Piezoelemente für eine Vielzahl sensorischer

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SUCCESS STORY – Piezoelemente für eine Vielzahl sensorischer Anwendungen
-- Frank Möller --
Piezoelemente für eine Vielzahl sensorischer Anwendungen
Von der Füllstandsmessung bis zur Adaptronik
PI Ceramic GmbH, Lindenstraße, D-07589 Lederhose
Tel. +49 36604 882-0, Fax +49 36604 882-4109,E-Mail [email protected]
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-- Frank Möller --
Der Piezoeffekt
Piezoelektrische Materialien können bei Krafteinwirkung eine
elektrische Spannung erzeugen (Piezoeffekt) oder unter dem
Einfluss eines elektrischen Feldes ihre Abmessungen
verändern (inverser Piezoeffekt). Sie wandeln mechanische in
elektrische Energie um und umgekehrt, man spricht hier auch
von Transducern. Während sich der inverse Piezoeffekt für
aktorische Anwendungen nutzen lässt, bietet sich der direkte
Piezoeffekt oder auch die Kombination beider Effekte für die
Realisierung von Sensoren an.
Der Piezoeffekt beruht dabei ausschließlich auf
Verschiebungen
innerhalb
des
Kristallgitters
des
piezoelektrischen Elements. Er ist daher keiner mechanischen
Reibung und keinem Verschleiß im klassischen Sinne
unterworfen und ist hochsensibel. Bereits kleinste
Deformationen erzeugen unmittelbar eine messbare
Ladungsverschiebung und umgekehrt bewirkt eine kleine
elektrische Spannung bei einem Aktor eine sofortige
Auslenkung. Damit erschließen sich eine Vielzahl potentieller
Anwendungen, angefangen von Ultraschall-, Kraft- bzw.
Beschleunigungssensoren
bis
hin
zu
komplexen
adaptronischen Systemen.
Das Erzeugen und Detektieren von Ultraschall ist eine
klassische Piezo-Anwendung, denn beim Anlegen einer
Wechselspannung beginnt das Piezoelement zu schwingen.
Die kurzen Ansprechzeiten und die daraus resultierende hohe
Dynamik ermöglichen hohe Schwingungsfrequenzen von bis
zu 20 MHz. Als Ultraschall bezeichnet man Schall mit
Frequenzen oberhalb des menschlichen Hörfrequenzbereichs,
also ab etwa 16 kHz.
Industrie, Medizintechnik und Forschung nutzen diesen
Frequenzbereich in vielerlei Hinsicht. Das Spektrum reicht von
Abstandsbestimmung und Objekterkennung, Füllstand- oder
Durchflussmessungen
über
hochauflösende
Materialprüfungen bis hin zur medizinischen Diagnostik und
Therapie. Piezokeramiken lassen sich praktisch in beliebigen
Formen preisgünstig fertigen und bieten so für die
unterschiedlichen
Anwendungen
maßgeschneiderte
Lösungen.
Flexibel bei Frequenz und Bauform
Die Piezoelemente von PI Ceramic eignen sich für eine
Vielzahl von Ultraschallanwendungen. Diese lassen sich grob
klassifizieren in zumeist sensorische Anwendungen für
Frequenzen bis 20 MHz und Leistungs-Ultraschall, bei dem die
Energiedichten höher sind.
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Abb. 1
Bei Piezoelementen sind unterschiedliche Varianten realisierbar,
die die Anpassung an die jeweilige Anwendung ermöglichen: z. B.
Rohre, Scheiben, Bieger, Scherelemente oder Translatoren
Bei letzteren verrichten die Piezoelemente dann beachtliche
mechanische Arbeit, sie zertrümmern z. B. Nierensteine oder
entfernen Zahnstein, liefern die mechanische Energie für
Reinigungsbäder aber auch für industrielles Schweißen oder
Bonden. Die typischen Frequenzen des Leistungs-Ultraschalls
liegen dabei zwischen 20 und 3000 kHz.
Bei Piezokomponenten sind neben der auf die jeweilige
Applikation bezogene Materialauswahl, unterschiedliche
geometrische Varianten und Resonanzfrequenzen realisierbar
(Abb. 1), Bauelemente wie Dickenschwinger in Scheiben- bzw.
Plattenform,
Piezo-Ringscheiben,
Piezorohre
und
Scherelemente mit Standardabmessungen können auf Basis
vorrätiger Halbzeuge sehr kurzfristig geliefert werden.
Über die Standardabmessungen hinausgehende Geometrien
sind auf Anfrage ebenfalls erhältlich. Außerdem sorgt
PI Ceramic für die Integration in das endgültige Produkt. Dazu
gehören sowohl die elektrische Kontaktierung der Elemente
nach Kundenvorgaben als auch die Montage in bereitgestellte
Bauelemente, das Verkleben oder der Verguss der Ultraschallwandler. Für Durchfluss-, Füllstand- und Kraft- oder
Beschleunigungsmessung
werden
kundenspezifische
Sensorkomponenten hergestellt, die sich einfach in die
jeweilige Applikation integrieren lassen.
Füllstands- und Niveaumessung
Die Anwendungsgebiete piezoelektrischer Bauelemente in
der Industrie-Sensorik sind breit gefächert: Die UltraschallLaufzeitmessung beispielsweise nutzt sowohl den direkten als
auch den inversen Piezoeffekt. Ein typischer Anwendungsfall
ist die Messung von Füllständen (Abb. 2). Der Piezowandler ist
außerhalb des zu detektierenden Mediums platziert und
arbeitet als Sender und Empfänger.
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Luftblasen detektieren und
Durchfluss messen
Bei der Überwachung von Dosier- und Abfüllanlagen ist es
häufig nötig, einen ungestörten Fluss ohne Luft- oder
Gaseinschlüsse sicherzustellen. Dies gelingt mit Hilfe so
genannter Ultraschall-Blasendetektoren. In diesen Sensoren
dienen Piezoelemente zu Erzeugung und zum Empfang von
Ultraschallwellen. Die Sensoren werden außen an flexiblen
Schläuchen angebracht und arbeiten ohne Kontakt zum
transportierten Medium; sie beeinträchtigen daher weder die
Durchflussmenge noch ist die Gefahr einer Kontamination
gegeben und eine kontinuierliche Qualitätsüberwachung wird
sichergestellt.
Abb. 2
Ein typischer Anwendungsfall für die Laufzeitmessung ist die
Messung von Füllständen
Er sendet einen Ultraschallimpuls aus, der vom Füllmedium
reflektiert wird. Die benötigte Laufzeit ist ein Maß für den
zurückgelegten Weg im leeren Behälterteil. Damit sind
berührungslose Messungen möglich, bei denen über eine
Abstandsmessung der Füllstand von Flüssigkeiten aber auch
von Feststoffen, z. B. in Silos, gemessen werden kann. Die
Auflösung bzw. Genauigkeit hängen davon ab, wie gut der
Ultraschallimpuls von der jeweiligen Oberfläche reflektiert
wird.
In so genannten Tauchschwingern oder Stimmgabelsensoren
(Abb. 3) lassen sich Piezoelemente als Niveauschalter
einsetzen. Sie werden dann in verschiedenen Behälterhöhen
platziert. Die Piezowandler regt eine Stimmgabel in ihrer
Eigenfrequenz an. Bei Kontakt mit dem Medium verschiebt
sich die Resonanzfrequenz, was elektronisch ausgewertet
wird. Diese Methode ist sehr zuverlässig und völlig
unabhängig von der Art des Füllmediums.
Ähnliche Vorteile ergeben sich bei der Durchflussmessung. Sie
basiert auf der Laufzeitdifferenz bei wechselseitigem Senden
und Empfangen von Ultraschallimpulsen in und gegen die
Strömungsrichtung (Abb. 4).
Abb. 4
Die Durchflussmessung basiert auf dem wechselseitigen Senden
und Empfangen von Ultraschallimpulsen in und gegen die
Strömungsrichtung
Dabei werden zwei Piezowandler, die sowohl als Sender als
auch als Empfänger arbeiten, in einer Schallstrecke schräg zur
Strömungsrichtung angeordnet. Arbeitet man nach dem
Prinzip des Doppler-Effekts, wird die Phasen- bzw.
Frequenzverschiebung der von den Flüssigkeitspartikeln
gestreuten bzw. reflektierten Ultraschallwellen ausgewertet.
Die Frequenzverschiebung zwischen abgestrahlter und am
gleichen
Piezowandler
empfangener,
reflektierter
Wellenfront ist proportional zur Strömungsgeschwindigkeit.
Auf
ähnliche
Weise
lassen
sich
viele
andere
Aufgabenstellungen effektiv lösen, z. B. Objekterkennungen
oder hochauflösende Materialprüfungen.
Abb. 3
Beispiel für eine Stimmgabel zur Füllstandsmessung
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Beschleunigungssensoren und
Kraftaufnehmer
Nicht immer ist bei sensorischen Anwendungen von
Piezoelementen Ultraschall im Spiel. Ein typisches Beispiel
hierfür sind piezoelektrische Beschleunigungssensoren. Ihr
Kernstück ist eine Piezo-Komponente, die mit einer
seismischen Masse verbunden ist. Wird das Gesamtsystem
beschleunigt, verstärkt diese träge Masse die mechanische
Deformation der Piezoscheibe und erhöht so die messbare
Spannung.
Solche Sensoren erfassen Beschleunigungen in einem breiten
Frequenz- und Dynamikbereich bei nahezu linearem
Verhalten über den gesamten Messbereich. Sie eignen sich
zur Messung dynamischer Zug-, Druck- und Scherkräfte. Sie
können sehr steif ausgelegt werden und auch
hochdynamische Kräfte messen. Typisch ist außerdem die
sehr hohe Auflösung.
Ein weiteres aktuelles Beispiel sind adaptronische
Systemlösungen, bei der DuraAct-Wandler sowohl als Sensor
als auch als Aktor eingesetzt werden. Mit solchen Systemen
lassen sich störende Schwingungen messen und gleichzeitig
kompensieren. Anders herum werden beim Structural Health
Monitoring Schwingungen erzeugt und ihre Fortpflanzung in
Materialstrukturen gemessen. Bei einem veränderten
Schwingungsbild sind Fehler in der Struktur erkennbar, noch
bevor Risse entstehen, z. B. in Maschinenteilen, Brücken,
Tragflächen etc.
Grundlage der kompakten Wandler ist eine piezokeramische
Folie, die zur elektrischen Kontaktierung beidseitig mit einem
leitfähigen Material bedeckt wird. Anschließend wird dieser
Aufbau in einem biegsamen (duktilen) Polymerverbundstoff
eingebettet. Dadurch erreicht man gleich dreierlei: Die
Piezokeramik wird elektrisch isoliert, mechanisch vorgespannt
und der an sich spröde Werkstoff wird so robust, dass er
sogar auf gekrümmten Oberflächen mit Biegeradien bis zu
20 mm aufgebracht werden kann (Abb. 6).
Kombidisziplin Adaptronik
Eine spezielle Art der sensorischen Anwendung ist auch das
Energy Harvesting. Mit dem DuraAct-Flächenwandler (Abb. 5)
beispielsweise ist ein sehr vielseitig einsetzbares
piezoelektrisches Element auf dem Markt, das sich sowohl im
industriellen Bereich als auch in Forschung- und Entwicklung
ein breites Anwendungsfeld erschließen wird. Ein spezielles
Herstellungsverfahren macht die Keramik extrem biegsam,
wodurch sie auf bewegte Strukturen angebracht werden
kann, deformiert wird und so Ladungsverschiebungen
erzeugt, die als elektrische Energie genutzt werden können.
Abb. 5
Sensor, Aktor oder beides: piezoelektrische Multitalente
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Abb. 6
Biegeradien bis 20 mm lassen sich ohne Weiteres realisieren
Man klebt die Wandler dazu einfach auf dem entsprechenden
Substrat auf oder integriert sie direkt in den
Verbundwerkstoff
des
Substrats.
Kundenspezifische
Geometrien des Flächenwandlers lassen sich bei diesem
Aufbau ebenso realisieren wie perfekt auf den jeweils
benötigten Biegeradius abgestimmte Form und Dicke der
Keramik. Das Gleiche gilt für die Beschaffenheit der Keramik
(in Abhängigkeit von der Einsatztemperatur) sowie die
Gestaltung der elektrischen Anschlüsse. Einmal mehr
beweisen damit piezoelektrische Elemente ihre Vielseitigkeit,
die ihnen zunehmend weitere Einsatzbereiche in der Sensorik
erschließen wird.
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Autor
Dipl.-Physiker Frank Möller, Vertrieb bei PI Ceramic
Über PI Ceramic
PI Ceramic gilt als weltweit führendes Unternehmen auf dem
Gebiet aktorischer und sensorischer Piezoprodukte. Große
Erfahrung
im
komplexen
Entwicklungsund
Herstellungsprozess funktionskeramischer Bauelemente
verbunden
mit
modernster
Produktionsausstattung
gewährleisten hohe Qualität, Flexibilität und Liefertreue.
Prototypen
und
Kleinserien
kundenspezifischer
Piezobaugruppen
stehen
bereits
nach
kurzen
Bearbeitungszeiten zur Verfügung. PI Ceramic besitzt darüber
hinaus die Kapazitäten für die Herstellung mittlerer und
großer Serien in automatisierten Linien. PI Ceramic ist ein
Tochterunternehmen der Physik Instrumente (PI) GmbH & Co.
KG und hat seinen Sitz in Lederhose, Thüringen.
PI Ceramic GmbH in Lederhose, Thüringen
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