OSI und Internet OSI-Referenzmodell OSI Referenzmodell Internet Internet-Referenzmodell Referenzmodell 7 6 5 4 3 Kommunikationsnetze Das Internet 2 1 Protokollreferenzmodell Netzstrukturen Protokolle Das Internet der neuen Generation Anwendung Darstellung Komm.-steuerung Transport Anwendung Transport Vermittlung Sicherung Bitübertragung Internet RechnerNetzanschluss Wesentliche Abwandlungen: Aufgaben der OSI-Schichten 5 und 6 werden im Internetg in die Anwendung g verlagert. g Referenzmodell vollständig Die OSI-Schichten 1 und 2 werden zu einer den Anschluss des Rechensystems an das Kommunikationsnetz beschreibenden Schicht zusammengefasst. Kommunikationsnetze -- 7. Internet (WS 2007/08) Struktur des Internets Zi l Ziel Die Internet-Protokollfamilie Rechner A Anwendungsprotokoll TCP UDP Weltweite Kommunikation zwischen Rechnersystemen unterschiedlicher Bauart Struktur L A N Kopplung einzelner Rechner bzw. lokaler Netze über ein teilvermaschtes Netz von Vermittlungsknoten, den Routern IP Netzzugangsprotokoll LAN Router Router Definition einer einheitlichen Protokollfamilie: TCP/IP Kommunikationsnetze -- 7. Internet (WS 2007/08) Rechner B Anwendungsprotokoll TCP UDP IP Netzzugangsprotokoll Vereinfachte Darstellung: Router Router Internet 318 IP-Paket IP Paket 319 Di Internet-Schicht I t t S hi ht umfasst f t wesentlich tli h mehr h Protokolle P t k ll Die als nur das Internet Protocol IP. Adressauflösung ist hier nicht berücksichtigt. Früher üblicherweise Client-/Server-basiert. Heute immer mehr Peer-to-Peer-Anwendungen. Kommunikationsnetze -- 7. Internet (WS 2007/08) 320 Die Internet-Protokollfamilie: Einordnung Internet versus Intranet IInternet t t Weltumspannendes Rechnernetz auf der Basis d TCP/IP-Protokollsuite der TCP/IP P k ll i Globale Adressierung der Endsysteme Übergänge in verschiedene andere Netze Die Bezeichnung TCP/IP wird häufig als Synonym für die gesamte Protokollfamilie verwendet. Einordnung der Internetprotokolle in das ISO/OSI-Referenzmodell: Kommunikationssteuerungsschicht TCP IGMP ICMP UDP IP ARP RARP Transportschicht Vermittlungsschicht Sicherungsschicht Obwohl Ob hl ICMP und d IGMP den d IP-Dienst IP Di t nutzen, t werden d sie i dennoch d h der d Vermittlungsschicht zugeordnet Die anwendungsbezogenen Schichten 5-7 sind im Internet zu einer Schicht zusammengefasst. Kommunikationsnetze -- 7. Internet (WS 2007/08) IIntranet t t Internes (nicht öffentliches) Rechnernetz auf der Basis d TCP/IP-Protokollsuite der TCP/IP P k ll i Lokaler Teil des Internets (oftmals auch Corporate Network, d.h. ein geschlossenes und privates Unternehmensnetzwerk) In der Regel Übergang zwischen Intranet und Internet verbunden 321 Gateway Firewall Kommunikationsnetze -- 7. Internet (WS 2007/08) 322 Internet-Protokolle im heterogenen Umfeld Adressierung im Internet Anwendungsorientierte Kommunikation Î logische Adresse HTTP Anwendung IMAP RTP Socket Ende-zu-Ende-Informationsaustausch Î Socket Transport TCP UDP Verbindungsloses Datennetz Î IP-Adresse IP Internet MAC/LLC C/ C Informationsaustausch zwischen Netzknoten Î MAC-Adresse Netzanschluss Kommunikationsnetze -- 7. Internet (WS 2007/08) Ethernet 323 FDDI ATM Kommunikationsnetze -- 7. Internet (WS 2007/08) PPP 324 Netzkopplung auf unterschiedlicher Ebene Repeater und Hub Schicht 1: Repeater Hub OSI-Referenzmodell Schicht 2: Bridge Switch Schicht 3: Router S hi ht ≥ 3 Schicht 3: Repeater: • Signalverstärkung zwischen Netzsegmenten • Zahl der Repeater begrenzt (Beispiel CSMA/CD) Gateway 7 6 5 4 3 Anwendung Darstellung Komm.-steuerung Transport Vermittlung g 2 1 Sicherung Bitübertragung R Hub (engl. Nabe, Knotenpunkt): • Signalverstärkung zwischen Hosts • Physikalische Entkopplung • Höhere Zuverlässigkeit H Keine Lastentkopplung Lastentkopplung, Aufteilung der Bandbreite Kommunikationsnetze -- 7. Internet (WS 2007/08) 325 Bridge und Switch Bridge: • Adressauswertung • zwischen i h Netzsegmenten N • Bildung von Teilnetzen Kommunikationsnetze -- 7. Internet (WS 2007/08) 326 Router B Host IP Router IP-Router ETH ETH PPP Host ETH ETH S Switch: Multiport-Bridge • Segmente bestehend aus einem Host • physikalische Entkopplung • höhere Zuverlässigkeit • Jeder J d Host H mit i eigener i Leitung L i Subnetz I PPP IP R t IP-Router Subnetz II PPP Host Lastentkopplung Kommunikationsnetze -- 7. Internet (WS 2007/08) Switch Backbone ETH 327 Kommunikationsnetze -- 7. Internet (WS 2007/08) Host ETH 328 Das Protokoll IP (Internet Protocol) Eigenschaften von IP Paketvermittelt Verbindungslos (Datagrammdienst) Ungesicherte Übertragung: Historie: Entwickelt vom amerikanischen Verteidigungsministerium (Departement of Defense, DoD). Bereits 1969 im damaligen ARPANET eingesetzt (ursprünglich 4 Hosts!). Realisierung und Entwicklung: Aufgrund der großen Ausdehnung des Internets gehört IP heute zu d am meisten genutzten Schicht-3-Protokollen. den h h k ll Weiterentwicklung im Projekt IPng (IP next generation) der IETF (Internet Engineering Task Force) zu IPv6. LAN L A N Keine Flusskontrolle. Der e Einsatzbereich sat be e c e erstreckt st ec t ssich c von o p privaten ate b biss hin zu u öffentlichen Netzen. Weltweit eindeutige (hierarchische) Adressierung notwendig Router Router Datagramm D t kkann verloren l gehen h Datagramm kann dupliziert werden Datagramme können einander überholen Datagramme können endlos kreisen Nicht behebbare Fehler der darunter liegenden Schicht 2 können von IP im Allgemeinen ebenfalls nicht behandelt werden Mit dem Protokoll ICMP (Internet Control Message Protocol) existiert jedoch eine Möglichkeit zur Fehleranzeige Router Kommunikationsnetze -- 7. Internet (WS 2007/08) 329 Wegewahl bei IP Kommunikationsnetze -- 7. Internet (WS 2007/08) Beispiel der Adressierung JJedes d System S besitzt b i Routingtabelle R i b ll Anhand Zieladresse wird eine Zeile bestimmt, die die e te e tu g festlegt: est egt Weiterleitung Kommuniziert werden soll mit den folgenden Rechnern Durchsuche Host-Adressen Durchsuche Netzwerkadressen S h nach Suche h Default-Eintrag D f lt Ei t Destination Rechner direkt erreichbar ((direct route)) Rechner indirekt erreichbar (indirect route) Erforderlicher MAC-Rahmen wird adressiert an: Zielsystem Zi l t Router Kommunikationsnetze -- 7. Internet (WS 2007/08) 129.13.35.73 (sioux.telematik.informatik.uni-karlsruhe.de) 132 151 1 19 (www 132.151.1.19 (www.ietf.org) ietf org) Die Routingtabelle sieht wie folgt aus: Zwei Möglichkeiten: 330 331 Gateway Flags Refs Use Interface Default i70lr0 UGS 1 13320 tu0 127.0.0.1 127 001 (localhost) localhost UH 7 242774 lo0 129.13.3 i70r35 UGS 0 6 tu0 129.13.35 mohave U 11 3065084 tu0 129.13.41 i70r35 UGS 2 4433 tu0 129 13 42 129.13.42 i70r35 UGS 0 4 tu0 Kommunikationsnetze -- 7. Internet (WS 2007/08) 332 Transmission Control Protocol TCP TCP: Adressierung V bi d Verbindungsverwaltung lt Identifikation von TCP-Diensten TCP Diensten geschieht über Ports Portnummern bis 255 sind für häufig benutzte Dienste reserviert „Well-known Ports“, z.B. 21 für FTP, 23 für TELNET, 80 für HTTP Ein Socket besteht aus der Internetadresse eines Rechners und einem Port. N t ti Notation: (IP (IP-Adresse:Portnummer) Ad P t ) → Internet-weit I t t it eindeutig i d ti Beispiel – Der FTP-Server der TU Ilmenau ist über den Socket 141.24.191.41:21 erreichbar: Verbindungsaufbau zwischen zwei „Sockets” (entspricht CEP im TSAP). Datentransfer über virtuelle Verbindung. Gesicherter Verbindungsabbau (alle Daten müssen quittiert sein). sein) Multiplexen Mehrere Prozesse können gleichzeitig eine TCP-Instanz benutzen Datenübertragung Vollduplex Reihenfolgetreue Flusskontrolle mit Fenstermechanismus Fehlerkontrolle durch Folgenummern (Sequenznummern), Prüfsumme, Quittung, Übertragungswiederholung Unterstützung von Sicherheitsstufen und Prioritäten Zeitbehaftete Daten: Falls Auslieferung in bestimmter Zeit nicht möglich ist, wird der Dienstbenutzer informiert 141.24.191.41 129.13.42.112 129.13.42.115 FTPServer FTPBenutzer A FTPBenutzer B Port 21 Port 400 TCP TCP IP Netzzugang Port 400 TCP IP IP Netzzugang Netzzugang Fehleranzeige Internet Kommunikationsnetze -- 7. Internet (WS 2007/08) 333 Adressierung erfolgt über logische Namen Unzuverlässig, U lä i verbindungslos, bi d l einfacher i f h und d schneller h ll als l TCP Demultiplexing der empfangenen Pakete basiert auf der Port-Nummer Optionale p Prüfsumme 16 Destination Port Message Length Checksum Paketk f kopf Land Abteilung Institution daytime domain name server network time protocol Benötigt: sehr viele Multimedia-Anwendungen nehmen UDP statt TCP wegen Leistungsvorteilen g Kommunikationsnetze -- 7. Internet (WS 2007/08) ikmcip1.e-technik.tu-ilmenau.de Rechner festgelegte, sogenannte „well-known” Ports: 13: 53: 123: Weltweit eindeutig Hierarchische Struktur Gliederung in Domänen B i i l Beispiel Daten ... Einfacher zu merken Dienste einfacher auf andere Rechner übertragbar Aufbau eines logischen Namens 31 Source Port 334 Anwendungsnahe Adressierung im Internet User Datagram Protocol UDP 0 Kommunikationsnetze -- 7. Internet (WS 2007/08) 335 Abbildung logischer Name → IP-Adresse Ursprünglich: Datei (hosts.txt), die jede Nacht vom Server geladen wurde Problem: steigende Anzahl der Namen ließ zentrale Datei nicht mehr zu Kommunikationsnetze -- 7. Internet (WS 2007/08) 336 Motivation für eine „neue” Internet-Protokollsuite DNS – Beispiele c http://www.nasa.gov/ d IP IP-Adresse Adresse für www.nasa.gov ? Endsystem Ad Adressierungsprobleme i bl DNSName Server f http 198.116.142.34 e 198.116.142.34 Router d MX-Daten für ieee.org g? c mail [email protected] seitz@ieee org f smtp 199.172.136.14 Sicherheitsprobleme Verstärkte Dienstgüteanforderungen durch Multimediaanwendungen DNSName Server Endsystem IP-Adressraum kaum mehr ausreichend Cl Class-B-Adressen B Ad sind i d nahezu h erschöpft hö ft Übergangslösungen nicht zukunftssicher Keine hierarchische Adressierung Routing-Tabellen wachsen sehr schnell, daher ineffizientes Routing e gemini.ieee.org, IP-Adresse 199.172.136.14, SMTP Router Kommunikationsnetze -- 7. Internet (WS 2007/08) 337 Eigenschaften von IPv6 im Überblick Betriebssysteme B ti b t sind i d in i der d Regel R l IPv6-tauglich IP 6 t li h Sehr viele Produkte unterstützen im Grunde genommen den neuen IP IP-Standard Standard Aber Einfachere Struktur Verbesserte Behandlung von Optionen Segmentierung nur Ende-zu-Ende Autokonfiguration von IP-Systemen Dienstgüteunterstützung Multicast-Integration g Sicherheitsvorkehrungen In der Regel g wird IPv4 verwendet (Investitionsschutz) ( ) Ergänzungen zur IPv4-Welt ermöglichen weiterhin den Einsatz der alten Technik Anwendungen benötigen (noch) nicht die speziellen Eigenschaften von IPv6 IPv6 kommt immer noch nur in speziellen F Forschungsnetzen h t zum Ei Einsatz t Kommunikationsnetze -- 7. Internet (WS 2007/08) 338 IPv6 in der Praxis Erweiterte E it t Ad Adressierungsmöglichkeiten i ö li hk it Neues IP-Paketkopfformat Kommunikationsnetze -- 7. Internet (WS 2007/08) 339 6bone als IPv6-Backbone Internet2 als Entwicklungsplattform Kommunikationsnetze -- 7. Internet (WS 2007/08) 340 Literatur COMER O , D.E.: DE C Computernetzwerke t t k und d IInternets t t mit it IInternett t Anwendungen. 3. überarbeitete Auflage, München: Pearson Studium / Prentice Hall, 2002. ISBN 3-8273-7023-X. KRÜGER, G.; G ; RESCHKE, D. D (Hrsg (Hrsg.): ): Lehr- und Übungsbuch Telematik – Netze, Dienste, Protokolle. 3. aktualisierte Auflage, München; Wien: Fachbuchverlag Leipzig im Carl Hanser Verlag, 2004. ISBN 3-44622862-4. PERLMAN, R.: Bridges, Routers, Switches und Internetworking Protocols. 2. Auflage, München: Addison Wesley, 2003. ISBN 3-8273-2093-3. SEITZ, J.; DEBES, M.; HEUBACH, M.; TOSSE, R.: Digitale Sprach- und Datenkommunikation. Netze - Protokolle – Vermittlung. München, Wien : Fachbuchverlag Leipzig im Carl Hanser Verlag, 2007. ISBN 3-44622979-5. STEVENS, W.R.: W R TCP/IP Illustrated, Ill t t d Bd. Bd 1 – The Th Protocols. 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