Ernährung bei Wundheilungsstörungen

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Diätologie
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Ernährung bei Wundheilungsstörungen
Bei Vorgängen wie der Wundheilung spielt die Ernährung eine wichtige Rolle.
Eine ausgewogene, abwechslungsreiche, vollwertige Mischkost stellt die Basis
dar.
Ein erhöhter Bedarf an Energie, Eiweiß, Vitaminen und Spurenelementen ist
sowohl für die Abheilung als auch für die Narbenbildung ausschlaggebend.
Essen Sie genügend Kalorien?
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Kontrollieren Sie regelmäßig ihr Körpergewicht,
und schreiben Sie es auf. Bei Gewichtsverlust
sprechen Sie unbedingt mit einer Diätologin.
Essen Sie öfter kleinere Mahlzeiten.
Versuchen Sie besonders für die Zwischenmahlzeiten kalorienreiche
Shakes, Fruchtcremen usw. zu finden.
Wie können Sie die Kalorienzufuhr steigern?
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Verwenden Sie Streichfett (Butter oder Margarine)
Kaufen Sie bei Topfen, Käse, Joghurt usw. bewusst fettreiche Sorten.
Sie enthalten mehr Kalorien (Vollmilch, Sauerrahm, Obers,..)
Tipps für kalorienreiches Kochen:
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Bereiten Sie zum Binden von Suppen und Soßen eine helle Einmach.
Verfeinern Sie Speisen zusätzlich mit Butter oder Margarine (z.B.
Nudeln, Spätzle, Kartoffeln, …)
Bei Rezepten mit Milch verwenden Sie Vollmilch oder ersetzen Sie die
halbe Menge der Milch durch Schlagobers.
z.B. Pudding, Milchreis, Grießbrei, Palatschinken, Kaiserschmarrn usw.
Vollenden sie Speisen mit 1-2 Eßl. Obers, Creme frâiche oder
Sauerrahm (auch bei Topfenaufstrich, Topfencremen, Fruchtmilch usw.)
© Landesklinikum St. Pölten, Diätologie
I Auflage, Juni 2007
Für den Inhalt verantwortlich: Edith Sommerauer, Ltd. Diätologin
Essen Sie genügend Eiweiß?
Eiweiß ist eines der Grundbausteine für die Wundheilung.
Eine geringe Eiweißzufuhr hat außerdem eine höhere Infektanfälligkeit,
allgemeine Schwäche und schlechtere Immunabwehr zur Folge.
Eiweiß kommt in tierischen und pflanzlichen
Lebensmitteln vor:
Tierisches Eiweiß ist enthalten in:
Hühnerei, Milch und Milchprodukten, Fisch,
Fleisch
Pflanzliches Eiweiß ist enthalten in:
Kartoffel, Getreide, Getreideprodukte,
Hülsenfrüchte
Durch Kombination von Lebensmittel aus pflanzlichen und tierischen Eiweiß
kann der Körper mehr körpereigenes Eiweiß aufbauen.
z.B.
Kartoffel + Ei:
Kartoffelteig
Getreide + Milch:
Pudding, Grießbrei, Milchreis, Palatschinken
Getreide + Ei:
Legierte Haferflockensuppe, Reisauflauf
Fisch und Fischwaren sind wichtige Lieferanten von Omega 3 Fettsäuren, die
die Wundheilung ebenfalls günstig beeinflussen können.
z.B. Hering, Makrele, Lachs, …
Wie können Sie eiweißreich Essen, wenn Sie eine Abneigung gegen
Fleisch und Wurst haben?
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Milch und Milchprodukte sind ausgezeichnete Eiweißlieferanten und in
vielfältigster Weise im Handel erhältlich
Speisen mit Topfen und Milch: Topfencremen, Milchspeisen,
Milchshakes
Bei vielen Rezepten kann man Wasser durch Vollmilch ersetzen
Eier zum Legieren von Suppen und Saucen verwenden
© Landesklinikum St. Pölten, Diätologie
I Auflage, Juni 2007
Für den Inhalt verantwortlich: Edith Sommerauer, Ltd. Diätologin
Welche Vitamine sind für eine gute Wundheilung wichtig?
Vitamin A:
für den Aufbau der Haut und der Schleimhaut
Vitamin A ist enthalten in:
Milch- und Milchprodukten, Käse, Eier und in einigen
Gemüsesorten
Vitamin C:
für die Kollagenbildung und für die Immunabwehr
Vitamin C ist enthalten in:
100%igen Fruchtsäften, Zitrus- und Beerenfrüchten, Rohkostund Salaten, Gemüsegerichten und Kartoffeln
Vitamin E:
günstig bei Entzündungen und Infektionen während der
Wundheilung
Vitamin E enthalten in:
pflanzlichen Ölen (Weizenkeim-, Distel- oder Sonnenblumenöl)
Rezept für 1 Vitamindrink, der alle drei
angeführten Vitamine enthält:
1/8 l frisch gepresster Orangensaft
1/8 l Karottensaft
1 TL pflanzliches Öl
Welche Spurenelemente sind wichtig?
Eisen:
in Form von Hämoglobin für den Sauerstofftransport zum
Wundgewebe
Eisen ist enthalten in:
Fleisch, Leber (aus tierischen Produkten kann Eisen besser
aufgenommen werden), aber auch in grünen Gemüsesorten
Vitamin C fördert die Eisenaufnahme und schwarzer Tee oder
Kakao kann diese hemmen.
Zink:
stärkt die Zellmembranen
Zink ist enthalten in:
Fleisch, Nüsse und Getreideprodukte
© Landesklinikum St. Pölten, Diätologie
I Auflage, Juni 2007
Für den Inhalt verantwortlich: Edith Sommerauer, Ltd. Diätologin
Als Ergänzung kann der Einsatz von Trinknahrung sinnvoll sein.
Es gibt industriell hergestellte Zusatznahrungen mit
verschiedenen Geschmacksrichtungen, die Kalorien, Eiweiß,
Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente enthalten.
Sie sind als Zwischenmahlzeit oder bei Appetitlosigkeit zu den
Mahlzeiten oder einfach als Getränk für Zwischendurch
geeignet.
Tipp:
- gekühlt schmeckt die Trinknahrung erfrischend
- Kaffeegeschmack kann als Milchersatz für Kaffee, oder mit einem
Kugerl Vanilleeis als Eiskaffee getrunken werden
- Mischungen mit Joghurt, auch Fruchtjogurt, sind besonders beliebt
- Fruchtmus kann ebenfalls die geschmackliche Vielfalt der
Trinknahrungen erweitern
In Apotheken gibt es spezielle Produkte, mit denen Sie die fertigen Speisen
zusätzlich mit Kalorien und Eiweiß anreichern können:
Zum Anreichern besonders geeignet sind Speisen mit weicher, cremiger
Konsistenz: wie Cremesuppen, passiertes Gemüse, Polenta, Kartoffelpüree,
Pudding, Grießbrei, Milchreis, Fruchtmilch, Joghurt, Fruchtmus …
Cremen: Topfencreme, Fruchtcreme, …
Teigmassen: Palatschinkenteig, Nockerlteig, Aufläufe, Kaiserschmarrn, …
z.B. mit Dilsana - neutral, Trinknahrung mit neutralen Geschmack
© Landesklinikum St. Pölten, Diätologie
I Auflage, Juni 2007
Für den Inhalt verantwortlich: Edith Sommerauer, Ltd. Diätologin
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