2.32 MByte - Reform

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Der
S
ABBAT
W ÄCHTER
Jahrgang 84 Nummer 6 - 11/2009
Glauben
(einst und) heute.
Die Freikirche der SiebentenTags-Adventisten
und STA-Reformer
q
Was habe ich geglaubt und was glaube ich heute!
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Ziehe Bilanz!
q
Jahrgang 84, Nr. 6
„Selbstverteidigungskurs“ für Vegetarier
Der
Sabbat
Wächter
______________
Jahrgang 84, Nr. 6
Leuchtturm der Hoffnung, des Glaubens
und der Wahrheit in einer verworrenen Welt.
Unser Glaube:
• Der allweise, liebende Gott schuf alle Dinge
des Universums durch seinen Sohn, Jesus
Christus; er ist der Eigentümer und Erhalter.
• Er begegnete der Herausforderung seiner
liebenden Führung und Autorität, indem
er die Welt mit sich versöhnte durch das
Leben, den Tod und die Auferstehung seines
Sohnes, das Wort, das Fleisch wurde.
• Der Heilige Geist, Jesu Stellvertreter auf
Erden, überzeugt von der Sünde, führt zur
Wahrheit und überwindet, wenn er im Menschen wohnt, alle Ungerechtigkeit.
• Die Bibel ist der Bericht über das Handeln
Gottes mit der Menschheit und der Maßstab
jeglicher Lehre; die Zehn Gebote sind die
Abschrift seines Charakters und die Grundlage aller dauernden Reform.
• Sein Volk, in Übereinstimmung mit Gottes
Wort und unter der Leitung des Heiligen
Geistes, ruft alle Menschen auf, durch den
Glauben an Jesus mit Gott versöhnt zu
werden.
• Die Prophetie der Bibel offenbart, dass
die Weltgeschichte bald mit der sichtbaren
Wiederkunft Jesu als König, ihren Abschluss
finden wird. Alle, die ihn als Erlöser der
Welt und ihren Herrn angenommen haben,
werden von ihm aus Gnaden aufgenommen.
Gemeindeschrift der
Internationalen Missions­gesellschaft
der Siebenten-Tags-Adventisten,
Reformations­bewegung,
Deutsche Ausgabe
Redaktion und Versandadresse:
Interna­tionale Missionsgesellschaft
der Siebenten-Tags-Adventisten,
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D-06618 Naumburg, Germany.
Tel.: (49) 3445-792922
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(deutsch)
Das Heft wird durch Spenden finanziert.
Gestaltung/Layout: I. Müller
Bilder: Fam. Müller, Manuela Di Franca,
F. Herbolsheimer, G. Dormann, B. Gardew,
E. Heß
Druck: Saaledruck Naumburg GmbH
(1109)
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Inhalt
Bibelstudium
Josefs Kuss ...................................................................................... 6
Aktuelles
Glauben (einst und) heute. STA und Reformer ................................ 3
Lebenshilfe
Was habe ich geglaubt und was glaube ich heute? .......................... 9
Ziehe Bilanz! .................................................................................... 11
Kinder
Kinderseite ...................................................................................... 17
Jugend
Selbstverteidigungskurs für Vegetarier ........................................... 18
Erlebnisse in der Fremde ................................................................ 21
Gemischtes
Gedicht ............................................................................................. 8
Glaubenserfahrungen ......................................................................16
Aus dem Gemeindeleben ............................................................... 14
Angebote Kurhaus Elim .................................................................. 23
Angebote Edelstein Verlag .............................................................. 23
Vorankündigung Edelstein Verlag ................................................... 24
„Selig sind die Friedfertigen;
denn sie werden
Gottes Kinder heißen“. Matth. 5,9.
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Der Sabbatwächter
Glauben (einst und) heute, STA und Reformer
Seit Jahrzehnten stellen wir mit Genugtuung fest, dass sich der Umgang zwischen Gläubigen aus der Adventgemeinde und Reformadventisten von heftigem Gegeneinander zu christlichem Nebeneinander
entwickelt hat. Schmunzelnd hört man bei Begegnungen oft die Bemerkung: „Gut, dass die Sturmzeiten vorbei sind, denn schließlich haben
wir alle dasselbe Ziel und entstammen den selben Wurzeln.“ Was dabei
noch erfreulicher ist: Von kompetenten und erfahrenen Verantwortungsträgern der Adventgemeinde werden die Ursachen, die vor fast einem
Jahrhundert zur Trennung führten, sachlich, offen und realistisch angesprochen. Hierin liegt der Schlüssel zur Aufarbeitung der Vergangenheit und zu deren Überwindung. Umso mehr sind wir verwundert über
die Beiträge in den letzten drei Ausgaben von „Glauben heute“, einem
Jahrbuch des Advent-Verlags in Lüneburg. Die Ausführungen unter den
Titeln: „Reformadventisten – einst und heute“, „Die Haltung der Adventisten zum Militärdienst“ und „Die Haltung der Reformadventisten zum
Militärdienst“. Unter diesen Titeln wird u.a. ausgeführt:
• Schon im amerikanischen Bürgerkrieg (1861-1865) haben
die STA unter gewissen Voraussetzungen Militärdienst geleistet. Totale Ablehnung war nie adventistische Lehre.
(Ausgabe 2008, S. 10-13. 27. Ausg. 2009, S. 41).
• Die totale Ablehnung des Kriegsdienstes, ist weder biblisch,
noch nach den Zeugnissen von E. G. White. Adventisten sind
keine Pazifisten.
(Ausg. 2009, S. 44. 45. S. 41. Ausg. 2008, S. 20-22; 11-13; 27).
• Weder im amerikanischen Bürgerkrieg, noch im ersten Weltkrieg ist jemand wegen Teilnahme oder Verweigerung des
Kriegsdienstes aus der Freikirche ausgeschlossen worden.
Bei der Trennung der Reformer von den STA ging es letztlich
nicht um den Militärdienst, sondern war vielmehr auch eine
Machtfrage. (Ausg. 2008, S. 12; Ausg. 2009, S. 47; 2007, S. 57).
• Missverständliche Dokumente der STA aus dem ersten Weltkrieg wurden bereut und zurückgezogen. Damit wäre der Weg
zur Einheit geöffnet gewesen. Die Reformer nahmen das Angebot nicht an. (Ausg. 2009, S. 46.)
• Die Adventgemeinde in Deutschland hat aus den Erfahrungen des ersten Weltkrieges gelernt und die Fehler von damals in der NS-Zeit vermieden. (Ausg. 2008, S. 26)
• Wenn es hart auf hart kam, änderten die Reformer ihre Grundsätze, Prediger und Glieder zogen in den Krieg, bekamen sogar
Orden. Sie wurden nicht ausgeschlossen und auch für Prediger gab es keine Konsequenzen. (Ausg. 2009, S. 59. 62. 63,)
Wenn diese Aussagen mit den historischen Fakten übereinstimmen,
ist tatsächlich das Existenzrecht der Reformgemeinde mehr als in
Frage gestellt. Wenn das jedoch nicht der Fall ist, sollte die Adventgemeinde endlich ihre Stellung in Lehre und Praxis mit vom Geist Gottes
gesalbten Augen (Offb.3,18) überdenken, wie es auch einige ihrer bekannten Theologen schon lange anmahnen.
Jahrgang 84, Nr. 6
Stellung der Adventpioniere
zum Bürgerkrieg (1861-65).
Nach dem Ausbruch des amerikanischen
Bürgerkriegs, sahen sich die S.-T.- Adventisten veranlasst, sich als Gemeinschaft zu organisieren. Davon wird uns wie folgt berichtet:
„Nach einer lebhaften Diskussion beschlossen die Delegierten jener Gründerversammlung, kein formales Glaubensbekenntnis zu
beschließen, sondern eine Übereinkunft zu
treffen: Sie lautete: „Wir, die Unterzeichneten, schließen uns hiermit zu einer Kirche
mit dem Namen ‚Siebenten-Tags-Adventisten’ zusammen. Wir wollen die Gebote
Gottes halten und den Glauben an Jesus.“
R.H. 8. Okt. 1861.
Das Halten der Gebote und der Glaube an
Jesus war also von Anfang an der Grund und
das Zentrum ihres Glaubens. „Hier ist Geduld
der Heiligen. Hier sind, die da halten die Gebote Gottes und den Glauben an Jesus.“ Das
sollte das Merkmal sein, unter dem sie sich
von anderen Kirchen und Gemeinschaften
unterscheiden.
Der Bürgerkrieg war die erste Probe aufs Exempel. Welche Gebote aber waren hier zu befolgen? Jesus selbst nennt das größte Gebot:
„Liebe zu Gott und Liebe zum Nächsten“.
Matth. 22,39. Also sollten sie für die Befreiung
der leidenden Sklaven kämpfen, worum es ja
in diesem Krieg ging? Ein Teil der Gemeinschaft war dieser Meinung. Aber das sechste Gebot sagt: „Du sollst nicht töten!“ (2.
Mose 20,13). Hier war guter Rat teuer. Sollten
sie das Los werfen? Nein, der Herr hat doch
seiner Gemeinde die Gabe der Weissagung
gegeben, „..damit die Heiligen zugerüstet
werden zum Werk des Dienstes. Damit der
Leib Christi erbaut werde…“ Epheser 4,1114. Und tatsächlich, als sie ihre Stellung bei
der Regierung erklären wollten, bekam Ellen
White vom Herrn die Antwort: Sie lautet:
„Es wurde mir gezeigt, dass das Volk
Gottes, welches der besondere Schatz
Gottes ist, nicht in diesen verwickelten
Krieg eintreten kann, denn das ist dem
Grundsatz ihres Glaubens entgegen. Die
Menschen können in der Armee nicht zu
gleicher Zeit ihrem Glauben und den Befehlen ihrer Vorgesetzten gehorchen, es
würde dies eine fortgesetzte Verletzung
ihres Gewissens sein.
…Die Zehn Gebote Gottes sind der
Grundstein aller gerechten und guten Gesetze. Diejenigen, welche Gottes Gebote
lieben, werden sich jedem Gesetz
des Landes unterwerfen. Doch,
wenn die Befehle so sind, dass sie
einen Gegensatz zu Gottes Geboten
bilden, ist die einzige Frage, welche
erledigt werden muss: ‚Sollen wir
Gott oder Menschen gehorchen.“
(Test. Vol. 1, S. 361, 362).
Eigentlich ist dieses Zeugnis so klar,
dass es die Kriegsfrage damit ein für
alle mal beantwortet. Hiermit ist nicht
nur das grausame Kriegshandwerk mit
der Waffe in der Hand untersagt, sondern jegliche Teilnahme am Kriegsgeschehen, weil man im Heer nicht gleichzeitig den Befehlen der Vorgesetzten
und dem Gebot Gottes gehorchen
kann. Darin ist die Sabbatheiligung,
sowie das ganze Leben in der Nachfolge Jesu eingeschlossen. Deshalb
ist es recht seltsam, dass die adventistischen Apologeten diesem Zeugnis so
wenig Beachtung schenken. Oder ist
es doch in seiner schneidenten Logik
zu einseitig, so dass der forschende
Geist das Gegenstück braucht.
Man wird fündig: schon vor Ausbruch
des Bürgerkrieges hatte Ellen White
am 12. Januar 1861 eine Vision in
Parkville, Michigan. J. N. Loughborough berichtet in seinem Buch: Entstehung und Fortschritt der STA S.
219. 220 davon, was Schw. White gezeigt wurde: „Es ist hier keine Person
anwesend, die sich träumen lässt, welches Elend über dieses Land kommen
wird.,, es [wird] zu einem schrecklichen
Kriege kommen…Ich sah.. wie sich
auf beiden Seiten große Armeen versammelten. Ich hörte Kanonendonner
und sah die Toten und Sterbenden auf
jeder Seite…“ Dann sah sie langsam
im Saale umher und sagte: „Hier sind
viele in diesem Hause, die in jenem
Kriege Söhne verlieren werden.“
Also schließt der scharfsinnige Forscher, müssen sich auch Adventisten
daran beteiligen, wie könnten ihre Söhne sonst im Krieg umkommen? Auch
der scharfsinnige Mensch sieht oft
nur das, was er sehen will, oder meint
dass es richtig sei. Im nächsten Absatz
wird nämlich berichtet, dass zu der besagten Versammlung eine ganze Anzahl Nichtadventisten gekommen sei.
Somit ist die Schlussfolgerung, dass
die Adventisten sich daran beteiligten,
gegenstandslos.
Aber haben die Adventisten nicht
waffenlosen Dienst als Sanitäter in
Krankenhäusern verrichtet und sich
um entlassene Sklaven gekümmert?
Hat nicht James White, der Gatte von
Ellen, die Einberufenen betreut? Dass
Adventisten als Pfleger und Krankenschwestern in Krankenhäusern gearbeitet haben ist richtig. Denn dieser
Zweig wurde damals gerade (1863)
mit in die Missionsarbeit einbezogen.
Sanitätsdienst aber als waffenlosen
Dienst gab es damals nicht. Die ersten Anregungen dazu gab Henri Dunand 1864 im fernen Genf. Ein Dienst in
einem Krankenhaus kann somit nicht
mit einem Sanitäter späterer Zeit verglichen werden, der den Soldateneid
leisten musste, und damit zu absolutem Gehorsam seinen Vorgesetzten
gegenüber verpflichtet ist.
Von der Arbeit James Whites aus jener Zeit wird uns wohl berichtet: „Der
Winter 1864-65 war eine Zeit großer
Anstrengungen und Prüfung. Während
Ält. White vereint mit seiner Frau in der
Vorbereitung von Schriften über Gesundheit und Mäßigkeit tätig war, fand
er es notwendig, für Sabbathalter zu
wirken, die für den Dienst im Heer ausgehoben wurden. Diese Arbeit war von
Sorge und Unruhe begleitet und erforderte in großem Maße seine Teilnahme
und überanstrengte auch seine physischen Kräfte…“ (Leb. u. Wirken, S. 192)
Aus diesem Zitat wird nun abgeleitet,
dass James White sozusagen der erste Militärseelsorger in der Geschichte
der STA und damit Vorbild für diesen
Dienstzweig ist. Diese Annahme hat
ebenso keinen Bezug zur Realität.
Nachdem nämlich der Krieg härter
geworden war und nicht mehr genug
Freiwillige für den Heeresdienst zur
Verfügung standen, wurde in einer Art
Losverfahren jeder Dritte junge Mann
zum Heeresdienst verpflichtet. Wen es
traf, von dem sagte man, dass er ausgehoben wurde. Das bedeutete aber
noch nicht, dass er tatsächlich Soldat
werden musste. Wollte er den Dienst
nicht antreten, musste er einen Ersatzmann stellen, oder sich mit einer Summe von 300.- Dollar loskaufen. Dazu
waren aber nur wenige in der Lage,
denn es waren zwei Drittel des Jahreslohns eines Arbeiters.
Mit seinem Sinn fürs Praktische hatte James White schnell erkannt, dass
wenn es jeden Dritten trifft, ist es hart
für ihn, diese Summe aufzubringen.
Wenn sich die Gemeinschaft aber solidarisch verhält, für jeden Wehrfähigen
jungen Mann der Gemeinschaft 100 $
in einen Fond einzahlt, kann dem, den
das Los trifft schnell geholfen werden.
Die Kriegsnot wurde so eine Angelegenheit der gesamten Gemeinschaft.
Damit dieser Plan funktionsfähig werden konnte, kostete es James ein
hartes Stück Arbeit. Dafür musste zuerst Überzeugungsarbeit bei den Gemeindegliedern geleistet und dann ihr
Opferwille geweckt werden. Dasselbe
galt für die jungen Männer, die zum
Militärdienst vorgesehen wurden. Weil
es darunter auch hitzige Patrioten gab,
die für Recht und Vaterland kämpfen
wollten, sich damit aber gegen Gottes
Willen und die Linie der Gemeinschaft
stellten, war es eine mühevolle Arbeit,
die Gemeinschaft zur Durchführung
der erkannten Wahrheiten zu führen.
Im Gegensatz zu der Behauptung des
„Apologeten“ von „Glauben heute“
wurden diejenigen, die trotzdem freiwillig Kriegsdienst leisteten, aus der
Gemeinschaft ausgeschlossen. The
Review and Herald vom 07.03.1865
berichtet, dass Enoch Hayes aus der
Gemeinde Battle Creek, und Hirman N.
Bates aus der Gemeinde Plum River,
aus der Gemeinschaft ausgeschlossen wurden, weil sie sich freiwillig zum
Militärdienst meldeten.
Die Stellung der SiebentenTags-Adventisten bis zum
Ersten Weltkrieg.
Jesu Abschiedsworte sind zugleich
Auftrag und Beglaubigung für die Gemeinde: „Mir ist gegeben alle Gewalt
im Himmel und auf Erden. Darum
gehet hin und machet zu Jüngern
alle Völker: Taufet sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes
und des Heiligen Geistes und lehret sie halten alles, was ich euch
geboten habe. Und siehe, ich bin
bei euch alle Tage bis an der Welt
Ende.“ Matth. 28, 18-20. Leider wird
von diesem Leitwort des Herrn bald
dieser, bald jener Teil abgewertet.
Doch Auftrag und Verheißung sind unverbrüchlich mit dem Satz: „und lehret
sie halten alles was ich euch befohlen habe!“ verbunden. Und was hat
der Herr befohlen? Dem Pilatus hatte
er gesagt: „Mein Reich ist nicht von
dieser Welt. Wäre mein Reich von
dieser Welt, meine Diener würden
kämpfen…“ Joh. 18,36. Im selben
Zusammenhang gebot er dem Petrus,
der Gottes Plan noch nicht recht begriffen hatte und mit der Waffe kämpfen wollte: „Stecke dein Schwert an
seinen Ort, denn wer das Schwert
nimmt, der soll durchs Schwert umkommen.“ Matth. 26, 52.
Aufgeschreckt durch die immer brutaler werdende Grausamkeit im Krieg
durch laufend verbesserte WaffenDer Sabbatwächter
technik, hat der Krieg seit Mitte des
19. Jahrhunderts seine heroische Aura
verloren. Dazu beigetragen haben
Leute wie Henri Dunand, der seine
Erlebnisse von der Schlacht von Solverino schilderte und den Anstoß zur
Gründung einer Hilfsorganisation gab,
die im Roten Kreuz verwirklicht wurde.
Der russische Schriftsteller Leo Tolstoi
hat nach dem napoleonischen Feldzug
gegen Russland das grandiose Epos
„Krieg und Frieden“ geschrieben. Damit wurde die Weltöffentlichkeit für das
„Kapitalverbrechen Krieg“ sensibilisiert. Konkret wurde schließlich Berta
von Suttner mit ihrem Bestseller: „Die
Waffen nieder!“
Schwerer taten sich die Kirchen, zu ihrem ureigensten Thema, dem Evangelium des Friedens zurückzufinden. Den
Bann brach schließlich der berühmte
Theologe Adolf von Harnack mit seiner
„Militia Christi“. Vor dem Hintergrund
von Epheser 6 sagt er etwa das: „Habt
doch keine Angst ihr Christen, dass
ihr durch eure Friedfertigkeit als feige
Memmen betrachtet werdet, die sich
das Brot vom Mund wegnehmen lassen. Ihr dürft, ja ihr müsst kämpfen, nur
denkt daran, ihr müsst andere Waffen,
nämlich die geistliche Waffenrüstung
gebrauchen. Glaubensgemeinden wie
Mennoniten und Quäcker, die dafür
schon lange standen, sind dadurch
auch wieder ins Blickfeld der Öffentlichkeit gerückt. In diese Aufbruchstimmung einerseits, aber auf der anderen
Seite die stärker werdende Militarisierung, durch den erwachenden europäischen Nationalismus, angeheizt durch
die sog. „preußischen Tugenden“, fiel
der jungen Adventgemeinde mit ihrem
klaren Bekenntnis zu den Geboten
Gottes, ein wichtiger Auftrag zu.
Bis zum Beginn des Ersten Weltkrieges haben die Adventisten, von
Ausnahmen abgesehen, ihren Auftrag
erkannt und ihm entsprochen. Durch
den Geist der Weissagung wurden ihnen auch die Augen geöffnet für Hintergründe und Urheber aller Kriege.
Denn so verbreiteten und verbreiten
sie es noch in Millionenauflage in dem
Buch: „Der große Kampf:
„Satan ergötzt sich am Krieg;
denn dieser erweckt die schlimmsten Leidenschaften der Seele und
rafft dann seine in Laster und Blut
untergetauchten Opfer hinweg in
die Ewigkeit. Es ist daher Satans
Absicht, die Völker gegeneinander
zum Krieg aufzuhetzen; denn auf diese Weise kann er die Gedanken der
Menschen von den Vorbereitungen
Jahrgang 84, Nr. 6
ablenken, die sie befähigen würden,
am Tage Gottes zu bestehen.“
(Der große. Kampf, S. 590.)
Diese Erkenntnis ist Bestandteil vieler
Veröffentlichungen der STA aus jener
Zeit. So schreibt James Edson White in
seinem Buch Der kommende König, S.
167: „Europa ist heutzutage ein Feldlager. Die jungen Männer der verschiedenen Völker werden ihrer friedlichen
Beschäftigung entzogen und erhalten
in dem gottlosen Feldleben eine Ausbildung, die grausam und unchristlich ist
und sie mit dem Kriegsgeist erfüllt.“
Als Konsequenz dieser Erkenntnis
schrieb „Der Christliche Hausfreund“,
Hauptorgan der deutschsprachigen
Adventisten in Amerika, am 23. Sept.
1915 folgendes:
„Der Christ kann nicht zugleich in
einer Hand das fleischliche Schwert
des Staates tragen, und in der anderen das Schwert des Geistes; das
kann nur eine abgefallene Kirche
tun, jemand, der die Grundsätze des
Reiches Christi aus seinem Herzen
verloren hat und sich der Staatsmacht fügt.
Aber der prinzipientreue, wehrlose
Christ kämpft, ‚für den Glauben,
der einmal den Heiligen übergeben
ist.’.(Judas 3) Weil er die Gebote Gottes und den Glauben Jesu hält, kann
er nach dem sechsten Gebot seinen Nächsten nicht töten, sondern
handelt nach dem Befehl Jesu, sein
Schwert in die Scheide zu stecken
und sagt: „Man muss Gott mehr gehorchen als den Menschen.“ (Apg.
5,29) Der wehrlose Christ will lieber
um des Evangeliums willen sterben
und das ewige Leben erhalten, als
gegen den Willen Gottes zu handeln
und gleichwohl sterben und noch
dazu des ewigen Lebens verlustig
gehen.“
Sollten Adventisten
Pazifisten sein?
Der Schreiber besagter Aufsätze in
„Glauben heute“ stellt mehrmals nachdrücklich fest, (Ausg. 2008, S. 11; S.
27; Ausg. 2009, S. 41;) dass Adventisten keine Pazifisten sind. Warum
eigentlich? Was sind Pazifisten? Ist
Pazifismus eine gefährliche politische
Richtung, in deren Nähe Gläubige nicht
gebracht werden dürfen, oder religiöse Sonderlehrer, die mit der biblischen
Botschaft nicht übereinstimmen? Ganz
im Gegenteil. In seiner ersten öffentlichen Predigt, der Bergpredigt, sagt
Jesus: „Beati Pacifici“. So steht es
in der Vulgata, der ersten Bibelübersetzung des Neuen Testaments. Auch
wer des Lateinischen nicht mächtig ist,
wird leicht erkennen, dass in dem Wort
„Pacifici“ der Pazifist zu erkennen ist.
Nach dem Brockhauslexikon wird Pazifismus von dem lat. Pacificus =friedliebend, abgeleitet. In unserer Sprache
lesen wir Jesu Wort so: „Selig sind die
Friedfertigen; denn sie werden Gottes Kinder heißen“. Matth. 5,9. Muss
man nun daraus schlussfolgern, dass
der Apologet behauptet, dass Adventisten sich von Jesu Grundbotschaft
distanzieren? Wenn man seine Argumentation mit bezug auf Krieg, Wehrdienst und Glaubenstreue, sowie seine
Polemik aufmerksam liest, muss man
ihm wohl Recht geben – Adventisten
sind keine Pazifisten. Glücklicherweise gilt das nicht für alle STA, denn bei
allen, die sich Adventisten nennen, bei
Verantwortungsträgern und einfachen
Gläubigen finden sich Menschen, die in
Lehre und Leben sich als „Friedfertige“,
(Friedensstifter) erweisen. Und was
wünschten wir mehr, als dass auf der
Grundlage der Botschaft des Friedefürsten Jesus Christus, sich alle seine
Nachfolger zu friedlichem Miteinander
finden, um dann gemeinsam in sein
Friedensreich, dem neuen Jerusalem,
der Stadt des Friedens entgegen ziehen.
Noch ist es aber nicht so weit, und wir
müssen in dieser friedlosen Welt, leider auch unter Gläubigen, weiterhin für
den wahren Frieden kämpfen. Wir wollen deshalb in der Fortsetzung dieses
Themas mit den noch offenen Fragen
aus „Glauben heute“ fortfahren: Z.B.
ob E. G. White wirklich unter Gewissensfreiheit auch die Freiheit zur Teilnahme am Militär- und Kriegsdienst
verstand, oder woher der sog. Basler
Brief stammt, in dem von der Begegnung E.G.Whites mit adventistischen
Soldaten die Rede ist, vertreten die
Reformer ihren konsequenten Pazifismus nur in der Theorie, während sie
in Kriegszeiten wie die anderen jede
Art Dienst leisten, auch ihre Prediger,
ohne Konsequenzen von Seiten ihrer
Gemeinschaft? usw. Dann wollen wir
uns auch mit den Grenzen von Toleranz und Intoleranz befassen. Leicht
verfällt doch der Mensch in Selbstgefälligkeit und falsche Sicherheit. Auch
falsch verstandene Friedfertigkeit und
Ruhe kann allzu schnell zu Friedhofsstille und Grabesruhe werden und die
Gemeinschaft verliert dadurch ihren
Wert für die Welt.
Fortsetzung folgt! F. Herbolsheimer
1.Mose 45,14-15
Welch ein Bild! Der mächtigste Mann
im ganzen Land, dem Pharao alle Gewalt übergeben hat, der fällt den armen hebräischen Hirten um den Hals
und küsst sie. Das hätten seine Brüder
nicht gedacht. Das hätten sie nicht erwartet. Ja, dass er Benjamin küsste,
das konnten sie verstehen. Der war
ja auch Rahels Sohn wie Josef. Und
der hatte ja auch keine Schuld gegen
Josef auf sein Gewissen geladen. Der
war ja noch jung, als sie seinen Bruder nach Ägypten verkauften.
Das konnten sie verstehen.
Aber dass er sie küsste, die so schwer
an ihm gesündigt, die so schändlich
gegen ihn gehandelt hatten, das konnten sie gar nicht begreifen.
Und doch tat er es. Einen nach dem
andern küsste er. Auch Juda, der damals den Rat gegeben hatte, ihn zu
verkaufen? Ja, auch Juda! Wie mag
ihm zumute gewesen sein, als Josef
weinend an seinem Hals hing, als
Josef ihm in herzlicher Liebe den Kuss
der Vergebung und Versöhnung gab!
Josef küsste sie. Kein Wort von Vorwürfen, nichts von der Vergangenheit,
nur Liebe und Vergebung hat Josef
gegen seine Brüder im Herzen. Was
für falsche Vorstellungen machen sich
oft die Menschen von Jesus!
Sie denken, wenn sie zu ihm kommen und sich bekehren, dann wird er
ihnen eine lange Strafpredigt halten.
Dann wird er ihnen das ganze Sündenregister der Vergangenheit vorhalten und sagen:
Siehe, das hast du getan, und das
hast du getan! Und dann wird er Vorwürfe machen und Strafen verhängen. So denken manche. Wie falsch
ist das!
Meinst du, Jesus ließe sich von Josef
beschämen? Nimmermehr! Josef hatte kein Wort des Vorwurfs für seine
Brüder, nur Worte der Vergebung und
der Liebe. So macht es Jesus auch.
Es macht nichts aus, wer du gewesen bist und was du getan hast. Er
küsst dich mit dem Kuss vergebender
Liebe! Ganz gewiss. Vielleicht bist du
auch ein Juda gewesen.
Du hast den Herrn auch an die
Feinde verraten und verkauft. Du hast
mitgespottet, wenn über ihn gespottet
wurde. Das ist schlimm, sehr schlimm.
Aber - auch auf dich wartet der Kuss
der Vergebung.
Hat nicht der Herr Jesus auch Saulus von Tarsus angenommen und begnadigt, der ein Lästerer und Verfolger war?
Hat er ihm nicht auch seine ganze
Schuld vergeben?
Ich weiß nicht, was auf deinem Herzen liegt, wie dein Leben in der Vergangenheit war. Aber das weiß ich,
dass der Heiland auch dich lieb hat
und auch dir den Kuss der Vergebung
gibt, wenn du nur zu ihm kommst.
Sieh, der Heiland hat uns die wunderbare Geschichte vom verlorenen
Sohn erzählt. Was war das für ein
Heimweg für den Sohn! Wie schwer
lastete auf seinem Herzen die bange
Sorge, wie der Vater ihn wohl aufnehmen werde, nachdem er ihm so viel
Kummer bereitet und so viel Schande
gemacht hatte. Die Leute werden ja
sicher mit Fingern auf ihn zeigen und
sagen: „Das ist der Vater von dem
verlorenen Sohn!
Gewiss muss der Vater auch nichts
taugen - der Apfel fällt nicht weit vom
Stamm!
Wenn der Vater ihn vom Hof jagt
und ihm sagt: „Ich habe keinen jüngeren Sohn mehr! Mach, dass du fortkommst!“, dann kann er sich gar nicht
beklagen.“
So nähert der Sohn sich dem Vaterhaus. Schon sieht er die Baumgruppe
aufragen, hinter der das Vaterhaus
liegt. Schon sieht er den Rauch aufsteigen - und wie schwer wird ihm
das Herz. Alles ist geradeso wie damals, nur - er selbst ist so verändert.
Und dann sieht er, da kommt ein alter
Mann ihm entgegen. Es kann doch
nicht sein Vater sein? Der war doch
nicht so gebückt! Der war doch nicht
so weiß!
Und doch, es muss der Vater sein!
Denn jetzt fängt der alte Mann an zu
laufen - und je näher er kommt, um so
gewisser wird es ihm:
Der Sabbatwächter
Es ist mein Vater! Sein Herz schlägt
stürmisch. Sein Mund stottert:
„Vater, ich habe gesündigt gegen
den Himmel und vor dir!“ Da schlingt
der Vater seine Arme um ihn. Da
schließt ihm der Vater den Mund mit
dem Kuss der Liebe, der Vergebung.
Das hätte der Sohn nicht gedacht. Er
wäre zufrieden gewesen mit einem
Platz in der Gesindestube und im Leutezimmer. Und nun setzt ihn der Vater
wieder in die alten Sohnesrechte ein.
Nun veranstaltet der Vater ein Freudenfest zu Ehren seiner Heimkehr!
Nein, das hätte er nicht gedacht! Sieh,
das hat Jesus darum erzählt, um uns
zu sagen: So wartet der himmlische
Vater auf uns. Mit solcher Liebe sehnt
er sich nach dem Verlorenen. So gibt
es ein Freudenfest, wenn ein Mensch
Buße tut und sich bekehrt.
Als Josef der Reihe nach seine Brüder geküsst hatte, da redeten seine
Brüder mit ihm. So lesen wir. Was
haben sie mit ihm geredet? Das steht
nicht da. Aber wir können es wohl
erraten, was sie mit ihm geredet haben. Seine Liebe hat es ihnen erst
recht zum Bewusstsein gebracht, wie
schändlich sie an ihm gehandelt haben.
Und das haben sie ihm mit bewegtem Herzen abgebeten. Demütig bekannten sie Josef ihre Schuld
und baten ihn um Vergebung. Und er
sagte ihnen darauf nur: Ich kann euch
nichts vergeben, das habe ich schon
längst getan. Welch eine Stunde!
Hat es ein solches Erlebnis schon
in deinem Leben gegeben? Darum
komm zu Jesus! Er wartet auf dich!
Um auch dir zu geben - den Kuss der
Vergebung. Um Josefs Willen.
1.Mose 45,16-20. bitte lesen!
Das war eine interessante Neuigkeit,
dass Josefs Brüder gekommen seien.
Ehe noch Josef seinem königlichen
Herrn davon Mitteilung machen konnte, hatte der König schon das Gerücht
vernommen. Wenn es nicht Josefs
Brüder gewesen wären, so wäre kein
Wort von den hebräischen Hirten geredet worden. Niemand hätte sich
sonderlich um sie gekümmert. Der
König hätte sicherlich keine Notiz von
ihnen genommen. Aber um Josefs
willen wurden sie allgemein beachtet. Um Josefs willen sprach man von
ihnen. Um Josefs willen waren sie in
aller Munde. Gewiss hat dann Josef
Jahrgang 84, Nr. 6
dem König seine Absicht mitgeteilt,
seine Familie im Land Gosen anzusiedeln. Und der Pharao war damit
einverstanden. Er bestätigte seinerseits noch einmal mit königlichem
Wort, was Josef ihnen gesagt hatte.
Er versprach ihnen:
„Ich will euch Güter geben in Ägyptenland, dass ihr essen sollt das Mark
im Lande.“ (Vers 18) Ja, er gebot ihnen: „Seht euren Hausrat nicht an,
denn die Güter des ganzen Landes
Ägypten sollen euer sein!“ (Vers 20)
Und um die Übersiedlung zu erleichtern und zu beschleunigen, schickte
er etliche Wagen mit, auf denen die
Kinder und Frauen nach Ägypten gebracht werden konnten.
Wie kam der König dazu, so freundlich für die Familie Josefs zu sorgen?
Er tat es um Josefs willen. Weil sie in
Beziehung stand zu seinem Regenten,
darum erwies er ihnen Gutes.
Wie die Brüder mit einem Mal von allen Seiten Gegenstand der Aufmerksamkeit waren! Wie man wetteiferte,
ihnen dienstbar zu sein, ihnen die
besten Wagen zu geben. Sie kamen
sich gewiss ganz merkwürdig vor, so
plötzlich aus ihrer Verborgenheit herausgerückt und der Gegenstand des
königlichen Interesses geworden zu
sein. Das alles geschah ihnen - um
Josefs Willen. Um Josefs willen bekümmerte sich der König um sie. Um
Josefs willen beschenkte er sie und
versprach ihnen eine sichere Zukunft!
Um Josefs willen!
Etwas ganz Ähnliches erleben wir.
Wer sind wir von Natur? Arme, elende
Kreaturen, Rebellen gegen Gott,
Menschen, die seinen Willen oft übertreten haben.
Aber wenn wir dann zu Jesus in Beziehung getreten sind, wenn wir an
Jesus gläubig geworden sind, dann
wird mit einem Schlag alles ganz anders. Gott fängt an, mit väterlicher
Liebe für uns zu sorgen. „Wie sich
ein Vater über Kinder erbarmt, so
erbarmt sich der Herr über die, so
ihn fürchten.“ (Psalm 103,13)
Wie kommt es, dass er seine Gnade
so wunderbar über uns walten lässt?
Um Jesu willen! Weil wir uns in Liebe
seinem Sohn ergeben haben, darum
ruht des Vaters Wohlgefallen auf uns.
An uns ist nichts Gutes. Und doch
liebt er uns und segnet uns - um Jesu
willen.
Und die Menschen beachten uns.
Vorher hat man keine Notiz von uns
genommen. Die Welt hat sich nicht
viel um uns gekümmert. Mit einem
Mal wird das anders. Wir werden der
Welt, die uns umgibt, sehr interessant. Sie beobachtet uns mit tausend
Augen. Sie nimmt unser Leben unter
die Lupe. Sie prüft alles aufs sorgfältigste.
Sie untersucht unser häusliches Leben, das Verhältnis zwischen Mann
und Frau, zwischen Chef und Mitarbeitern, unser Leben in unserem Beruf, alles, alles. Warum tut sie das?
Warum sind wir ihr so interessant?
Um Jesu willen!
Die ganze Gnade und Liebe Gottes,
unser Recht, Gottes Kinder zu sein,
die wunderbaren Verheißungen, die
Gott uns gegeben hat, das alles haben wir nur um Jesu willen.
Und die Beachtung der Welt, die Aufmerksamkeit der Leute haben wir nur
um Jesu willen. Darf ich dich fragen:
Bist du dir bewusst, was du deinem
Heiland alles zu danken hast? Dass
du nur um Jesu willen bei Gott in Gnaden bist?
Und bist du dir bewusst, welch eine
Verantwortung auf dir ruht um Jesu
willen?
Wenn ein Kind der Welt sich etwas
zuschulden kommen lässt, das wird
nicht weiter beachtet. Das kommt ja
alle Tage vor.
Aber wenn ein Kind Gottes sich auf
irgendeine Weise verfehlt, das wird
besprochen, das ist wichtig - um Jesu
willen.
Darum bitte ich euch: Lasst es uns
doch nie vergessen, was wir unserem
Heiland zu danken haben und was
wir ihm schulden! Darum ist es wichtig, dass die Augen der Welt nie etwas
sehen bei uns, was ihnen Anstoß und
Ärgernis bietet, dass die Augen unseres Gottes mit Wohlgefallen auf uns
ruhen können - um Jesu willen!
Ein schwerer Weg.
1.Mose 45,21- 24 bitte lesen!
Das war wohl eine fröhliche Heimkehr! Mit Geschenken beladen zogen
die Söhne Jakobs dahin. Jeder hatte
ein Feierkleid bekommen, Benjamin
sogar fünf. Und Geschenke für den
Vater hatte er ihnen noch mitgege
ben, Esel und Eselinnen, mit allerlei
Gut aus Ägypten und allerlei Mundvorrat beladen. Dazu hatten sie Benjamin mit sich, um den der Vater sich
so beunruhigt hatte und um den sie
auch so schwere Stunden durchgemacht hatten.
Und Simeon war bei ihnen.
Und - Josef war noch am Leben,
den sie einst verkauft hatten. Und er
hatte ihnen alles vergeben und sie mit
seiner Güte und Freundlichkeit überhäuft. Das alles war wohl viel Grund
zur Freude. Und doch waren ihre Herzen nicht leicht und froh.
Denn eins stand noch vor ihnen:
ein Bekenntnis vor ihrem Vater. Sie
mussten es ihm endlich erzählen, wie
schmählich sie ihn die langen Jahre
hindurch belogen hatten.
Sie mussten ihm endlich sagen, dass
sie ihm den tiefen Schmerz zugefügt
hatten, an dem er die ganze lange
Zeit gelitten hatte. 22 lange Jahre war
er mit seinem Kummer einhergegangen um seinen Liebling. Und die ganze lange Zeit war kein Bekenntnis aus
ihrem Munde gekommen.
Und nun mussten sie es ihm sagen.
Nun konnten sie es ihm nicht mehr
länger verbergen und verheimlichen.
Das war wohl ein schwerer Druck,
der auf ihren Herzen lag. Daran denkt
Josef, wenn er ihnen beim Abschied
sagt:
„Seid unverzagt auf dem Wege!“
Denn so ist das Wort wohl richtiger
zu übersetzen. Die Gefahr, sich zu
zanken auf dem Wege, war bei dieser
Heimkehr wohl nicht so groß wie die,
verzagt zu sein, wie der Vater sie und
ihr Bekenntnis aufnehmen würde.
„Seid unverzagt
auf dem Wege!“
Wie oft muss Jesus das noch heute seinen Brüdern zurufen. Sie haben
eine Begegnung mit ihm gehabt. Er
hat sich ihnen offenbart und ihnen
ihre Sünden vergeben - aber da ist
noch ein Bekenntnis vor Menschen
nötig. Da ist noch ein alter Jakob, zu
dem man hingehen muss mit dem
Bekenntnis: Ich habe gelogen. Da ist
noch ein altes Unrecht in Ordnung zu
bringen, eine alte Schuld gutzumachen. Es geht nicht anders, dieses
Bekenntnis muss sein. Da sagt Jesus
es so freundlich, so ermutigend: „Seid
unverzagt auf dem Wege!“
Bekennt getrost die alte Geschichte,
und eure Seele wird zur Ruhe kommen! Aber wie traurig ist es, dass so
viele Christen sich um dieses Bekenntnis herumdrücken wollen. Sie
wissen wohl, dass Gott es verlangt.
Sie wissen wohl, dass es nicht eher
vollen Frieden gibt - und doch zögern
sie und zögern sie. Als ob Gott mit
sich handeln ließe! Wenn er einmal
auf so einen wunden Punkt in deinem
Leben den Finger gelegt hat, wenn er
einmal zu dir gesagt hat:
„Bring das in Ordnung!“ - Dann geht
der Finger Gottes nicht eher von dieser Stelle weg, bist du die Sache geordnet hast!
Das weiß ich aus eigener schmerzlicher Erfahrung. Und das weiß ich
aus der schmerzlichen Erfahrung vieler Gotteskinder, die Gott die besten
Worte gegeben haben, er möge ihnen
doch diesen Demütigungsweg erlas-
sen - und sie haben bloß ihr Glück
und ihren Frieden verhindert und
aufgehalten. Denn solange eine alte
Geschichte nicht göttlich geordnet ist,
solange eine Sache zwischen Gott
und uns steht, solange ist der Friede
gestört, und wir können unserer Gotteskindschaft nicht recht froh werden.
Hast du noch so einen Weg zu machen, wie die Brüder Josef?
Musst du auch noch eine Lüge abbitten? Musst du unrecht Gut zurückerstatten? Musst du jemand um Verzeihung bitten?
Ich bitte dich, schieb es nicht auf!
Geh schnell hin! Und sei unverzagt
auf dem Wege! Der Heiland ist mit dir!
Der Herr hilft dir!
Dein Friede wird sein wie ein Wasserstrom, wenn du endlich dem Gebot
Gottes nachkommst und deine Vergangenheit ordnest. Sei unverzagt, wenn
noch solche Dinge zu ordnen sind!
„Die Wonne folgt nach der Pein!“
Schieb es nicht mehr auf! Keinen
Tag mehr! Keine Stunde mehr! Mach
gleich den nötigen Besuch! Schreib
sofort den erforderlichen Brief! Bekenne deine Schuld!
Demütige dich im Bewusstsein:
Ich habe gesündigt!
Und du wirst deine Last los werden!
Du wirst frei und froh sein und nur eins
beklagen: dich so lange mit der Sache
herumgeschleppt zu haben. Darum
geh! Geh sofort! Dass dein Herz froh
und leicht wird! Und wenn es auch ein
schwerer Weg ist, geh ihn! Amen.
Kurt Barath
In der Welt hienieden, wo die Sorge weilt,
mancher ohne Frieden durch das Leben eilt.
Streut auf eure Bahnen goldenen Sonnenschein!
Sonnenstrahlen streut auf eure Bahn!
Zieht im Werk der Liebe betend himmelan!
Sind die Tage trübe, singt ein frohes Lied!
Naht euch dem in Liebe, dem die Hoffnung flieht.
In des Lebens Qualen übet Glaubensmacht.
Sendet Sonnenstrahlen in die Erdennacht!
Sonnenstrahlen streut auf eure Bahn!
Zieht im Werk der Liebe betend himmelan!
eingesandt von Angelika Haak
Der Sabbatwächter
Was habe ich geglaubt
und was glaube ich heute?
In jungen Jahren hatte ich wenig
Zeit, um über mich nachzudenken.
Vor über 50 Jahren machte ich den
Bund mit Jesus. Es ist interessant,
meinen Glauben von damals mit dem
von heute zu vergleichen.
In Jesaja 49,15 steht ein Vers, der
mir besonders viel bedeutet und mein
Leben treffend beschreibt: „Kann auch
ein Weib ihres Kindleins vergessen,
dass sie sich nicht erbarme über den
Sohn ihres Leibes? Und ob sie seiner
vergäße, so will ich doch deiner nicht
vergessen.“
Gott hat gehalten, was er mir versprach!
Ich habe mehrere Regierungsformen
erlebt: Hitlerzeit, Besatzungsmacht,
DDR und jetzt das vereinte Deutschland. Wurden die Versprechen der Regierenden gehalten? Nein. Doch Jesus Christus ist in den über 70 Jahren
meines Lebens immer noch derselbe!
Gottes Führung im Rückblick
„Wir wissen aber, dass denen, die
Gott lieben, alle Dinge zum Besten
dienen …“ (Römer 8,28)
Am Beginn meines Glaubenslebens
habe ich dies nicht gewusst, sondern
nur geglaubt. Inzwischen ist aus diesem Glauben eine feste Gewissheit
geworden. Im Nachhinein erkenne
ich die wunderbaren Wege Gottes in
meinem Leben. Es ist wichtig, diese
Rückschau zu halten, die unseren
Glauben stärkt und uns dankbar Gott
loben lässt.
Manch anderer Weg stand mir auch
zur Wahl. Doch wem kann ich vertrauen? Wer ist glaubwürdig? Wer hält,
was er sagt? Auf diese Fragen gibt
es bis heute nur eine Antwort: Jesus
Christus!
Jesus hat mit mir einen Anfang gemacht, als ich noch sein Feind war,
und ich durfte seine reichen Segnungen erfahren, nachdem wir versöhnt sind. (nach Römer 5,10)
Immer noch ruft Jesus Menschen,
Gottes Kinder zu werden, wenn sie
an seinen Namen glauben!
(siehe Johannes 1,12)
Jahrgang 84, Nr. 6
Wie habe ich Jesus
angenommen?
Als Freund? Als Notnagel? Als Reserverad?
Paaren in kriselnden Ehen wird vom
Therapeuten gern geraten: „Erinnern
sie sich, wie sie angefangen haben!
Warum haben sie geheiratet? Was
haben sie am anderen geliebt?“
Dieser Gedanke der „ersten Liebe“
begegnet uns auch in der Bibel und
im Glaubensleben. (Offenbarung 2,4)
Erinnert euch daran, wie und warum
ihr zum Glauben fandet – und erneuert euren Bund!
Können wir noch so kindlich vertrauen? Möge unser Glaube noch viel
stärker geworden sein – so wie unsere Liebe zueinander in einer guten
Ehe!
Denken wir an die Worte des Johannes: „Er muss wachsen, ich aber
muss abnehmen.“ (Johannes 3,30)
Verändern wir etwas die Schreibweise
und lenken den Sinn in eine wichtige
Richtung: Das Ich muss abnehmen!
„Nur wer erkennt, dass das Kreuz
der Zentralpunkt der Hoffnung für die
menschliche Familie ist, wird das von
Christo gelehrte Evangelium verstehen. Er kam nur zu dem einen Zweck
auf diese Erde, um den Menschen vor
der Welt und vor dem himmlischen
Universum in eine günstige Position zu versetzen. Er kam, um zu bezeugen, dass gefallene menschliche
Wesen durch den Glauben an seine
Macht und Wirksamkeit als Gottes
Sohn, Teilhaber der göttlichen Natur
werden können. Nur er konnte Sünder
versöhnen und der gefallenen Rasse
wiederum die Tore des Paradieses
öffnen. Er nahm nicht die Natur der
Engel an, sondern die menschliche
Natur, und in dieser Welt führte er ein
sündloses Leben. „Und das Wort ward
Fleisch und wohnte unter uns, und wir
sahen seine Herrlichkeit, eine Herrlichkeit als des eingeborenen Sohnes
vom Vater, voller Gnade und Wahrheit. ... Wie viele ihn aber aufnahmen,
denen gab er Macht, Gottes Kinder zu
werden, die an seinen Namen glauben.“ Johannes 1,14.12.
Durch sein Leben und seinen Tod
lehrte Christus, dass der Mensch nur
durch Gehorsam gegenüber Gottes
Geboten Sicherheit und wahre Größe
finden kann.“
(Zeugnisse Band 8, S. 208)
Denken wir an Abraham. Nur durch
Christus konnte er der Vater vieler
Völker werden. Was hat ihm geholfen, dass er nach einem Fehlschritt
wieder bestehen konnte? Es war die
Gegenwart Jesu. Jesus hat ihn nicht
verlassen.
Wovon sprechen wir
am meisten?
Denken wir nur an einen einzigen
Tag, am besten heute. Worum drehten
sich unsere Gespräche, auch im Geschwisterkreis und sogar am Sabbat?
Wenn wir ehrlich sind, geht es meistens
um uns selbst. Viel zu wenig sprechen
wir vom Glauben, doch ohne Glauben
ist´s unmöglich, Gott zu gefallen!
Die Frage des Philippus an den Kämmerer möge auch uns wichtig werden:
„Glaubst du von ganzem Herzen?“
(nach Apostelgeschichte 8,37) Der
Kämmerer antwortete: „Ich glaube,
dass Jesus Christus Gottes Sohn
ist.“ (Vers 37) Wo kam dieser Glaube her? Schauen wir, welches Buch
das Thema des Gesprächs zwischen
Philippus und dem Kämmerer war.
Es ging um das Buch Jesaja, speziell das 53. Kapitel. Ich erinnere mich,
dass ich gleich nach meiner Taufe
vom Gemeindeleiter ein Referat für
eine Jugendstunde bekam: Jesaja 53!
Ich weiß noch heute, was ich damals
sagte.
„Wie ihr nun den Herrn Christus Jesus angenommen habt, so lebt auch
in ihm und seid in ihm verwurzelt
und gegründet und fest im Glauben,
wie ihr gelehrt worden seid, und seid
reichlich dankbar.“ (Kolosser 2,6.7.)
Durch Jesaja 53 habe ich vieles gelernt, aber 100%ig verstanden habe
ich es erst viel später. Daran mögen
wir im Kontakt mit anderen Menschen
denken. Wir können nicht erwarten,
dass jeder gleich alles sofort versteht.
Was ist die beste Werbung
für Jesus?
Wir kennen alle die Werbung in den
Medien. Über das meiste davon lächeln wir nur, weil wir die Übertreibung,
die Werbelügen und listigen Strategien
längst durchschaut haben. Wollen wir
in dieser Art für Jesus werben?
Die beste Werbung für Jesus ist unser Leben! Wir werden beobachtet
und geprüft, ob unsere Worte mit den
Taten übereinstimmen.
Nach dem Tod meiner Frau kam ein
Mann aus unserem Ort zu mir: „Wir
haben euch beobachtet. Ihr habt immer miteinander und füreinander gelebt und gearbeitet. Das hat bei mir
nicht geklappt. Warum?“ „Das konnte
nicht gehen.“ entgegnete ich. „Meinen
sie den Glauben?“ „Ja.“ –
Was die Leute an uns sehen, dem
können wir uns nicht entziehen.
Der Seifenfabrikant
und der Missionar
Es treffen sich zwei alte Schulfreunde; inzwischen waren sie ein
Seifenfabrikant und ein Missionar.
„Du, euer Evangelium taugt nichts.
Die Leute ändern sich einfach nicht.“
stellt der Seifenfabrikant fest. Da sieht
der Missionar zwei sehr schmutzige
Jungs vorbeilaufen. „Na, weißt du,
dein Seifenpulver taugt aber auch
nichts!“ „Aber das liegt doch nicht am
Seifenpulver, sonders daran, dass die
Leute es nicht anwenden.“ entrüstet
sich der Seifenfabrikant. „Genau! Und
wer das Evangelium nicht anwendet,
kann auch nicht umgewandelt werden!“ gibt der Missionar zurück.
Daniels Glaube
Als Daniel in die Löwengrube geworfen wurde, sprach der König Darius zu
ihm: „Dein Gott, dem du ohne Unterlass
dienst, der helfe dir!“ (Daniel 6,17) Die
Treue Daniels beeindruckt uns noch
heute und möge uns ein Vorbild sein.
In dieser schweren Prüfung blieb sein
Glaube unerschütterlich. Sein Vertrauen zu Gott war ein fester Vorsatz, der
auch durch die widrigsten Umstände
nicht ins Wanken geriet. Durch welche
Lappalien – im Vergleich zum bevorstehenden Tod in einer Löwengrube
– gerät das Vertrauen zu Gott manchmal ins Wanken? Wir ärgern uns über
Kleinigkeiten.
Wir lesen z. B. nichts darüber in der
Bibel, dass Daniel und seine Freunde
sich über ihre neuen heidnischen Namen ärgerten, die man ihnen gab.
Warum war ihnen das nicht so wichtig? Es bedeutete ihnen nichts, denn
Namen ändern nichts am Charakter!
Ich weiß, dass eine Esther zur Hitler10
zeit ihren Namen ändern musste. Das
kam damals öfter vor, dass alttestamentliche (jüdische!) Namen ausgemerzt wurden. Diese Esther ging mit
ihrem neuen Namen dennoch zur Kirche. Nach dem Gottesdienst wurden
diese Christen mit Steinen beworfen.
Dennoch sind sie treu geblieben.
Wir sollten uns nicht über Nichtigkeiten aufregen, sondern prüfen, worauf es wirklich ankommt!
Darius gab nach dem Wunder der
überlebten Nacht unter Löwen einen
wunderbaren Befehl:
„Das ist mein Befehl, dass man in
meinem ganzen Königreich den Gott
Daniels fürchten und sich vor ihm
scheuen soll. Denn er ist der lebendige
Gott, der ewig bleibt, und sein Reich ist
unvergänglich, und seine Herrschaft
hat kein Ende.“ (Daniel 6,27)
Vielleicht wird durch unser Glaubensleben kein Landesherr bewegt.
Lasst uns aber dort ein Zeugnis sein,
wo Gott uns hingestellt hat: in unseren
Familien, unter Nachbarn, unter allen,
mit denen wir Kontakt haben!
Die Tat des Mose
ist beispielhaft.
„Durch den Glauben verließ er Ägypten und fürchtete nicht den Zorn des
Königs; denn er hielt sich an den, den
er nicht sah, als sähe er ihn. Durch
den Glauben hielt er das Passah und
das Besprengen mit Blut, damit der
Verderber ihre Erstgeburten nicht anrühre. Durch den Glauben gingen sie
durchs Rote Meer wie über trockenes
Land …“ (Hebräer 11,27-29)
Ein hebräisches Findelkind wurde
ein Herrscher in Ägypten. Mose wurde in aller Kunst des Landes unterwiesen – mit Ausnahme des heidnischen
Priesteramtes. Alles andere hatte
er gelernt. Mose war eigentlich ein
Fremdling, und doch überaus beliebt
beim Volk. Als „Liebling der Armee“
wurde er bezeichnet. Warum? Durch
seine Gerechtigkeit! Die wollte er
auch bei seinem Volk durchsetzen, als
er einen Ägypter erschlug. Als Folge
davon musste Mose fliehen. Wie lange behielt Mose seinen Glauben? Bis
zum Ende seiner Karriere in Ägypten?
Wir lesen in 5. Mose 33, 26-29: „Es
ist kein Gott wie der Gott Jeschuruns,
der am Himmel daherfährt dir zur Hilfe
und in seiner Hoheit auf den Wolken.
Zuflucht ist bei dem alten Gott und unter den ewigen Armen. …“
Moses Glaube war ungebrochen.
Auch als er nicht ins Land Kanaan
einziehen durfte, weil er den Felsen
geschlagen hatte, blieb sein Glaube
unerschütterlich.
Was glaube ich heute?
Offb. 21,1-4:
„Und ich sah einen neuen Himmel
und eine neue Erde; denn der erste
Himmel und die erste Erde sind vergangen, und das Meer ist nicht mehr.
Und ich sah die heilige Stadt, das neue
Jerusalem, von Gott aus dem Himmel
herabgekommen, bereitet wie eine
geschmückte Braut für ihren Mann.
Und ich hörte eine große Stimme von
dem Thron her, die sprach: Siehe da,
die Hütte Gottes bei den Menschen!
Und er wird bei ihnen wohnen, und sie
werden sein Volk sein, und er selbst,
Gott mit ihnen, wird ihr Gott sein, und
Gott wird abwischen alle Tränen von
ihren Augen, und der Tod wird nicht
mehr sein, noch Leid noch Geschrei
noch Schmerz wird mehr sein; denn
das Erste ist vergangen.“
Matthäus 28,20:
„… und siehe, ich bin bei euch alle
Tage bis an der Welt Ende.“
Psalm 23:
„Der Herr ist mein Hirte, mir wird
nichts mangeln.
Er weidet mich auf einer grünen Aue
und führet mich zum frischen Wasser.
Er erquicket meine Seele. Er führet
mich auf rechter Straße um seines
Namens willen.
Und ob ich schon wanderte im finsteren Tal, fürchte ich kein Unglück;
Denn du bist bei mir, dein Stecken
und Stab trösten mich.
Du bereitest vor mir einen Tisch im
Angesicht meiner Feinde.
Du salbest mein Haupt mit Öl und
schenkest mir voll ein.
Gutes und Barmherzigkeit werden
mit folgen mein Leben lang und ich
werde bleiben im Hause des Herrn
immerdar.“
Es ist mein Wunsch, dass unser
Glaube unerschütterlich und standhaft bis zum Ende sein möge und wir
auch Niederlagen ertragen können.
Wir wollen uns auf die Wiederkunft
Jesu vorbereiten. Wenn Jesus erscheint, möge er in einem jeden von
uns reichen Glauben finden.
Amen.
Erhard Krause
Der Sabbatwächter
Ziehe
bilanz
Den Begriff Bilanz kennen wir aus
der Buchhaltung und aus gut gemeinten Silvester-Reden.
Doch zum ersten Mal in der Menschheitsgeschichte begegnet uns das
Bilanzziehen bereits bei der Schöpfung: „Und Gott sah an alles, was er
gemacht hatte, und siehe, es war sehr
gut. …“ (1. Mose 1,31)
Zurückschauen auf das Vergangene, es prüfen und analysieren, eine
abschließende Meinung bilden und
mit dieser Erfahrung nach vorn gehen
– das mögen wir in dieser Betrachtung lernen.
Aber wir sollen doch nicht
zurückschauen!?
Es gab und gibt Situationen, in denen wir nicht zurückschauen dürfen.
Als besonderes Beispiel fällt uns Lots
Frau ein. Zu Lot und seiner Familie
wurde gesagt: „Rette dein Leben und
sieh nicht hinter dich …“ (1. Mose
19,17). Wir wissen, was geschah:
Lots Frau blickte zurück und erstarrte
Jahrgang 84, Nr. 6
zur Salzsäule. „Traurig und mit Bedauern, verließ Lots Frau Sodom“ (nach
Zeugnisse Band 6, S. 110). Dieses
sehnsüchtige Zurückblicken auf die
Sünde wird uns nicht den Weg in die
ewige Heimat führen.
Jesus drückt es mit den Worten
aus: „Wer seine Hand an den Pflug
legt und sieht zurück, der ist nicht geschickt für das Reich Gottes.“ (Lukas
9,62) Können wir uns vorstellen, wie
die Ackerfurche des Bauern aussieht,
der beim Pflügen nicht nach vorn
sieht und sein Ziel fest anvisiert? Eine
Schlangenlinie wird sich durch den
Boden ziehen.
„Keine irdischen Verbindungen und
Überlegungen sollten auch nur für
einen Augenblick schwerer wiegen
als die Pflicht gegenüber dem Werke
Gottes. Jesus löste die Verbindung zu
allem, um eine verlorene Welt zu retten, und er fordert auch von uns eine
volle, gänzliche Hingabe.“
(Zeugnisse Band 3, S. 530)
Im gleichen Zusammenhang dürfen
wir auch die Worte des Paulus verstehen: „Ich vergesse, was dahinten
ist, und strecke mich aus nach dem,
was da vorne ist, und jage nach dem
vorgesteckten Ziel, dem Siegespreis
der himmlischen Berufung Gottes in
Christus Jesus.“ (Philipper 3,13.14.)
Die Bibel als Rückschau
„Tretet hin an die Wege und schauet
und fragt nach den Wegen der Vorzeit, welches der gute Weg sei, und
wandelt darin, so werdet ihr Ruhe finden für eure Seele!“ (Jeremia 6,16)
Zu großen Teilen ist die Bibel ein
Geschichtsbuch. Wir erhalten Einblicke in die Menschheitsgeschichte seit
deren Erschaffung und erfahren, wie
Gott seine Kinder führte. Gott hat uns
die Bibel geschenkt, weil es wichtig
ist, sich mit dieser Vergangenheit zu
beschäftigen. „Denn alle Schrift, von
Gott eingegeben, ist nütze zur Lehre,
zur Zurechtweisung, zur Besserung,
zur Erziehung in der Gerechtigkeit,
11
dass der Mensch Gottes vollkommen
sei, zu allem guten Werk geschickt.“
(2. Timotheus 3,16.17.)
Ohne das aufgeschriebene Wort
hätten wir vielleicht eine mündliche
Überlieferung. Aber auch die Beschäftigung damit wäre eine Rückschau. Diese aber ist nötig, um den
Erlösungsplan zu verstehen und zu
entscheiden, ob wir Jesu Aufforderung „Folge mir nach!“ folgen möchten und welche Konsequenz unser Ja
oder Nein hat.
Persönliche Bilanz
Nach einer „Aufarbeitung der Vergangenheit“ wird meist nach einem
Regimewechsel gerufen. Ob nach der
NS-Zeit oder in unserer „Nach-Wende-Zeit“, stets ist man bemüht, Schuldige festzustellen und eine Wiederholung der Fehler zu vermeiden.
Haben wir so einen Regimewechsel
in unserem persönlichen Leben vollzogen, dienen wir nun einem anderen
Herrn – Jesus Christus – wird meist so
eine Lebensinventur vollzogen. Gern
wird sozusagen ab dem Tauftag eine
neue Lebensseite beschrieben. Was
zwischen dem heutigen Datum und
unserer Taufe geschah, ist aber auch
Vergangenheit, die einer Betrachtung
bedarf.
Aus dem Missverständnis heraus,
nicht zurückblicken zu dürfen (siehe
oben), verweigern manche Menschen
sich und anderen jegliche Betrachtung der Vergangenheit. Doch aus
Fehlern, die man weder sieht noch
einsieht, kann man nicht lernen. Für
Sünden, vor denen man die Augen
verschließt, wird man nicht um Vergebung bitten – weder bei Gott noch bei
Menschen. Ererbte und anerzogene
Charakterfehler lassen sich ohne
Rückschau ebenso schwer erkennen
wie Fehlentscheidungen in persönlichen Angelegenheiten.
Es ist keine Sünde aus Vergangenem zu lernen!
„Die Vergangenheit ist aufbewahrt in
dem Buch, worin alles aufgeschrieben
wurde. Wir können den Bericht nicht
auslöschen; aber wenn wir wollen,
können wir aus der Vergangenheit lernen. Machen wir sie zu unserm Lehrmeister, kann sie unser Freund werden. Wenn wir darüber nachdenken,
was wir in der Vergangenheit verkehrt
gemacht haben, lasst uns lernen, den
12
gleichen Fehler nicht zu wiederholen.
Wie gut wäre es, wenn in Zukunft
nichts berichtet werden müsste, was
uns später gereut!“
(Zeugnisse Band 6, S. 153)
Ein Sprichwort sagt: „Selbsterkenntnis ist der erste Schritt zur Besserung!“
Es lohnt sich, unsere Verhaltensweisen zu hinterfragen. Warum reagiere
ich so? Gibt es bei mir seelische Verletzungen, die es aufzuarbeiten gilt?
„Zeichen für
seelische Verletzungen sind:
- Überempfindlichkeit
- Besitzstreben, Machtstreben
- Vergleichen
- ausgeprägtes
Konkurrenzdenken
- Ausgeprägte
Leistungsorientiertheit
- Kritiksucht
sowie Überfreundlichsein
- Projektion
- Tiefe Traurigkeit (Depression)
- Selbstisolation
- Ängste, Zwänge
- Süchte
- Falsches GOTTESBILD“
(http://depression-und-gebet.de)
Jesus kann uns heilen und unser
Leben neu machen und er lädt uns
jetzt ein: „Kommt her zu mir alle, die
ihr mühselig und beladen seid; ich will
euch erquicken.“ (Matthäus 11,28)
Wir müssen nur unsere Not erkennen und sie ihm bringen!
Eine Bilanz
bringt Altlasten zu Tage
Auch wenn wir meinen, alles hinter
uns gelassen zu haben, sind wir oft
beschwert mit Lasten aus der Vergangenheit. Viele seelisch bedingte
Krankheiten und volle Wartezimmer
bei Psychologen und verschiedenen
Therapeuten haben unter anderem
hier eine Ursache. Wir sind in der
glücklichen Lage, alle Sorge auf Jesus werfen zu dürfen (siehe 1. Petrus
5,7). Wenn wir vor der Sorge allerdings die Augen schließen und nichts
„abwerfen“, bleiben wir weiterhin die
Lastträger.
In der Bibel und den Zeugnissen
finden wir einige Beispiele solcher
Lasten der Vergangenheit, die wir
vielleicht mit uns herumtragen. Lasst
sie uns Jesus bringen – und dort lassen!:
„Knechtung, Ausnutzung,
Erniedrigung, Gewalt“
(nach 2. Kor. 11,20)
„Hass, Beleidigung“
(nach Matth. 5,44)
„Neid, Hader, Lästerung,
böser Argwohn“
(nach 1. Timotheus 6,4)
„die Wunden und Verletzungen
… durch … gefühlloses Vorgehen“
(Zeugnisse Band 2, S. 222)
„besondere Kränkungen
der Vergangenheit“
(Zeugnisse Band 3, S. 106).
Unser Miteinander ist beschwert von
allerlei Geschichten, die wir übereinander gehört haben. Hierzu finden
wir einen wertvollen Rat in Zeugnisse
Band 5, S. 66:
„Was für eine Flut von Geschwätz
würde verhütet werden, wenn jeder
daran dächte, dass solche, die ihm
die Fehler anderer erzählen, bei einer
günstigen Gelegenheit ebenso bereitwillig seine Fehler herumerzählen
werden. Wir sollten uns bemühen, so
lange von allen Menschen, besonders
aber unseren Glaubensgeschwistern,
Gutes zu denken, bis wir genötigt sind,
unsere Meinung über sie zu ändern.
Wir sollten nachteiligen Gerüchten
nicht so schnell Glauben schenken. Sie
sind oft die Folge von Neid oder Missverständnis oder können aus Übertreibung oder unvollständiger Kenntnis
der Tatsachen hervorgehen. Wenn
man der Eifersucht und dem Argwohn
einmal Raum gegeben hat, wird sich
ihr Same ausbreiten wie Distelwolle.
Sollte ein Bruder irregehen, dann ist
es an der Zeit, deine wahre Anteilnahme für ihn zu beweisen. Geh in freundlicher Weise zu ihm, bete mit ihm und
für ihn und denke an den unendlichen
Preis, den Christus für seine Erlösung
Der Sabbatwächter
Wir brauchen Hilfe!
entrichtet hat. Auf diese Weise kannst
du eine Seele vom Tode erretten und
eine Menge von Sünden zudecken.
Ein flüchtiger Blick, ein Wort und
selbst der Tonfall können von Unaufrichtigkeit geradezu durchtränkt sein,
sie können ein Herz wie ein Pfeil mit
Widerhaken treffen und ihm eine unheilbare Wunde zufügen. …“
Lasst uns ablegen, was uns beschwert und dann „Pflüget ein Neues
und säet nicht unter die Dornen!“
(Jeremia 4,3)
Eine Bilanz als Grund zur Freude!
Eine Bilanz kann Positives und Negatives aufzeigen. Wenn wir in unserem Leben zurückblicken, mögen
wir auch die besonderen Führungen
Gottes erkennen, die unseren Glauben stärken und Grund zu Dankbarkeit und Freude sind!
„Wenn du mit klarem Blick die Vergangenheit überschaust, wirst du erkennen, dass Jesus dir gerade dann
sehr nahe war und dich zum Licht führen wollte, wenn dir das Leben verworren und als eine Last erschien. Dein
Vater stand dir zur Seite und beugte
sich mit unaussprechlicher Liebe über
dich. Er ließ dich leiden zu deinem
Besten, gleichwie der Goldschmied
das kostbare Erz reinigt. Wenn du
dich verlassen fühltest, war er in deiner Nähe, um dich zu trösten und zu
erhalten. Wir betrachten Jesum selten, wie er wirklich ist, und nie sind wir
bereit, seine Hilfe so anzunehmen,
wie er sie uns anbietet.“
(Zeugnisse Band 4, S. 241)
Jahrgang 84, Nr. 6
Es ist ratsam, eine buchhalterische Bilanz einem
Fachmann anzuvertrauen.
Es besteht die Gefahr, dass
uns irgendwo ein großer
Rechenfehler unterlaufen
ist, der sich nun unbemerkt
auf alle Bereiche auswirkt
und zu falschen Ergebnissen führt.
Ebenso ist es mit unserer
Lebensbilanz. Darum wollen wir mit David beten:
„Erforsche mich, Gott, und
erkenne mein Herz; prüfe
mich und erkenne, wie ich´s
meine. Und sieh, ob ich auf
bösem Wege bin, und leite
mich auf ewigem Wege.“
(Psalm 139,23.24.)
Gott zieht Bilanz
„Noch immer führt der Unendliche
mit unfehlbarer Genauigkeit über die
Völker Buch. Solange er seine Gnade
anbietet und zur Buße ruft, wird das
Konto nicht geschlossen. Wenn aber
die Eintragungen eine bestimmte
Höhe erreichen, die Gott festgesetzt
hat, beginnt das Walten seines Zorns.
Dann wird Bilanz gezogen. Die göttliche Geduld ist am Ende. Nicht länger tritt die Gnade für die Menschen
ein.“ (Propheten und Könige, S. 257)
Es ist ein furchtbarer Gedanke, unsere Lebensbilanz könnte mit einem
dicken Minus bei Gott ausfallen. Heißt
das nun, wir müssen uns bemühen,
Pluspunkte bei Gott zu sammeln?
Diese Denkweise, die Werksgerechtigkeit, hat spätestens Martin Luther
gesprengt, als ihm Römer 1,17 ganz
neu wichtig wurde: „Der Gerechte wird
aus Glauben leben.“ und wir „werden
ohne Verdienst gerecht aus seiner
Gnade durch die Erlösung, die durch
Christus Jesus geschehen ist.“ (nach
Römer 3,24)
Wir können uns den Himmel nicht verdienen – aber wir können durch unser
Leben hier und heute zeigen, ob wir
Bewohner einer ewigen, sündlosen
Erde sein wollen. Zu unserem Bekenntnis zu Jesus müssen entsprechende Taten der Nachfolge kommen.
„So ist auch der Glaube, wenn er nicht
Werke hat, tot in sich selber.“ (Jakobus 2,17) Glaube und Gehorsam gehen Hand in Hand, denn wir sind auf-
gerufen, Hörer und Täter des Worts
zu sein. (Jakobus 1,22) Wenn Jesus
wiederkommt und die Seinen zu sich
ruft, liegt eine Zeit der Bilanz hinter
ihm: das Untersuchungsgericht. Die
Verkündung dieser Bilanz wird uns
angekündigt: „Siehe, ich komme bald
und mein Lohn mit mir, einem jeden
zu geben, wie seine Werke sind.“
(Offenbarung 22,12)
„Er ruft dich jetzt auf, die Vergangenheit gutzumachen, dein Verhalten
zu ändern und deinen Lebensbericht
unbefleckt von Übervorteilung und eigensüchtiger Liebe zu Gewinn zu erhalten.“ (Zeugnisse Band 2, S. 157)
Gott fragt dich heute, ob du in seiner Bilanz auf der „Soll“- oder „Haben-Seite“ stehen möchtest. Bist du
unschlüssig? Dann ergeht an dich der
Ruf: „Wie lange hinket ihr auf beiden
Seiten? Ist der Herr Gott, so wandelt
ihm nach, ist´s aber Baal, so wandelt
ihm nach. …“ (1. Könige 18,21)
„Was antwortete das Volk Israel auf
diese Frage des Elia? Nichts. (selbiger Vers) „Dieser verderbliche Abfall
war nicht plötzlich über sie gekommen, sondern hatte sich allmählich
entwickelt.“
(Propheten und Könige, S. 103)
Mit einer rechtzeitigen Bilanz, einer
ehrlichen Rückschau, können schleichende Fehler korrigiert werden. Wie
bei einem Werkstück muss immer
wieder geprüft und gemessen werden
– am Maßstab der Zehn Gebote – und
dies nicht nur dem Buchstaben nach,
sondern ob wir Gottes Gesetz in „Herz
und Sinn“ haben
(siehe Hebräer 8,10).
Ein Brief an einen Waisenjungen
möge auch uns
eine Aufforderung sein:
„Mein lieber junger Mann, beginne
aufs neue und entschlossen, mit Gottes Hilfe dem zu folgen, was wahrhaftig, was lieblich, was ehrbar ist. Lass
Gottesfurcht, vereint mit Liebe und
Zuneigung für alle Menschen in deiner Umgebung in allem, was du tust,
offenbar werden. Sei treu und gründlich, lege alle Nachlässigkeit ab.“
(Zeugnisse Band 2, S. 309)
Amen.
Ines Müller
13
G emeindeleben
Taufe in Klagenfurt
Am Sabbat, dem 29. August, fand in Klagenfurt
eine Taufe statt. Zwei junge Menschen, Sonja Hartung und Manuel Paar, hatten sich entschlossen,
dem Herrn nachzufolgen. Der Taufplatz war ein
idyllischer See nicht weit vom Missionshaus. Die
letzte Wegstrecke war nur zu Fuß zu begehen. Am
Taufplatz versammelten sich viele Geschwister und Besucher, die
die Freude der Täuflinge teilten. Die feierliche Taufe, die Br. Castellanos durchführte, wurde umrahmt von geistlichen Liedern und
Geigenbegleitung. Der strahlend blaue Himmel trotzte den vorher
gegebenen, ungünstigen Wettervorhersagen. Nach Abschluss der
Taufhandlung zog sich der Himmel schnell zu und schon bald fielen
die ersten Regentropfen. Der folgende Regen brachte eine wohltuende Abkühlung in das überfüllte Missionshaus. Die neugetauften
Seelen gaben ein Bekenntnis ihres Glaubens ab; die Schwester
am Freitagabend, der Bruder bei der Aufnahme.
Die Taufe war in ein Jugendwochenende eingebunden. Bei der
Jugendstunde wurde am Beispiel eines von der Welt, besonders
von der Jugend verehrten Mannes, dessen Name kürzlich durch die
Welt ging, die Nichtigkeit und Lehre von Geld und Reichtum, selbst
wenn alles im Übermaß vorhanden ist, gezeigt. In der „Geschichte der Adventisten“ ging es um treue Zeugen in der Hitlerzeit, die
ihre Treue mit dem Tod besiegelten, wozu das Wort in Offenbarung
2,10 ermutigt: „Sei getreu bis an den Tod,
so will ich dir die Krone des Lebens geben“.
Obwohl es an diesem Sabbat nicht an Musik und Gesang gefehlt hatte, trafen sich die
Geschwister vor der Sabbatschlussbetrachtung nochmals um gemeinsam zu singen.
Am Sonntag ging es in einem Ausflug
vom schönen Rosenthal auf die von malerischen Bergen umgebene Klagenfurter
Hütte. Möge der Herr die Täuflinge segnen
und die Erfahrungen machen lassen, die
sie für ein siegreiches Glaubensleben benötigen. Amen.
Josef Haider
14
Der Sabbatwächter
G emeindeleben
Taufe in Bielefeld
Mehr als 60 Gäste aus den Gemeinden in Hamburg, Solingen und Lahr
sowie Verwandte und Schulfreunde
unseres Täuflings Simon versammelten sich am Sabbat, dem 12.09.2009,
um bei strahlendem Sonnenschein
die Taufe zu erleben.
Die Taufpredigt während des Gottesdienstes hielt Bruder Blum. Anschließend fuhren wir alle zum Taufplatz, wo unser neuer Bruder Simon
getauft wurde.
Taufe in Hamburg
„Gott aber erweist seine Liebe zu
uns darin, dass Christus für uns
gestorben ist, als wir noch Sünder
waren.“ Röm. 5,8
Der Taufunterricht war abgeschlossen und die Täuflinge waren bereit,
zu allem, was der Herr sagt, „ja“ zu
sagen und mit seiner Hilfe im Leben
umzusetzen. Es ist dasselbe Wunder,
das Gott in der Natur durch das Licht
und die Wärme der Sonne bewirkt,
dass aus scheinbar leblosem Samen,
Früchte und Ernte hervorkommen.
Für die Gemeinde Hamburg war es
ein freudiges Ereignis, dass sich an diesem schwer geprüften Ort wieder zwei
liebe Menschen aufmachten, um den
Bund mit Jesus Christus zu machen
und sich der Gemeinde anzuschließen. Durch ihre engagierte Mitarbeit, nicht nur in der
Versammlung, sondern auch
im Haus und Garten, zeigten
sie schon im Vorfeld, dass sie
eine gute Bereicherung für die
Gemeinde sind. Ihrem Einsatz
ist es wohl auch zu verdanken,
dass Geschwister von weither
und Freunde und Interessierte
aus der Umgebung in ansehnlicher Zahl erschienen sind,
um Zeuge dieser Handlung zu
werden.
Die Sabbatschule mit dem
Thema: „Vergeben wie Gott
vergibt“ und die Predigt: „Gott
erweist uns seine Liebe…“
Jahrgang 84, Nr. 6
Nach dem gemeinsamen
Mittagessen fand um 14
Uhr die Gemeindeaufnahme statt. Danach zeigte
uns Bruder Pawellek in
einem interessanten Vortrag die Geschichte der
Taufe. Um 17 Uhr durften
wir uns an einem Kuchentisch stärken.
Dieser Sabbat verlief in einer sehr
festlichen und gesegneten Atmosphäre. Wir danken Gott für diese wunderbaren Augenblicke, die er uns geschenkt hat.
(Röm. 5,8) waren nochmal passende
Vorbereitung für die Taufe und zu Herzen gehender Aufruf an die ganze Gemeinde, zu solcher Vergebung bereit
zu sein und sich dieser Liebe würdig
zu erweisen.
Beim gemeinsamen Mittagessen
hatte der strömende Regen nachgelassen und der Himmel hellte sich auf.
Unter Liedklängen und Posaunentönen stellte sich die Gemeinde am
Seeufer auf. Nach kurzer Ansprache
bekundeten die Täuflinge nochmals
ihre Bereitschaft, ihr Leben Jesus zu
übergeben und in seine Nachfolge zu
treten. Als sie mit dem Täufer ihr „Ja“
im Gebet bekräftigten, zerteilte und
verscheuchte die Sonne die Wolken,
und es schien, als wolle der Himmel
mit uns seine Freude über diesen
Glaubensschritt teilen.
Der Herr segne besonders unseren
neuen Glaubensbruder – und mit ihm
uns alle, die wir gemeinsam auf dem
Weg des Glaubens gehen!
Boris Gardew
Zurück im Gemeindesaal fand die
Aufnahme in die Gemeinde statt.
Auch diese Handlung wurde von vielen Lied- und Musikbeiträgen begleitet. In einer Powerpoint-Präsentation
von Geschw. Röglin wurde in Wort
und Bild die Liebe Gottes gezeigt,
wie sie uns durch das ganze Leben
begleiten will. Doch unser Ja ist auf
allen Stationen erforderlich. Mit vielen
Glück- und Segenswünschen wurden
Schw. Heike und Bruder Reinhold von
den Anwesenden in der Gemeinde
willkommen geheißen. Br. Herbolsheimer erinnerte dabei die Gemeinde an
ihre Verantwortung, den neuen Mitgliedern auf dem Weg zur christlichen
Reife beizustehen und ermutigte die
Neuen, in ihrer freudigen Einsatzbereitschaft nicht nachzulassen. Für die Gemeinde Hamburg
15
G laubenserfahrungen
Als der Gefängniswärter
weinte
Nach den schweren Kriegs- und Verbotsjahren war es für uns eine große
Freude, wieder an Versammlungen
und Konferenzen teilzunehmen. Als
dann wieder eine Konferenz in Solingen angesagt war, war es für mich
klar, dass ich wieder einmal die Zonengrenze überschreiten sollte, um
dort dabei zu sein. Nach Solingen
sollten auch wieder Geschwister vom
Ausland kommen, von denen wir jahrelang getrennt waren. Sogar Br. K.
Kozel von Argentinien war da.
Durch die Wortverkündigung auf der
Konferenz wurde ich begeistert, für
Gott und die Mitmenschen zu arbeiten. Einen Gleichgesinnten fand ich in
Br. Rudi Sabat, er kam wie ich aus der
(damals sogenannten) russischen Besatzungszone. Mit meinen 17 Jahren
war es mir lieb, einen Erfahreneren
an meiner Seite zu haben, denn er
war fast doppelt so alt wie ich. Unsere
erste Missionsschrift „Brennende Gegenwartsfragen“ sollte die Menschen
zum Nachdenken und näher zu Gott
bringen. In unserem Reisegepäck,
einem Rucksack, war noch genügend
Platz für tausend dieser Schriften, mit
denen wir nach der Konferenz loszogen.
Die Arbeit sollte im Raum Schweinfurt beginnen, wo wir eine Einladung
von lieben Geschwistern hatten. Weil
kein Fahrgeld vorhanden war, musste
die Fahrt per Anhalter gemacht werden. Damals waren nur wenige Autos
auf den Straßen, fast nur Lastwagen,
und die wollten für uns nicht anhalten.
So entschlossen wir uns, an scharfen
Kurven oder steilen Bergen, wo sie
langsamer fuhren, zwischen Motorwagen und Anhänger aufzuspringen.
Wie sich jeder vorstellen kann, ist das
nicht immer reibungslos vonstatten
gegangen.
An eine Begebenheit kann ich mich
besonders erinnern. Irgendwann
mussten wir wieder abspringen, weil
wir aber nicht wussten, wohin der Wagen fuhr, noch wo wir genau waren,
wählten wir nach Gefühl eine Stelle,
die aufgrund des Tempos dafür geeignet war. Wir warfen beide Rucksäcke
16
ab und Rudi sprang. Inzwischen beschleunigte aber der Fahrer seinen
Wagen, so dass es mir zum Abspringen zu gefährlich wurde. Ich musste
auf die nächste Gelegenheit warten.
Diese kam dann mitten in einer Ortschaft. Als ich Rudi dann mit beiden
Rucksäcken ankommen sah, waren
wir überglücklich, dass wir uns wieder gefunden hatten, denn er konnte
ja nicht wissen, wohin der Wagen mit
mir gefahren war.
Doch auch das Glück, auf diese
Weise mitfahren zu können, war nicht
immer gegeben, dann gab es eben einen Tag Fußmarsch. Inzwischen befanden wir uns im Zonengrenzgebiet.
Da wurden wir von einer amerikanischen Militärstreife aufgegriffen und
nach unseren Ausweisen gefragt. Als
sie daraus sahen, dass wir von Ostdeutschland kamen, nahmen sie uns
in ihrem Jeep mit. Leider ging die Fahrt
nicht in unsere Richtung, sondern ins
Gefängnis. Rudi wurde in einer Zelle
mit Sträflingen untergebracht und ich
kam zu jugendlichen Kriminellen. Wir
waren darüber nicht traurig, denn wir
kamen dadurch zu einem kostenlosen
Nachtlager mit Gefängniskost. Unsere Bibel und einige Schriften durften
wir in die Zelle mitnehmen. Als wir
uns beim morgendlichen Rundgang
im Gefängnishof trafen, erzählte Rudi
freudig: „Ich weiß jetzt, warum wir hier
gelandet sind. Ich konnte mit den Insassen über die Wahrheit sprechen,
mit ihnen Andacht machen und beten.“
Im Lauf des Tages wurden wir zum
Verhör gerufen. Dabei wurden wir
über die Situation in der sowjetischen
Besatzungszone befragt, insbesondere über militärische Bewegungen und
Übungen. Unsere Aussagen wurden
schriftlich festgehalten. Anschließend
wurden wir noch vor einen Richter gebracht und der sprach uns frei.
Der Gefängnisaufseher holte uns
wieder aus der Zelle und wir dachten,
wir wären jetzt frei und könnten gehen, wohin wir wollten, denn wir hatten unsere Rucksäcke wiederbekommen. Der Aufseher sagte uns jedoch:
„Ihr werdet jetzt abgeholt und mit
einem Jeep an die Grenze gebracht,
um wieder in den Osten zu kommen.“
Rudi erklärte dem Mann, dass wir das
nicht wollten, denn wir hätten jeder
tausend Traktate, die wir hier im Land
verbreiten wollten. In barschem Ton
sagte der Beamte: Das geht nicht.
Die Leute werden von hier immer in
den Osten zurückgebracht; da gibt
es keine Ausnahme!“ Rudi antwortete
darauf: „Aber wenn Gott das nicht
will, werden sie keinen Jeep für uns
bekommen.“ Der Beamte erwiderte:
„Es sind so viele vorhanden, dass
das nicht passiert.“ Mutig sagte Rudi:
„Wie wollen sie gegen Gott arbeiten?“
Unbeirrt telefonierte der Aufseher mit
den Amerikanern, um den Jeep zu bekommen, jedoch ohne Erfolg. Plötzlich begann der Aufseher bitterlich
zu weinen. Mitleidsvoll fragte Rudi:
„Können wir ihnen helfen?“ Nach kurzer Pause sagte er: „Wenn sie so eine
Verbindung zu Gott haben, können
sie dann auch für meine Frau beten;
sie ist sehr krank?“ Nachdem wir das
versprochen hatten, hat er sich wieder beruhigt und bedankte sich ganz
herzlich. Danach entschuldigte er sich
für seinen harten Ton von vorher, mit
den Worten, es sei eben hier ein Gefängnis. Nun waren wir also frei und
konnten gehen, wohin wir wollten.
Das war an einem Freitagabend.
Weil wir nun wieder ein Nachtlager
brauchten, gingen wir zur Polizei und
erklärten dort unsere Lage. In der
Ausnüchterungszelle durften wir dann
übernachten. Dort haben wir den
Sabbatanfang gemacht und unserem
himmlischen Vater unsere Zukunft anheim gestellt. Als wir am Sabbatmorgen aus dem kleinen Fenster schauten, stand auf der Straße ein LKW mit
der Aufschrift „Straßenbau Schweinfurt“. Das war doch unser Reiseziel!
Rudi fragte, ob er dorthin fuhr und
wir mitfahren könnten. Als er zurückgelaufen kam, wusste ich, dass die
letzte Etappe unserer Reise begann.
Kurz vor Beginn des Gottesdienstes
standen wir vor dem Haus unserer
Geschwister, die uns bereits erwartet
hatten. In Anbetracht unserer äußeren Erscheinung wurden wir scherzhaft eingeladen: „Nun kommt herein,
ihr staubigen Brüder!“
Mit der Unterstützung der opferbereiten Geschwister und Gott dankbar
für seine Führung konnten wir in den
nächsten Wochen die geplante Missionsarbeit durchführen.
Johannes Altwein
Der Sabbatwächter
Liebe Kinder,
wer von Euch konnte es selber lesen: „Liebe Kinder“?
Einige von Euch werden diese Kinderseite von Mutti
oder Vati vorgelesen bekommen. Ihr dürft Euch schon
auf die Schule freuen und bald werdet Ihr lesen können. Andere unter Euch können schon lesen. Könnt Ihr
Euch noch erinnern, wie schwer das Lesenlernen war?
Manche Kinder lernen es schnell und leicht, anderen
fällt es sehr schwer, aus den vielen Buchstaben Worte
zu bilden.
Einer unserer Söhne hatte auch besondere Mühe mit
dem Lesenlernen. Inzwischen liest er ein dickes Buch
nach dem anderen und liebt es, in Antiquariaten (Geschäfte voller alter Bücher) zu stöbern.
Das viele Üben mit unserem Kind hat dazu geführt,
dass ich viel Verständnis für Kinder habe, denen das
Lernen schwer fällt.
An der Grundschule unserer Kinder gibt es Lesepaten, die nachmittags mit Kindern lesen üben. Weil ich
gern mit Kindern zusammen bin, mache ich bei diesem
Projekt mit. So durfte ich Vanessa, Benny und
Lorenzo aus der zweiten Klasse kennenlernen. Alle drei geben sich große Mühe und
haben viel Freude an unseren Arbeitsblättern „Leselernspiele mit TRIXI“.
Leselernspiele mit TRIXI
4. Sachen zum Lachen
Hier fehlen Buchstaben. Setze sie ein!
In meinem Haus
wohnt die kleine ___aus.
Am Abend geht sie gerne ___us,
mit ihrem Freund, der Lau___.
Der Löwe im Zoo
ist heute nicht ___roh.
Ameise Susi hat es gewagt
und seinen ___nochen abgenagt.
TRIXI aber kann nur lachen.
Sie hat zum Spielen viele ___achen,
und kommen Kinder, freut sie sich.
Ich glaube, sie kennt auch ___ich!
Warum erzähle ich Euch von
meinen Leselernkindern?
Ines Müller, 14.08.2009
1. Ich wünsche mir, dass wir Geduld mit
anderen haben, denen etwas schwerfällt!
„Ein Geduldiger ist besser als ein
Starker …“ (Spr.16.32)
2. Ich möchte, dass keiner ausgelacht wird, nur weil er etwas nicht
so gut kann! „… der Spötter ist den
Leuten ein Gräuel.“ (Sprüche 24,9)
3. Es ist wichtig, dass wir einander
helfen! „Lernt Gutes zu tun …“ (Jes. 1,17)
4. Alles, was wir können und uns gelingt, ist ein Segen Gottes!
Auch der Wille, fleißig zu üben, ist eine Gabe Gottes! „Alle gute Gabe und
alle vollkommene Gabe kommt von oben herab, von dem Vater des Lichts …“
(Jakobus 1,17)
5. Wenn einem etwas schwerer fällt, heißt das nicht, Gott vergas, ihn zu segnen! Gott hat uns verschieden gemacht. Aber er hat jeden lieb und jeder kann
etwas anderes. „Dies alles aber wirkt derselbe eine Geist und teilt einem
jeden das Seine zu, wie er will.“ (1. Kor. 12,11)
6. Es gibt immer mehr Erwachsene, die nicht richtig lesen können. Man nennt
sie Analphabeten. Meist vertuschen diese Menschen, dass sie nicht lesen
können, denn es ist ihnen sehr peinlich. Wenn wir davon erfahren, wollen wir
ihnen in Liebe Mut machen, lesen zu lernen und möglichst auch dabei helfen.
„Wer seinen Nächsten verachtet, versündigt sich; aber wohl dem, der sich der
Elenden erbarmt!“ (Sprüche 14,21)
7. Wer lesen kann, darf sich freuen, dass er Gottes Wort – die Bibel – lesen
kann! „Suchet nun in dem Buch des Herrn und lest! …“ (Jesaja 34,16)
„Selig ist, der da liest und die da hören die Worte der Weissagung und behalten, was darin geschrieben ist; denn die Zeit ist nahe.“ (Offenbarung 1,3)
Gott segne und behüte Euch!
Jahrgang 84, Nr. 6
Ines Müller
Marinella aus Nauen
erzählt uns,
was ihre Bibel
ihr bedeutet:
Meine Bibel
Meine Bibel ist mir sehr wichtig. Jedes Mal, wenn ich sie betrachte und das Naturbild auf
der Deckpappe (vordere äußere
Buchseite) sehe, denke ich daran, dass Gott die Natur geschaffen hat. Die Bibel ist wie ein kostbarer Schatz, den man haben
kann. Sie ist unersetzlich. Trotzdem wollen viele Menschen sie
nicht haben. Sie ist wirklich sehr
interessant, und wenn ich mal
etwas nicht verstehe, lese ich
so lange hintereinander, bis ich
es endlich verstanden habe.
Marinella Calderon Vielma
17
JUGENDSEITEN
Artikel
Infos
Erfahrungen
Einladungen
Berichte
„Selbstverteidigungskurs“ für Vegetarier
„Und Gott sprach: Sehet da, ich
habe euch gegeben alle Pflanzen, die
Samen bringen, auf der ganzen Erde,
und alle Bäume mit Früchten, die Samen bringen, zu eurer Speise.“
(1. Mose 1,29)
Ob in der Schule, am Arbeitsplatz
oder zu jeglichen Einladungen – Vegetarier ecken an. Längst sind wir
nicht mehr so exotisch wie vor Jahren, denn die vegetarische Ernährung
ist in Mode gekommen, wie schon die
vielen Kochbücher im Supermarkt zeigen. Dennoch bleibt der Minderheitenstatus. „Warum isst du kein Fleisch?“
ist daher eine oft gehörte Frage.
Wir halten es persönlich gern so,
dass wir uns nicht als „komische, extreme“ Leute darstellen wollen, denen
man gar nichts aufzutischen weiß.
Vieles kann man mit Humor verkaufen, wenn es droht, in unangenehme
Diskussionen auszuarten. Unsere
Kinder haben immer gesagt: „Wir essen unsere Freunde nicht auf!“.
Zu Grillpartys, Schulfesten usw. nehmen wir unsere vegetarischen Produkte einfach mit, die dann sehr interessiert bestaunt und gekostet werden.
Wichtig ist uns, während des Essens
keine Ernährungsthemen zu erörtern
und den anderen ihr Menü nicht zu
„verekeln“. Wenn wir allerdings gefragt
werden, antworten wir freundlich.
Atheisten scheinen unsere Antworten
schneller zu akzeptieren als Bibelkundige, die entsprechende Verse parat
haben. Können wir den Vegetarismus
überhaupt biblisch erklären? Können
wir ohne Hilfe von bekannten Büchern
(z.B. von E.G. White) den Verzicht auf
Fleischnahrung begründen?
Christsein = Freiheit
– von allen Absichten Gottes?
Das Thema Ernährung ist ein sehr
persönliches, da man allgemein annimmt, es gehe niemanden etwas an,
was jeder isst. Man fühlt sich nicht
gern reglementiert.
Auf vielen Gebieten wird „die Freiheit
in Christus“ propagiert und so gedeu18
tet, als könnten wir tun, was uns beliebt. Dabei ist allerdings die Freiheit
von der Sünde gemeint. Die Bibel ist
voller „Wenn … dann …“ – Aussagen,
also funktioniert das Ursache-Wirkungs-Prinzip. Sicher haben wir die
Freiheit auch im Essen – nur eben
nicht ohne Folgen. Das kann heute in
jedem Krankenkassen-Ratgeber gelesen werden.
Dass Tiere getötet werden, ist eine
Folge des Sündenfalls. Das gab es
einfach vorher nicht. Hast Du schon
mal ein Tier geschlachtet? Unser
Ältester musste als Kleinkind beim
Schlachten eines Kaninchens zusehen. So wollte sein Opa „einen Mann“
aus ihm machen. Der Junge (heute
22 J. alt) weiß das heute noch – und
ist überzeugter Vegetarier.
Meine Mutter würde nie in einen
Schlachthof gehen – mag aber keinen
pflanzlichen Brotaufstrich, obwohl sie
ihn noch nie probiert hat und nicht
weiß, wie er schmeckt.
An der Fleischtheke im Supermarkt
riecht es wie in der Pathologie – merkt
das keiner?
Der Liedermacher Gerhard Schöne
fragt in einem Lied: „Haben sie schon
mal ein Schwein geschlachtet –
oder lassen sie das machen?“
Biblische Ernährungsgebote
– nur für Juden?
Sehnsucht nach dem Paradies?
Wir sind Christen und wollen das ewige Leben haben, d. h. wir wollen auf
einer neuen, sündlosen Erde leben.
Der „Himmel“ ist also unser erstrebtes
Paradies. Es müsste demnach unser
erstes Anliegen sein, in allen Dingen,
wo es uns möglich ist, dieses Paradies schon heute zu haben. Die Kriterien des Paradieses liegen zu einem
gewissen Grad in unserer Hand: Wir
dürfen uns der Schöpfung erfreuen,
nach Gottes Wochenplan leben – d. h.
sechs Tage Arbeit und dann die Sabbatruhe, wir dürfen eine Beziehung zu
unserem Schöpfer haben, unsere Ehe
glücklich gestalten und vegetarisch
leben wie Adam und Eva. Meine provokative Frage lautet: Wenn wir das
alles nicht erstrebenswert finden, was
wollen wir dann auf der neuen Erde
machen? Auf unser Thema gemünzt:
Wollen wir auf der neuen Erde Mastviehanlagen und Schlachthöfe errichten? Haben wir dann eine sündlose
Ewigkeit, die in der Harmonie mit der
gesamten Schöpfung existiert?
Gott hat nach der Sintflut, als alle Vegetation vernichtet war, reine Tiere zur
Nahrung erlaubt – nur den Juden? Wie
viele Menschen gab es denn? Acht,
von denen alle gemeint waren. Noah
und seine Familie konnten zumindest
unmittelbar nach der Sintflut nicht ausschließlich von Pflanzen leben. Natürlich sehen wir das Alte Testament gern
als „Buch für die Juden“. Diese Sortierung gebrauchen wir gern, wenn es
uns günstig erscheint. Wie viele „Menschensorten“ hat Gott geschaffen?
Eine – und dabei sollte es auch bleiben. Ohne den Sündenfall hätten wir
keine Heidenvölker – alle wären Gottes
Kinder! Wir hätten keine anderen Religionen und niemand würde meinen, der
Schöpfer habe von einer Menschengruppe etwas gewünscht, was er von
der anderen nicht wolle. Wo bliebe da
die Gerechtigkeit? Bei Gott gibt es kein
Ansehen der Person (1. Petrus 1,17).
Geht uns alles Alttestamentliche
nichts an? Die Juden haben doch auf
ihren Messias gewartet – was wollen
wir denn nun mit diesem Jesus?
Das Volk Israel, also ein Volk unter
der Autorität und dem Segen Gottes,
Der Sabbatwächter
sollte nicht nur das Judentum des Alten Testaments sein, sondern die ganze Welt! So war es von der Schöpfung
her beabsichtigt – und das ist heute
noch das Missionsanliegen.
Müssen wir demnach
alle alttestamentlichen
Vorschriften halten?
Wir müssen uns die Mühe machen,
zwischen den bürgerlichen Gesetzen
des Staates der Juden im Alten Testament und den ewig gültigen Gesetzen
zu unterscheiden. Ohne diese Unterscheidung könnten wir z. B. auch die
Zehn Gebote (2. Mose 20, 1-17) als jüdisch ablehnen. Andererseits sind die
Zeremonialgesetze, die auf Jesus hinwiesen, nicht mehr zu halten, da diese
mit dem Leben Jesu auf dieser Erde
erfüllt wurden. Oder z. B. „die Rechte
der hebräischen Sklaven“ – klar, dass
dies uns heute nicht gilt. Doch ohne
Trennung von Zeremonialgesetz und
dem ewigen Gesetz (Zehn Gebote)
landen wir in der Gesetzlosigkeit.
„Lasst uns die Hauptsumme aller
Lehre hören: Fürchte Gott und halte
seine Gebote; denn das gilt für alle
Menschen.“ (Prediger 12,13)
Das war ja auch Thema der Apostelversammlung (Apg. 15), wo es um
Beschneidung und Halten des Zeremonialgesetzes ging. Vers 29 kann
nicht so verstanden werden, dass die
Zehn Gebote nicht gelten. Sicher, es
werden Fleischspeisen erlaubt – das
bestreitet niemand. Jesus selbst versorgte seine Zuhörer mit Fischen. Wir
können aber aus dem Wunsch heraus, in Harmonie mit der Schöpfung
und im Vorgeschmack auf die Ewigkeit zu leben und aus dem Wunsch
nach einer gesunden Lebensweise
den Vegetarismus befürworten.
Die Vision des Petrus
= eine Diätvorschrift?
„Und als er (Petrus) hungrig wurde,
wollte er essen. Während sie ihm aber
etwas zubereiteten, geriet er in Verzückung und sah den Himmel aufgetan
und etwas wie ein großes leinenes
Tuch herabkommen, an vier Zipfeln niedergelassen auf die Erde. Darin waren
allerlei vierfüßige und kriechende Tiere
der Erde und Vögel des Himmels. Und
es geschah eine Stimme zu ihm: Steh
auf, Petrus, schlachte und iss! Petrus
aber sprach: o nein, Herr, denn ich
habe noch nie etwas Verbotenes und
Unreines gegessen.“ (Apg. 10,10-12)
Jahrgang 84, Nr. 6
Diese Bibelstelle der Vision des Petrus wird gern zitiert, wenn es ums Essen geht – doch geht es überhaupt ums
Essen? Es ist gefährlich, Bibelstellen
aus dem Zusammenhang zu reißen –
man kommt zu falschen Ergebnissen.
Petrus selbst wusste nicht sofort, was
das Tuch mit all den Tieren zu bedeuten habe. (Vers 17) Was wollte Gott
dem Petrus zeigen: „Gott hat mir gezeigt, dass ich keinen Menschen meiden oder unrein nennen soll. ...“ (Apg.
10,29.34.35.). In Apg. 11 wird wieder
darauf Bezug genommen. Ernährungsfragen werden hier nicht diskutiert.
Ein Gedanke dazu: In Jesaja 65 wird
ein Volk charakterisiert, das Gott beständig kränkt (Vers 3): Sie „essen
Schweinefleisch und haben Gräuelsuppen in ihren Töpfen“ (Vers 3).
Sollte diese Ernährungsweise Gott
bei manchen Menschen gut finden
und bei anderen nicht? Gott ändert
sich nicht (Jakobus 1,17).
Ist alles Geschaffene
Speise für uns?
„Der Geist aber zeigt deutlich, dass
in den letzten Zeiten einige von dem
Glauben abfallen werden und verführerischen Geistern und teuflischen
Lehren anhängen, verleitet durch
Heuchelei der Lügenredner, die ein
Brandmal in ihrem Gewissen haben.
Sie gebieten, nicht zu heiraten und
Speisen zu meiden, die Gott geschaffen hat, dass sie mit Danksagung
empfangen werden von den Gläubigen und denen, die die Wahrheit erkennen.“ (1. Timotheus 4,1-5)
Hier wird es gern so verstanden,
als ginge es um alles, was wir heute
so als Nahrungsmittel kennen, einschließlich aller Tiere. Doch hat Gott
diese Tiere uns zur Nahrung geschaffen? Das ist einfach nicht so. Also gibt
es einen Unterschied was die meisten Menschen und was die Bibel als
Nahrungsmittel (Speisen) versteht.
Ansonsten wäre es so, dass die Gräuelsuppe aus Jesaja 65,3 plötzlich mit
Dank zu empfangen sei.
Darüber hinaus haben wir heute die
Situation, dass auch im Obst und Gemüse schon viele ungesunde Stoffe
enthalten sind. Wir leben auf einer
Erde, die unter dem Fluch der Sünde
steht. Eigener Garten mit Selbstversorgung ist empfehlenswert, aber nicht
jedem möglich. Was wir tun können,
sollten wir umsetzen. Darüber hinaus
stützen wir uns auf: „es wird geheiligt
durch das Wort Gottes“ (Vers 5).
Sind Vegetarier
schwierige Gäste?
„Wenn euch einer von den Ungläubigen einlädt und ihr wollt hingehen, so
esst alles, was euch vorgesetzt wird,
und forscht nicht nach, damit ihr das
Gewissen nicht beschwert.“ (1. Kor. 10,27)
Der Vers allein könnte missverstanden werden, zumindest der Folgende
muss mitgelesen werden, denn darin
geht es deutlich um unsere Entscheidung zum Essen, wenn wir wissen, was
wir vorgesetzt bekommen. „Wenn aber
jemand zu euch sagen würde: Das ist
Opferfleisch, so esst nicht davon, um
dessentwillen, der es euch gesagt hat,
und damit ihr das Gewissen nicht beschwert.“ (Vers 28). Vers 29 sagt aus,
dass das Gewissen des anderen nicht
über mich urteilen sollte.
Ob dem so ist, entscheiden beide Seiten: der Gastgeber, ob er provokativ
oder entgegenkommend vorgeht, genau so wie der Gast, der sein Anderssein mit arrogantem Anspruch einfordert
oder verständnisvoll und bescheiden
bleibt. Wir dürfen uns in die Lage eines
Gastgebers versetzen, der im Hinblick
auf den Speiseplan in Panik gerät, weil
er nicht weiß, was er auf den Tisch bringen soll oder darf. „Macht euch keine
Umstände!“ und „Darf ich etwas mitbringen?“ sind deshalb die Angebote
der Nächstenliebe von Seiten des Gastes. Andererseits sollte der Gastgeber
auch nicht versuchen, seinen Gast mit
versteckten Fleischeinlagen im wahrsten Sinne „in die Pfanne zu hauen“.
Sterben wir früher,
wenn wir Fleisch essen?
„Nach der Sintflut aßen die Menschen sehr viel Fleisch. Gott sah, dass
die Wege der Menschen böse waren
und sie dazu neigten, sich in stolzer
Anmaßung gegenüber ihrem Schöpfer zu erheben und den Eingebungen
ihres Herzens zu folgen. Gott gestattete dieser langlebigen Menschenrasse, tierische Nahrung zu essen, um
ihr sündhaftes Leben zu verkürzen.
Bald nach der Sintflut begannen die
Menschen schnell an Körpergröße
abzunehmen und erreichten nicht
mehr das hohe Lebensalter wie früher. Spiritual Gifts IV, 120.121; 1864
(Bewusst essen, S. 165)
Ist dies zu hart ausgedrückt? Wie
sollen wir dieses Zitat verstehen?
Möchte Gott, dass wir uns totessen?
Man kann auf Millimeterpapier schön
darstellen, wie alt die ersten Menschen
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wurden – nach der Sintflut geht es rapide bergab. Das ist eine Tatsache. Als
Gründe werden mehrere vermutet:
Zum Einen war durch das Abregnen
des Wasserstoffmantels, der die frühe
Erde umgab, der atmosphärische Druck
halbiert, also die Sauerstoffversorgung
des Organismus geringer. Die Lebensbedingungen müssen also zum Schöpfungszeitpunkt sehr unterschiedlich zu
unseren heutigen gewesen sein.
Unter anderen spielt natürlich auch
die Ernährung eine bedeutende Rolle.
Wir erfahren aus der Bibel, dass
Adam und Eva als unsterbliche Wesen geschaffen wurden, denn erst
durch den Sündenfall kam der Tod.
Dieser hätte sofort vollzogen werden
müssen, doch Gott schenkte dem
Menschen eine gewisse Lebenszeit,
die uns konkret beschrieben wird: 120
Jahre (1. Mose 6,3). Wir wissen, dass
heute kaum jemand so alt wird – wir
leben uns also früher sterbenskrank.
Alle von Gott wunderbar geschaffenen Lebensbereiche, sind heute
durch die sündhafte Entartung gleichzeitig „Sterbensbereiche“ geworden:
Arbeit
F Überarbeitung/Stress,
Ruhe
F Trägheit/Bewegungsmangel,
Nahrung
F Über-/Unterernährung,
natürliche Nahrung
F künstlich veränderte Nahrung,
Pflanzenkost
F Misch-/Fleischkost,
Friede
F Hass/Krieg,
Zufriedenheit
F Neid/Gier/Sucht,
Freude
F Trauer, Sorgen,
sinnvolle Ziele
F Perspektiv- und Hoffnungslosigkeit, Lebensziele ohne Gott …
Wir dürfen es so sehen: Gott
schenkte uns Lebenszeit, die wir sinnvoll, im Einklang mit Gott und nach
unserem Einfluss so gesund wie möglich gestalten dürfen.
Wer allerdings absichtlich sich gesundheitlich schaden möchte, kann das
nicht als biblisches Gebot darstellen, in
der Art: Gott will ja, dass wir sterben.
Die Bibel fordert uns hingegen auf:
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„… preist Gott mit eurem Leibe.“
(1. Korinther 6,20) Sogar das Gebot
der Nächstenliebe schließt den verantwortungsbewussten, liebevollen
Umgang mit der eigenen Person ein:
„Du sollst deinen Nächsten lieben wie
dich selbst“. (Matthäus 19,19)
Wie weit wir von Gottes ursprünglicher Absicht entfernt sind, zeigt folgender Vers: „Keiner hasst doch seinen Körper; im Gegenteil, er nährt
und pflegt ihn. …“ (Epheser 5,29,
Gute Nachricht) Nicht wenige Menschen gehen heute sorglos, gleichgültig und verantwortungslos mit ihrem
Körper um – bis hin zur bewussten
Zerstörung (Fehl- und/oder Mangelernährung Drogen, dauerhafte Überlastung …). Während einige sich einer
Schönheits-OP nach der anderen unterziehen, um angeblich ihren Körper
aufzuwerten, achten andere das Geschenk des Lebens so gering, dass
sie dessen Verlust leichtfertig in Kauf
nehmen. So liegt unser Leben, das
Gott für uns viel besser erdacht hatte,
im Argen (1. Johannes 5,19).
Wir stecken
in Umzugsvorbereitungen!
Wer plant in ein fremdes Land auszuwandern, wird sich mit dessen
Kultur, Lebensweise und Sprache
vertraut machen wollen. Er wird mit
Freude und Eifer alles Wissenswerte
sammeln und sich auch in vielen praktischen Bereichen vorbereiten.
Christen sind in so einer Vorbereitungsphase, denn gerade jetzt werden
unsere neuen Wohnungen vorbereitet:
Jesus sagt uns: „In meines Vaters Haus
sind viele Wohnungen. Wenn´s nicht so
wäre, hätte ich dann zu euch gesagt:
Ich gehe hin, euch die Stätte zu bereiten? Und wenn ich hingehe, euch die
Stätte zu bereiten, will ich wiederkommen und euch zu mir nehmen, damit ihr
seid, wo ich bin.“ (Johannes 14,1.2.)
Wollen wir wirklich in die Wohnung
einziehen, die Jesus für uns bereitet?
Lasst uns schauen, ob uns der Ort
(die neue ewige Erde) und das Umfeld
(eine sündlose Erde) gefallen! Prüft,
ob ihr mit der Hausordnung (Gottes
ewiges Gesetz = die Zehn Gebote)
einverstanden seid! Nur wenn es uns
dort gefällt, wenn all unser Sehnen
sich darum dreht, bei Jesus zu sein,
dann sind wir auch bereit, den Weg
zu gehen und den „Umzugsstress“ in
Kauf zu nehmen. „Trachtet zuerst nach
dem Reich Gottes …“ (Matth. 6,33).
Ein Kennzeichen der neuen Erde
wird sein: die Bewohner sind Vegetarier! Der Küchenplan ist schon einzusehen: „Bäume des Lebens, die tragen zwölfmal Früchte.“ (Offb. 22,2)
Zu Schlachthöfen sei gesagt: „der Tod
wird nicht mehr sein.“ (Offb. 21,4) und
„Nichts Unreines wird hineinkommen
und keiner, der Gräuel tut“ (Offb. 21,27).
Fang schon heute
mit der Ewigkeit an!
Was lesen wir täglich in den Medien? Nöte auf allen Ebenen! „Denn wir
wissen, dass die Schöpfung bis zu
diesem Augenblick mit uns seufzt und
sich ängstet.“ (Römer 8,22). Seit dem
Sündenfall erfahren wir Feindschaft
auf allen Gebieten:
zwischen Mensch und Gott
FGottlosigkeit, Ungehorsam,
zwischen Mensch und Mensch
FKain und Abel, Neid, Hass,
Gewalt, Mord, Krieg …,
zwischen Mensch und Tier
FTierquälerei,
für Menschen gefährliche Tiere,
zwischen Tier und Tier
Feines frisst das andere,
zwischen Mensch und Umwelt
FRaubbau, Umweltzerstörung,
Naturkatastrophen.
Manchmal erscheint es besser, gar
keine Nachrichten mehr zu lesen. Wir
sehnen uns nach einer warmen, sonnigen Südseeinsel, wollen Ruhe und
Frieden genießen und all die Nöte
weit hinter uns lassen. Natürlich funktioniert das höchstens im Urlaub. Und
der Rest des Jahres?
Möge es doch unser Bestreben
sein, dort wo es möglich ist, den
paradiesischen Zustand schon
heute Wirklichkeit werden zu lassen: in unserem kleinen Umfeld,
in unseren Familien, in unserer gesamten Lebensweise samt Ernährung und Verhalten der Schöpfung
gegenüber! Amen.
Ines Müller
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„Kennst Du die Bibel?“
Schulstraße 30, 06618 Naumburg
Der Sabbatwächter
Erfahrung
Erlebnisse
in der Fremde
Eines Tages las ich in einer Zeitschrift einen Artikel über Irland und
war sofort von diesem Land fasziniert.
Die grüne Insel, wie sie auch heißt,
war mir bis dahin nur vom Erdkundeunterricht und den einprägsamen
irischen Segenssprüchen bekannt,
die öfters auf Postkarten zu lesen
sind. Ich schnitt den Bericht aus und
legte ihn auf meinen Schreibtisch. Jeden Tag sahen mich die wunderbaren
Bilder der irischen Landschaft an und
das weckte in mir den Wunsch, irgendwann selber dorthin zu fahren. Dieser
Traum sollte schneller Wirklichkeit
werden, als ich gedacht hatte.
Da ich Lehramt Englisch studiere,
werden an meinem Lehrstuhl immer
wieder Praktika im Ausland angeboten. Eines Tages entdeckte ich, dass
im September 2008 noch Plätze für
ein Praktikum in Irland frei waren.
Mein Herz fing an zu klopfen und ich
erzählte meinen Eltern voller Freude
davon. Nachdem einige Dinge geklärt
wurden, stand es fest: Ich würde mit
fünf anderen Studentinnen dort vier
Wochen lang in einer Grundschule
ein Praktikum absolvieren.
Jahrgang 84, Nr. 6
Ich konnte es kaum glauben, dass ich wirklich diese Reise antreten könnte
und dankte Gott von
ganzem Herzen für diese
Chance!
Der Tag der Abreise
rückte immer näher und
dann war es endlich soweit, dass wir in München
in den Flieger nach Dublin stiegen. Wir kamen
spätabends in der Landeshauptstadt an und waren von dem ganzen Flug
ziemlich müde. Wir mussten am Flughafen noch
einen Bus nehmen, um
das Hotel in der Innenstadt zu erreichen. Ich war mit einem
Koffer und einer großen Reisetasche
bepackt und froh, im Bus das ganze
Gepäck abstellen zu können. Als wir
an der Haltestelle ausstiegen, freute
ich mich schon sehr auf mein Bett.
Doch plötzlich bemerkte ich, dass
irgendetwas fehlte. Da wurde es mir
heiß und kalt: Im Eifer des Gefechts
hatte ich meine Reisetasche im Bus
vergessen! Dieser war aber schon
längst weitergefahren. Wie sollte ich
in dieser riesigen Stadt mein Gepäckstück wieder finden?
Darin befand sich ein Teil meiner
Kleider für vier Wochen und Material
für die Schule! Ich betete inbrünstig
zu Gott, mir in dieser schwierigen Situation zu helfen.
Es war mittlerweile schon fast Mitternacht, als wir im Hotel ankamen,
wo uns der freundliche Hotelbesitzer
an der Rezeption in Empfang nahm.
Nachdem ich ihm von meinem Missgeschick berichtet hatte, versprach
er mir, sich um die Angelegenheit zu
kümmern. Er führte ein paar Telefonate und fuhr mich dann in seinem
Dienstauto zu einem Busbahnhof,
wo die Busse nachts geparkt wurden.
Wir betraten dort ein Gebäude, das
wohl das Fundbüro war, und innerhalb kürzester Zeit bekam ich meine
Reisetasche zurück. Ich bedankte
mich bei dem freundlichen Herrn und
er sagte grinsend zu mir: „In Irland ist
nichts unmöglich!“, doch ich wusste,
dass Gott hier ein Wunder vollbracht
hatte!
Völlig erschöpft, aber mit einem fröhlichen und dankbaren Herzen konnte
ich mich endlich ins Bett fallen lassen!
21
21
So begann mein Leben im „Land der
Segenssprüche“ und ich konnte mir
sicher sein, dass Gott mich auch hier
nicht allein lassen würde.
„Meine Hilfe kommt vom Herrn,
der Himmel und Erde gemacht hat.“
(Psalm 121,2)
Das Wochenende in Dublin verging
wie im Flug und wir verbrachten dort
eine schöne gemeinsame Zeit. Ich hatte auch die Gelegenheit, mit meinen
Kommilitoninnen über meinen Glauben und den Ruhetag zu sprechen, da
ich ja am Samstag nicht an ihren Aktivitäten teilnahm. Sie waren sehr offen
und verständnisvoll mir gegenüber und
nahmen auf mich Rücksicht.
Was den Sabbat anging, so machte ich während meines Aufenthalts
eine interessante Entdeckung. Ich beschäftigte mich etwas mit dem frühen
Christentum in Irland und Schottland
und stieß dabei auf die Keltische Kirche (auch „iroschottische Kirche“ genannt).
Bei meinen Recherchen erfuhr ich,
dass diese frühen Christen auch den
Sabbat als Ruhetag feierten, doch
wurden sie mehr und mehr verdrängt
und verfolgt.
„Irland war in Europa insofern eine
Ausnahme, als es bereits in der Antike christlich wurde, ohne je Teil des
römischen Reichs gewesen zu sein.
Ebenso war es, im Gegensatz zum
übrigen Europa, von der Völkerwanderung nicht betroffen. Diese beiden
Faktoren trugen wesentlich zu der besonderen Ausprägung des keltischen
Christentums bei.“
In seinem Werk „The Church in Scotland“ schreibt James C. Moffat:
„Es scheint in den keltischen Kirchen
der Frühzeit, in Irland sowohl als auch
Schottland, üblich gewesen zu sein,
den Samstag, also den jüdischen
Sabbat, als den Tag einzuhalten, an
dem man von der Arbeit ruhte. Sie
hielten das vierte Gebot buchstäblich
am siebenten Tag der Woche.“
Zurück zu meiner Reise: Am Montag
mussten wir Mädels uns leider trennen, denn jede Studentin war in einer
anderen Schule untergebracht. Also
stieg ich in den Zug und begab mich
auf die Reise in das knapp 250 km
entfernte Cork, wo mich meine Gasteltern abholten. Meine Schule befand
sich in einem kleinen Küstenort namens Clonakilty. Meine Gastfamilie
bestand aus einem jungen Ehepaar
und drei Kindern, die mich mit viel
22
Wärme und Freundlichkeit empfingen. Ihr Haus lag nur fünf Minuten
von meiner Schule entfernt und war
von vielen grünen Wiesen umgeben.
Von meinem Fenster aus hatte ich
einen tollen Blick auf die Küste und
das Meer!
In der Schule schloss ich Schüler
und Lehrer schnell in mein Herz und
fühlte mich dort sehr wohl. Es machte
mir viel Spaß, den Kindern ein wenig
Deutsch beizubringen und ihnen einen Einblick in die deutsche Kultur zu
geben. Dadurch konnte ich auch mein
Englisch verbessern und einige Ideen
und Anregungen für den Schulalltag
sammeln.
Es blieb mir aber noch genug Zeit,
um die umliegende Gegend zu erkunden – entweder allein, mit meiner
Gastfamilie oder mit meinen Kommilitoninnen. Ich versuchte, in diesen
vier Wochen so viel wie möglich von
der Schönheit des Landes „aufzusaugen“: die endlosen grünen Wiesen und Hügel, die einsamen Strände, die Spuren der Kelten, die bunten
Häuser und Türen…
In dieser Zeit dachte ich auch oft
über Gott und mein Leben nach. Innerlich verspürte ich das Bedürfnis
mit ihm zu reden und merkte, wie
meine Beziehung zu ihm wieder inniger wurde. Kurz vor meiner Abreise
nach Irland hatte ich etwas Schmerzliches erlebt und
musste dies noch
verarbeiten. Darum haderte ich oft
mit Gott, aber nun
spürte ich, wie
Gott zu mir sprach
und meine Wunde
heilen wollte.
Die Worte aus 2.
Könige 20 wurden
mir in dieser Zeit
besonders wichtig
und gaben mir viel
Trost: „Ich habe
dein Gebet gehört
und deine Tränen
gesehen“.
Mir
wurde klar, dass
erst wenn ich Gott
alle Bruchstücke
meines Herzens
geben würde, er
mir Heilung schenken könnte. Vielleicht hatte er mir
diese Reise nach
Irland ermöglicht,
damit ich wieder zu mir finden und
ihm näher kommen konnte?!
Es war mir auch ein Anliegen um
Gelegenheiten zu beten, in denen ich
mit meinen Gasteltern ins Gespräch
über Gott kommen könnte, denn ich
hatte bemerkt, dass Kirche und Glaube für sie zur bloßen Tradition geworden waren.
Eines Nachmittags mähte mein
Gastvater draußen den Rasen. Auf
einmal rief er uns alle zu sich in den
Garten und bat uns, ihm beim Suchen
zu helfen. Während der Mäharbeit hatte sich eine kleine Schraube des Rasenmähers gelockert und war im Gras
verschwunden. Aber wie sollten wir
so ein kleines Teilchen wiederfinden?
Es war wie die sprichwörtliche Suche
nach einer Stecknadel im Heuhaufen!
Ich betete leise und dabei kamen mir
die Worte Jesu in den Sinn: „Bittet, so
wird euch gegeben; suchet, so werdet
ihr finden; klopfet an, so wird euch
aufgetan.“ (Lukas 11,9). Wir suchten
ein paar Minuten und auf einmal stieß
der Vater einen Freudenschrei aus.
Er war anscheinend bei seiner Suche
erfolgreich gewesen! Ich freute mich
sehr und sagte zu ihm: „Wissen Sie,
ich habe dafür gebetet, dass wir die
Schraube wieder finden.“ Er schaute
mich etwas verdutzt an und erwiderte
schließlich: „Na, anscheinend hat’s
geholfen!“
Manuela Di Franca
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