Lebensqualität trotz Krebs

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Informationen für Ihre Gesundheit
Lebensqualität
trotz Krebs
Krebs im Alltag
Behandlungsmöglichkeiten
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Lebensqualität trotz Krebs
K
rebs ist eine Krankheit, die das Leben verändert. Obwohl mehr Menschen an Herz-Kreislauf-Erkrankungen sterben als an Krebs, ist es
doch dieses Leiden, welches uns am meisten Angst einflößt. Schmerzen, ein qualvoller Tod... was erwartet einen Krebspatienten?
Auf diese Frage gibt es keine eindeutige Antwort, denn die Krankheit hat
vielfältige Verlaufsformen. Verschiedene Krebsarten, der Zustand des Patienten sowie das Krankheitsstadium sind Faktoren, die die Heilungschancen
und den Genesungsprozess entscheidend beeinflussen können.
In der vorliegenden Broschüre möchten wir Sie über die häufigsten Nebenwirkungen der Behandlung aufklären und Ihnen gleichzeitig wertvolle Ratschläge geben, wie Sie diese durch einen angepassten Lebensstil lindern können.
Neben hilfreichen Tipps für den Alltag finden Sie hier auch nützliche Adressen, die Ihnen Hilfeleistungen anbieten.
Lebensqualität trotz Krebs
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Krebs ist eine anormale
bösartige Zellwucherung
K
rebs ist ein Sammelbegriff für alle
bösartigen Zellwucherungen. Kranke
Körperzellen beginnen, unkontrolliert
zu wachsen und bilden einen Tumor. Im Gegensatz zu gutartigen Wucherungen haben
Krebsgeschwüre die Fähigkeit, sich im Körper
weiter auszubreiten und dabei gesunde Zellen
zu zerstören. Man spricht von Metastasenbildung.
Andere Krebsarten werden als „Killerkrebs“ bezeichnet, da die Heilungschancen nur sehr gering sind. Menschen, die an
Bauchspeicheldrüsen- oder Speiseröhrenkrebs erkrankt sind, überleben meist nur
wenige Monate. Auch für den Lungenkrebs
stehen die Prognosen sehr schlecht: nur 15%
der Erkrankten haben nach der Diagnose eine
Lebenserwartung von mehr als fünf Jahren.
Eine Krebszelle kann sich in jedem Gewebe oder Organ entwickeln. Es ist wichtig, die
Erkrankung so früh wie möglich zu erkennen
und zu behandeln. Da in einem frühen Stadium jedoch oft keine oder nur geringfügige
Beschwerden auftreten, wird Krebs in vielen
Fällen erst (zu) spät diagnostiziert.
Insgesamt hat sich die Sterberate in den
letzten Jahren allerdings stabilisiert. Durch
konsequente Früherkennungsprogramme wie z.B. der Mammographie gegen Brustkrebs
oder Tests auf verborgenes Blut im Stuhl gegen
Darmkrebs - werden zwar jährlich mehr Neuerkrankungen gemeldet, allerdings können
Betroffene sich dank der frühzeitigen Diagnose schnell und effektiv behandeln lassen.
Die häufigsten Krebsarten beim Mann
sind Prostatakrebs (25%) und Lungenkrebs
(21%). Bei der Frau treten vorwiegend Brust(36%) und Darmkrebs (13%) auf.
Heilung in Sicht?
Stetige Fortschritte in der Krebsforschung
haben die Behandlungsmethoden wesentlich
verbessert. So sind verschiedene Krankheitsformen heute oft heilbar (z.B. Hodenkrebs
und manche Blutkrebsarten). Natürlich hängt
die Erfolgsquote auch vom Stadium ab, in dem
der Krebs erkannt wird.
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Lebensqualität trotz Krebs
Behandlungsmöglichkeiten
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ie Krebsbehandlung ist von Patient zu
Patient unterschiedlich. Art des Tumors, Lokalisierung des Krebses, Stadium und Zustand des Patienten unterscheiden
sich von Fall zu Fall. Demnach muss eine Therapie immer individuell angepasst werden.
Chirurgie
Die Chirurgie ist notwendig, um den Tumor und möglicherweise betroffenes Gewebe
zu entfernen. Weiß man zu diesem Zeitpunkt
nicht, ob es sich um einen bösartigen Tumor
handelt, wird das entnommene Gewebe auf
krankhafte Zellen untersucht.
Wurde der Krebs sehr früh erkannt, d.h.
noch bevor er Metastasen bilden konnte, so
kann die Krankheit durch diese Maßnahme
bereits gestoppt werden. In den meisten Fällen wird jedoch sicherheitshalber eine Strahlen- oder Chemotherapie durchgeführt.
Chemotherapie
Die Chemotherapie ist eine medikamentöse Behandlung, bei der verschiedenste
chemische Substanzen zum Einsatz kommen.
Die Arzneimittel sollen die schädlichen Zellen
töten oder in ihrem Wachstum hindern. Die
Behandlung erfolgt intravenös, d.h. der Medikamentencocktail wird in die Vene gespritzt
und verteilt sich über die Blutbahn im gesam-
ten Körper. Da die Chemotherapie auf diese
Weise jedoch auch gesunde Zellen angreift,
klagen Patienten oft über starke Nebenwirkungen (Haarausfall, Übelkeit und Erbrechen, usw.).
Nachteile der Therapie sind, dass die kranken Zellen im Laufe der Zeit resistent gegen
die Medikamente werden und dass lediglich
Zellen auf die Behandlung ansprechen, die
sich teilen. So ist es möglich, dass Krebszellen
die Chemotherapie überleben und wieder einen Tumor bilden.
Radiotherapie
Die Radio- oder Strahlentherapie wird örtlich begrenzt eingesetzt. Durch energiereiche
Strahlen soll die Bausubstanz der kranken
Zellen verändert und somit die Zellteilung
verhindert werden. Folglich sterben die Tumorzellen ab. Obgleich das Bestrahlungsfeld
sehr genau bestimmt und eingegrenzt werden
kann, greift die Radiotherapie auch gesundes
Gewebe an. Nebenwirkungen können während der Behandlung oder auch Monate bis
Jahre danach auftreten; dazu gehören unter
anderem Haarausfall (bei Bestrahlung des
Kopfes) oder Durchfall (bei Bestrahlung des
Unterleibs). Spätreaktionen sind z.B. Hautverfärbungen oder Verhärtungen des Unterhautfettgewebes.
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Hormontherapie
Verschiedene Hormone fördern die Zellteilung im Körper. So werden bestimmte Tumorzellen, Mutationen gesunder Zellen, angeregt
zu wachsen. Indem die daran beteiligten Hormone im Körper unterdrückt werden, kann
das Zellwachstum verlangsamt oder sogar
verhindert werden.
Die Therapie ist jedoch nur anwendbar,
wenn sichergestellt ist, dass die vorliegenden
Tumorzellen durch Hormone wachsen. Zu
diesen Krebsarten gehören vor allem Brust-,
Gebärmutterhals- und Prostatakrebs. Die Hormonbehandlung führt zwar zur Verlangsamung oder zum Stillstand der Krankheit, heilt
den Krebs jedoch nicht.
Zelluläre Immuntherapie
Im Kampf gegen den Krebs ist die Immuntherapie eine der neuartigsten Behandlungen.
Die Entwicklung befindet sich zwar noch in
den Kinderschuhen, doch erste Erfolgsansätze
werden zurzeit in Studien geprüft.
Tumorzellen lösen keine Entzündungsreaktion aus und werden aus diesem Grund oft
vom Immunsystem „übersehen“. Selbst wenn
sie erkannt werden, können die so genannten
T-Zellen („Killerzellen“) machtlos sein, weil
sich um die gefährlichen Krebszellen eine
Schutzhülle gebildet hat. Durch die Immuntherapie soll der Körper dennoch angeregt
werden, sich selbst gegen die Krebszellen zu
wehren und diese zu zerstören.
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Hierzu wird dem Tumor Gewebe entnommen, um dieses auf eventuelle Antigene zu
untersuchen. Sind sie vorhanden, können die
Tumorzellen präpariert werden, sodass der
Körper den Krebs - ähnlich wie bei einer Impfung - als Feind erkennt und bekämpft.
Knochenmarktransplantation
Knochenmarktransplantationen sind bei
Blutkrebs - Leukämie - notwendig. Leukämie
ist ein sehr aggressiver Krebs, der einer besonders intensiven Behandlung bedarf. Beim
Einsatz starker Medikamente und Strahlen
wird auch das gesunde Knochenmark zerstört.
So kann die Behandlung nur erfolgreich abgeschlossen werden, wenn man dem Patienten
wieder gesundes Knochenmark einsetzt.
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Lebensqualität trotz Krebs
Symptome und
Nebenwirkungen der Therapien
Chronische Schmerzen
Schmerzen werden als „chronisch“ bezeichnet, wenn sie länger als sechs Monate
andauern und wenn der eigentliche Auslöser
nicht mehr existiert oder nicht mehr behoben werden kann. Im Gegensatz zu akuten
Schmerzen, erfüllen chronische Schmerzen
keine Warnfunktion.
Etwa zwei Drittel aller Krebspatienten leiden im Laufe der Krankheit unter chronischen
Schmerzen. Diese können einerseits durch
den Tumor verursacht werden, wenn umliegendes Gewebe geschädigt wurde, oder sie
können eine Nebenwirkung der Behandlung
sein.
Anhaltende Schmerzen rauben den Betroffenen wertvolle Kräfte während der Krebsbehandlung. Aus diesem Grund sollte die Ursache der Beschwerden unbedingt ausfindig
gemacht werden. Krebsschmerzen lassen sich
heutzutage sehr erfolgreich behandeln. Bei
den meisten Patienten können die Schmerzen
deutlich gelindert werden, bei einigen führt
die Behandlung sogar zur völligen Schmerzfreiheit.
Besonders jetzt ist der Dialog zwischen
Ihnen und Ihrem Arzt gefragt. Nicht er spürt
die Schmerzen, sondern Sie. Erklären Sie
ihm, welche Art von Schmerzen Sie fühlen,
wo diese auftreten und in welcher Intensität.
Ein Schmerztagebuch kann Ihnen helfen, alles
genau zu notieren. Ziel ist es, dem Arzt wichtige Hinweise bezüglich der Schmerzursache
zu liefern. Kann diese beseitigt werden, ist oft
nur eine kurze Schmerzbehandlung notwendig. Ist das jedoch nicht möglich, so kann eine
Dauerbehandlung erforderlich sein.
Die Behandlung erfolgt in erster Linie durch
Medikamente, kann jedoch durch verschiedene Maßnahmen ergänzt werden:
• Physiotherapie, d.h. Krankengymnastik,
Massagen, Kälte- und Wärmeanwendungen. Diese helfen vor allem, Verspannungen zu lösen und Fehlhaltungen zu
korrigieren.
• Psychotherapie, d.h. Entspannungs- oder
Verhaltenstherapie, um die Schmerzwahrnehmung zu beeinflussen.
• Operation, um angegriffenes Gewebe, wie
z.B. Knochen, zu stabilisieren.
• Chemo- und Strahlentherapie, zur Verringerung von Metastasen und zur Schmerzlinderung.
Ist das Ergebnis der Behandlung für Sie
nicht zufriedenstellend, so sollten Sie
mit Ihrem Arzt darüber sprechen. In
manchen Fällen kann es einige Ansätze
erfordern, bis die richtige Therapie gefunden wird.
Lebensqualität trotz Krebs
Fatigue
Der Begriff „Fatigue“ bedeutet aus dem
Französischen übersetzt „Müdigkeit, Erschöpfung“. In der Krebstherapie hat dieser
Ausdruck einen traurig hohen Stellenwert
errungen, da rund 80% aller Krebspatienten
über eine anhaltende Erschöpfung klagen.
Im Gegensatz zur „normalen“ Müdigkeit
lässt diese sich nicht durch ausreichend Schlaf
und Ruhe überwinden. Selbst alltägliche Aufgaben können nicht mehr wie gewohnt ausgeführt werden, da man schneller ermüdet und
lustlos wird.
Die Fatigue wirkt sich in dreierlei Hinsicht
aus:
• körperlich (d.h. Niedergeschlagenheit,
Energielosigkeit),
• emotional (d.h. gereizte oder traurige
Stimmung, fehlender Antrieb),
• mental-kognitiv (d.h. Gedächtnisstörungen, Konzentrationsschwächen).
Mehrere Faktoren können diese ständige Müdigkeit hervorrufen. Welche Ursache
jedoch ausschlaggebend ist, haben Wissenschaftler bisher noch nicht herausgefunden.
Die Ärzte gehen davon aus, dass die Krebsbehandlung ein Hauptgrund sein könnte.
Bekannte Nebenwirkungen der Chemo- und
Strahlentherapie sind z.B. Blutarmut, Appetitlosigkeit und Gewichtsverlust. Diese führen
zu einer ständigen Übermüdung. Auch Stress,
Angstzustände und Depressionen können die
Fatigue hervorrufen oder verschlimmern.
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Es ist wichtig, dass Sie mit Ihrem Arzt über
diesen Zustand sprechen. Gemeinsam können
Sie herausfinden, ob körperliche Störungen
für die Erschöpfung verantwortlich sind. Diese können durch Medikamente, Aufbaumittel
oder Bluttransfusionen behandelt werden.
Allerdings können auch Sie selbst etwas
gegen die ständige Müdigkeit unternehmen:
Den Tagesablauf organisieren
Setzen Sie sich (realistische) Ziele, die
Sie bis zum Abend schaffen wollen. Teilen Sie
sich Ihre Zeit ein und legen Sie kleinere Pausen fest. Binden Sie die Familie mit ein und
geben Sie bestimmte Aufgaben ab. Beachten
Sie: bei zu wenig Leistung bauen Sie ab, bei
zu viel Leistung steigt die Erschöpfung. Es gilt
demnach das perfekte Maß zu finden. In ein
Tagebuch können Sie alle erledigten Tätigkeiten aufschreiben und notieren, wie Sie sich
danach fühlen. Bei starker Erschöpfung sollten Sie das Pensum etwas herunterschrauben.
Haben Sie noch etwas Kraft übrig, können Sie
so täglich Ihre Leistungsfähigkeit steigern.
Bewegung, ein Muss
Achten Sie darauf, sich in Ihrer alltäglichen Arbeit nicht zu sehr einzuschränken.
Durch lange Pausen, ständiges Sitzen oder
Liegen, kommt es schnell zu Bewegungsmangel. Dieser führt zu Muskelabbau und einem
noch stärkeren Müdigkeitsgefühl. Tägliche
Spaziergänge steigern nicht nur die Stimmung
sondern bringen auch das Herz-Kreislauf-System auf Trab. Lassen Sie sich dabei von Ihrem
Arzt beraten.
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Lebensqualität trotz Krebs
Kleinere Pausen sind erlaubt
Fühlen Sie sich ausgelaugt, so sollten Sie
sich hinsetzen und leichtere Tätigkeiten ausführen. Auch eine kleinere Pause kann Ihnen
helfen, wieder zu Kräften zu kommen. Diese
sollte allerdings nicht länger als 20 Minuten
dauern. Längere Ruhepausen können Einschlafprobleme und Alpträume hervorrufen.
Haarausfall (Alopezie)
Verschiedene chemotherapeutische Medikamente rufen Haarausfall hervor. Wie stark
dieser auftritt und ob alle Körperhaare betroffen sind, hängt von der Art und der Dosierung
des Arzneimittels ab. Meistens beginnt der
Haarausfall etwa zwei bis drei Wochen nach
Beginn der Chemotherapie und endet ein bis
zwei Monate später. Die Haare wachsen nach,
sobald die Chemotherapie beendet ist, bei
manchen Patienten sogar schon während der
Therapie.
Auch eine Strahlenbehandlung kann Haarausfall hervorrufen, wenn sich die Bestrahlung
auf den Kopf konzentriert. Leider benötigen
die Zellen hier viel länger, um sich zu regenerieren. In manchen Fällen ist das Gewebe
dauerhaft geschädigt, sodass die Haare nicht
wieder nachwachsen.
Machen Sie sich schon vor der Therapie
mit dem Gedanken vertraut, dass Sie Ihre
Haare verlieren könnten. Der Haarausfall
erscheint Ihnen vielleicht weniger schrecklich, wenn Sie vor Behandlungsbeginn eine
Kurzhaarfrisur tragen. Die Zeit ohne Haare
können Sie mit einer Perücke oder mit einem
Kopftuch überbrücken.
Achten Sie während dieser Zeit unbedingt
auf die richtige Kopfpflege. Babyshampoo und
eine milde Hautcreme sorgen dafür, dass Ihre
Haut nicht zu sehr austrocknet.
Übelkeit und Erbrechen
Chemo- und Strahlentherapie können
Übelkeit und Erbrechen zur Folge haben. Der
Brechreiz setzt meistens am Tag der Behandlung ein und hält drei Tage oder länger an.
Sprechen Sie offen mit Ihrem Arzt über dieses
Problem. Er kann Ihnen Medikamente (sog.
Antiemetika) gegen die Übelkeit verordnen.
Durch das Erbrechen verliert Ihr Körper
viel Flüssigkeit und trocknet unter Umständen
sogar aus. Hält die Übelkeit länger als zwei
Tage an, informieren Sie Ihren Arzt oder das
Pflegepersonal. Starke Austrocknung schädigt
Herz und Blutkreislauf.
Indem Sie die Haut auf der Handoberfläche nach oben ziehen, können Sie selbst prüfen, wie ausgetrocknet Ihr Körper bereits ist.
Bleibt eine Hautfalte stehen, fehlt Ihrem Körper Flüssigkeit.
Lebensqualität trotz Krebs
Wie können Sie sich selbst helfen?
• Lassen Sie sich bei der Vorbereitung der
Mahlzeiten helfen und meiden Sie die Gerüche des Gerichtes, bevor Sie sich an den
Tisch setzen;
• Trinken Sie mindestens 1,5 Liter Wasser
pro Tag. Während des Essens sollten Sie
nichts trinken, damit sich Ihr Magen nicht
zu sehr füllt;
• Nehmen Sie mehrmals am Tag kleine
Mahlzeiten zu sich;
• Verzehren Sie vermehrt gesalzene Lebensmittel, da Ihnen beim Erbrechen viele
Salze verloren gehen. Vermeiden Sie fetthaltige Nahrung, da diese nur schwer verdaulich ist;
• Versuchen Sie sich zu entspannen, tief einund auszuatmen, wenn Brechreiz eintritt.
Mundtrockenheit
Die Krebsbehandlung kann Mundtrockenheit hervorrufen. Diese ist unter Umständen so schlimm, dass sie sich auf das Essen
(Schluckbeschwerden), Sprechen, Schlafen
(Schnarchen) und die Zahnhygiene (erhöhtes
Risiko für Karies) des Betroffenen auswirkt.
Durch eine angepasste Ernährung können
Sie die Mundtrockenheit lindern:
• Verzichten Sie auf trockene und klebrige
Nahrung. Bevorzugen Sie weiche Lebensmittel.
• Entscheiden Sie sich für erfrischendes,
ungesüßtes Essen, anstelle stark gewürzter und säurehaltiger Lebensmittel.
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• Trinken Sie ausreichend und halten Sie
immer ein Getränk bereit (auch nachts).
• Pfefferminz-Bonbons oder Kaugummis regen die Speichelproduktion an und können somit Abhilfe schaffen.
• Achten Sie auf regelmäßige Besuche beim
Zahnarzt wegen des erhöhten Kariesrisikos. Informieren Sie ihn über Ihre Krebsbehandlung. Er kann Ihnen weitere nützliche Ratschläge geben.
• Benutzen Sie einen Luftbefeuchter.
• Bei sehr starker Mundtrockenheit kann
Ihnen Ihr Arzt Medikamente verordnen,
die die Speichelproduktion anregen.
Hauttrockenheit
Nach einer Strahlentherapie ist die Haut
an der betroffenen Körperstelle oft sehr trocken, gerötet und leicht geschwollen. Unter
Umständen kann sie sich sogar leicht schälen.
Ihr Arzt wird Ihnen in diesem Fall die notwendigen Pflegehinweise geben. Im Allgemeinen
gilt jedoch, dass Sie vor allem direkte Sonneneinstrahlung vermeiden sollten. Die Haut
reagiert sehr empfindlich auf Hitzeeinwirkung. Auch Kälte kann Ihrer Haut schaden.
Bevorzugen Sie lockere Kleidung, die nicht
scheuert. Auf Schmuck sollten Sie verzichten, um mechanischen Reizen vorzubeugen.
Des Weiteren sind alkoholhaltige Pflegemittel
(Seifen, Deos oder Cremes) nicht ratsam. Sie
trocknen die Haut zusätzlich aus. Männer, die
im Kopf- und Halsbereich bestrahlt wurden,
können sich während der Behandlung nicht
rasieren. Salz- und chlorhaltiges Wasser sollte
generell vermieden werden.
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Lebensqualität trotz Krebs
Ernährungsgewohnheiten umstellen
Krebs lässt sich nicht durch eine Ernährungsumstellung heilen. Allerdings können
Sie durch eine gesunde und ausgewogene
Ernährung zu einer Besserung Ihres Gesundheitszustandes und Ihrer Lebensqualität beitragen. Eine angepasste Ernährung kann auch
den Krankheitsverlauf positiv beeinflussen.
Aufgrund der verschiedenen Beschwerden, die während der Krebstherapie auftreten
können, gibt es nicht die gesunde Ernährung
sondern verschiedene Ernährungsempfehlungen. Lassen Sie sich einen individuellen
Ernährungsplan von Ihrem Arzt oder Ihrer Ernährungsberaterin aufstellen, in dem sowohl
auf die einzelnen Beschwerden als auch auf
Ihre Vorlieben geachtet wird. So können Nebenwirkungen der Therapie wie z.B. Übelkeit
und Erbrechen gelindert werden.
Im Allgemeinen gilt, dass sich Krebspatienten verdauungsschonend ernähren sollten.
Je nach Beschwerden, Gesundheitszustand
und Nährstoffbedarf des Patienten muss der
Ernährungsplan angepasst werden.
Nachstehend einige Ratschläge:
• Nehmen Sie mehrere kleine Mahlzeiten (zwischen sechs und acht
kleine Portionen), über den Tag
verteilt, zu sich.
• Trinken Sie mindestens 1,5 Liter
Wasser, am besten zwischen den
Mahlzeiten.
• Setzen Sie sich zum Essen ruhig an
den Tisch.
• Kauen Sie die Speisen ausreichend,
um die Speichelproduktion anzuregen und die Verdauung zu erleichtern.
• Essen Sie, worauf Sie Lust haben.
• Achten Sie darauf, dass die Speisen
weder zu heiß noch zu kalt sind.
• Meiden Sie Lebensmittel, die Sie des
Öfteren nicht vertragen haben. Erstellen Sie eine Liste mit Nahrungsmitteln, die für Sie gut verträglich
sind.
• Stört Sie der Geruch der Speisen,
so bevorzugen Sie kalte Mahlzeiten
(besonders empfehlenswert bei Appetitlosigkeit).
• Bei Durchfall sollten Sie auf frisches
Obst verzichten.
• Bei Brechreiz ist es ratsam, morgens - noch vor dem Aufstehen trockenes Gebäck (z.B. Zwieback
oder Knäckebrot) zu essen.
• Bei Mundtrockenheit helfen Pfefferminztee und Mineralwasser.
Verzichten Sie auf Alkohol und Nikotin.
Lebensqualität trotz Krebs
Folgende Nahrungsmittel sind
empfehlenswert, da sie in der Regel leicht verdaulich sind:
• leicht verdauliche Vollkornprodukte (z.B. Naturreis, Vollkornbrot,
Knäckebrot);
• wenig gewürzte Suppen oder Brühen;
• zartes Gemüse (z.B. Spinat, Spargel,
Möhren, Kohlrabi usw.);
• rohes, reifes Obst (z.B. Erdbeeren,
geschälte Äpfel, Birnen, Bananen
usw.);
• gekochte und fettarme Kartoffelgerichte;
• Frischkäse, Tofu (Sojaquark).
Folgende Nahrungsmittel sind
nicht empfehlenswert, da sie als
schwer verdaulich gelten:
• fette und süße Speisen;
• blähendes Gemüse (z.B. Erbsen,
Bohnen, Zwiebeln, Knoblauch,
grobes Kohlgemüse usw.);
• säurehaltiges Obst (z.B. Apfelsinen,
Pflaumen, Rhabarber usw.);
• grobschrotiges und frisches Brot,
Nüsse in größeren Mengen;
• stark gewürzte, gesalzene oder gesäuerte Nahrungsmittel (z.B. Fischkonserven, Essiggemüse, geräucherte Fleischwaren usw.);
• alkoholische und kohlensäurehaltige Getränke, Fruchtsäfte mit hohem Säuregehalt, Bohnenkaffee.
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Lebensqualität trotz Krebs
Ratschläge für den Alltag
Wen sollten Sie über die Krankheit
informieren?
Familie und Freunde
Eine Krebserkrankung trifft neben
dem Patienten ebenfalls seine Familie und
Freunde. Denken Sie daran, dass auch diese
lernen müssen, mit der neuen Situation umzugehen. Werden Sie sich bewusst, dass die
nahe Zukunft von Höhen und Tiefen gekennzeichnet und somit sehr anstrengend für Sie
und für Ihre Familie sein wird. Klären Sie sie
über Ihren Zustand, die Behandlung und die
Aussichten auf, da Sie während dieser Zeit auf
Hilfe und Unterstützung angewiesen sind.
Es ist wichtig, Ihre Kinder über die Krankheit zu informieren. Nehmen Sie sich Zeit,
ihnen alles, dem Alter entsprechend, zu erklären.
Erleben Sie Momente, in denen Sie lieber
alleine sind, so sprechen Sie offen darüber.
Ihr Umfeld wird dies respektieren und verstehen.
Den Arbeitgeber
Schmerzen, Unwohlsein, Müdigkeit, Arztbesuche usw. erfordern eine Anpassung Ihres
Berufslebens. Informieren Sie Ihren Arbeitgeber gleich nach der Krebsdiagnose über Ihre
Krankheit. Unter Umständen sollten Sie über
eine Verminderung der Arbeitszeit oder eine
Laufbahnunterbrechung nachdenken. Dies
sollten Sie allerdings zuerst mit Ihrem Arzt
besprechen.
Durch Flexibilität, sowohl seitens des Arbeitgebers als auch Ihrerseits, kann es möglich sein, den Alltag zu meistern, ohne die Arbeit aufzugeben. Dies ist vor allem wichtig, um
die sozialen Kontakte zu wahren.
Hilfe annehmen
Eine Krebsbehandlung erfordert viel Mut
und Kraft. Lassen Sie sich helfen, um alle
notwendigen Kräfte zu sammeln. Vor allem
kleinere alltägliche Aufgaben können Sie an
die Familie und Freunde abgeben. Sie werden
Ihnen sicher gerne behilflich sein.
Unterstützung bieten Ihnen auch verschiedene Hilfsdienste an. Die Adressen finden Sie
am Ende dieser Broschüre.
Lebensqualität trotz Krebs
Bewegung bringt Farbe
in den Alltag!
Kleinere sportliche Aktivitäten stärken
Ihre Muskeln und das Herz-Kreislauf-System,
steigern das Wohlbefinden und bringen eine
natürliche Müdigkeit mit sich. Lassen Sie sich
von Ihrem Arzt beraten, bevor Sie mit dem
Sport beginnen.
Krebspatienten, die sich unsicher fühlen,
sollten täglich einen Spaziergang von etwa 15
Minuten unternehmen. Die frische Luft und
die Natur bringen sie auf andere Gedanken
und geben auch Geist und Seele die Möglichkeit sich zu erholen.
Schlafen will gelernt sein
Schlaf gibt Ihnen die nötige Kraft für den
Alltag. Aus diesem Grund sollten Sie folgende
Ratschläge berücksichtigen:
• Gehen Sie jeden Tag zur gleichen Uhrzeit
schlafen und stehen Sie auch täglich zur
gleichen Uhrzeit auf (auch am Wochenende).
• Finden Sie heraus, wie viele Stunden Schlaf
Sie benötigen, um sich ausgeruht und erholt zu fühlen. Schlafen Sie nicht länger
als nötig.
• Abends sollten Sie auf schwere Kost und
koffeinhaltige Getränke verzichten.
• Können Sie dennoch nicht einschlafen,
stehen Sie wieder auf und gehen Sie erst
wieder zu Bett, wenn Sie müde sind.
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• Ruhepausen während der alltäglichen Arbeit, die länger andauern als 20 bis 30 Minuten, können abends Einschlafprobleme
hervorrufen.
Entspannung
Die Krebserkrankung löst bei vielen Menschen Angst und innere Unruhe aus. Deshalb
ist es wichtig, sich bewusst zu entspannen.
Indem Sie meditieren, ein Buch lesen, ruhige
Musik hören, sich ein wohltuendes Bad oder
eine Massage gönnen, können Sie den Dauerstress abbauen, die Belastung mindern und
Verspannungen lösen.
Zögern Sie nicht, auch über professionelle Hilfe nachzudenken. Ein Psychotherapeut kann mit Ihnen Entspannungstherapien
durchführen. Außerdem können Sie mit ihm
über Ihre Ängste und Gedanken sprechen.
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Lebensqualität trotz Krebs
Steigern Sie Ihr Selbstwertgefühl
Das Selbstwertgefühl spielt im Heilungsprozess eine wichtige Rolle. Denn fühlen Sie
sich nicht wohl, so wird auch die Genesung
negativ beeinflusst. Lassen Sie sich von äußerlich sichtbaren Nebenwirkungen nicht
abschrecken, denn die meisten verschwinden
gleich nach der Behandlung wieder.
Bereiten Sie sich jedoch darauf vor, indem
Sie sich schon vor der Behandlung mit dem
Gedanken vertraut machen, dass Ihnen die
Haare ausfallen könnten, die Haut austrocknet oder Ihnen, wenn Sie z.B. an Brustkrebs
leiden, vielleicht eine oder sogar beide Brüste
amputiert werden müssen.
Stellen Sie sich die Frage, wie Sie damit
umgehen können, ob für Sie eine Perücke
oder eine Brustprothese in Frage kommt. Lassen Sie sich von Ihrer Familie, Ihren Freunden
oder einer Kosmetikerin beraten und finden
Sie wieder Freude an Ihrem Aussehen.
Eine kostenlose Gesichtsbehandlung für
Krebspatientinnen bietet die „Belgische Stiftung gegen Krebs“ allen Personen an, die in
Behandlung sind oder die noch unter den
sichtbaren Nebenwirkungen der Behandlung
leiden (Haarausfall, ausgetrocknete Haut
usw.).
Die Gesichtsbehandlung umfasst:
• das Abschminken und/oder die Reinigung
des Gesichts;
• eine leichte Gesichtsmassage;
• das Auftragen einer feuchtigkeitsspendenden Maske und einer pflegenden Tagescreme;
• eine erholsame Handmassage;
• falls gewünscht ein einfaches Tages-Makeup.
Die Stiftung gegen Krebs empfiehlt eine
Überweisung durch den Arzt, durch eine
Krankenpflegerin oder eine andere medizinische Fachkraft. Für eine Terminanfrage
richten Sie sich an die Stiftung gegen Krebs.
Die genaue Adresse finden Sie unter „Nützliche Adressen“.
Den Arztbesuch organisieren
Vor allem zu Beginn der Behandlung
schießen Ihnen regelmäßig Fragen durch den
Kopf, die Sie später wieder vergessen. Notieren
Sie diese Fragen, um sie Ihrem Arzt während
des nächsten Besuchs zu stellen. Ausführliche
Informationen und Aufklärung sind wichtig,
um Ihnen die Angst vor der Krankheit und der
Behandlung zu nehmen.
Bitten Sie Ihren Partner, einen Familienangehörigen oder Freund, Sie zu den ersten
Arztbesuchen zu begleiten. In erster Linie
kann Ihnen die Begleitung Unterstützung bieten, außerdem können so auch besprochene
Themen zu Hause nochmals aufgegriffen werden. Sie werden viele Informationen über die
Krankheit und ihre Behandlung erhalten. Diese müssen Sie in Ruhe verarbeiten.
Lebensqualität trotz Krebs
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Nützliche Adressen
Belgische Stiftung gegen Krebs
Gospertstraße 20
4700 Eupen
Tel.: 087 787 848
E-Mail: [email protected]
Internet: www.cancer.be
(Seite nur auf Französisch oder Niederländisch verfügbar)
Krebsfon
Das Krebsfon bietet Patienten und deren
Angehörigen eine kostenlose, diskrete und
anonyme Hilfe an. Ärzte, Psychologen und
Krankenpflegerinnen antworten Ihnen an allen Werktagen von 9-13 Uhr, montags bis 19
Uhr auf Ihre Fragen.
Tel.: 0800 15 801 (Französisch)
Tel.: 0800 15 802 (Niederländisch)
Beratungsangebot für Frauen mit
Brustkrebs
„Vivre comme avant“ (Leben wie zuvor)
ist eine Vereinigung von Frauen, die alle selbst
an Brustkrebs operiert worden sind. Sie haben es sich zum Ziel gesetzt, operierte Frauen
in den Krankenhäusern zu besuchen, um ihnen in einem schweren Abschnitt ihres Lebens
Unterstützung und Hilfe anzubieten.
Ministerium der
Deutschsprachigen Gemeinschaft
Abteilung Beschäftigung, Gesundheit und
Soziales
Gospertstraße 1
4700 Eupen
Tel. 087 596 341
Für weitere Auskünfte stehen wir Ihnen
jederzeit gerne zur Verfügung.
4760 Büllingen – Hauptstraße 2
Tel. 080 640 545
4700 Eupen – Vervierser Straße 6A
Tel. 087 598 660
4728 Hergenrath – Aachener Straße 1
Tel. 087 659 964
4720 Kelmis – Kirchstraße 13
Tel. 087 558 169
4730 Raeren – Hauptstraße 48
Tel. 087 853 464
4780 St. Vith – Schwarzer Weg 1
Tel. 080 799 515
www.freie.be
E-mail: [email protected]
Informationen für
Ihre Gesundheit
Verantwortlicher Herausgeber:
H. Heck, Freie Krankenkasse, Hauptstraße 2, 4760 Büllingen 2006/12
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