Lösungsvorschlag 9. Serie Aufgabe 22 Der Ausgang des Spiels für Spieler A liefert bei jedem Münzwurf eine Zufallsvariable Xi , welche die Werte 1 und −1 jeweils mit Wahrscheinlichkeit 21 annimmt. Der Kontostand Kn von Spieler n P Xi . A nach n Spielen ist dann die Zufallsvariable Kn = i=1 Um die Ergebnisse aus der Vorlesung über die Approximation der Binomialverteilung durch die Standardnormalverteilung anwenden zu können, betrachten wir die Zufallsvariable Yi = 21 (1 + Xi ). Diese nimmt den Wert 1 an, wenn A gewonnen hat und den Wert 0 sonst, sie ist also eine Zählvariable für die Gewinn-Fälle. Damit gilt für die Summe dieser Zählvariablen Sn = n X Yi = i=1 n X 1 1 (n + Xi ) = (n + Kn ) 2 2 i=1 und somit Kn = k ⇐⇒ Sn = n+k 2 q Wir wissen aus der Vorlesung, daß Sn binomialverteilt ist B(n, 21 ) mit µ = n2 und σ = n · 21 · 12 = 1√ 2 n. Für diese Verteilung können wir näherungsweise die Standard-Normalverteilung verwenden: ! n+k n − k n+k 2 2 =Φ √ p(Kn ≤ k) = p(Sn ≤ )≈Φ 1√ 2 n 2 n a) Damit erhalten wir für alle k ∈ IN und somit auch für k = 100 n+k n+k ≤ Sn ≤ ) ≈ 2Φ p(−k ≤ Kn ≤ k) = p(− 2 2 k √ n −1 und wegen der Stetigkeit der Verteilungsfunktion konvergiert für n → ∞ der Ausdruck auf der rechten Seite gegen 2Φ(0) − 1 = 0. b) √ √ √ √ n+ n n+ n p(− n ≤ Kn ≤ n) = p(− ≤ Sn ≤ ) ≈ 2Φ (1)−1 ≈ 2·0.84134−1 = 0.68268 2 2 Aufgabe 23 Die Variable Sn ist p binomialverteilt gemäß B(n, p) mit Erwartungswert µn = np und Standardabweichung σn = np(1 − p). a) Wir verwenden die Approximation durch die Standardnormalverteilung und erhalten Sn 0.01n 0.95 ≤ p −0.01 ≤ − p ≤ 0.01 = p(−0.01n ≤ Sn − np ≤ 0.01n) ≈ 2Φ −1 n σn Umstellen liefert die Forderung Φ 0.01n σn ≥ 1 + 0.95 = 0.975 2 Mit dem Tabellenwert Φ(1.96) = 0.97500 erhalten wir daraus (aufgrund der Monotonie einer Verteilungsfunktion) √ 0.01n 0.01n 0.01 n =p =p ≥ 1.96 σn np(1 − p) p(1 − p) 1 p √ b) Das Ergebnis aus a) liefert als Abschätzung p für n also n ≥ 196 p(1 − p). Da p unbekannt ist, müssen wir den maximalen Wert für p(1 − p) einsetzen, um die Abschätzung für jedes beliebige p zu gewährleisten. Die Wurzelfunktion ist monoton wachsend, das Maximum wird 2 also beim Maximum der Funktion p(1−p) = p−p angenommen, einer nach unten geöffneten 1 1 Parabel mit Scheitelpunkt (p, p(1−p)) = 2 , 4 (wie man weiß oder z.B. durch Nullsetzen der p √ Ableitung erkennt). Wir erhalten also als hinreichende Bedingung für n ≥ 196 p(1 − p): r √ 1 n ≥ 196 = 98 4 und daraus n ≥ 982 = 9604. p c) Ist bekannt, daß gilt p ≤ 0.1, so liefert die Monotonie der Funktion p(1 − p) über dem Intervall [0, 0.1], daß das Maximum dann für p = 0.1 angenommen wird. Wir erhalten somit eine kleinere untere Schranke für n √ √ √ n ≥ 196 0.1 · 0.9 = 196 0.09 = 196 · 0.3 = 58.8 und somit n ≥ 58.82 = 3457.44, es reicht also die Befragung von 3458 Personen. 2