Öffentlicher Vortrag_Depression_24Nov15

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Wege aus der Depression
Dienstag 24. Nov. 2015
Dr. med. Walter Brogiolo
Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie
Offentlicher Vortrag, 24.11.2015
Wege aus der Depression
Überblick
Teil 1: Was verstehen wir unter einer Depression?
(Häufigkeit, Einteilung, Symptome)
Teil 2: Wie entsteht eine Depression?
(Risikofaktoren, Vulnerabilitäts-Stress-Modell)
Teil 3: Wie wird eine Depression behandelt?
(Medikamentöse Therapie, Psychotherapie,
bewährte ergänzende Therapien)
Teil 4: Ratschläge für Betroffene und Angehörige
Offentlicher Vortrag, 24.11.2015
Teil 1. Depression eine häufige und ernsthafte Krankheit
• In westlichen Ländern erkranken ca. 5% der Bevölkerung / Jahr
Laut WHO-Bericht 2012: weltweit 350 Millionen Betroffene
• ca. 20% der Bevölkerung erkrankt im Verlauf des Lebens
(2/3 Frauen, 1/3 Männer)
• WHO: Depression zählt zu den fünf häufigsten Krankheiten, die
mit erheblicher Behinderung und Arbeitsunfähigkeit einhergeht,
Prognose: Bis 2020 Rang 2, bis 2030 Rang 1
• Können in jedem Alter beginnen, meistens zw. 20. u. 40. L‘jahr
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Depression: eine häufige und ernsthafte Krankheit
• 50% erleiden mind. eine weitere depressive Episode
• 15 % mit chronischem Verlauf, v.a. bei fehlender od.
unzureichender Behandlung
• Mit zunehmendem Alter kann die Episodenzahl zunehmen und
die Symptomatik schwerer werden.
• Pat. mit wiederkehrender Depressionen haben ein signifikant
höheres Risiko körperliche Krankheiten zu entwickeln
(Herzinfarkt, Schlaganfall, Altersdiabetes, Osteoporose,
Übergewicht, Bewegungsapparates, Magen-Darm-Trakt,
Schilddrüsenfehlfunktion, Krebs)
Offentlicher Vortrag, 24.11.2015
Depression: eine häufige und ernsthafte Krankheit
• Suizidrisiko:
ca. 10 – 15%
Aufgrund all dieser Fakten haben Depressionen eine hohe Bedeutung sowohl
für den Betroffenen, seine Angehörigen als auch für die Gesellschaft und
Wirtschaft.
Depression ist eine gut behandelbare Krankheit. Deshalb müssen
Anstrengungen unternommen werden, um möglichst viele Erkrankte frühzeitig
zu erkennen und sorgfältig sowie nachhaltig zu behandeln.
Offentlicher Vortrag, 24.11.2015
Einteilung Depressionen
• Unipolare Depression: wenn eine oder mehrere depressive
Episoden im Laufe des Lebens auftreten
• Bipolare Depression (i. R. einer sog. bipolar affektiven Störung
= früher Manisch-Depressive Krankheit): wenn zusätzlich zu
depressiven Episoden auch manische Episoden auftreten.
Manische Episoden sind gekennzeichnet durch unbändigen
Tatendrang, stark gehobene od. gereizte Stimmung, fehlendes
Schlafbedürnis, Grössenideen, häufig auch durch Kaufrausch
Offentlicher Vortrag, 24.11.2015
Einteilung Depressionen
Offentlicher Vortrag, 24.11.2015
Einteilung Depressionen
• Unipolare Depression: wenn eine oder mehrere depressive
Episoden im Laufe des Lebens auftreten
• Bipolare Depression (i. R. einer sog. bipolar affektiven Störung
= früher Manisch-Depressive Krankheit): wenn zusätzlich zu
depressiven Episoden auch manische Episoden auftreten.
Manische Episoden sind gekennzeichnet durch unbändigen
Tatendrang, stark gehobene od. gereizte Stimmung, fehlendes
Schlafbedürnis, Grössenideen, häufig auch durch Kaufrausch
Offentlicher Vortrag, 24.11.2015
Wie wird eine Depression festgestellt?
Symptome nach ICD-10, WHO
Hauptsymptome
•
Gedrückte Stimmung
•
Interesseverlust und /oder Freudlosigkeit
•
Verminderter Antrieb, erhöhte Ermüdbarkeit,
Erschöpfung
Andauernd während mindestens 2 Wochen
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Wie wird eine Depression festgestellt?
Symptome nach ICD-10, WHO
•
weitere häufige Symptome
Verminderte Konzentration u. Aufmerksamkeit
•
Vermindertes Selbstwertgefühl u. Selbstvertrauen,
Gefühle der Wertlosigkeit, Starke Unsicherheit beim
Treffen von Entscheidungen
•
negative Zukunftsperspektiven, Hoffnungslosigkeit,
Pessimismus
•
Angst, innere Unruhe, psychomotorische Hemmung
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•
weitere häufige Symptome
Gedankenkreisen, Neigung zum Grübeln
•
starke Schuldgefühle, Selbstvorwürfe, Wahn
•
hartnäckige Schlafstörung
•
Appetitminderung
•
Libidoverlust, d.h. weniger Interesse an Sexualität
•
Tiefe Verzweiflung, Todesgedanken, Suizidgedanken,
Suizidhandlungen
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Wie wird eine Depression festgestellt?
Symptome nach ICD-10, WHO
Einteilung nach Schweregrad:
• Leichte depressive Episode:
2 + mind. 2
• Mittelschwere depressive Episode:
2 + mind. 4
• Schwere depressive Episode:
3 + mind. 6
2 oder 3 Hauptsymptome
2 - 6 andere häufige Symptome
Dauer: mindestens 2 Wochen
Offentlicher Vortrag, 24.11.2015
Sonderformen der Depression
Larvierte (= maskierte) Depression:
Körperliche Symptome stehen dabei so im Vordergrund, dass die dahinter
liegenden seelischen Beschwerden nur schwer erkannt werden.
(Bspw. Rücken-, Nackenschmerzen, Unterleibsbeschwerden,
Kopfschmerzen, Atem- und Herzbeschwerden, Schwindel, Benommenheit,
MD-Beschwerden, u.a.) , häufig auch bei Altersdepressionen
«Melancholische» Depression:
Typische Symptome sind: ausgeprägt gedrückte Stimmung mit
Freudlosigkeit und Interesseverlust, Früherwachen, morgendliches
Stimmungstief, Gewichtsabnahme, psychomotorische Verlangsamung,
Unruhe
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Sonderformen der Depression
Weitere atypische Depressionen:
Gereiztheit, Aggressivität, Ärger, erhöhtem Alkoholkonsum,
ev. übertrieben viel Sport treiben, gestresst, ausgebrannt
-> häufiger bei Männern
Saisonale Depression (Winterdepression)
Tritt während November bis März auf, aufgrund verminderten
Lichteinfalls durchs Auge - > Störung des Gehirnstoffwechsels,
häufig atypische Symptome: Hypersomnie, Hyperphagie,
Gewichtszunahme, Überempfindlichkeit, u.a.
-> Lichttherapie kann helfen.
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Sonderformen der Depression
Wochenbettdepression (= postpartale Depression)
Bei ca. 10% der Frauen nach der Entbindung, aufgrund
hormoneller Veränderungen, oftmals schleichend über
Wochen
(nicht zu Verwechseln mit den «Heultagen» od. Baby blues in
der ersten Woche, die ohne krankheitswert sind)
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Teil 2: Wie entsteht eine Depression?
Umwelt
Depression
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Gene
Bekannte Risikofaktoren der Depression
• Prädisponierende genetische Einflüsse
• Gestörte familiäre Umgebung in der Kindheit
• sexueller Missbrauch in der Kindheit
• früher Verlust enger Beziehungspersonen (z. B. Eltern),
emotionale Vernachlässigung
• prädisponierende Persönlichkeitszüge (z. B. geringes Selbstwertgefühl)
• frühe Zeichen einer Angststörung oder Verhaltensstörung
• geringe Bildungserfolge
• Exposition zu traumatischen Erlebnissen und widrigen Umständen
• geringe soziale Unterstützung
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Bekannte Risikofaktoren der Depression
• Alkohol- und Drogenmissbrauch
• frühere depressive Episode
• Scheidung
• Schwierigkeiten in der Partnerschaft
• kürzlich stressreiche Lebenssituationen (z. B. Kündigung, Schulden,
Mobbing, Krankheit, Unfall, Verluste)
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Vulnerabilitäts-Stress-Modell
Stressoren / Umwelt
Krankheitsschwelle
Vulnerabilität
Verletzlichkeit, Gene
Vulnerabilität
Verletzlichkeit, Gene
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Wie entsteht eine Depression?
Neurobiologische Faktoren / Mechanismen
• Depression = chronische Stresserkrankung
• Überaktivierung/Fehlregulation des Stress-Hormonsystems
(Hypothalamisch-Hypophysären-Nebennierenrinden od.
HPA-System, sog. «Stressachse»)
•
Kortisol im Blut
•
Adrenalin im Blut
•
Vielfältige Auswirkungen auf den gesamten
Organismus, bspw. Herz-Kreislauf-, Immunsystem,
Gehirn
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Überaktivierung/Fehlregulation des Stress-Hormonsystems
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Wie entsteht eine Depression?
Neurobiologische Faktoren / Mechanismen
• Depression = chronische Stresserkrankung
• Überaktivierung/Fehlregulation des Stress Hormonsystems
(Hypothalamisch-Hypophysären-Nebennierenrinden od.
HPA-System, sog. «Stressachse»)
•
Kortisol im Blut
•
Adrenalin im Blut
•
Vielfältige Auswirkungen auf den gesamten
Organismus, bspw. Herz-Kreislauf-, Immunsystem,
Gehirn
Offentlicher Vortrag, 24.11.2015
Wie entsteht eine Depression?
Neurobiologische Faktoren / Mechanismen
• Depression = Ungleichgewicht der Botenstoffe im Gehirn
wie Serotonin, Noradrenalin, Dopamin
(sog. Monoaminmangel-Hypothese)
• Botenstoffe (Neurotransmitter) dienen im Gehirn zur
Kommunikation zwischen Nervenzellen (über Kontaktstellen, sog. Synapsen)
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Wie entsteht eine Depression?
Mono-Amin-Mangelhypothese
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Wie entsteht eine Depression?
Neurobiologische Faktoren / Mechanismen
• Depression = Gestörte Nervenzellneubildung
(Neurogenese) durch veminderte Bildung von
Wachstumsfaktoren (BDNF) im Gehirn, v.a. im limbischen
System (wichtig für Emotionsregulation)
•
Nervenzellneubildung, Neuro-Plastizität
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Wie entsteht eine Depression?
Neurobiologische Faktoren / Mechanismen
Die heutigen gängigen und bewährten Therapieverfahren
(Psychotherapie, Medikamentöse Therapie, Bewegung,
Stressmanagement, Entspannungstechniken,
Lichttherapie, Schlafentzug, Elektrokrampftherapie, u.a.)
bringen den Hirnstoffwechsel wieder ins Gleichgewicht in
dem sie das fehlregulierte Stresshormonsystem
normalisieren und somit die depressiven Symptome
reduzieren können.
Offentlicher Vortrag, 24.11.2015
Teil 3. Wie wird eine Depression behandelt?
Wege aus der Depression
I. Medikamentöse Therapie (Antidepressiva)
II. Psychotherapie
(Verhaltenstherapie, Interpersonelle Therapie,
tiefenpsycholog. Verfahren, systemische Therapie,
Psychoedukation)
III. Bewährte ergänzende (nicht medikamentöse)
Therapieformen
Wachtherapie (Schlafentzug)
Lichttherapie
verschiedene Entspannungsverfahren
kreativtherapeutische Verfahren
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Wege aus der Depression
I. Medikamentöse Therapie
Mythos Antidepressiva (AD):
- AD machen nicht abhängig und
verändern nicht die Persönlichkeit
- AD sind keine Aufputsch- oder Beruhigungsmittel
- Probleme werden durch AD nicht „zugedeckt“, sondern
- durch die gezielte Wirkung auf die Botenstoffe im Gehirn
und durch die Normalisierung der Stresshormonaktivität
- wird häufig erst die Grundlage für die psychotherapeutische Problembewältigung ermöglicht
Offentlicher Vortrag, 24.11.2015
Wege aus der Depression
Medikamentöse Therapie
Eigenschaften:
- die neueren AD sind nebenwirkungsarm
- AD wirken nicht sofort, sondern i. d. R. erst nach 2 - 4
Wochen täglicher Einnahme
- bei Ängsten, Suizidgedanken, Schlafstörungen können
anfangs vorübergehend Beruhigungsmittel nötig sein
- Bei ausbleibendem Ansprechen erst höher dosieren und
frühestens nach vier Wochen auf anderes AD wechseln
Offentlicher Vortrag, 24.11.2015
Wege aus der Depression
Medikamentöse Therapie
Eigenschaften (Fortsetzung):
- zur Verstärkung der antidepressiven Wirkung kann mit
anderen AD kombiniert, mit einem Stimmungsstabilisator (z. B. Lithium) oder modernen Antipsychotika
augmentiert werden
- Ein vorzeitiger und abrupter Abbruch der medikamentösen
Therapie erhöht wesentlich das Risiko für einen Rückfall,
- Deshalb ist es wichtig, AD weiterhin einzunehmen, auch
wenn eine deutliche Besserung eingetreten ist.
Offentlicher Vortrag, 24.11.2015
Wege aus der Depression
Medikamentöse Therapie
Eigenschaften (Fortsetzung):
- AD sollten 6 - 9 Monate (bei erstmaligem Auftreten) oder länger
eingenommen werden (= Erhaltungstherapie) bis zum vollständigen
Abklingen aller Restsymptome
- Langzeittherapie (= Rezidivprophylaxe) von 2-3 Jahren kann unter
bestimmten Umständen (bspw. nach mind. 3 Krankheitsepisoden,
kurzen Abstände zw. Episoden, Vorliegen von Risikofaktoren) nötig sein
Offentlicher Vortrag, 24.11.2015
Wege aus der Depression
II. Psychotherapie
- Kognitive Verhaltenstherapie
- Systemische Therapie
- Psychoanalyse, u. a. tiefenpsychologische Verfahren
- Interpersonelle Therapie
- u.v.m.
- Psychoedukation (Aufklärung über die Erkrankung
für Betroffene und Angehörige)
- Wichtig auch „Chemie“ zwischen Pat. und Therapeut
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Wie wird eine Depression behandelt?
Wege aus der Depression
Kognitive Verhaltenstherapie (kVT):
In der kVT werden in Einzelgespräche negative Denk- Verhaltensmuster
sowie Einstellungen und Gefühle thematisiert, um diese positiv zu
beeinflussen. Dadurch wird ein positiveres Erleben möglich und die
Stimmung kann sich normalisieren.
Gedanken
Handeln
Gefühle
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Wege aus der Depression
III. Ergänzende bewährte Therapieverfahren
Wachtherapie: Schlafentzug ab 01.00Uhr, meist in therapeutischen
begleiteten Gruppen, da alleine schwierig. Schlafentzug hebt die
Stimmung, hält ca. 1-2Tagen an.
Lichttherapie: wirksam nicht nur in der Winterdepression, täglich
morgens 30 - 45 Min. vor einer hellen Lichtquelle (2500 – 10‘000 Lux),
kaum Nebenwirkungen, kann auch vorbeugend bei typischer saisonal
wiederkehrender Depression eingesetzt werden
Offentlicher Vortrag, 24.11.2015
Wege aus der Depression
Entspannungsverfahren und komplementärmedizinische Verfahren:
- Progressive Muskelentspannung nach Jacobson
- Autogenes Training
- Biofeedback
- Stressbewältigungstraining
- Bewegungstherapie, Tai-Chi, o.a.
- Massagen , Fussreflexzonenmassage
- Hydrotherapie (z. B. Kneipp-Therapie)
- Aromatherapie
- Akupunktur
Kreativtherapeutische Verfahren (Ergo- und Kunsttherapie)
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Wege aus der Depression
Teil 4. Ratschläge für Betroffene:
•
die depressive Symptome ernst nehmen
•
nicht zögern, ärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen
•
sich Entlastungen gönnen, sich vor eigenem und fremdem Druck schützen
•
nicht in die Ferien fahren, eher vertraute Umgebung mit verlässlichen
Freunden wählen
•
setzen sie sich kleine und überschaubare alltägliche Ziele, planen Sie jeden Tag
am Vorabend, planen Sie auch angenehme Tätigkeiten ein (-> Liste)
•
Führen Sie ein Stimmungstagebuch, besprechen Sie es mit ihrem Arzt
•
Nach dem Aufwachen sollten Sie aufstehen, beim Wachliegen kommt häufig
Grübeln auf, Grübeln mit verbliebenen Interessen oder Ablenkungen (z.B.
Musik hören, Lektüre, Haushalt) unterbrechen
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Wege aus der Depression
Ratschläge für Betroffene:
•
Seien Sie körperlich aktiv: Bewegung ist antidepressiv und fördert die
Nervenzellneubildung (z.B. täglich spazieren gehen, moderates Jogging,
Nordic- Walking, oder andere Bewegungsübungen)
•
sich gesund ernähren, bei Appetitlosigkeit trotzdem das Nötige essen und
trinken
•
wenn Sie Antidepressiva benötigen, nehmen Sie sie genau nach ärztlicher
Verordnung und haben Sie Geduld, die Wirkung benötigt Zeit
•
Nach der Besserung: Erarbeiten Sie mit Ihrem Therapeuten Frühwarnzeichen
und eine Krisenplan, um Ihr persönliches Risiko für einen Rückfall zu
vermindern
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Wege aus der Depression
Ratschläge für Partner/Angehörige:
•
Informieren Sie sich gründlich über die Erkrankung
•
depressive Verstimmung nicht hinterfragen
•
ständige Aufheiterungsversuche unterlassen
•
nicht an die Willenskraft (oder an Verantwortung, Glaube etc.) appellieren
•
Hilfe leisten, in dem Sie den Erkrankten zu einem geregelten Tagesablauf unterstützen
•
zu gemeinsamen Spaziergängen oder anderen gemeinsamen Tätigkeiten anregen (die
depressive Person kann selber nur schwer Initiativen entwickeln kann)
•
Verständnis und Geduld dafür zeigen, dass die depressive Person keine positiven Gefühle
zeigen kann und auch die sexuelle Lust verloren geht
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Wege aus der Depression
Ratschläge für Partner/Angehörige:
•
die ärztliche Behandlung des depressiven Partners und die Einnahme antidepressiver
Medikamente unterstützen
•
Selbstmordgedanken und Suizidpläne sind ein Notfall. Sofort mit Notarzt od. HA Kontakt
aufnehmen
•
sich selber etwas Gutes tun, Kontakte mit anderen (im Beruf, Freundeskreis) und eigenen
Lebensrhythmus möglichst aufrecht erhalten, um nicht selber ins depressive Loch
hineingezogen zu werden
•
eigene Schuldgefühle, persönliche Sorgen oder aufkommende Verstimmungen mit
einem Vertrauten bzw. einer Fachperson besprechen.
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Nützliche Adressen:
•
Equilibrium (Betroffene und Angehörige), www.depressionen.ch
•
Schweizerische Stiftung pro mente sana, www.promentesana.ch
•
VASK – Vereinigung der Angehörigen psychisch Kranker, www.vask.ch
•
Informationsplattform für Betroffene und Angehörige, www.depression.ch
-> Download des „Stimmungstagebuch“
-> Download des „Episodenkalenders“
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Vielen Dank für ihre
Aufmerksamkeit!
Dr. med. Walter Brogiolo
Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie
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