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2.2.2 Magen
–– Belegzellen: Salzsäure, Intrinsic Factor
–– Hauptzellen: Pepsinogen
–– Nebenzellen: Schleim
Da vor allem die Steuerung und der Mechanismus der Salzsäuresekretion im Physikum immer wieder gerne gefragt werden, hier noch
mal etwas genauer:
Magensäuresekretion: Steuerung
Die Steuerung der Salzsäuresekretion des Magens geschieht einerseits parasympathisch
(über den Nervus vagus), andererseits über
Peptidhormone aus Zellen des Magen-DarmTrakts.
Je nachdem, von wo der Reiz auf die Magensäuresekretion ausgeht, kann man drei Phasen unterscheiden: eine kephale, eine gastrale
und eine intestinale Phase.
N. vagus
Geruch
und
Geschmack
Acetylcholin
Magendehnung
HCl
–– Die kephale (griech. Kephalé: Kopf) Phase
beschreibt die Stimulation des Nervus vagus durch Geruchs- und Geschmacksreize
und damit eine Stimulation der Belegzellen
durch den vagalen Transmitter Acetylcholin.
–– In der gastralen (griech. Gaster: Magen)
Phase ist der auslösende Reiz für eine Stimulation des Nervus vagus die Dehnung
des Magens. Außerdem bewirkt die Magendehnung die Ausschüttung des Peptidhormons Gastrin aus den G-Zellen im
Magenantrum. Das Gastrin, das auf dem
Blutweg zu den Belegzellen gelangt, stimuliert ebenfalls die Belegzellen zu erhöhter
Salzsäuresekretion.
–– Die intestinale Phase hemmt im Gegensatz zu den beiden anderen die Salzsäuresekretion der Belegzellen (Parietalzellen)
durch verschiedene, im Darm synthetisierte Peptidhormone wie z. B. Somatostatin.
Diese Peptidhormone werden dann vermehrt ausgeschüttet, wenn Speisebrei in
den Dünndarm gelangt. So wird eine überschießende Salzsäureproduktion nach der
Magenentleerung verhindert.
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Neben der intestinalen Phase gibt es noch einen zweiten Bremsmechanismus der Magensäuresekretion. Die Ausschüttung des Gastrins wird nämlich auch durch den pH-Wert im
Magen gesteuert. Sinkt der pH-Wert ab, wird
die Gastrin-Ausschüttung gehemmt und so
die Magensäuresekretion gedrosselt. Umgekehrt erhöht sich bei steigendem pH-Wert die
Gastrin-Ausschüttung, sodass wieder mehr
Salzsäure gebildet wird und der pH-Wert wieder sinkt.
Gastrin
Somatostatin
Abb. 20: Phasen der Magensäuresekretion
medi-learn.de/6-physio2-20­
www.medi-learn.de
Außer Acetylcholin und Gastrin gibt es noch
einen weiteren wichtigen Stimulus für die Belegzelle: das Gewebshormon Histamin. Histamin wird von Zellen in der Magenwand, den H-Zellen (auch
ECL-Zellen genannt) produziert.
Gastrin und Acetylcholin bewirken die Freisetzung von Histamin aus den H-Zellen.
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