5 Klostermedizin 2

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Die Anfänge der Klostermedizin
Die Anfänge der Klostermedizin liegen in der Spätantike. Ausgangspunkt
ist die Ordensregel des Hl. Benedikt, des Begründers des
Benediktinerordens. Die Mönche und Nonnen greifen auf das
medizinische Wissen der antiken Ärzte zurück und übernehmen als
Grundlage die Viersäftelehre, die sog. Humoralpathologie.
In den mittelalterlichen Klöstern schufen Mönche die Grundlagen der
modernen Medizin. Jahrhunderte lang übernahmen sie die medizinische
Versorgung der Menschen. Die Ordensleute studierten das Wissen der
antiken Heilkunde, vertieften ihre Kenntnisse durch eigene Forschungen
und unterwiesen sich gegenseitig. Die Klostermedizin verbindet die
Lehre von den Heilkräutern, den Arzneipflanzen, der Ernährungskunde
und des christlichen Glaubens zu einer ganzheitlichen Medizin.
In den Klöstern wurde die moderne Medizin geboren
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Die Regel der Benediktiner
Die Ursprünge der Klostermedizin beginnen in den frühesten Zeiten der
Klostergeschichte. Das Mönchstum erlangte durch Benedikt von Nursia
und seine Klostergründung von Monte Cassino (um etwa 529)
weltgeschichtliche Bedeutung. Der Gründervater des Benediktinerordens
verpflichtete die bisher wandernden Mönche zur stabilitas
(Beständigkeit). Seine Ordensregel ("Regula Benedicti") durchdrang alle
Bereiche des klösterlichen Lebens und wurde Vorbild für die
abendländischen Klöster.
Benedikt entwarf das klösterliche Ideal eines doppelten Weges zwischen
dem in sich gehenden, betenden Ordensmenschen und dem aktiv
arbeitenden Mönch. Auf eine einfache Formel gebracht bedeutet das
"ora et labora", bete und arbeite. Benedikt legte den Grundstein für ein
Ordenswesen, das die Klöster zu den geistigen Zentren Europas
machte.
Klöster waren ein Hort der Bildung
Inseln der Zivilisation
Vom 6. bis zum 8. Jahrhundert herrschten in Europa chaotische
Zustände. Im Zuge der Völkerwanderung eroberten germanische Völker
fremde Länder und lösten das Zeitalter der antiken Hochkulturen ab. In
dieser Zeit lebten die Menschen primitiven Verhältnissen. Die kulturellen
und wissenschaftlichen Errungenschaften der Römer und Griechen
gingen verloren. Viele Schriften verloren ihre Bedeutung, da nur noch
wenige Menschen lesen konnten. In dieser unruhigen Zeit erwiesen sich
in erster Linie die Klöster als die Hüter von Kunst und Wissenschaft.
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Nahezu fünfhundert Jahre lang war das Studium, die Fähigkeit zu lesen
und zu schreiben, nur in Klöstern erlernbar. Die Mönche und Nonnen
lasen die Heilige Schrift und unterwiesen sich gegenseitig in
theologischen und philosophischen Belangen. Sie studierten alte Texte,
wo immer sie ihrer habhaft werden konnten. Doch Bücher waren selten
und wertvoll, manche Schriften wurden mit Gold aufgewogen. Da
begannen Ordensbrüder und -schwestern Wissen zu sammeln,
Abschriften anzufertigen und Bibliotheken aufzubauen. In mühevoller
Arbeit schrieben Kopisten alte Werke ab und tauschten sie mit andern
Klöstern aus. Ohne die sorgfältige Arbeit der Mönche wären viele Werke
der Griechen und Römer in Vergessenheit geraten.
Geistliche Zentren des Wissens
Wissen ist Macht
Bald entstanden in den Klosterschulen und Bibliotheken Kunstwerke,
Buchmalereien, Goldschmiede- und Edelsteinarbeiten von
unschätzbarem Wert. Durch das benediktinische Gebot der Arbeit
mehrten die Klöster ihr Wissen und setzen es gleichzeitig für ihren Erhalt
ein. Die Klöster wurden mächtig und reich.
Ein mittlelalterliches Kloster war eine Art unabhängige Stadt, die sich in
einen geistigen und einen ökonomischen Bezirk unterteilte. Der geistige
Teil des Klosters umfasste die Kirche
Auch die Landwirtschaft machte durch die Klöster große Fortschritte.
Heilende Mönche
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Zentrale christliche Anliegen der Klöster waren die Sorge um die Seele
(cura animae) und die Sorge um den Körper (cura corporis).
Ordensgründer Benedikt hatte festgelegt, dass es die wichtigste Pflicht
aller Mönche sei, den Kranken zu helfen. Das Revolutionäre an dieser
Idee: Nicht nur den Angehörigen des eigenen Ordens sollte geholfen
werden, sondern allen Kranken, die im Kloster um Hilfe baten.
Die Klostergärten wurden systematisch angelegt
Der ideale Klostergarten
Die Mönche vertieften in klostereigenen Gärten ihre Studien in Medizin
und Kräuterheilkunde und gaben ihr Wissen innerhalb des Klosters
weiter.
In länglichen, rechteckig angelegten Beeten wurde jeweils nur eine
Pflanze kultiviert, um die Reinheit des Krauts zu gewährleisten und die
Verwechslungsgefahr zu vermeiden. Außerdem konnten heilkundige
Mönche und Nonnen Laien oder Botenjungen zum Ernten schicken. Statt
des komplizierten lateinischen Namens nannten sie das Blumenbeet,
zum Beispiel: "Das letzte Beet an der rechten Mauer"
Das Lorscher Arzneibuch aus dem 8. Jahrhundert
Antike Vorbilder der Klostermedizin
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Plinius, Dioskurides, Galen und Pseudo-Apuleius
Für die ersten eigenen medizinischen Werke der Klostermedizin wurde
ein anderer römischer Autor noch bedeutsamer, der Flottenkapitän und
Naturforscher Plinius der Ältere, der beim Ausbruch des Vesuvs im Jahr
79 n. Chr. ums Leben kam. Der Inhalt ist hier nicht mehr nach Pflanzen
und Tieren geordnet wie in der Vorlage, sondern nach den Krankheiten
von Kopf bis Fuß (Kopfweh bis Gicht). Dann folgen Krankheiten, die den
gesamten Körper befallen, wie Fieber und Vergiftungen.
Etwa zur gleichen Zeit wie Plinius schrieb der griechische Arzt Pedanios
Dioskurides seine ‚Materia medica’. Der „Dioskurides" wurde zum
bedeutendsten Werk der Kräuterheilkunde, obwohl auch Heilmittel
tierischen und mineralischen Ursprungs darin zu finden sind. Es gliedert
sich in fünf Bücher. Das erste behandelt u.a. die Öle und Salben sowie
die Bäume, das zweite die Tiere, Milch, Honig und Fette sowie Getreide,
Gemüse und Gartenkräuter. Das dritte und vierte gehen auf die weiteren
Kräuter und die Wurzeln ein; im fünften werden neben den Weinsorten
und den übrigen Getränken die Mineralien vorgestellt. Der ‚Wiener
Dioskurides’ behandelte ursprünglich 435 Pflanzenarten, wegen
Blattverlusten sind heute nur noch 391 vorhanden.
Galen aus Pergamon (129 - ca. 200 n. Chr.) ist nach Hippokrates der
bedeutendste Arzt der Antike. Galen schuf aus den verschiedenen
Strömungen seiner Zeit eine medizinische Krankheitslehre, die als
Humoralpathologie bzw. Viersäftelehre in die Medizingeschichte einging
und bis ins 19. Jh. hinein wirkte.
Vom Ende des 4. bis zum Anfang des 6. Jahrhunderts entstanden einige
anonyme Texte und Traktate, die für die Klostermedizin und die
mittelalterliche Phytotherapie bedeutend wurden
Das Hochmittelalter
Im 11. und 12. Jahrhundert, in der Blütezeit des Mittelalters, entstanden
auch die wichtigsten Schriften der Klostermedizin: die Übersetzungen
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des Constantinus Africanus in Salerno und Monte Cassino, der 'Macer
floridus' des Odo Magdunensis und die medizinischen Werke der
Hildegard von Bingen.
Blütezeit der Klostermedizin
Ihr Wissen über die Heilpflanzen schrieben die Mönche nieder.
Umfangreiche klostermedizinische Werke entstanden, die über
Jahrhunderte hinweg von heilkundigen Mönchen studiert und vertieft
wurden. Im 8. Jahrhundert wurde im Kloster Lorsch das medizinische
Wissen im "Lorscher Arzneibuch" niedergeschrieben.
Klostermedizin in der Neuzeit
Auch mit dem Ende der Epoche der Klostermedizin im späten Mittelalter
hörte das Engagement der Mönche und Nonnen im Bereich der Medizin
nicht auf. Zwar stand nun schon eine größere Anzahl von Ärzten zur
Verfügung, die auf den neu gegründeten Universitäten ausgebildet
worden waren. Die bedeutendsten Medizinschulen waren Montpellier in
Südfrankreich und Padua in Norditalien, aber auch Paris spielte bald
eine wichtige Rolle. Neben den akademischen Medizinern - auch Physici
genannt - gab es die Wundärzte, deren Mitglieder keine Universität
besucht hatten, sondern bei einem Meister in die Lehre gegangen
waren.
Viele Orden unterhielten auch weiterhin Spitäler, besonders entlang der
Pilgerwege nach Rom und nach Santiago de Compostela. Hier wurden
Kranke und Alte gepflegt, Sterbende auf ihrem letzten Weg begleitet.
Erst am Übergang vom Mittelalter zur Neuzeit begannen die Klöster
damit, ihre Spitäler für die Öffentlichkeit zu schließen. In Deutschland
und im übrigen Nordeuropa kam zudem das Aus für viele Ordenshäuser
durch die Reformation.
Die Klosterapotheke und die ersten Apothekerinnen
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Während viele Klosterspitäler ihre Pforten am Beginn der
Neuzeit schlossen, erlebten die Klosterapotheken eine neue Blüte.
Im Zeitalter der so genannten Gegenreformation, ab dem Ende des
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16. Jahrhunderts und mit dem Beginn des Barock, kam es zu
zahlreichen Neugründungen von Klöstern.
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Gut dokumentiert ist das Beispiel der Elisabethinerinnen in München.
Diese Frauengemeinschaft hieß eigentlich „Hospitalschwestern der
heiligen Elisabeth" und hatte sich 1627 den Franziskanern
angeschlossen. Die Frauen gelobten nicht nur Armut, Keuschheit und
Gehorsam, wie die anderen Ordensgemeinschaften auch, sondern
verpflichteten sich zusätzlich zur Pflege der Kranken und Armen.
Eine zweite Niederlassung kam in München hinzu, die
Elisabethinerinnen.
Die Apothekerinnen erhielten eine ordnungsgemäße Ausbildung
Damit hatte die Apothekerin eine Vorreiterrolle für das Vordringen der
Frauen in anspruchsvolle, professionell betriebene Berufsfelder
eingenommen.
Pflanzenporträts
Die kurzen Pflanzenporträts dienen der schnellen Orientierung und
Information. Sie beinhalten Angaben zu Herkunft und Anbau,
Pflanzenteilen und Inhaltsstoffen, Geschichte und Anwendungen.
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Große Kapuzinerkresse - Arzneipflanze des Jahres 2013
Tropaeolum majus
Kapuzinerkresse enthält nicht nur viel
Vitamin C, für die medizinische
Wirkung sind vielmehr ihre
Glucosinolate von noch größerer
Bedeutung. Glucosinolate findet sich
vor allem in Kreuzblütlern
(Brassicaceen). Sie sind für den
scharfen Geschmack verantwortlich
und werden bei der Einnahme
enzymatisch in Senföle (Isothiocyanate = ITC) umgewandelt, die die
Vermehrung von verschiedenen Bakterien, Viren und Pilzen hemmen
können. Seit Jahrzehnten wird die Kapuzinerkresse nun bei der Therapie
und in der Prophylaxe von Infekten der Atemwege und der Harnwege
eingesetzt.
Groß angelegte Studien in den letzten Jahren kamen zu dem Ergebnis,
dass Kapuzinerkressenkraut zusammen mit Meerrettichwurzel bei
Nasennebenhöhlenentzündung (Sinusitis), Bronchitis und akuter
Blasenentzündung wirksam und gut verträglich sind..
Seit 2010 durchgeführte Untersuchungen legen sogar eine hemmende
Wirkung bei dem pandemischen Influenzavirus H1N1 nahe. Jahrhundert.
Spitzwegerich - Arzneipflanze des Jahres 2014
Plantago lanceolata
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Von der Pflanze werden ausschließlich
die Blätter verwendet. Zu ihren
wichtigsten Inhaltsstoffen gehören die
Iridoidglykoside (2 bis 3 Prozent) wie
Aucubin und Catalpol, die eine
antibakterielle Wirkung zeigen. Sie
bilden eine Art schützenden Film über
die Schleimhaut in Mund und Rachen.
Damit kann der Spitzwegerich lästigen
Hustenreiz mindern
Äußerlich kann Spitzwegerichkraut auch
bei Entzündungen der Haut verwendet
werden. In der Erfahrungs- und
Volksmedizin gilt Spitzwegerich seit
langem als ein gutes Mittel zur ersten
Wundversorgung und bei
Insektenstichen.
Von der Antike bis in die Neuzeit hinein
galt als wichtigstes Einsatzgebiet des Breit- und Spitzwegerichs die
Stillung von Blutungen bei Wunden, in den Luftwegen, im Darm und
gegen sehr starke Menstruationsblutung. Auch andere Verletzungen wie
Brandwunden, Insektenstiche und Tierbisse sowie Knochenbrüche
werden häufig als Einsatzgebiete genannt.
Daneben spielten die Wegerich-Arten bei der Behandlung von Asthma,
Geschwülsten und Geschwüren - insbesondere in der Mundhöhle - eine
große Rolle und wurden auch bei Zahn- und Ohrenschmerzen sowie
gegen brennende Augen eingesetzt.
Wundärzte und Heilkundige im Mittelalter
Einen Chirurgen nannte man im Mittelalter Wundarzt. Zuständig waren
die Wundärzte für Kriegsverletzungen, Knochenbrüche und auch grauen
Star. Sie waren in ihrmen Erscheinungsbild wie weltliche Handwerker.
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Oft boten sie ihre Dienste sogar auf Jahrmärkten und in mobilen
Schaubuden an.
Die Heilkunde des Mittelalters ist daher in ihren größten
Anteilen eine Klostermedizin
Klostermedizin vom Mittelalter bis zur Neuzeit
Der Beginn des europäischen Mittelalters ist auch der Anfang einer
neuen kirchlichen Institution.
Die Klostermedizin in der Gegenwart
Klosterkliniken gibt es auch heute noch. Freilich sind sie völlig anders
organisiert als zu den Zeiten der Hildegard von Bingen.
Die traditionelle Klostermedizin hat für die Naturheilkunde immer noch
große Bedeutung.
Ungefähr 500 Arten von Heilpflanzen kennt die Klostermedizin. Rund
150 dieser Pflanzen wachsen heute noch auf den Feldern und erreichen
die Patienten als Tees, Salben, Tinkturen und Extrakte.
Wie Klostergärten angelegt wurden
„Wasser, Mühle und Garten“ sollten sich „innerhalb des Klosters“
befinden, so hatte es der Heilige Benedikt verfügt. Die Klostergärten
verfolgten anfangs das Ziel, die notwendigen Lebensmittel für die
Klosterküche zu erzeugen. Später mussten die Mönche und Nonnen
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allerdings einen Teil der Gemüseproduktion aus Platzgründen vor die
Klostermauern verlagern. Der eigentliche Klostergarten, in dem auch
immer mehr Heilpflanzen wuchsen, behielt stets seinen angestammten
Ort im Inneren des Klosters.
Der Grundriss des Klostergartens orientiert sich an der Kreuzform. Es
sind also zwei Hauptwege im Garten, die das Zeichen des Christentums
bildeten.
Wie die heutige Naturheilkunde von der Klostermedizin
beeinflusst wurde
Die moderne konventionelle Medizin steht in den Augen vieler Menschen
der Naturheilkunde als unvereinbar gegenüber. Penicillin entstammt
einem Schimmelrasen, Aspirin ist einer Substanz in der Weidenrinde
sehr ähnlich. Hochwirksame Medikamente gegen Herzschwäche
entwickelten Chemiker ausgehend von den Inhaltsstoffen einer
Heilpflanze: Dem Fingerhut.
Per definitionem sind die Pharmazeutika der Naturmedizin nur solche
Mittel, deren Wirkung wissenschaftlich nachgewiesen ist..
Die Klostermedizin ist mithin auch das Fundament, auf dem sich die
moderne Medizin zu entwickeln begann. In den heutigen Abteien sind
die aufgeklärten Naturwissenschaften akzeptiert. Auch die
Naturheilkunde ist in unseren Tagen eine anerkannte
naturwissenschaftliche Disziplin mit all ihren neuzeitlichen Methoden.
Vertreter und Stätten der Klostermedizin
Das erste abendländische Kloster überhaupt brachte gleichzeitig den
Vater der Klostermedizin hervor: Benedikt von Nursia, der ein für ganz
Europa wegweisendes karitatives Konzept begründete.
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Bingen am Rhein im heutigen Rheinland-Pfalz kann sich rühmen, die
Wirkstätte der Hildegard von Bingen zu sein. Sie gründete das
Benediktinerinnen-Kloster „Ruppertsberg. Geblieben ist das Lebenswerk
der Universalgelehrten Hildegard. Für die Klostermedizin hat sie
Beachtliches geleistet. In der Naturheilkunde ist die „Hildegard-Medizin“
ein feststehender Begriff.
Hildegard von Bingen
Die vor über 900 Jahren lebende Äbtissin
Hildegard von Bingen (geboren 1098 in Bermersheim) schaffte mit
Ihrem Lebenswerk in Europa den Grundstein für eine ganzheitliche
Betrachtung von Krankheiten. Ihre Lehre von der Ganzheitsmedizin
umfasste alle Aspekte der Hygiene, der Gesundheitsfürsorge, der
Ernährung und einer gesunden ausgeglichenen Lebensweise.
Sie schrieb Ihre Erfahrungen und Grundsätze zu Ethik, Musik, Religion
sowie Medizin in mehreren theologischen und heilkundlichen Büchern
nieder. Das Besondere Ihrer Sichtweise war, dass sie den Menschen als
eine Einheit von Körper, Geist und Seele betrachtete. In ihrem
bekannten Werk zur Medizin, der Physica, widmete sie der
Steinheilkunde einen eigenständigen Teil: Das Buch von den Steinen
Ausgewählte Texte aus Hildegard's Physica
Wer im Herzen oder Magen oder Bauch leidet, wärme den Bergkristall in
der Sonne und gieße über den sonnengewärmten Stein Wasser, lege
sogleich denselben Kristall in dieses Wasser für eine kleine Weile
(Stunde) und trinke dieses Wasser oft (täglich) solange die Sonne
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scheint, und es wird mit dem Herzen, mit dem Magen und mit dem
Bauch bessergehen.
Aber wenn jene Krankheiten in ihm so überhand nehmen, …., dann lege
jener Mensch den Smaragd alsbald in seinen Mund.
Menschen, die negativen Strömungen ausgesetzt sind sollen oft einen
Diamant in den Mund nehmen. Die Kraft dieses Steines ist so groß und
stark, daß er die Boshaftigkeit und das Übel, das in ihnen steckt,
auslöscht.
Denn die Natur dieser Edelsteine verlangt alles Ehrbare und Nützliche,
und sie verschmäht das Böse und Schlimme des Menschen, wie die
Tugenden die Laster abstossen.
Ein Mensch aber, der am Ohr taub ist, halte den Jaspis an den Mund
und hauche ihn mit seinem warmen Atem an, damit er davon warm und
feucht werde. Und so stecke er ihn gleich in sein Ohr und lege dünne
Watte über den Stein und verschließe so sein Ohr, damit die Wärme des
Steines in sein Ohr übergehe…
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