Fürbitte-Schulungs-Kurs (ITC) in Quebec, Kanada

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ICCRS LEITERINFORMATIONEN
Schulung für (neue) Leiter der CE
ausgabe XXII, Nummer 1
international catholic
charismatic renewal services
m dienste der charismatischen
erneuerung in der
katholischen kirche seit 1972
ICCRS Leiterinformationen
Geführt vom Heiligen Geist:
Ich bin ein Leiter –
was ist, wenn ich
nicht mehr von Gott
höre?
Charles Whitehead
Veranstaltungsbericht:
Fürbitte-SchulungsKurs (ITC) in Quebec,
Kanada
Cyril John
Fragen an den Theologischen
Ausschuss von ICCRS:
Gibt es ein Charisma
prophetischer
Träume?
Januar - Februar 2016
Geführt vom Heiligen Geist:
Ich bin ein Leiter – was ist, wenn ich
nicht mehr von Gott höre?
Charles Whitehead
Jeder Leiter möchte und muss
von Gott hören, wenn er oder sie
Gottes Absichten erfüllen soll,
um genau zu wissen, was er von
ihm oder ihr möchte. Aber wir
wissen, es gibt Zeiten im Leben eines jeden
Christen, wenn der Himmel verschlossen und
Gott weit weg scheint und der Heilige Geist
schweigt. Wir brauchen nur über das Leben
von manchen der größten Heiligen zu lesen,
um Beispiele dafür zu finden – diese Erfahrung
ist nichts Seltenes. In solchen Zeiten brauchen
wir die Gnade des treuen Ausharrens; wir
müssen feststehen in unserem Glauben,
glauben, dass Dornbüsche nach wie vor Feuer
fangen und dass Gott nach wie vor zu denen
spricht, die das letzte umsetzen, dass sie ihn
haben sagen hören.
Eine geistliche Wüste.
Wenn ein Leiter diese Art Wüstenerfahrung
macht, ist es besonders schmerzlich. Warum?
Da Menschen an ihre Leiter hohe Erwartungen
stellen. Ein Leiter muss immer leiten, und das
heißt zu wissen, was Gott von der Gruppe,
Gemeinschaft oder Gemeinde will, für die er
verantwortlich ist. Man erwartet von ihnen,
dass sie die Stimme Gottes des Heiligen Geistes
hören und die Menschen entsprechend leiten.
Die Last solch hoher Erwartungen hat viele gute
Leiter zerbrechen lassen. Wie kann ein Leiter
also dieses Problem überwinden, vor allem
wenn Gott schweigt?
“
Ich glaube nicht, dass sich solche Wüstenerfahrungen immer vermeiden lassen. Nach
seiner Taufe durch
Johannes am Jordan
führte der Geist
Jesus in die Wüste,
wo er vierzig Tage
vom Teufel versucht
wurde. Auch heute
wird Gott seine
Leiter manchmal in
die Wüste führen, so
dass wir uns einem Teil unseres Lebens stellen
müssen, wo etwas hinterfragt, geheilt oder
gereinigt werden muss, um uns auf Kommendes
vorzubereiten. Eine solche herausfordernde
Das ist ein Problem für
alle Leiter – die Arbeit
für den Herrn vor den
Herrn der Arbeit zu
stellen.
”
Erfahrung geht oft einer machtvollen, gesalbten Zeit des Dienstes voraus. Aber das ist nicht
immer der Fall – öfter verursachen wir selbst
eine Wüstenerfahrung. Wie tun wir das und wie
können wir es vermeiden?
Mein geistliches Leben.
Normalerweise tun wir es, indem wir unser
eigenes geistliches Leben vernachlässigen,
indem wir zu wenig Zeit mit dem Herrn im Gebet
verbringen, beim Lesen des Wortes Gottes und
dem Empfang seines sakramentalen Lebens.
Mit anderen Worten, wir sind zu beschäftigt, für
ihn zu wirken, um uns das rechte Maß an Zeit zu
nehmen, um sein Leben zu empfangen. Das ist
ein Problem für alle Leiter – die Arbeit für den
Herrn vor den Herrn der Arbeit zu stellen. Mit
anderen Worten, wir sind so beschäftigt für ihn,
dass wir keine Zeit übrig haben, die wir mit ihm
verbringen können. Unsere persönliche Zeit mit
dem Herrn muss immer unsere höchste Priorität
sein – nur dann können wir wirksam seine Werke
tun. Aktivität, die nicht aus in seiner Gegenwart
verbrachter Zeit kommt, ist normalerweise
eine Verschwendung von Zeit und Energie. Ein
Prediger namens Duncan Campbell, der im
Herzen einer großen Erweckung zwischen 1949
und 1953 auf den Inseln nördlich von Schottland
war, schrieb:
“Es sind Tage vieler Aktivitäten in der Gemeinde
und der missionarischen Arbeit, aber wir
müssen daran denken, dass kein Maß an Dienst
für unseren König ausgleichen kann, wenn wir
den König selbst vernachlässigen. Ich glaube
nicht, dass dem Teufel allzu sehr dran liegt,
zwischen uns und unsere Arbeit zu kommen;
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Januar - Februar 2016
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woran er wirklich interessiert ist, ist sich zwischen uns und
Gott zu stellen. Manch ein christlicher Mitarbeiter hat seine
Spiritualität im Grab seiner Aktivität begraben.“
Ernüchternde Worte! Wir tun gut dran, im Gedächtnis zu
behalten, dass er zunehmen und ich abnehmen muss, und
damit das geschieht, müssen wir die Zeit beschützen, die wir
mit ihm verbringen.
Tägliche Zeit mit dem Herrn.
Seit dem Moment, als ich 1976 im Heiligen Geist getauft
wurde, merke ich, dass mein Tag ohne meine „Stille Zeit“ am
Morgen oft zum Kampf wird. Meine Gewohnheit ist, jeden
Tag mit einer Zeit von Lobpreis, Schriftlesung, Gebet (teils
in Sprachen), sorgfältigem Horchen auf die Impulse des
Heiligen Geistes und etwas Fürbitte zu beginnen. Ich habe
entdeckt, dass ich, wenn ich die Stimme Gottes nicht mehr
zu hören scheine, zum letzten Mal zurückkehren muss, wo
mir bewusst war, dass er zu mir gesprochen hat, und wieder
darüber nachdenken, was er da gesagt hat. Habe ich umgesetzt, was er mir da aufgetragen hat? Oder schien es zu
herausfordernd, zu schwierig, so dass ich es beiseitegelegt
und dann vergessen habe? Es ist immer wichtig, wenn Gott
zu mir spricht, ich darf es nie ignorieren, beiseitelegen oder
vergessen. Er verschwendet nie seine Zeit oder unsere mit
ICCRS
International Catholic
Charismatic Renewal Services
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Unwichtigem. Wie Jesus immer auf die Stimme seines Vaters
gehört hat, müssen wir auf die Stimme Jesu hören und das
umsetzen, was er sagt. Wenn wir das nicht tun, werden wir
oft merken, dass wir seine Stimme nicht mehr hören können.
Jesus selbst sagt uns in Joh 8,47: „Wer aus Gott ist, hört die
Worte Gottes; ihr hört sie deshalb nicht, weil ihr nicht aus
Gott seid“. An einen Leiter gerichtet sind das harte Worte,
aber was ich unterstreichen möchte, ist, damit wir sagen
können, wir gehören zu Gott, müssen wir nahe bei ihm
bleiben und täglich Zeit mit ihm verbringen. Unsere persönliche Beziehung zu Jesus muss stark bleiben. „Meine Schafe
hören auf meine Stimme; ich kenne sie und sie folgen mir“.
Joh 10,27.
Gewissenserforschung.
Uns als Leiter kann es auch hindern Gottes Stimme zu
hören, wenn wir Sünde in unserem Leben haben oder es
uns vielleicht an Liebe und Vergebung mangelt. Mit Blick
darauf muss ich mir Zeit nehmen für eine echte Gewissenserforschung – bin ich in meiner Sichtweise ungewollt
zu weltlich geworden, denke zu sehr an Erfolg, Popularität,
Status? Oder muss ich Probleme in meinen Beziehungen
bereinigen, einen Kollegen um Vergebung bitten, vielleicht
zugeben, dass ich Unrecht hatte und jemand anderes Recht?
Hebr 5,14 erinnert uns: „Feste Speise aber ist für Erwachsene,
deren Sinne durch Gewöhnung geübt sind, Gut und Böse
zu unterscheiden“. Natürlich kann es unbekannte Sünde in
meinem Leben geben, und dies kann verhindern, dass ich
die Stimme des Herrn höre. Wir müssen uns immer jener drei
bekannten Bereiche von Sünde bewusst sein, denen Leiter
oft ausgesetzt sind: Geld, Sex, Macht. Für unbekannte Sünde
gibt es nur eine Lösung – sie ohne Aufschub zugeben und
bekennen, in dem Wissen, dass der Herr uns immer vergibt
und uns wiederherstellt. Wenn wir das tun, wird eine weitere
Blockade beseitigt, um Gottes Stimme zu hören.
Es mag andere persönliche Gründe geben, warum wir als
Leiter nicht mehr von Gott hören, aber in meiner persönlichen Erfahrung ist der häufigste Grund, dass ich mir nicht
genügend Zeit nehme, einfach im Gebet beim Herrn zu sein.
Je beschäftigter wir sind, umso mehr müssen wir unsere
stille Zeit mit dem Herrn beschützen. Ja, natürlich müssen
wir jede Sünde in unserem Leben bereinigen, gute Beziehungen zu anderen pflegen und sicherstellen, dass wir uns
nicht von persönlichem Ehrgeiz bestimmen lassen, aber vor
allem müssen wir jeden Tag qualitativ hochwertige Zeit mit
dem Herrn verbringen, um seine Stimme zu hören. Er ist
immer da für uns, sind wir immer da für ihn?
Palazzo San Calisto, 00120 Vatikanstadt – Europa
+39 06 69 88 71 26/27
+39 06 69 88 72 24
www.iccrs.org
[email protected]
ICCRS Leiterinformationen ist eine internationale Publikation, die zusammen mit dem ICCRS Rundbrief veröffentlicht
wird. Es möchte Schulungsimpulse zu spezifischen CE Themen bieten.
Bitte kontaktieren sie das ICCRS Büro falls
sie eine Druckerlaubnis benötigen.
Der ICCRS Rundbrief ist kostenlos per
E-Mail erhältlich oder, gegen eine Gebühr
von 10 €, auch per Post.
Zusätzlich kann man die ICCRS
Leiterinformationen für 15 € im Jahr über
E-Mail abonnieren.
Januar - Februar 2016
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Veranstaltungsbericht:
Fürbitte-Schulungs-Kurs (ITC) in Quebec, Kanada
Cyril John
Der hl. Paulus unterstreicht die Priorität, die Fürbitte im Leben eines
Gläubigen haben sollte, wenn er sagt: „Vor allem fordere ich zu Bitten
und Gebeten, zu Fürbitte und Danksagung auf, und zwar für alle
Menschen, für die Herrscher und für alle, die Macht ausüben, damit
wir in aller Frömmigkeit und Rechtschaffenheit ungestört und ruhig
leben können“ (1.Tim 2,1-2). Die Kirche und die Welt sind heute mehr
Herausforderungen ausgesetzt, als wir bis heute in unserer Zeit erlebt
haben. Es ist nicht mehr leicht, Christ zu sein und seinen Glauben
zu praktizieren und zu leben. Die Überzeugung wächst immer mehr,
dass das, was heute am dringendsten gebraucht wird, Fürbitte für die
Kirche und die Welt ist. Man muss das Pferd vor den Wagen spannen.
Fürbitte sollte zum Zünder und dem ersten Antrieb der Mission der
Kirche werden.
Im Bewusstsein für die Notwendigkeit und Dringlichkeit der Fürbitte
versucht ICCRS mehr und mehr Bewusstsein für Fürbitte zu wecken
und auf der ganzen Welt Fürbitter zu wecken. Michelle Moran ergriff
als Präsidentin des ICCRS Rates mutig die Initiative, einen ICCRSUnterausschuss für Fürbitte ins Leben zu rufen, und übertrug mir
dessen Vorsitz. Als der ICCRS-Rat im November 2013 in Bethlehem
zusammenkam, unterbreiteten wir dem Rat einen Vorschlag bezüglich
eines Schulungskurses für Fürbitte. Nach Annahme des Vorschlags
durch den Rat erklärte sich das ICCRS-Ratsmitglied Denise Bergeron
aus der Provinz Quebec in Kanada bereit, die Veranstaltung bei sich
auszurichten. Somit wurde der erste Fürbitte-Schulungs-Kurs von
ICCRS vom 30. Juni bis 5. Juli 2015 in Montreal organisiert, mit der
Erneuerung und dem Centre de Priere l’Alliance als Gastgeber. 500
Fürbitter aus 31 Ländern nahmen an dem Schulungskurs teil.
In ihrer Grundsatzrede sagte Michelle: „Den Anregungen von
verschiedenen Menschen aus aller Welt folgend bin ich mehr und
mehr überzeugt, dass Fürbitte das Gebot der Stunde ist; wir müssen
es weiterhin fördern und Menschen schulen, sich aktiv in diesem
Dienst einzubringen“. Weitere Sprecher waren Cyril John (Indien),
Denise Bergeron (Kanada), Jude Muscat (Malta), Maria Jose Cantos
de Ortiz (Chile) und Cathy Brenti (Frankreich). Den Eröffnungsgottesdienst feierte Bishop Luc Bouchard. Kardinal Gérald Cyprien Lacroix,
Erzbischof von Quebec, Bischof Denis Grondin, Bischof Andre Gazaille
und andere Bischöfe standen an anderen Tagen des Schulungskurses
der Eucharistiefeier vor.
Der Schulungskurs unterstrich, dass Fürbitte über persönliche
Anliegen hinausgeht. Ihre Reichweite umfasst die Kirche, die Stadt,
die Nation und die Welt, die Gebet brauchen. Im Bittgebet tut Gott
etwas für uns; in der Fürbitte tut Gott etwas durch uns. Gott macht
uns eins mit Christus, dem großen Fürsprecher, in seinem Gebet
für die ganze Welt! In der Fürbitte beten wir zum Vater durch Jesus,
gelenkt und bevollmächtigt durch den Heiligen Geist. Oft ist, was wir
Fürbitte nennen im Grunde Bittgebet. Wir sagen Gott, was wir gerne
von ihm hätten. In der Fürbitte hingegen müssen wir uns vom Heiligen
Geist leiten und lenken lassen, wofür wir beten und wie wir beten
sollen. „ So nimmt sich auch der Geist unserer Schwachheit an. Denn
wir wissen nicht, worum wir in rechter Weise beten sollen; der Geist
selber tritt jedoch für uns ein mit Seufzen, das wir nicht in Worte fassen
können. Und Gott, der die Herzen erforscht, weiß, was die Absicht des
Geistes ist: Er tritt so, wie Gott es will, für die Heiligen ein“ (Röm 8,2627). Fürbitte ist in sich eine Geistesgabe. Einige andere Charismen, die
bei der Fürbitte zum Einsatz kommen könnten, sind: Sprachengabe,
Gabe der Auslegung der Sprachengabe, Wort der Erkenntnis, Wort
der Weisheit, Unterscheidung der Geister, Gabe der Prophetie, usw.
Während die Vorträge sich mit Themen befassten wie der bußfertige
Fürbitter, vertieftes Verständnis von Fürbitte, Berufung und Dringlichkeit der Fürbitte, wie man wirksam Fürbitte tun kann, Werkzeuge
der wirksamen Fürbitte, geistliche Kampfführung in der Fürbitte,
Fürbitte durch Fasten, Fürbitte und Leid, Fürbitte durch Maria, die
vier Räder der Fürbitte, usw., war das Thema, das am meisten Neues
brachte, prophetische Fürbitte. Darauf folgten zwei Workshops über
prophetische Fürbitte, die die Teilnehmer als sehr hilfreich erlebten.
Die Lehre über prophetische Fürbitte machte deutlich, dass die
Reichweite und Wirksamkeit des Gebets eingeschränkt wird, wenn
es durch unser eigenes Verständnis geleitet ist. Übereinstimmung mit
dem Willen Gottes ist eine notwendige Vorbedingung, damit Gebete
erhört werden. „Ihr bittet und empfangt doch nichts, weil ihr in böser
Absicht bittet…“ (Jak 4,3). Die Haltung des Fürbitters sollte sein: „Ja,
ich komme. … Deinen Willen zu tun, mein Gott, macht mir Freude“
(Ps 40,8-9). Viele Menschen meinen, Fürbitte bestehe darin, Gott eine
ganze Liste Gebetsanliegen vorzulegen. In der Fürbitte müssen wir
unsere Augen auf die Dinge ausgerichtet halten, die Gott in seinem
Herzen bewegen. Ja, jedes Mal, wenn sich eine Situation ergibt, die
Gebet erfordert, sucht der Herr nach Partnern: „Da suchte ich unter
ihnen einen Mann, der eine Mauer baut oder für das Land in die
Bresche springt und mir entgegentritt, damit ich es nicht vernichten
muss“ (Ez 22,30). Der Fürbitter wird zu einem vertrauten Mitarbeiter,
einem Adjutanten Gottes.
Dieses Bewusstsein half den Teilnehmern, über ihren gewohnten
Fürbittstil hinauszugehen und sich mehr auf die Führung des Heiligen
Geistes einzulassen, was sie und wie sie beten sollten. Während der
Workshops waren die meisten Teilnehmer imstande, Geistesgaben
einzusetzen und in der Fürbitte Gottes Willen zu unterscheiden. Die
Zeiten der Berichterstattung waren äußerst bereichernd; jede Gruppe
teilte die neuen Erfahrungen mit, die sie während der prophetischen
Fürbitte gemacht hatten. Alle Teilnehmer hatten Gelegenheit, das
Sakrament der Versöhnung zu empfangen. Eucharistiefeiern, Zeiten
der Anbetung und des Lobpreises waren wirklich gesalbte Zeiten der
Gnade und des Segens für alle. Die Centre de Priere l’Alliance Gemeinschaft leistete Großartiges, sich um die unzähligen Details bei der
Veranstaltungsorganisation zu kümmern.
Gegen Ende des Schulungskurses brachte eine Reihe von Ländern
ernsthaftes Interesse zum Ausdruck, eine ähnliche Veranstaltung in
ihrem Land zu organisieren. Da sie hier ein machtvolles Wirken des
Geistes wahrnimmt, beabsichtigt Michelle, sich für den Fürbitte-Schulungs-Kurs (ITC) als ICCRS-Initiative in allen Kontinenten, Regionen
und Nationen einzusetzen. Sie hat mich gebeten, den Schulungskurs für ICCRS zu koordinieren, wozu ich mich bereit erklärt habe.
Über weitere Einzelheiten wird der ICCRS-Rat entscheiden. Der Kurs
würde aus einer sechstägigen Schulung bestehen, die Fürbitt-Workshops und Fürbitteeinsätze beinhaltet. Vorschläge, die Schule im Juli
2016 im Kongo und im Dezember 2016 in Indonesien durchzuführen,
werden vom ICCRS-Büro bearbeitet.
Mehr als je zuvor benötigen die Kirche und die Welt mehr und eifrigere
Fürbitter. Jesus ruft uns alle als Partner für diesen Fürbittdienst. Sind
wir bereit, dem Herrn unser ‚ja‘ zu geben? Wenn Sie spüren, dass
Bedarf nach systematischer Schulung im Bereich der Fürbitte besteht,
um mehr engagierte Fürbitter zu finden, ist ICCRS bereit, Ihnen zu
helfen. Nehmen Sie dafür mit dem Direktor Kontakt auf. Möge der Herr
alle Fürbitter segnen!
Januar - Februar 2016
4
?
Fragen an den Theologischen Ausschuss von ICCRS:
Die theologische Kommission von ICCRS, wird im Moment geleitet von Dr. Mary Healy und steht in
Kontakt mit Theologen und Experten aus der ganzen Welt.
Falls Sie irgendwelche Fragen zur CE haben, schicken Sie diese bitte an [email protected]
Gibt es ein Charisma prophetischer Träume?
Ein Traum ist eine Abfolge von Bildern, Gedanken und Emotionen
im Kopf einer Person während des Schlafs. Wir verbringen einen
beträchtlichen Teil unseres Lebens im Schlaf, etwa acht Stunden von
vierundzwanzig. Kann Gott Träume verwenden, um mit uns zu kommunizieren? Natürlich kann er das, denn er tut es oft in der Schrift und
im Leben von Heiligen. Durch Träume spricht Gott manchmal auf eine
Weise zu uns, wie es unmöglich ist, während wir wach sind, ist unser
Kopf beschäftigt und in ablenkungsreicher Umgebung. Während wir
schlafen, kann Gott unsere Aufmerksamkeit in Beschlag nehmen! Ein
erstaunliches Beispiel ist, dass viele Moslems zum Glauben an Jesus
gefunden haben, nachdem er ihnen in ihren Träumen erschienen ist.
Die Schrift sagt, dass Gott zu seinen Propheten durch Träume spricht:
„Wenn es bei euch einen Propheten gibt, so gebe ich mich ihm in
Visionen zu erkennen und rede mit ihm
im Traum“ (Num 12,6). Aber Träume sind
nicht allein den Propheten vorbehalten.
In Ijob 33,14-15 heißt es: „Denn einmal
redet Gott und zweimal, man achtet
nicht darauf. Im Traum, im Nachtgesicht,
wenn tiefer Schlaf auf die Menschen
fällt, im Schlummer auf dem Lager.“ Zu
Pfingsten verkündete Petrus: „Ich werde
von meinem Geist ausgießen über alles
Fleisch. … eure jungen Männer werden
Visionen haben, und eure Alten werden
Träume haben“ (Apg 2,17).
Es gibt viele Beispiele, wie Gott sowohl
im Alten als auch im Neuen Testament
durch Träume zu Menschen spricht.
Josef hatte prophetische Träume, die
sich auf dramatische Weise auf den
Verlauf seines Lebens, seine Familie und viele andere auswirkten.
Seine ersten Träume machten seine Brüder wütend und eifersüchtig,
was dazu führte, dass sie ihn in die Sklaverei in Ägypten verkauften
(Gen 37,5-8). Später brachte seine prophetische Deutung der Träume
des Pharao, dass es sieben Jahre des Überflusses geben würde,
gefolgt von sieben Jahren der Hungersnot, den Pharao dazu, Nahrung
zu lagern, sodass Ägypten und die umliegenden Nationen Nahrung
hatten, um die mageren Jahre zu überleben (Gen 41:1-32).
Gott kommunizierte mit dem hl. Josef durch Träume, um ihm zu
sagen, er solle sich nicht fürchten, Maria zur Frau zu nehmen (Mt 1,1920). Gott benutzte Träume, um den Plan des Feindes zu offenbaren
und Josef zu warnen, nach Ägypten zu fliehen, um das Christuskind
zu retten (Mt 2,13).
Kann jemand ein Charisma der prophetischen Träume haben? Der
Katechismus definiert Charismen als „Gnadengaben des Heiligen
Geistes, die direkt oder indirekt der Kirche dienen: sie sind zum
Aufbau der Kirche, zum Wohl der Menschen und für die Nöte der
Welt geschenkt“ (799). Wichtig ist bei dieser Definition zu beachten,
dass der Zweck von Charismen ist, anderen zu dienen und die Kirche
aufzubauen. Dies stimmt mit der Lehre des hl. Paulus überein, der
schrieb: „Jedem aber wird die Offenbarung des Geistes geschenkt,
damit sie anderen nützt“ (1.Kor 12,7). Wenn jemand also ein Charisma
prophetischer Träume hat, sind die Träume von Gott gegeben, um
die Gemeinschaft der Gläubigen aufzubauen, zu ermutigen oder zu
warnen. Andererseits werden manche prophetische Träume einfach
zum Nutzen der Person gegeben, die sie hat, und sind somit keine
Charismen.
Wenn Gott auch durch Träume mit uns kommunizieren kann, ist es
wichtig zu beachten, dass viele Träume nicht Offenbarung Gottes
sind, sondern einfach Ausdruck unserer unbewussten Gedankenwelt.
Jesus Sirach warnt davor, Träumen allzu viel Glauben zu schenken,
indem er sagt, dass diejenigen, die an Träume glauben, wie Menschen
sind, die nach Schatten greifen oder
dem Wind nachjagen. „Sind [Träume]
nicht vom Höchsten zur Warnung
gesandt, so schenk ihnen keine Beachtung! Träume haben schon viele in die
Irre geführt, weil sie ihnen vertrauten,
sind sie gestrauchelt“ (Sir 34,6-7).
Wie unterscheiden wir also, ob ein
Traum eine Botschaft von Gott ist
oder einfach Ausdruck unserer unbewussten Gedanken? So ähnlich, wie wir
auch Prophetien prüfen.
Um Klarheit beten. Wenn ein Traum
besondere Intensität hat und vom
Herrn zu kommen scheint, bitte den
Herrn, deutlich zu machen, ob er durch
den Traum zu dir spricht, ob es zur
Ermutigung ist, zur Führung, Warnung
oder Verheißungen für die Zukunft. Bete um die Gnade, den Traum
korrekt zu verstehen und zu deuten.
Spüre dem Traum nach. Welche Emotionen ruft er hervor? Bleibt bei
dir ein Gefühl des Friedens zurück, bringt er dich näher zum Herrn
oder ruft er Angst oder Unruhe hervor? Letzteres wäre ein Zeichen,
dass er nicht von Gott ist. Stimmt sein Inhalt mit der Schrift und der
Tradition überein? Wenn nicht, ist er nicht von Gott.
Höre auf Gott. Sitze still vor dem Herrn und höre auf ihn. Bitte den
Herrn, dir seine Wahrheit zu offenbaren.
Suche geistlichen Rat. Bringe den Traum zu deinem geistlichen
Begleiter, der Leitung der Gebetsgruppe oder geistlichen Freunden,
denen du vertraust. Über Träume zu sprechen und die richtige
Deutung zu suchen ist biblisch. Der Pharao suchte bei Josef Rat über
seine Träume, und Ägypten wurde vor dem Verhungern bewahrt.
Unterscheidung. Nachdem du die Bedeutung des Traumes erkannt
hast, prüfe, ob er nur dir gilt oder dem weiteren Leib Christi. Ein Weg
ist, im Gebet die Deutung des Traumes zu erwägen und auf wen er
Auswirkungen hat. Auch das erfordert den Rat anderer.
ICCRS erhält viele Fragen über die Charismatische Erneuerung in der katholischen Kirche und wir tun unser Bestes diese mit Hilfe der theologischen Kommission zu beantworten.
Seine Mitglieder nehmen sich freundlicherweise die Zeit ihre Quellen sorgsam zu prüfen und zu würdigen. Einige der Fragen werden mit den entsprechenden Antworten in diesem
Abschnitt der ICCRS Leiterinformationen abgedruckt. Sie werden ausgewählt je nachdem wie relevant und hilfreich die Themen für Menschen innerhalb der CE sind.
Zugehörige Unterlagen
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