2.1.2 Ösophagus ziehen in das Darmnervensystem und beeinflussen dessen Aktivität. Grundsätzlich gilt dabei, dass der Parasympathikus die Verdauungsaktivität erhöht, der Sympathikus sie hemmt. Ösophagus Fundus Cardia proximaler Magen 2.1.2 Ösophagus Nach dem Verschlucken gelangt die Nahrung in den Ösophagus. Die Dehnung des oberen Ösophagus durch den Nahrungsbrocken löst mehrere peristaltische Wellen aus, die die Nahrung in Richtung Magen transportieren. Am distalen Ende befindet sich der untere Ösophagussphinkter, der im Rahmen eines vagovagalen Reflexes geöffnet wird (dabei laufen sowohl der afferente als auch der efferente Reflexbogen über den N. vagus). Dieser Reflex wird ebenfalls durch die Dehnung der oberen Ösophagusmuskulatur ausgelöst, sodass sich der untere Sphinkter bereits öffnet, wenn die Nahrung in die Speiseröhre eintritt, und eben nicht erst, wenn die Speise vor dem Sphinkter ankommt. Der untere Ösophagussphinkter hat die wichtige Funktion, die Speiseröhre gegen den Magen abzuschließen und so den Rückfluss (Reflux) von Magensäure in die Speiseröhre zu verhindern. Ist der Sphinkter dazu nicht mehr in der Lage, kann es zu Sodbrennen und bei langjährigem Reflux zur Entwicklung von Speiseröhrenkrebs kommen. 2.1.3 Magen Der Magen wird funktionell in einen proximalen und einen distalen Anteil unterteilt. Der proximale Anteil entspricht den anatomischen Anteilen Cardia und Fundus, der distale Anteil entspricht dem Corpus und Antrum. Sowohl zum proximalen als auch zum distalen Magen solltest du dir je ein wichtiges Bewegungsmuster merken. Akkomodationsreflex Der proximale Magen hat die Aufgabe, größere Speisemengen zu speichern. Durch lokale www.medi-learn.de distaler Magen 2 Pylorus Corpus Antrum Schrittmacherzone Duodenum Abb. 15: Funktionelle Magenanteile medi-learn.de/6-physio2-15­ Wanddehnung wird im proximalen Magen ein Reflex, der Akkomodationsreflex, ausgelöst. Dieser hat eine Entspannung der Muskulatur und damit eine Dehnung des proximalen Magens zur Folge. Dieser Vorgang wird auch als rezeptive Relaxation bezeichnet und tritt dort im Magen-Darm-Trakt auf, wo Speicherfunktionen erfüllt werden müssen (so z. B. auch in der Rektumampulle). Der Akkomodationsreflex des proximalen Magens ist ebenfalls ein vagovagaler Reflex. Der Transmitter des N. vagus ist in diesem Fall nicht Acetylcholin, sondern das VIP (vasoaktives intestinales Peptid). Magenperistaltik Die Aufgabe des distalen Magens (Corpus und Antrum) ist die gründliche Durchmischung des Nahrungsbreis mit dem Magensaft und die Emulgierung der in der Nahrung enthaltenen Fette. Dazu schieben regelmäßige propulsive peristaltische Wellen den Nahrungsbrei gegen den geschlossenen Pylorus. Eine propulsive peristaltische Welle ist ein Bewegungsmuster, bei dem einer Erschlaffung der Ringmuskulatur von oral nach aboral 23