ANHANG I ZUSAMMENFASSUNG DER MERKMALE DES ARZNEIMITTELS 1 1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS Cerezyme 200 E pulver zur Herstellung einer Infusionslösung 2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG Jede Flasche Cerezyme enthält einen Sollgehalt von 200 Einheiten* Imiglucerase. Nach dem Auflösen enthält jede Flasche Cerezyme 200 Einheiten Imiglucerase in 5 ml (40 Einheiten pro ml). Die erhaltene Lösung muß weiter verdünnt werden. * Eine Enzymeinheit (E) ist die Menge Enzym, die die Hydrolyse von 1 Mikromol des synthetischen Substrats para-Nitrophenyl-ß-D-Glucopyranosid (pNP-GLc) in einer Minute bei 37°C katalysiert. 3. DARREICHUNGSFORM Pulver zur Herstellung einer Infusionslösung, das mit Wasser für Injektionszwecke aufzulösen und mit 0,9 %iger Natriumchlorid-Infusionslösung weiter zu verdünnen ist. 4. KLINISCHE ANGABEN 4.1 Anwendungsgebiete Cerezyme (Imiglucerase) ist angezeigt zur langfristigen-Enzymsubstitution bei Patienten mit gesicherter Diagnose und klinischer Manifestation der Typ I Gaucher-Krankheit. Die Therapie sollte von einem Arzt überwacht werden, der mit der Behandlung der GaucherKrankheit vertraut ist. Manifestationen der Typ I Gaucher-Krankheit Die Typ I Gaucher-Krankheit ist durch eines oder mehrere der folgenden Symptome gekennzeichnet: • Anämie nach Ausschluß anderer Ursachen, z.B. Eisenmangel • Thrombozytopenie • Knochenerkrankung nach Ausschluß anderer Ursachen, z.B. Vitamin D-Mangel • Hepatomegalie und Splenomegalie 4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung Das Präparat wird nach dem Auflösen mit Wasser für Injektionszwecke und Verdünnung mit 0,9 %iger Natriumchlorid-Infusionslösung intravenös über 1 bis 2 h infundiert (siehe Abschnitt 6.6 "Hinweise für die Handhabung"). Dosierung für Erwachsene, Kinder und ältere Patienten Wegen der Heterogenität und der multi-systemischen Manifestation der Gaucher-Krankheit sollte die Dosis auf der Basis einer gründlichen Untersuchung der klinischen Symptomatik individuell für jeden Patienten bestimmt werden. Wie klinische Studien und die Erfahrung in der Praxis zeigen, haben sich eine Reihe von Dosierungs-Schemata als wirksam gegenüber einigen oder allen Manifestationen der 2 Krankheit erwiesen. Initialdosen von 60 E/kg Körpergewicht alle 2 Wochen haben innerhalb eines Behandlungszeitraums von 6 Monaten zu einer Besserung der hämatologischen Parameter und der Organbefunde geführt, und die Dauertherapie mit dieser Dosierung hat entweder die Knochenerkrankung gebessert oder deren Progression aufgehalten. 3 Es hat sich gezeigt, daß bereits Dosen von nur 2,5 E/kg Körpergewicht dreimal wöchentlich oder 15 E/kg Körpergewicht jede zweite Woche die hämatologischen Parameter und die Organomegalie bessern, jedoch nicht die Knochenparameter. Das übliche und für den Patienten angenehmste Infusionsintervall ist einmal alle zwei Wochen; für dieses Infusionsintervall liegen die meisten Daten vor. Das Ansprechen der Patienten muß regelmäßig überwacht werden. Eine Änderung der Dosis (nach oben oder unten) darf nur nach umfassender Beurteilung des Ansprechens aller klinisch manifesten Krankheitszeichen vorgenommen werden. Wenn das individuelle Ansprechen für alle klinisch relevanten Krankheitszeichen gesichert ist und sich stabilisiert hat, kann die Erhaltungsdosis für die Dauertherapie eingestellt werden. Dabei sollte das Ansprechen und das Wohlbefinden des Patienten auch weiterhin überwacht werden. Die üblichen Untersuchungsintervalle liegen bei 6 bis 12 Monaten. 4.3 Gegenanzeigen Es sind keine Gegenanzeigen für die Anwendung von Cerezyme (Imiglucerase) bekannt (siehe Abschnitt 4.4 "Überempfindlichkeit"). 4.4 Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung Überempfindlichkeit Die bisherigen Daten deuten darauf hin, daß im ersten Jahr der Therapie bei etwa 15 % der behandelten Patienten IgG-Antikörper gegen Cerezyme (Imiglucerase) gebildet werden können. Dabei zeigt sich, daß bei Patienten, die IgG-Antikörper entwickeln, dies meist innerhalb der ersten 6 Behandlungsmonate geschieht und daß die Bildung von Antikörpern gegen Cerezyme nach mehr als 12-monatiger Therapie selten ist. Es wird empfohlen, die Patienten regelmäßig auf IgG-Antikörper zu untersuchen. Patienten mit Antikörpern gegen Cerezyme (Imiglucerase) haben ein höheres Risiko einer Überempfindlichkeitsreaktion (siehe Abschnitt 4.8 "Nebenwirkungen"). Besteht bei einem Patienten der Verdacht auf eine Überempfindlichkeitsreaktion, wird eine zusätzliche Prüfung auf Antikörper gegen Imiglucerase empfohlen. Die weitere Behandlung mit Imiglucerase muß mit Vorsicht durchgeführt werden. Bei den meisten Patienten konnte die Therapie nach einer Verringerung der Infusionsgeschwindigkeit und einer Vorbehandlung mit Antihistaminika und/oder Corticosteroiden erfolgreich fortgesetzt werden. Die Verabreichung von Cerezyme (Imiglucerase) bei Patienten, die Antikörper oder Symptome einer Überempfindlichkeit gegen Ceredase (Alglucerase) entwickelt haben, sollte mit Vorsicht durchgeführt werden. Pulmonale Hypertonie Pulmonale Hypertonie ist eine bekannte Komplikation der Gaucher-Krankheit. Sie kann sowohl bei Patienten, die eine Enzymsubstitutionstherapie erhalten als auch bei Patienten, bei denen keine Enzymsubstitution durchgeführt wird, beobachtet werden. Es konnte bisher kein kausaler Zusammenhang zwischen pulmonaler Hypertonie und einer Enzymsubstitution festgestellt werden. Patienten mit respiratorischen Symptomen sollten auf eine pulmonale Hypertonie hin untersucht werden. 4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen Wechselwirkungen zwischen Cerezyme und anderen Arzneimitteln wurden nicht untersucht. Andere Formen von Wechselwirkungen z.B. mit Nahrungsmitteln sind unwahrscheinlich. 4 4.6 Schwangerschaft und Stillzeit Reproduktionstoxikologische Untersuchungen mit Cerezyme am Tier wurden nicht durchgeführt. Es ist nicht bekannt, ob Cerezyme bei Verabreichung an Schwangere den Fetus schädigen oder ob es die Fortpflanzungsfähigkeit beeinflussen kann. Cerezyme sollte schwangeren Frauen nur gegeben werden, wenn dies unbedingt nötig ist und nachdem eine sorgfältige Nutzen-Risiko-Abwägung für die Mutter und den Fetus durchgeführt wurde. Da nicht bekannt ist, ob dieses Arzneimittel in die Muttermilch übergeht, sollte Cerezyme Stillenden nur mit Vorsicht verabreicht werden. 4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen Cerezyme gilt als sicher und es ist unwahrscheinlich, daß es Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen hat. 4.8 Nebenwirkungen Bei einer geringen Zahl von Patienten wurden durch die Art der Verabreichung bedingte Nebenwirkungen beobachtet: Unangenehmes Gefühl, Jucken, Brennen, Schwellung oder steriler Abszeß an der Injektionsstelle. Anzeichen einer Überempfindlichkeit wurden bei etwa 3 % der Patienten beobachtet. Diese Anzeichen traten während oder kurz nach der Infusion auf; es waren unter anderem Juckreiz, Hautrötungen (Flush), Nesselsucht/Angioödem, Engegefühl in der Brust und Atembeschwerden. Ein Blutdruckabfall in Verbindung mit einer Überempfindlichkeitsreaktion wurde ebenfalls selten beobachtet. Dem Patienten sollte empfohlen werden, bei Auftreten dieser Symptome die Infusion auszusetzen und den Arzt aufzusuchen. Weitere Nebenwirkungen, wie Übelkeit, Erbrechen, Bauchkrämpfe, Durchfall, Ausschläge, Müdigkeit, Kopfschmerzen, Fieber, Schüttelfrost und Schwindel, wurden nur bei wenigen Patienten verzeichnet. 4.9 Überdosierung Symptome einer Überdosierung wurden nicht festgestellt. 5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN 5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften ATC-Klassifizierung für Imiglucerase: A16AB02 (Enzyme-Imiglucerase). Imiglucerase (rekombinante, makrophagengängige, ß-Glucocerebrosidase) katalysiert die Hydrolyse des Glykolipids Glucocerebrosid zu Glucose und Ceramid wie beim normalen Abbau der Membranlipide. Glucocerebrosid stammt überwiegend aus dem hämopoetischen Zellumsatz. Die GaucherKrankheit ist gekennzeichnet durch einen funktionalen Enzymdefekt der ßGlucocerebrosidase und die daraus folgende Anreicherung des Lipids Glucocerebrosid in den 5 Gewebemakrophagen. Die dadurch stark vergrößerten Makrophagen werden als GaucherZellen bezeichnet. Gaucher-Zellen finden sich typischerweise in der Leber, der Milz und im Knochenmark, gelegentlich aber auch in der Lunge, der Niere und im Darm. Sekundäre hämatologische Folgen sind schwere Anämien und Thrombozytopenien zusätzlich zur typischen fortschreitenden Vergrößerung von Leber und Milz. Skelettkomplikationen sind verbreitete und häufig die am stärksten schwächenden und behindernden Manifestationen der GaucherKrankheit. Mögliche Skelettkomplikationen sind: Osteonekrose, Osteopenie mit sekundären Spontanfrakturen, gestörte Knochenneubildung, Osteosklerose und Knochenkrisen. 5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften Bei intravenöser Infusion von vier Dosen Cerezyme (Imiglucerase) über eine Stunde (7,5, 15, 30, 60 E/kg) wurde die Steady-state-Enzymaktivität nach 30 min erreicht. Nach der Infusion nahm die Enzymaktivität im Plasma mit einer Halbwertzeit von 3,6 bis 10,4 min rasch ab. Die Plasma-Clearance lag im Bereich von 9,8 bis 20,3 ml/min/kg (Mittelwert ±SD: 14,5 ± 4,0 ml/min/kg). Das gewichtskorrigierte Verteilungsvolumen lag im Bereich von 0,09 bis 0,15 l/kg (Mittelwert ±SD: 0,12 ± 0,02 l/kg). Diese Variablen scheinen unabhängig von der Dosis und der Infusionsdauer zu sein. Es wurden allerdings nur ein oder zwei Patienten pro Dosis und Infusionsrate untersucht. 5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit Die präklinischen Daten, basierend auf Untersuchungen zur Sicherheitspharmakologie, zur Toxizität nach einmaliger und wiederholter Verabreichung und zur Mutagenität, ergaben keinen Hinweis auf besondere Risiken für den Menschen. 6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN 6.1 Hilfsstoffe Das Pulver enthält folgende Hilfsstoffe: Mannitol, Natriumcitrat, Citronensäure-Monohydrat, Polysorbat 80. 6.2 Inkompatibilitäten Es sind keine Inkompatibilitäten für Cerezyme bekannt. Cerezyme soll nicht gemischt mit anderen Arzneimitteln infundiert werden. 6.3 Dauer der Haltbarkeit Das gefriergetrocknete Pulver hat bei einer Lagerung zwischen 2°C und 8°C eine Haltbarkeit von 24 Monaten. 6.4 Besondere Lagerungshinweise Cerezyme ist bei einer Temperatur zwischen 2°C und 8°C zu lagern (im Kühlschrank). Falls nötig, kann die mit 0,9 %iger Natriumchlorid-Infusionslösung verdünnte Lösung bis zu 24 Stunden bei 2°C bis 8°C, vor Licht geschützt, aufbewahrt werden. Dabei ist eine mikrobielle Kontamination zu vermeiden. 6 6.5 Art und Inhalt des Behältnisses Cerezyme wird in 20 ml Durchstechflaschen aus klarem Glas geliefert. Der Verschluß besteht aus einem silikonisierten Butyl-Stopfen mit Flip-off Sicherheitskappe. Jede Flasche ist nur zum einmaligen Gebrauch bestimmt. Um genügend Volumen für eine genaue Entnahme zur Verfügung zu stellen, enthält jede Flasche ein Mehrvolumen von 0,3 ml. Packungsgrößen: 1 oder 25 Durchstechflaschen pro Karton. 7 6.6 Hinweise für die Handhabung und Entsorgung Das Pulver zur Herstellung einer Infusionslösung muß mit Wasser für Injektionszwecke aufgelöst, mit 0,9 %iger Natriumchlorid-Infusionslösung verdünnt und dann intravenös infundiert werden. Entsprechend der individuellen Dosis wird die benötigte Zahl der Durchstechflaschen aus dem Kühlschrank genommen. Kleinere Dosisanpassungen können gelegentlich erfolgen, wenn das Verwerfen von Teilmengen vermieden werden soll. Die Dosis kann zur nächsten vollen Flasche gerundet werden, solange die monatliche Dosis insgesamt unverändert bleibt. Aseptische Technik anwenden Auflösen Den Inhalt jeder Durchstechflasche mit 5,1 ml Wasser für Injektionszwecke auflösen. Das Wasser nicht zu stark einspritzen, und durch vorsichtiges Mischen eine Schaumbildung vermeiden. Das Lösungsvolumen beträgt 5,3 ml; der pH liegt bei etwa 6,1. Vor der weiteren Verdünnung soll die Lösung in jeder Durchstechflasche visuell auf Fremdpartikel und Verfärbung geprüft werden. Flaschen mit Lösungen, die Fremdpartikel enthalten oder verfärbt sind, dürfen nicht verwendet werden. Nach dem Auflösen das Konzentrat sofort verdünnen und nicht für eine spätere Verwendung aufbewahren. Cerezyme enthält keine Konservierungsmittel. Nicht verbrauchte Lösungen müssen verworfen werden. Verdünnung Nach dem Auflösen enthält die Lösung 40 Einheiten Imiglucerase pro ml. Das Volumen der Lösung erlaubt die genaue Entnahme des Nennvolumens von 5,0 ml (entsprechend 200 Einheiten) aus jeder Durchstechflasche. Aus jeder Flasche 5,0 ml entnehmen und im Infusionsbehältnis vereinigen. Danach die Lösung mit ausreichend 0,9 %iger NatriumchloridInfusionslösung verdünnen, damit ein Gesamtvolumen von 100 bis 200 ml erreicht wird. Die Infusionslösung vorsichtig mischen. Es wird empfohlen, die verdünnte Lösung innerhalb von 3 Stunden zu verabreichen. Die mit 0,9 %iger Natriumchlorid-Infusionslösung verdünnte Lösung bleibt chemisch stabil, wenn sie vor Licht geschützt bei 2°C bis 8°C bis zu 24 Stunden aufbewahrt wird; die mikrobiologische Sicherheit hängt aber von der aseptischen Durchführung des Auflösens und Verdünnens ab. Verabreichung Durch intravenöse Infusion über 1 bis 2 Stunden verabreichen. Als Alternative kann die vorgesehene Dosis Cerezyme mit einer Infusionsgeschwindigkeit von maximal 1 Einheit/kg Körpergewicht/Minute infundiert werden. 7. PHARMAZEUTISCHER UNTERNEHMER Genzyme BV., Gooimeer 3-30, 1411 DC Naarden, Niederlande. 8 8. NUMMERN IM GEMEINSCHAFT ARZNEIMITTELREGISTER DER EUROPÄISCHEN EU/1/97/053/001 EU/1/97/053/002 9. DATUM DER ZULASSUNG/VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG 17. November 1997. 10. STAND DER INFORMATION 9 ANHANG III ETIKETTIERUNG UND PACKUNGSBEILAGE 10 A. ETIKETTIERUNG 11 Äußerer Karton (Packung mit 1 Durchstechflasche) Seite 1 (Rückseite) CEREZYME 200 E PULVER ZUR HERSTELLUNG EINER INFUSIONSLÖSUNG 200 Einheiten Imiglucerase Eine Durchstechflasche enthält 200 E Imiglucerase. Hilfsstoffe: Mannitol, Natriumcitrat, Citronensäure-Monohydrat und Polysorbat 80 Seite 2 EU/1/97/053/001 Pharmazeutischer Unternehmer: Genzyme B.V. Gooimeer 3-30 1411 DC Naarden - NL Seite 3 (Vorderseite) CEREZYME 200 E PULVER ZUR HERSTELLUNG EINER INFUSIONSLÖSUNG 200 Einheiten Imiglucerase 1 Durchstechflasche Zur intravenösen Infusion. Die Verabreichung wird innerhalb von 3 Stunden nach dem Auflösen und der Verdünnung zur Infusion empfohlen. Boden Ch.-B.: Verwendbar bis (Mo/Jahr): Seite 4 Verschreibungspflichtig. Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren. Zur einmaligen Anwendung. Reste nicht gebrauchter Lösung verwerfen. Vor der Anwendung bitte die Gebrauchsinformation lesen. Bei 2°C - 8°C aufbewahren (im Külschrank). 12 Äußerer Karton (Packung mit 25 Durchstechflaschen) Seite 1 (Rückseite) CEREZYME 200 E PULVER ZUR HERSTELLUNG EINER INFUSIONSLÖSUNG 200 Einheiten Imiglucerase Eine Durchstechflasche enthält 200 E Imiglucerase. Hilfsstoffe: Mannitol, Natriumcitrat, Citronensäure-Monohydrat und Polysorbat 80 Seite 2 EU/1/97/053/002 Pharmazeutischer Unternehmer: Genzyme B.V. Gooimeer 3-30 1411 DC Naarden - NL Seite 3 (Vorderseite) CEREZYME 200 E PULVER ZUR HERSTELLUNG EINER INFUSIONSLÖSUNG 200 Einheiten Imiglucerase 25 Durchstechflaschen Zur intravenösen Infusion. Die Verabreichung wird innerhalb von 3 Stunden nach dem Auflösen und der Verdünnung zur Infusion empfohlen. Boden Ch.-B.: Verwendbar bis (Mo/Jahr): Seite 4 Verschreibungspflichtig. Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren. Zur einmaligen Anwendung. Reste nicht gebrauchter Lösung verwerfen. Vor der Anwendung bitte die Gebrauchsinformation lesen. Bei 2°C - 8°C aufbewahren (im Külschrank).. 13 Behältnisetikett CEREZYME 200 E PULVER ZUR HERSTELLUNG EINER INFUSIONSLÖSUNG 200 Einheiten Imiglucerase Bei 2°C - 8°C aufbewahren (im Külschrank). Genzyme B.V. - NL Ch.-B.: Zur intravenösen Infusion Verw.bis (Mo/Jahr): 14 B. PACKUNGSBEILAGE 15 1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS Cerezyme 200 E pulver zur Herstellung einer Infusionslösung Imiglucerase 2. VOLLSTÄNDIGE ZUSAMMENSETZUNG ARZNEILICH WIRKSAME(R) BESTANDTEIL(E) UND HILFSSTOFFE Der arzneilich wirksame Bestandteil in Cerezyme ist Imiglucerase. Jede Flasche enthält 200 Einheiten Imiglucerase. Hilfsstoffe sind: Mannitol, Natriumcitrat, Citronensäure-Monohydrat und Polysorbat 80. 3. DARREICHUNGSFORM UND INHALT Cerezyme ist ein Pulver zur Herstellung einer Infusionslösung. Die erhaltene Lösung muß weiter verdünnt werden. 4. PHARMAKOTHERAPEUTISCHE GRUPPE Imiglucerase ist eine modifizierte Form des menschlichen Enzyms ß-Glucocerebrosidase, die mit der Technik der rekombinanten DNA hergestellt wurde. Imiglucerase wird bei der Gaucherkrankheit angewendet, um die bei dieser Erkrankung verminderte Enzymaktivität der ß-Glucocerebrosidase zu ersetzen. 5. NAME UND ANSCHRIFT DES PHARMAZEUTISCHEN UNTERNEHMERS UND DES HERSTELLERS Pharmazeutischer Unternehmer Genzyme B.V., Gooimeer 3-30, 1411 DC Naarden, Niederlande Für die Chargenfreigabe verantwortlicher Hersteller Genzyme Ltd., 37 Hollands Road, Haverhill, Suffolk CB9 8PU, Großbritannien 6. ANWENDUNGSGEBIETE - WANN SOLL CEREZYME ANGEWANDT WERDEN? Cerezyme soll bei Patienten angewandt werden, bei denen die Typ I Gaucher-Krankheit diagnostiziert wurde und deren Krankheit klinisch manifest ist, d.h. wenn eines oder mehrere der folgenden Zeichen oder Symptome auftreten: Anämie (verringerte Zahl roter Blutkörperchen), Blutungsneigung wegen einer zu geringen Zahl an Blutplättchen (Thrombozyten), Vergrößerung der Milz oder der Leber oder eine Knochenerkrankung. Die Therapie sollte von einem Arzt geleitet werden, der Erfahrung in der Behandlung der Gaucher-Krankheit hat. 16 7. ANGABEN, DIE VOR DER BEACHTET WERDEN MÜSSEN ANWENDUNG DES ARZNEIMITTELS Gegenanzeigen - Wann darf Cerezyme nicht angewandt werden? Es sind keine Gegenanzeigen für die Anwendung von Cerezyme (Imiglucerase) bekannt. Welche Vorsichtsmaßnahmen sind bei der Anwendung von Cerezyme zu beachten? • Überempfindlichkeit (Allergie) Einige Patienten können IgG-Antikörper gegen Cerezyme (Imiglucerase) entwickeln. Diese Patienten haben ein höheres Risiko, auf das Präparat überempfindlich (allergisch) zu reagieren. Patienten, die eine ungewöhnliche Reaktion feststellen, sollten dies ihrem Arzt mitteilen (siehe auch Nebenwirkungen). Die Behandlung von Patienten, die eine Überempfindlichkeit gezeigt haben, muß mit Vorsicht durchgeführt werden. Die meisten Patienten konnten die Therapie nach einer Verringerung der Infusionsgeschwindigkeit und einer Vorbehandlung mit Antihistaminika und/oder Corticosteroiden erfolgreich fortsetzen. • Pulmonale Hypertonie Pulmonale Hypertonie bezeichnet einen erhöhten Druck in den Blutgefäßen der Lunge. Unter Umständen ist die Ursache hierfür bekannt (Herz-, Lungen- oder Lebererkrankungen); in einigen Fällen ist sie jedoch unbekannt. Patienten, die an der Gaucher Krankheit leiden, weisen unter Umständen unabhängig von dem Umstand, ob sie mit Cerezyme behandelt werden oder nicht, einen erhöhten Druck in den Lungenarterien auf. Bislang konnte kein Zusammenhang zwischen pulmonaler Hypertonie und Cerezyme hergestellt werden. Falls bei Ihnen Atembeschwerden auftreten, wenden Sie sich auf jeden Fall an Ihren behandelnden Arzt. • Anwendung während Schwangerschaft und Stillzeit Die Anwendung von Cerezyme während der Schwangerschaft und in der Stillzeit wird nicht empfohlen. Betroffene Frauen sollten mit ihrem behandelnden Arzt darüber sprechen, ob die Therapie fortgesetzt werden soll. • Wechselwirkungen Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln sind nicht bekannt. Wechselwirkungen mit Nahrungsmitteln sind unwahrscheinlich. Cerezyme darf nicht gemischt mit anderen Arzneimitteln infundiert werden. 8. DOSIERUNG ANWENDUNG UND HINWEISE FÜR DIE ORDNUNGSGEMÄSSE Dosierung Die Dosis sollte für jeden Patienten individuell bestimmt werden. Bei der Bestimmung des zweckmäßigsten Dosierungsschemas sollte Ihr Arzt sowohl die Schwere der Erkrankung als auch den Gesichtspunkt der möglichst unkomplizierten Anwendung berücksichtigen. 17 Initialdosen von 60 E/kg Körpergewicht alle 2 Wochen haben zu einer Besserung der Blutparameter und des Leber- und Milzvolumens innerhalb einer Behandlungszeit von 6 Monaten geführt, und die Dauertherapie mit dieser Dosierung hat entweder die Progression der Knochenerkrankung gestoppt oder die Knochenmanifestationen gebessert. Es hat sich gezeigt, daß bereits Dosen von nur 2,5 E/kg Körpergewicht dreimal wöchentlich oder 15 E/kg Körpergewicht jede zweite Woche die Blutparameter und das Leber- und Milzvolumen, aber nicht die Knochenparameter, gebessert haben. 18 Das übliche und angenehmste Infusionsintervall ist einmal alle 2 Wochen; für dieses Infusionsintervall liegen die meisten Daten vor. Ihr Arzt sollte regelmäßig überprüfen, wie Sie auf die Therapie ansprechen. Eine Änderung der Dosis (nach oben oder unten) sollte nur nach umfassender Beurteilung des Ansprechens in bezug auf alle relevanten klinischen Krankheitszeichen vorgenommen werden. Wenn das Ansprechen auf die Therapie für alle klinisch relevanten Krankheitszeichen gesichert ist und sich stabilisiert hat, kann Ihr Arzt die Dosis für eine Dauertherapie einstellen. Dabei wird das Ansprechen auf die Therapie und Ihr Befinden auch weiterhin überwacht werden. Die üblichen Untersuchungsintervalle liegen bei 6 bis 12 Monaten. Hinweise zur Anwendung - Auflösung, Verdünnung und Verabreichung Das Pulver zur Herstellung einer Infusionslösung muß mit Wasser für Injektionszwecke aufgelöst, die erhaltene Lösung mit 0,9 %iger Natriumchlorid-Infusionslösung verdünnt und anschließend intravenös infundiert werden. Entsprechend der individuellen Dosis für den Patienten, wird die benötigte Zahl der Durchstechflaschen aus dem Kühlschrank genommen. Aseptische Technik anwenden • Auflösen Den Inhalt jeder Durchstechflasche mit 5,1 ml Wasser für Injektionszwecke auflösen. Das Wasser nicht zu stark einspritzen und durch vorsichtiges Mischen eine Schaumbildung vermeiden. Das Lösungsvolumen beträgt 5,3 ml; der pH liegt bei etwa 6,1. Vor der weiteren Verdünnung soll die Lösung in jeder Durchstechflasche visuell auf Fremdpartikel und Verfärbung geprüft werden. Flaschen mit Lösungen, die Fremdpartikel enthalten oder verfärbt sind, sollen nicht verwendet werden. Nach dem Auflösen, das Konzentrat sofort verdünnen und nicht für eine spätere Verwendung aufbewahren. Cerezyme enthält keine Konservierungsmittel. Nicht verbrauchte Lösungen müssen verworfen werden. • Verdünnung Nach dem Auflösen enthält die Lösung 40 Einheiten Imiglucerase pro ml. Das Volumen der Lösung erlaubt die genaue Entnahme des Nennvolumens von 5,0 ml (entsprechend 200 Einheiten) aus jeder Durchstechflasche. Aus jeder Durchstechflasche 5,0 ml entnehmen und im Infusionsbehältnis vereinigen. Danach die Lösung mit ausreichend 0,9 %iger Natriumchlorid-Infusionslösung verdünnen, damit ein Gesamtvolumen von 100 bis 200 ml erreicht wird. Die Infusionslösung vorsichtig mischen. Es wird empfohlen, die verdünnte Lösung innerhalb von 3 Stunden zu verabreichen. Die mit 0,9 %iger Natriumchlorid-Infusionslösung verdünnte Lösung bleibt chemisch stabil, wenn sie vor Licht geschützt bei 2°C bis 8°C bis zu 24 Stunden aufbewahrt wird; die mikrobiologische Sicherheit hängt aber von der aseptischen Durchführung des Auflösens und Verdünnens ab. • Verabreichung 19 Durch intravenöse Infusion über 1 bis 2 Stunden verabreichen. Als Alternative kann die vorgesehene Dosis Cerezyme mit einer Infusionsgeschwindigkeit von maximal 1 Einheit/kg Körpergewicht/Minute infundiert werden. 20 9. NEBENWIRKUNGEN - WELCHE NEBENWIRKUNGEN KANN CEREZYME VERURSACHEN? Jegliche Nebenwirkungen, auch solche, die nicht in dieser Packungsbeilage erwähnt sind, sollten dem Arzt oder Apotheker mitgeteilt werden. Wie bei jeder intravenösen Infusion können geringfügige, durch die Art der Verabreichung bedingte Nebenwirkungen auftreten, wie z.B. unangenehmes Gefühl, Jucken, Brennen, Schwellung oder Abszeß an der Injektionsstelle. Anzeichen einer Überempfindlichkeit wurden in wenigen Fällen beobachtet. Diese Anzeichen traten während oder kurz nach der Infusion auf; es waren u.a: Juckreiz, Hautrötungen, Nesselsucht/Angioödem, Engegefühl in der Brust und Atemnot. Ein Blutdruckabfall in Verbindung mit einer Überempfindlichkeitsreaktion wurde ebenfalls nur bei sehr wenigen Patienten beobachtet. Der Patient sollte angewiesen werden, die Infusion auszusetzen und den Arzt aufzusuchen, wenn solche Symptome auftreten. Weitere Nebenwirkungen, wie Übelkeit, Erbrechen, Bauchkrämpfe, Durchfall, Ausschläge, Müdigkeit, Kopfschmerzen, Fieber, Schüttelfrost und Schwindel, wurden nur bei wenigen Patienten verzeichnet. 10. ANGABEN ZUR HALTBARKEIT UND AUFBEWAHRUNG Wie soll Cerezyme aufbewahrt werden? Nach Ablauf des Verfalldatums, das auf dem Flaschenetikett nach der Abkürzung ”Verw.bis:” angegeben ist, darf Cerezyme nicht mehr verwendet werden. Die Durchstechflaschen mit Cerezyme müssen bei 2°C bis 8°C (im Kühlschrank) aufbewahrt werden. 11. DATUM DER LETZTEN ÄNDERUNG 21 12. WEITERERE ANGABEN Wenn Sie weitere Informationen über Cerezyme wünschen, wenden Sie sich bitte an die (lokale) Vertretung des pharmazeutischen Unternehmers. Belgique/België/Luxembourg: N.V. Consultancy Guy Derkinderen S.A. Vijfstraten 17 3140 Keerbergen, Belgique/Belgie tel. +32 16 395065 Nederland: Genzyme B.V. Gooimeer 3-30 1411 DC Naarden, Nederland tel. +31 35 6991200 Danmark: Genzyme B.V. Gooimeer 3-30 1411 DC Naarden, Holland tel. +31 35 6991200 Österreich: Genzyme B.V. Gooimeer 3-30 1411 DC Naarden, Niederlande tel. +31 35 6991200 Deutschland: Genzyme GmbH Röntgenstraße 4 63755 Alzenau, Deutschland tel. +49 6023 97920 fax +49 6023 979230 Portugal: Enzifarma - Diagnostica e Farmacêutica, Lda. Taguspark - Parque de Ciência e Tecnologia Núcleo Central 184 2780 Oeiras, Portugal tel. +351 1 4220100 Ελλάδα: Jasonpharm Co. Ymittou 97 11633 Athens, Ελλάδα tel. +30 1 7517608 Suomi: Genzyme B.V. Gooimeer 3-30 1411 DC Naarden, Alankomaat tel. +31 35 6991200 España: Genzyme S.L. Avda de la Industria, 32 28108 Alcobendas (Madrid), España tel. +34 91 6574431 Sverige: Genzyme B.V. Gooimeer 3-30 1411 DC Naarden, Nederländerna tel. +31 35 6991200 France: Genzyme S.A. ZI des Beaux Soleils 9, Chaussée Jules César Bâtiment 2 BP 225 Osny 95523 Cergy-Pontoise Cedex, France tel. +33 1 34229575 United Kingdom/Ireland: Genzyme Ltd. 37 Hollands Road Haverhill Suffolk CB9 8PU, United Kingdom tel. +44 1440 716407 Italia: Genzyme Srl Via Scaglia Est. 144 41100 Modena, Italia tel. +39 059 349811 22