4. Stunde Geophysikalische Prospektion Geophysikalische Informationen: Interpretation der Daten in Bezug auf geologische Muster: lithologische Differenzierung, räumliche Beziehungen zwischen Gesteinstypen, Strukturen, stratigraphische Abfolgen, leitfähige Zonen, Erzkörper etc.. Kombinierte Anwendung mehrerer Methoden, z.B. Magnetik plus Induzierte Polarisation zur Lösung einer Fragestellung. Interpretationen: Erfahrung, Labor-Simulationen, Informationen aus bekannten Beispielen, Modellierung (Variationen der bekannten geologischen Fakten eines Gebietes, bis Modell mit Messergebnissen annähernd übereinstimmt). Oft essentiell in „green fields“ mit wenig geologischen Informationen auf der Suche nach Erzkörpern (Radiometrie für U, Magnetik für Eisenerz, Elektrische Methoden für Sulfide u.a.). Beginn mit airborne geophysics. In explorierten Gebieten mit Erzkörpern („brown fields“): Muster/Charakteristika vergleichen mit neuen Ergebnissen auf der Suche nach tief verborgenen Erzkörpern (meist begrenzt auf einige 100 m Tiefe; Noise überlagert Anomalie bis zur Unkenntlichkeit mit wachsender Tiefe; rules of thumb: z.B. IP bis in Tiefe von etwa 45 mal der Dimension des Erzkörpers; EM: Tiefe mehr als das 5-fache der Distanz zwischen Transmitter und Receiver). Anwendung in verschiedenen Stadien der Prospektion und Exploration: Vorbereitung: Sammlung geophysikalischer Daten aus dem Explorationsgebiet (meistens magnetische und gravimetrische Daten auf regionaler Basis vorhanden (Behörden wie Geologische Dienste), z.T. auch lokale Surveys (Behörden, Firmen)); Originaldaten vergleichen mit publizierten Karten! Dito. mit geologischen Informationen! Einbindung von Luftbiledern! Frühe Erkundung: airborne geophysics für regionale Anomalien, niedrige Flughöhe, enge Linienabstände; meist Magnetik und Elektromagnetik, in Zusammenhang mit geologischer Kartierung. Gute Informationen zur Unterstützung der Kartierung, besonders in Gebieten mit Bodenbedeckung und wenig Aufschlüssen. Prospektion (Target-Suche): Bodengeophysik zur exakten Lokalisierung von Anomalien, Anwendung zusätzlicher geophysikalischer Methoden und Kartierung Exploration und darüber hinaus: Bodengeophysik (Lokalisierung für Bohrungen) und Bohrlochgeophysik: meist: Widerstandsmessung, IP, Elektromagnetik. Seltener verwendet in Mineralexploration (häufiger in Öl-Gas-Prospektion): Gravimetrie und Magnetik, Seismik (wichtig in Ölexploration zur strukturellen Analyse). Airborne geophysical Survey: Vorteile: • schnell (z.B. einige 100 km line survey mit airborne electromagnetics pro Tag gegenüber 3-5 km am Boden), • • • • billig pro Flächeneinheit (für Elektromagnetik plus Radiometrie plus Magnetik: 1/4 bis 1/5 der Kosten für Bodengeophysik), weniger Prospektionsaktivitäten als Vorbedingung nötig, aber genaue topographische Karten, eventuell fotographische Aufnahme des Befliegungsgebietes. Genaue Lokalisierung der Messlinien. mehrere Methoden gleichzeitig, keine Behinderung durch Topographie, Bewuchs, Moore und Seen. Gute Einsicht aus der Luft in Aktivitäten der Konkurrenz! Nur sinnvoll über große Flächen, nicht für wenige km2. Begrenzung: Wetterbedingungen (Flughöhe weniger als 150m über Grund, visuelle Navigation früher, heute GPS-Einsatz; exakte Fluglinienpositionen notwendig; alte Daten ohne genaue Lokalisierung kaum brauchbar!). Größere Genauigkeit als Bodensurvey, aber mit weniger Details und geringerem Kontrast (Bodensurvey mit engeren Messlinien möglich, mit mehr Methoden und verschiedener Ausrüstung). Helikopter: bessere konstante Flughöhe über topographisch schwierigem Gebiet, langsam (bessere Genauigkeit), Landung falls nötig und Fortsetzung. Aber sehr teuer, nur 1/3 der Linienlänge/Tag zu erreichen, kurze Flugzeiten. Mehrere Methoden, meist benutzt (in dieser Reihenfolge): Magnetik, Magnetik plus Radiometrie; Magnetik plus Elektromagnetik; Elektromagnetik. Auch Gravimetrie (Helikopter, begrenzter Einsatz). Anwendung z.B. für sulfidische Erze, Kimberlite: mit airborne magnetics und electromagnetics, enge Messrouten; Kartendarstellung, Bestimmung irrelevanter Anomalien (Elektrizitätsleitungen, größere Fe-Schrottmengen, Pipelines); übrige Anomalien mit Bodengeophysik zu prüfen. Bodengeophysik: • Zur Aufsuche von Anomalien (falls keine airborne geophysics durchgeführt, aber seltener Fall), • zur genauen Lokalisierung von Anomalien aus Fernerkundung und airborne geophysics, • ergibt auch Kontrastverbesserung gegenüber airborne survey und zusätzliche Details, • geologische Detailaufnahme (Gesteinstyp), eventuell zusätzliche Verfahren wie Gravimetrie, IP, Widerstandsmessung etc. zur Festlegung von Bohrungen. Bodengeophysik auch über geochemischen Anomalien oder aus geologischen Gründen, falls Mineralisation vermutet wird, einschließlich Detailuntersuchungen innerhalb einer Anomalie. Vor allem elektrische Surveys und EM. Auch für geologische Informationen (Kartierung). Anwendung der Methoden in Mineralexploration: Magnetik: Laterale Kontraste der Suszeptibilität. Reicht von Oberfläche bis zur CurieIsotherme. Für Hilfe bei Kartierung und für Suche nach Erzkörpern: • Gesteinstypen mit unterschiedlichen Anteilen magnetischer Minerale (Magnetit, Magnetkies, Ilmenit), z.B. Magnetit-reiche mafische Intrusion, Kontaktzone um Intrusion mit kontakt-metasomatischem Magnetit, • • strukturelle Trends, eventuell Tiefe, Form; primäre magmatische und sedimentäre Prozesse, sekundäre Prozesse mit Bildung (Magnetit in Kontaktzonen zu Intrusiva) oder Zerstörung (hydrothermale Prozesse und begleitende Mineralisationen) von Magnetit. . Anzeichen für lithologischen Kontrast, Falten, Störungen, Anreicherungen magnetischer Minerale (Fe- und Fe-Ti-Oxide: Magnetit, Titanomagnetit, Ilmenit, Titanohämatit; Sulfide: Magnetkies, Greigit (Fe3S4)). Starke Anomalie: • Hinweis auf Magnetit-Erz (z.B. BIF), • Magnetit-reiche mafische Intrusion (Gabbro etc.), • Magnetit-haltige felsische Intrusion (früher: I-type granite), vulkanische Ablagerungen im Kontrast zu benachbarten felsischen Intrusionen, zu rhyolitischem Vulkanismus, zu den meisten sedimentären Gesteinen (falls nicht selbst Magnetit-reich); • metamorphe Fe-haltige Sedimente mit starkem Kontrast (Bildung von Magnetit durch Metamorphose, auch Kontaktmetamorphose). Radiometrie: Gamma-ray spectrometry und total-radiation radiometrics, aus bis etwa 50cm Tiefe. Bodenradiometrie weniger für Geologie als für U-Vererzungen, Messung von eU-, eTh-, K-Strahlung, auch Radon-Messungen, z.B. U von einer UMineralisation oder einem Pegmatit mit U-haltigen Mineralen; Th von Monazit-haltigen Sanden, K von K-reichem Granit (gute Differenzierung innerhalb eines Batholithen mit diversen Intrusionsphasen!) Anwendung für Mineralvorkommen: • Uran-Vererzungen mit U, Th; • auch für Vorkommen von Sn, W, REE, Nb, Zr (die Th-und/oder U-haltige Minerale führen). • Eventuell für Mineralisationen mit Au, Ag, Hg, Co, Ni, Bi, Cr, Mo, Pb, Zn, falls Kontrast mit umgebenden Gestein durch Mineralisationsprozess (Serizitisierung (hoher K-Gehalt), Silizifizierung (kein bis sehr niedriger K, U, Th-Gehalt)). Verwendung stark begrenzt durch Mächtigkeit des Overburdens (absorbiert durch 50 cm Boden/Gestein; Schnee, Vegetation): Unterscheidung alluvialer Boden versus residualer Boden. Nacktes Gestein und Hügel unter dünner Bodenbedeckung: höhere Strahlung; alluviale Ebenen, Flüsse: gering. Topographie-Einfluss: Abhängigkeit der Intensität der Strahlung von Messhöhe über Grund (bei airborne survey)! Also: Kenntnis des Overburdens, gute topographische Karten (Photogeologie!), Gesteine. Kombination U und K für Interpretation z.B. U in Arkose, in U-haltigem Phosphatlager (U-Gehalte im Apatit etwa 20 bis 200 ppm). Geologische Anwendung in Kartierung von Alterationszonen um felsische und intermediäre Gesteinen (Serizitisierung), Suche nach und Bewertung von Phosphatvorkommen und einigen Seifenlagerstätten; Boden-Kartierung (verschiedene radiometrische Signaturen je nach Gesteinstyp, aus dem sie entstanden sind); verschiedene Kartendarstellung (für K, eU, eTh, ternäre Darstellung, eU/eTh-Verhältnis); auch als Ergänzung zu magnetischen Messungen bei der Kartierung; z.B. Nachweis alter Flussläufe (paleo-channels unter geringer Bedeckung). Elektrische Methoden: prinzipieller Vorteil von Bodengeophysik mit elektrischen Methoden durch direkten Kontakt mit Boden, benutzt hauptsächlich für Suche nach massiven Sulfiden. Zwei Quellen: ionische Leitfähigkeit (in Flüssigkeiten, Wasser in Poren) und elektronische Leitfähigkeit (in Metallen). Anwendungen: Hydrologie, sulfidische Mineralisationen, Strukturen, Lithologien. Elektromagnetik (einschließlich passiver Elektromagnetik: Audio frequency magnetics (AFMAG), und very low frequency magnetics (VLF)): elektrische Leitfähigkeit in obersten Krustenteilen mit lateralen und vertikalen Informationen über Tiefenbereiche bis 10 m; VLF bis 100 m, andere Verfahren bis 10 km; Besonders geeignet für massive Sulfidmineralisationen (hohe Leitfähigkeit, geringer Widerstand) in Gebieten mit geringer Oxidation (gemäßigte Klimate, arktische Gebiete), weniger für geologische Kartierung (z.B. für Lithologie-bedingte Leitfähigkeiten in Gebieten mit mächtigem Overburden und wenig Aufschlüssen). Oft kombiniert mit mehreren Methoden (aeromagnetics, radiometry), und Verwendung mehrerer elektromagnetischer Methoden „in einem Rutsch“. Relativ neu: TEM, für massive Sulfide, aber auch für disseminierte Mineralisationen (Porphyries), stratiforme Vererzungen, Kimberlite, Wasser-Ressourcen. Vorsicht: Graphitische Gesteine (leitfähig); leitfähiges Overburden, leitfähige Tonlagen! Widerstandsmessungen (resistivity): laterale und vertikale Leitfähigkeitsänderungen bis etwa 2 km Tiefe. „Nasse“ Gesteine notwendig! Meist für Bestimmung von • Overburden-Mächtigkeit (Porenwasser!), • Grundwasserspiegel, • Bedrock surface (wenn etwa horizontal) unter Bodenbedeckung, • Bestimmung der Ausdehnung von Massengesteinen, z.B. Tonlagerstätten (elektrisch polarisiert und daher geringer Widerstand, wenn feucht), Kieslinsen (wenn sauber, ohne Tonanteile) in Tonlagen, Kaolin über Graniten oder transportiert und abgelagert als ball clay in Depressionen; • massive Sulfid-Vererzungen, • argillic-alteration um hydrothermale Systeme. Mise à la masse: Nachweis leitender Körper, bis einige 100 m Eindringtiefe; selten verwendet, für Kartierung massiver Sulfid-Vererzungen (z.B. durch Bohrlochmessungen). Eigenpotential: vertikale Änderungen der Eh/pH-Werte durch elektrische Leiter, bis einige 100 m; Sulfid-Vererzungen mit fortdauernder Oxidation (Freisetzung von Ionen!), Grundwasser. Induzierte Polarisation (IP): sehr „populär“, bis etwa 2 km Tiefe, laterale und vertikale Informationen; reagiert auf Porenwasser und metallische Minerale (mit metallischem Glanz) sowie Tone (OH-haltig) und Zeolite (H2O in „Käfigen“!); nahe null für Sandstein, deutlich in Tonen, sehr stark in Graphit, metallischen Sulfiden; für base metal exploration!! Besser für disseminierte Mineralisationen (größere Oberfläche der Sulfide, ab etwa 0.5 Vol.% metallic luster minerals nachweisbar) als für massive, bedded Sulfides und Gangvererzungen ( hierfür aber besser als elektrische Widerstandsmessungen). (Auch Pyrit reagiert!!), nicht für ZnS (kein metallic luster)! PbS: geringe Anomaliestärke. Großer Aufwand (Personal, langsam). Gravimetrie: Prinzip: Laterale Dichtekontraste, von Oberfläche bis einige km tief reichende Messdaten. Kleine Körper nicht nachweisbar. Im airborne survey i. allg. wenig verwendet, aktuelle Effekte sehr klein, Schwierigkeit der Korrektur (Topographie); eher für Detail-Untersuchungen am Boden und als Ergänzung zur Interpretation anderer geophysikalischer Anomalien. Im wesentlichen: Abgrenzung von lithologischen Einheiten, Struktur-Interpretation. Zur Auffindung von Erzkörpern: • hohe Schwere: massive Chromitite (aber meist zu kleine Erzkörper für Nachweis), Hämatit/Magnetit-Erzkörper, eventuell Baryt, seltener: massive Sulfidlagerstätten; die massive Sulfid-Lagerstätte Neves Corvo/Portugal, größte Lagerstätte im Iberischen Pyritgürtel, gefunden durch Bohrungen in 350 m Tiefe auf einer gravimetrischen Anomalie (detaillierte Boden-Gravimetrie); auch im Tiefbau (Bleiberg/Österreich: Lokalisierung von dichten/schweren Pb-Zn-Erzkörpern). • niedrige Schwere: Salzstöcke, verwitterte Kimberlite. Daten können zur Abschätzung der Größe eines Körpers verwendet werden. Seismische Methoden: laterale und vertikale Informationen, tief eindringend; hohe Kosten, schwierige Interpretation vor allem im Größenbereich von Minerallagerstätten und in Gebieten mit starker Tektonik und starker Alteration. Zur Bestimmung von bedrock configuration (Kohle, Salz, Erdöl/Erdgas), Schichtgrenzen, Schichtmächtigkeiten in Gebieten mit alluvialer Überdeckung (z.B in Placer-Exploration mit Hammerschlagseismik), Bestimmung von Grundwasserhorizonten. Ground penetrating Radar: ähnliche Bilder wie Seismik; nur wenige m bis 10er m Eindringtiefe, stoppt an Grundwasserspiegel (Explorations-Verwendung in diesem Fall: veränderte Abbaubedingungen unterhalb des Wasserspiegels, dadurch höhere Kosten); Abbildung von Diskontinuitäten; verwendbar für Lokalisierung von Gängen und Bruchzonen, Mächtigkeitsbestimmung des overburden, Lokalisierung alter Abbaue in produzierender Lagerstätte, Suche nach alluvialen und marinen Seifenlagerstätten (auch Paläochannels onshore, Stratigraphie, Mächtigkeit und Ausdehnung von Kies- und Gerölllagen). Bei Satellitenaufnahmen: Reflektionen an Oberflächenstrukturen. Thermische Messungen: Messung des thermischen Flusses oder der thermischen Leitfähigkeit im Bohrloch, bzw. bei Remote sensing: thermal inertia (hier nur bis 5 cm Eindringtiefe), Vergleich von Messergebnissen von Tages- und Nachtaufnahmen (verwendbar für Kartierung zur Unterscheidung lithologischer Einheiten). Bohrloch: für Geothermie, selten in der Mineralexploration (eventuell für oxidierende Sulfid-Mineralisationen: Wärmeentwicklung (Grubenbrände durch rasch oxidierenden Pyrit bekannt!) oder aktive hydrothermale Systeme). Remote sensing (Infrarot-Messungen): geothermische Exploration, eventuell Nachweis höherer Oberflächentemperaturen durch Sulfid-Oxidation. Remote Sensing: Messung der spektralen Reflektion und des Albedo (Intensität der diffusen Streuung des Lichtes), Oberflächeninformation. (s. Präsentation „Satelliten“), LaserLuminiszenz Bohrloch geophysical logging: magnetisches und gravimetrisches logging selten, Seismik und Radiometrie wichtig in Ölexploration, wenig in Mineralexploration. Hier: Widerstandsmessung, IP, Elektromagnetik; mise à la masse (zur Untersuchung der Fortsetzung von Mineralisationen zwischen Bohrlöchern mit angetroffener Mineralisation) und andere Verfahren (s. Präsentation „Bohrungen“). Aufgaben des Geologen Entscheidungsfindung: welche Informationen werden erwartet? Was kann die Geophysik (welche Verfahren) unter den gegebenen geologischen Bedingungen leisten? Welche Informationen können nicht erwartet werden? Unter Budget-Aspekten (Geophysik ist eine der teuersten Maßnahmen in der Exploration): gibt es eine (kostengünstigere) Alternative? Planung in Zusammenarbeit mit Geophysiker!! (In-house-Geophysiker: einfach; andernfalls mit unabhängigem Geophysiker als Consultant, nicht mit Kontraktor (Business-Interesse!): geologische Information (Tektonik, Lithologie, Typ der erwarteten Mineralisation (Erzminerale, massive oder disseminierte Vererzung, Alterationen)), bereits vorhandene geophysikalische Ergebnisse. Auswahl der Methode, der Instrumente und geophysikalische Strategie: Aufgabe des Geophysikers, nicht des Geologen! Wichtige Punkte zur Vorbereitung: Beginn: Erstellung eines geophysikalischen Explorations-Modells: • alle geologischen Informationen; • Grenzen bezüglich Kosten, Zeit, zeitliche Abfolge • Festlegen: Gebietsgröße, Detailgenauigkeit, Ausrichtung und Abstand der Messlinien und Genauigkeit der Lokalisierung (survey line control), Format der Daten, eventuell Auswertung, generelle Topographie, saisonale Bedingungen Vorbereitung für Messungen • Infos durch Geologen: geologische Bedingungen (Diskontinuitäten, lithologische Kontraste für physikalische Charakteristika wie Dichte, Leitfähigkeit, magnetische Suszeptibilität); Störquellen (natürliche (leitfähiges Overburden, Sumpfgebiete) und künstliche (Pipelines, Bergwerke etc.); Zugangsbedingungen (Gelände, rechtliche Fragen); Infrastruktur (Campsite, Reparatur- und Wartung etc.) • Zeitraum (Jahreszeiteneinfluss) für Befliegung und Bodensurvey, KontraktorAuslastung, Einplanung zeitlicher Verzögerungen (Geräteausfall, Wetterbedingungen, andere Probleme) • Gemeinsame Geländebegehung über Anomalie, Aufschlüsse; eventuell Proben für Messung im Labor • Survey control: Karten, Luftbilder; Messlinien vorbereiten • Planung von Bohrungen für Informationen über Stratigraphie, Mächtigkeiten, Probenahme (Infos für Geophysiker und Geologen) Koordinierung der Arbeiten für zusätzliche Kartierung, Ausdehnung des Messgebietes, zusätzliche Messmethoden. Schlussarbeiten: Dateninterpretation, zusätzliche geologische Informationen, Festlegung der ersten Bohrpunkte. Beispiele: Regionaler Survey (einige 100 km2), aeromagnetische Karte vorhanden. Fragen: ausreichende Information oder neuer, detaillierter Survey nötig? Werden die Targets auf Magnetik reagieren, wird es lithologisch oder tektonisch begründete Anomalien geben? Sollten gleichzeitig andere Verfahren (Elektromagnetik, Radiometrie) angewendet werden (Zusatzkosten versus zusätzliche Information)? Topographie: Helikopter oder Starrflügelflugzeug? Kosten für Kontrakt-Supervision und Interpretation? Lokaler Survey auf massive Sulfide auf Prospekt von einigen km2: einige Erzkörper mit SP (Eigenpotential) Survey im regionalen Gebiet lokalisiert, andere vermutlich nicht registriert. Notwendig, neuen, detaillerten Survey mit SP durchzuführen (kostengünstiges Verfahren) zusätzlich zu vorgesehener Anwendung anderer und teuerer Verfahren zur vollständigen Evaluierung? Andere Methoden überall anwenden oder auf bestimmte Anomalien beschränken? Konflikte mit geochemischem Survey-Team: line cutting (Schneisen durch Vegetation) and pegging (Markierung) auf regelmäßigem Muster, Distanzen aber nicht immer brauchbar für Anwendung geophysikalischer Verfahren (Widerstandsmessungen, Elektromagnetik, IP mit konstanten Kabel- oder Elektroden-Abständen, oft nicht mit Grid des geochem. Survey übereinstimmend, dann zusätzliche Kosten für neue Schneisen etc.!). Kontrakte Mit Geophysiker als Adviser: z.B. Methoden, Survey-Parameter (z.B. Messlinienabstände und Orientierung), Festlegung der Anforderungen an Endbericht und Datendarstellung. Geophysiker: technische Fragen wie Toleranzen der Messgenauigkeit und der Navigation (bei Air borne Survey), Instrumentenauswahl, Datenkontrolle und Verarbeitungsprozeduren. Supervision der aktuellen Arbeit durch Geologen entsprechend Kontrakt (Sicherheit, Umwelt, Tag-für-Tag Planung, volle Tagesleistung, gute und vollständige Feldnotizen, Datenreduktion, Paperwork). Üblicherweise keine Interpretation (Kombination mit geologischen Daten) mit Kontraktor vereinbart sondern mit unabhängigem oder in-houseGeophysiker.