Diätologie Tel. 02742 / 300 – 62511 Ernährung bei Wundheilungsstörungen Bei Vorgängen wie der Wundheilung spielt die Ernährung eine wichtige Rolle. Eine ausgewogene, abwechslungsreiche, vollwertige Mischkost stellt die Basis dar. Ein erhöhter Bedarf an Energie, Eiweiß, Vitaminen und Spurenelementen ist sowohl für die Abheilung als auch für die Narbenbildung ausschlaggebend. Essen Sie genügend Kalorien? - - Kontrollieren Sie regelmäßig ihr Körpergewicht, und schreiben Sie es auf. Bei Gewichtsverlust sprechen Sie unbedingt mit einer Diätologin. Essen Sie öfter kleinere Mahlzeiten. Versuchen Sie besonders für die Zwischenmahlzeiten kalorienreiche Shakes, Fruchtcremen usw. zu finden. Wie können Sie die Kalorienzufuhr steigern? - Verwenden Sie Streichfett (Butter oder Margarine) Kaufen Sie bei Topfen, Käse, Joghurt usw. bewusst fettreiche Sorten. Sie enthalten mehr Kalorien (Vollmilch, Sauerrahm, Obers,..) Tipps für kalorienreiches Kochen: - Bereiten Sie zum Binden von Suppen und Soßen eine helle Einmach. Verfeinern Sie Speisen zusätzlich mit Butter oder Margarine (z.B. Nudeln, Spätzle, Kartoffeln, …) Bei Rezepten mit Milch verwenden Sie Vollmilch oder ersetzen Sie die halbe Menge der Milch durch Schlagobers. z.B. Pudding, Milchreis, Grießbrei, Palatschinken, Kaiserschmarrn usw. Vollenden sie Speisen mit 1-2 Eßl. Obers, Creme frâiche oder Sauerrahm (auch bei Topfenaufstrich, Topfencremen, Fruchtmilch usw.) © Landesklinikum St. Pölten, Diätologie I Auflage, Juni 2007 Für den Inhalt verantwortlich: Edith Sommerauer, Ltd. Diätologin Essen Sie genügend Eiweiß? Eiweiß ist eines der Grundbausteine für die Wundheilung. Eine geringe Eiweißzufuhr hat außerdem eine höhere Infektanfälligkeit, allgemeine Schwäche und schlechtere Immunabwehr zur Folge. Eiweiß kommt in tierischen und pflanzlichen Lebensmitteln vor: Tierisches Eiweiß ist enthalten in: Hühnerei, Milch und Milchprodukten, Fisch, Fleisch Pflanzliches Eiweiß ist enthalten in: Kartoffel, Getreide, Getreideprodukte, Hülsenfrüchte Durch Kombination von Lebensmittel aus pflanzlichen und tierischen Eiweiß kann der Körper mehr körpereigenes Eiweiß aufbauen. z.B. Kartoffel + Ei: Kartoffelteig Getreide + Milch: Pudding, Grießbrei, Milchreis, Palatschinken Getreide + Ei: Legierte Haferflockensuppe, Reisauflauf Fisch und Fischwaren sind wichtige Lieferanten von Omega 3 Fettsäuren, die die Wundheilung ebenfalls günstig beeinflussen können. z.B. Hering, Makrele, Lachs, … Wie können Sie eiweißreich Essen, wenn Sie eine Abneigung gegen Fleisch und Wurst haben? - Milch und Milchprodukte sind ausgezeichnete Eiweißlieferanten und in vielfältigster Weise im Handel erhältlich Speisen mit Topfen und Milch: Topfencremen, Milchspeisen, Milchshakes Bei vielen Rezepten kann man Wasser durch Vollmilch ersetzen Eier zum Legieren von Suppen und Saucen verwenden © Landesklinikum St. Pölten, Diätologie I Auflage, Juni 2007 Für den Inhalt verantwortlich: Edith Sommerauer, Ltd. Diätologin Welche Vitamine sind für eine gute Wundheilung wichtig? Vitamin A: für den Aufbau der Haut und der Schleimhaut Vitamin A ist enthalten in: Milch- und Milchprodukten, Käse, Eier und in einigen Gemüsesorten Vitamin C: für die Kollagenbildung und für die Immunabwehr Vitamin C ist enthalten in: 100%igen Fruchtsäften, Zitrus- und Beerenfrüchten, Rohkostund Salaten, Gemüsegerichten und Kartoffeln Vitamin E: günstig bei Entzündungen und Infektionen während der Wundheilung Vitamin E enthalten in: pflanzlichen Ölen (Weizenkeim-, Distel- oder Sonnenblumenöl) Rezept für 1 Vitamindrink, der alle drei angeführten Vitamine enthält: 1/8 l frisch gepresster Orangensaft 1/8 l Karottensaft 1 TL pflanzliches Öl Welche Spurenelemente sind wichtig? Eisen: in Form von Hämoglobin für den Sauerstofftransport zum Wundgewebe Eisen ist enthalten in: Fleisch, Leber (aus tierischen Produkten kann Eisen besser aufgenommen werden), aber auch in grünen Gemüsesorten Vitamin C fördert die Eisenaufnahme und schwarzer Tee oder Kakao kann diese hemmen. Zink: stärkt die Zellmembranen Zink ist enthalten in: Fleisch, Nüsse und Getreideprodukte © Landesklinikum St. Pölten, Diätologie I Auflage, Juni 2007 Für den Inhalt verantwortlich: Edith Sommerauer, Ltd. Diätologin Als Ergänzung kann der Einsatz von Trinknahrung sinnvoll sein. Es gibt industriell hergestellte Zusatznahrungen mit verschiedenen Geschmacksrichtungen, die Kalorien, Eiweiß, Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente enthalten. Sie sind als Zwischenmahlzeit oder bei Appetitlosigkeit zu den Mahlzeiten oder einfach als Getränk für Zwischendurch geeignet. Tipp: - gekühlt schmeckt die Trinknahrung erfrischend - Kaffeegeschmack kann als Milchersatz für Kaffee, oder mit einem Kugerl Vanilleeis als Eiskaffee getrunken werden - Mischungen mit Joghurt, auch Fruchtjogurt, sind besonders beliebt - Fruchtmus kann ebenfalls die geschmackliche Vielfalt der Trinknahrungen erweitern In Apotheken gibt es spezielle Produkte, mit denen Sie die fertigen Speisen zusätzlich mit Kalorien und Eiweiß anreichern können: Zum Anreichern besonders geeignet sind Speisen mit weicher, cremiger Konsistenz: wie Cremesuppen, passiertes Gemüse, Polenta, Kartoffelpüree, Pudding, Grießbrei, Milchreis, Fruchtmilch, Joghurt, Fruchtmus … Cremen: Topfencreme, Fruchtcreme, … Teigmassen: Palatschinkenteig, Nockerlteig, Aufläufe, Kaiserschmarrn, … z.B. mit Dilsana - neutral, Trinknahrung mit neutralen Geschmack © Landesklinikum St. Pölten, Diätologie I Auflage, Juni 2007 Für den Inhalt verantwortlich: Edith Sommerauer, Ltd. Diätologin