Kommunikationsnetze

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Kommunikationsnetze
7. Das Internet



Internet Protocol v4 / v6
Transmission Control Protocol / User Datagram Protocol
Anwendungsprotokolle im Internet
Das Internet
Das Internet besteht aus
 einer Menge von Computern, die
 dieselbe Protokollfamilie TCP/IP verwenden;
 irgendwie (direkt oder indirekt) miteinander verbunden sind;
 gewisse Dienste anbieten oder benutzen,


einer Menge von (menschlichen oder technischen) Nutzern, die
vom Arbeitsplatz direkten Zugriff auf die angebotenen Dienste
haben,
einer Menge von weiteren, über Gateways erreichbaren Netzen.
Fachgebiet
Thüringen
Deutschland
Kommunikationsnetze -- 7. Das Internet (WS 2016/17)
Welt
207
Historie:
Entwicklung des Internet
1962
1967
1969
1971
1974
1988
1991
1996
1998
2003
2014
DoD (Department of Defense, „Pentagon”):
„Verteidigung hängt von der Kommunikation ab“
ARPA (Advanced Research Project Agency) des DoD:
Auftrag „Projektstudie ausfalltolerantes Paketnetz” an SRI
(Stanford Research Institute)
Erstes „Internet”: 4 Hosts
Betriebsaufnahme ARPAnet, das erste Internet-Backbone
Neue Protokollsuite: TCP/IP
(Transmission Control Protocol/Internet Protocol)
IP-Verbindung zum Internet aus Deutschland über EUnet-IRB
Dortmund und XLink (eXtended Lokales Informatik-Netz Karlsruhe)
EBONE: Europäisches Backbone
University Corporation for Advanced Internet Development — Internet2
Beginn der Standardisierung von IPv6
Erste Erwähnung von „Web 2.0“
30 Jahre E-Mail
Kommunikationsnetze -- 7. Das Internet (WS 2016/17)
208
Dienste im Internet
Im Internet derzeit häufig genutzte Dienste:

World Wide Web —
 weltumspannendes Nachschlagewerk
 Basis „Hypertext Transfer Protocol” HTTP

Elektronische Post (E-Mail) —
 Austausch von digitalen (multimedialen) Nachrichten
 Basis „Simple Mail Transfer Protocol” SMTP

Telefonie (VoIP) —
 Sprachkommunikation – kompatibel zum POTS
 Basis „Real-time Transfer Protocol” RTP und
„Session Initiation Protocol” SIP

Netzmanagement —
 Überwachung und Kontrolle von vernetzten Systemen
 Basis „Simple Network Management Protocol” SNMP
Kommunikationsnetze -- 7. Das Internet (WS 2016/17)
209
Wachstum des Internets
Quelle: https://www.isc.org/network/survey/
Kommunikationsnetze -- 7. Das Internet (WS 2016/17)
210
Geschätzte Anzahl von
Internet-Domänen in Deutschland
Zahl der .de-Domains
am 1. Oktober 2015:
15.988.419
RIPE (Réseaux IP Européens)
Deutschland
Quelle: DENIC eG (http://www.denic.de/hintergrund/statistiken.html)
Kommunikationsnetze -- 7. Das Internet (WS 2016/17)
211
Wiederholung: OSI und Internet
OSI-Referenzmodell
Internet-Referenzmodell
7
Anwendung
6
Darstellung
5
Komm.-steuerung
4
Transport
Transport
3
Vermittlung
Internet
2
Sicherung
1
Bitübertragung
RechnerNetzanschluss
Anwendung
Wesentliche Abwandlungen:


Internet-Anwendungsschicht = Zusammenfassung der
anwendungsorientierten ISO/OSI-Schichten
Internet-Rechner-Netzanschluss = Zusammenfassung der
hardwarenahen ISO/OSI-Schichten 1 und 2
Kommunikationsnetze -- 7. Das Internet (WS 2016/17)
212
Struktur des Internets
Ziel:
Weltweite Kommunikation zwischen Rechnersystemen
unterschiedlicher Bauart
Struktur: Kopplung einzelner Rechner bzw. lokaler Netze über ein
teilvermaschtes Netz von Vermittlungsknoten, den
Routern
L
A
N
LAN
Router
Router
Router
Router
IP-Paket
Definition einer einheitlichen Protokollfamilie: TCP/IP
Kommunikationsnetze -- 7. Das Internet (WS 2016/17)
213
Die Internet-Protokollfamilie
Rechner A
Rechner B
Anwendungsprotokoll
Anwendungsprotokoll
TCP
UDP
IP
Internet
RechnerNetzanschluss
TCP
UDP
IP
RechnerNetzanschluss
Vereinfachte Darstellung:


Internet-Schicht – wesentlich mehr Protokolle als nur
das Internet Protocol IP
Adressauflösung hier nicht berücksichtigt
Früher üblicherweise Client-/Server-basiert.
Heute immer mehr Peer-to-Peer-Anwendungen.
Kommunikationsnetze -- 7. Das Internet (WS 2016/17)
214
Die Internet-Protokollfamilie
TCP/IP ♡ Synonym für die gesamte Protokollfamilie
Anwendungsprotokolle
TCP
IGMP
Kommunikationssteuerungsschicht
Transportschicht
UDP
ICMP
IP
ARP
Vermittlungsschicht
RARP
Rechner-Netzanschluss
Sicherungsschicht
Adressauflösung hier nicht berücksichtigt
Früher üblicherweise Client-/Server-basiert
Heute immer mehr Peer-to-Peer-Anwendungen
Kommunikationsnetze -- 7. Das Internet (WS 2016/17)
215
Die Internet-Protokollfamilie:
Protokollaufgaben
TCP
Transmission Control Protocol:
UDP
User Datagram Protocol:
IP
Internet Protocol:
ICMP
Internet Control Message Protocol:
IGMP
Internet Group Management Protocol:
ARP
Address Resolution Protocol:
RARP
verbindungsorientierter, gesicherter Transportdienst
verbindungsloser, ungesicherter Transportdienst
Wegewahl und ungesicherte Übertragung von Datagrammen
Austausch von Kontrollinformationen innerhalb der
Vermittlungsschicht
Verwaltung von Kommunikationsgruppen
Zuordnung von IP-Adressen zu den entsprechenden Adressen der
Sicherungsschicht
Reverse Address Resolution Protocol:
Umkehrfunktion von ARP
Kommunikationsnetze -- 7. Das Internet (WS 2016/17)
216
Internet versus Intranet
Internet
Weltumspannendes
Rechnernetz auf der Basis
der TCP/IP-Protokollsuite
Globale Adressierung der
Endsysteme
Übergänge in verschiedene
andere Netze
Intranet
Internes (nicht öffentliches)
Rechnernetz auf der Basis
der TCP/IP-Protokollsuite
Lokaler Teil des Internets
(oftmals auch Corporate
Network, d. h. ein
geschlossenes und privates
Unternehmensnetzwerk)
In der Regel Übergang
zwischen Intranet und
Internet:


Gateway
Firewall
Kommunikationsnetze -- 7. Das Internet (WS 2016/17)
217
Adressierung im Internet
Anwendungsorientierte Kommunikation
 logische Adresse
Anwendung
Ende-zu-Ende-Informationsaustausch
 Socket
Transport
Verbindungsloses Datennetz
 IP-Adresse
Internet
Informationsaustausch zwischen Netzknoten
 MAC-Adresse
RechnerNetzanschluss
Kommunikationsnetze -- 7. Das Internet (WS 2016/17)
218
Internet-Protokolle im heterogenen
Umfeld
HTTP
IMAP
RTP
Socket
TCP
UDP
IP
MAC/LLC
Ethernet
WLAN
ATM
***
Kommunikationsnetze -- 7. Das Internet (WS 2016/17)
PPP
219
Das Protokoll IP
(Internet Protocol)
Historie:


Entwickelt vom amerikanischen Verteidigungsministerium (Departement of
Defense, DoD).
Bereits 1969 im damaligen ARPANET eingesetzt (ursprünglich 4 Hosts!).
Realisierung und Entwicklung:


Aufgrund der großen Ausdehnung des Internets das am meisten genutzte
Schicht-3-Protokoll
Weiterentwicklung im Projekt IPng (IP next generation) der IETF (Internet
Engineering Task Force) zu IPv6
LAN
L
A
N
Router
Router
Router
Kommunikationsnetze -- 7. Das Internet (WS 2016/17)
220
Eigenschaften von IP
Paketvermittelt
Verbindungslos (Datagrammdienst)
Ungesicherte Übertragung:






Verlust von Datagrammen
Duplizierung von Datagrammen
Reihenfolgevertauschung von Datagrammen
(theoretisch) endloses Kreisen von Datagrammen
Keine Behandlung von Fehlern der darunter liegenden Schicht
Fehleranzeige mit dem Protokoll ICMP (Internet Control Message
Protocol)
Keine Fluss- und Staukontrolle
Weltweit eindeutige (hierarchische) Adressierung notwendig
Kommunikationsnetze -- 7. Das Internet (WS 2016/17)
221
IPv4-Adressen
Adressklassen (32 Bit):
1. Class A für Netze mit bis zu 16 Mio. Knoten
0 1 2
0
4
8
16
Netz-ID
24
31
Knoten-ID
2. Class B für Netze mit bis zu 65.536 Knoten
1 0
Netz-ID
Knoten-ID
3. Class C für Netze mit bis zu 256 Knoten
1 1 0
Netz-ID
Knoten-ID
4. Class D für Gruppenkommunikation (Multicast)
1 1 1 0
Multicast-Adresse
5. Class E, noch reserviert für zukünftige Anwendungen
1 1 1 1 0
Reserviert für zukünftige Anwendungen
Kommunikationsnetze -- 7. Das Internet (WS 2016/17)
222
IPv4-Subnetz-Adressen
IP-Adresse (hier Klasse B):
Netz-Teil
Netz-Teil
Lokaler Teil
Subnetz-Teil
Endsystem
Subnetzmaske: Teil der IP-Adresse, der das Netz und das Subnetz beschreibt.
(Einsen („1“) in der binären Form der Subnetzmaske)
Beispiel:
IP-Adresse:
129.
13.
3.
64
Subnetzmaske:
255.
255.
255.
0
1111 1111 1111 1111 1111 1111 0000 0000
Netzwerk:
129.
13.
Subnetz:
3.
Endsystem:
64
Netzwerk-Adresse  Adressklasse
Subnetz optional
Kommunikationsnetze -- 7. Das Internet (WS 2016/17)
223
IP-Subnetze: Beispiel
Übergang Rechenzentrum - Institut
129.13.3.*
129.13.35.*
129.13.41.*
129.13.42.*
Ethernet
129.13.35
Router
Router
129.13
129.13.3
129.13.3.*
129.13.41
FDDI
Uni-Netz
129.13.41.*
Ethernet
Router-RZ
129.13.42
129.13.*.*
129.13.42.*
Internet
Kommunikationsnetze -- 7. Das Internet (WS 2016/17)
Ethernet
224
Wegewahl bei IP
Routingtabelle in jedem System
Zieladresse  Zeile für die Weiterleitung:
 Durchsuche Host-Adressen
 Durchsuche Netzwerkadressen
 Suche nach Default-Eintrag
Zwei Möglichkeiten:
 Rechner direkt erreichbar (direct route)
 Rechner indirekt erreichbar (indirect route)
Erforderlicher MAC-Rahmen wird adressiert an:
 Zielsystem (bei direct route)
 Router (bei indirect route)
Kommunikationsnetze -- 7. Das Internet (WS 2016/17)
225
Beispiel der Adressierung
Kommuniziert werden soll mit den folgenden Rechnern


129.13.35.73 (sioux.telematik.informatik.uni-karlsruhe.de)
132.151.1.19 (www.ietf.org)
Die Routingtabelle sieht wie folgt aus:
Destination
Gateway
Flags
Refs
Use
Interface
Default
i70lr0
UGS
1
13320
tu0
127.0.0.1
(localhost)
localhost
UH
7
242774
lo0
129.13.3
i70r35
UGS
0
6
tu0
129.13.35
mohave
U
11
3065084
tu0
129.13.41
i70r35
UGS
2
4433
tu0
129.13.42
i70r35
UGS
0
4
tu0
Kommunikationsnetze -- 7. Das Internet (WS 2016/17)
226
Router – Kontroll- und Datenpfad
Routing-PDUs
RoutingAlgorithmus
Routing-PDUs
Kontrollpfad
Daten-PDUs
Datenpfad
RoutingTabelle
Daten-PDUs
Vermittlung
Datenpfad auf Netzwerkschicht
Kontrollpfad darüber für den Austausch von Routing-Kontrollinformation
(Routing-PDUs in N-PDUs oder sogar in T-PDUs gekapselt)
Austausch von Routing-Informationen durch Routing-Protokoll
Routing-Algorithmus  Einfügen/Löschen/ Ändern von Einträgen der
Routing-Tabelle auf Basis der gewonnenen Routing-Information
Wegewahl anhand der Routing-Information in der Routing-Tabelle
Kommunikationsnetze - 7. Das Internet (WS 2016/17)
227
Motivation für eine „neue”
Internet-Protokollsuite
Adressierungsprobleme





IP-Adressraum kaum mehr ausreichend
Class-B-Adressen sind nahezu erschöpft
Übergangslösungen nicht zukunftssicher
Keine hierarchische Adressierung
Routing-Tabellen wachsen sehr schnell, daher
ineffizientes Routing
Sicherheitsprobleme
Verstärkte Dienstgüteanforderungen durch
Multimediaanwendungen
Kommunikationsnetze -- 7. Das Internet (WS 2016/17)
228
Eigenschaften von IPv6 im Überblick
Erweiterte Adressierungsmöglichkeiten
Neues IP-Paketkopfformat


Einfachere Struktur
Verbesserte Behandlung von Optionen
Segmentierung nur Ende-zu-Ende
Autokonfiguration von IP-Systemen
Dienstgüteunterstützung
Multicast-Integration
Sicherheitsvorkehrungen
Kommunikationsnetze -- 7. Das Internet (WS 2016/17)
229
IPv6-Adresse
128 bit lange Adressen



Theoretisch 3, 4  1038 Adressen
Optimistische Abschätzung: 700  1021 pro m2
Pessimistische Abschätzung (RFC1715): 1.700 pro m2
Neue Notation


8 durch Doppelpunkte getrennte 4-stellige
Hexadezimalzahlen
5800:0000:0000:0000:0000:0000:0056:0078
Reihen von Nullen können weggelassen werden
5800::56:78
Strukturinformation zur hierarchischen Lokalisierung
Kommunikationsnetze -- 7. Das Internet (WS 2016/17)
230
IPv6 in der Praxis
Betriebssysteme in der Regel IPv6-tauglich
Sehr viele Produkte/Geräte IPv6-kompatibel
Aber



In der Regel Verwendung von IPv4
(Investitionsschutz)
Einsatz der alten Technik durch Erweiterungen von
IPv4 weiterhin möglich
Kein zu großer Druck seitens der Anwendungen,
die speziellen Eigenschaften von IPv6 zu nutzen
IPv6 immer noch nicht weit verbreitet…
Kommunikationsnetze -- 7. Das Internet (WS 2016/17)
231
Adressauflösung
IP-Adresse  MAC-Adresse
Aufgabe:


Umsetzen der IP-Adresse  Schicht-2-Adresse (MAC-Adresse)
Beispiel Rechner „Sioux“:
 IP-Adresse: 129.13.35.73 
Ethernet-Adresse: 08-00-2b-a2-80-dd
Vorgehensweise:





Übergabe der IP-Adresse zur Adressauflösung an die ARP-Instanz
Rundruf (Broadcast) im lokalen Netz unter Angabe der gesuchten
IP-Adresse
Broadcast von allen Stationen am Netz empfangen
Antwort (Unicast) von der Station, die ihre IP-Adresse erkennt
Zwischenspeichern der Antwort für ein gewisses Zeitintervall
Kommunikationsnetze -- 7. Das Internet (WS 2016/17)
232
Address Resolution Protocol (ARP)
129.13.35.71
IP
Gesucht: HardwareAdresse zu 129.13.35.73
ARP
(1) „Rechner 129.13.35.71 sucht
Rechner 129.13.35.73”
ARP
ARP
129.13.35.73
129.13.35.75
(2) „Ich bin Rechner
129.13.35.73 und meine
MAC-Adresse ist 08-00-2ba2-80-dd”
Kommunikationsnetze -- 7. Das Internet (WS 2016/17)
233
ICMP – Internet Control Message
Protocol
Keine Meldung einzelner Paketverluste durch IP (unzuverlässiger
Datagrammdienst)
Meldung schwerwiegender Probleme (z. B. Unterbrechung einer
Leitung) mittels ICMP zur Vermeidung von Folgefehlern
Router
Sender
Router
Leitung
unterbrochen
Router
Router
Empfänger
ICMP-Nachrichten
ICMP  Austausch von Fehlermeldungen, Statusanfragen und
Zustandsinformation
Kommunikationsnetze -- 7. Das Internet (WS 2016/17)
234
Transmission Control Protocol
TCP
Verbindungsverwaltung



Verbindungsaufbau zwischen zwei „Sockets” (entspricht CEP im TSAP)
Datentransfer über virtuelle Verbindung
Gesicherter Verbindungsabbau (alle Daten müssen quittiert sein)
Multiplexen

Mehrere Anwendungsprozesse gleichzeitig über einer TCP-Instanz
Datenübertragung





Vollduplex
Reihenfolgetreue
Flusskontrolle mit Fenstermechanismus
Fehlerkontrolle durch Folgenummern (Sequenznummern), Prüfsumme,
Quittung, Übertragungswiederholung
Zeitbehaftete Daten: Falls Auslieferung in bestimmter Zeit nicht möglich ist,
wird der Dienstbenutzer informiert
Fehleranzeige
Kommunikationsnetze -- 7. Das Internet (WS 2016/17)
235
TCP: Adressierung
Identifikation von Anwendungsprozessen über Ports
Portnummern bis 1024 für häufig benutzte Dienste reserviert:
„Well-known Ports“, z. B. 21 für FTP, 23 für TELNET, 80 für HTTP
Socket: Internetadresse eines Rechners und Portnummer
Notation: (IP-Adresse:Portnummer)  Internet-weit eindeutig
Beispiel: 141.24.191.41
129.13.42.112
129.13.42.115
FTPServer
FTPBenutzer A
Port
21
FTPBenutzer B
Port
400
TCP
IP
Netzzugang
Port
400
TCP
TCP
IP
IP
Netzzugang
Netzzugang
Internet
Kommunikationsnetze -- 7. Das Internet (WS 2016/17)
236
Verbindungsaufbau
TCP: Verbindungsmanagement
Closed
Listen; SYN; SYN+ACK
Close; FIN
ACK; FIN wait2
Close; -
RST; SYN rcvd
Send
SYN; SYN+ACK
(gleichzeitig)
Estblshd
Close; FIN
FIN; ACK
SYN sent
SYN+ACK; ACK
FIN; ACK
Closing
Close wait
FIN+ACK;
ACK; ACK
FIN; ACK
Close; FIN
Timed wait
Last ACK
(Timeout; -)
Close Passive
FIN wait1
Close; Listen
ACK; -
Close Activ
Connect; SYN
ACK; Closed
Kommunikationsnetze -- 7. Das Internet (WS 2016/17)
237
TCP: Fenstermanagement
Sender
Empfänger
Empfängerpuffer
0
4K
Leer
Anwendung
schreibt 2KB
2K
Anwendung
schreibt 3KB
Voll
Sender ist
blockiert
Anwendung liest 2KB
2K
Sender kann bis zu
2KB übertragen
1K
Kommunikationsnetze -- 7. Das Internet (WS 2016/17)
2K
238
TCP: Staukontrolle
44
Timeout
40
Übertragungsfenster (KB)
36
Schwelle
32
28
24
Schwelle
20
16
12
8
4
0
Anzahl der Übertragungen
0
2
4
6
8
10
12
14
16
Kommunikationsnetze -- 7. Das Internet (WS 2016/17)
18
20
22
24
239
User Datagram Protocol UDP
Unzuverlässig, verbindungslos, einfacher und schneller als TCP
Demultiplexing der empfangenen Pakete basierend auf der PortNummer
Optionale Prüfsumme
0
16
31
Source Port
Destination Port
Message Length
Checksum
Paketkopf
Daten ...
Auch hier festgelegte, sogenannte „well-known” Ports:



13:
53:
123:
daytime
domain name server
network time protocol
Verwendet von Multimedia-Anwendungen (VoIP, Videostreaming)
Kommunikationsnetze -- 7. Das Internet (WS 2016/17)
240
Anwendungsnahe Adressierung im
Internet
Adressierung über logische Namen


Einfacher zu merken
Dienste einfacher auf andere Rechner übertragbar
Aufbau eines logischen Namens



Weltweit eindeutig
Hierarchische Struktur
Gliederung in Domänen
Beispiel

ikmcip1.e-technik.tu-ilmenau.de
Rechner
Land
Abteilung Institution
Benötigt:



Abbildung logischer Name  IP-Adresse
Ursprünglich: Datei (hosts.txt), die jede Nacht vom Server geladen wurde
Problem: steigende Anzahl der Namen
Kommunikationsnetze -- 7. Das Internet (WS 2016/17)
241
Domain Name System (DNS) –
Namensraum
Namensraum ist in Zonen aufgeteilt:
Länder
us
de
Allgemeine Kategorie
(vorrangig innerhalb
der USA)
se ...
tu-ilmenau
e-technik
uk net org gov mil
ac co
www
edu
nasa
...
ikmcip1
Kommunikationsnetze - 7. Das Internet (WS 2016/17)
com
Geplante, z. T. bereits
realisierte weitere Zonen
(top level domains):
• arts
• firm
• info
• nom
• rec
• shop
• web
242
Beispielabläufe zur Namensauflösung
 http://www.nasa.gov/
 IP-Adresse für
www.nasa.gov ?
Endsystem
DNSName Server
 198.116.142.34
 http 198.116.142.34
Router
 MX-Daten für ieee.org ?
 mail [email protected]
DNSName Server
Endsystem
 smtp 199.172.136.14
 gemini.ieee.org,
IP-Adresse 199.172.136.14, SMTP
Router
Kommunikationsnetze -- 7. Das Internet (WS 2016/17)
243
Elektronische Post – E-Mail
Internationaler Dienst zum Austausch elektronischer
Mitteilungen zwischen Personen oder zwischen Rechnern
Inhalt
Inhalt
Briefkasten
Absender
Postamt
Postamt
Briefkasten
Umschlag
Umschlag
Empfänger
(a) Traditionelle Brief-Post
Terminal
Absender
User
Agent
Message
Transfer
Agent
Message
Transfer
Agent
(b) Elektronische Post
Kommunikationsnetze - 7. Das Internet (WS 2016/17)
User
Agent
Terminal
Empfänger
244
E-Mail im Internet: Simple Mail
Transfer Protocol SMTP
User
File
System
SenderSMTP
SMTP
Commands
Replies
ReceiverSMTP
File
System
ASCII-basiertes Anwendungsschichtprotokoll
Genutztes Transportschichtprotokoll: TCP
Well-known Port: 25 (für authentische E-Mails 587)
Dienste Übermittlung und Vervielfältigung

Keine Bestätigung der Auslieferung durch SMTP
 in E-Mail-Programm integriert
Kommunikationsnetze - 7. Das Internet (WS 2016/17)
245
Beispiel für einen SMTP-Dialog
R:
S:
R:
S:
R:
S:
R:
S:
R:
S:
220 MIT-Multics.Arpa Simple Mail Transfer Service Ready
HELO Isi-VaxA.Arpa
250 MIT-Multics.Arpa
MAIL FROM: [email protected]
250 OK
RCPT TO: [email protected]
250 OK
DATA
354 Start mail input; end with <CRLF>.<CRLF>
< Text Line 1 >
< etc. >
.
R: 250 OK
S: QUIT
R: 221 MIT-Multics.Arpa Service closing transmission channel
Kommunikationsnetze - 7. Das Internet (WS 2016/17)
246
E-Mail-Abruf:
Post Office Protocol (POP3)
empfangene Nachrichten
SMTP
Internet
gesendete Nachrichten
Mail Folder
Mail Client
POP 3
Post Office Protocol POP in der Version 3
Mittels POP3 holt der Mail-Client die vom SMTP-Server
empfangenen und in den Mail Folder eingestellten Meldungen ab
Kommunikationsnetze - 7. Das Internet (WS 2016/17)
247
E-Mail-Abruf:
Internet Message Access Protocol IMAP
Herunterladen der Mails von einem Mail-Server
Funktional eine Obermenge von POP
Funktionen, um Mail bereits auf den Server zu durchsuchen
und zu analysieren



Zustand des Mail-Kontos auf dem Mail-Server geführt
konsistente Sicht auf empfangene und gelesene Mails trotz der
Benutzung unterschiedlicher Endgeräte
selektiver oder auch partieller Nachrichtentransfer
zusätzliche Funktionalität in der Autorisierungsphase
(„Kerberos“) und in der Unterstützung allgemeiner
Mailboxen mit Zugriffsmöglichkeiten mehrerer Benutzer
bzw. Benutzergruppen
Kommunikationsnetze - 7. Das Internet (WS 2016/17)
248
Der MIME-Standard
SMTP:


einfache ASCII-Texte als Nachrichten
keine Struktur für den Hauptteil einer Nachricht
MIME (Multipurpose Internet Mail Extensions):

Nachrichtenkopf
(incl. MIME-Formatanweisungen)
Erweiterung des Hauptteils einer Nachricht um
Formatinformation durch zwei neue Datenfelder für den
Kopfteil einer Nachricht:
 Content-Type: Typ des Hauptteils
 Content-Transfer-Encoding: Transfer-Syntax,
in der die Daten des Hauptteils übertragen
werden
Nachrichtenrumpf
Text
Bild
Weitgehende Kompatibilität zur herkömmlichen
Internet-Mail:


Transfersyntax Base 64 ermöglicht den Transport
von Binärdaten durch Subnetze, die nur die
Übertragung von 7-Bit-ASCII-Texten erlauben
Transfersyntax Quoted Printable erlaubt nationale Sonderzeichen.
Kommunikationsnetze - 7. Das Internet (WS 2016/17)
Audiosequenz
249
Mail und Sicherheit:
Pretty Good Privacy (PGP)
Aufgabe:
Authentisierung und Verschlüsselung von Dateien
Funktionsweise (bei Nutzung aller Möglichkeiten):
1. Datenkompression (ähnlich gzip)
2. Daten-Authentisierung durch digitale Signatur
3. Symmetrische Verschlüsselung mit
Sitzungsschlüssel, der Public-Key-verschlüsselt
vorangestellt wird
4. „Base64”-Kodierung für Mail-Übertragung
Datenformat inzwischen IETF-Standard:
OpenPGP (RFC 2440)
Kommunikationsnetze - 7. Das Internet (WS 2016/17)
250
Zur Entwicklung des
World Wide Web (WWW)
Hervorgegangen aus Arbeiten des britischen Informatikers Tim
Barners-Lee am europäischen Forschungszentrum CERN (Genf)

Ziel: Einfacher weltweiter Austausch von Dokumenten zwischen den
Wissenschaftlern
Erster Prototyp Ende 1990

grafisch (auf NEXTStep) und zeilenorientiert
Durchbruch des WWW durch den von Marc Andreesen und Eric
Bina (University of Illinois) entwickelten WWW-Client Mosaic


ursprünglich auf Unix-Workstation unter X-Window-System
entwickelt
als Quellcode per FTP kostenlos verfügbar  schnelle Verbreitung
Gründung eines W3-Konsortiums zur Standardisierung des WWW
im Juli 1994 (Vorsitzender: Tim Barners-Lee)
Kommunikationsnetze - 7. Das Internet (WS 2016/17)
251
Ideen und Ziele des Web
Lokalisierung von Information mit Hilfe einer einheitlichen
Adressierungsmethode
Einheitlicher Zugang (lesen und schreiben) über eine
standardisierte Benutzerschnittstelle
Inhalte als Hypermedia-Dokumente, visualisierbar, abspielbar auf
unterschiedlichsten Rechnern
Integration externer Informationsquellen
(z.B. Datenbanken)
Unterstützung von Transaktionen als Grundlage für interaktive
Anwendungen (Client/Server)
Keine Reglementierung von Informationsanbietern, inhärente
Informationsverteilung
Kommunikationsnetze - 7. Das Internet (WS 2016/17)
252
Anforderungen eines verteilten
Dokumentensystems
Kodierung der Dokumente



Inhalt
Semantik
Darstellung
Dokumentenformat

HyperText Markup Language
(HTML)
 Document Type Definition (DTD)
 Standardized General Markup
Language (SGML)
Identifikation der Dokumente


Lokalisierung
Zugriff
Identifikationsschema

Uniform Resource Identifier (URI)
 Uniform Resource Name (URN)
 Uniform Resource Locator (URL)
Transport der Dokumente
Transferprotokoll

Hypertext Transfer Protocol
(HTTP)
Kommunikationsnetze - 7. Das Internet (WS 2016/17)
253
Architektur und Protokolle
Client/Server-Architektur
Synchrones Kommunikationsmodell
(Request/Response)
Ressourcen


Einheit der Kommunikation zwischen Client und Server
WebStatisch oder dynamisch
WebSeite
Seite
WebSeite
WebClient
Request
Response
HTTP
WebServer
Kommunikationsnetze - 7. Das Internet (WS 2016/17)
WebSeite
Ressourcen
254
Uniform Resource Identifier (URI)
Syntax für alle Identifikatoren [RFC 1630]:


<uri> ::=
<scheme>":"<scheme-specific-part>
<scheme>
Bezeichnet das Namensschema für diesen URI

<scheme-specific-part>
Enthält aktuelle Identifikation entsprechend des scheme
URIs können sein:



Namen
Lokationen / Adressen
Metainformationen
– Uniform Resource Name
– Uniform Resource Locator
– Uniform Resource
Characteristic
Kommunikationsnetze - 7. Das Internet (WS 2016/17)
255
Abgrenzung: Web und Internet
Internet  Verknüpfung heterogener
Netzwerke



Basis: Vermittlungsschichtprotokoll IP
Verschiedene Transportprotokolle verfügbar
(TCP, UDP, ...)
Vielzahl von Anwendungsprotokollen
(Telnet, FTP, RTP, SMTP, HTTP, ...)
 World-Wide Web  einer von vielen
Internetdiensten, Integration anderer
Internetdienste in das World-Wide Web
möglich
Kommunikationsnetze - 7. Das Internet (WS 2016/17)
256
Protokoll-Flexibilität des Web-Clients
WWW-Server
HTTP
FTP-Server
NEWS-Server
FTP
NNTP
Mail-Server
...
SMTP
Internet
WWW-Client
FTP:

Anzeige von Dateien eines FTP-Servers in der Web-Seite oder
direkte Abholung durch Angabe des FTP-URL
NNTP:

Angabe der gewünschten Newsgruppe im NEWS-URL
SMTP:

Struktur des URL ist mailto:name@adresse
Kommunikationsnetze - 7. Das Internet (WS 2016/17)
257
Web-Client & Web-Server
Client:
Server:
URL einlesen


Servername extrahieren und
Serveradresse bestimmen
Dateiname extrahieren
TCP-Verbindung zum Server /
Proxy aufbauen
HTTP-Request erstellen und
schicken
HTTP-Response (aktiv)
empfangen
HTTP-Response interpretieren
Inhalte darstellen bzw.
ausführen
Auf HTTP-Requests warten
HTTP-Requests interpretieren
Requests bearbeiten


Zugriff auf Dateisystem
Eventuell Delegation
Mit entsprechender Response
antworten
Unterschiedliche Realisierungsmöglichkeiten


Iterativer Server
Nebenläufiger Server
Kommunikationsnetze - 7. Das Internet (WS 2016/17)
258
Cookies
HTTP zustandslos, d.h. kein Zusammenhang zwischen zwei
Anfragen
Mit Cookies Speicherung des Zustands beim Client
Protokollprimitive:


Set-Cookie
Cookie
(ServerClient)
(ClientServer)
Beispiele für ein Cookie:
AWID
141.24.92.233.250231057309646408
www.adobe.com/
1536
30307898
1748280672
29573643
*
Kommunikationsnetze - 7. Das Internet (WS 2016/17)
259
HTTP – Zustandsbehaftete
Kommunikation
Client
Server
Kommunikationsnetze - 7. Das Internet (WS 2016/17)
260
Voice over IP (VoIP)
PC mit PC:
IP-Netz
(Intra- oder Internet)
PC mit Telefon:
IP-Netz
(Intra- oder
Internet)
VoIPGateway
PSTN
Kommunikationsnetze - 7. Das Internet (WS 2016/17)
ISDNTKAnlage
261
Protokolle für VoIP
Protokolle für die Übermittlung der Sprache:

RTP, RTCP
Protokolle für die Übermittlung der Signalisierung,
d. h. VoIP-Signalisierungsprotokolle:

H.323, SIP
Protokolle für die Anbindung herkömmlicher TKSysteme für die Sprachübermittlung an die IP-Netze;
d. h. so genannte Media Gateway Control Protokolle:

MGCP, Megaco
Kommunikationsnetze - 7. Das Internet (WS 2016/17)
262
Integration von IP und Telefonie
durch H.323
Telefonienetz
IP-Netz
Daten
• Optimiert für Datenanwendungen
• Effiziente Nutzung
der Bandbreite
Sprache
Video
• Optimiert für Sprachund Video-Anwendungen
• Isochrone Übertragung
H.323 verbindet diese
unterschiedliche „Welten”
Kommunikationsnetze - 7. Das Internet (WS 2016/17)
263
H.323-Basiskomponenten
Multipoint
Control Unit
H.323-Terminal
Gatekeeper
H.323-Zone
Telefonnetz
H.324
H.323-Terminal
MCU
VoIPGateway
B-ISDN
ISDN
H.320
Kommunikationsnetze - 7. Das Internet (WS 2016/17)
H.321
264
TCP/IP und VoIP-Protokolle
Signalisierung
H.323-SIG
Audio / Video
SIP
TCP
RTP
RTCP
UDP
Internet Protocol
Rechner-Netzanschluss
Kommunikationsnetze - 7. Das Internet (WS 2016/17)
265
Session Initiation Protocol (SIP)
RFC 2543 der IETF (Internet Engineering Task
Force)
Signalisierungsprotokoll für die Übermittlung
von Audio und Video über IP-Netze
Mit H.323 vergleichbar, aber weniger komplex
und einfacher zu implementieren
Client/Server-Prinzip
Unterstützung der Mobilität von Benutzern
Kommunikationsnetze - 7. Das Internet (WS 2016/17)
266
Beispiel für einen SIP-Verlauf
[email protected]
[email protected]
INVITE [email protected]
180 Ringing
200 OK
ACK [email protected]
VoIP - Verbindung
BYE [email protected]
200 OK
Kommunikationsnetze - 7. Das Internet (WS 2016/17)
267
Aktuelle Trends
IMT-2020 (5G) Promotion Group: 5G Visions and Requirements, White Paper, May 2014.
http://euchina-ict.eu/wp-content/uploads/2015/03/IMT-20205GPG-WHITE-PAPER-ON-5G-VISION-AND-REQUIREMENTS_V1.0.pdf
Kommunikationsnetze - 7. Das Internet (WS 2016/17)
268
Literatur
COMER, D.E.: Computernetzwerke und Internets mit InternetAnwendungen. 3. überarbeitete Auflage, München: Pearson Studium /
Prentice Hall, 2002. ISBN 3-8273-7023-X.
COMER, D.E.: TCP/IP – Konzepte, Protokolle und Architekturen. 4.
Auflage, Bonn: mitp-Verlag, 2003. ISBN 3-8266-0995-6.
KRÜGER, G. u. D. RESCHKE, Hrsg.: Lehr- und Übungsbuch Telematik –
Netze, Dienste, Protokolle. 3. aktualisierte Auflage, München; Wien:
Fachbuchverlag Leipzig im Carl Hanser Verlag, 2004. ISBN 3-44622862-4.
PERLMAN, R.: Bridges, Routers, Switches und Internetworking Protocols. 2.
Auflage, München: Addison Wesley, 2003. ISBN 3-8273-2093-3.
SEITZ, J. ; DEBES, M. ; HEUBACH, M. ; TOSSE, R.: Digitale Sprach- und
Datenkommunikation; Netze – Protokolle – Vermittlung. München, Wien :
Fachbuchverlag Leipzig im Carl Hanser Verlag, 2007.
– ISBN 3-446-22979-5.
STEVENS, W.R.: TCP/IP Illustrated, Bd. 1 – The Protocols. Boston; San
Francisco; New York: Addison-Wesley, 1994.
– ISBN 0-201-62246-9.
Kommunikationsnetze -- 7. Das Internet (WS 2016/17)
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