Baum des Jahres 2010

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Baum des
Jahres 2010
Die Vogel-Kirsche verfügt über viele
bemerkenswerte Eigenschaften. In der Krone
einer freistehenden, erwachsenen VogelKirsche können sich bis zu einer Million Blüten
befinden. Sie sind für Bienen, Hummeln und
andere Insekten eine der wichtigsten
Nektarquellen, weshalb Imker die Kirschblüte
besonders schätzen.
Die Blätter sind länglich oval, zugespitzt, 6 bis
15 cm lang und 3,5 bis 7 cm breit. Der Rand ist
unregelmäßig und grob gesägt. Die Blätter sind
auf beiden Seiten grün, die Oberseite ist kahl,
auf der Unterseite sind die Nerven in der
Jugend behaart. In der Knospenlage sind die
Blätter gefaltet. Der Blattstiel ist 2 bis 5 cm
lang.
Wilde Vogel-Kirschen kommen vor allem
am Waldrand und in der freien Landschaft
vor, wo sie allerdings von Kultur-Kirschen
schwer zu unterscheiden sind. Die Früchte
der Wildform sind jedoch deutlich kleiner,
nur 1 cm dick, ihre Kronen schlanker. Oft
erkennt man bei Kulturkirschen am Stamm,
meist in etwa 2 m Stammhöhe, knollenartige Verdickungen an der Stelle, an der
die Bäume gepfropft wurden.
Die Früchte sind fast kugelig bis ellipsoid,
schwarzrot und haben einen Durchmesser von
6 bis 25 mm. Das Fleisch ist süß, bei den Wildformen leicht bittersüß. Der Steinkern ist eiförmig-länglich und glatt und bei den Wildformen
7 bis 9 mm lang, bei den kultivierten Formen 9
bis 16 mm. Die Blütezeit liegt im April und Mai,
die Fruchtreife im Juli.
Vogel-Kirschbäume können im Wald bis 30 m,
im Freistand bis 20 m hoch und maximal 150
Jahre alt werden. Der Stamm kann oberhalb
der Wurzelanläufe etwa einen Meter dick werden. Etwas sehr Schönes sind KirschbaumAlleen in der Landschaft. Man findet sie aber
heute äußerst selten, da diese Baumart nicht
die optimale für schnell und stärker befahrene
Straßen ist.
Liebe Bürgerinnen und Bürger in Garbsen,
die Vogel-Kirsche ist Baum des Jahres 2010 der 22. Jahresbaum, ausgelobt vom
Kuratorium „Baum des Jahres“.
Die Vogel-Kirsche (Prunus avium L.)
strahlt im April ins Land. Sie ist die Mutter
aller Süßkirschen, denn diese ist eine
Varietät der Vogel-Kirsche. Im Frühjahr ist
die Vogel-Kirsche ein Blütenmeer, im
Sommer begehrte Frucht, im Herbst hat
sie feurige Blattfarben und im Winter eine
schicke Rinde – wenn es um Ästhetik
geht, spielt die Kirsche ganz vorne mit.
Die Vogel-Kirsche gehört in die Familie der
Rosengewächse, wie die meisten Obstbaumarten sowie viele besonders schön
blühende Sträucher und zur Unterfamilie
der Steinfrüchtigen.
Vorkommen
Nährstoffe und Feuchtigkeitsbedarf
Das natürliche Areal der Vogel-Kirsche erstreckt sich über große Teile Europas (mit
Ausnahme von Nordosteuropa und Teilen der
Mittelmeerküsten) bis nach Vorderasien und
Nordafrika. Dabei ist man heute am Rande des
Areals allerdings oft nicht sicher, ob die Vorkommen dort von Anpflanzungen aus verwildert sind oder schon natürlich vorhanden
waren.
Hinsichtlich der Ansprüche an Nährstoffe und
Feuchtigkeit ist die Vogel-Kirsche sehr genügsam, sie kann sogar als Pionierbaum auf
Schuttflächen wachsen.
Eingebürgert ist die Vogel-Kirsche auch in
Nordamerika und Vorderindien. Schon in der
Stein- und Bronzezeit wurde der Kirschbaum
wegen seiner Früchte nördlich der Alpen genutzt, das weiß man von Kirschkernfunden in
Pfahlbauten. Kultiviert wird er hier seit etwa
2.000 Jahren. Die Vogel-Kirsche ist eine häufige Baumart des Flach- und Hügellandes, sie
kann Ihnen aber auch in über 1.000 m Höhe
begegnen, z.B. im Schwarzwald und in den
Alpen, im Gebirge wächst sie schließlich nur
noch strauchförmig.
Die höchsten bekannten europäischen Vorkommen sind mit fast 1.700 m Höhe in den
Alpen beschrieben, vermutlich dort auch mit
Unterstützung des Menschen.
Feuchtigkeitsbedarf
Die Vogel-Kirsche ist eine Halbschattenbaumart. In der Jugend ist sie relativ schattentolerant, braucht dann aber bald mehr Licht und im
Alter eine freie Krone.
Klimawandel - frosthart
Aufgrund ihrer Hitze- und Trockenheitstoleranz
wird die Vogel-Kirsche tendenziell vom Klimawandel eher profitieren, weil sie dadurch
gegenüber anderen Baumarten konkurrenzkräftiger wird.
Ihr Vorkommen konzentriert sich auf
Waldränder, Südhänge und Auenwälder, in
denen sie 7 Wochen Überflutungen aushalten
kann. Sie ist sehr frosthart, allerdings spätfrostempfindlich. Das ist vor allem für die
Blüten ein Risiko, denn dann gibt es keine
Früchte. Dies ist mit ein Grund, warum die
später blühende Sauer-Kirsche im Obstbau
heute bevorzugt wird.
Es gibt natürlich nicht nur den aktuellen Jahresbaum 2010, die Vogel-Kirsche, sondern
davor auch verschiedene andere interessante
Baumarten die seit 1989 als Baum des Jahres
gekürt wurden und alle auch in Garbsen zu
finden sind:
1989 Stiel-Eiche,
1990 Buche,
1991 Sommer-Linde,
1992 Berg-Ulme,
1993 Speierling,
1994 Eibe,
1995 Spitzahorn,
1996 Hainbuche,
1997 Eberesche,
1998 Wildbirne,
1999 Silberweide,
2000 Sandbirke,
2001 Esche,
2002 Wacholder,
2003 Schwarz-Erle,
2004 Weiß-Tanne,
2005 Rosskastanie,
2006 Schwarzpappel,
2007 Waldkiefer
2008 Walnuss
2009 Berg-Ahorn
Der Bürgertipp wurde mit freundlicher Unterstützung der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald – Bundesverband e.V. (SDW)
erarbeitet. Die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald e.V. ist Mitglied im Kuratorium
„Baum des Jahres“. www.sdw.de oder
www.baum-des-jahres.de
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