Metabolic-Screen

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Fach i n formation 1 /2009
Das M e ta bo l i s ch e Syn dr o m
bio vis’
DIAGNOSTIK
Metabolic-Screen-Programm
Das neue Drei-Stufen-Programm
in Diagnostik und Therapie
bei Adipositas und metabolischem Syndrom
mit individuellem Risikoscore für Ihren Patienten
www.biovis.de
Ei n le itu n g
Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen,
Sie wissen es aus Ihrer täglichen Praxis: Übergewicht und Adipositas
sind keine Ausnahme mehr, im Gegenteil! Und mit dem immer weiter steigenden Körpergewicht der Patienten nehmen die Folgeerkrankungen zu – Diabetes,
Arteriosklerose, Gelenkprobleme, Herzinfarkt, Schlaganfall und manch anderes.
Natürlich sagen Sie Ihren Patienten, dass sie abnehmen müssen und Sie unterstützen sie, wo Sie nur können. Doch nur sehr selten sind die gemeinsamen
Bemühungen von Erfolg gekrönt – und damit schwindet bei Ihrem Patienten
statt der Kilos eher die Motivation, etwas für seine Gesundheit zu tun,
denn noch tut ihm ja nichts weh. Statine, Antihypertonika, Beta-Blocker,
Antidiabetika, so nimmt jeder Einzelfall seinen vorhersehbaren Verlauf.
biovis bietet Ihnen und Ihren übergewichtigen Patienten mit seinem neuen
Metabolic-Screen-Programm einen Ausweg aus dieser Situation –
mit gleich mehreren Vorteilen:
Sie bekommen eine Statusbestimmung, wie es um den Gesundheitszu-
stand des Patienten bestellt ist, inklusive einem Risikoscore, der Ihnen
und Ihrem Patienten anschaulich zeigt, wie groß die Wahrscheinlichkeit tatsächlich ist, in den nächsten Jahren an Diabetes zu erkranken
oder kardiovaskuläre Ereignisse zu erleiden.
Sie erhalten eine detaillierte Analyse, wie die individuellen Ursachen
bei Ihrem Patienten und seinem möglicherweise diätresistenten Überge-
wicht aussehen.
Sie und Ihr Patient erhalten knappe und aufschlussreiche Erläuterungen der Laborergebnisse und ausführliche Therapieempfehlungen,
inklusive einer persönlich auf den Patienten zugeschnittenen Ernährungs-
therapie mit vielen praktischen Tipps und alltagstauglichen Rezepten.
So können Sie mit Ihrem Patienten bei den tief sitzenden Ursachen angreifen
und den Erfolg nicht nur auf der Waage, sondern auch sehr eindrucksvoll anhand
eines sinkenden Risikoscores verfolgen.
Mit dieser Broschüre möchten wir unser Metabolic-Screen-Programm genauer
vorstellen und hoffen, Ihnen damit ein wertvolles Instrument für die Gesundheit
Ihrer Patienten und Ihren erfolgreichen Praxisalltag an die Hand zu geben.
Sollten Sie nach der Lektüre noch Fragen haben, freuen wir uns auf Ihren Anruf.
Ihr Burkhard Schütz und das biovis-Team
b iovis Fa ch i n fo r m at i o n 1
Das M etab o lisch e Syn d ro m
I n ha lt
Die Deutschen werden immer dicker
Das metabolische Syndrom Seite 4
Seite 6
Intaktes Proinsulin als Frühmarker
für Insulinresistenz und Diabetes Typ II Intraabdominelle Adipozyten
Seite 7
Seite 8
hsCRP und Homocystein als Marker
für vaskuläre Schäden und Entzündungen Die Ursachen des Übergewichts
• Schilddrüse und Übergewicht • Darmflora und Übergewicht
Seite 9
Seite 10
Seite 10
Seite 11
• Serotoninmangel und Übergewicht Seite 12
• Nitrosativer Stress und Übergewicht Seite 14
• Nahrungsmittel-Unverträglichkeiten
und Übergewicht
Seite 16
Die biovis-Ernährungsempfehlungen
biovis Fa c h i n fo r m at i o n 1
bei Adipositas und metabolischem Syndrom Seite 17
Das Metabolic-Screen-Programm von biovis
Seite 18
Das M etab o lisch e Sy n d ro m
4
Di e De utsc h e n w e r de n i mme r di ck e r
Die Deutschen werden immer dicker
Ein Blick in ein gefülltes Wartezimmer genügt, um es zu sehen: Die
Deutschen werden immer dicker.
Der Anteil an übergewichtigen
Menschen steigt von Jahr zu Jahr
– in Deutschland, Europa und der
Welt. Laut einer Untersuchung der
International Association for the
study of obesity nehmen die Deutschen im Vergleich europäischer
Nationen sogar den Spitzenplatz
ein:
75,4 % der deutschen Männer und
58,9 % der deutschen Frauen
haben einen Body-Mass-Index
(BMI) von 25 und mehr. Sie gelten
also als übergewichtig oder ab einem BMI von 30 als adipös.
BMI =
Gewicht (kg)
Größe 2 (m 2 )
Dass Adipositas ein hohes Risiko für andere Erkrankungen birgt, ist bekannt. Es
überrascht deshalb nicht, wenn man Korrelationen findet zwischen dem Anstieg
der Adipositas und der Prävalenz der sogenannten „Zivilisationserkrankungen“ wie
Diabetes, Herzinfarkt oder Schlaganfall. Die Prävalenz in Deutschland bei Diabetes
Typ II in den letzen sechzig Jahren bestätigt das. Derzeit gibt es in der Bundesrepublik acht Millionen Diabetiker, das sind knapp 10 % der Bevölkerung! Schon 2010
sollen es nach aktuellen Schätzungen zehn Millionen sein – Tendenz immer weiter
steigend.
BMI (Body-Mass-Index) im europäischen Vergleich
Quelle: International Obesity Task Force 2005
Anteil Frauen
BMI > 30
Deutschland
2001
Großbritann.
2003
Ungarn
1992
Österreich
1999
Niederlande
2001
Dänemark
1992
Frankreich
2003
Italien
1999
Anteil Männer
BMI 25 - 29,9
BMI 25 - 29,9
BMI > 30
1985
1992
1985
1991
1985
1982
1997
1994
60%
40%
20%
o%
20%
40%
60%
Doch Diabetes ist ja bei Weitem nicht das einzige Problem. Der gesamte Körper
leidet bei zu viel Fett am Bauch. Bluthochdruck, Herz- oder Hirninfarkte können
die Folgen sein. Ebenso werden Leber, Galle und Pankreas in Mitleidenschaft gezogen. Eine Fettleber oder eine Leberzirrhose, Gallensteine und schwere Pankreatiden können daraus resultieren. Der Atemapparat kann betroffen sein und sich eine
Schlaf-Apnoe und eine Hypoventilation einstellen. Die Gelenke entwickeln Gicht
oder Arthrose und auch die Malignomhäufigkeit steigt bei Übergewicht deutlich
an. Grund genug für jeden Betroffenen also, etwas dagegen zu tun, sollte man
meinen. Doch einem Patient, der meist diverse frustrierende Diät-Misserfolge hinter sich hat, und dem Bewegung aufgrund des steigenden Körpergewichtes immer
schwerer fällt, fehlt nicht selten die Motivation und der notwendige feste Wille,
noch einen Versuch zu starten und endlich wirkungsvoll gegen sein Übergewicht
vorzugehen. Wie gelingt es einem verantwortungsbewussten Therapeuten hier
noch einen durchschlagenden Anreiz zu geben?
b iovis Fa ch i n fo r m at i o n 1
Das M etab o lisch e Sy n d ro m
D i e D euts c h e n we r d e n im m e r d i cke r
Das neue Metabolic-Screen-Programm
vom Institut biovis bietet eine neue Möglichkeit
mit drei Stufen:
1. Stufe:
Diabetes-Prävalenz
in Deutschland
16
M i l l i o n e n
15,0
14
2. Stufe
12
Die Suche nach den tief liegenden Ursachen des Übergewichtes
10,0
10
8
3. Stufe
6,0
6
4
2,0
2
o
Eine Statusbestimmung des aktuellen Gesundheitszustandes des
Patienten mit Untersuchungen von Nüchternblutzucker, Triglyceriden,
Cholesterin gesamt, HDL- und LDL-Cholesterin, Harnsäure, GOT, GPT,
GGT, AP, Lipase, Amylase, Harnstoff und Kreatinin und eine Bestimmung und anschauliche Darstellung des individuellen Risikoscores
des Patienten für Folgeerkrankungen (Diabetes Typ II und kardiovaskuläre Ereignisse) mit folgenden Untersuchungen: intaktes Proinsulin,
hsCRP und Homocystein. Mit diesem Risikoscore kann die Wirksamkeit
einer Therapie langfristig beobachtet werden.
2,5
3,2
4,0
0,5
1950
1960
1970
1980
biovis Fa ch i n fo r m at i o n 1
1990
2000
2010
2020
Auf den Einzelfall des Patienten zugeschnittene und verständlich
kommentierte Therapievorschläge, inklusive umfassender Hinweise
zur Ernährungstherapie mit praktischen Tipps und individuell
angepassten Rezepten. Damit Therapeut und Patient Erfolge erleben
und Gesundheit zurückerobern können.
Das M etab o lisch e Syn d ro m
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6
Das metabo lisc h e Syn dr o m
Das metabolische Syndrom
Viele Patienten mit Übergewicht weisen ein metabolischen Syndrom auf, das
wirksam und ursächlich behandelt werden kann. Schätzungsweise 20 Millionen
Patienten mit einem metabolischen Syndrom soll es in Deutschland geben.
Kriterien eines metabolischen Syndroms
Bauchumfang (Männer > 94 cm, Frauen > 80 cm)
Besteht eine zentrale Adipositas (erhöhter Bauchumfang) und sind zwei
der folgenden Kriterien erfüllt, liegt ein metabolisches Syndrom vor.
• Blutdruckwerte systolisch >130 mmHg und / oder diastolisch 85 mmHg
• Triglyceride >150 mg/dl
• geringes HDL-Cholesterin Männer < 40 mg/dl, Frauen <50 mg/dl
• Nüchternblutzucker > 100 mg/dl
Patienten mit einem metabolischen Syndrom tragen ein erhöhtes Risiko an einem
Diabetes Typ II, einem Herzinfarkt oder einem Schlaganfall zu erkranken und ihre
Lebensqualität und -erwartung damit deutlich zu verringern. Wie hoch die individuelle Krankheitswahrscheinlichkeit bei solchen Patienten genau ist, das hängt
von der Ausprägung der individuellen Umstände und Risikofaktoren ab. Möglicherweise besteht eine genetische Prädisposition, da Verwandte schon betroffen
waren. Wichtig sind auch andere Faktoren, wie Übergewicht, steigendes Lebensalter und Bewegungsmangel oder eine ungesunde Ernährung mit einer hohen glykämischen Last (kohlenhydratreiche Mahlzeiten, die nach ihrer Aufnahme einen
schnellen Blutzuckeranstieg bewirken).
Doch es gibt nicht nur das Risiko, dass Patienten mit einem metabolischen Syndrom irgendwann zuckerkrank werden. Sie entwickeln aufgrund ihrer veränderten Stoffwechselsituation bereits frühzeitig Folgeschäden, die bei der späteren
Entdeckung des manifesten Diabetes oft nicht mehr therapierbar sind. Die Konsequenz daraus kann nur sein: Das metabolische Syndrom muss frühestmöglich
erkannt und behandelt werden, nur dann bleibt die Gesundheit des Patienten erhalten.
Das metabolische Syndrom ist oft – neben anderen Faktoren – durch einen gestörten Kohlenhydratstoffwechsel gekennzeichnet. Dieser äußert sich in einer
Insulinresistenz . Es kommt daher zu einer verringerten Aufnahme von Glucose in
die Zellen und damit zu einem Glucoseanstieg im Blut. Der Nüchternblutzucker
steigt an.
Als erste Gegenmaßnahme sollte dem Patienten für seine Ernährung eine Reduzierung seiner Kohlenhydrat-Zufuhr empfohlen werden. Dies ist der Kernpunkt
einer präventiven Therapie. Jedoch sollte diese Umstellung von weiteren Maßnahmen flankiert sein.
biovis Fa ch i n fo r m at i o n 1
Das M etab o lisch e Syn d ro m
I nta k t es P r o i ns u l i n a ls Fr ü h ma r ke r . . .
Intaktes Proinsulin als Frühmarker
für Insulinresistenz und Diabetes Typ II
Ein manifester Diabetes Typ II zeichnet sich durch zwei Hauptmerkmale aus, die
gleichzeitig auftreten. Eine Insulinresistenz und eine Sekretionsstörung. Erstere
bezeichnet das immer geringer werdende Ansprechen der Muskel-, Leber- und
Fettzellen auf Insulin. Die Beta-Zellen des Pankreas versuchen dies durch eine vermehrte Insulinabgabe zu kompensieren. Das geschieht so lange, bis es zum Versagen der Beta-Zellen kommt.
Insulin entsteht aus Proinsulin, das in den Vesikeln der Beta-Zellen in Insulin und
C-Peptid aufgespalten wird. Bei anhaltender Insulinresistenz und Krankheitsprogression wird nicht nur die Insulinmenge erhöht, sondern auch mehr und mehr
ungespaltenes Proinsulin in das Blut abgegeben. Dann spricht man von einer Sekretionsstörung. Finden sich also erhöhte Spiegel von intaktem Proinsulin im Blut,
deutet das immer auf eine Sekretionsstörung und eine ausgeprägte Insulinresistenz hin. Das bedeutet, dass der Patient entweder an einem Diabetes Typ II leidet
oder in den nächsten Jahren ein derartiges Krankheitsbild entwickeln wird. Bei gesunden Menschen zeigen sich niemals erhöhte Proinsulin-Spiegel. Proinsulin im
Blut eignet sich daher ausgezeichnet als Anzeichen eines drohenden Diabetes.
Diagnostik des intaken Proinsulins
Material: Serum, morgendliche Nüchternblut-Abnahme. Da das intakte
Proinsulin nur ein bis zwei Tage bei Raumtemperatur im Material stabil
bleibt, ist eine Einsendung vor dem Wochenende nicht möglich.
Erhöhte Werte
- weisen eine Sekretionsstörung der Beta-Zellen nach,
- sind ein indirekter Marker für Insulinresistenz,
- zeigen ein erhöhtes Herz-Kreislauf-Erkrankungsrisiko an.
Hat ein adipöser Patient einen erhöhten Proinsulinspiegel, dann ist
davon auszugehen, dass er in den nächsten Jahren einen Diabetes Typ II
entwickeln wird.
Insulin-Kristall
biovis Fa ch i n fo r m at i o n 1
Proinsulin führt zu einer deutlich geringeren Blutzuckersenkung als Insulin, fördert aber maßgeblich die Adipogenese, also den Aufbau von Fettgewebe. Proinsulin verstärkt somit das Grundproblem des Übergewichts und kann allen Diätanstrengungen entgegenstehen.
Das M etab o lisch e Syn d ro m
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Intraabd o mi n e l l e Adi p ozyte n
Intraabdominelle Adipozyten
Entgegen der früheren Annahme, dass Fettzellen reine Energiespeicher für den
Körper seien, weiß man heute, dass Adipozyten ausgeprägte endokrine oder parakrine Aktivität besitzen. Besonders wichtig ist dabei das Bauchfettgewebe mit
seinen intraabdominellen Adipozyten (IAA). Denn diese produzieren Hormone
und Mediatorsubstanzen, die einen massiven Einfluss auf den Stoffwechsel, das
Immunsystem – insbesondere die Entzündungsreaktionen – und den Blutdruck
haben. Alle negativen Folgen der Adipositas sind über diese sekretorischen Fähigkeiten der IAAs zu erklären.
IAAs bilden IL-6 (Interleukin 6) und TNF-a (Tumor-Nekrose-Faktor-a)
Beide Biomoleküle führen als inflammatorische Mediatoren zu vaskulären Entzündungsreaktionen, wodurch Arteriosklerose und kardiovaskuläre Ereignisse
begünstigt werden. Darüber hinaus führen sie zu einer Verstärkung der Insulinresistenz.
IAAs bilden wenig Adiponektin
Freie Fettsäuren
Leptin
Komplementfaktoren
IL 6
TNF-a
Resistin
Adiponektin
PAI-1
Angiotensinogen
Angiotensin II
Prostaglandine
Sexualhormone
Glucocorticoide
Sekretionsprodukte von Adipozyten
Adiponektin ist als ein Gegenspieler von IL-6 und TNF-a anzusehen. Es wirkt antiinflammatorisch und anti-atherogen, da es Gefäßumbauprozesse und die Bildung
von Schaumzellen reduziert. Gleichzeitig hebt Adiponektin die Insulinsensibilität
an, wirkt also einer Insulinresistenz entgegen und damit anti-diabetisch. Da die
Adiponektin-Produktion von IAAs vermindert ist, kommen all diese Wirkungen
beim Übergewichtigen nicht zum Tragen.
IAAs bilden Angiotensin II und Angiotensinogen
Das aktive Peptidhormon Angiotensin II und sein Vorläufermolekül führen zu einer Blutdruckerhöhung. Diese wiederum lässt das Risiko einer vaskulären Schädigung und damit einer Arteriosklerose ansteigen.
IAAs bilden Prostaglandine
Diese Gewebshormone erhöhen als weitere inflammatorische und pro-thrombische Mediatoren das Risiko für vaskuläre Erkrankungen zusätzlich.
IAAs bilden Sexualhormone (v. a. Östrogen) und Glucocorticoide
Diese Hormone – ganz besonders das Östrogen – steigern die Insulinresistenz
und begünstigen damit die Proinsulinsekretion.
IAAs bilden PAI-1 (Plasminogen-Aktivator-Inhibitor-1)
PAL-1 hemmt die Fibrinolyse, was zu einem Anstieg des Thrombose- und EmbolieRisikos bei Übergewichtigen führt.
IAAs bilden Komplementfaktoren
Diese Anteile des Immunsystems fördern das inflammatorische Geschehen im
Körper und erhöhen so die Risiken für vaskuläre Erkrankungen.
IAAs bilden freie Fettsäuren
Freie Fettsäuren werden von Adipozyten vermehrt gebildet und ins Blut abgegeben. Sie werden in der Leber zu Lipoproteinen, zum Beispiel zu LDL-Cholesterin,
verstoffwechselt und erhöhen auf diese Weise das Risiko für Arteriosklerose.
biovis Fa ch i n fo r m at i o n 1
Das M etab o lisch e Syn d ro m
h s C P R u n d Ho m o c yst e i n a ls Ma r ke r . . .
hs CRP und Homocystein als Marker
für vaskuläre Schäden und Entzündungen
Schäden am Gefäßendothel und eine erhöhte Entzündungsneigung sind zwei der
Hauptursachen für ein steigendes Arterioskleroserisiko und dessen Folgen. Die
von den IAAs gebildeten Entzündungsmediatoren fördern dieses Geschehen. Besonders IL-6 regt die Bildung des Akute-Phase-Proteins CRP (C-reaktives Protein)
in der Leber an. Seit einigen Jahren ist bekannt, dass es eine lineare Korrelation
zwischen einem steigenden hsCRP und dem Risiko für kardiovaskuläre Ereignisse gibt. Das hsCRP kann daher als Marker für das kardiovaskuläre Risiko genutzt
werden. Jedoch reicht dieser Entzündungsparameter allein für eine realistische
Abschätzung des Risikos nicht aus. hsCRP kann auch aufgrund anderer entzündlicher Vorgänge im Körper erhöht sein. Zur Beurteilung des kardiovaskulären Risikos auf der Basis von hsCRP-Werten müssen daher vorhandene Infektionen oder
andere Ursachen von Entzündungen ausgeschlossen werden.
Diagnostik des hsCRPs (high sensitiv C-reactive protein)
Material: Serum
Das hsCRP bleibt etwa fünf Tage bei Raumtemperatur im Untersuchungsmaterial stabil.
Erhöhte Werte von hsCRP spiegeln die Entzündungs- und Arteriosklerose-Aktivität in den Gefässwänden wider. Das kardiovaskuläre Risiko
steigt linear mit Höhe des hsCRP an.
0 – 1 mg/l = niedriges kardiovaskuläres Risiko
1 – 3 mg/l = mittleres kardiovaskuläres Risiko, die Wahrscheinlichkeit für
KV-Ereignisse in den nächsten zehn Jahren liegt bei 6 – 20 %
3 – 10 mg/l = hohes kardiovaskuläres Risiko, Wahrscheinlichkeit s.o.:> 20 %
Ein weiterer wichtiger Laborparameter zur Beurteilung des kardiovaskulären Risikos ist das Homocystein. Hierbei handelt es sich um eine Aminosäure, die im
Stoffwechsel zwar physiologisch ist, jedoch aufgrund einer ungenügenden Versorgung mit Folsäure und Vitamin B12, zu wenig Bewegung, hohem Nikotin-,
Kaffee- oder Alkoholgenuss oder der Einnahme bestimmter Medikamente in zu
hohen Konzentrationen vorliegen kann. Dann raut Homocystein die Gefäßwände
von innen an und gibt damit den „Startschuss“ für eine entzündliche Reaktion
und im Folgenden einer fortschreitenden Arteriosklerose.
Diagnostik des Homocysteins
Material: NaF Vollblut
Erhöhte Werte des Homocysteins spiegeln eine gesteigerte Schädigungsrate des Gefässendothels wider und zeigen damit ein zunehmendes Arteriosklerose-Risiko. Das kardiovaskuläre Risiko steigt dementsprechend
mit der Höhe des Homocysteinwertes an.
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Das M etab o lisch e Syn d ro m
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Di e Ursac h e n d e s Übe rg e w i chts
Die Ursachen des Übergewichts
Familiäre Disposition
Erkrankungen
(Genetische Faktoren)
Geburtsgewicht
Fehlernährung
Bewegungsmangel
Alter
Endokrinologie
(Hypothyreose, M.Cushing)
Medikamente
(z.B. einige Depressiva, Antibiotika,
b-Blocker, Glukocorticoide)
Sonstige Faktoren
(Immobilität, Nikotinverzicht,
Schwangerschaft)
Ursachen des Übergewichts
Übergewicht kann also eine wichtige Ursache für viele massive Erkrankungen
sein. Übergewichtige Patienten versuchen daher – wie auch aus ästhetischen
Gründen – ihre Kilos zu bekämpfen. Nur leider viel zu oft ohne einen durchschlagenden und anhaltenden Erfolg. Die Gründe für diese Erfolglosigkeit sind nicht so
augenscheinlich wie jene für ein Übergewicht selbst. Denn es kann eine Erkrankung der Schilddrüse vorliegen, die für den Patienten nicht erkennbar ist, jedoch
das Übergewicht unterstützt. Oder eine unausgewogene Darmflora versorgt den
Patienten „unsichtbar“ mit zusätzlichen Kalorien. Ein Serotoninmangel kann Appetit und Hungergefühl des Patienten derart steigern, dass seine Willenskraft für
eine Diät nicht mehr ausreicht. Oder eine Schädigung der Mitochondrien durch
nitrosativen Stress erschwert die Energieversorgung auf der Zellebene und erzeugt ein anhaltendes Hungergefühl. Auch Unverträglichkeiten von Lebensmitteln können nach heutigem Wissensstand einen Einfluss auf die Entstehung von
Übergewicht haben.
All diese Faktoren sollten abgeklärt werden, damit die eventuell vorliegenden
stoffwechselbedingten Blockaden beseitigt und ein vermeintlich diätresistentes
Übergewicht erfolgreich verringert werden kann.
Fragen, die abgeklärt werden sollten, wenn Diäten erfolglos bleiben:
1. Bestehen Schilddrüsenerkrankungen?
2. Wie ist die Darmflora beschaffen?
3. Besteht ein Serotoninmangel?
4. Liegt nitrosativer Stress vor?
5. Gibt es Nahrungsmittel-Unverträglichkeiten?
Schilddrüse und Übergewicht
Eine Hypothyreose kann zu einer diätresistenten Gewichtszunahme führen. Eine
Schilddrüsenunterfunktion geht häufig auch einher mit weiteren Symptomen,
zum Beispiel Obstipation, Müdigkeit, geringe Belastbarkeit oder depressive Verstimmungen. Den wichtigsten Hinweis liefert aber die Labordiagnostik. Eine TSHBestimmung – und bei erhöhtem TSH-Wert die Bestimmung von fT3 und fT4 –
bringt schnell Klarheit.
Diagnostik des TSH, fT3, fT4
Material: Serum
(Achtung! TSH-Werte von 2,5 µU/ml können bereits auf eine latente
Hypothyreose hinweisen)
TSH-Werte ausserhalb der Norm bedeuten eine Fehlfunktion der Schilddrüse oder der Regelkreise, die diese betreffen. Bei einer Hypothyreose ist
TSH erhöht. Dann sollte über die Untersuchung des freien Thyroxin (fT4)
und des freien Triiodthyronin (fT3) abgeklärt werden, ob eine Therapie mit
Thyroxin indiziert ist.
biovis Fa c h i n fo r m at i o n 1
Das M etab o lisch e Sy n d ro m
D i e U r sac h e n d es Ü b e rgewichts
Liegt eine Hypothyreose vor, ist meist eine Substitution mit Schilddrüsenhormonen nötig. Weiterhin ist eine Anpassung der Ernährung vorzunehmen (genaue
Angaben enthalten die biovis-Unterlagen bei entsprechenden Befunden).
In der Regel ist der durch eine Hypothyreose bedingte Anstieg des Körpergewichtes nicht übermäßig groß. Es kommt so gut wie nicht vor, dass Adipositas ausschließlich durch eine Schilddrüsenerkrankung hervorgerufen wird. Meist spielen
noch andere Faktoren eine Rolle (siehe unten).
Darmflora und Übergewicht
Die Darmflora hat eine große Bedeutung für die Gesundheit des Menschen. Ist
die Darmflora gesund, bildet sie einen effektiven Schutz vor Infektionen. Mit der
Nahrung aufgenommene pathogene Erreger finden dann keinen Zugang zu den
Schleimhautrezeptoren. Sie können sich nicht vermehren und somit keine Infektionen hervorrufen. Die Darmflora stimuliert auch das Schleimhautimmunsystem und sorgt damit nicht unwesentlich für eine funktionierende Körperabwehr.
Nicht zuletzt hängt auch eine ausreichende Versorgung mit Vitaminen (Vitamin
K, Pantothensäure und Folsäure) von einer weitgehend intakten Darmflora ab.
Eine umfassende Analyse der Darmflora war bisher problematisch, da nur 20 bis
30 % der Bakterien des menschlichen Darmes kultiviert werden konnten.
Zusammensetzung der menschlichen Stuhlflora
Anaerobe
Florabestandteile
Bacteroidesarten Bifidobakterien Eubakterien Veillonellen Darmoberfläche, REM-Aufnahme
b iovis Fa ch i n fo r m at i o n 1
Aerobe oder fakultativ aerobe
Florabestandteile
65 %
32 %
3 %
unter 1 %
Escherichia coli
Enterokokken
Laktobazillen
Enterobakteriazeen
45 %
45 %
9 %
1 %
Mit neuen, molekulargenetischen Methoden (16sRNA-Technik) ist es nun möglich
geworden, auch Aussagen über die restlichen 70 bis 80 % der Darmbakterien zu
treffen. Und genau das weist sowohl in der Diagnostik als auch in der Therapie von
Übergewicht und Adipositas neue Wege. Denn die 16sRNA-Methode zeigt, dass
im Darm des Menschen vor allem zwei große Bakteriengruppen vorherrschen: die
Bacteroidetes und die Firmicutes. Das Verhältnis dieser beiden Gruppen zueinander steht in Korrelation zum Körpergewicht eines Menschen. Bei Schlanken ist das
Verhältnis Firmicutes zu Bacteroidetes etwa 4 : 1, bei Übergewichtigen etwa 8 : 1.
Und es gibt noch weitere Unterschiede zwischen dem Darm der Schlanken und
der Übergewichtigen: Der Stuhl von ersteren zeigt einen höheren Restenergiegehalt und weniger Abbauprodukte von langkettigen Kohlenhydraten. Diese Beobachtung lässt sich zuerst einmal auf die einfache Formel bringen: Es gibt sie
tatsächlich, die guten und die schlechten Kostverwerter! Nach einer genaueren
Analyse zeigt sich auch, warum dies so ist: Die Firmicutes sind der Schlüssel, denn
verschiedene Vertreter dieser Bakteriengruppe können langkettige Kohlenhydrate abbauen, zum Beispiel unverdauliche Ballaststoffe. Sie zerlegen sie eigentlich
für sich selbst, um an Nahrung heranzukommen. Gleichzeitig stellen sie jedoch
ihrem Wirt, dem Menschen, die dabei entstehenden kurzkettigen Kohlenhydrate oder Fettsäuren als zusätzliche Nahrung zur Verfügung. Und dieser nimmt sie
auch auf, wie der geringere Energiegehalt im Stuhl der Adipösen zeigt.
Im Tiermodell konnte errechnet werden, dass allein durch eine unterschiedliche
Das M etab o lisch e Syn d ro m
11
12
Di e Ursac h e n d e s Übe rg e w i chts
Besiedelung des Darms jene Tiere mit einem größeren Firmicuten-Anteil in ihrer
Darmflora eine um 8 bis 10 % höhere Energiemenge aus der aufgenommenen
Nahrung resorbieren. Übertragen auf den Menschen bedeutet das bei einer Tagesaufnahme von 2.300 Kcal zusätzlich ca. 200 Kcal, die sich langfristig natürlich
im Körpergewicht niederschlagen.
Als einziges Labor in Europa bietet biovis eine Bestimmung von Firmicutes und
Bacteroidetes aus Stuhlproben an. Damit wird eine neue Therapiemöglichkeit
gewonnen, die diese Ursache des Übergewichts gezielt beseitigen hilft: Dem Patienten können spezielle Ballaststoffe und Probiotika zur Steigerung des Bacteroidetes-Anteils gegeben werden. Auch über eine spezielle Ernährungstherapie lässt
sich die Darmflora nachhaltig verändern. So ist es möglich, die Ratio dieser beiden
Bakteriengruppen derart zu beeinflussen, dass eine kalorienreduzierte Diät eher
zum Erfolg führen kann.
„Barcode“ (genetisches Bandenmuster )
diverser Darmbakterien
Nachweis von Firmicuten und Bacteroidetes im Stuhl
Material: Stuhl
Als Ergebnis der molekularbiologischen 16sRNA-Technik entsteht ein
„Barcode“ (links). Aus diesem wird von biovis die Ratio verschiedener Bakteriengruppen berechnet. Der „Barcode“ ist für jeden Patienten spezifisch,
das heisst, die Bakterienflora des Menschen ist individuell. Sie verändert
sich durch eine entsprechende Therapie nur quantitativ (Striche im Code
werden breiter oder schmaler), in der Regel aber nicht qualitativ.
160
Serotoninmangel und Übergewicht
140
120
ng/ml
100
80
60
40
20
o
Kontrollen
Adipositas
Ess-Störungen
Depression
Ängstlichkeit
Schlafstörungen
Migräne
n = 300
Serotoninmangel
als Ursache des Übergewichts
biovis Fa c h i n fo r m at i o n 1
Auch ein Serotoninmangel kommt als Ursache von Übergewicht und Adipositas in
Betracht. Dieser Neurotransmitter wird im zentralen Nervensystem, in der Darmschleimhaut, in der Leber und in der Milz gebildet. Ausgangsstoff ist die Aminosäure Tryptophan, die über den Zwischenschritt des 5-Hydroxy-Tryptophans zu
Serotonin wird. Für diese Umwandlung sind als Cofaktoren Vitamin B6 und Magnesium notwendig.
Die Aufgaben des Serotonins im menschlichen Organismus sind vielfältig. So
wirkt es zentral stimmungsaufhellend, entspannend, angstlösend, antidepressiv
und schlafregulierend. Seine Antagonisten im zentralen Nervensystem sind Dopamin und Noradrenalin.
Auf das Essverhalten bezogen bewirkt ein hoher Serotoninspiegel eine Appetitreduktion, das Sättigungsgefühl wird verstärkt. Bei einem Serotoninmangel hingegen fühlt sich der Patient hungrig, nicht selten kommt es zu regelrechten Heißhunger- und Fressattacken. Auch andere Ess-Störungen und Krankheiten sind
häufig mit einem Serotoninmangel verbunden.
Das M etab o lisch e Sy n d ro m
D i e U r sac h e n d es Ü b e rgewichts
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Eine Untersuchung an 294 Patienten ergab, dass auch adipöse Patienten in diese
Kategorie fallen – mit einem deutlich erniedrigten Serotoninspiegel von 63,5 ng/
ml gegenüber 155 ng/ml bei Gesunden. Als eine Ursache für den Serotoninmangel bei Adipösen können wiederum deren erhöhte Entzündungsmediator-Werte
(IL-6; IFN-g, TNF-a) wirken. Denn diese aktivieren das Enzym IDO (Indolamin-2,3Dioxigenase), das das im Körper vorliegende Tryptophan verstärkt zu dem Abbauprodukt Kynurenin verstoffwechselt und damit dessen Umsetzung zu Serotonin
bremst.
Bloodspot-Test
Die Instabilität des Serotonins in Blutproben war immer ein grosses Problem in der Diagnostik eines Serotoninmangels. biovis bietet nun einen
neuen Test an, der die Stabilität des Untersuchungsmaterials über einen
Zeitraum von sechs Monaten sicherstellt: der Bloodspot-Test.
Nur ein grosser Tropfen Blut wird für diesen Test benötigt. Dieser kann
zum Beispiel aus dem Finger oder auch aus der Vene gewonnen werden.
Wird ein Mangel an Serotonin festgestellt, muss die Therapie von mehreren Seiten ansetzen. Neben einer Substitution von Tryptophan und Cofaktoren oder von
5-Hydroxy-Thryptophan (5-HTP) muss auch gegen die Entzündungsreaktionen
vorgegangen werden. Nicht zuletzt sollte über die Ernährung darauf geachtet
werden, dass die aufgenommene Tryptophanmenge hoch genug und eine ausreichende Zufuhr der Cofaktoren Vitamin B6 und Magnesium sichergestellt ist. In
den ausführlichen Befundunterlagen von biovis sind die entsprechenden Therapie- und Ernährungshinweise detailliert aufgeführt.
Diagnostik des Serotonins
Material: Kapillarblut oder venöses Blut („Bloodspot“)
Serotonin bleibt bei dieser Methode etwa ein halbes Jahr bei Raumtemperatur im Untersuchungsmaterial stabil.
Erniedrigte Werte können eine Ursache für Übergewicht darstellen.
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Das M etab o lisch e Syn d ro m
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Di e Ursac h e n d e s Übe rg e w i chts
Nitrosativer Stress und Übergewicht
Nitrosativer Stress, also eine übermäßige Belastung des Körpers mit Stickstoffmonoxid (NO), kann auch eine Ursache für ein zu hohes Körpergewicht sein. Denn
er bewirkt eine mangelhafte Energieversorgung der Zellen. Als Folge leidet der
Patient unter ständigem Hunger.
Ursachen für nitrosativen Stress
• Umweltgifte z.B. Lösungsmittel, Pestizide, Schwermetalle und nitrat-
reiche Nahrungsmittel
• Medikamente z.B. Langzeitnitrate, Antihypertonika, Cholesterinsynthese-
hemmer, Antidiabetika, mitochondrienschädigende Antibiotika, usw.
• chronischer Stress
• HWS-Traumen
Beim Gesunden erzeugen die Mitochondrien in den Zellen die Energie. In ihnen
läuft größtenteils die Oxidation von Kohlenhydraten und Fettsäuren (über Pyruvat) zu Kohlendioxid und Wasser ab. Dabei wird in der Atmungskette über die oxidative Phosphorylierung Energie in Form von Adenosintriphosphat (ATP) gewonnen. Benötigt ein Organ oder Gewebe viel Energie, wie zum Beispiel das Herz, das
Gehirn oder auch die Muskulatur, dann enthalten die Zellen dort besonders viele
Mitochondrien. Werden diese durch nitrosativen Stress geschädigt, dann finden
sich hier besonders schnell deutliche Symptome, zum Beispiel Konzentrationsschwäche oder eine auffallend schnelle Ermüdbarkeit der Muskulatur mit sehr
langen Erholungspausen. Ausdauerleistungen jeglicher Art sind für Betroffene
kaum noch möglich.
Ein Grund für die Zerstörungskraft des NO ist seine hohe Affinität zu Eisen. An der
Atmungskette in den Mitochondrien sind gleich zwei eisenhaltige Enzymkomplexe beteiligt. Diese werden bei einer NO-Belastung gehemmt und die innere
Atmung der Zellen erschwert. Die ATP-Synthese kann nicht normal ablaufen, die
Zellen und ihr Organ oder Gewebe leiden unter Energiemangel.
Auch im Zitronensäurezyklus kommt ein eisenhaltiges Enzym vor, die Aconitase,
die die Umwandlung von Zitronensäure in Isozitronensäure katalysiert. Die Blockade dieses Enzyms durch NO bewirkt einen verminderten Ablauf des Stoffwechselzyklus und führt zu einer mangelhaften Bereitstellung von NADH. Ein weiteres
Minus im Energiehaushalt des Patienten.
biovis Fa c h i n fo r m at i o n 1
Das M etab o lisch e Sy n d ro m
D i e U r sac h e n d es Ü b e rgewichts
Und damit nicht genug, denn die Ansammlung von Zwischenprodukten bei der
Kohlenhydrat-Verstoffwechselung bewirkt einen Substratstau, der sogar die ersten Schritte der Energieerzeugung mit NADH-Gewinnung bremst (Glykolyse und
Pyruvatdecarboxylierung). Je mehr Kohlenhydrate als Nahrungsquelle aufgenommen werden, desto größer wird die Blockade – und der Hunger des Patienten.
Ein weiteres wichtiges Enzym ist vom NO-Stress betroffen, die eisenhaltige hepatische 7-a-Hydroxylase, das Enzym, das die Umwandlung von Cholesterin in
Gallensäuren katalysiert. Die Folge der Blockade dieses Enzyms ist bei vielen adipösen Patienten zu beobachten, denn die meisten von ihnen haben einen hohen
und diätresistenten Cholesterinspiegel.
Zusätzlich hat NO eine höhere Affinität zu Superoxidradikalen als das schützende
Enzym Superoxiddismutase. NO verbindet sich mit Superoxidradikalen zu Peroxinitrit (ONOO*). Dieses hochtoxische Molekül schädigt innerhalb der Mitochondrien und im Zellinneren viele Strukturen. Nicht zuletzt wird vom Peroxinitrit die
DNA der Mitochondrien angegriffen und bei mangelhaftem Ausgleich irreversibel zerstört. Die Folge ist eine immer weiter rückläufige Energieversorgung in den
betroffenen Geweben. Nitrosativer Stress kann durch die Bestimmung des Nitrotyrosins nachgewiesen werden. Diese nitrosylierte Aminosäure entsteht durch
Anlagerung des Peroxinitrit-Radikals an Tyrosin.
Diagnostik des Nitrotyrosins
Material: EDTA-Blut (Stabilität bei Raumtemperatur einen Tag)
Erhöhte Werte des Nitrotyrosins weisen einen erhöhten nitrosativen
Stress nach, den es zu bekämpfen gilt. Bei etwa 20 % der Adipösen liegt
Nitrotyrosin erhöht vor.
Mitochondrien, REM-Aufnahme
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Die Therapie bei einer Belastung mit nitrosativem Stress ist komplex. Natürlich
steht am Anfang das Ausschalten aller möglicher Quellen (siehe oben). In den
Befundunterlagen, die zusammen mit den Untersuchungsergebnissen versendet
werden, sind detaillierte Therapie- und Ernährungshinweise enthalten.
Das M etab o lisch e Syn d ro m
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Di e Ursac h e n d e s Übe rg e w i chts
Nahrungsmittel-Unverträglichkeiten und Übergewicht
Migräne / Kopfschmerz 26 Chronische Müdigkeit 26 Infektanfälligkeit 13 Konzentrationsstörungen ADS / Hyperaktivität Gelenkbeschwerden Hypertonie Prämenstruelles Syndrom Ergebnisse der Praxisstudie des Institutes biovis
biovis Fa c h i n fo r m at i o n 1
Das M etab o lisch e Sy n d ro m
12 10 9 6 3 29 80,6 %
20 76,9 %
21 80,8 %
11 10 8 7 4 2 %- Anteil der Verbesserung
36 Anzahl der Betroffenen
Adipositas mit Verbesserung nach Elimination
Nahrungsmittel-Unverträglichkeiten und Übergewicht
Anzahl der Betroffenen
In einer Praxisstudie der biovis
wurden 147 Patienten untersucht,
die unter verschiedenen Symptomen oder Beschwerdebildern
litten. 36 davon zeigten eine Adipositas. Während einer Eliminationsdiät über drei Monate kam es
bei 29 der 36 Adipösen, also bei
80,6 % der Betroffenen, zu einer
deutlichen Reduktion ihres Körpergewichtes. Auch bei vielen anderen Beschwerden konnten signifikante Verbesserungen durch eine
Elimination von unverträglichen
Nahrungsmitteln erzielt werden
Wie bereits geschildert, entwickeln Übergewichtige und Adipöse systemische
Entzündungsaktivitäten, da Fettzellen proinflammatorische Zytokine (IL-6 und
TNF-a) bilden und diese wiederum in der Leber die Produktion von Entzündungsproteinen anregen. Bestehen beim Patienten zusätzlich noch Unverträglichkeiten
gegenüber bestimmten Nahrungsmitteln, so können diese das Entzündungsgeschehen weiter unterhalten oder gar forcieren. Werden solche Unverträglichkeiten diagnostiziert und die entsprechenden Lebensmittel vom Patienten gemieden, kann sich das positiv auf das Entzündungsgeschehen auswirken.
Meist ist es nur eine Gruppe von wenigen Lebensmitteln, die bei den Patienten
mit Unverträglichkeitsreaktionen zu klinisch relevanten Symptomen führen. Oft
handelt es sich um die Nahrungsmittel, die besonders häufig gegessen werden,
wie glutenhaltige Getreide, Milch, Eier oder Nüsse. Diese und andere bei übergewichtigen Patienten häufig reagierenden Nahrungsmittel werden im Metabolic
Screen-Programm der biovis als IgG4-Antikörpertiter erfasst.
84,6
83,3 %
80,0 %
77,8 %
66,6 %
66,6 %
D i e b i ov i s Er nä h r u ngs em p f e h lu n g
Diagnostik von Nahrungsmittel-Unverträglichkeiten
Material: Serum
Erhöhte Werte von spezifischen IgG- oder IgG4-Antikörpern gegen bestimmte Nahrungsmittel zeigen eine Unverträglichkeit an. Diese Nahrungsmittel sollten vom Patienten gemieden werden. Genauere Therapie- und Ernährungshinweise enthalten die biovis-Erläuterungen bei
entsprechenden Befunden.
Die biovis-Ernährungsempfehlungen
bei Adipositas und metabolischem Syndrom
Die biovis-Ernährungsempfehlungen im Metabolic-Screen-Programm bestehen
aus einer allgemeingültigen Grundlage und den speziell auf den Patienten, seinen Stoffwechsel und seine individuellen Unverträglichkeiten zugeschnittenen
Hinweisen bei der Nahrungsmittelwahl. Die Grundlage stellt eine kohlenhydratreduzierte Kostform dar. Sie belastet den Blutzucker nur minimal, da sie ihren
Schwerpunkt bei Lebensmitteln setzt, die eine niedrige Energiedichte (hoher
Wasseranteil) haben und die nach dem Verzehr einer Normalportion nur einen
geringen Blutzuckeranstieg verursachen (niedrige glykämische Last von GL< 10).
Die biovis-Ernährungspyramide enthält vorwiegend Lebensmittel mit einer GL
< 10. In Stufe 1 sind jene Lebensmittel gezeigt, die den Hauptanteil der Ernährung darstellen und mehrmals täglich gegessen werden sollten. Aus Stufe 2 können die Patienten täglich als Zugabe einzelne Lebensmittel auswählen, jene aus
Stufe 3 (GL ≤10) sollten selten und nur in kleinen Mengen verzehrt werden und
Lebensmittel der Stufe 4 (GL > 10) dürfen nur ausnahmsweise, zum Beispiel bei
besonderen Gelegenheiten, aufgenommen werden. Ein Kalorienzählen ist nicht
erforderlich. Diese Ernährungsform weicht von den derzeitigen Empfehlungen
der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) ab. Ihr Erfolg – vor allem bei Adipösen und Patienten mit metabolischem Syndrom – wurde jedoch in vielen Untersuchungen bestätigt.
Darüber hinaus resultiert für einige Patienten aus den Metabolic-Screen-Ergebnissen, dass bestimmte Lebensmittel nicht gegessen werden dürfen, so zum Beispiel jodhaltiger Fisch bei einer Hyperthyreose oder Innereien von Tieren und Hülsenfrüchte bei Gicht.
Diese wesentlichen Ergänzungen sind in den persönlichen biovis-Befundunterlagen aufgeführt, die Therapeut und Patient erhalten. Darauf abgestimmte Rezepte
für den Patientenalltag runden das Programm ab.
b iovis Fa ch i n fo r m at i o n 1
Das M etab o lisch e Syn d ro m
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Das Metabo lic -Scr e e n -P r o g r amm
Das Metabolic-Screen-Programm von biovis
Mit dem Kompaktpaket des Metabolic-Screen-Programmes können folgende Fragen
geklärt werden:
•
•
•
•
Liegt ein metabolisches Syndrom vor?
Liegen bereits Folgeerkrankungen von Leber, Galle, Pankreas, Gelenken und/oder Nieren vor?
Wie hoch ist das individuelle Risiko des Patienten, in den nächsten Jahren einen Diabetes Typ II oder kardiovaskuläre Erkrankungen zu entwickeln?
Liegen ursächlich relevante Faktoren vor für ein metabolisches Syndrom oder die Adipositas?
Wir bieten innerhalb unseres
Metabolic-Screen-Programmes
1. kurze und prägnante Befundinterpretationen
mit auf Anamnese und Laborwerten basierenden,
ausführlichen Therapieempfehlungen.
2. eine Statusbestimmung des Gesundheitszustandes
des Patienten.
3. einen individuellen Risikoscore (grafisch aufbereitet),
der die Wahrscheinlichkeit darstellt, mit der der Patient
in den nächsten Jahren einen Diabetes Typ II und kardiovaskuläre Erkrankungen entwickeln wird.
4. umfangreiche und allgemein verständliche Befunderklärungen zur Weitergabe an den Patienten.
5. auf den betreffenden Patienten exakt zugeschnittene
Ernährungshinweise zur Weitergabe an den Patienten.
Diese werden von biovis auf der Basis einer kohlenhydratreduzierten Kost mit vielen praktischen Tipps
und Rezepten für den Alltag unter Berücksichtigung
aller untersuchten Parameter und ursächlichen Faktoren
erstellt.
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Das M etab o lisch e Sy n d ro m
Das Meta b o l ic -S c r e e n- P r o gram m
Die Metabolic-Screen-Ernährungspyramide –
Gesund essen und dabei schlank bleiben
Nudeln
Kartoffeln
Limonade
Süssigkeiten
Weißmehlprodukte
Nur
ausnahmsweise
Vollkornprodukte
(glutenfrei/glutenhaltig)
Selten
Hülsenfrüchte, Milch, Geflügel,
Fleisch, Fisch, Ei
Täglich
Gemüse, Obst,
Salat, Nüsse, Kräuter, Gewürze
ungehärtete Pflanzenfette-und ölen
Mehrmals täglich
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bio vis’
DIAGNOSTIK
biovis Diagnostik GmbH
Konrad-Adenauer-Straße 17
55218 Ingelheim
Standort Limburg:
Justus-Staudt-Straße 2
65555 Limburg
Tel.: +49/6431/21248-0
Fax: +49/6431/21248-66
[email protected]
biovis Fa c h i n fo r m at i o n 1
Das M etab o lisch e Sy n d ro m
www.biovis.de
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