diesem Zusammenhang ebenfalls untersucht werden. Die ersten Seminarveranstaltungen werden die Entstehung des Strukturalismus anhand von Originaltexten auf Englisch oder Französisch (in diesem Fall mit Übersetzungen) behandeln. In 13.11.2007 18:25 Onlinekovo Philosophie 19 von 61 http://kovo.philo.at/index.php?wt=alle diesem Rahmen wird u.a. ein Text von Lévi-Strauss erläutert, wozu seine Gespräche mit dem Mathematiker André Weil herangezogen werden. Anschließend werden auch unter diesem Ansatz die Anwendungen des Strukturalismus untersucht. Auszüge aus Werken von Althusser, Lacan (mit einer Diskussion über seine Beziehung zur Topologie), aber auch literarische Anwendungen wie der OuliPo (Werkstatt für Potentielle Literatur) sollen diskutiert werden. Anmeldung: Beschränkte TeilnehmerInnenzahl, max. 45 Literatur: 1. Edmund Leach, Claude Levi-Strauss zur Einführung (Junius Verlag, 2006, Original auf Eng. 1970). 2. Francois Dosse, Geschichte des Strukturalismus, in 2 Bdn., Bd.1, Das Feld des Zeichens, 1945-1966 & Bd.2, Die Zeichen der Zeit, 1967-1991 (Junius Verlag GmbH, 2000, Original auf Frz. 1995). 3. Claude Levi- Strauss, Die elementaren Strukturen der Verwandtschaft. (Suhrkamp, 1993, Original auf Frz. 1949). 4. Alan Sokal, Jean Bricmont, Dietmar Zimmer, et Johannes Schwab, Eleganter Unsinn (C.H.Beck, 1999, Original auf Frz. 1999). 5. Jeffrey Mehlman, Emigré New York: French Intellectuals in Wartime Manhattan, 1940-1944 (The Johns Hopkins University Press, 2000). 6. Claus Pias, Cybernetics - Kybernetik 2. The Macy-Conferences 1946-1953 (diaphanes, 2004). Bewusstsein und Selbstbewusstsein Wolfgang Fasching SE 2 Std., 10:00-12:00 , Hs. 2G NIG, Beginn: 10.10.2007 (180296) Fächer: § 4/1/4, BA: M 9, PP § 57.6; 5 ECTS Kommentar: Wie ist uns unser eigenes Bewusstsein gegeben? Es liegt zunächst nahe, dieses Bewusstsein des Bewusstseins als einen Spezialfall des Gegenstandsbewusstseins zu denken, in dem nämlich das Bewusstsein sich reflexiv selbst zum Gegenstand macht - so ist etwa nach den gegenwärtigen repräsentationalistischen Higher Order Theories (Armstrong, Rosenthal) ein mentaler Zustand dann (intransitiv) bewusst, wenn er Gegenstand eines auf ihn gerichteten (transitiven) Bewusstseins ist. Andererseits scheint es, dass Bewusstsein von einem Gegenstand überhaupt nur tatsächlich Bewusstsein von einem Gegenstand ist, wenn es (in der Formulierung Nagels) irgendwie ist, in diesem Bewusstseinszustand zu sein, er also erlebnismäßig gegeben - bewusst - ist (und es ist nicht zu sehen, wie eine repräsentationale Relation zwischen per se unbewussten Zuständen Bewusstsein in diesem emphatischen Sinn hervorbringen können sollte). Wenn aber demnach ein ursprüngliches Selbstbewusstsein Definiens von eigentlich so zu nennendem Bewusstsein ist, kann es nicht mehr als Gegenstandsein von Bewusstsein für Bewusstsein gedacht werden, ohne dass man in einen infiniten Regress geriete: Selbstbewusstsein in diesem fundamentalen Sinn ist kein Fall von Gegenstandsbewusstsein, sondern dessen Seinsweise. Es handelt sich um eine Gegebenheitsweise, die nicht mehr nach dem Subjekt-Objekt-Modell verstanden werden kann. Eine solche Sicht ist in phänomenologischen Bewusstseinstheorien (etwa Husserl, Sartre, Henry) vorherrschend und findet Bestärkung in der Argumentation der sog. Heidelberger Schule um Henrich, die aufzuzeigen versucht, dass jedes Sich-zum-Gegenstand-Machen ein ursprünglicheres (nicht-gegenständliches und nicht-relationales) Seiner-Innesein als Ermöglichungsbedingung voraussetzt. Diese Fragen nach dem Wesen von Bewusstsein und Selbstbewusstsein sowie ihrem Verhältnis sollen ausgehend von Brentanos klassischer Lehre vom inneren Bewusstsein anhand von exemplarischen Texten der Phänomenologie, der Heidelberger Schule sowie der repräsentationalistischen Bewusstseinstheorie diskutiert werden. Anmeldung: Beschränkte TeilnehmerInnenzahl, max. 45 Literatur: Brentano, Franz (1973): Psychologie vom empirischen Standpunkt. Erster Band. Hamburg: 13.11.2007 18:25 Onlinekovo Philosophie 20 von 61 http://kovo.philo.at/index.php?wt=alle Meiner, 141-194. Frank, Manfred (Hg.) (1993): Selbstbewußtseinstheorien von Fichte bis Sartre. Frankfurt am Main: Suhrkamp. Frank, Manfred (1996): Ist Subjektivität ein "Unding"? Über einige Schwierigkeiten der naturalistischen Reduktion von Selbstbewußtsein. In: Sybille Krämer (Hg.): Bewußtsein. Philosophische Beiträge. Frankfurt am Main: Suhrkamp, 66-90. Henrich, Dieter (1970): Selbstbewußtsein. Kritische Einleitung in eine Theorie. In: Rüdiger Bubner u.a. (Hg.): Hermeneutik und Dialektik. Tübingen: Mohr, 257-284. Rosenthal, David M. (1997): A Theory of Consciousness. In: Ned Block u.a. (Hg.): The Nature of Consciousness. Philosophical Debates. Cambridge, Mass: MIT, 729-753. Sartre, Jean-Paul (2006): Das Sein und das Nichts. Versuch einer phänomenologischen Ontologie. Hg. von Traugott König. Reinbek: Rowohlt, v.a. 17-27, 163-172. Zahavi, Dan (1999): Self-Awareness and Alterity. A Phenomenological Investigation. Evanston, Ill: Northwestern University Press. Zahavi, Dan und Parnas, Josef (1999): Phenomenal Consciousness and Self-Awareness. A Phenomenological Critique of Representational Theory. In: Shaun Gallagher und Jonathan Shear (Hg): Models of the Self. Thorverton: Imprint Academic, 253-270. Der Gottesbegriff aus der Sicht der Philosophie Hans-Dieter Klein VO 2 Std., 10:30-12:00, Hs. Hs. II NIG, Beginn: 10.10.2007 (180255) Fächer: § 4/2/1, BA: M 10, PP § 57.6; 3 ECTS Kommentar: Die Vorlesung gibt einen Überblick über die Entstehung und Differenzierung des Gottesbegriffs in der Geschichte der Philosophie, beginnend mit der griechischen Antike. Es wird auch eine Einführung in religionswissenschaftliche Erkenntnisse zur Genese und Entwicklung von Gottesvorstellungen gegeben. Auch das Verhältnis von Monotheismus und Atheismus wird behandelt. Literatur: Mircea Eliade: Geschichte der religiösen Ideen, Herder Bernhard Lang: Jahwe, C. H. Beck Hans-Dieter Klein: System der Philosophie, Bd. I und Bd. IV, Peter Lang Hans-Dieter Klein: Vernunft und Wirklichkeit, Bd. II, Oldenbourg, vergriffen, in der Institutsbibliothek bzw. Handapparat im Sekretariat (Frau Zuccato) Hans-Dieter Klein, Geschichtsphilosophie. Eine Einführung, Wien Literas 1984 (die ersten drei Kapitel) Hans-Dieter Klein: Metaphysik. Eine Einführung, Wien 1984 (Kapitel über Gott) Hans-Dieter Klein: Anmerkungen zu den Anfängen des philosophischen Gottesbegriffs. In: Metaphysik als Wissenschaft. Festschrift für Klaus Düsing zum 65. Geburtstag, hg. v. Dirk Fonfara, Verlag Karl Alber, Freiburg/München 2006, S. 37-55. (Liegt als Kopiervorlage im Sekretariat Zuccato auf) Positionen der Medientheorie Claus Pias SE 2 Std., 11:00-12:30, Hs. 2H NIG, Beginn: 10.10.2007 (180260) Fächer: § 4/2/5, MA: M 5; 6 ECTS Kommentar: Die Veranstaltung beschäftigt sich mit aktuellen Neuerscheinungen im Bereich Medientheorie, Medienphilosophie und Mediengeschichte. Aus diesem Grund gibt es kein festes Programm, sondern werden in den ersten Sitzungen interessante Bücher vorgeschlagen und ausgewählt. Von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern wird also zunächst einmal die Lektüre der Herbstkataloge der einschlägigen Verlage erwartet (etwa Fink, Suhrkamp, Kadmos, UVK, diaphanes, transcript, Fischer usw.). Anmeldung: Beschränkte TeilnehmerInnenzahl, max. 45 Ethik - Globalisierung und Moral Alfred Pfabigan VO -L 2 Std., 11:00-13:00, Hs. 41 HG, Beginn: 10.10.2007 (180218) Fächer: § 3/2/3 und § 3/2/7 BA: M 6.3, PP § 57.2.5; 5 ECTS-Punkte Kommentar: Die Debatte über die Globalisierung wird auf vielen Ebenen 13.11.2007 18:25 Onlinekovo Philosophie 21 von 61 http://kovo.philo.at/index.php?wt=alle geführt, darunter auch auf einer moralischen. Selten sind die moralischen Urteile kohärent, die VL wird versuchen, dafür eine Erklärung zu finden. Literatur: Nico Stehr: Die Moralisierung der Märkte T. Friedman: Die Welt ist flach Niklas Luhmanns Systemtheorie Caroline Sommerfeld-Lethen SE 2 Std., 11:00-13:00, Hs. 3C NIG, Beginn: 10.10.2007 (180342) Fächer: § 4/2/2, BA: M 11, PP § 57.6; 5 ECTS Kommentar: Eine soziologische Theorie als Fremdkörper in die Philosophie hineinzuziehen ist im Falle Luhmann besonders reizvoll und theoretisch gewinnbringend, weil sein Reflexionshorizont permanent von philosophischen Problemstellungen geprägt war. Anhand zweier kürzerer und ohne systemtheoretische Vorkenntnisse lesbarer Texte, nämlich 'Die Realität der Massenmedien' und 'Liebe als Passion', sollen die Teilnehmer Luhmanns Ansatz kennen lernen. Dies funktioniert nur über eine parallel laufende Erarbeitung der zentralen Begriffe der Systemtheorie (System, Umwelt, Autopoiesis, Gesellschaft, Medium, Code, strukturelle Kopplung, Semantik, Sinn). Diese werden in Referaten kleinerer Gruppen vorgestellt und von allen Teilnehmern an Material erprobt (z.B. 'strukturelle Kopplungen' an aktuellen Zeitungsartikeln, 'Autopoiesis' an biologischen Beispielen, 'historische Semantik' an Liebeslyrik, 'Medium' an Luhmanns Erziehungstheorie). Die visuelle Präsentation eines Schemas der Funktionsbezüge von Luhmanns Begriffen wird als produktionsorientiertes Verfahren der Philosophiedidaktik den Abschluss des Seminars bilden. Anmeldung: Beschränkte TeilnehmerInnenzahl, max. 45 Literatur: Niklas Luhmann: Die Realität der Massenmedien. Opladen 1990 ff. Niklas Luhmann: Liebe als Passion. Frankfurt/Main 1992 ff. Ökologische Ethik Peter Kampits SE 2 Std., 11:00-13:00, Hs. 2i NIG, Beginn: 10.10.2007 (180253) Fächer: § 4/1/3, BA: M 12, PP § 57.3.3; 5 ECTS Kommentar: Die Debatten um den Klimawandel und das Kyoto-Protokoll haben auch dem Umweltbewusstsein neuen Auftrieb gegeben. Dabei stellt sich die Frage, ob die Grundstimmung von genuin moralischen Impulsen oder bloß von einem aufgeklärten Selbstinteresse getragen wird. Diverse Ansätze und Aspekte der Ökologischen Ethik sollen an Hand von ausgewählten Texten erörtert werden. Anmeldung: Beschränkte TeilnehmerInnenzahl, max. 45 Reproduktionsmedizin Katharina Lacina SE 2 Std., 11:00-13:00 , Hs. 3F NIG, Beginn: 10.10.2007 (180338) Fächer: § 4/1/3, BA: M 12, PP § 57.3.3; 5 ECTS Kommentar: Neue Technologien der Reproduktionsmedizin und die zunehmende Medikalisierung der Schwangerschaft stellen aktuelle Anwendungsfelder medizinischer Ethik dar. Nicht nur die Frage nach den ethischen Implikationen der High-Tech Reproduktionsmedizin sondern auch Begriffe wie "Normalität" oder "Natürlichkeit", normative Vorgaben und die Möglichkeit der Visualisierung von Föten spielen im medizinethischen Diskurs eine bemerkenswerte Rolle. In diesem Seminar werden die Themen pränatale Diagnostik, Leihmutterschaft, perimortaler Kaiserschnitt und "maternal-fetal conflicts" behandelt. 13.11.2007 18:25 Onlinekovo Philosophie 22 von 61 http://kovo.philo.at/index.php?wt=alle Anmeldung: Beschränkte TeilnehmerInnenzahl, max. 45 Literatur: Literaturangabe in der ersten Stunde, Artikel etc. werden im HAP zur Verfügung gestellt. Politik, Sozialphilosophie - Sozialethos mit Berücksichtigung des Weltethos Erwin Bader SE 2 Std., 12:00-14:00, Hs. 2G NIG, Beginn: 10.10.2007 (180219) Fächer: § 4/2/2, BA M 6.3, PP § 57.6; 5 ECTS Anmerkungen: Gemeinsam mit Hochschulprof. DDr. Herbert Pribyl Anmeldung: Beschränkte TeilnehmerInnenzahl max. 45 Externalism in the Philosophy of Mind Georg Theiner SE 2 Std., 12:00-14:00 , Hs. 3E NIG, Beginn: 03.10.2007 (180304) Fächer: § 4/1/4 und § 2/5, BA: M 9, PP § 57.6; 5 ECTS Kommentar: There is a wide-spread picture of the mental as something inner-a view whose influence on our thinking about the mind is so pervasive and tenacious that it often goes unnoticed. Even though its impact goes well beyond any explicit statement or doctrine, we shall broadly call it Cartesian internalism. Cartesian internalism can be regarded as the combination of two distinct, but closely connected individualist theses: the location claim, that any mental state is spatially located inside the boundaries of the subject that undergoes it; and the possession claim, that the possession of a mental property by a subject does not depend on any feature that is external to the boundaries of that subject. Externalist views have in common their rejection of at least one of the two central pillars of the internalist orthodoxy. But they differ importantly in terms of what theoretical role they assign to the physical and social environment in understanding mental phenomena. In this seminar, we shall discuss the nature and plausibility of three representative strains of recent externalist theorizing in the philosophy of mind and cognitive science: linguistic externalism, content externalism, and vehicle externalism. Anmerkungen: Unterrichtssprache: Englisch Anmeldung: Beschränkte TeilnehmerInnenzahl, max. 45 Literatur: Burge, T. (1979) "Individualism and the Mental" in French, Uehling, and Wettstein (eds.) Midwest Studies in Philosophy IV, Minneapolis: University of Minnesota Press, pp. 73-121. Clark, A. (2003). Natural-born cyborgs: minds, technologies, and the future of human intelligence. New York: Oxford University Press. Clark, A., & Chalmers, D. (1998). The Extended Mind. Analysis, 58(1), 7-19. Davidson, D., (1987), "Knowing One's Own Mind", in Proceedings and Addresses of the American Philosophical Association, 60: 441-58. Dretske, F., (1986), "Misrepresentation", in Radu Bogdan (ed.) Belief: Form, content and function, New York: Oxford: 17-36. Fodor, J. (1990), A Theory of Content and Other Essays, Cambridge, MA: MIT Press, Bradford Book. Hutchins, E. (1995). Cognition in the wild. Cambridge, Mass.: MIT Press. Kripke, S. (1972) Naming and Necessity, Oxford: Blackwell. Millikan, R. (1984) Language, Thought, and Other Biological Categories, Cambridge, MA: MIT Press. Putnam, H. (1975) "The Meaning of 'Meaning' " Philosophical Papers, Vol. II: Mind, Language, and Reality, Cambridge: Cambridge University Press. Wilson, R. A. (2004). Boundaries of the mind: the individual in the fragile sciences: cognition. Cambridge, U.K.; New York: Cambridge University Press. Einführung in die praktische Philosophie Josef Rhemann VO 2 Std., 13:00-14:30, Hs. 3D NIG, Beginn: 10.10.2007 (180344) Fächer: § 3/1/1, BA: M 1.4, PP § 57.2.2 und § 57.3.1; 3 ECTS Kommentar: Im Mittelpunkt der Philosophie steht die Frage 'Was ist der 13.11.2007 18:25 Onlinekovo Philosophie 23 von 61 http://kovo.philo.at/index.php?wt=alle Mensch?'. Mit ihrer Ausrichtung auf die Grundfrage der anthropologischen Verfassung rückt Philosophie in die fachübergreifende Position einer allgemeinen Wissenschaft vom Menschen. Diesen Anspruch macht Philosophie im heutigen Zeitalter der genetischen und neurobiologischen (Re-)Konstruktion von Menschenexemplaren in einem radikal hinterfragenden Rückgang auf die allgemeinen Grundlagen der Humanexistenz geltend. Worum es in dieser Lehrveranstaltung gehen wird, ist der Versuch einer theoretischen Rekonstruktion des Menschseins aus seinen wechselwirkend zusammenhängenden, Gattungs- und individualgeschichtlichen Bedingungen mit besonderer Berücksichtigung der frühkindlichen Ontogenese. Sich allein auf das mit Geist und Freiheit markierte Sein des Menschen zu berufen, reicht heute nicht mehr aus. Worum es geht, ist eine Rekonstruktion des Mensch-Seins aus seinen Bedingungen. Mensch-Sein lässt sich auf diese Weise unter den individual- und gattungsgeschichtlichen Bedingungen des Anschlusses der humanspezifischen Kultur der Freiheit und des Geistes an die Natur des Organismus begreifen. Anzusetzen ist dort, wo im Spannungsfeld von Individualität und Sozietät die für die Humanexistenz konstitutiven Lernleistungen ontogenetisch ausgebildet und die aus ihnen resultierenden kognitiven Strukturen gattungsgeschichtlich wirksam aufgebaut werden. Vor dem Hintergrund des Menschen- und Freiheitsbegriffes bei KANT sowie im Rückgriff auf die Philosophische Anthropologie von H.PLESSNER und auf die genetische Epistemologie (die kognitive Entwicklungstheorie) von Jean PIAGET soll in dieser Vorlesung das Modell eines zeitgemässen Menschenbegriffes entwickelt werden. Literatur: KANT: Kritik der reinen Vernunft - II. Transzendentale Methodenlehre / 2.Hauptstück / 2.Abschnitt Von dem Ideal des höchsten Guts, als einem Bestimmungsgrunde des letzten Zwecks der reinen Vernunft - I. Transzendentale Elementarlehre / Zweiter Teil / Zweite Abteilung / Zweites Buch / 2.Hauptstück. Die Antinomie der reinen Vernunft: Die dritte Antinomie und ihre Auflösung KANT: Metaphysik der Sitten PLESSNER, H.: Die Stufen des Organischen und der Mensch, Berlin 1975 PIAGET, J.: Biologie und Erkenntnis, F.a.M. 1992 Simulation Claus Pias PS 2 Std., 13:00-14:30 , Hs. 2H NIG, Beginn: 10.10.2007 (180259) Fächer: § 3/2/4, BA: M 9, PP § 57.3.4; 4 ECTS Kommentar: Die Veranstaltung widmet sich den Veränderungen wissenschaftlichen Wissens durch Computersimulation. Diese wird hinsichtlich verschiedener Aspekte (wie z.B. Zeitlichkeit, Benutzung von Digitalcomputern) von einer allgemeinen (und älteren) Tradition der 'Modellierung' differenziert und auf die Zeit nach 1945 datiert. Dabei geht es einerseits um historische Fallstudien, die an exemplarischen Konstellationen den Zusammenhang von medientechnischen Dispositiven und wissenschaftlichem Wissen veranschaulichen. Andererseits soll die kulturhistorische Reichweite und erkenntnistheoretische Bedeutung der Computersimulation für die Genese 'postmoderner' Wissenschaften untersucht werden. Anmeldung: Beschränkte TeilnehmerInnenzahl, max. 45 Geschichte der Philosophie I (Antike) Helmuth Vetter VO 2 Std., 13:00-15:00, Hs. 32 HG, Beginn: 10.10.2007 (180170) Fächer: § 3/2/1 und § 4/1/1, BA: M 4.1, PP § 57.2.2 und § 57.3.1; 5 ECTS Hölderlins Poetologie 13.11.2007 18:25 Onlinekovo Philosophie 24 von 61 http://kovo.philo.at/index.php?wt=alle Violetta Waibel SE 2 Std., 13:00-15:00, Hs. 3F NIG, Beginn: 10.10.2007 (180272) Fächer: § 4/2/4, MA: M 4, PP § 57.3.2; 6 ECTS Kommentar: Hölderlin ist fraglos zu den bedeutendsten Dichtern der deutschen Sprache zu zählen. So hat auch sein philosophisches Denken immer wieder Aufmerksamkeit auf sich gezogen und wichtige Forschungsbeiträge dazu entstehen lassen. Der weithin größte Teil seiner theoretischen Schriften widmet sich der Frage nach der Bedeutung von Dichtung. Überhaupt ist ihm die Dichtung die höchste Art des Philosophierens in der Nachfolge von Homer, Sophokles, Platon und Pindar, den für ihn größten Dichtern aller Zeiten. Freilich ist er auch ein Denker seiner Zeit, einer Zeit, in der das kritische Werk Kants die Wendung zum Subjekt möglich macht, in der die konstruktive Dialektik Johann Gottlieb Fichtes ihren Anfang nimmt, er ist in den frühen Jahren ein bedeutender Weggefährte insbesondere von Hegel, aber auch von Schelling. Die philosophische Dialektik der Zeit wendet Hölderlin um 1800 in eine hochkomplexe, dialektisch phänomenologische Theorie des dichterischen Geistes. Bemerkenswert ist, wie sehr Hölderlin dabei über die Wechselverhältnisse von Wirklichkeit und Bild, also der durch dichterische Fiktion abgebildeten Wirklichkeit, nachdenkt und nun auch dieses Bild von Bild und Wirklichkeit in den künstlerischen Produktionsprozeß einzubeziehen sucht. Anmeldung: Beschränkte TeilnehmerInnenzahl, max. 45 Literatur: Hölderlin, Friedrich: Theoretische Texte: jede Ausgabe, die der Texteinrichtung der Frankfurter Ausgabe (Sattler, Knaupp, etc) folgt, die hinsichtlich der fraglichen Texte mitunter erheblich von der Stuttgarter Ausgabe abweicht (Beissner). Die für das Seminar relevanten Texte sind: " Fragment philosophischer Briefe " Der Gesichtspunct aus dem wir das Altertum anzusehen haben " Das untergehende Vaterland " Das lyrische dem Schein nach idealische Gedicht... " Wenn der Dichter einmal des Geistes mächtig ist... Kreuzer, Johann, Hölderlin: Handbuch. Leben - Werk - Wirkung. Stuttgart (Metzler) 2002. Lönker, Fred, Welt in der Welt. Eine Untersuchung zu Hölderlins Verfahrungsweise des poetischen Geistes. Göttingen 1989. Waibel, Violetta L., Hölderlin und Fichte. 1794-1800. Paderborn (Schöningh) 2000. Rhetorik und Argumentationstheorie Bernhard Hölzl VO+UE 2 Std., 13:30-15:00, Hs. 2i NIG, Beginn: 10.10.2007 (180125) Fächer: BA: M 3.3, PP § 57.2.3; 5ECTS Kommentar: Inhaltliche Struktur: 1. Philosophisches, ideologisches, wissenschaftliches Argumentieren; 2. Analytisches und substanzielles Argumentieren (Toulmin-Schema), Logik und Rhetorik, die Vorgeschichte der modernen Argumentationstheorie; 3. Die Pragmatik argumentativer Diskurse, das argumentative Sprachspiel: Situation, Medien, Publikum; 4. Psychologische Faktoren argumentativer Kommunikation: Pathos und Ethos; 5. Rhetorik und Ethik: unfaires Argumentieren, Überzeugen und Überreden; 6. Kriterien der Rationalität, starke und schwache Argumente, Scheinargumente; 7. Wahrheit und Gewissheit: Certum und Dubium; 8. Topik; 9. Diskurstypen, Redegattungen, persuasive Sprechakte; 10. Phasen der Argumentation und der Vertextung: Strategie, Taktik, rhetorische Mittel, Stilistik, Poetik Anmeldung: Beschränkte TeilnehmerInnenzahl, max. 45 Literatur: Klassische Rhetorik (z.B. Aristoteles: Rhetorik; Ueding: Klassische Rhetorik. Beck: München 1995) Moderne Rhetorik (z.B. Perelman/Olbrechts-Tyteca: Die neue Rhetorik. Frommann-Holzboog: Stuttgart 2004; Ueding: Moderne Rhetorik. Beck: München 2000) Argumentationstheorie (z.B. Toulmin: Der Gebrauch von Argumenten. Scriptor: Kronberg/Ts. 1975; Kopperschmidt: Argumentationstheorie. Junius: Hamburg 2000) Argumentationsanalysen (z.B. Vetter/Heinrich: Die Wiederkehr der Rhetorik. 13.11.2007 18:25 Onlinekovo Philosophie 25 von 61 http://kovo.philo.at/index.php?wt=alle Oldenbourg/Akademie: Wien/Berlin 1999; Kreuzbauer/Gratzl/Hiebl: Persuasion und Wissenschaft. LIT: Wien 2007) Logisches Argumentieren (z.B. Salmon: Logik. Reclam: Stuttgart 1983; Weimer: Logisches Argumentieren. Reclam: Stuttgart 2005) Philosophisches Argumentieren (z.B. Schnädelbach: Philosophische Argumentation. In: Philosophie. Ein Grundkurs. Bd. 2. Rowohlt: Reinbek 1994) Philosophie und Mathematik Paul Lorenz, Richard Heinrich SE 2 Std., 14:00-16:00, Hs. 3E NIG, Beginn: 10.10.2007 (180345) Fächer: § 4/1/4, MA: M 1, PP § 57.3.5; 6 ECTS Kommentar: Vorrangig sollen in dem Seminar einige Facetten des Themenkomplexes Zeichen, Zeichnung, Konstruktion, Symbol, Schrift,... behandelt werden. Einen möglichen Ausgangspunkt stellt dabei eine Konfrontation von Stellen zur Geometrie bei Plato und Aristoteles mit Euklid dar. Die Veranstaltung wird schwerpunktmäßig der Antike gewidmet sein, je nach Interesse der TeilnehmerInnen können davonausgehend auch verschiedene Stränge in der Philosophiegeschichte verfolgt werden: etwa die Auffassungen vom Verhältnis mathematischer Objekte (geometrischer Objekte, Zahlen, Symbolen,...) zur Anschaung (dabei ist an Kant, Frege, Peirce zu denken) oder vom Zusammenhang mit dem allgemeineren Kontext "Schrift", etwa bei Descartes, Derrida, Kittler. Anmeldung: Beschränkte TeilnehmerInnenzahl, max. 45 Sein und Werden Josef Rhemann SE 2 Std., 14:30-16:00, Hs. 2H NIG, Beginn: 10.10.2007 (180270) Fächer: § 3/2/8 und § 4/1/6, BA: M 14, PP § 57.3.4; 5 ECTS Kommentar: Was der Mensch ist, lässt sich als ein in der historischen (gattungsgeschichtlichen und ontogenetischen) Spannung von Individualität und Gesellschaftlichkeit gehaltener, an die Natur gebundener Prozess des in sich selbstunterschiedlich differenzierten Seins begreifen. Die Konstitutionsbedingungen der anthropologischen Verfassung verweisen auf handlungskompetente Selbstorganisation mit dem Resultat kognitiver und praktischer Autonomie freier Subjekte. Mensch-Sein zeigt sich darin als ontogenetisch strukturierter Prozess eines prinzipiell unabgeschlossenen Werdens zur Freiheit. Die aus der griechischen Antike heraufgeführte Menschenfrage lässt sich heute zwischen drei theoriegeschichtlich ausgebildeten Problemfeldern verorten: der klassischen Ontologie, der philosophischen Anthropologie und der genetischen Epistemologie. Um von daher einen zeitgemässen Menschenbegriff zu gewinnen, sind drei Schritte erforderlich: Erstens - ein Schritt innerhalb der ONTOLOGIE: Dabei ist die klassische Ontologie aus ihrer statischen Fixierung auf die Differenz von Sein und Denken zu lösen und in eine rekonstruktive Prozesslogik überzuführen, aus der Denken als Selbstunterschied des Seins erkennbar wird: Sein-Denken. Zweitens - die aus dem Resultat des Selbstunterschieds gewonnene Möglichkeit des Sein-Denkens als Mensch-Sein zu denken: PHILOSOPHISCHE ANTHROPOLOGIE als Rekonstruktion der anthropologischen Verfassung aus ihren lebendig organisierten Bedingungen mit dem Resultat der Exzentrierung als Grundlage reflektierenden Denkens und Selbst-Denkens im Rahmen personaler Vergesellschaftung. Drittens - die Rekonstruktion des aus dem Selbstunterschied des Seins gewonnenen Denkens und Selbst-Denkens verweist von der Makro-Dimension des philosophisch-anthropologischen Diskurses auf die ontogenetische Mikro-Dimension der GENETISCHEN EPISTEMOLOGIE mit Blickrichtung auf den daraus folgenden Einstieg in Kultur, Gesellschaft und Geschichte. Anmeldung: Beschränkte TeilnehmerInnenzahl, max. 45 Literatur: 13.11.2007 18:25 Onlinekovo Philosophie 26 von 61 http://kovo.philo.at/index.php?wt=alle In diesem Seminar geht es daher um drei Problemfelder mit folgender Literatur: 1. ONTOLOGIE: Menschsein als Prozess im Rahmen einer auf den Selbstunterschied des Seins gründenden, dialektischen Anthropologie. - Hans Heinz Holz: Helmuth Plessner und das Konzept einer dialektischen Anthropologie, Bielefeld 2003 - Josef König: Sein und Denken, Tübingen 1969 3. PHILOSOPHISCHE ANTHROPOLOGIE: Menschsein als Prozess der Überschreitung der organischen Natur und der personalen Vergesellschaftung - Helmuth Plessner: Die Stufen des Organischen und der Mensch - Hans-Peter Krüger u. Gesa Lindemann (Hg.): Philosophische Anthropologie im 21. Jahrhundert, Berlin 2006 (darin v.a. die Beiträge von G.Lindemann u. K.Köllner) - Günter Dux: Historisch-genetische Theorie der Kultur, Weilerswist 2000 3. GENETISCHE EPISTEMOLOGIE: Menschsein als Prozess der kognitiven Ontogenese - Jean Piaget: Biologie und Erkenntnis, F.a.M.1992 - Günter Dux: Die Logik der Weltbilder, F.a.M. 1983 Übung Logik Johannes Hafner UE 2 Std., 15:00-17:00, Hs. 2i NIG, Beginn: 10.10.2007 (180361) Fächer: § 3/2/5, BA: M 3.2, PP § 57.2.3; 4 ECTS Kommentar: Die Übung erläutert und vertieft den Stoff der Einführungsvorlesung in die Logik. Es geht also darum, dass die Studierenden eine solide Kenntnis der grundlegenden Begriffsbildungen und Methoden von Aussagen- und Prädikatenlogik erwerben. Der Schwerpunkt der Übung liegt auf Formalisierungstechniken und deren Anwendung auf die Analyse natürlichsprachlicher Kontexte und Argumente, insbesondere soll das Feststellen der (syntaktischen und semantischen) Gültigkeit von aussagen- und prädikatenlogischen Argumenten erarbeitet und geübt werden. Die Fruchtbarkeit sowie die Grenzen der Übersetzung von natürlicher Sprache in die Sprache der formalen Logik soll reflektiert werden. Wichtige Beispiel hierfür sind die sog. Paradoxien der materialen Implikation und die Debatte um die Wahrheitsfunktionalität des Konditionals sowie die Bedeutung von extensionalen bzw. intensionalen semantischen Methoden. Anmeldung: Beschränkte TeilnehmerInnenzahl, max. 45 Literatur: Wird in der Übung bekannt gegeben bzw. verteilt (Übungszettel). Antisemitische Gesellschaftstheorien Alfred Pfabigan SE 2 Std., 15:30-17:00, Hs. 3D NIG, Beginn: 10.10.2007 (180258) Fächer: § 4/2/2, BA: M 13, PP § 57.6; 5 ECTS Kommentar: Die Begründungsstrategien des Antisemitismus haben seit dem Mittelalter mehrere grundlegende Paradigmenwechsel durchgemacht, sie rekurrierten häufig auf Weltbilder mit einer positiven Zielsetzung. In der Übung wird eine Rekonstruktion versucht. Anmeldung: Beschränkte TeilnehmerInnenzahl, max. 45 Evidenz: Wissenschaftliche Kostitutionen von Wirklichkeit Noah Holtwiesche SE 2 Std., 16:00-18:00, Hs. 3E NIG, Beginn: 10.10.2007 (180312) Fächer: § 4/2/3(Wissenschaft), BA M 5.3, PP § 57.6; 5 ECTS Kommentar: n der LV werden Modelle von Evidenz aus verschiedenen Disziplinen - Philosophie, Rhetorik, Rechtswissenschaft, Medizin, Ingenieurswissenschaft, Physik - sowie allgemeine Verfahrensweisen der Wissenschaften - Experimentalsysteme, wissenschaftl. Kommunikation dargestellt und im Hinblick auf ihre jeweiligen methodischen Prämissen und 13.11.2007 18:25 Onlinekovo Philosophie 27 von 61 http://kovo.philo.at/index.php?wt=alle Probleme befragt. Die Leistungskontrolle erfolgt über die Beteiligung an einem Referat, Seminarmitarbeit und Seminararbeit. Ziele: Grundlegendes Verständnis der Funktionen von Evidenzen im Wissenschaftsbetrieb, Einübung interdisziplinärer Präsentationsmethode Anmerkungen: Weitere Informationen unter www.univie.ac.at/Wissenschafsttheorie/ e-mail: [email protected]. Anmeldung: Beschränkte TeilnehmerInnenzahl, max. 30 Ethik - Metaethik und normative Ethik Friedrich Brezina PS 2 Std., 17:00-19:0, Hs. 3C NIG, Beginn: 10.10.2007 (180190) Fächer: § 3/2/3 , BA: M 6.1, PP § 57.2.6; 4 ECTS Kommentar: Ziel dieser LV ist, konstituierende Elemente (Begriffe, Sätze, Begründungen uvm.) von Ethik und Moral zu verstehen, um Argumentationsfiguren und Kriterien im Studium historischer und gegenwärtiger Ethikmodelle erkennen und anwenden, sowie ethisch-moralische Sachprobleme im sozialen, politischen und persönlichen Leben analysierend beurteilen zu können. Ausgewählte Literatur aus über 2500 Jahren, praktische Beispiele und moralische Dilemmata fordern dazu heraus, anhand jener theoretischen Kenntnisse selbständig ethisch-moralische Forderungen zu artikulieren, zu begründen und kritisch zu reflektieren. Anmeldung: Beschränkte TeilnehmerInnenzahl max. 45; unter: www.univie.ac.at/uvo Literatur: Lesebuch zur Ethik, hg.v. O. Höffe, München 2002 (u.ö.), Beck'sche Reihe Nr. 1341; Texte zur Ethik, hg. v. D. Birnbacher u. N. Hoerster, München 1991 (u.ö.), dtv 4456; Ethik - Arbeitstexte für den Unterricht, hg. v. E. R. Sandvoss. Stuttgart 1991 (u.ö.), Reclams UB Nr. 9565; Das sokratische Gespräch, hg. v. D. Birnbacher u. D. Krohn, Stuttgart 2002, Reclams UB Nr. 18230. - Ein Handapparat wird zur Verfügung stehen. Methoden und Disziplinen der Philosophie - Gruppe 5 Alfred Dunshirn UE 2 Std., 17:00-19:00, Hs. 2i NIG, Beginn: 10.10.2007 (180028) Fächer: BA: M 1.1; 6ECTS Anmerkungen: Der Besuch dieser Lehrveranstaltung ist nur in Verbindung mit der Ring-VO Methoden und Disziplinen möglich. Anmeldung: Beschränkte Teilnehmerzahl, max. 45 Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten in der Philosophie Alexandra Matz UE 2 Std., 17:00-19:00 , Hs. 3D NIG, Beginn: 10.10.2007 (180204) Fächer: § 3/1/3, BA: M 2.1; 5 ECTS Anmeldung: Beschränkte TeilnehmerInnenzahl, max. 45 Lektüre-Kurs - Descartes, Meditationen Ludwig Nagl PS 2 Std., 17:00-19:15, Hs. 3B NIG, Beginn: 03.10.2007 (180197) Fächer: § 3/1/2 und § 3/2/2, BA: M 2.2; 6 ECTS Kommentar: Aufgabe des Proseminars ist die gemeinsame Lektüre und Interpretation des Descartes-Textes, eines unbestrittenen Klassikers der neuzeitlichen Philosophie. Anmeldung: Beschränkte TeilnehmerInnenzahl, max. 45 13.11.2007 18:25 Onlinekovo Philosophie 28 von 61 http://kovo.philo.at/index.php?wt=alle Metaphysik und Ontologie - Einführung Geschichte der Erkenntnistheorie: René Descartes Kurt Walter Zeidler PS 2 Std., 17:15-18:45, Hs. 2G NIG, Beginn: 10.10.2007 (180183) Fächer: § 3/2/4 und § 3/2/2, BA: M 5.1; 4 ECTS Kommentar: Mit dem Discours de la Méthode (1637) hat René Descartes eine philosophische Autobiographie und Programmschrift vorgelegt, die sich vorzüglich als Einführung in sein Denken eignet. Nach der Skizze seines Bildungsweges im ersten Kapitel, zeigt er im zweiten Kapitel wie ihn die Entdeckung der analytischen Geometrie zu der Überzeugung führt, dass sich alle Objekte der menschlichen Erkenntnis more geometrico analysieren lassen und darum dem Wahrheitskriterium der klaren und distinkten Erkenntnis zu genügen haben. Nach der Grundlegung der rationalistischen Methodenlehre dient die Skizze der provisorischen Moral im dritten Kapitel dem Ziel einer freien Entfaltung der Wissenschaft, wobei Descartes moralphilosophische Ausführungen im Zusammenhang des Neustoizismus gesehen werden müssen, der seit dem Ende des 16. Jahrhunderts entscheidend zur Formierung unserer neuzeitlichen Verstandeskultur beigetragen hat. Während das vierte und fünfte Kapitel dokumentieren, wie eng metaphysische und naturwissenschaftliche Probleme bei Descartes miteinander verknüpft sind und die programmatischenAusführungen des Schlußkapitels belegen, in welchem Maße sich Descartes die Argumente Bacons für die 'Würde und den Fortgang der Wissenschaften' zu eigen gemacht hat, führen die'Meditationes' die metaphysischen Überlegungen des vierten Kapitels weiter. Anmeldung: Beschränkte TeilnehmerInnenzahl max. 45 Literatur: R. Descartes, Discours de la Méthode / Bericht über die Methode (Reclam UB 18100) -, Meditationes de Prima Philosophia / Meditationen über die Erste Philosophie (Reclam UB 2888) Einführung in die praktische Philosophie Hans-Dieter Klein VO 2 Std., 8:30-10:00, Hs. 33 HG, Beginn: 10.10.2007 (180087) Fächer: § 3/1/1, BA: M 1.4, PP § 57.2.2 und § 57.3.1; 3 ECTS Kommentar: Ausgehend von Kants drei Grundfragen: Was kann ich wissen? Was soll ich tun? Was darf ich hoffen? wird eine Einführung in Grundprobleme der Philosophie gegeben. Es wird dabei ausgegangen von der philosophischen Tradition, jedoch werden auch aktuelle Lösungsansätze zur Diskussion gestellt. In diesem Semester steht die Frage 'Was soll ich tun?' und somit die praktische Philosophie (Ethik, Rechts- und Staatsphilosophie) im Mittelpunkt. Literatur: Hans-Dieter Klein, Geschichtsphilosophie. Eine Einführung, Wien Literas 1984 Geschichte der Philosophie II (Mittelalter und frühe Neuzeit) - Philosophie im islamischen Kulturkreis vom 8-13. Jh. Ashraf Sheikhalaslamzadeh VO 2 Std., 9:30-11:00, Hs. 3B NIG, Beginn: 10.10.2007 (180178) Fächer: § 3/2/1 und § 4/1/1, BA: M 4.2, PP § 57.2.2 und § 57.3.1; 5 ECTS Kommentar: Der Schwerpunkt der LV in diesem Studienjahr ist die Beleuchtung der Theorie des Intellekts bei den muslimischen Philosophen und die Analyse ihrer Methode in der Auseinandersetzung der Vernunft mit dem Glauben. Im Vergleich zum lateinischen (christlichen) Mittelalter ist die Ausgangslage der Philosophie im Islam nicht religiös, sondern wissenschaftlich. Denn die muslimischen Philosophen sind keine Kleriker, sondern Naturwissenschaftler und Ärzte gewesen. Durch diesen Unterschied wird das Verhältnis vom Glauben und Erkennen, Vernunft und Religion gänzlich anders definiert. Da in Folge der 13.11.2007 18:25 Onlinekovo Philosophie 29 von 61 http://kovo.philo.at/index.php?wt=alle aktuellen politischen Verhältnisse dem Islam seitens der großen Instanzen u. a. auch die "Rationalität" und "Vernunft" pauschal abgesprochen werden, zeigt sich eine philosophische Analyse dieser Thematik als notwendig, um über ein zeitlich vergangenes Thema neu nachzudenken, sowie es inhaltlich und wesentlich, nicht jedoch politisch, wieder als aktuelles Thema der Philosophie zu diskutieren. Anregung zur Hervorhebung dieses aktuellen Themas habe ich von manchen Islamkennern, die sich bemühen, eine neue Sicht der interkulturellen und interreligiösen Verhältnisse zu gewinnen. Kurt Flasch geht der schon längst ausgeblendeten Frage des tiefen Einflusses der islamischen Philosophie bei den Philosophen des Mittelalters nach und beweist "Die Geburt der deutschen Mystik (Meister Eckhart) aus dem Geist der arabischen Philosophie". Der Stoff des WS eignet sich auch als aufbauende Vorkenntnis für das Seminar im SS 2008, in dem das Thema direkt anhand der Texte von Ibn Ruschd(Averroes) kommentiert wird. Literatur: Zu Beginn der VO wird eine Liste ausgeteilt. Politik, Sozialphilosophie - Globalisierung und Moral Alfred Pfabigan SE 2 Std., 9:30-11:00 , Hs. 2H NIG, Beginn: 10.10.2007 (180221) Fächer: § 4/1/3, BA: M 6.2, PP § 57.3.3; 5 ECTS Anmerkungen: Allgemeine Kenntnisse zur Moralphilosophie werden vorausgesetzt. Anmeldung: Beschränkte TeilnehmerInnenzahl; max. 45 Literatur: Lit. sh. Vl Donnerstag Ethik in der Religionsphilosophie Kurt Walter Zeidler SE 2 Std., 10:00-11:30, Hs. 2i NIG, Beginn: 11.10.2007 (180278) Fächer: § 4/2/1, BA: M 10, PP § 57.6; 5 ECTS Kommentar: Franz Rosenzweig (1886-1929) hat mit dem 'Stern der Erlösung'(1921) eine jüdisch und jüdisch-christliche Religionsphilosophie vorgelegt, die eine 'vollkommene Erneuerung' des Denkens durch den 'Offenbarungsbegriff der Theologie' anstrebt und sich daher nicht allein als Religionsphilosophie, sondern als 'ein System der Philosophie' versteht. Anmeldung: Beschränkte TeilnehmerInnenzahl, max. 45 Literatur: Franz Rosenzweig: Der Mensch und sein Werk. Gesammelte Schriften, 4 Bde., Den Haag 1976 ff. W. Schmied-Kowarzik, Rosenzweig: Ein Leben und Werk in Beziehungen, in: Ders., Denken aus geschichtlicher Verantwortung, Würzburg 1999. Gene und Gehirne Josef Rhemann SE 2 Std., 10:00-11:30, Hs. 2H NIG, Beginn: 11.10.2007 (180269) Fächer: § 3/2/8, BA: M 14, PP § 57.3.4; 5 ECTS Kommentar: Das 21. Jahrhundert steht im Zeichen des Gedankens anthropotechnischer Veränderungen durch Eingriffe in die Grundlagen der menschlichen Natur, welche zu einer massiven Verschiebung der bisher gekannten Gattungsgrenzen führen und damit in der weiteren Folge den ontologischen Status der anthropologischen Verfassung radikal in Frage stellen sollten. Transplantationsmedizinische, neurochirurgische sowie biogentechnische und computerinformationstechnische Eingriffe in die körperlichen, 13.11.2007 18:25 Onlinekovo Philosophie 30 von 61 http://kovo.philo.at/index.php?wt=alle neuronalen und kognitiven Lebensgrundlagen würden, so heisst es, zu einer fundamentalen Verkünstlichung der bisher mit der menschlichen Natur identifizierten, bio-psycho-sozialen Humanexistenz führen. Sofern angenommen wird, dass die Grenzen zwischen dem 'natürlichen' Menschen und seinen bio- und computertechnischen Korrelaten zunehmend verschwimmen, beinhaltet die Vorstellung (oder sollte man nach dem tatsächlichen Wissensstand besser sagen die Phantasie) einer hochtechnisierten Zukunft der materialen und mentalen Grundausstattung der menschlichen Natur allerdings das Paradoxon einer nahezu übermenschlichen Selbstüberschreitung bei gleichzeitigem Rückfall auf das vormenschliche, teils sogar präbiologische Niveau einer hochtechnisierten künstlichen Bio-Maschinenexistenz von Mensch-Maschinen-Hybriden. Zu klären wären in diesem Zusammenhang drei Probleme: 1.) Was ist menschliches Leben ? 2.) Welcher Zusammenhang besteht zwischen Genen und Gehirnen ? 3.)Wie verhalten sich Gene und Gehirne zu Bewusstsein und Geist ? Anmeldung: Beschränkte TeilnehmerInnenzahl, max. 45 Literatur: Zu 1.) Der Begriff des menschlichen Lebens - Carola Meier-Seethaler: Welchen Lebensbegriff wird die Forschung des 21.Jahrhunderts voraussetzen ? In: R.Rehn et. al. (Hrsg.): Der Traum vom besseren Menschen. Zum Verhältnis von praktischer Philosophie und Biotechnologie. F.a.M. 2003 - Frank Weinreich: 'Wenn unsere Hoffnung nun am Alten hängt'. Zur Problematisierung des Selbstbestimmungsrechtes von Individuen bei pränatalen Eingriffen in das menschliche Genom. In: Rehn et al. (Hrsg.) ebd. Zu 2.) Gene und Gehirne - Susan Blackmore: Evolution und Meme: Das menschliche Gehirn als selektiver Imitationsapparat. In: A.Becker et al. (Hrsg.): Gene, Meme und Gehirne. Geist und Gesellschaft als Natur. Eine Debatte, F.a.M. 2003 - Ruth Garrett Millikan: Vom angeblichen Siegeszug der Gene und Meme. Ebd. Zu 3.) Gehirn - Bewusstsein / Geist - Hans-Peter Krüger (Hrsg.): Hirn als Subjekt ? Philosophische Grenzfragen der Neurobiologie. Berlin 2007 (Daraus Zusammenfassung von je einer von insgesamt 4 Diskussionsrunden). L' interpersonnel dans la philosophie George Purdea SE 2 Std., 10:00-12:00, Hs. 3A NIG, Beginn: 11.10.2007 (180301) Fächer: § 3/2/8 und § 2/5, BA: M 14 , PP § 57.6; 5 ECTS Anmerkungen: Unterrichtssprache: Französisch Anmeldung: Beschränkte TeilnehmerInnenahl, max. 45 Ideengeschichte der Philosophie - Die großen Philosophen und Ihre Probleme Konrad Liessmann VO 2 Std., 10:30-12:00, Hs. 33 HG, Beginn: 11.10.2007 (180201) Fächer: § 3/1/1, BA: M 1.2, PP § 57.2.2 und § 57.3.1; 3 ECTS Kommentar: Die Vorlesung wird anhand ausgewählter Beispiele versuchen, einen Überblick über zentrale Ideen und Zugangsweisen zur Philosophie zu bieten. Anhand unterschiedlicher PhilosophInnen von der Antike bis zur Gegenwart soll deren spezifischer Zugang zu philosophischen Konzepten und Fragestellungen dargestellt und erörtert werden. Dabei soll auch auf biographische und historische Kontexte, soweit sie für das Verständnis der philosophischen Probleme und Positionen notwendig sind, Rücksicht genommen werden. Literatur: Konrad Paul Liessmann: Die großen Philosophen und ihre Probleme. Wien: WUV/UTB 2004 (4. Aufl.) Konrad Paul Liessmann: Vom Nutzen und Nachteil des Denkens für das Leben. Wien: WUV 2003 (3. Aufl.) Johann Mader: Einführung in die Philosophie. WUV/UTB 2005 13.11.2007 18:25 Onlinekovo Philosophie 31 von 61 http://kovo.philo.at/index.php?wt=alle Theorie der Medien - Simulation Claus Pias VO 2 Std., 11:00-13:00, Hs. 3D NIG, Beginn: 11.10.2007 (180223) Fächer: § 4/2/3, BA: M 7.1, PP § 57.3.4; 3 ECTS Kommentar: Die Veranstaltung widmet sich den Veränderungen wissenschaftlichen Wissens durch Computersimulation. Diese wird hinsichtlich verschiedener Aspekte (wie z.B. Zeitlichkeit, Benutzung von Digitalcomputern) von einer allgemeinen (und älteren) Tradition der 'Modellierung' differenziert und auf die Zeit nach 1945 datiert. Dabei geht es einerseits um historische Fallstudien, die an exemplarischen Konstellationen den Zusammenhang von medientechnischen Dispositiven und wissenschaftlichem Wissen veranschaulichen. Andererseits soll die kulturhistorische Reichweite und erkenntnistheoretische Bedeutung der Computersimulation für die Genese 'postmoderner' Wissenschaften untersucht werden. Anmerkungen: Im Rahmen der Vorlesung sind öffentliche Gastvorträge vorgesehen, deren Termine noch bekanntgegeben werden. Literatur: Literaturangaben folgen vor und nach den einzelnen Sitzungen. Wissenschaftstheorie - Einführung in die Wissenschaftstheorie Friedrich Wallner VO 2 Std., 12:30-14:00, Hs. 50 HG, Beginn: 18.10.2007 (180213) Fächer: § 3/2/4 und § 4/2/3, BA: M 5.5, PP § 57.2.4; 3 ECTS Begriff und Konstruktion des Menschen Josef Rhemann PS 2 Std., 13:00-14:30, Hs. 3F NIG, Beginn: 11.10.2007 (180271) Fächer: § 3/2/8, BA: M 14, PP § 57.2.6; 3 ECTS Kommentar: Im Mittelpunkt der Philosophie steht die Frage 'Was ist der Mensch?' Mit ihrer Zentrierung auf die Grundfrage des Menschseins rückt Philosophie in das Anspruchsfeld einer allgemeinen Wissenschaft vom Menschen. Diesen Anspruch macht Philosophie angesichts der Debatten um die Möglichkeiten einer der informations- und gen- und neurotechnologischen Kunst-Konstruktion von Menschenexemplaren und des menschlichen Geistes in einem erneuten Rückgang auf die allgemeinen Grundlagen und Grundfragen der Humanexistenz geltend. Als allgemeine Wissenschaft vom Menschen versteht sich Philosophie in ihrer Ausrichtung auf Grundlagen und Grundfragen der Humanexistenz, ihrer Herkunft, Gegenwart und Zukunft. Heute stellt sich angesichts der umstrittenen Perspektive eines seine Ursprungsnatur und seinen Geist technologisch überschreitenden künstlichen Menschen die Frage, inwieweit es künftig um Weiterentwicklung oder Auslöschung bisher gekannter gattungsspezifischer Qualitäten der anthropologischen Verfassung gehen wird. Unter Bezugnahme auf den Menschenbegriff einer aktualisierten philosophischen Anthropologie soll in dieser Lehrveranstaltung der Versuch einer theoretischen Rekonstruktion des Menschseins aus seinen wechselwirkend zusammenhängenden, sozial- und individualgeschichtlichen Bedingungen unternommen und daraus ein aktualisierter Menschenbegriff und Geistesbegriff gewonnen werden. Dazu stehen mehr als ein Dutzend Beiträge in einem von H.-P. Krüger und G. Lindemann herausgegebenen Sammelband zur Verfügung, ergänzt durch einen Text von M. Pauen. Literatur: - Hans-Peter Krüger u. Gesa Lindemann (Hrsg.): Philosophische Anthropologie im 21. Jahrhundert. Berlin 2006 - Michael Pauen: Was ist der Mensch ? Die Entdeckung der natur des Geistes. München 2007 Sprachphilosophie - Einführung in die Sprachphilosophie 13.11.2007 18:25 Onlinekovo Philosophie 32 von 61 http://kovo.philo.at/index.php?wt=alle Gerald Posselt VO 2 Std., 13:00-15:00, Hs. 3D NIG, Beginn: 11.10.2007 (180142) Fächer: § 3/2/6 , BA: M 3.4; 3ECTS Kommentar: Wahrscheinlich hat kaum eine andere Teildisziplin die Philosophie des 20. Jahrhunderts mehr geprägt als die Sprachphilosophie. Zugleich markiert die ¿sprachliche Wende' (linguistic turn) in der Philosophie einen Paradigmenwechsel, dem heute jede Theorie- und Methodenreflexion in den Geistes-, Kultur- und Sozialwissenschaften Rechnung tragen muss. Andererseits ist die Reflexion auf die Sprache so alt wie die Philosophie selbst. Die Fragen, die dabei im Mittelpunkt stehen, haben sich im Laufe der Geschichte nur wenig verändert: Was ist überhaupt Sprache? Was tun wir, wenn wir sprechen, und was lässt sich vielleicht nur mit Sprache tun? Wie ist sprachliche Verständigung möglich? Was ist die Bedeutung eines Wortes? Welche Zusammenhänge bestehen zwischen Sprache, Denken und Wirklichkeit? Ist unsere Sprache überhaupt in der Lage, Realität adäquat wiederzugeben? Gibt es ein Subjekt 'hinter' dem Sprechen oder werden wir durch Sprache als sprechende und handelnde Subjekte überhaupt erst konstituiert? Ausgehend von den klassischen Problemen und Traditionen der Sprachphilosophie bis hin zu den Positionen der wichtigsten sprachphilosophischen Strömungen des 20. Jahrhunderts wie analytische Philosophie, Phänomenologie, Hermeneutik, Strukturalismus und Dekonstruktion wird die Vorlesungen diesen Fragen nachgehen. Dabei sollen sowohl die Differenzen als auch die Anschlussmöglichkeiten zwischen sprachanalytischen Positionen (die durch die Methodik der Sprachanalyse gekennzeichnet sind) und kontinentalen Positionen (die den welterschließenden und intersubjektiven Charakter der Sprache betonen) aufgezeigt und herausgearbeitet werden. Literatur: Bermes, Christian: Sprachphilosophie. Freiburg/München: Alber 1999. Blackburn, Simon: Spreading the Word. Groundings in the Philosophy of Language. Oxford: Clarendon Press 1984. Borsche, Tilman (Hg.): Klassiker der Sprachphilosophie. Von Platon bis Noam Chomsky. München: Beck 1996 Seminar: Traditionelle Gottesbeweise und ihre Kritik Rudolf Langthaler SE 2 Std., 13:00-15:15, Beginn: 04.10.2007 (010163) Fächer: 6 ECTS Fächerkontingentseminar 4 für alle katholisch-theologischen Studienrichtungen Anmerkungen: Studienprogrammleitung Katholische Theologie. Pers. Anmeldung bis 24. September 2007: [email protected] / 01-4277-30701Innenzahl, max. 25 Ort: SE-Raum 2 (Kath) Literatur: Literaturhinweise in der Vorbesprechung. Politik, Sozialphilosophie - Einführung in das Marxsche Hauptwerk Karl Reitter VO 2 Std., 14:00-16:00, Hs. 2G NIG, Beginn: 04.10.2007 (180192) Fächer: § 4/2/2, BA: M 6.3, PP § 57.6; 5 ECTS Kommentar: Ziel der geplanten Vorlesung ist die Darstellung der Marxschen Philosophie im 'Kapital' im Überblick. Meine Einführung wird sich vor allem am zweifachen Perspektivenwechsel der Darstellung im 'Kapital' orientieren. Der erste Perspektivenwechsel wird im 5. Kapitel des ersten Bandes vollzogen. Ausgehend von der Analyse der Zirkulation - Gleiche und Freie tauschen geldvermittelt Äquivalente - lässt sich zwar die Bewegungsform des Kapitals mit G - W - G' anschreiben, aber nicht erklären. Bei Analyse und Erklärung des Mehrwerts stockt die weitere Darstellung, nur der Wechsel in die Produktionssphäre lässt es zu, aufbauend auf der Besonderheit des Gebrauchswerts Arbeitskraft, den Mehrwert abzuleiten. Damit wandelt sich das 13.11.2007 18:25 Onlinekovo Philosophie 33 von 61 http://kovo.philo.at/index.php?wt=alle unterstellte soziale Verhältnis wesentlich, zur Gleichheit und Freiheit der Zirkulationssphäre tritt die Ungleichheit und Herrschaftsstruktur der Produktionssphäre, ohne allerdings die sozialen Beziehungen der Zirkulationssphäre aufzuheben. Der zweite Wechsel ist zwischen dem ersten und zweiten Band einerseits und dem dritten Band anderseits anzusetzen. Ich knüpfe dabei an die These von Roman Rosdolsky an, der zwischen den 'Kapital im Allgemeinen' (Band I und II) und dem 'vielen Kapitalien' (Band III) unterscheidet. Rosdolsky thematisiert mit seiner Unterscheidung aber nicht die sozialen Beziehungen, die damit analysiert werden und verbleibt zu sehr auf einer begrifflogischen Ebene. Erst im III. Band entwickelt Marx den Vollbegriff des Kapitals als soziales Verhältnis zwischen Klassen. Aus dieser Perspektive können umstrittene Aussagen des III. Bandes, insbesondere der Ausgleich der Profitrate und der tendenzielle Fall der Profitrate, wenn schon nicht gelöst, so zumindest adäquat formuliert werden. Der Nachvollzug des begrifflichen Aufbaus des Kapitals ermöglicht es, jene Entgegensetzungen zu verdeutlichen, die das Marxsche Denken grundlegend bestimmten. Im Unterschied zu anderen sozialen Verhältnissen weist das Kapitalverhältnis eine Besonderheit auf; es ist soziales Verhältnis und zugleich scheinbare Dingeigenschaft, nämlich die als Preiszahlen erscheinende Werteigenschaft der Arbeitsprodukte. Dieses Wechselverhältnis von Wert/Preis sowie sozialer Relation ist zugleich der Gegensatz von Wertgesetz und Klassenauseinandersetzung. Das Wertgesetz regelt klassenübergreifend hinter dem Rücken der Akteure die Produktion, Konsumation und Distribution, für die Mehrarbeit hingegen existieren zwar natürlich Schranken, aber kein bestimmendes 'ökonomisches' Gesetz. Wird diese Entgegensetzung nicht verstanden, so können Passagen mit unterschiedlicher Schwerpunktsetzung, etwa das Fetischkapital einerseits und die Ausführungen über den 'Kampf um den Normalarbeitstag' andererseits, theoretisch nicht mehr aufeinander bezogen werden. Die Unterscheidung zwischen den logischen und historischen Passagen im Kapital stellte eine theoretische Notlösung dar, die letztlich, siehe die Rezeption von Michael Heinrich, erneut in eine strikt objektivistische Interpretation münden musste. Der 'Springpunkt'(Marx) der Kritik der politischen Ökonomie, der Gegensatz von Gebrauchswert und Tauschwert, ermöglicht es Marx, das Verhältnis zwischen kapitalistischer Ökonomie und jeder möglichen Ökonomie zu thematisieren. Der Doppelcharakter der Kapitalanalyse, zugleich Darstellung und Kritik zu sein, beruht letztlich auf der Entfaltung dieses Gegensatzes. Anmeldung: Beschränkte TeilnehmerInnenzahl max. 45; unter: www.univie.ac.at/uvo Literatur: Basisliteratur: Karl Marx "Das Kapital" Band 1 bis 3. Ich empfehle die MEW (Marx-Engels-Werke) Ausgabe, da praktisch nur diese zitierbar ist. Lektüre-Kurs - Grundtexte der Philosophie Konrad Liessmann VO, 14:00-16:00 s.t., Hs. 3B NIG, Beginn: 11.10.2007 (180089) Fächer: § 3/1/2, BA: M 2.2; 6 ECTS Kommentar: In diesem Lektüreproseminar sollen zwei Grundtexte der Philosophie, die der theoretischen und der praktischen Philosophie zugeordnet werden können, ausführlich und intensiv gelesen und behandelt werden: David Hume: Eine Untersuchung über den menschlichen Verstand und: Immanuel Kant: Grundlegung zur Metaphysik der Sitten. An beiden Texten sollen sowohl zentrale Fragestellungen der theoretischen und praktischen Philosophie herausgearbeitet als auch unterschiedliche Methoden des Arbeitens mit philosophischen Texten und differenten Interpretationsansätze besprochen und geübt werden. Anmeldung: Beschränkte TeilnehmerInnenzahl, max. 45 13.11.2007 18:25 Onlinekovo Philosophie 34 von 61 http://kovo.philo.at/index.php?wt=alle Literatur: David Hume: Eine Untersuchung über den menschlichen Verstand. Kommentar von Lambert Wiesing. Suhrkamp Studienbibliothek. Frankfurt/Main 2007; Immanuel Kant: Grundlegung zur Metaphysik der Sitten. Kommentar von Christoph Horn, Corinna Mieth und Nico Scarano. Suhrkamp Stduienbibliothek. Frankfurt/Main 2007 'Normative' Wissenschaftstheorie vom Wiener Kreis bis zur Stegmüller-Schule Christian Damböck VO 2 Std., 15:00-16:30, Hs. 2H NIG, Beginn: 04.10.2007 (180311) Fächer: § 4/2/3(Wissenschaft), BA M 5.5, PP § 57.6; 3 ECTS Kommentar: Die Vorlesung soll in die wichtigsten Entwicklungsstationen des Projektes einer normativen (nicht rein deskriptiv, bzw. historisch-soziologisch) orientierten Wissenschaftstheorie einführen. Startpunkt ist die Philosophie im Wiener Kreis und seinem Umfeld (Carnap, Neurath, Wittgenstein, Popper). Anschließend wird der sogenannte "received view" diskutiert, wie er von Carnap, Hempel und anderen in den 50er-Jahren des vorigen Jahrhunderts entwickelt wurde. Als Herausforderung dazu wird die durch Kuhn, Hanson, Feyerabend und andere eingeläutete "historisch-soziologische Wende" präsentiert und die Debatten mit eher normativ orientierten Philosophen wie Hempel, Suppes, Suppe, van Fraassen, Giere, Salmon und Stegmüller. Die Leistungskontrolle erfolgt mittels Prüfung am Ende der Lehrveranstaltung (schriftlich/mündlich). Bei den HörerInnen werden allgemeine philosophische Grundkenntnisse (Philosophie des 20. Jahrunderts, Logik) vorausgesetzt. Ziele: Die für das Verständnis der rezenten Situation in der analytischen Philosophie und Wissenschaftstheorie grundlegenden historischen Entwicklungen sollen in historisch-systematischer Weise aufgearbeitet werden, unter besonderer Berücksichtigung des Spannungsverhältnisses zwischen normativer Tradition und historischer Wende in der Wissenschaftstheorie. Anmerkungen: Um pünktliches Erscheinen wird gebeten! Informationen unter http://homepage.univie.ac.at/christian.damb öck/vo07/index.html Anmeldung: Beschränkte TeilnehmerInnenzahl, max. 30. Literatur: Eine ausführliche Literaturliste wird auf der Homepage präsentiert. Neben dem Skriptum wird als Einführungswerk auf "Peter Godfrey-Smith: /Theory and Reality. An Introduction to the Philosophy of Science/. The University of Chicago Press, 2003." zurückgegriffen. Ethik - J.G. Fichte: Sittenlehre 1798 Violetta Waibel PS 2 Std., 15:00-17:00, Hs. 3F NIG, Beginn: 11.10.2007 (180216) Fächer: § 3/2/3, BA: M 6.1, PP § 57.2.6; 4 ECTS Kommentar: Fichtes System der Sittenlehre ist die zweite Schrift seines Systems der Wissenschaftslehre, in der eine angewandte Disziplin der Philosophie ausgearbeitet vorliegt. Zuvor hatte er das Naturrecht nach Prinzipien der Wissenschaftslehre verfaßt. Ein Grundgedanke Fichtes ist die Forderung nach der Identität des freien, reinen Ichs mit sich. In der Sittenlehre führt dies zu einer Ethik, die dem Kantischen Imperativ des Gesetzes der Freiheit verpflichtet ist und dies, in Abgrenzung zu Kant, durch eine Theorie des reinen Gewissens realisiert. Aus heutiger Sicht ist die Fundierung der Sittlichkeit auf das Gewissen wenigstens zu hinterfragen, wenn nicht problematisch. Denn im Gewissen spricht sich nicht bloß, wie Fichte annahm, die reine Natur des wollenden Ich aus, sondern ebenso sehr auch die Konditionierung durch Erziehung und Gesellschaft. Eine Erziehung zur Freiheit begriff Fichte freilich spätestens seit den Anfängen seiner wichtigen und zurecht viel rezipierten Intersubjektivtätstheorie als zentralen Markstein jeder selbstbestimmten Gesellschaft. Bedenkt man in kritischer Perspektive mit, daß Fichtes ethisches Freiheitspathos und sein Enthusiasmus für selbstbestimmte Subjektivität den 13.11.2007 18:25 Onlinekovo Philosophie 35 von 61 http://kovo.philo.at/index.php?wt=alle Geist seiner Zeit widerspiegelt, der heute nur mehr mit Einschränkungen Geltung findet, so bietet die eingehende Beschäftigung mit Fichtes Theorie der Selbstfindung als wollender Selbstbestimmung ein höchst anregendes Studium. Anmeldung: Beschränkte TeilnehmerInnenzahl max. 45 Literatur: Fichte, Johann Gottlieb: System der Sittenlehre, 1798, herausgegeben von Jürgen Verweyen (mit Einleitung und einer Bibliographie der Forschungsliteratur), Hamburg (Meiner) 1998 oder jede andere beliebige Ausgabe. Griechische Terminologie Alfred Dunshirn UE 2 Std., 15:00-17:00 , Hs. 3D NIG, Beginn: 11.10.2007 (180090) Fächer: § 2/5, BA: M 2.3, PP § 57.2.6; 4 ECTS Kommentar: Nach einer Einführung in das griechische Alphabet werden kurze Passagen aus den Fragmenten der Vorsokratiker, den Werken Platons und des Aristoteles gelesen. Der hier gewählte Zugang zu den Texten ist ein eher formal-technischer: Anhand der besprochenen Textstellen sollen die griechische philosophische Terminologie und einige Phänomene der griechischen Grammatik vorgestellt werden. In Exkursform wird der technische Umgang mit den genannten Textkorpora erläutert (z. B. soll geklärt werden, wie die sog. Vorsokratiker zu zitieren sind, welche wissenschaftlichen Lexika des Griechischen es gibt, welche Übersetzungen empfehlenswert sind). Anmeldung: Beschränkte Teilnehmeinnenzahl, max. 45 Literatur: Literatur: Alfred Dunshirn, Griechisch für Philosophen, Wien: Facultas/wuv 2007 (erscheint voraussichtlich Anfang Oktober) Naturphilosophie und Naturwissenschaft Hisaki Hashi VO 2 Std., 16:00-17:30, Hs. 3B NIG, Beginn: 11.10.2007 (180250) Fächer: § 4/1/6, BA: M 14, PP § 57.6; 3 ECTS Referenz-Notwendigkeit-Wesen Gabriele Mras SE 2 Std., 16:00-17:30, Hs. 3E NIG, Beginn: 11.10.2007 (180308) Fächer: § 3/2/6, BA: M 9, PP § 57.6; 5 ECTS-Punkte Anmeldung: Beschränkte TeilnehmerInnenzahl, max. 45 Projekt-Modul - Sokrates (1) Herbert Hrachovec SE 2 Std., 17:00-19:00, Hs. 3D NIG, Beginn: 04.10.2007 (180231) Fächer: § 4/2/5, MA: M 5; 6 ECTS Kommentar: Die frühen und mittleren Schriften Platons zeichnen das Bildb eines "wunderlichen" Mitbürgers, der (in den Worten des Alkibiades aus dem "Symposium") anfangs ganz lächerlich scheint und von Lasteseln, Schmieden, Schustern und Gerbern spricht. Es handelt sich um eine der wichtigsten Figuren der Philosophiegeschichte: Sokrates. Seine Tätigkeit ist uns maßgeblich in Dialogform überliefert. Sie passt zur "sokratischen Methode", dem sogenannten "Elenchus", man kann sagen einem provokanten Quizverfahren zur kritischen Trennung zwischen Vorurteilen und vertretbarem Wissen. Das Projekt expliziert diese Methode und verfolgt ihre Wirkung in ausgesuchten Positionen der Philosophiegeschichte (Hegel, Kierkegaard, Nietzsche, Freud). Zur anschaulichen Darstellung des Verfahrens eignet sich ein Genre von Computerprogrammen: interaktive Text-Adventure. Die Zeit seiner Breitenwirksamkeit liegt schon zwei Jahrzehnte zurück, für den genannten philosophischen Zweck ist es aber nach wie vor aktuell. Im Rahmen einer objekt-orientierten Computersprache ("Inform") 13.11.2007 18:25 Onlinekovo Philosophie 36 von 61 http://kovo.philo.at/index.php?wt=alle können Textwelten konstruiert werden, die etwas von der Lebendigkeit der sokratischen Interventionen wiedergeben. Das Projekt zielt darauf ab, im Anschluss an eine philosophische Lektüre der Platon-Texte einige solche Umsetzungen zu versuchen. Anmerkungen: Zur Arbeit in und an der Lehrveranstaltung steht ein Wiki-Web zur Verfügung. Dort finden sich auch weitere Hinweise: "http://timaios.philo.at/wiki/index.php/Sokrates (PR Hrachovec, 2007/08)" Anmeldung: Beschränkte TeilnehmerInnenzahl, max. 45 Inferentialismus versus Naturalismus Thomas Auinger SE 2 Std., 17:30- 19:00, Hs. 2H NIG, Beginn: 11.10.2007 (180280) Fächer: § 4/1/4, BA: M 9, PP § 57.3.4; 5 ECTS Kommentar: Dieses Seminar bietet einen Streifzug durch Brandoms Argumente gegen all jene Positionen, die sich dem Primat des Deskriptiven verschrieben haben und auf dieser Grundlage naturalistische, empirizistische oder szientistische Modelle entwickeln. Ein erster Fokus wird auf den Gezeitenwechsel gelegt, der sich durch Kants Kritik an der vormaligen Metaphysik eingestellt hat. Hierauf folgt eine ausführliche Analyse von Brandoms (im Anschluss an Wittgenstein entwickeltes) Regelverständnis. In diesem Zusammenhang liegt der Schwerpunkt auf Brandoms Kritik am Regulismus, der durchgängig explizierbare Regeln bis auf den Grund postuliert, und am sogenannten Regularismus, der normative Beurteilungen letztlich auf physikalische oder quasi-physikalische Beschreibungen von Verhaltens-Gesetzmäßigkeiten zurückzuführen versucht. Ein wichtiger Diskussionspunkt stellt dabei die Gerrymandering-Problematik dar, die Brandom häufig zur Plausibilisierung seiner Einwände zum Einsatz bringt. Was die sozialen Theorien betrifft, wird in erster Linie das Konzept der Sanktionstheorien behandelt, die normative Einstellungen anhand von Verhaltensverstärkungen erklären wollen. Darüber hinaus wird die naturalistische (und bisweilen als ultra-darwinistisch bezeichnete) Auffassung Daniel Dennetts zur Sprache kommen. Abschließend soll die prinzipielle Schwierigkeit diskutiert werden, eine Gebrauchstheorie der Bedeutung zu entwickeln, die bei der Bestimmung des Gebrauchs auf naturalistisches oder physikalistisches Vokabular verzichten will. Daran wird sich ermessen, ob sich Ansätze wie die von Brandom in Zukunft gegen die zum Teil sehr einflussreichen Naturalismen unterschiedlichster Ausprägung durchsetzen werden können. Anmeldung: Beschränkte TeilnehmerInnenzahl, max. 45 Literatur: Brandom, Robert B., Making It Explicit. Reasoning, Representing and Discursive Commitment, Harvard University Press, Cambridge (Mass.) 1994. Dt. als: Expressive Vernunft. Begründung, Repräsentation und diskursive Festlegung, Frankfurt am Main 2000. Brandom, Robert B., Articulating Reasons. An Introduction to Inferentialism, Harvard University Press, Cambridge (Mass.) 2000. Dt. als: Begründen und Begreifen. Eine Einführung in den Inferentialismus, Frankfurt am Main 2001. Brandom, Robert B., Der Mensch, das normative Wesen. Über die Grundlagen unseres Sprechens. Eine Einführung, in: Die Zeit, 29/2001. Habermas, Jürgen, Zwischen Naturalismus und Religion. Philosophische Aufsätze, Frankfurt/M. 2005. Liptow, Jasper, Robert B. Brandoms pragmatistische Theorie sprachlicher Bedeutung, in: Information Philosophie 4/2002, S.42-47. Rorty, Richard, Robert Brandom on Social Practices and Representations, in: Richard Rorty, Truth and Progress, Cambridge University Press 1998, S.122-137. Dt. als: Robert Brandom über soziale Praktiken und Repräsentationen, in: Richard Rorty, Wahrheit und Fortschritt, Frankfurt am Main 2000, S.179-200. Theoretische Konzepte und kulturelle Grundlagen Friedrich Wallner SE 2 Std., ab 25.10.2007 15:00-16:30 Prominentenzimmer., Beginn: 18.10.07 (180265) 13.11.2007 18:25 Onlinekovo Philosophie 37 von 61 http://kovo.philo.at/index.php?wt=alle Fächer: § 4/2/4, BA: M 10, PP § 57.6; 5 ECTS Kommentar: Diskussion der Grundkonzepte, der Anwendungsformen und der Defizite des demokratischen Modells. Anmerkungen: Vorbesprechung 18.10.2007 um 17 -18 Uhr, Prominentenzimmer. Anmeldung: Beschränkte TeilnehmerInnenzahl, max. 45 Traditionelle Chinesische Medizin - in wissenschaftstheoretischer Sicht Friedrich Wallner SE 2 Std., ab 25.10.2007 Do 17:00-20:30 Prominentenzimmer , Beginn: 18.10.2007 (180266) Fächer: § 4/2/4 und § 4/1/4, BA: M 10, PP § 57.6; 5 ECTS Kommentar: Im Rahmen dieses vierstündigen Seminars sollen auf wissenschaftstheoretischer Basis Hauptfragestellungen über die Systematik und Philosophie der TCM behandelt werden. Anmerkungen: Vorbesprechung am 18.10.2007 um 18:00- 19:00, Prominentenzimmer. Anmeldung: Beschränkte TeilnehmerInnenzahl, max. 45 Freitag Theorie der Medien - Code: Kommunikation und Kontrolle Herbert Hrachovec VO 2 Std., 10:00-12:00, Hs. 3D NIG, Beginn: 12.10.2007 (180195) Fächer: § 4/2/3, BA: M 7.1, PP § 57.3.4; 3 ECTS Kommentar: Zwei aktuelle Verwendungen des Terminus Code sind "Zugangskode" und "offener Quellkode". Die eine steht für die Beschränkung eines Informationsangebotes, die zweite für die freie Bereitstellung des Konstruktionsplan von Computerprogrammen im Rahmen von "open source". Damit sind die beiden gegensätzlichen Pole angedeutet, die den Begriff charakterisieren. Ohne geregelte Festschreibung von Verfahren in einem Verständigungssystem ist keine durch Maschinen unterstütze Interaktion möglich. Sie bietet die Möglichkeit, zu kommunizieren und auszusperren. Die Vorlesung verfolgt diese Aspekte. Anmerkungen: Zur Arbeit in und an der Lehrveranstaltung steht ein Wiki-Web zur Verfügung. Dort finden sich auch weitere Hinweise: "http://timaios.philo.at/wiki/index.php/Code : Kommunikation und Kontrolle (Vorlesung Hrachovec, 2007/08)" Metaphysik und Ontologie Günther Pöltner SE 2 Std., 11:00-14:00, Hs. 3B NIG, Beginn: 12.10.2007 (180212) Fächer: § 4/1/2, MA: M 1, PP § 57.6; 5 ECTS Kommentar: Thema ist der Wechselbezug von Metaphysik und Anthropologie. Die Seinsfrage verweist auf die Frage nach dem Menschen als dem seinsverstehenden Wesen. Das Seminar soll die Gele-genheit zur Reflexion metaphysischer Grundbegriffe bieten sowie einen Einblick in die Be-deutung der Anthropologie des Thomas geben, die sich weder einem Substanzendualismus noch einer naturalistischen Identitätstheorie verschreibt und deshalb einen wichtigen Beitrag zur gegenwärtigen Diskussion liefert. Anmeldung: Beschränkte TeilnehmerInnenzahl, max. 45 Literatur: Textgrundlage: ausgewählte articuli aus den quaestiones STh I, 75; STh I, 76; STh I, 77; STh I, 82 (weitere ergänzende Zusatztexte werden in der ersten Seminarsitzung bekanntgegeben) Photokopiergrundlagen der Texte sind im Sekretariat bei Frau Wachter erhältlich. 13.11.2007 18:25 Onlinekovo Philosophie 38 von 61 http://kovo.philo.at/index.php?wt=alle Engelhardt, P., Thomas von Aquin. Wegweisungen in sein Werk, Leipzig 2005 Forschner, M., Thomas von Aquin, München 2006 Heinzmann, R., Thomas von Aquin. Eine Einführung in sein Denken. Mit ausgewählten latei-nisch-deutschen Texten, Stuttgart u.a. 1994 (Urban TB 447). Schönberger R., Thomas von Aquin zur Einführung, 3. Aufl., Hamburg 2006 Seminar für Dissertanten und Diplomanden Günther Pöltner SE 2 Std., 14:00 - 15.30, Beginn: 12. 10. 2007 (180264) Fächer: MA: M 6; 6 ECTS Anmerkungen: Vorbesprechung: 12. Oktober 2007, 10 Uhr, Zimmer Prof. Pöltner Geschichte der Philosophie III (klassische Neuzeit bis Ende 19. Jh.) - von Bacon bis Kant Ludwig Nagl VO 2 Std., 14:00-16:00, Hs. 42 HG, Beginn: 05.10.2007 (180182) Fächer: § 3/2/1 und § 4/1/1, BA: M 4.3, PP § 57.2.2 und § 57.3.1; 5 ECTS Kommentar: Diese Vorlesung ist der (in sich abgeschlossene) dritte Teil eines sechsteiligen Lehrprojekts, das alle Hauptphasen der Geschichte der Philosophie zum Gegenstand hat. Teil III stellt die Konstitutionsgeschichte der neuzeitlichen Philosophie in Auswahl vor. Das Spätmittelalter endete im doppelgesichtigen Diskurs der Raniassance, der - unter der Maske der neoantiken Komplettierg - die Demontage der mittelalterlichen Snythese von Philosophie und Theologie vorbereitete. Im Empirismus Bacons (und in dessen Radikalisierung bei Hobbes, Locke, Berkeley und Hume) einerseits, in der Entfaltung rationalistischer Systeme (bei Descartes, Spinoza und Leibniz) andererseits, formiert sich der klassische Antagonismus des neuzeitlichen Denkens, an dessen Auflösung und Überwindung sich Kant versuchen wird. Die Vorlesung skizziert im Umriss die Denkgebäude der frühneuzeitlichen Philosophie. Dabei wird nicht nur gezeigt, welche Brisanz der Empirismus für die Gegenwartsphilosophie behält (sowohl der Amerikanische Pragmatismus als auch die Analytische Philosophie sind ihm tief verbunden), sondern auch, wie wichtig der rationalistische Ansatz bleibt (dessrn Thesen - in der weitverzweigten Cartisianismuskritik von Peirce über Wittgenstein bis Derrida - zumindest als negative Referenzfolie - präsent sind). Spinozas Attraktivität für Nietzsche wird ebenso untersucht wie die Einflußgeschichte Humes, dessen radikaler Skeptizismus zunächst die Kantische Kritik provozierte, dann aber auch den neuen, spätanalytischen Skeptizismus Kripkes (an dessen Überwindung postanalytisch inspirierte Wittgensteinianer wie Stanley Cavell, Hilary Putnam und Robert Brandom arbeiten). Philosophien der Liebe Silvia Stoller SE 2 Std., 14:00-16:00, Hs. 3F NIG, Beginn: 12.10.2007 (180303) Fächer: § 4/2/2, BA: M 13, PP § 57.6; 5 ECTS Kommentar: Vor 60 Jahren beklagte Günter Anders in Lieben gestern, dass wir „in unseren ausgesprochenen und unausgesprochenen Philosophien die Liebe einfach ausgelassen haben“. Wir wollen uns im Seminar diesem in der Gegenwartsphilosophie wenig behandelten Thema widmen und dabei sehen, wie reichhaltig das Angebot an Liebeskonzeptionen in der Geschichte der Philosophie ist und wie vielfältig das Thema der Liebe diskutiert werden kann. Dementsprechend bietet die Lehrveranstaltung einen repräsentativen Überblick über philosophische Liebeskonzeptionen in ihrer Vielfalt. Der Überblick reicht von Antike über das Christentum, die Renaissance, Neuzeit, dem Deutschen Idealismus bis zur Philosophie des 19. und 20. Jahrhunderts sowie der 13.11.2007 18:25 Onlinekovo Philosophie 39 von 61 http://kovo.philo.at/index.php?wt=alle Gegenwartsphilosophie. Im Wintersemester 2007/08 werden Texte von der Antike bis zum 18. Jahrhundert besprochen, im Sommersemester 2008 Texte aus dem 19. und 20. Jahrhundert. Obwohl mit Absicht keine Schwerpunktsetzung hinsichtlich einer bestimmten Liebeskonzeption oder Liebesthematik vorgesehen ist, sollen drei Fragen das Seminar begleiten: 1.) Welche Rolle spielt die geschlechtliche Liebe in den Liebeskonzeptionen? 2.) Inwiefern spielt das Geschlechterverhältnis in die jeweilige Liebeskonzeption hinein? 3) Was bieten uns die Liebeskonzeptionen hinsichtlich der Frage nach der Erfahrung von Liebe? Anmerkungen: Der Hörsaal 3F ist barrierefrei via Lift erreichbar. Kontakt: Dr. Silvia Stoller, Oeverseestraße 35/5, 1150 Wien E-Mail: [email protected]. Homepage: http://homepage.univie.ac.at/Silvia.Stoller/ Anmeldung: Beschränkte TeilnehmerInnenzahl, max. 45 Literatur: Ein hilfreicher, kommentierter Reader (Teil I u. II) mit den Auswahltexten kann zu Beginn des Semesters im WUV-Shop des NIG erworben werden. Ein Handapparat liegt im Lesesaal des Instituts für Philosophie auf. Wissen und Gesellschaft - Francis Bacon: Idola Sergius Kodera SE 2 Std., 14:00-16:00, Hs. 3E NIG, Beginn: 12.10.2007 (180185) Fächer: § 4/1/4 und § 2/5, MA: M 1, PP § 57.6; 5 ECTS Kommentar: The course seeks to provide a comprehensible exposition of mainly one key concept in the thought of Francis Bacon, (1561-1626): doctrine of idols and its precursors in European Renaissance thought. The seminar will provide a concise introduction to the philosophical achievements of Francis Bacon, and his socio-political and intellectual environment; it will outline pre-modern conceptualisations of new epistemologies that were going in tandem with a re-assessment of the human emotional life; thereby, the course envisions a critical re-examination of the traditional canon in the history of philosophy. The focus on the changing intellectual culture of Early modern England will also touch the conditions of research. Anmerkungen: Unterrichtssprache: Englisch Anmeldung: Beschränkte TeilnehmerInnenzahl max. 45 Literatur: Perez Zagorin, Francis Bacon, Princeton 1998 (Introduction) Primary texts: The Advancement of Learning, esp. Book two (1605) Novum Organum (1620) Politik, Sozialphilosophie - Menschenrechte Adrian Hollaender SE 2 Std., 16:00-18:00, Hs. 3F NIG, Beginn: 05.10.2007 (180292) Fächer: § 3/2/7, BA: M 6.3, PP § 57.6; 5 ECTS Kommentar: Grundlagen und Entwicklung der Menschenrechte in Europa sowie deren Anwendung in der modernen Gesellschaft. Anmeldung: Beschränkte TeilnehmerInnenzahl, max. 45 Literatur: Es wird am ersten Seminartermin das eigens für die LV erstellte Skriptum "Kompendium der Menschenrechte" von Adrian Hollaender angeboten. [Weitere Literatur (optional): Internationale Dokumente zum Menschenrechtsschutz, mit Hinweisen herausgegeben von Prof. Dr. Felix Ermacora, Verlag Philipp Reclam jun. Stuttgart, Reclam - Universal-Bibliothek, ISBN 3-15-007956-X in der aktuellsten Auflage; Anne Peters, Einführung in die Europäische Menschenrechtskonvention, Verlag C.H.Beck (www.beck.de ), ISBN 3-406-50362-4 in der aktuellsten Auflage] Griechische Terminologie Günter Lachawitz UE, 17:00-18:00, Hs. 7 HG, Beginn: 05.10.2007 (180359) 13.11.2007 18:25 Onlinekovo Philosophie 40 von 61 http://kovo.philo.at/index.php?wt=alle Fächer: § 2/5, BA: M 2.3, PP § 57.2.6; 4 ECTS Kommentar: Einführung in das alte Griechisch anhand originaler Texte der philosophischen Literatur (Vorsokratiker, Platon, Aristoteles u.a.) mit besonderer Berücksichtigung der Wörter, die die Terminologie der Philosophie und Geisteswissenschaften geprägt haben. Da es sich (auch) um einen aufbauenden Sprachkurs handelt, ist regelmäßige Anwesenheit dringend empfohlen. Vorkenntnisse sind nicht erforderlich, aber Latein-Kenntnisse vorteilhaft: Daher wird Studierenden ohne solche empfohlen, diese LV erst nach Abschluss des Latinums zu besuchen. Ziele: Kenntnis der wichtigsten griech. Termini der Philosophie und Geisteswissenschaften. Fähigkeit, ein griechisches Wörterbuch als Informationsquelle heranzuziehen. Fähigkeit, in zweisprachigen Ausgaben die Übersetzung nachzuvollziehen. Grundkenntnisse der griech. Philosophiegeschichte. Anmeldung: Beschränkte TeilnehmerInnenzahl max. 45 Literatur: Für den Anfang nicht benötigt. Wird in der Vorlesung sukzessive bekanntgegeben. Es werden Kopien der behandelten Texte ausgegeben. Nützlich (aber nicht unbedingt nötig) ist eine griech. Schulgrammatik, zB G. Lachawitz, Einführung in die griechische Sprache, 2. Teil: Grammatik, Verlag Braumüller, Wien (11,55 Euro). Einführung in die theoretische Philosophie - Einführung in die Philosophie Günther Pöltner VO 2 Std., 8:00-10:00 , Hs. 41 HG, Beginn: 12.10.2007 (180045) Fächer: § 3/1/1, BA: M 1.3, PP § 57.2.2 und § 57.3.1; 3 ECTS Kommentar: Da man höchstens Philosophieren, nicht aber Philosophie lernen kann (Kant), besteht die Aufgabe einer Einführungsvorlesung darin, anhand ausgewählter Problemstellungen das phi-losophische Fragen in Gang zu bringen (Themen u.a.: Unterschied von philosophischem und fachwissenschaftlichem Fragen; Metaphysik; Erkenntnistheorie; Anthropologie). Literatur: Böhme, G., Einführung in die Philosophie. Weltweisheit, Lebensform,, Wissenschaft, Frankfurt 1998 (stw 1142). Hofmeister, H., Philosophisch denken, 2. Aufl. Göttingen 1997 (UTB 1652). Honnefelder, L./Krüger, G., Philosophische Propädeutik, Band 1: Sprache und Erkenntnis, Paderborn u.a.1994 (UTB 1822). Honnefelder, L./Krüger, G., Philosophische Propädeutik, Band 2: Ethik, Paderborn u.a. 1996 (UTB 1895). Honnefelder, L./Krüger, G., Philosophische Propädeutik, Band 3: Metaphysik und Ontologie, Paderborn u.a. 2001 (UTB 2081). Koslowski, P., (Hg.), Orientierung durch Philosophie, Tübingen 1991. Martens, E. / Schnädelbach, H., (Hgg.), Philosophie. Ein Grundkurs, 2 Bde, Hamburg 1994 (rowohlts enzyklopädie 457). Pieper, A., Selber denken. Anstiftung zum Philosophieren, Leipzig 1997 (Reclam 1585). Scherer, G., Einführung in die Philosophie, Düsseldorf 1996. Wuchterl, K., Lehrbuch der Philosophie, Bern 1998 (UTB 1320). DiplomandInnen- und DissertantInnenseminare Seminar für Dissertanten und Diplomanden Peter Kampits SE 2 Std., Beginn: 03.10.2007 (180256) Fächer: MA: M 6; 6 ECTS Anmerkungen: Vorbesprechung am 03.10.2007, 16 Uhr, im HS 3 A, Mittwoch 16-18 Uhr Blocklehrveranstaltung Seminar für Dissertanten und Diplomanden Elisabeth Nemeth SE 2 Std., Beginn: 09.10.2007 (180257) Fächer: MA: M 6; 6 ECTS 13.11.2007 18:25 Onlinekovo Philosophie 41 von 61 http://kovo.philo.at/index.php?wt=alle Kommentar: In dieser Veranstaltung stellen DissertantInnen und DiplomandInnen ihre Arbeiten vor und haben damit die Gelegenheit, Rückmeldungen von meiner Seite sowie von KollegInnen zu erhalten und über Fortschritte und Schwierigkeiten beim Verfassen der Arbeit zu sprechen. Anmerkungen: Vorbesprechung: 9.10.2007 Di 16:00-18:00 Hs. 2H NIG. Weitere Termine und Hörsäle werden bekannt gegeben. Seminar für Dissertanten und Diplomanden Hisaki Hashi SE 2 Std., 11.10., 25.10., 15.11., 29.11., 13.12.2007, 17.1. und 31.1.2008 Do 18:00-19:30, Hs. 3A NIG, Beginn: 11.10.2007 (180247) Fächer: MA: M 6; 3 ECTS Seminar für Dissertanten und Diplomanden Patrizia Giampieri-Deutsch SE 2 Std., 15:15-16:45, Hs. 3D NIG, Beginn: 09.10.2007 (180240) Fächer: MA: M 6; 6 ECTS Kommentar: Diese Lehrveranstaltung dient der Besprechung laufender Diplomarbeiten und Dissertationen. Im Seminar werden erste Entwürfe sowie fortgeschrittene Teile der Arbeitsprojekte der DiplomandInnen und DissertantInnen vorgestellt und unter gezielter Heranziehung der aktuellen interdisziplinären Fachliteratur gemeinsam besprochen. Das Seminar steht auch StudentInnen offen, die im Themenbereich Geist, Gehirn, Verhalten erste Schritte zu einer Diplomarbeit ins Auge fassen. Weiters wird angrenzenden Fragestellungen und Schwerpunkten Platz eingeräumt und relevante Neuerscheinungen aus der internationalen Forschung in den jeweiligen Bereichen werden ausführlich diskutiert. Da der Ansatz des Seminars vorwiegend interdisziplinär ist, werden auch Fragen, Probleme und Schwierigkeiten der interdisziplinären wissenschaftlichen Forschung im Allgemeinen erörtert. Die bisher laufenden sowie die geplanten Diplomarbeiten und Dissertationen lassen sich besonders folgenden Themenbereichen, die einerseits spezifische Fragen und Probleme der Philosophie der Psychoanalyse und andererseits allgemeine Fragestellungen der Erkenntnistheorie und der Wissenschaftstheorie umfassen, zuordnen: 1. Theorien des Geistes, Gehirns, Verhaltens in der Psychoanalyse, in der analytischen Philosophie des Geistes und in den experimentellen Wissenschaften im Vergleich; 2. verschiedene Teilaspekte der psychoanalytischen Theorie des Mentalen; 3. divergierende Forschungsansätze und Methodologien in der psychoanalytischen klinischen, begrifflichen und empirischen Forschung; 4. Methodologien der theoretischen, empirischen und experimentellen Forschung im Bereich der mentalen Prozesse im Vergleich. Der kollegiale Austausch und die wissenschaftliche Kommunikation zwischen DiplomandInnen und DissertantInnen werden besonders befürwortet und unterstützt. DiplomandInnen und DissertantInnen werden ermutigt und gefördert, eigene multimediale Präsentationen vorzubereiten. Anmeldung: Persönliche Anmeldung bei der Lehrveranstaltungsleiterin. Literatur: Giampieri-Deutsch, P., Hg. (2002). Psychoanalyse im Dialog der Wissenschaften. Europäische Perspektiven. Bd. 1. Stuttgart: Kohlhammer. Giampieri-Deutsch, P., Hg. (2004). Psychoanalyse im Dialog der Wissenschaften. Anglo-amerikanische Perspektiven. Bd. 2. Stuttgart: Kohlhammer. Giampieri-Deutsch, P., Hg. (2005). Psychoanalysis as an Empirical, Interdisciplinary Science. Wien: Verlag der österreichischen Akademie der Wissenschaften. Giampieri-Deutsch, P., Hg. (2007). Geist, Gehirn, Verhalten: Sigmund Freud und die modernen Wissenschaften. Würzburg: Königshausen & Neumann (in Druck). Kandel, E.R. (2000). The brain and behavior. In Principles of Neural Science, hg. E.R. Kandel, J.H. Schwartz & T.M. Jessell. New York: McGraw-Hill, S. 5-18. Kandel, E.R. (2006), Psychiatrie, Psychoanalyse und die neue Biologie des Geistes. Frankfurt am Main: Suhrkamp. 13.11.2007 18:25 Onlinekovo Philosophie 42 von 61 http://kovo.philo.at/index.php?wt=alle Seminar für DissertantInnen/DiplomandInnen Franz Martin Wimmer SE 2 Std., Di 16:15-17:45, Hs. 3C NIG, Beginn: 09.10.2007 (180274) Fächer: MA: M 6; 6 ECTS Anmerkungen: Programm und weitere Informationen: http://homepage.univie.ac.at/franz.martin.wimmer/diss_se/0708.html Seminar für Dissertanten und Diplomanden Erwin Bader SE, Dienstag, 14:00-17:00 (14- tägig), Beginn: 09.10.2007 (180307) Fächer: MA: M 6; 6 ECTS Anmerkungen: Blocklehrveranstaltung Seminar für Dissertanten und Diplomanden Kurt Walter Zeidler SE 2 Std., Do 11:30-13:00, Hs. 2H NIG, Beginn: 11.10.2007 (180277) Fächer: MA: M 6; 6 ECTS Anmeldung: Beschränkte TeilnehmerInnenzahl, max. 45 Wissenschafts- und Kulturtheorie I: Kolloquium für DiplomandInnen und DissertantInnen Anna Monika Singer SE 2 Std., Do 19:00-21:00, Hs. 3E NIG, Beginn: 11.10.2007 (180320) Fächer: MA: M 6; 6 ECTS Kommentar: Diese Lehrveranstaltung dient der Vorstellung und gemeinsamen Diskussion der von der LV-Leiterin betreuten Dissertationsprojekte und Diplomarbeiten im Bereich der Wissenschaftstheorie und Kulturtheorie/philosophie. Anmerkungen: Dieses Seminar soll DiplomandInnen und DissertantInnen eine über die Einzelbetreuung ihrer Arbeiten hinausgehende - Auseinandersetzung innerhalb der Gruppe bieten. Des Weiteren steht Nachwuchsförderung in Form der Unterstützung bei Stipendien- und Projektanträgen am Programm. Block Wissenschaftstheorie - Experiment, Test und Evidenz Thomas Bonk VO 2 Std., 1.10.2007 9-11 Uhr im HS 3B 3.10.2007 9-11 Uhr im HS 2i 5.10.2007 9-11 Uhr im HS 2i 8.10.2007 9-11 Uhr im HS 3B 10.10.2007 9-11 Uhr im HS 2i 12.10.2007 9-11 Uhr im HS 2i 15.10.2007 9-11 Uhr im HS 3B 19.10.2007 9-11 Uhr im HS 2i 22.10.2007 9-11 Uhr im HS 3B, Beginn: 01.10.2007 (180351) Fächer: § 4/2/3(Wissenschaft), BA: M 5.5, PP § 57.2.4; 3 ECTS Kommentar: Wie und was kann man aus Experimenten lernen? Welche Schlüsse vom Beobachtbaren auf das Unbeobachtete sind gerechtfertigt? Was ist "Evidenz" für oder gegen eine Theorie? Antworten auf diese Fragen sind der Schlüssel für die Probleme des wissenschaftlichen Realismus, der Objektivität der Wissenschaften und der Rationalität wissenschaftlichen Wandels. Die Vorlesung stellt diese methodologische Grundfrage der Naturwissenschaften unter systematischen und historischen Gesichtspunkten dar. 13.11.2007 18:25 Onlinekovo Philosophie 43 von 61 http://kovo.philo.at/index.php?wt=alle Literatur: Literatur wird in der ersten Vorlesung bekannt gegeben. Grundlagen der angewandten Ethik - Ethische Probleme in der Medizin Julia Umek VO 2 Std., 10-14 Uhr; 13., 20. und 27.10./10., 17. und 24.11./15.12./12.1., 19.1. und 26.1.08, Hs. 3D NIG, Beginn: 13. 10. 2007 (180194) Fächer: § 4/1/3, BA: M 6.5, PP § 57.3.3; 3 ECTS Kommentar: In der VO wird die ethische Dimension der ÄrztIn-PatientIn-Beziehung nach den grundlegenden Prinzipien von Childress-Beauchamp, nämlich Autonomie, Wohl- tun, Fürsorge, Gerechtigkeit, Nicht Schaden, speziell im Hinblick auf onkologische PatientInnen erhellt werden. Diese Principlism, ebenso, wie weitere ethische Maximen in der Medizin, wie Behandlungseinverständnis, Geheimnispflicht, Selbstbestimmungsrecht, Recht auf Aufklärung, Recht auf Nichtwissen werden, auch anhand von Fallbeispielen, in der VO bearbeitet. Ebenso wird die ÄrztIn-PatientInnen-Kommunikation darüber, wie das Leben insgesamt eingeschätzt wird, welches Menschenbild dominiert, wie soziale Beziehungen gelebt, welchen Stellenwert die Religion hat, welche Ängste insbesondere in Krisensituationen entstehen und ob es Unerledigtes gibt, oder wie der Alltag gestaltet wird, Inhalt dieser VO sein. Literatur: Beauchamp, Tom L./ Childress James F.: Principles of Biomedical Ethics. Fifths Edition, New York 2001 Kampits Peter - Angermüller Gespräche. Medizin-Ethik-Recht. Das Dialogische Prinzip in der Arzt Patienten-Beziehung. Bd, II. Hg. v. Hans-Rainer Buchmüller. Passau. 1996. Kampits Peter - Arzt und Patient. Dialogisches Handeln in der Medizin und seine philosophische Bedeutung. Hg. v. P. Kampits. Krems. 1995. Kampits Peter - Gabriele Mras: Untersuchung zum Maß ärztlichen Handelns. Das ärztliche Handeln im Zielkonflikt zwischen personellem Wohl und medizinischer Vernunft. Schriftenreihe der Landesakademie. Hg. u. eingeleitet v. P. Kampits. Wien u. New York. 1993. Kampits Peter - Medizin-Ethik-Recht. Beiträge des Symposiums und des Postgradualen Lehrganges am Zentrum für Ethik und Medizin (1993). In: Schriftenreihe Ethik in den Wissenschaften. Krems. 1994 Kampits Peter - Medizinische Ethik In: Helmut Reinalter (Hg.): Perspektiven der Ethik. Innsbruck u.a. 1999, S. 329-343. Kampits Peter - Medizinische Ethik. Notwendig oder überflüssig? In: R. Hutterer-Krisch (Hg.), Ethik und Psychotherapie. Eine Einführung. Wien. 1996. Kampits Peter - Menschenwürdiges Sterben. In: W. Brosch u. P. Denk (Hg.): Sterben als Lebensabschnitt. Ethische Fragen im Spannungsfeld zwischen Selbst- und Fremdbestimmung. Linz: edition mente 2000. Kampits, Peter : Das dialogische Prinzip in der Arzt-Patienten-Beziehung Rogers, Carl R. : Die nicht-direktive Beratung 4. Aufl. . - München : Kindler , 1978 . Rogers, Carl R. : Geist und Psyche . - 5. Aufl. . - München , 1972 Sass Hans-Martin, Rita Kielstein Patientenverfügung und Betreuungsvollmacht Ethik in der Praxis / Practical Ethics - Kontroversen 2003 Spitzy, Karl Hermann : Dämon und Hoffnung Dialogik in der Medizin Konzepte der Objektivität. Wissenschaftstheoretische und -historische Untersuchungen Anna Monika Singer SE 2 Std., 10.10., 24.10., 7.11., 21.11., 5.12.2007, 9.1. und 23.1.2008 Mi 14:00-17:00, Hs. 2G NIG, Beginn: 10.10.2007 (180318) Fächer: § 4/2/3(Wissenschaft), BA M 5.3, PP § 57.6; 5 ECTS Kommentar: Inhalte: In diesem Seminar soll folgenden Fragen nachgegangen werden: Was heißt wissenschaftliche Objektivität? Welche Geschichte hat der Begriff? Welche Objektivitätskonzepte sind gegenwärtig dominant, welche Alternativen werden vorgeschlagen? Wie wird das Verhältnis von Objektivität und Wahrheit bestimmt? Warum überhaupt auf Objektivitätsansprüchen beharren? Methoden: Antworten auf diese Fragen sollen anhand der 13.11.2007 18:25 Onlinekovo Philosophie 44 von 61 http://kovo.philo.at/index.php?wt=alle Auseinandersetzung mit historisch-epistemologischen Untersuchungen (Daston, Schaffer, Shapin), philosophischen Kontroversen (Habermas, Rorty, Popper, Feyerabend), wissen(schaft)ssoziologischen Perspektiven (Mannheim, Bloor), Ansätzen der Feministischen Epistemologie (Haraway, Harding, Barad) und der Cultural Studies of Science (Rouse, Ross) diskutiert werden. Ziele: Die Studierenden sollen durch transdisziplinäre wissenschaftstheoretische Einsichten und Perspektiven befähigt werden, die Frage der Objektivität als eine offene Frage und Herausforderung für die Bestimmung von Wissenschaftlichkeit zu diskutieren. Anmerkungen: e- mail: [email protected]. Anmeldung: Beschränkte TeilnehmerInnenzahl, max. 30 Literatur: Brown, S.C. (Hg.): Objectivity and Cultural Divergence, Cambridge 1984 Daston, L.: Objectivity versus Truth, in: Bödeker H.E. et al (Hg.), Wissenschaft als kulturelle Praxis, 1750-1900, Göttingen 1999 Feyerabend. P.: Erkenntnis für freie Menschen, Frankfurt/M. 1980 Habermas, J.: Wahrheit und Rechtfertigung, Frankfurt/M. 1999 Harding, S.: After the Neutrality Ideal: Science, Politics, and 'Strong Objectivity', Social Research 59 (1992) 3 Haraway, D.: Modest Witness @Second Millennium, New York/London 1997 Megill, A. (Hg.): Rethinking Objectivity, Durham 1994 Nelson L./ Nelson J.(Hg.): Feminism, Science, and the Philosophy of Science, Dordrecht 1996 Popper, K.: Objektive Erkenntnis. Ein evolutionärer Entwurf, Hamburg 1973 Rorty, R.: Solidarität oder Objektivität? Stuttgart 1988 Ross, A.: Cultural Studies and the Challenge of Science, in: Nelson C./ Gaonkar D.P. (Hg.): Disciplinarity and Dissent in Cultural Studies, New York/London 1996. Shapin, S./Schaffer, S.: Leviathan and the Air-Pump, Princeton 1989 Shapin, S.: A Social History of Truth: Civility and Science in Seventeenth-Century England, Chicago 1994. 5.10.3 Michel Foucault: Die Ordnung der Dinge. - Eine Archäologie der Humanwissenschaften Markus Arnold SE 2 Std., 10.10.07, 24.10.07, 7.11.07, 21.11.07, 5.12.07, 19.12.07, 16.1.08, 23.1.08 jeweils 14.00 - 18.00 Ort: IFF, Schottenfeldgasse 29, 1070 Wien, Beginn: 10.10.2007 (190832) Fächer: 4 ECTS-Punkte Kommentar: Die Ordnung der Dinge ist eine der zentralen Arbeiten Michel Foucaults. In dieser unternimmt er eine historische Analyse des wissenschaftlichen Diskurses der empirischen Humanwissenschaften (inkl. ihrer Vorgeschichte). Foucault zeichnet drei Wissenssysteme nach: die Episteme der Renaissance, jene der Klassik und jene der Moderne. Jede von ihnen ist durch einen Bruch von ihrer Vorgängerin getrennt. Alle drei lassen sich laut Foucault durch wenige prägnante Merkmale charakterisieren. Foucault geht es in seiner Diskursanalyse um eine kritische Reflexion der Entstehung des modernen Ordnung des Wissens: wie in der Moderne der 'Mensch' zum Mittelpunkt eines ganzen Feldes von wissenschaftlichen Disziplinen (Sozial- und Kulturwissenschaften, Biologie, Ökonomie, Psychoanalyse, Ethnologie) wurde. Es geht um Fragen wie: Warum existierte der 'Mensch' noch nicht in der Renaissance und in der Klassik als Gegenstand der Wissenschaften? Kann manmit Foucault- von einem kommenden 'Ende des Menschen' sprechen? Und was meinte er mit dieser berühmten Formel? Wie konstituieren sich wissenschaftliche Diskurse, d.h. Ordnungen der legitimen wissenschaftlichen Rede? Das Ziel des Seminars soll es sein, hinter den zahlreichen Details das allgemeine Modell und die wichtigsten Argumente seiner Darstellung herauszuarbeiten. Dabei soll die Relevanz seiner Ergebnisse für ein kritisches Verständnis der Kultur- und Sozialwissenschaften (inkl. der Philosophie) diskutiert werden. Anmeldung: Beschränkte TeilnehmerInnenzahl, max. 25 13.11.2007 18:25 Onlinekovo Philosophie 45 von 61 http://kovo.philo.at/index.php?wt=alle Zur Kritik des 'nackten Lebens' Katherina Zakravsky PS 2 Std., 12.10., 09.11., 16.11., 30.11.2007 und 11.01.2008 Fr 13:00-17:00 , Hs. 2H NIG, Beginn: 12.10.2007 (180326) Fächer: § 3/2/8, BA: M 11; 4 ECTS Kommentar: Bei dieser Veranstaltung soll entlang des ethisch-politischen Begriffs des (nackten) 'Lebens' die philosophische Nahtstelle zwischen politischer Theorie und Ethik untersucht werden. Die Trias Staat, Nation und Territorium hat bislang als solche ungefragt die Menschenrechte garantiert. Wenn aber diese überkommene Rechts- und Raumordung in die Krise gerät, muss auch der Status des Rechtssubjekts neu überdacht werden. Die Reduktion zum 'nackten Leben' eröffnet einen Grenzwert des politischen Raums, der in mehreren Hinsichten analysiert werden muss. Es ist mit oder gegen Hannah Arendts Kritik an der Ohnmacht der 'Menschenrechte' die Frage zu stellen, ob der nicht national geschützte Mensch zum 'nackten Leben' verdammt ist. Grundthese der Veranstaltung ist ausgehend von Agamben und über Agamben hinaus, dass jede naturalistische Ontologie, die ein 'nacktes Leben' als 'Kern' der menschlichen Existenz annimmt, diese Reduktion immer schon als politischen Akt vollzieht. Über die Auseinandersetzung mit den genannten Autoren hinaus bietet die LV einen Überblick über zeitgenössische Diskurse zu einer 'Ethik des (nackten) Lebens', die über den engeren akademischen Rahmen hinausgeht. Da die Lehrende Anbindung an die zeitgenössische Kunst-, Tanz- und Performanceszene hat, kommen auch diese Kontexte ins Spiel. So wäre u.a. auf die Rezeption von Agambens Begriff des 'nackten Lebens' hinzuweisen, der bis in die Konzepte der Documenta 2007 reicht (Roger M. Buergel, http://www.documenta12.de/leitmotive.html?&L=0 ) und in sich u.a. auf einem australischen Webforum [u.a. zu den Konsequenzen der Katrina-Katastrophe in New Orleans 2005] niederschlägt. Vgl.: http://post.thing.net/node/1137 In diesem Sinne der Einbeziehung erweiterter Kontexte ist die LV als 'Einführung in die Diskurse der zeitgenössischen Ethik' - wenn auch eher für etwas fortgeschrittenere StudentInnen zu verstehen. Anmeldung: Beschränkte TeilnehmerInnenzahl, max. 45 Literatur: - Agamben, Giorgio: Mittel ohne Zweck. Noten zur Politik. Aus dem Ital. von Sabine Schulz, Freiburg (Breisgau) u.a.: Diaphanes-Verl. 2001. - Homo Sacer. Die souveräne Macht und das nackte Leben. Frankfurt/Main: Suhrkamp 1995. - Arendt, Hannah: Elemente und Ursprünge totaler Herrschaft, Ungekürzte Ausg., 3. Aufl., München: Piper 2001. - Benjamin, Walter: 'Zur Kritik der Gewalt', (u.a.) in: Ders., Sprache und Geschichte. Philosophische Essays, Stuttgart: Reclam 1992, S. 104-131. - Derrida, Jacques: Gesetzeskraft. Der 'mystische Grund der Autorität', Frankfurt/M: Suhrkamp 1991. - Foucault, Michel: In Verteidigung der Gesellschaft. Vorlesungen am Collège de France (1975-76), Aus dem Französischen von Michaela Ott, Frankfurt/M.: Suhrkamp 1999. - Gewalt und Gerechtigkeit. Derrida-Benjamin, hrsg. v. Anselm Haverkamp, Frankfurt/M: Suhrkamp 1993. - Zakravsky; Katherina: Enthüllungen. Zur Kritik des 'nackten Lebens'. In: Ludger Schwarte (Hg.): Auszug aus dem Lager. Zur Überwindung des modernen Raumparadigmas in der politischen Philosophie. Bielefeld: Transcript 2007, S. 59-78. Politik, Sozialphilosophie - Rechtsphilosophie und Philosophie des Politischen Günther Pöltner SE 2 Std., 16./17.11. und 30.11./1.12, jeweils Fr. 13-18 Uhr, Sa. 9-13 Uhr, im Dachgeschoß/Juridicum, Beginn: 17.10.2007 (180222) Fächer: § 3/2/7, BA: M 6.3, PP § 57.6; 5 ECTS Anmerkungen: Vorbesprechung: Mi., 17.10., 11:30 Uhr, SeminarR. Römisches Recht (= Schenkenstr. 8, 3. Stock) Anmeldung: Beschränkte TeilnehmerInnenzahl, max. 45 13.11.2007 18:25 Onlinekovo Philosophie 46 von 61 http://kovo.philo.at/index.php?wt=alle Ethik - Ethik in der Ressourcenallokation im Gesundheitswesen Claudia Wild VO+UE 1 Std., 24.-31.10.2007 Mi 10:00-16:00, Hs. 3A NIG, Beginn: 24.10.2007 (180229) Fächer: § 4/2/2; 2 ECTS Anmeldung: Beschränkte TeilnehmerInnenzahl, max. 45 Literatur: Wild, C., 2006, Health Technology Assessment: Kritische Wissenschaftsmethode zur Evaluation der Wirksamkeit medizinischer Interventionen. In: Der Anaesthesist, 55: 568-577. Sondernummer zu Behandlungsabbruch. Fichtes Religionsphilosophie Michael Wladika VO 2 Std., 29. 10. 07, 26. 11. 07, 14. 1. 08, jeweils 8-16 Uhr, Hs. 3B NIG, Beginn: 29. 10. 07 (180275) Fächer: § 4/2/1, BA: M 10, PP § 57.6; 3 ECTS Kommentar: Diese Vorlesung soll eine Gesamtinterpretation des riesigen religionsphilosophischen Werks Johann Gottlieb Fichtes vorlegen. Dessen Relevanz ist erheblich. Denn man kann zunächst die Ansicht vertreten, dass der frühe Fichte tatsächlich die immanenten und radikalen Konsequenzen von Transzendentalphilosophie gezogen hat. Diese Konsequenzen lassen sich in religionsphilosophischer Hinsicht so ausdrücken: Gott ist die moralische Weltordnung. Welches aber ist die Existenzform Gottes, wenn er die moralische Welt-ordnung ist? Seine Existenz ist rein prinzipielle Existenz. Man kann dies durchaus mit Jacobi auf populäre Weise so ausdrücken, dass Transzendentalphilosophie konsequent gedacht letztlich in genau dieses mündet: Nihilismus, Atheismus. Fichte aber geht weiter. Und er kommt, da er, in seinen Worten, bis zu Ende reflektiert, bei einem Seyn und einem seeligen Leben an, die schlechthin über alle Transzendentalphilosophie, über alle Aufklärung, über alle Religionskritik hinausgehen. Er erreicht denkend Gott als Person und den Menschen als Bild. Dies steht immer noch und weiterhin an den äußersten Rändern des Denkbaren. Literatur: Die Darstellung wird weitestgehend aus den Quellen erarbeitet. Zur Einführung ist etwa geeignet: Peter Rohs, Johann Gottlieb Fichte, München 1991 Analytic Interpretations of Nietzsche Matthew Meyer SE 2 Std., 29.10.-17.12.2007 Mo 16:00-18:00, Hs. 3A NIG, Beginn: 29.10.2007 (180363) Fächer: § 4/2/4 und § 2/5, BA: M 11, PP § 57.6´; 5 ECTS Kommentar: Kommentar: The purpose of the course will be threefold. The first and most important objective will be to develop a thoroughgoing understanding of the philosophy of Friedrich Nietzsche. The second will be to familiarize students with the way in which analytically trained philosophers have approached and interpreted Nietzsche's thought. The third will be to acquaint students with the contemporary philosophical landscape in English-speaking countries generally and the United States in particular. In approaching Nietzsche's work through the lens of analytic philosophy, the class will focus primarily on his (anti-)metaphysics and epistemology. In particular, emphasis will be placed on Nietzsche's critique of Western metaphysics, his interest in modern science, his doctrine of (Heraclitean) Becoming and the related will-to-power, the skepticism that the flux doctrine seems to underwrite, his perspectivism, and ultimately his attempt to redefine the philosophical project with a philosophy of the future. At the same time, we will also delve into Nietzsche's reflections on morality and aesthetics. Here, the dichotomies of Dionysus/Crucified, life-affirmation/life-denial, master/slave moralities, Greek eros/ Christian agape, and spiritual health/decadence will take 13.11.2007 18:25 Onlinekovo Philosophie 47 von 61 http://kovo.philo.at/index.php?wt=alle center stage. Finally, we will engage in some reflections on how these two aspects of Nietzsche's project might relate. That is, we will reflect on how Nietzsche's aestheticism, as well as his critique of Christian morality, might be bound up with his dynamic ontology of force, change, power, etc. Anmeldung: Beschränkte TeilnehmerInnenzahl, max. 45 Literatur: Because we will be reading from Nietzsche's entire oeuvre, students should have access to the first six volumes of the Colli and Montinari edition of Nietzsche's collected works- Kritische Studienausgabe (de Gruyter). Access to Nietzsche's late Nachlass (vols. 12 and 13) will also be helpful. The secondary literature we will be reading will include: Clark, Maudemarie. 1990. Nietzsche on Truth and Philosophy. Cambridge: Cambridge University Press. (selections) Cox, Christoph. 1999. Nietzsche: Naturalism and Interpretation. Berkeley: University of California Press. (selections) Han-Pile, B. (2006). 'Nietzsche's Metaphysics in The Birth of Tragedy.' European Journal of Philosophy 14: 373-403. Leiter, Brian. 1994. 'Perspectivism in Nietzsche's Genealogy of Morals.' In Nietzsche, Genealogy, Morality: Essays on Nietzsche's Genealogy of Morals, ed. Richard Schacht, 334-357. Berkeley: University of California Press. ------. 2001. 'The Paradox of Fatalism and Self-Creation in Nietzsche.' In Richardson and Leiter (2001), 281-321. Nehamas, Alexander. 1985. Nietzsche: Life as Literature. Cambridge: Harvard University Press. (selections) ------. 2001b. 'How One Becomes What One Is.' In Richardson and Leiter (2001), 255-280. Richardson, John. 1996. Nietzsche's System. Oxford: Oxford University Press. (selections) Richardson, John and Brian Leiter (eds.). 2001. Oxford Readings in Philosophy: Nietzsche. Oxford: Oxford University Press. (selections) Kants Religionsschrift Michael Wladika SE 2 Std., 30.10.2007-15.1.2008 Di 8:00-16:00 Hs. 3A NIG 27.11.2007 und 15.01.2008, jeweils 8-16 Uhr, Hs. 3A NIG, Beginn: 30.10.2007 (180276) Fächer: § 4/2/1, BA: M 10, PP § 57.3.2; 5 ECTS Kommentar: Dieses Seminar beschäftigt sich mit dem religionsphilosophischen Hauptwerk Kants. Es gibt im Bereich Religionsphilosophie kaum Wichtigeres. Wir wollen hier gründliche Einsicht in Errungenschaften und Grenzen erreichen. Anmeldung: Beschränkte TeilnehmerInnenzahl, max. 45 Literatur: Kant, Die Religion innerhalb der Grenzen der bloßen Vernunft, in: Werkausgabe, 12 Bde., hrsg. W. Wei-schedel, Frankfurt/M. 1968, Bd. 8, 649-879 Alter-Krankheit-Sterben Peter Kampits, Wolfgang Wlk SE 2 Std., 4., 5. 12.2007 und 15., 16.01.2008 8.30-12.30., Beginn: 11.10.2007 (180232) Fächer: § 4/1/3, BA: M 12, PP § 57.3.5 und § 57.3.3; 5 ECTS Kommentar: Das Seminar hat interdisziplinären Charakter. Nach Vereinbarung ist auch eine ehrenamtliche Tätigkeit im Geriatriezentrum möglich. Anmerkungen: Die Blocklehrveranstaltung findet im Geriatriezentrum Donaustadt, Langobardenstr. 122, 1220 Wien, statt . Vorbesprechung am 11.10.2007 um 18 Uhr im HS 2i, 2. Stock NIG. Anmeldung: Beschränkte TeilnehmerInnenzahl, max. 45 Literatur: Eine Literaturliste wird in der Vorbesprechung ausgegeben. Übertragung - Metapher, Sendung Ulrike Kadi SE 2 Std., 5.10.2007-18.1.2008 16:15-17:45 01.12.,19.01.2008 9:15-13:55 , Hs. 3D NIG, Beginn: 05.10.2007 (180298) Fächer: § 4/2/4, BA: M 11, PP § 57.6; 5 ECTS 13.11.2007 18:25 Onlinekovo Philosophie 48 von 61 http://kovo.philo.at/index.php?wt=alle Kommentar: Die Übertragung ist ein alltägliches Phänomen: wir übertragen Aufgaben, Krankheiten, Gedanken, Rechnungsbetraege, Gefuehle, Bilder, von einer Papierseite auf die andere, vom Film ins Theater, von der Mutter auf andere Personen, von einer bekannten Situation in eine unbekannte. In dieser Lehrveranstaltung werden drei, fuer das gegenwaertige Verständnis des Subjekts relevante Formen von Übertragung untersucht: die Übertragung der Bedeutung (Metapher), die Übertragung der Stimme (Sendung), die Übertragung von Affekten (Beziehung). Auf diese Weise wird in sprachphilosophische, medientheoretische und psychoanalytische Aspekte des Begriffs eingeführt. Anmeldung: Beschränkte TeilnehmerInnenzahl, max. 45 Literatur: Freud, Sigmund: Zur Dynamik der Uebertragung, in: ders. (2000): Studienausgabe Ergaenzungsband, Frankfurt/M.: 2000, 157-168. Freud, Sigmund: Bemerkungen ueber die Uebertragungsliebe, in: ders. (2000): Studienausgabe Ergaenzungsband, Frankfurt/M.: 2000, 217-230. Gethmann, Daniel: Die Uebertragung der Stimme. Vor- und Fruehgeschichte des Sprechens im Radio, Berlin, Zuerich: 2006. Haverkamp, Anselm (Hg.), Theorie der Metapher, 2. Aufl., Darmstadt: 1996. Haverkamp, Anselm (Hg.), Die paradoxe Metapher, Frankfurt/M.: 1998. Hendy, David (2000): Radio in the Global Age, Cambridge: 2000. Lacan, Jacques (1991): Le Séminaire. Livre VIII (1960-1961). Le Transfert, Paris: 1991. Ricoeur, Paul (1986), Die lebendige Metapher, Muenchen 1986. Detaillierte Literaturangaben in der Lehrveranstaltung Seminar zur Vorlesung Thomas Bonk SE 2 Std., 6.10.2007 9-14 Uhr im HS 2i 13.10.2007 9-14 Uhr im HS 2i 20.10.2007 9-14 Uhr im HS 2i 27.10.2007 9-14 Uhr im HS 2i 29.10.2007 9-11 Uhr im HS 3C, Beginn: 6.10.2007 (180352) Fächer: § 4/2/3 (Wissenschaft); 4 ECTS Kommentar: Wir diskutieren Texte, die den Gegenstand der Vorlesung 'Erfahrung, Evidenz und Methode' vertiefen und einzelne Themen weiterentwickeln. Anmeldung: Beschränkte TeilnehmerInnenzahl, max. 45 Literatur: Ein Reader wird bereitgestellt. Identifikation und Begehren Eva Waniek SE 2 Std., 9.11.-14.12.2007 Fr 10:00-19:00, Hs. 2i NIG, Beginn: 09.11.2007 (180306) Fächer: § 4/2/4, BA: M 13, PP § 57.6; 5 ECTS Kommentar: Obgleich die Begriffe Identität und Begehren zu zentralen Schlüsselbegriffen der philosophischen Geschlechterforschung und Genderstudies zählen, gilt ihr Gebrauch als keineswegs geklärt. Das Seminar möchte deshalb einen Beitrag zur Klärung dieser wichtigen Analysekategorien leisten. Da die gegenwärtige Genderforschung wie die von Judith Butler entwickelte performative Theorie des geschlechtlichen Subjekts auf dem Werk von Sigmund Freud und insbesondere auf seiner sprachtheoretischen und strukturalen Adaption bei Jacques Lacan fußt und sich ihre Theoreme aus der teilweise kritischen, teilweise affirmativen Übernahme dieser Konzepte speisen, wird im Seminar Butlers Bezugnahme auf Freud und Lacan zum Ausgangspunkt der Auseinandersetzung genutzt. Das Wintersemester 2007/2008 beginnt mit Butlers Konzept der geschlechtlichen Annahme als eines Prozesses, der wesentlich durch die symbiotische Ablösung von der ersten Bezugsperson (Mutter) bestimmt ist (Melancholisches Geschlecht / Verweigerte Identifizierung). Ihre Thesen werden dann sowohl in affirmativer als auch 13.11.2007 18:25 Onlinekovo Philosophie 49 von 61 http://kovo.philo.at/index.php?wt=alle kritischer Hinsicht auf Freuds Grundlegung des Subjekts bezüglich Identifizierung sowie mit Lacans Triangulierung als ein das Subjekt sozial strukturierendes Moment konfrontiert. Abschließend sollen Butlers Thesen anhand des durch die Lektüre der Grundlagentexte gewonnenen Wissens diskutiert werden. Folgende Fragen werden im Zentrum des Seminars stehen: Was ist unter geschlechtlicher Identifikation und Begehren zu verstehen? / Welche Rolle spielen die normativen Vorstellungen der Kultur und das sexuelle Genießen der/s einzelnen für die Annahme des Geschlechts? / Wie verhalten sich diesbezüglich homo-, hetero- oder bisexuelle Positionen der Geschlechtlichkeit? / Warum lässt sich der Prozess der geschlechtlichen Annahme des Menschen nur als gesellschaftlich bedingt begreifen und welche Rolle kommt hierbei der Sprache zu? / Worin liegen die Beiträge und die jeweilige Kritik von Butler, Freud und Lacan, diesen Prozesse zu begreifen? Anmeldung: Beschränkte TeilnehmerInnenzahl, max. 45 Literatur: Judith Butler, Körper von Gewicht. Die diskursiven Grenzen des Geschlechts (dt. 1995); (sowie:) Melancholisches Geschlecht / Verweigerte Identifizierung, in: dies., Psyche der Macht. Das Subjekt der Unterwerfung (dt. 2001). Sigmund Freud: Das Ich und das Es; Trauer und Melancholie; Drei Abhandlungen zur Sexualtheorie, in: ders., Gesammelte Werke, chronologisch geordnet (1999). Jacques Lacan, Die Bedeutung des Phallus, in: ders., Schriften II. (dt.: 1986), (sowie): Angst (unautorisierte Übersetzung dt. 1987). Zur Kritik des ' Zur Kritik des 'nackten Lebens' Katherina Zakravsky PS 2 Std., Blocktermine sind : 12.10., 09.11., 16.11., 30.11.2007 und 11.01.2008 13:00-17:00 Vorbesprechung ist am 12.10.2007 , Hs. 2H NIG, Beginn: 12.10.2007 (180326) Fächer: § 3/2/8, BA: M 11; 4 ECTS Anmeldung: Beschränkte TeilnehmerInnenzahl, max. 45 Wer bist du Mensch? Heimo Hofmeister SE 2 Std., Blocktermine werden bekanntgegeben (180268) Fächer: § 3/2/8, BA: M 14, PP § 57.6; 5 ECTS Anmeldung: Beschränkte TeilnehmerInnenzahl, max. 45 Die Frage nach Gott Erwin Bader SE 2 Std., DI, 02.10.2007 14:00-17:00 s.t. 2.10., 16.10., 30.10., 13.11., 27.11., 11.12.2007, 8.1. und 22.1.2008 Di 14:00-17:00, Hs. 3E NIG, Beginn: DI, 02.10.2007 (180238) Fächer: § 4/2/1, BA M 10, PP § 57.6; 5 ECTS Kommentar: Gemeinsam mit Weihbischof Dr. phil. MMag. Franz Scharl und MMag. Josef Clavería Anmeldung: Beschränkte TeilnehmerInnenzahl, max. 45 Wissen und Gesellschaft - Wissen und menschliche Gesellschaft: Theorie und Medien des Wissens und die Behschleunigung der technischen Zivilsation Andreas Metzner-Szigeth SE 2 Std., Dienstag 13.11 9 - 11 3A Mittwoch 14.11 9 - 11 3C Donnerstag 15.11 n.Ü. Montag 19.11 9 - 11 3C Dienstag 20.11 9 - 11 2i 13.11.2007 18:25 Onlinekovo Philosophie 50 von 61 http://kovo.philo.at/index.php?wt=alle Mittwoch 21.11 9 - 11 3C Donnerstag 22.11 n.Ü. Montag 26.11 9 - 11 3C Dienstag 27.11 9 - 11 2i Mittwoch 28.11 9 - 11 3C Donnerstag 29.11 n.Ü. Montag 3. 12. 9 - 11 3C Dienstag 4.12. 9 - 11 2i Mittwoch 5.12. 9 - 11 3C Donnerstag 6.12. n.Ü. (8 - 10 3C), Beginn: 13.11.2007 (180349) Fächer: § 4/2/3 (Wissenschaft) , BA: M 5.3, PP § 57.6; 5 ECTS Kommentar: Erkenntnis von Zusammenhängen, Wissen über Wissen, selbständiges Denken -diesen anspruchsvollen Forderungen soll Genüge getan werden! Der rote Faden, der die diversen Inhalte und fachlichen Gebiete dieses Seminars miteinander verbindet, besteht daher aus einer problemorientierten Erschließung des Themas. Die wesentlichen systematischen Fragen, die im Seminar behandelt werden sollen, betreffen daher: 1.) die verschiedenartigen Bestimmungen des Begriffs "Wissen" samt seiner Funktionen und Wahrheitsansprüche; 2.) das gespannte Verhältnis wissenschaftlichen Wissens zu anderen Formen des Wissens; 3.) die kontingenten Möglichkeiten zur Ordnung von Wissensbeständen und wissenskulturellen Formenkreisen; 4.) die Rolle der Medien und Kulturtechniken für die Entfaltung und Formierung des Wissens; 5.) die Bedeutung von Wissen für die Herausbildung von Gesellschaft im Allgemeinen und für die moderne Informations- bzw. Wissensgesellschaft im Besonderen; 6.) die Gründe für die beschleunigte Produktion, Nutzung und Entwertung von Wissen; 7.) die Probleme der sozialen Verteilung, des Zugangs und der Aneignung von Wissen; und schließlich 8.) die kontroversen Punkte im Zusammenhang wissenschaftstheoretischer und wissenstheoretischer Vorgehensweisen und Analyserahmungen. Anmerkungen: Absprache von Referats- und Hausarbeitsthemen: Soll bis spätestens 15. Oktober erfolgen. Hierzu bitte mit [email protected] Kontakt aufnehmen Anmeldung: Beschränkte TeilnehmerInnenzahl max. 45 Literatur: Spinner, Helmut F.: Die Architektur der Informationsgesellschaft - Entwurf eines wissensorientierten Gesamtkonzepts. Bodenheim 1998 Spinner, Helmut F.: Die Wissensordnung - Ein Leitkonzept für die dritte Grundordnung des Informationszeitalters. Opladen 1994 Weber, Karsten; Nagenborg, Michael; Spinner, Helmut F. (Ed.): Wissensarten, Wissensordnungen, Wissensregime - Beiträge zum Karlsruher Ansatz der integrierten Wissensforschung. Opladen 2002 Pritchard, Duncan: What Is This Thing Called Knowledge? London, New York 2006 Lehmann, Kai; Schetsche, Michael (Ed.): Die Google-Gesellschaft - Vom digitalen Wandel des Wissens. Bielefeld 2007 Knoblauch, Hubert: Wissenssoziologie. Konstanz 2005 Stehr, Nico: Knowledge Societies, London 1994 UNESCO (Ed.): Towards Knowledge Societies. Paris 2005 [http://unesdoc.unesco.org/images/0014/001418/141843e.pdf] UN (Ed.): Understanding Knowledge Societies - In twenty questions and answers with the Index of Knowledge Societies. New York 2005 [http://unpan1.un.org/intradoc/groups/public/documents/UN/UNPAN020643.pdf] Gottschalk-Mazouz, Niels: Auf dem Weg in die Wissensgesellschaft? Anforderungen an einen interdisziplinär brauchbaren Wissensbegriff. in: Abel, G. (Ed.): Kreativität. XX Dt. Kongress für Philosophie, Sektionsbeiträge, Bd. 2. Berlin 2005, pp. 349-360 [http://www.uni-stuttgart.de/philo/fileadmin/doc/pdf/gottschalk/DGPhil-Wiss.pdf] Bühl, Achim: Die Virtuelle Gesellschaft des 21. Jahrhunderts - Sozialer Wandel im Digitalen Zeitalter, Opladen 2000 Keil-Slawik, R.: Das Gedächtnis lernt laufen - Vom Kerbholz zur virtuellen Realität, in: Faßler, M., Halbach W. R. (Hg.) (1994): Cyberspace. Gemeinschaften, Virtuelle Kolonien, Öffentlichkeiten. München, pp. 207-228 Wissen und Gesellschaft - Plurales Wissen, Distinkte Erfahrungen und und 13.11.2007 18:25 Onlinekovo Philosophie 51 von 61 http://kovo.philo.at/index.php?wt=alle multiple Wirklichkeiten - Probleme inter- und transdisziplinärer Forschung Andreas Metzner-Szigeth SE 2 Std., Dienstag 13.11, 12 - 14 3E Mittwoch 14.11, 11 - 13 3A Donnerstag 15.11, 12 - 14 3E Montag 19.11, 11 - 13 3C Dienstag 20.11, 12 - 14 3E Mittwoch 21.11, 11 - 13 3A Donnerstag 22.11, 12 - 14 3E Montag 26.11, 11 - 13 3C Dienstag 27.11, 12 - 14 3E Mittwoch 28.11, 11 - 13 3A Donnerstag 29.11, 12 - 14 3E Montag 03.12, 11 - 13 3C Dienstag 04.12, 12 - 14 3E Mittwoch 05.12, 11 - 13 3A Donnerstag 06.12, 12 - 14 3E, Beginn: 13.11.2007 (180350) Fächer: § 4/2/3 (Wissenschaft), BA: M 5.3, PP § 57.6; 5 ECTS Kommentar: Die Entwicklung der modernen Wissenschaften ist unter Bedingungen von Prozessen gesellschaftlicher Differenzierung, professioneller Arbeitsteilung und kultureller Diversifikation verlaufen und hat zur Herausbildung eines heterogenen Komplexes an Geistes-, Sozial-, Natur- und Technik-Wissenschaften geführt, dessen formatives Prinzip disziplinäre Spezialisierung heißt. Unterströmungen und Gegenbewegungen, die dieses Prinzip in Lehre und/oder Forschung kontrapunktiert haben, hat es immer gegeben; und die Philosophie war stets ein Ort, an dem auch und gerade die widersprüchlichen Züge des Systems der Wissenschaften erkannt, kritisch diskutiert und mit Blick auf seine Einheitlichkeit und Leistungsfähigkeit reflektiert wurden. Heute muss dies vor dem Hintergrund der Tatsache geschehen, dass lang andauernde technisch-industrielle Entwicklungsprozesse zur Kulmination von Herausforderungen -wie etwa dem globalen Umwelt- & Klimawandel- geführt haben, die vielfach quer zu den Kompetenzen des disziplinären Wissenschaftssystems stehen und selbst den Dualismus von "Humanities" und "Sciences" in Frage stellen oder zumindest nach Brückenschlägen zwischen ihnen verlangen. Wenn es aber richtig ist, dass sich der Fortschritt der Wissenschaften daran messen lassen muss, was diese dazu beitragen können, den kardinalen Problemen einer jeden Epoche konstruktiv zu begegnen, gilt dies ebenso für die konventionellen wie für die "alternativen" Wissenschaften. Nach einer allgemeinen Aufbereitung dieser Zusammenhänge soll anhand der Beispiele Sustainability Science, Risikoforschung und Technikfolgenabschätzung untersucht werden, mit welchen systematischen epistemischen Problemen die theoretisch-methodologischen Ansätze und forschungsprogrammatischen Konzepte inter- und transdisziplinärer Forschung konfrontiert werden und mit welchen Mitteln sie versuchen diese zu meistern. Anmerkungen: Absprache von Referats- und Hausarbeitsthemen: Soll bis spätestens 15. Oktober erfolgen. Hierzu bitte mit [email protected] Anmeldung: Beschränkte TeilnehmerInnenzahl, max. 45 Literatur: Mittelstraß, Jürgen: Der Flug der Eule - Von der Vernunft der Wissenschaft und der Aufgabe der Philosophie. Frankfurt/Main 1989 (v.a. Kap. 2, pp. 43-59, sowie Kap. 3, pp. 60-88) Thompson-Klein, Julie; et al. (Ed.): Transdisciplinarity: Joint Problem Solving among Science, Technology, and Society. Basel, Boston, Berlin 2001 Vanderburg, Willem H.: Can the University Escape From the Labyrinth of Technology? Parts 1-4. Bulletin of Science, Technology & Society, Vol. 26, 2006, No. 3, pp. 171-177, 178-188, 189-203, 204-216 Funtowicz, Silvio O.; Ravetz, Jerome R.: Science for the Post-Normal Age. Futures, Sept. 1993, pp. 739-755 Kates, R. W.; et al.: Sustainability Science. Science, Vol. 292, 2001, pp. 641-642 Kreuzer, H. (Ed.): Die zwei Kulturen - literarische und naturwissenschaftliche Intelligenz - C.P. Snows These in der Diskussion. Stuttgart 1987 Prigogine, Ilya, Isabelle Stengers: Dialog mit der Natur - Neue Wege naturwissenschaftlichen 13.11.2007 18:25 Onlinekovo Philosophie 52 von 61 http://kovo.philo.at/index.php?wt=alle Denkens. München, Zürich 1981 TA-Datenbank-Nchrichten, Vol. 8, No. 3/4, Dez. 1999, mit dem Schwerpunktthema: Problemorientierte Forschung [http://www.itas.fzk.de/deu/tadn/tadn993/inhalt.htm] Technikfolgenabschätzung - Theorie und Praxis, Vol. 14., No. 2, Juni 2005, mit dem Schwerpunktthema: Metho(olog)ische Fragen der Inter- und Transdisziplinarität [http://www.itas.fzk.de/tatup/052/inhalt.htm] IKAÖ - Universität Bern: Bibliographie zu Fragen der Inter- und Transdisziplinarität [http://www.interdisciplinarity.ch] Ideas on logic - readings on what philosophers and logicians have thought about logic: its definition, its purpose, its methods Pierre Wagner SE 2 Std., Dienstag, 09.10., 12-14 Uhr im HS 3A Donnerstag, 11.10., 12-14 Uhr im HS 3A Dienstag 16.10., 12-14 Uhr im HS 3A Donnerstag 18.10., 12-14 Uhr im HS 3A Dienstag 23.10., 12-14 Uhr im HS 3A Donnerstag 25.10., 12-14 Uhr im HS 3A Dienstag 30.10., 12-14 Uhr im HS 3 E !!!!! Dienstag 06.11., 12-14 Uhr im HS 3A Donnerstag 08.11., 12-14 Uhr im HS 3A Dienstag 13.11., 12-14 Uhr im HS 3A Donnerstag 15.11., 12-14 Uhr im HS 3A Dienstag 20.11., 12-14 Uhr im HS 3A Donnerstag 22.11., 12-14 Uhr im HS 3A Donnerstag 29.11., 12-14 Uhr im HS 3A Dienstag 04.12., 12-14 Uhr im HS 3A Donnerstag 06.12.2007, 12-14 Uhr im HS 3A, Beginn: 09.10.2007 (180333) Fächer: § 3.2.5, BA M 09, PP § 57.2.3; 5 ECTS Kommentar: In this seminar, we will read papers on what philosophers and logicians have thought about logic: its definition, its purpose, its methods, some of the main ideas introduced in the course of its development. We will insist on the emergence of new ideas in the history of logic and the background issue of this seminar will be the classical question 'What is logic?' We may read classical papers by authors like Aristoteles, Arnauld and Nicole, Leibniz, Kant or Mill, as well as texts from the period of modern logic (Frege, Russell, Kripke, Quine, etc.) The exact list of the chosen papers will be given at the beginning of the semester. There is no prerequisite in logic for this seminar but some basic knowledge in logic will probably help. Anmerkungen: Unterrichtssprache: Englisch Anmeldung: Beschränkte TeilnehmerInnenzahl, max. 45 Literatur: Eine genaue Liste der gewählten Texte wird den Studenten vor dem Beginn des Semesters mitgeteilt werden. Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten in der Philosophie Cornelius Zehetner UE 2 Std., Do 13:00-16:00 11.10., 25.10., 15.11., 29.11., 13.12.2007, 17.1. und 31.1.2008, Hs. 3C NIG, Beginn: 11.10.2007 (180205) Fächer: § 3/1/3, BA: M 2.1; 5 ECTS Kommentar: Die Einführung ins wissenschaftliche Arbeiten ist mit der Reflexion zu verbinden, welchen Sinn "Wissenschaft" für die Philosophie und umgekehrt macht. Ähnlich das Syndrom des Arbeitens. So werden zum einen Hilfestellungen und Aufgaben zur Technik wissenschaftlichen Arbeitens gegeben (Themenaufbereitung, Literatursuche, Standardnachschlagewerke, Bibliografieren, äußere Gestaltung wissenschaftlicher Arbeiten, Zitieren usw.), und zwar als Hausübungen schrittweise zu einem je individuell zu wählenden Thema, das in die schriftliche Abschlussarbeit mündet. Zum anderen soll lebendiger wissenschaftlicher Umgang mit Texten praktiziert und anhand teils gemeinsamer, 13.11.2007 18:25 Onlinekovo Philosophie 53 von 61 http://kovo.philo.at/index.php?wt=alle teils verteilter Lektüre einführender oder pointierter philosophischer Texte die Thematik kritisch diskutiert werden. Anmeldung: Beschränkte TeilnehmerInnenzahl max. 45 Literatur: Kant: Philosophie überhaupt, nach dem Schulbegriffe und nach dem Weltbegriffe (Weischedel VI, 403-416; 444-450) - Platon: Siebenter Brief (bes. 338a-348a) - Nietzsche: Vom Nutzen und Nachteil der Historie für das Leben. - Hegel: Wer denkt abstrakt? (Werke 2, Moldenhauer/Michel, 575-581) - Schelling: Vorlesungen über die Methode des akademischen Studiums, 1.-7. Vorlesung (Hamburg ²1990) - Descartes: Regulae ad directionem ingenii (R. 1-8) - Feyerabend: Wider den Methodenzwang (Einleitung; Kap. 1) - (fakultativ:) Karmasin/Ribing: Die Gestaltung wissenschaftlicher Arbeiten (2. Aufl. 2007) - Duden: Die schriftliche Arbeit (ab 3. Aufl. 2000). Wissen und Gesellschaft - Die menschliche Natur im Spiegel der Wissenschaftstheorie Nicole Karafyllis SE 2 Std., Do 4.10./11.10.: 16-20 Uhr HS 3C Fr 5.10./12.10.: 15-19 Uhr HS 3C Sa 6.10./13.10.: 11-14 Uhr HS 2G (180348) Fächer: § 4/2/3(Wissenschaft), BA: M 5.3, PP § 57.6; 5 ECTS Kommentar: Die philosophische Grundfrage "Was ist der Mensch?" erscheint angesichts der modernen Hochtechnologien im neuen Licht. Durch Fortschritte der Bio- und Nanotechnologie problematisieren sich anthropologische Aussagen zur "Natur des Menschen" wie zur "menschlichen Natur". Aufgrund von Techniken wie sog. intelligenten Handlungsumgebungen (Ubiquitous Computing) wird auch die Vorstellung von Umwelt unklar. Oft erfahren derartige Techniken noch eine utopische Steigerung durch den sog. Transhumanismus. Was also bleibt vom Menschen übrig? Die Herausforderung des Seminars ist, anthropologisch relevante Aussagen zu Natur und Kultur, wie sie durch neue Techniken evoziert werden, jenseits der ethischen Diskurse aufzuspüren. Wir untersuchen die genannten Problemfelder um die Conditio humana anhand von historischen wie aktuellen Texten aus der Philosophy of Science, der Technikphilosophie sowie philosophischen Anthropologie. Ein weiterer Fokus wird auf möglicherweise neu konstruierten Geschlechterverhältnissen liegen, die sich hinter aktuellen Visionen von "Mensch", "Natur", "Technik" und "Kultur" verbergen könnten. Zu erarbeitende Konzepte sind u.a.: Hybrid, Biofakt, Converging Technologies, Conditio humana. Anmerkungen: Das Seminar findet als Blockveranstaltung im Oktober 2007 statt. Nach einer verbindlichen Anmeldung bei der Dozentin ([email protected]) per e-mail (vor Beginn des Semesters!) werden die Modalitäten des Seminars wie Referatvergabe, Referatanforderungen etc. auf elektronischem Wege zu Semesterbeginn geklärt und eine Einführung in das Seminar verteilt. Bitte geben Sie dafür bei der Anmeldung Ihren Namen, Adresse, Tel.nr., Studienfach, Studiengang, Fachsemesterzahl und ihre E-Mail-Adresse an. Ein Reader mit den relevanten Texten wird rechtzeitig im Sekretariat zum Kopieren zur Verfügung gestellt. Anmeldung: Beschränkte TeilnehmerInnenzahl, max. 45 Literatur: A. Bora, M. Decker, A. Grunwald und O. Renn (Hrsg.). Technik in einer fragilen Welt. Berlin 2005. C. Coenen. Der posthumanistische Technofuturismus in den Debatten über Nanotechnologie und Converging Technologies. In: A. Nordmann, J. Schummer, A. Schwarz (Hg.): Nanotechnologien im Kontext. Berlin 2006, S. 195-222J. Habermas, J. Die Zukunft der menschlichen Natur, Frankfurt am Main 2001. N.C. Karafyllis (Hrsg.). Biofakte - Versuch über den Menschen zwischen Artefakt und Lebewesen. Paderborn 2003. N.C. Karafyllis und G. Ulshöfer (Hrsg.). Sexualized Brains. Scientific Modeling of Emotional Intelligence from a Cultural Perspective. Cambridge, Mass.: MIT Press 2008 (in press) B. Latour. Wir sind nie modern gewesen. 2. Aufl. Frankfurt am Main 2002. B. Orland (Hrsg.). Artifizielle Körper - lebendige Technik. Zürich 2005. 13.11.2007 18:25 Onlinekovo Philosophie 54 von 61 http://kovo.philo.at/index.php?wt=alle Ropohl, G. (1983): Technik als Gegennatur. In: G. Großklaus. E. Oldemeyer (Hrsg.): Natur als Gegenwelt. Karlsruhe, S. 87-100 Wissenschaftstheorie - Laboratory Life: Aktuelle Perspektiven der Philosophy of Science Nicole Karafyllis VO 2 Std., Do 4.10.: 10-14 Uhr HS 2i Fr 5.10.: 10-14 Uhr HS 2G Sa 6.10.: 8-11 Uhr 2G Do 11.10.: 8-10 Uhr 2i und 12-14 Uhr 2i Fr 12.10.: 10-14 Uhr 2G Sa 13.10.: 8-11 Uhr 2G, Beginn: 04.10.2007 (180347) Fächer: § 4/2/3(Wissenschaft), BA M 5.5, PP § 57.2.4; 3 ECTS Kommentar: Die Philosophy of Science konzentrierte sich bis in die jüngste Zeit auf Theorien, Hypothesen und ggf. Paradigmen. In den letzten Jahren, die durch eine Hinwendung zum praktischen Gehalt des Experimentierens gekennzeichnet sind, trat verstärkt ein Forschungsmanko in den Blick: die Unklarheit, was überhaupt mit einem Labor gemeint ist. Denn daran sind weit reichende Konsequenzen geknüpft, z.B. was ein Labor generiert und was als sein Anderes gelten kann: die Gesellschaft, die Lebenswelt, das Freiland? Die Vorlesung stellt verschiedene Ansätze aus der Wissenschaftstheorie vor. Der Schwerpunkt liegt auf den Laboren der Lebens- und Technikwissenschaften. Literatur: A. Bora, M. Decker, A. Grunwald und O. Renn (Hrsg.). Technik in einer fragilen Welt. Berlin 2005. C. Coenen. Der posthumanistische Technofuturismus in den Debatten über Nanotechnologie und Converging Technologies. In: A. Nordmann, J. Schummer, A. Schwarz (Hg.): Nanotechnologien im Kontext. Berlin 2006, S. 195-222J. Habermas, J. Die Zukunft der menschlichen Natur, Frankfurt am Main 2001. N.C. Karafyllis (Hrsg.). Biofakte - Versuch über den Menschen zwischen Artefakt und Lebewesen. Paderborn 2003. N.C. Karafyllis und G. Ulshöfer (Hrsg.). Sexualized Brains. Scientific Modeling of Emotional Intelligence from a Cultural Perspective. Cambridge, Mass.: MIT Press 2008 (in press) B. Latour. Wir sind nie modern gewesen. 2. Aufl. Frankfurt am Main 2002. B. Orland (Hrsg.). Artifizielle Körper - lebendige Technik. Zürich 2005. Ropohl, G. (1983): Technik als Gegennatur. In: G. Großklaus. E. Oldemeyer (Hrsg.): Natur als Gegenwelt. Karlsruhe, S. 87-100 Projektseminar Wissenschaftstheorie I: Grundlagen, theoretische und praktische Aspekte Franz-Markus Peschl SE 2 Std., Do 9:00-13:00, Hs. 3F NIG, Beginn: 04.10.2007 (180314) Fächer: § 4/2/5 (Wissenschaft),MA: M 5; 6 ECTS Anmerkungen: Am 4. Oktober 2007 um 9:00 findet die Vorbesprechung statt! Diese Lehrveranstaltung muss gemeinsam mit den Übungen zum Projektseminar absolviert werden! Ausführliche inhaltliche Beschreibung, Termine und aktuelle online-Informationen unter http://www.univie.ac.at/wissenschaftstheorie/peschl/ Anmeldung: Beschränkte TeilnehmerInnenzahl, max. 30 The Logic of Sensation Stephen Zepke SE, Fr 13:00-15:00, Hs. 3C NIG, Beginn: 05.10.2007 (180353) Fächer: § 4/2/4 und § 2/5, BA: M 11; 5 ECTS Kommentar: This course will examine the role of aesthetics in the philosophy of Gilles Deleuze and Felix Guattari. It is designed to give an overview of the work of Deleuze and Guattari, both that written together and separately, particularly in relation to Aesthetics. The course will also give an introduction to the philosophical discipline of Aesthetics, tracing its development through both the 13.11.2007 18:25 Onlinekovo Philosophie 55 von 61 http://kovo.philo.at/index.php?wt=alle central problems it poses (the conditions of experience, the nature of the sensation, the affect, etc.), as well as the philosophers that Deleuze and Guattari specifically engage with (Kant, Nietzsche, Spinoza, Bergson, and Merleau-Ponty). Finally, the course will trace Deleuze and Guattari's development of these problems and philosophies in relation to various aesthetic periods and concepts (Romanticism, Modernism, abstraction, the avant-garde, etc.), to art historical theory (Heinrich Wölfflin, Alois Riegl, Wilhelm Worringer, Clement Greenberg) and art practices (painting, music, cinema, etc.). Anmerkungen: Unterrichtssprache: Englisch Anmeldung: Beschränkte TeilnehmerInnenzahl, max. 45 Literatur: Week 1: Introduction Week 2 - 3: Kant Required Reading -Deleuze, Kant and Philosophy, introduction, pp. 1-10, chapter 3, pp. 46 - 67. -Kant, Critique of Judgement, pp. 119 - 140 -Deleuze, Third Lesson on Kant, 28 March 1978. Extra Reading -Deleuze, Difference and Repetition, pp. 133-7, 168-70 -Deleuze, Seminars on Kant. -Deleuze, 'The Idea of Genesis in Kant's Esthetics', in Desert Islands and Other Texts. Week 4: Nietzsche Required Reading -Nietzsche, The Will to Power, 'The Will to Power as Art', pp. 419 - 453. -Nietzsche, Twilight of the Idols, pp. 50 - 51. -Deleuze, Nietzsche and Philosophy, pp. 1 - 11, pp. 89 - 110. Week 5: Spinoza Required Reading -Spinoza, Ethics, book 3 'Of the Origin and Nature of the Affects', pp.152 - 197. -Deleuze and Guattari, 'Memories of a Spinozist, I and II', A Thousand Plateaus, pp. 280 - 287. Extra Reading -Deleuze, Spinoza: Practical Philosophy, chapter 6, pp. 122 - 130. Week 6: Bergson -Bergson, Matter and Memory, introduction, pp. 9 - 16. -Deleuze, Cinema 1, chapter 1. -Deleuze, Cinema 2, chapter 1. Extra Reading -Deleuze, Cinema 1, chapter 4. -Deleuze, Cinema 2, chapters 3, 5. Week 7 - 8: Deleuze and Guattari Required Reading -Deleuze and Guattari, A Thousand Plateaus, 'Postulates of Linguistics', pp. 83 - 122. 'Of the Refrain', pp. 342 - 386, 'Nomad Art', pp. 543 - 551. -Deleuze and Guattari, What Is Philosophy, 'Percept, Affect, and Concept', pp. 163 - 199. Extra Reading -Deleuze and Guattari, Anti-Oedipus, -Deleuze and Guattari, Kafka, chapters 2 and 3, pp. 9 - 27. Week 9: Guattari -Guattari, Chaosmosis, 'The new aesthetic paradigm', pp. 98 - 118. Week10 - 12: Visual Art and Art History. -Deleuze and Guattari, A Thousand Plateaus, 'Treatise on Nomadology', pp. 435 - 467 -Willhelm Worringer, Abstraction and Empathy, chapter 1, pp. 3 - 25, and appendix, pp. 122 135. -Deleuze, The Fold, chapter 3, pp. 27 - 38. -Deleuze, Logic of Sensation, Francis Bacon, chapter 14 and 15, pp. 122 - 143. Extra Reading -J. W. Goethe, Theory of Colours, Part 4, pp. 273 - 282, and Sections 803 - 815, pp. 316 - 320. -Heinrich Wölfflin, Principles of Art History, chapter 5, pp. 96 - 220. Week 13: Conclusion. 13.11.2007 18:25 Onlinekovo Philosophie 56 von 61 http://kovo.philo.at/index.php?wt=alle Die Siegel der Sophia Sabine Bauer-Zouhar SE 2 Std., Fr 19.10.07 von 18 - 20h,: Sa 20.10.07 von 10 - 13.45h Fr 14.12.07 von 14 - 20h Fr 25.1.08 von 14 - 20h Sa 26.1.08 von 10 - 13.45h, Hs. 2G NIG, Beginn: 19.10.07 (180294) Fächer: § 4/2/2, BA: M 13, PP § 57.6; 5 ECTS Kommentar: Zwischen Glauben und Wissen formiert sich für die Menschen der frühen Neuzeit ein außerordentliches Spannungsfeld, das neue Antworten auf die gesellschaftlichen Umbrüche verlangt. Hier nun hat die Philosophie ihren großen Auftritt und Auftakt zur Aufklärung ¿ es werden die Denkweichen neu gestellt und Fragen des Menschseins und des Selbstbewusstseins aufgeworfen, die bis in die Gegenwart aktuell geblieben sind. Das Seminar untersucht die Wurzeln der Aufklärung anhand der Bedeutung der Philosophinnen und stellt die Frage nach einer weiblichen Aufklärung. Der 30jährige Krieg veränderte massiv die ethischen Standards: wurde die Kriegsführung bis dato noch unter Einhaltung gewisser menschlicher Standards praktiziert, fielen nun die Schranken endgültig. Diese moralische Enthemmung, die sich anhand an Glaubensfragen entzündete und im Krieg ohne Schranken gelebt wurde, rief eine starke Gegenreaktion auf Seiten der Gebildeten hervor. An die Stelle der Autoritätshörigkeit trat nun ein neues Selbstbewusstsein. Dies gilt ebenso für die Philosophinnen der frühen Neuzeit: Sie reklamierten ihre Weltentwürfe und Nachdenklichkeiten in das Feld des Wissens und der Wissenschaften mit Appellen, Briefen, Autobiografien und Schriften. Mathematik, Forschung und naturwissenschaftlicher Entdeckerinnengeist paaren sich mit philosophisch-religiösen Fragen nach dem Sinn des Menschseins und seiner Verantwortung gegenüber der Welt. Durch Luthers Bestreben, die katholischen Frauenklöster aufzulösen kam es innerhalb der Reformation zu Reaktionen. Frauen, aus ihrem umfriedeten Bereich der katholischen Klöster gedrängt, suchen sich neue geistige Tätigkeitsfelder. Der Pietismus entfaltet sich nicht nur zu einer großen Erneuerungsbewegung des Protestantismus, sondern gewann zunehmend auch als kulturelle, soziale und politische Bewegung an Bedeutung. Aber nicht nur Denker und Erneuerer waren in dieser Strömung aktiv, auch die Rolle der Frauen und die große Anziehungskraft, die der Pietismus auf diese ausübte, werden im Seminar herausgearbeitet. Die Reformimpulse wurden von den Frauen aufgegriffen und weiterentwickelt. Sie waren federführend im Ausbilden einer neuen Kultur, deren Zentrum die Lebenspraxis im ethischen Sinn wird. Der Pietismus beeinflusst die gesamte Alltagspraxis und das Verhältnis der Geschlechter: Frauen übernahmen Leitungsfunktionen, reflektierten ihr Leben und ihr Eheleben, ihren Glauben. Ihr Anliegen bestand neben Gelehrsamkeit und Frömmigkeit darin, eine nicht nur religiös orientierte Mädchen- und Frauenbildung zu propagieren und diese argumentativ und praktisch Grund zu legen. Untereinander waren die Frauen in ein Netzwerk eingebunden, dass eine besondere Frauentradition erschuf, aber auch der Austausch mit gebildeten Männern und Philosophen wurde genauso kultiviert wie der Kontakt mit dem eigenen Geschlecht. Im inhaltlichen Feld zeigt sich eine stark religiöse Dimension und gleichermaßen formieren sich massive Freiheitsbestrebungen im Denken, Angriffe werden mit Ironie geführt, der eigene weibliche und aufgeklärte Weltentwurf gewinnen an Bedeutung. Wurde dieser Diskurs bereits in der Renaissance begonnen in der Frage der Gleichwertigkeit der Geschlechter so wird nun mit dem Wunsch nach geistiger Erneuerung sowohl im Glauben als auch im Feld des Wissens eine praktische Umwertung für das eigene Geschlecht und ein Handlungsvollzug für die Dimensionen des Menschseins angestrebt. Daraus ergibt sich eine große Dynamik zwischen geistigem Konservatismus innerhalb des Glaubens und den Bestrebung einer radikalen Neuerung durch die Forderungen der Aufklärung. Der Beginn der 13.11.2007 18:25 Onlinekovo Philosophie 57 von 61 http://kovo.philo.at/index.php?wt=alle Neuzeit zeigt sich in einem großen Spannungsfeld wieder streitender Kräfte: zwischen religiösen Neuerungsbewegungen wie Protestantismus und Pietismus, der Hexenverfolgung als Eingrenzungs- und Abwertungssystem gegen der Autorität der Frauen und dem Versuch, diesen unruhigen und grausamen Zeiten mit aufklärenden Gedanken, Taten und Werken zu begegnen. Anmeldung: Beschränkte TeilnehmerInnenzahl, max. 45 Außereuropäische Philosophie - Philosophie in Lateinamerika Heinz Krumpel VO 2 Std., Freitag den 12. Oktober 16 - 20 Uhr HS 3B Samstag den 13. Oktober 9 - 14 Uhr HS 3B Donnerstag den 17. Januar 16 - 18 Uhr 3C, 18-20 2G Freitag den 18. Januar 16 - 20 Uhr, HS 3B Samstag den 19. Januar 9 - 14 Uhr, HS 3B, Beginn: 12.10.2007 (180225) Fächer: § 4/1/7, BA: M 8.2, PP § 57.6; 3 ECTS Kommentar: Die Lehrveranstaltung trägt aufbauenden Charakter und eignet sich für Anfänger und Fortgeschrittene. Gegenstand ist der wechselseitige Zusammenhang von Mythos, Utopie und Aufklärung. Ausgangspunkt bildet der aktuelle lateinamerikanische Diskurs über Identität und Geschichte im Kontext von Vergleich und Wechselwirkung zwischen lateinamerikanischem und europäischem Denken. Hierbei wird nicht nur auf den hispanoamerikanischen Kulturbereich, sondern auch auf das portugiesisch sprechende Brasilien Bezug genommen. Einleitend wird ein historischer Gesamtüberblick zur Geschichte und Aktualität des philosophischen Denkens in Lateinamerika gegeben. Schwerpunkte der Lehrveranstaltung sind: Hermeneutik und Interkulturalität; Tradition; Fortschritt; Abhängigkeit; Unterentwicklung; vom Barock zur Moderne; Alexander von Humboldt und die Gültigkeit seiner Ideen für das 21. Jahrhundert; Mythos und Lebensform; das romantische Bewusstsein; Rezeption und Transformation europäischer Ideen in Brasilien; Positivismus; sozialkritisches und theologisches Denken; zum Wechselverhältnis zwischen Philosophie und Literatur (Jorge Luis Borges, Ernesto Sábato, Julio Crtázar, Cesar Vallejo, Mario Vargas Llosa, Gabriel García Márquez, Alejo Carpentier, Octavio Paz). Literatur: Heinz Krumpel, Identität und Differenz. Goethes Faust und Alexander von Humboldt. In Alexander von Humboldt im Netz VIII, 14, 2007. Heinz Krumpel, Philosophie und Literatur in Lateinamerika - 20. Jahrhundert, Verlag Peter Lang, Frankfurt am Main 2006. Heinz Krumpel, Aufklärung und Romantik in Lateinamerika. - Identität, Vergleich und Wechselwirkung zwischen lateinamerikanischem und europäischem Denken - Verlag Peter Lang, Frankfurt am Main 2004. Heinz Krumpel, Universalität und Partikularität in Lateinamerika - die katholische und protestantische Vernunft, in Intellectus Universales, Wien 2004. Heinz Krumpel, La Presencia de Valores Culturales de la Ilustración - Mediaciones Culturales entre América Latina y Europa, in Quadrivium/ revista trimestral, UAEM Toluca, México 2003. Heinz Krumpel, Ilustración, Romanticismo y Utopia en el siglo XIX, in signos históricos, UAM Iztapalapa /México 2001. Heinz Krumpel, Auklärung im lateinamerikanischen Kulturraum des 18. Jahrhunderts, in Concordia, Internationale Zeitschrift für Philosophie Nr. 39, Aachen 2001. Heinz Krumpel, Die deutsche Philosohie in Mexiko, Verlag Peter Lang, Frankfurt am Main 1999. Heinz Krumpel, Notas Introductorias a la Filossofia Clásica Alemana, UAEM/ Toluca, México 1995. Heinz Krumpel, Philosophie in Lateinamerika, Akademie-Verlag Berlin 1992. Queer-Studies Gudrun Perko SE 2 Std., Freitag, 12.10.: 15 - 18 Uhr, HS 2G Samstag, 27.10.: 10 - 13.45 Uhr, HS 2G Freitag, 30.11.: 11 - 18 Uhr, HS 2G 13.11.2007 18:25 Onlinekovo Philosophie 58 von 61 http://kovo.philo.at/index.php?wt=alle Freitag, 7.12.: 11 - 18 Uhr, HS 2G, Hs. 2G NIG, Beginn: 12.10.2007 (180300) Fächer: § 4/2/2, BA: M 13; 5 ECTS Kommentar: Der Begriff Queer etablierte sich in den USA als Bezeichnung eines politischen Aktivismus und einer Denkrichtung, den Queer-Theorien bzw. Queer-Studies. Diese werden seit geraumer Zeit auch im deutschsprachigen Raum mit unterschiedlichen Akzentuierungen diskutiert. Von philosophischem Interesse ist jene Variante von Queer-Studies, die sich als spezifische Form von Gender-Theorien und als spezifische Form von Diversity-Theorien versteht und als solche intendiert, eindeutige Identitätsmodelle und Identitätspolitiken zugunsten von Pluralitätsmodellen und Pluralitätspolitiken zu dekonstruieren. Im Zentrum steht hierbei die Überlegung, wie die Vielfalt menschlicher Seins- und Daseinsweisen in einer Gesellschaft zugunsten der Gerechtigkeit im Sinne von Social Justice unter Beibehaltung von Differenzen gestaltet werden kann. Nach einer Einführung in Queer-Studies und Konzeptionen der Gerechtigkeit im Sinne von Social Justice wird es in der Lehrveranstaltung vertiefend um die Frage ihrer Verknüpfung in Bezug auf jene gesellschaftlichen Regulativa gehen, über die der Status von Menschen bestimmt wird. Anmerkungen: Erreichbarkeit der Lektorin: [email protected]; www.perko-profundus.de Anmeldung: Beschränkte TeilnehmerInnenzahl, max. 45 Interface Wissen/Technologie: Epistemische Technikfolgen Judith Simon SE 2 Std., Mi 16:00-19:00, Hs. 2H NIG, Beginn: 10.10.2007 (180317) Fächer: § 4/2/3(Wissenschaft), BA: M 5.3, PP § 57.6; 5 ECTS Kommentar: Technikfolgenabschätzung untersucht traditionellerweise soziale, ökologische, politische und ökonomische Folgen von Technologien, wie z.B. der Bio-, Nano- oder Computertechnologien. Neuere Ansätze erweitern das Spektrum möglicher Folgen von Technologien - je nach betrachteter Technologie - noch um ethische, psychologische oder anthropologische bzw. um materiale, sozial-kulturelle und subjektivitätsbezogene Folgen. Zudem wird der Begriff der Technikfolge durch eine Betrachtung der Wechselwirkung zwischen Technologien und eben diesen Faktoren abgelöst. Bei dieser Fülle der untersuchten Folgen ist es umso erstaunlicher, dass eine direkte Adressierung der epistemischen Folgen allenfalls sporadisch stattgefunden hat. Im Zentrum des Seminars sollen also jene Folgen stehen, welche Technologien auf Vorstellungen und Konzeptionen von Wissen selbst haben - und ebenso die Rückwirkung dieser Wissenskonzeptionen auf die Entwicklung neuer Technologien. Im Seminar sollen grundlegende Kenntnisse verschiedener Ansätze innerhalb der Technikfolgenabschätzung vermittelt werden, sowie insbesondere unter Rückbindung an erkenntnistheoretische Fragen die Konzepte der epistemischen Folgen und Voraussetzungen beleuchtet werden. Ziel der LV ist zunächst ein einführendes Verständnis sowie eine Kritik verschiedener Ansätze der Technikfolgenabschätzung sowie insbesondere deren erkenntnistheoretische Erweiterung um die Konzepte der epistemischen Folgen und Vorraussetzungen von Technologien. Zudem soll das Seminar zur kritischen Auseinandersetzung mit dem Wechselverhältnis von Wissen und Technologie (Fokus: IuK-Technologien) anregen. Anmerkungen: Das Seminar findet teilgeblockt statt. Weitere Informationen unter: www.univie.ac.at/wissenschaftstheorie unter Judith Simon. Anmeldung: Beschränkte TeilnehmerInnenzahl, max. 25 Ethik - Introduction to Ethics Christoph Kletzer PS 2 Std., Mittwoch, 31.10.: 9-11 Uhr HS 3C Freitag, 14.12.: 9-14 Uhr HS 3E 13.11.2007 18:25 Onlinekovo Philosophie 59 von 61 http://kovo.philo.at/index.php?wt=alle Samstag, 15.12.: 9-14 Uhr HS 3E Montag, 17.12.: 9-14 Uhr HS 3A Dienstag, 18.12.: 9-14 Uhr HS 3A , Beginn: 31.10.2007, 9-11 (180215) Fächer: § 3/2/3 und § 2/5 , BA: M 6.1, PP § 57.2.6; 4 ECTS Kommentar: The course introduces students to a selection of the main problems in moral philosophy from an Anglo-American perspective. Topics to be discussed: the status and nature of ethical claims, varieties of consequentialism, the concept of rights, moral relativism and deontological foundationalism. Anmerkungen: Unterrichtssprache: Englisch Anmeldung: Beschränkte TeilnehmerInnenzahl max. 45; unter: www.univie.ac.at/uvo Literatur: A reading list will be provided in the preliminary session and can be found on http://homepage.univie.ac.at/christoph.kletzer/assets/Reading.pdf Wissenschaftstheorie - Geschichte des wissenschaftlichen Denkens Karen Gloy VO 2 Std., Mo 12.11.: 9 - 14 Uhr 3B Di 13.11.: 9 - 11 Uhr 2i / 11 - 12 Uhr 3F Mi 14.11.: 9 - 11 Uhr 2i / 11 - 13 Uhr 3B Do 15.11.: 9 - 11 Uhr 3D / 12 - 14 Uhr 2i Fr 16.11.: 9 - 13 Uhr 2i Sa 17.11.: 9 - 13 Uhr 2i, Beginn: 12.11.2007 (180214) Fächer: § 4/2/3, BA: M 5.5, PP § 57.2.4; 3 ECTS Wissen und Gesellschaft - Encycpédie et ordre des connaissance Pierre Wagner SE 2 Std., Mo 8.10. 11 - 13 3E Fr 12.10 11 - 13 3E Mo 15.10 11 - 13 3E Fr 19.10 11 - 13 3E Mo 22.10 11 - 13 3E Mo 29.10 11 - 13 3E Mo 5.11. 11 - 13 3E Fr 9.11 11 - 13 3E Mo 12.11 11 - 13 3E Fr 16.11 11 - 13 3E Mo 19.11 11 - 13 3E Fr 23.11 11 - 13 3E Mo 26.11 11 - 13 3E Fr 30.11 11 - 13 3E Mo 3.12. 11 - 13 3E Fr 7.12 11 - 13 3E, Hs. 3E NIG, Beginn: 08.10.2007 (180331) Fächer: § 3/2/4, BA: M 5.3, PP § 57.2.4; 5 ECTS Kommentar: Entreprendre la constitution d'une encyclopédie, c'est s'engager dans un travail philosophique. Il s'agit en effet non seulement de décider du contenu de l'encyclopédie, mais également de déterminer une hiérarchie et un ordre des connaissances, et d'orienter le parcours d'étude de celui qui en fera usage. Diderot en avait parfaitement conscience lorsqu'il écrivait que " l'Encyclopédie ne pouvait être que la tentative d'un siècle philosophe ". Dans ce cours, je voudrais examiner le problème philosophique de l'ordre des connaissances dans l'Encyclopédie de Diderot et d'Alembert, et proposer une comparaison avec des auteurs qui ont conçu l'ordre des connaissances d'une autre manière, par exemple Descartes, Leibniz ou Auguste Comte. Nous pourrons aussi proposer une comparaison avec la pensée d'autres philosophes. Anmerkungen: Unterrichtssprache: Französisch Literatur: COMTE, Cours de philosophie positive, Leçons 1 et 2. 13.11.2007 18:25 Onlinekovo Philosophie 60 von 61 http://kovo.philo.at/index.php?wt=alle DIDEROT ET D'ALEMBERT, 1751, Discours préliminaire de l'Encyclopédie, Paris, Vrin, 2000. Deutsche Übersetzung, Einleitung zur Enzyklopädie, Meiner Verlag, 1997. DESCARTES, " Lettre-préface à la traduction française des Principes de la philosophie " (deutsche Übersetzung ?) DESCARTES, Regulae ad directionem ingenii, Regula 1. Deutsche Übersetzung, Regeln zur Ausrichtung des Erkenntniskraft, Regel 1, Meiner Verlag. LEIBNIZ, " Le genre humain¿ ", in Gerhardt, Die philosophische Schriften von G. W. Leibniz, bd. VII, s. 157-173. (Weitere Literatur zu Beginn des Semesters). Grundkonzepte der Cognitive Science Franz-Markus Peschl VO 2 Std., Mo 9:00-13:00, Hs. 2i NIG, Beginn: 01.10.2007 (180316) Fächer: § 4/2/3(Wissenschaft), BA M 5.5, PP § 57.6; 3 ECTS Anmerkungen: http://www.univie.ac.at/wissenschaftstheorie/peschl/ Bergson/La Pensèe/et le mouvant Pierre Wagner SE 2 Std., Montag 08.10. 16-18 HS 3E Mittwoch 10.10. 18-20 HS 3A Montag 15.10 16-18 HS 3E Mittwoch 17.10 18-20 HS 3E Montag 22.10 16-18 HS 3E Mittwoch 24.10 18-20 HS 3A Mittwoch 31.10 18-20 HS 3A Montag 05.11 16-18 HS 3E Mittwoch 07.11 18-20 HS 3A Montag 12.11 16-18 HS 3E Mittwoch 14.11 18-20 HS 3A Montag 19.11 16-18 HS 3E Mittwoch 21.11 18-20 HS 3A Montag 26.11 16-18 HS 3E Mittwoch 28.11 18-20 HS 3A Montag 03.12 16-18 HS 3E Mittwoch 05.12 18-20 HS 3A, Beginn: 08.10.2007 (180332) Fächer: § 4/2/4 (Kultur), BA M 11, PP § 57.3.2; 5 ECTS Kommentar: En 1934, Bergson publie son dernier livre, un recueil d'essais et conférences intitulé La Pensée et le mouvant. Il y expose ou reprend quelques-unes de ses thèses les plus célèbres, sur le temps et la perception du changement, la vérité et le mouvement rétrograde du vrai, l'intuition comme méthode philosophique, la métaphysique et la science, la nature des problèmes philosophiques. La lecture de ce livre, également très remarquable pour ses qualités littéraires, nous fait découvrir la pensée de l'un des grands philosophes français du XXe siècle. Anmerkungen: Unterrichtssprache: Französisch. Anmeldung: Beschränkte TeilnehmerInnenzahl, max. 45 Literatur: Henri Bergson, La pensée et le mouvant, Paris, Presses universitaires de France, 2003. Deutsche Übersetzung: Denken und schöpferisches Werden, (Weitere Literatur - insbesondere Sekundärliteratur - zu Beginn des Semesters). Politik, Sozialphilosophie - Holocaust Kurt Rudolf Fischer SE 2 Std., ab Montag 08.10.2007 13-15 Uhr im HS 2G bis Mo. 10.12.2007 zusätzlich Samstag 17.11 und 01.12.2007 10-13 Uhr im HS 2G, Beginn: 08.10.2007 (180279) Fächer: BA: M 6.3; 5 ECTS Anmeldung: Beschränkte TeilnehmerInnenzahl, max. 45 13.11.2007 18:25 Onlinekovo Philosophie 61 von 61 http://kovo.philo.at/index.php?wt=alle Philosophische Theologie Rudolf Langthaler VO 3 Std., wird 4-stündig abgehalten und endet daher schon zu Semestermitte Do 18:00-20:00 und Fr 10:00-12:00 Hs. 47 HG, Hs. 47 HG, Beginn: 04.10.2007 (010148) Fächer: 4.5 ECTS; Pflichtvorlesung für den 2. Studienabschnitt der StR: Katholische Fachtheologie (A011), Katholische Religionspädagogik (A012), Lehramtsstudium im Unterrichtsfach Katholische Religion (A020) Kommentar: In dieser 3-stündigen Vorlesung soll die Frage nach Gott (das Verhältnis philosophische Theologie - Offenbarungstheologie, 'natürliche Theologie', das Problem der Gottesbeweise), wie sie in den maßgebend gewordenen Gestalten der abendländischen Philosophie ausgebildet wurde, in historischer und systematischer Hinsicht entfaltet werden. Aber auch gegenwärtige Versuche einer phil. Gottesrede sollen vorgestellt werden. Ebenso sollen die wichtigsten (einflussreichsten) Positionen einer phil. Religionskritik behandelt werden. Anmerkungen: Beschränkte TeilnehmerInnenzahl, max. 120 Literatur: Literaturhinweise zu Beginn der Vorlesung. Prüfungsrelevante Ersatzlektüre für berufstätige Studierende: wird im Laufe des Semesters bekannt gegeben bzw. ist im Sekretariat erfragbar Nach Übereinkunft (n.Ü.) Recht und Moral - Konzepte des Bösen von Kant bis 9/11 Klaus Dethloff VO 2 Std. (180193) Fächer: § 3/2/3, BA: M 6.4, PP § 57.2.5; 3 ECTS PP / PPP (Besondere LVs für das Lehramtsstudium PP/PPP) Institutsgruppe Philosophie | Letzte Änderung: 06. October 2007 17:12:46 13.11.2007 18:25