Gastroenterologische Facharztpraxis Dr. med. D. Buchholz Parkstrasse 12a, 19230 Hagenow, Tel: 03883/622921 Wissenswertes zur Koloskopie (Darmspiegelung) Die Spiegelung des Dickdarms (Colon) wird auch Koloskopie genannt. Der geübte Untersucher kann häufig auch noch das untere Ende des in den Dickdarm mündenden Dünndarms (Ileum) mituntersuchen. In diesem Fall spricht man von einer IleoKoloskopie. Die Darmspiegelung- Anwendungsgebiete: Die Koloskopie dient der Abklärung und Behandlung krankhafter Prozesse im Bereich des Dickdarmes und des unteren Dünndarmes. Dazu zählen u.a.: - Chronisch- entzündliche Darmerkrankungen (CED) wie Morbus Crohn oder die Colitis ulcerosa - Divertikelerkrankung (taschenartige Ausstülpungen der Darmschleimhaut) - Sicherung eines Reizdarmsyndroms - Diagnose gutartiger (Polypen) und bösartiger (Krebs) Darmwucherungen Mit Stuhl gefüllte Divertikel Coloncarcarcinom Die Darmspiegelung- Durchführung: Im Vorfeld der Koloskopie findet ein ausführliches Gespräch mit Herrn Doktor Buchholz statt, bei dem alle noch offenen Fragen geklärt werden können. Dank moderner Medikamente (meist Verwendung eines Schmerzmittels und eines kurz wirksamen Schlafmittels, sogenannte Analgosedierung) ist diese Untersuchung schmerzarm durchführbar. Während der gesamten, ca. 20-30 Minuten dauernden Prozedur werden die Kreislauf- und Atemparameter des Patienten an einem Monitor überwacht. Mit Hilfe eines Koloskopes wird der gesamte Dickdarm vom After bis zu seinem Ende, dem Blinddarm oder Coecum, nach krankhaften Veränderungen abgesucht. Auch hier können Biopsien (Gewebsproben) völlig schmerzlos mit einer Miniaturzange entnommen werden. Ebenfalls können Interventionen, wie die Abtragung von Polypen durchgeführt werden. Natürlich ist eine Koloskopie nur in einem ausreichend gereinigten Darm sinnvoll. Mit der Vorbereitung sollte man daher schon zwei bis drei Tage vorher durch das Weglassen ballaststoffhaltiger Nahrungsmittel (Gemüse, faserund kernhaltiges Obst, sowie Nüsse und Vollkornprodukte) beginnen. Am Vortag der Untersuchung beginnt die eigentliche Darmspülung durch das Trinken spezieller Abführlösungen. Im Anschluß an die Untersuchung können die Patienten meist sofort essen und trinken. Auch nach einer Darmspiegelung dürfen für 24 Stunden keine Fahrzeuge gesteuert werden! Die Darmspiegelung- mögliche Komplikationen : Grundsätzlich ist auch die Koloskopie in der Hand des geübten Untersuchers eine sichere Untersuchung. Die möglichen Komplikationen entsprechen dabei im Wesentlichen denen der Gastroskopie. Berücksichtigt werden muß jedoch die gegenüber der Gastroskopie deutlich längere Untersuchungszeit, wodurch selten Kreislauf- oder Atmungsprobleme auftreten können. Auch werden im Darm wesentlich mehr Interventionen (vor allem Polypentfernungen) als im Magen, mit höheren Gefahr einer Nachblutung und Darmwandverletzung bis zur Perforation, durchgeführt. Die Vorsorgekoloskopie - Spiegelung zur Verhinderung von Darmkrebs Deutschland ist das Land mit der größten Häufung von Darmkrebs in ganz Europa. Jährlich erkranken rund 70.000 Personen, mehr als 30.000 versterben daran. Die Tatsache, dass sich Darmkrebs in den allermeisten Fällen langsam über Jahre aus seinen Vorstufen, sogenannten adenomatösen Polypen (warzenartige Wucherungen der Darmschleimhaut) entwickelt, bietet die einzigartige Möglichkeit einer wirksamen Vorsorge: durch eine Vorsorgekoloskopie werden diese Polypen aufgespürt und meist noch in gleicher Sitzung abgetragen. Alle Polypenträger werden in der Folge in gewissen Abständen nachuntersucht, um auch neu entstandene Polypen zu erfassen und zu entfernen. Alle Personen ohne Darmpolypen sollten ein zweites Mal nach Ablauf von zehn Jahren nachuntersucht werden. Die Kosten der Vorsorgekoloskopie werden in Deutschland für gesetzlich versicherte Patienten ab dem vollendeten 55. Lebensjahr von den Krankenkassen übernommen. Inzwischen wurden seit der Einführung im Oktober 2003 mehrere Hunderttausend Personen untersucht. Bei jedem 4.-5. Teilnehmer wurden Polypen festgestellt und entfernt. Bei ca. jedem 100. Teilnehmer waren die Polypen kurz davor, bösartig zu entarten, oder es handelte sich bereits um einen Krebs-tragenden Polypen. Polyp, mit Schlinge zur Abtragung gefasst Abtragungsstelle mit Hämo-Clips versorgt um eine Nachblutung zu verhindern Zusammenfassend handelt es sich bei der Vorsorgekoloskopie um die wirksamste Methode der frühzeitigen Darmkrebsbekämpfung, da die Polypen als Krebsvorstufen nicht nur entdeckt, sondern meist auch in einer Sitzung abgetragen werden können. Leider haben bisher lediglich 20 % aller Berechtigten diese ausgesprochen sinnvolle Untersuchung durchführen lassen. Bei vielen Polypen der Schleimhaut des Verdauungstraktes handelt es sich um sogenannte Adenome, also Wucherungen, aus denen sich potentiell eine Krebsgeschwulst entwickeln kann. Aus diesem Grund sind wir bestrebt, während einer endoskopischen Untersuchung alle suspekten Polypen zu entfernen. Dazu werden die Polypen mit einer feinen Drahtschlinge gefasst und mit Hilfe elektrischen Stromes abgetragen. Dieser Vorgang ist gewöhnlich schmerzfrei. Nach Möglichkeit bemühen wir uns, alle abgetragenen Polypen zu bergen und dem Pathologen zur feingeweblichen Untersuchung zuzuführen. Mit Hilfe moderner endoskopischer Instrumente, wie z.B. verschiedener Metallclips oder der lokalen Injektion von blutungsstillenden Medikamenten, können fast alle durch die Polypabtragung ausgelösten Blutungen vor Ort gestillt werden. Häufig gelingt es, im Frühstadium bösartig entartete Polypen zu entdecken und abzutragen, was in den meisten Fällen die definitive Versorgung darstellt und den Patienten eine grosse Darmoperation erspart. Selbstverständlich werden diese Patienten in ein endoskopisches Nachsorgeprogramm aufgenommen. Die Polypendiagnostik erfolgt mit Hilfe moderner, ausgezeichnet auflösender OlympusEndoskope, die eine detailierte Beurteilung der Schleimhaut erlauben. Natürlich können kleinere und flache Polypen im Dickdarm nur nach einer optimalen Reinigung der Schleimhaut aufgefunden werden. Aus diesem Grund sollte die Vorbereitung auf die Darmspiegelung bereits 2-3 Tage vorher beginnen, indem alle ballaststoffhaltigen Lebensmittel (z.B. Müsli, aber auch Obst und Gemüse) absolut gemieden werden. Dies gilt besonders für Patienten mit Neigung zur Darmträgheit und Verstopfung. Erst am Vortag der Untersuchung beginnt die eigentliche Spülung des Darmes mit ca. vier Litern einer speziellen Abführlösung. Gerinnungshemmende Medikamente, wie z.B. Falithrom, Markumar, ASS oder Clopidogrel, sind eine Woche vor dem Eingriff abzusetzen. Die hygienische Aufbereitung der Endoskope erfolgt nach einer manuellen Vorreinigung und Desinfektion vollautomatisch in einem für diesen Zweck konzipierten Olympus - RDG (Reinigungs- Desinfektions- Gerät), jeder Waschvorgang wird automatisch und vollelektronisch auf seine verschiedenen Schritte überwacht und protokolliert. Wie wichtig die sorgfältige Vorbereitung des Darmes ist, um ausreichende Sauberkeit zu erreichen, sehen Sie hier an zwei Extrembeispielen !! Extrem sauberer Darm mit Blick auf das Coecum Extrem schmutziger Darm mit Blick auf das Coecum ?? „Werbung“ im Darm !!?? Wir hoffen, Ihnen mit diesen Erläuterungen die Koloskopie etwas näher gebracht zu haben, scheuen Sie sich nicht, uns für weitere Informationen zu befragen !! Dr. med. Dietrich Buchholz mit den Mitarbeiterinnen Schwester Reinhild, Schwester Elke und Monique.