SS 2009 Chemische Übungen für Biologen (300030 UE, 4 Stunden, 8 ECTS) Chemische Übungen für Lehramt Biologie und Umweltkunde (300441 UE, 3 Stunden, 3 ECTS) Chemische Übungen für Lehramt Haushaltsökonomie und Ernährung (330045 UE, 3 Stunden, 3 ECTS) 3. Abschnitt: Kurstag 12 Praktischer Teil: Naturstoffchemie 1. Isolierung von Trimyristin und Myristicin aus Muskatnuss a) Isolierung von Trimyristin ............................................................................ 2 b) Isolierung der Aromastoffe .......................................................................... 3 2. Bestimmung der Verseifungszahl von Trimyristin a) Durchführung .............................................................................................. 3 b) Berechnung der Verseifungszahl (VZ) ........................................................ 4 Theorie 1. Fette 1.1. Allgemeines ...................................................................................................... 5 1.2. Gesättigte Fettsäuren ....................................................................................... 5 1.3. Ungesättigte Fettsäuren ................................................................................... 6 1.4. Biosynthese von Fettsäuren ............................................................................. 8 1.5. Verwendung ................................................................................................... 11 2. Aromastoffe 2.1. Allgemeines .................................................................................................... 12 2.2. Biosynthese der Aromaten a) Über Isopentenyldiphosphat ..................................................................... 12 b) Lineare Kombination von Acetylresten mit CoA ........................................ 14 c) Über Glucose ............................................................................................ 14 d) Über Kombination aus "C2"- und "C6 + C3"-Weg ...................................... 15 3. Inhaltsstoffe von Muskatnuss ............................................................................ 16 Fragen ......................................................................................................................... 17 2 Naturstoffchemie 1. Isolierung von Trimyristin und Myristicin aus Muskatnuss (in Zweiergruppen) a) Isolierung von Trimyristin Zermahlene Muskatnuss (etwa 10 g, das entspricht etwa 2-3 Nüssen, in elektrischer Mühle zermahlen) werden in einem 250 mL-Rundkolben (NS 29) mit 60 mL Dichlormethan (Methylenchlorid, CH2Cl2) am Wasserbad eine Stunde zum Rückfluss erhitzt (Dimrothkühler, Kochplatte mit Metallkasserol, Thermometer ohne Schliff zur Badtemperaturkontrolle. Siedepunkt Dichlormethan: 40°C). Stativstange Dimrothkühler Thermometer Kühlerklammer Kolbenklammer Rundkolben (Muskatnuß CH2Cl2) Metallkasserole (gefüllt mit Wasser) Kochplatte Danach wird über ein Faltenfilter in einen anderen 250 mL Rundkolben (NS 29) filtriert, der Rückstand zwei mal mit je 10 mL Dichlormethan gewaschen und die vereinigten Dichlormethanphasen am Rotationsverdampfer (siehe Kurstag 11) so vollständig wie möglich eingedampft. Der Rückstand wird in 70 mL Ethanol (denaturiert, 96%) aufgenommen und dabei kräftig umgeschwenkt. Es beginnt sofort die Kristallisation von Trimyristin. Nach etwa 15 Minuten kühlt man den Kolbeninhalt zuerst mit kaltem Wasser, dann mit einer Mischung aus Eis und Wasser. Nach einer halben Stunde wird das Trimyristin in einem Büchner-Trichter mit Papierfilter abgesaugt. (Wasserstrahlpumpe dabei über ein T-Stück mit der Absaugflasche verbinden und das volle Vakuum der Wasserstrahlpumpe erst gegen Schluss aufbringen.) Nach Abtrennen der Mutterlauge unterbricht man das Absaugen, übergießt mit 10 mL eiskaltem Ethanol, saugt ab, unterbricht abermals, übergießt nochmals mit 10 mL eiskaltem Ethanol und saugt wieder ab. 3 Büchnertrichter (mit Trimyristin) Gummikonus Absaugflasche (Myristicin und andere Aromastoffe in Ethanol) Das kristalline Trimyristin wird auf der Nutsche mindestens 30 Minuten gründlich abgesaugt (Niederschlag dazu abpressen) und dann möglichst vollständig in eine vorher gewogene Kristallisierschale übertragen. Man trocknet im Exsikkator über CaCl2 zunächst eine Stunde (bezüglich richtiger Handhabung des Vakuumexsikkators siehe Kurstag 5). Danach wird der Exsikkator vorsichtig belüftet und die Kristallisierschale samt noch feuchtem Niederschlag gewogen; das Gewicht wird notiert. Die Trocknung wird fortgesetzt bis eine halbe Stunde vor Ende des Kurstages. Die Ausbeute wird bestimm, anschließend wird das Trimyristin abgegeben. Protokollieren Sie die Arbeitsvorschrift, sowie die Ausbeute (in Gramm und %) des erhaltenen Trimyristins. b) Isolierung der Aromastoffe Die gesamte Ethanolmenge aus der Trimyristingewinnung (Mutterlauge und Waschungen) wird in einen sauberen 250 mL-Rundkolben gegossen. Das Ethanol wird am Rotationsverdampfer so vollständig wie möglich abdestilliert. Der Rückstand enthält das Myristicin neben anderen Aromastoffen. Die Gesamtmenge wird bestimmt. Protokollieren Sie die Gesamtmenge der Aromastoffe. 2. Bestimmung der Verseifungszahl von Trimyristin Die Verseifungszahl (VZ) gibt an, wie viel Milligramm KOH nötig sind, um 1 Gramm Fett zu verseifen. Durch Kochen mit ethanolischer KOH werden die Estergruppen des Glycerids gespalten (vergleiche den Esternachweis "Rojahn-Probe", Kurstag 7). a) Durchführung In einem sauberen, trockenen 100 mL Rundkolben (NS 29) wägt man 2 Gramm des trockenen Trimyristins möglichst genau ein. Man fügt mit der trockenen 25 mLVollpipette 25 mL 0,5 N ethanolische KOH-Lösung (bereitgestellt) zu und erhitzt 30 Minuten auf dem siedenden Wasserbad bei aufgesetztem Dimrothkühler zum Rückfluss. Nach dem Erkalten gibt man wenige Tropfen Phenolphthaleinlösung zu und titriert mit 0,5 N Salzsäurelösung (bereitgestellt) bis zum Verschwinden der Rotfärbung. Während man zum Rückfluss erhitzt, ermittelt man den HCl-Verbrauch für einen Blindversuch (für je 10 Praktikumsteilnehmer gemeinsam): 25 mL der ethanolischen KOHLösung werden 30 Minuten zum Rückfluss erhitzt, mit Phenolphthaleinlösung versetzt und mit 0,5 N Salzsäure bis zum Farbumschlag titriert. 4 b) Berechnung der Verseifungszahl (VZ) . N a b MGKOH Einwaage . Normalität der HCl mL HCl bei der Probe mL HCl im Blindversuch Molekulargewicht KOH (56,11) Menge Trimyristin in g Beispiel: Verbrauch 0,5 N HCl im Blindversuch 23,5 mL Verbrauch mit Probelösung 7,0 mL Einwaage 2,03 g Ergibt VZ = 16,5 · 0,5 · 56,11 / 2,03 = 228 Bei Annahme einer quantitativen Umsetzung mit der Kaliumhydroxidlösung, und der (sicher nicht zutreffenden) Annahme, das vorliegende Triglycerid wäre völlig einheitlich, kann man die Molekülmasse der im Triglycerid vorliegenden Fettsäurekomponente abschätzen: Im obigen Beispiel wurde durch die Fettspaltung 16,5 mL 0,5 N KOH verbraucht, das sind 8,25 mmol KOH. Bei Spaltung dreier Estergruppen pro Fettmolekül entspricht das (8,25 / 3 = 2,75 mmol Triglycerid. Die Einwaage war 2,03 Gramm; die molare Masse des Triglycerids ist daher 738. Zieht man davon den Glycerinanteil (d.i. CH2-CH-CH2, also 41) ab, so erhält man die dreifache molare Masse des Fettsäurerestes R-COO. Im Beispiel 738 - 41 = 697. Ein Fettsäurerest wäre daher 697 / 3 = 232. Vermindert um den Beitrag -COO (44) bleibt für den Rest R 232 - 44 = 188. Unter der Annahme, dass der Rest R gesättigt ist, ist seine Formel CnH2n+1. Daraus ergibt sich 188 = n·12 + 2n·1 + 1·1 oder 14 n = 187. n berechnet sich daraus zu 13,4. Der tatsächliche Wert für Myristinsäure ist 13. Protokollieren Sie: Arbeitsvorschrift, HCl-Verbrauch von Blindversuch und Probe, Berechnung der Verseifungszahl und Berechnung der Kohlenstoffzahl des Fettsäurerestes analog dem vorstehenden Beispiel. 5 Theorie 1. Fette 1.1. Allgemeines Fette und fettähnliche Stoffe (früher Lipoide) bilden zusammen die Gruppe der Lipide. Lipide sind wasserunlöslich, lösen sich aber in den meisten organischen Lösungsmitteln. Die Fette bestehen aus Estern des 1,2,3-Propantriols (Glycerins) mit drei Molekülen Fettsäure (Triglyceride) mit geringen Mengen an Di- und Monoglyceriden. OH O O O O C R O O C R O O C R OH O C R' O OH O C R'' Glycerin (1,2,3-Propantriol) Triglycerid OH O C R' OH OH Diglycerid Monoglycerid In der Lipidchemie werden die Fettsäuren meist mit Trivialnamen benannt, die vielfach auf das Hauptvorkommen zurückzuführen sind (Laurinsäure in der Pflanzenfamilie der Lauraceae, Myristinsäure in Myristicaceae etc.). Anzahl C-Atome Name Strukturformel gesättigte Fettsäuren 12 14 16 18 Laurinsäure Myristinsäure Palmitinsäure Stearinsäure ungesättigte Fettsäuren 16 18 18 18 Palmitoleinsäure Ölsäure Linolsäure α-Linolensäure Die biologisch wichtigsten Fettsäuren Es ist aber wesentlich sinnvoller, systematische Bezeichnungen zu verwenden, da dadurch Missverständnisse vermieden werden. Dazu müssen die Fettsäuren als Carbonsäuren nach den IUPAC-Regeln betrachtet werden. Da die systematische Bezeichnung in geschriebener Form meist recht lang ist, werden oft Kurzschreibweisen verwendet, die die korrekte Struktur der Fettsäuren eindeutig beschreiben können. 1.2. Gesättigte Fettsäuren In die (meist gerade) Anzahl der Kohlenstoffatome wird das C-Atom der Carboxylgruppe mit einbezogen. Eine definierte Abgrenzung der Fettsäuren innerhalb der Alkansäuren existiert nicht, die wichtigsten Fettsäuren haben aber eine Kettenlänge zwischen C12 und C22. Für die Kurzform wird nach einem großen C die Anzahl der Kohlenstoffatome angeführt, und, durch einen Doppelpunkt getrennt, die Anzahl der Doppelbindungen (0 bei gesättigten Fettsäuren). 6 Von den gesättigten Fettsäuren ist Palmitinsäure in der Natur am häufigsten, gefolgt von Stearinsäure. Gesättigte Fettsäuren mit ungerader Kohlenstoffzahl kommen in der Natur ebenfalls vor, wenn auch in sehr geringen Mengen. Kettenlänge 12 14 16 17 18 20 22 24 Systematischer Name Dodecansäure Tetradecansäure Hexadecansäure Heptadecansäure Octadecansäure Eicosansäure Docosansäure Tetracosansäure Trivialname Laurinsäure Myristinsäure Palmitinsäure Margarinsäure Stearinsäure Arachinsäure Behensäure Lignocerinsäure Kurzform C12:0 C14:0 C16:0 C17:0 C18:0 C20:0 C22:0 C24:0 Verzweigte Fettsäuren: Man kennt heute eine Vielzahl von natürlichen verzweigten Fettsäuren. Die meisten enthalten nur eine Verzweigungsstelle, und als Verzweigung eine Methylgruppe. Zwei charakteristische Verzweigungsstellen werden besonders benannt: Sitzt die Methylverzweigung am vorletzten Kohlenstoffatom, so spricht man von Isofettsäuren, sitzt sie am drittletzten, von Ante-isofettsäuren. 1.3. Ungesättigte Fettsäuren Zur Bezeichnung von ungesättigten Fettsäuren müssen mehrere Gesichtspunkte berücksichtigt werden. Beispiele: Ölsäure Die systematische Bezeichnung ist 9Z-Octadecensäure. Anzahl der C-Atome: 18 Anzahl der Doppelbindungen: 1 Position der Doppelbindung: eine DB ausgehend von C-9 Konfiguration der Doppelbindung: Z C18 C18:1 C18:1(9) C18:1(9Z) Linolsäure Die systematische Bezeichnung ist 9Z,12Z-Octadecadiensäure. Anzahl der C-Atome: 18 Anzahl der Doppelbindungen: 2 Position der Doppelbindungen: eine DB ausgehend von C-9, eine DB ausgehend von C-12 Konfiguration der Doppelbindungen: Z C18 C18:2 C18:2(9,12) C18:2(9Z,12Z) 7 Es muss darauf hingewiesen werden dass in der Fettsäurechemie die Bezeichnungen cis (statt Z) und trans (statt E) nach wie vor verwendet werden. Linolsäure wäre dann C18:2(9c,12c). Falls die Konfiguration aller Doppelbindungen in einem Molekül gleich ist, kann die Bezeichnung "all cis" Verwendung finden: C18:2(all cis). Die meisten natürlichen Polyenfettsäuren haben isolierte Doppelbindungen. In fast allen Fällen sind diese Doppelbindungen durch eine -CH2-Gruppe getrennt; man spricht von einem Divinylmethan-Typ. Sind die Doppelbindungen durch eine -CH2-CH2-Gruppe getrennt, so wird dies als Divinylethan-Typ bezeichnet. Fettsäuren mit konjugierten Doppelbindungen sind selten, ebenso Fettsäuren mit kumulierten Doppelbindungen. Neben der systematischen Nomenklatur werden aber noch andere verwendet, die die biochemischen Zusammenhänge besser verdeutlichen. Dabei wird nicht am Carboxylende zu zählen begonnen, sondern von der terminalen Methylgruppe, dem sogenannten ω-C-Atom her gezählt. Dabei wird vorausgesetzt, dass alle folgenden Doppelbindungen dem Divinylmethantyp angehören. Beispiele: α-Linolensäure Bezeichnung nach IUPAC: 9Z,12Z,15Z-Octadecatriensäure Kurzbezeichnung: C18:3(9Z,12Z,15Z) Alternativ: all-cis 9,12,15-Octadecatriensäure Vom Kettenende gesehen geht die erste Doppelbindung vom dritten Kohlenstoffatom (dem ω3-Atom) aus. Die Kurzbezeichnung wäre also: C18:3ω3 γ-Linolensäure Bezeichnung nach IUPAC: 6Z,9Z,12Z-Octadecatriensäure Kurzbezeichnung: C18:3(6Z,9Z,12Z) Alternativ: all-cis 6,9,12-Octadecatriensäure Vom Kettenende gesehen geht die erste Doppelbindung vom sechsten Kohlenstoffatom (dem ω6-Atom) aus. Die Kurzbezeichnung wäre also: C18:3ω6 Zur Vermeidung des griechischen Symbols ω verwendet eine andere Nomenklatur n- statt ω. In der Kurzbezeichnung entfällt dann das "C"; Kohlenstoffanzahl und Doppelbindungsanzahl werden nachgestellt. Für γ-Linolensäure also n-6-18:3. Arachidonsäure ist C20:4(5Z,8Z,11Z,14Z), Palmitoleinsäure ist C16:1(9Z). Zeichnen Sie Strukturformeln und formulieren Sie Kurzbezeichnungen in der ω-Nomenklatur. 8 Man unterscheidet in dieser Nomenklatur vier wichtige ω-Familien: Linolensäure-Familie ω3 Linolsäure-Familie ω6 (zu der die γ-Linolensäure gehört !) Palmitoleinsäure-Familie ω7 Ölsäure-Familie ω9 1.4. Biosynthese von Fettsäuren Um die Einteilung in die verschiedenen ω-Familien zu verstehen, muss man die Biosynthese der Fettsäuren betrachten. Grob gesprochen verläuft der Aufbau der Fettsäuren in zwei Schritten: • Bildung eines Startermoleküls • Kondensation von C2-Einheiten an das Coenzym-A-aktivierte Ende des Startermoleküls. In vielen Fällen ist das Startermolekül Acetyl-Coenzym A (Seite 9). Durch die Kondensation von C2-Einheiten erhält man dann Fettsäuren mit gerader Kohlenstoffanzahl. Ist das Startermolekül ungeradzahlig oder verzweigt, so werden die entsprechenden Fettsäuren mit ungerader C-Anzahl beziehungsweise verzweigte Fettsäuren gebildet. Dies ist der Grund, warum hauptsächlich iso- und ante-iso-Verzweigungen vorkommen. Einfach ungesättigte Fettsäuren werden in ähnlicher Weise wie gesättigte Fettsäuren produziert. Erst ab einer gewissen Kettenlänge wird über Zwischenstufen eine cisDoppelbindung ausgebildet (eine Möglichkeit ist die Reaktionsfolge der Abbildung auf S. 10, wobei die 2-trans-Doppelbindung nicht gesättigt, sondern zur 3-cis-Doppelbindung isomerisiert wird und erhalten bleibt). Danach kann eine weitere Verlängerung der Kohlenstoffkette der Fettsäure erfolgen. Dabei entfernt sich die Position der Doppelbindung von der Carboxylfunktion, während sie zum ω-C-Atom konstant bleibt: Biosynthese von Polyenfettsäuren Tiere können zusätzliche Doppelbindungen in Monoenfettsäuren nur zwischen der ursprünglichen Doppelbindung und der Carboxylgruppe einführen. Es ist zum Beispiel für den menschlichen Organismus unmöglich, aus Ölsäure (C18:1(9Z), ω9-Typ) die Linolsäure (C18:2(9Z,12Z), ω6-Typ) zu produzieren. Solche Fettsäuren müssen mit der Nahrung aufgenommen werden und werden daher auch essentielle Fettsäuren genannt. Bei ihrem Fehlen treten Mangelerscheinungen auf. Pflanzen hingegen bilden weitere Doppelbindungen meist zwischen der ersten Doppelbindung und der terminalen Methylgruppe. 9 Mit steigender Zahl an Doppelbindungen sinkt der Schmelzpunkt der Fettsäuren und der daraus abgeleiteten Fette. Bei Zimmertemperatur flüssige Fette bezeichnet man als (fette) Öle. In den nördlichen Ländern sind (fette) Öle weniger begehrt, daher wird hier ein Teil durch Sättigung (katalytische Hydrierung) von Doppelbindungen in bei Zimmertemperatur feste Fette umgewandelt (Fetthärtung → Margarine). Dabei reagiert als erste die von der Carboxylgruppe fernste Doppelbindung. Wichtig ist dabei die Isomerisierung von cis- zu trans-Doppelbindungen zu vermeiden, da die transFettsäuren gesundheitlich bedenklich sind (sorgfältige Auswahl der Katalysatoren bei der Hydrierung). Die in Wasser nicht löslichen Triglyceride werden zum biologischen Transport entweder in die Komponenten zerlegt und/oder emulgiert. Als Emulgatoren fungieren vor allem die Gallensäuren und unter anderem die Phospholipide. In letzteren ist einer der Fettsäurereste am primären C eines Triglycerids durch Phosphorsäure ersetzt. Im Lecithin z.B. ist diese Phosphorsäure dann zusätzlich mit einem Cholinrest verestert. Cholin ist das N-(2-Hydroxyethyl)-trimethylammonium, ein quarternäres Ammoniumion, mit entsprechendem Gegenion. Die Phospholipide besitzen Emulgiervermögen und ähneln den synthetischen oberflächenaktiven Substanzen. Fette stellen eine besonders energiereiche Nahrung dar: Kohlenhydrate und Proteine liefern bei physiologischer Verwertung nur etwa 17 kJ/g, Fette hingegen etwa 39 kJ/g. Die Energie überschüssiger Nahrungsmittel wird in Form von Depotfetten gespeichert, in Notzeiten werden sie wieder abgebaut. Aufbau und Abbau laufen über das AcetylCoenzym A in ähnlichen Reaktionsfolgen. 10 Zentrales Vehikel des Fettmetabolismus ist das Coenzym A. Darin ist Pantethein an Adenosindiphosphat als Phosphorsäureester angeknüpft. Pantethein ist ein Amid aus 2-Mercaptoethylamin (oder Cysteamin) und Pantothensäure. Pantothensäure, eine der Verbindungen der Vitamin-B-Gruppe, ist ein Amid aus β-Alanin (3-Aminopropansäure) und Pantoinsäure (2,4-Dihydroxy-3,3-dimethylbuttersäure). Die Ribose des Adenosindiphosphats ist an der OH-Gruppe des C-3 mit einer weiteren Phosphorsäure verestert. Beim Acetyl-CoA ist ein Essigsäurerest an die SH-Gruppe gebunden. Versuchen Sie, die Strukturformel des Pantethein zu zeichnen! Finden sie die einzelnen Bestandteile von Acetyl-CoA in der obigen Strukturformel! R H2C O P CO O CH2 Fett R' CO O CH C O H2C OH + Dihydroxyacetonphosphat; - 2[H] R'' CO O CH2 + ATP; - Glycerin, - ADP O C O S CoA Fettsäure, C16 (Palmitinsäure) O C S CoA -Ketosäure, C6 (3-Oxocapronsäure) + CoA-SH - CH3-CO-S-CoA - CoA-SH, - ADP + CH3-CO-S-CoA, + ATP O C S CoA Fettsäure, C4 (Buttersäure) - 2[H] + 2[H] O C - H2O S CoA , -ungesättigte Fettsäure, C4 (Crotonsäure) + H2O OH O C + 2[H] S CoA -Hydroxyfettsäure, C4 (3-Hydroxybuttersäure) - 2[H] O O C S CoA -Ketosäure, C4 (Acetessigsäure) + CoA-SH - CH3-CO-S-CoA - CoA-SH, - ADP + CH3-CO-S-CoA, + ATP O C S CoA Fettsäureaufbau und Abbau Essigsäure, C2 11 Die endständige SH-Gruppe des Coenzym A kann mit Carboxylgruppen von Carbonsäuren energiereiche Bindungen (Thioester) eingehen. Beim Fettsäureaufbau sind pro C2-Baustein als Energielieferant ein ATP (Adenosintriphosphat) und 4 Wasserstoffäquivalente erforderlich. Wenn die Kette lang genug ist, wird das Acyl-Coenzym A mit phosphoryliertem Glycerin verestert, das aus dem Dihydroxyacetonphosphat durch Hydrierung gebildet wird. Aufbau und Abbau der Fette sind im obigen Schema dargestellt. Beachten Sie: alle diese enzymkatalysierten Schritte des Fettaufbaus finden ihre Entsprechung in der organischen Synthese. • Verknüpfung zweier Carbonsäureester in der Claisenschen Esterkondensation • Reduktion der Carbonylfunktion zum 3-Hydroxycarbonsäureester • Elimination zum β-ungesättigten Carbonsäureester • Sättigung der Doppelbindung zum um zwei C-Atome verlängerten Carbonsäureester 1.5. Verwendung Von der Verwendung als Nahrungsmittel abgesehen ist vor allem die Spaltung von Triglyceriden in Glycerin und Fettsäuren von Bedeutung. Dies kann entweder mit Wasser bei hoher Temperatur unter Druck erfolgen, oder durch wässrige Basen wie Natrium- oder Kaliumhydroxid. Im zweiten Fall erhält man (im Sinn einer basischen Esterspaltung → „Verseifung") die Natrium- oder Kaliumsalze der Fettsäuren. Technisch wird heute zumeist die Hydrolyse mit Wasser durchgeführt. Die Fettsäuren werden dann in die Alkalisalze umgewandelt. Natriumsalze sind härter ("Kernseifen"). Die Kaliumsalze finden Einsatz in Toiletteseifen. Welchen pH-Wert wird eine wässrige Lösung einer derartigen Seife haben (vgl. Abschnitt 1)? Synthetische Detergentien haben dieses Problem oft nicht ("pH-neutral"!). Die Reinigungswirkung solcher Seifen beruht auf den polaren (-COO–) und unpolaren (langkettiges R-) Molekülteilen. Die Kohlenwasserstoffketten lagern sich an die meist unpolaren Schmutzpartikel an; die polaren Carboxylationgruppen vermitteln die Wechselwirkung mit dem polaren Lösungsmittel Wasser. Ein Problem bei der Verwendung von Fettsäurealkaliseifen als grenzflächenaktive Substanzen ist, dass sie gegenüber "hartem Wasser" empfindlich sind. Die Calciumund Magnesiumsalze sind schlecht löslich und lagern sich an Waschvorrichtungen und Wäschestücken ab. Aber selbst in weichem Wasser neigen die Seifen zu Ablagerungen im Gewebe und führen zu Vergilbungen und Verfärbungen. Von der Herstellung aus nachwachsenden Rohstoffen und von ihrer biologischen Abbaubarkeit abgesehen sind sie keineswegs ideale Detergentien. Basenkatalysierte Umsetzung nicht in Wasser, sondern in niedrigen einwertigen Alkoholen wie Methanol führt zu einer Umesterung. Der dreiwertige Alkohol Glycerin wird gegen den einwertigen Alkohol ausgetauscht. Dabei erhält man Glycerin und die energiereichen Fettsäuremethylester, die als Ersatz oder zur Ergänzung von Kohlenwasserstoffen im Dieselkraftstoff eingesetzt werden können ("Biodiesel"). In Österreich geschieht dies mit Rapsöl (durch Züchtungen für Nahrungsmittelzwecke hauptsächliche Fettsäure C18:1(9Z); für Kraftstoff C20:1(11Z), C22:1(13Z). Die Triglyceride selbst können wegen ihrer Schmelz- und Siedeeigenschaften nicht direkt eingesetzt werden. Das Produkt ist bei den derzeitigen Preisen für Mineralöl nur bei Stützung konkurrenzfähig. 12 Reduktion der Carboxylgruppen der Fettsäuren führt zu den Fettalkoholen. Je nach Verfahren bleiben dabei die Doppelbindungen ungesättigter Fettsäuren intakt oder werden ebenfalls reduziert. Häufig dient als Ausgangsmaterial auch hier das Produkt einer vorgehenden Umesterung mit Methanol. Verestert man diese Alkohole dann mit Schwefelsäure, so sind diese "linearen Alkoholsulfate" in Form ihrer Natriumsalze biologisch gut abbaubare gut grenzflächenaktive Substanzen, die z.B. in Shampoos Einsatz finden. Versuchen Sie die Formel des kommerziell wichtigen Natrium-Laurylsulfats zu zeichnen (Laurinsäure siehe S. 5 und 6). Welchen pH-Wert erwarten Sie für die wässrige Lösung dieser Substanz? Auch nichtionische Detergentien können auf Fettsäure- und Fettalkoholbasis hergestellt werden. Teilverseifte Fette wie Glycerinmonostearat (zum Beispiel aus hydriertem Sojaöl durch Umesterung mit überschüssigem Glycerin) oder n-Dodecyl-β-glucosid wären solche aus "natürlichen" Rohstoffen hergestellte Substanzen. Zeichnen Sie Strukturformeln dieser beiden Substanzen! 2. Aromastoffe 2.1. Allgemeines Der Begriff "aromatisch" ist beim "Mann/Frau von der Straße" und bei Chemikern höchst unterschiedlich besetzt. Während der Chemiker darunter ein ebenes, (meist carbo-)cyclisches Ringsystem mit 4n+2 π-Elektronen (Hückel-Regel) versteht, meinen Nichtchemiker damit Stoffe, die einen intensiven, häufig angenehmen Geruch haben. Der Unterschied zwischen diesen Ansichten erscheint größer als er ist. Tatsächlich stammten die im chemischen Sinn aromatischen Verbindungen ursprünglich meist aus im Normalverbrauchersinn "aromatischen" Stoffen wie zum Beispiel aus den flüchtigen Ölen von Gewürznelken, Zimt, Sassafraslorbeer, Anis, bitteren Mandeln, Wintergrünöl, Muskatnuss und Vanille. Der einfachste aromatische Stoff (mit n = 1 in der Hückelregel), C6H6, das Benzen (früher Benzol), verdankt seinen Namen der Tatsache, dass es bei der Decarboxylierung der Benzoesäure entsteht, die ihrerseits aus dem "aromatischen" Stoff "Benzoeharz" isoliert worden war. 2.2. Biosynthese der Aromaten Aromastoffe sind nicht ausschließlich aromatisch im chemischen Sinn, doch weist eine große Zahl wichtiger aromagebender Verbindungen Benzenringe auf. Die Entstehung dieser aromatischen Ringsysteme erfolgt in der Natur durch den Stoffwechsel der Pflanzen; Tiere sind für Benzenringe weitgehend heterotroph (wenn man von Ausnahmen und den Leistungen der synthetisch arbeitenden Chemiker absieht). Die Pflanzen wiederum haben mehrere Möglichkeiten zur Bildung aromatischer Ringe. a) Über Isopentenyldiphosphat Einer der Wege erfolgt durch Verknüpfung von C2-Bausteinen über das AcetylCoenzym A (vgl. S. 10): Nach einer Vereinigung von zwei Essigsäuren zur Acetessigsäure wird ein weiterer Acetylrest als Verzweigung aldolartig angefügt (das AcetylCoenzym A reagiert nicht mit der Methylgruppe, sondern mit der Carbonylgruppe der Acetessigsäure). Das resultierende Produkt (nach Reduktion) ist die Mevalonsäure. Aus der Mevalonsäure wieder entsteht nach Phosphorylierung, Decarboxylierung und Dehydratisierung die C-5-Einheit Isopentenyl-diphosphat ("aktives Isopren"). 13 Isopreneinheiten können nun zu C-10 Einheiten dimerisieren, das entstehende Geranyldiphosphat bildet die Ausgangssubstanz für die Monoterpene (eine wichtige Klasse großteils nichtaromatischer Aromastoffe). Drei Isoprene (C-15) bilden die Sesquiterpene, vier die Diterpene. Sechs Isopreneinheiten verknüpft führt einerseits zu den Triterpenen und andererseits zu den Steroiden, acht Isopreneinheiten verknüpft ergibt die Carotinoide (vgl. "Blattfarbstoffe", Kurstag 11). Denkt man das Kettenwachstum der Isoprenverknüpfung beliebig fortgesetzt, so kommt es zur Bildung der Makromoleküle des Naturkautschuks bzw. des Guttapercha. Wichtigste Monoterpene des Muskatnussöls: Durch Wasserstoffverlust können aus den zunächst nur teilweise ungesättigten Terpenen aromatische Verbindungen entstehen. Ein Beispiel ist das Thymol, das im Thymianöl vorkommt. Bei den Steroiden ist bei den Follikelhormonen (den Östrogenen) einer der vier Ringe aromatisch (diese Aromatenbildung erfolgt im Säugetierorganismus). 14 b) Lineare Kombination von Acetylresten mit CoA Zusätzlich zu dem Weg der Aromatenbildung aus C2-Einheiten über das Isopentenyldiphosphat kann Aromatenbildung auch über lineare Kombination von Acetylresten mit Coenzym A (ohne die Reduktionsschritte der Fettsäuresynthese) erfolgen. Ein einfaches Beispiel ist die Bildung von 6-Methylsalicylsäure nach Verknüpfung von vier Acetyleinheiten zu 3,5,7-Triketooctansäure. Viele Aromastoffe werden auf diesem Weg gebildet. c) Über Glucose Der vom Umfang her bedeutendste Weg der Bildung von substituierten Benzenen geht nicht von Acetylresten aus, sondern benutzt als Ausgangsmaterial Glucose. Im Zug des Glucosemetabolismus entsteht einerseits Phosphoenolbrenztraubensäure (eine C3Einheit), andererseits D-Erythrosephosphat (eine C4-Einheit), die zu einem phosphorylierten C-7-Zucker zusammentreten. Aus dem cyclischen Halbacetal entsteht in mehreren Schritten zunächst 3-Dehydrochinasäure, daraus Shikimisäure. Durch Anknüpfen eines weiteren Phosphoenolbrenztraubensäurerestes erhält man Prephensäure; aus dieser nach Decarboxylierung Phenylbrenztraubensäure (C9, oder C6 + C3). Aus Phenylbrenztraubensäure entsteht durch reduktive Aminierung des Carbonylkohlenstoffs die aromatische Aminosäure Phenylalanin (vgl. Kurstag 10); 4-Hydroxyphenylalanin (Tyrosin) entsteht aus Prephensäure ohne Verlust der paraHydroxylgruppe. Diese beiden aromatischen Aminosäuren bilden die Drehscheibe für eine Vielzahl von aromatischen Verbindungen: 15 • • Enzymatische Abspaltung von Ammoniak führt zu einer Doppelbindung zwischen Cα und Cβ der Seitenkette (Zimtsäure). Reduktion der Carboxylgruppe (und zusätzliche Hydroxylierung am aromatischen Ring) führt zu den Monomerbausteinen der polymeren Kittsubstanz der Zellwände höherer Pflanzen, des Lignins. Darüber hinaus sind eine große Zahl von Aromastoffen in ätherischen Ölen und Gewürzen auf diese Bildung des propylsubstituierten Benzenrings zurückzuführen. Beispiele für Aromasubstanzen mit Benzenring und Propylseitenkette d) Über Kombination aus "C2"- und "C6 + C3"-Weg Schließlich sind eine Reihe aromatischer Pflanzeninhaltsstoffe aus einer Kombination des "C2"- und des "C6 + C3"-Wegs zu erklären. Zum Beispiel stammt der Phenolring und die 3 Kohlenstoffe des kondensierten Pyranrings der Flavonoide (zum Beispiel der Anthocyane; vgl. "Blattfarbstoffe", Kurstag 11) aus dem "C6 + C3"-Weg, die sechs Kohlenstoffe des kondensierten Benzenrings stammen aus der linearen Kombination von drei Acetylgruppen. Die Art der Entstehung der verschieden substituierten Benzenringe ist während der letzten fünfzig Jahre durch Arbeiten mit isotopenmarkierten Verbindungen für eine große Zahl von Substanzen eindeutig nachgewiesen worden. Quercetin aus Buchweizen zum Beispiel enthielt bei Vorgabe von 14C-markierter 4-Hydroxyzimtsäure das 14C im Phenol- und im Pyranring; bei Vorgabe von 14C-Acetat im kondensierten Phenolring: 16 OH HO OH H3C COONa OH OH Natriumacetat Die Symbole , , OH O Quercetin HOOC 4-Hydroxyzimtsäure bedeuten 14C-Markierung in unterschiedlichen Experimenten 3. Inhaltsstoffe von Muskatnuss Muskatnuss ist der Kern der Frucht des Muskatnussbaums (Myristica fragrans), eines etwa 15 - 20 Meter hohen Baums, der in Indonesien und in der Karibik wächst. Die Kerne bestehen zu etwa 25 - 40% aus fettem Öl (Muskatnussbutter), zu 8 - 15% aus etherischem Öl (Muskatnussöl) und zu 45 - 60% aus cellulosehaltigen Grundstoffen und Isoeugenoldimeren (Formel von Eugenol S. 15; im Isoeugenol ist die Doppelbindung konjugiert mit dem Ring). Muskatnussöl erhält man technisch durch Wasserdampfdestillation der Muskatnusskerne. Das ätherische Öl besteht zu etwa 90% aus Terpenen (Formeln Seite 13). Eine Fraktion aus Phenolen und aromatischen Ethern wie Safrol, Elemicin und (hauptsächlich) Myristicin (Formeln S. 15) ist für das typische Muskatnussaroma verantwortlich. Diese Substanzen haben halluzinogene Effekte. Das vergorene Fruchtfleisch fand folglich Verwendung zur Herstellung berauschender Getränke, und getrocknetes Muskatnusspulver wurde in Dosen ab 5 g als "Rauschgift" eingesetzt, doch liegen die zur Erzielung psychosomatischer Effekte erforderlichen Mengen bereits im toxischen Bereich, so dass Vergiftungssymptome bis zum Koma und Schock auftreten können. Muskatnuss bzw. Muskatnussöl wird hauptsächlich als Gewürz für Nahrung verwendet und, in geringerem Ausmaß, in der Parfumerzeugung. Die überwiegende Fettsäure der Muskatnussbutter ist die gesättigte Säure mit 14 Kohlenstoffen, deren Anteil zwischen 60 und 70% liegt, und folglich auch Myristinsäure heißt (im Kokosöl kommt sie zu 17 - 20% vor). Wegen dieses hohen Anteils ist das Triglycerid Trimyristin leicht rein zu gewinnen. 17 Fragen 1. Zeichnen Sie Strukturformeln für die Fettsäuren mit der Kurzbezeichnung C 20:5(5Z,8Z,11Z,14Z,17Z) (Eicosapentaensäure), C18:1(9Z) (Ölsäure) und deren trans-Form (Elaidinsäure), und C22:1(13Z) (Erucasäure; eine gesundheitsschädigende Fettsäure im Rapsöl; für Ernährungszwecke heute durch Züchtung eliminiert). 2. β-Eleostearinsäure C18:3(9E,11E,13E) im Öl des chinesischen Lackbaums hat die Doppelbindungen in trans-Stellung und konjugiert. Zeichnen Sie eine Strukturformel. 3. Warum sind die natürlich vorkommenden Fettsäuren überwiegend geradkettig und unverzweigt ? Geben Sie eine formelunterstützte Erklärung. 4. Olestra, ein unverdaulicher Fettersatzstoff, besteht zu mindestens 70% aus Octafettsäureester von Saccharose (die Verdauungsenzyme können dieses Molekül nicht abbauen). Fettsäuren in Olestra sind hauptsächlich Linolsäure C18:2(9Z,12Z), Ölsäure C18:1(9Z) und Palmitinsäure (C16:0). Zeichnen Sie die Strukturformel eines typischen Olestramoleküls 5. Die "Verseifungszahl" eines Fetts gibt an, wie viel mg KOH nötig sind, um 1g Fett zu verseifen. Man kocht 2 g Fett mit 25 mL 0,5 M alkoholischer KOH und titriert den Überschuss mit 0,5 M HCl gegen Phenolphthalein zurück. Welchen Verbrauch an 0,5 M HCl erwarten Sie im Fall von Trimyristin (bei fehlerfreier Vorgangsweise)? 6. Zeichnen Sie die konfigurativ korrekte Strukturformel, und berechnen Sie die Verseifungszahl eines Triglycerids aus Stearinsäure (d.i. C18:0), Ölsäure (d.i. C18:1(9Z)) und Linolsäure (d.i. C18:2(9Z,12Z)). 7. Berechnen sie die Verseifungszahl für das Triglycerid von Laurinsäure (C12:0). Bitte erkennbare Überlegungen!