Informationsblatt Nr. K 32 Aktionsgemeinschaft für Tiere Langenfeld / Monheim e. V. Die wichtigsten Katzenkrankheiten Die volle Schutzwirkung einer Impfung wird erst nach rund 14 Tagen aufgebaut. Während dieser Zeit darf eine erstgeimpfte Katze nicht mit möglichen Krankheitsüberträgern – etwa ungeimpften freilaufenden Katzen – zusammentreffen. Katzen, bei denen auf Grund ihrer Herkunft (Bauernhofkatzen) vermutet werden könnte, dass sie mit FIP oder Leukose infiziert sind, sollten vor einer Impfung getestet werden. Weil die Inkubationszeit bei diesen Erkrankungen sehr lang sein kann, ist einem infizierten Tier mitunter gar nichts anzumerken. Besteht jedoch eine Infektion, ist die Impfung sinnlos und kann sogar den akuten Ausbruch der Erkrankung beschleunigen. Bei der ersten Impfung erhält die Katze einen Impfpass, der zu jeder Untersuchung mitgenommen werden sollte. Hier die wichtigsten und gefährlichsten Katzenkrankheiten: FIP Infektiöse Bauchfellentzündung (Feline Infektiöse Peritonitis) Erreger: Übertragungsweg: Inkubationszeit: Symptome: Behandlung: Prophylaxe: Coronavirus über den Speichel infizierter Katzen. Ausbruch der Krankheit ist noch Jahre nach der Ansteckung möglich. Es gibt zwei Formen von FIP: die „trockene“ und die „feuchte“. Bei der „trockenen“ Form kommt es zu einer Entzündung ohne Wassersucht., bei der „feuchten“ Form kann sich im Bauchraum des Tieres bis zu einem Liter Wasser ansammeln. Möglichst stressfreie Haltung kann den Ausbruch der Krankheit hinaus zögern. Nach Ausbruch intensive Pflege; Heilungschancen sehr schlecht, oft ist Euthanasie notwendig. Impfung über Nasenspray. Diese Viruserkrankung befindet sich seit einigen Jahren auf dem Vormarsch. Schon Kätzchen können sich im Mutterleib anstecken. Ist die Infektion ausgebrochen, gibt es kaum Hilfe. 90 Prozent der erkrankten Katzen sterben. Nur die Impfung schützt. Ist zu befürchten, dass die Katze das Virus in sich trägt, muß sie vor der Impfung getestet werden, weil die Impfung im Falle einer bereits bestehenden Infektion wirkungslos ist und den Ausbruch der Erkrankung fördern kann. Vereinzelt kann es zu Spontanheilungen kommen, wenn das Immunsystem der Katze sehr stark ist. Katzenseuche (Parvovirose) Erreger: Übertragungsweg: Inkubationszeit: Symptome: Behandlung: Prophylaxe: felines Parvovirus Infektion über Atmungs- und Verdauungsapparat, alle Körpersekrete sind infektiös. 4-6 Tage Durchfall, Erbrechen, Fieber, große Schwäche und Schmerzen. Medikamente, Infusionen, intensive Pflege, Heilungschancen sind schlecht. Impfung. Junge oder schwache Katzen können innerhalb eines Tages sterben. Es gibt eine akute und eine chronische Form. Ohne Behandlung beträgt die Todesrate bis 100 %. Leukose Erreger: Übertragungsweg: Inkubationszeit: Symptome: Behandlung: Prophylaxe: felines Leukosevirus über den Speichel infizierter Katzen. sehr variabel, Ausbruch der Erkrankung noch Jahre nach der Ansteckung möglich Appetitmangel, Durchfall, Abmagerung, Fieber Geschwülste des lymphattischen und blutbildenden Systems. Medikamente, intensive Pflege, Heilung nicht möglich, aber zeitweise Erholung. Impfung. Bei dieser Viruserkrankung kommt es zu einer Zerstörung oder auch ungehemmten Vermehrung der weißen Blutkörperchen. Zeitweilige Erholung ist möglich, das Tier bleibt aber Virusträger. Tiere, bei denen eine Infektion befürchtet wird, sollten vor der Impfung getestet werden. 1. Vorsitzende: Christa Becker, ( (0 21 29) 3 16 49 Bankverbindung: Deutsche Bank, Monheim, Konto-Nr: 41 00 103, BLZ 300 700 24 Gemeinnütziger Verein mit Steuer-Nummer 135/5795/1399 beim Finanzamt Hilden. Eingetragener Verein beim Amtsgericht Langenfeld VR 658 www.agt-langenfeld-monheim.de oder www.tierschutz-deutschland.de Infoblatt Stand: 10.08.01 Informationsblatt Nr. K 32 Aktionsgemeinschaft für Tiere Langenfeld / Monheim e. V. Katzenschnupfen Erreger: Übertragungsweg: Inkubationszeit: Symptome: Behandlung: Prophylaxe: Herpes- und andere Viren Atmungssystem, Schleimhäute von Augen und Nase. 2 bis 5 Tage Niesen, Schnupfen, eitriger Augen- und Nasenausfluss, Augenentzündung, Husten, Fieber. Medikamente, Rotlichtbestrahlungen. Impfung. Niest die Katze und zeigt sie Nasenausfluss und gerötete, tränende Augen, hat sie sich nicht „verkühlt“, sondern leidet wahrscheinlich an Katzenschnupfen. Zusätzlich können wegen des geschwächten Immunsystems der Katze bakterielle Folgeinfektionen auftreten. Gegebenenfalls drohen auch Blindheit, hohes Fieber, Geschwüre im Mund und Rachen sowie eine Lungenentzündung. Vor allem junge und geschwächte Tiere sind gefährdet. bei ihnen kann diese Erkrankung zum Tode führen. Die Behandlung ist of langwierig; vorsichtige, aber häufige Bestrahlungen mit Rotlicht sind zusätzlich zu den Medikamenten zu empfehlen. Niereninsuffizienz Ältere Katzen leiden relativ häufig an Nierenentzündungen. Anzeichen sind vermerkter Harnabsatz, Entzündungen der Mundschleimhaut und ein süßlicher Mundgeruch. Es kann zu einer Harnvergiftung kommen, die letztendlich tödlich ausgehen kann. Leukose oder FIP können eine Nierenerkrankung nach sich ziehen, aber auch eine zu geringe Flüssigkeitsaufnahmen über lange Zeit hinweg schädigt die Organe. Neben diversen tierärztlichen Behandlungen ist eine Diät zu empfehlen. Es gibt dafür spezielle Futtermittel beim Veterinär. Pseudowut – Aujeszkysche Krankheit Erreger: Übertragungsweg: Inkubationszeit: Symptome: Behandlung: Prophylaxe: Herpesvirus rohes Schweinefleisch 2 Wochen, mitunter Monate Schwäche, Lähmungen und ein sehr starker Juckreiz unheilbar niemals rohes Schweinefleisch füttern. Stets tödlich verlaufende Virusinfektion, die durch rohes Schweinefleisch erfolgt. Deshalb sollten Katzen niemals mit rohem Fleisch gefüttert werden. Da die Symptome denen der Tollwut ähneln, muß der Tierarzt eine genaue Untersuchung vornehmen. Tollwut Erreger: Übertragungsweg: Inkubationszeit: Symptome: Behandlung: Prophylaxe: Rhabdovirus Virus gelangt über den Speichel infizierter Tiere (Biss) in die Blutbahn. 2 Wochen oder auch weitaus länger. plötzliche Verhaltensänderungen, extreme Anhänglichkeit, Angstzustände, Aggressivität, starker Speichelfluss, Lähmungen und Schluckbeschwerden. nicht möglich, bei Verdach Tötung des Tieres. Impfung. Sehr gefährliche, durch Speichel auch auf den Menschen übertragbare Virusinfektion. Muss eine Ansteckung befürchtet werden, kann die betroffene Person durch sofortige Impfung gerettet werden, da das Virus nur langsam zum Gehirn wandert, wo es tödlich Veränderungen auslöst. Die Katze kann sich unbemerkt infizieren, wenn sie befallene Beutetiere frisst oder von einem infizierten Tier gebissen wird. Zeigen sich Symptome, muß das Tier eingeschläfert werden. Freilaufende Katzen sollten stets geimpft sein! 1. Vorsitzende: Christa Becker, ( (0 21 29) 3 16 49 Bankverbindung: Deutsche Bank, Monheim, Konto-Nr: 41 00 103, BLZ 300 700 24 Gemeinnütziger Verein mit Steuer-Nummer 135/5795/1399 beim Finanzamt Hilden. Eingetragener Verein beim Amtsgericht Langenfeld VR 658 www.agt-langenfeld-monheim.de oder www.tierschutz-deutschland.de Infoblatt Stand: 10.08.01 Informationsblatt Nr. K 32 Aktionsgemeinschaft für Tiere Langenfeld / Monheim e. V. Zahnstein Zahnsteinbildung kann bei der Katze dieselben fatalen Folgen haben wie beim Menschen. Erst bildet sich ein Belag am Zahnhals, dann entzündest sich das Zahnfleisch. Schließlich können schmerzhafte Läsionen zu Schmerzen beim Fressen führen, im schlimmsten Fall muß der zerstörte Zahn gezogen werden. Erste Anzeichen sind braune Ränder oben an den Zähnen und Rötungen am Zahnfleisch. Mit der Zeit entsteht wegen der Zersetzungsprozesse ein übler Mundgeruch. Für die Entfernung des Zahnsteins muß die Katze in Vollnarkose gelegt werden. Für ältere ist das belastend. Achten Sie in jungen Jahren unbedingt auf regelmäßige Kontrollen. Pilzinfektionen Erst wirkt die Katze nur ungepflegt, sie kratzt sich auch öfters als gewohnt, dann erscheinen plötzlich runde Flecken im Fell, die Haare beginnen auszufallen. Hier handelt es sich um Mikrosporie, eine Infektion mit Hautpilz, die auch auf den Menschen – und andere Haustiere übertragen werden kann. Die Behandlung erfolgt gewöhnlich mit einer Salbe, die längere Zeit anzuwenden ist, auch wenn auf den ersten Blick keine Pilzspuren mehr vorhanden sind. Die Infektion ist relativ hartnäckig und kann sonst immer wieder aufflackern. Um eine Übertragung auf den Menschen zu verhindern, sollen Katzen mit Pilzbefall an den betroffenen Stellen dick eingecremt sein. Desinfizieren Sie Ihre Hände gründlichst nach jedem Kontakt mit dem Tier. Erste Anzeichen, dass Ihre Katze krank sein könnte: Ø Appetitmangel: Die Katze frisst tagelang nichts und zeigt kein Interesse für „Leckerchen“ Ø Durchfall: Der Kot ist weich bis flüssig und enthält evtl. sogar Blut Ø Verstopfung: Die Katze sucht das Katzenklo auf, müht sich aber vergebens. Ø Probleme beim Harnlassen, evtl. mit Blutspuren im Urin Ø Häufiges Erbrechen von Nahrung und Schaume oder Schleim vor der Schnauze (gelegentliches Erbrechen von Gras oder Haaren ist normal) Ø Schmerzen beim Anfassen / die Katze lässt sich nicht hochnehmen und schreit Ø Übermäßiges Trinken Ø Abmagerung trotz normaler oder gar gesteigerter Futteraufnahme. Zeigt Ihre Katze eins der o.g. Anzeichen, gehen Sie bitte unverzüglich zum nächste Tierarzt. Katzen leiden „stumm“ und lassen sich Schmerzen oft nicht anmerken. Sie gelten als „zäh“, haben aber keine „7 Leben“. Auch reine Wohnungskatzen können Infektionskrankheiten durch „Besuchstiere“ oder durch die Kleidung ihrer Besitzer bekommen. Sollte die Wohnungskatze einmal entlaufen, ist sie nicht geschützt und vor der Unterbringung in einer Katzenpension oder auf Reisen muß sie auch geimpft sein. Impfrhythmus Katzenseuche Katzenschnupfen Leukose eventuell Tollwut frei Freigang FIP eventuell 1. Impfung 9. Woche 9. Woche 9. Woche 12. Woche 16. Woche 2. Impfung 12. Woche 12. Woche 12. Woche nach 1 Jahr 19. Woche 3. Impfung nach 1 Jahr nach 1 Jahr nach 1 Jahr jedes Jahr nach 1 Jahr Auffrischung jedes 2. Jahr jedes Jahr jedes Jahr jedes Jahr jedes Jahr Welche Impfungen speziell für Ihre Katze notwendig sind, besprechen Sie bitte mit Ihrem Tierarzt. 1. Vorsitzende: Christa Becker, ( (0 21 29) 3 16 49 Bankverbindung: Deutsche Bank, Monheim, Konto-Nr: 41 00 103, BLZ 300 700 24 Gemeinnütziger Verein mit Steuer-Nummer 135/5795/1399 beim Finanzamt Hilden. Eingetragener Verein beim Amtsgericht Langenfeld VR 658 www.agt-langenfeld-monheim.de oder www.tierschutz-deutschland.de Infoblatt Stand: 10.08.01