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Claudia Goetz-Vitelli, Im Feld 13, 4624 Härkingen
079 624 06 55 [email protected] www.hunde-glueck.ch
Die Verdauung des Hundes
Der Wolf/Hund gehört zur Gattung der Karnivoren. Er ist jedoch kein reiner
Fleischfresser. Ausser Beutetieren frisst der Wolf Obst, Kräuter, Beeren, Gräser,
Wurzeln und Insekten. Vom Beutetier wird praktisch alles, bis auf die grösseren
Knochen, einen Grossteil von Haut und Fell und einen Teil des Magen-Darminhalts,
aufgefressen. Durch den Verzehr des ganzen Tieres bekommt der Wolf alle für ihn
lebenswichtigen Nährstoffe wie Eiweiss, Fett, Mineralien, Vitamine, Enzyme und
Ballaststoffe.
Auch unser Hund ist schlussendlich ein Jäger. Schon rein äusserlich ist nicht zu
übersehen, dass er zum Jagen und Beute machen geschaffen ist. Der Hund kann mit
seinem spezialisierten Gebiss die Beute packen, halten und schnell töten. Die
langen Fangzähne an den Gebissecken dienen zum Festhalten der Beute. Die
kräftigen Reisszähne helfen, zähe Fleischstücke und harte Knochen mit den
scharfen Kanten durchzubeissen und abzukauen. Der Hund hat hingegen keine
abgeflachten Mahlzähne zum Zerreiben von harten Pflanzenfasern oder
Getreidekörnern.
Auch der Speichel eines Hundes hat eine andere Zusammensetzung und Funktion als
der eines Pflanzenfressers. Es finden sich keine Verdauungsenzyme im Speichel und
es wird auch vergleichsweise sehr wenig Speichel produziert. Der Hundespeichel ist
sehr zähflüssig und dient lediglich als Gleitmittel für die Nahrung.
Im Gegensatz zum Menschen und zu Pflanzenfressern hat der Hund einen sehr
grossen Magen und ist der Ort der Proteinaufspaltung. Fett werden nur wenig,
Kohlenhydrate gar nicht aufgespaltet. Die chemische Zusammensetzung der
Verdauungssäfte des Hundes enthält anteilig zehnmal mehr Salzsäure als die des
Menschen und hat, mit Nahrung im Magen, einen pH-Wert von unter 1 (Mensch: pH
4 bis 5). Deshalb hat der Hund auch grundsätzlich kein Problem mit leicht
verdorbenem Fleisch und kennt die Salmonellenproblematik praktisch nicht. Die
Produktion der Magensäure hängt beim Hund unmittelbar vom Inhalt des Magens ab
und erfolgt durch den Schlüsselreiz Fleisch.
Der Sackmagen des Hundes kann grosse Nahrungsmengen aufnehmen und - je nach
körperlicher Aktivität - in kleineren oder grösseren Portionen an den Darm
weitergeben. Zudem dient er als Speicherorgan von Nahrung - er kann bis zu 24
Stunden lang Nahrung an den Darm weitergegeben.
Auch der Darm weist beim Hund andere Eigenschaften auf: Die Länge des
Hundedarmes weist übrigens ebenfalls auf seine Raubtiernatur hin: Das Verhältnis
der Körper- zur Darmlänge beträgt bei Hunden etwa 1 zu 6,8.
Das schaut nach viel aus, schliesslich kommt bei einem grösseren Hund eine
Gesamtlänge von rund 10 Metern zu Stande (Dünndarm ca 4,5 m, Dickdarm ca.
5.5m). Die Darmlänge vieler Pflanzenfresser von ähnlicher Körpergrösse ist aber
doppelt so lang!
Hunde haben durch den kurzen Darm auch eine schnellere Darmpassage. Die
Nahrung befindet sich maximal 15 - 20 Stunden im Verdauungstrakt (abhängig von
der aufgenommenen Nahrung - z.B. Knochen dauert länger als rohes Muskelfleisch)
und der Hund weist somit eine viele schnellere Verdauung auf als Pflanzenfresser
(4-5 Tage).
Claudia Goetz-Vitelli, Im Feld 13, 4624 Härkingen
079 624 06 55 [email protected] www.hunde-glueck.ch
Mit diesen Kenntnissen ist es nachzuvollziehen, dass der Hund nicht dazu
geschaffen ist, sich von Getreide und grösseren Mengen an pflanzlichen Substanzen
zu ernähren.
Der oftmals sehr hohe Getreideanteil von Fertigfutter kann jedoch bei Hunden
etliche Probleme verursachen: Die Magensäfte werden nicht ausreichend gebildet,
weil der Schlüsselreiz Fleisch fehlt, folglich werden Bakterien nicht abgetötet. Es
kann zu Fehlgährungen, Durchfall und Parasitenbefall kommen. Die
Bauchspeicheldrüse ist überfordert mit der Produktion von Enzymen zur Verdauung
von Getreide. Das Kochen von tierischen Eiweissen verändert viele der
Aminosäuren-Ketten und macht sie für den Hund grösstenteils unbrauchbar.
Ausserdem sind Getreide und Sojaprodukte bekanntlich zwei Hauptallergene beim
Hund.
Bei der Ernährung des Hundes dürfen wir nicht von unserer Ernährung ausgehen,
sondern müssen verstehen, dass der Hund ein Fleischfresser bzw. Beutefresser ist
und keine angepassten Vegetarier wie wir Menschen.
Viele Tierärzte, Züchter und Hundebesitzer sind heute der Meinung, dass
Fertigfutter einer der Hauptverursacher eines schlechten Gesundheitszustandes ist
und suchen Alternativen zu Fertigfutterprodukten. Eine dieser Alternativen, die
mittlerweile Befürworter in der ganzen Welt hat, ist die so genannte BARFErnährung (Rohfütterung)!
Möchten Sie mehr über diese Art der Ernährung wissen stehe ich Ihnen gerne mit
Rat und Tat zur Verfügung.
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