- PRESSEMITTEILUNG Baum des Jahres 2010 : die Vogel-Kirsche Der Baum des Jahres 2010 ist die Vogel-Kirsche, auf luxemburgisch : Vullekiischtebam, französisch : Merisier, latein : Prunus avium . Die Vogel-Kirsche ist die « wilde » Verwandte der Süsskirschen unserer Obstwiesen. Die Früchte der Vogel-Kirsche sind wesentlich kleiner und bitterer als die der Zuchtformen. Wie es der Name andeutet, sind Vogelkirschen besonders beliebt bei Vögeln, allen voran Stare und Amseln. Angelockt von der roten Färbung fallen oft ganze Schwärme über die Bäume her und verzehren die süßen Früchte. Da die Kirschkerne mitgefressen und in der Regel an anderer Stelle unverdaut ausgeschieden werden, leisten die Vögel einen wichtigen Beitrag zur Samenverbreitung der Kirschbäume. Auch zur Befruchtung ihrer Blüten sind Kirschbäume auf tierische Hilfe angewiesen. Zur Blütezeit im April summen Tausende von Bienen und Hummeln durch die Baumkronen. Im Gegenzug für ihre Bestäubungsdienste erhalten die Insekten Pollen und Nektar als Nahrung. Die weißen Kirschblüten erscheinen vor dem Blattaustrieb. Deshalb sind blühende Kirschbäume weithin sichtbar. Da Kirschbäume anspruchslos sind, kommen sie auf nahezu allen Standorten vor - in Schluchtwäldern, Auwäldern, Eichenmischwäldern und auf Pionierstandorten. Aufgrund ihres größeren Lichtbedarfs beschränkt sich ihr Vorkommen in schattigen Buchenwäldern auf den Waldrand. Im Herbst fallen die Kirschbäume mit ihren leuchtend orangerot gefärbten Laubblättern ins Auge. Die Blätter der Vogel-Kirsche sind oval bis elliptisch mit einer langgezogenen Spitze. Der Blattrand ist unregelmäßig gesägt. An den Blattstielen befinden sich Nektardrüse mit dem der Baum Ameisen anlockt, die, als Gegenleistung für den süßen Saft, Raupen und andere Schädlinge in Schach halten. Im blattlosen Zustand, ist die Vogel-Kirsche leicht an der typischen Ringelborke zu erkennen, die sich mit zunehmendem Alter in Querbändern ablöst. Kirschbäume können bis 30 m hoch und 150 Jahre alt werden, meist erreichen sie aber nur 80 bis 100 Jahre. Das rötliche Holz der Kirschbäume ist als Möbel- und Furnierholz begehrt. Neben dem Holz und den Früchten, finden auch die Kirschkerne Verwendung, als Füllung für Wärmekissen. Früher wurde zudem der an Verletzungen austretende Baumsaft, das Kirschgummi, genutzt – als Bestandteil von Farben und Klebstoff und, in Wein aufgelöst, als Hustensaft. ______________________________________________________________________ Januar 2010