Jahresbericht 2014 donum vitae HSK

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Jahresbericht 2014
donum vitae HSK
REGIONALVERBAND
PADERBORN
Schwangerschaftskonfliktberatung
Beratung rund um Schwangerschaft,
Geburt und Eltern sein
Verhütungsberatung
Beratung im Zusammenhang mit
pränataler Diagnostik
Beratung für Paare mit Kinderwunsch
Sexualpädagogische Präventionsarbeit
EHRENAMTLICHER
VORSTAND:
1. VORSITZENDE:
M. FROHN
2. VORSITZENDE:
S. SCHÜNEMANN
A. CRAMER
BEISITZER:
M. MICHEL
H. ARENHÖVEL
B. LIPSKI-SPENGLER
J. KORTENBUSCH
VERWALTUNG
REGIONALVERBAND:
ANJA SCHAEFER
2014 - wieder einmal ein Jahr der Veränderungen
Im März 2014 erfolgte der lang ersehnte Umzug der Mescheder Beratungsstelle ins nahe
gelegene Kolpinghaus. Durch die erweiterten Räumlichkeiten, welche gut angenommen werden,
ist es nun möglich auch Gruppenveranstaltungen - bspw. im Rahmen der Präventionsarbeit- anbieten zu können.
Nachdem unsere langjährige Verwaltungskraft, Karin Schridde-Rahmel, in Meschede aus
gesundheitlichen Gründen Ende August aus dem Dienst ausschied, begann Frau Kramer ihren
Dienst in der Beratungsstelle. Des weiteren schied Afro Kotthoff zum 01.08. aus der Präventionsarbeit aus und Sarah Scholz trat zum 15.10. ihre Nachfolge an.
Seit Ende Oktober 2014 bieten wir im 14tägigen Rhythmus im Medizinischen Versorgungszentrum (MVZ) Bad Fredeburg eine Sprechstunde an. Beim Tag der offenen Tür im MVZ am
25.10.2014 wurde die Beratungsarbeit interessierten Besuchern vor Ort vorgestellt.
Unser Team von donum vitae v.l.n.r.
Elke Ewers
(Beratung Arnsberg-Hüsten, Sundern)
Michaela Fahnenstich
(Beratung Meschede, Schmallenberg,
Bad Fredeburg)
Claudia Swiercz
(Verwaltung)
Marita Krefeld
(Beratung Meschede, Olsberg, Winterberg)
SPENDENKONTO:
IBAN
DE 62 4726 0121 8873
7372 00
VOLKSBANK
PADERBORN-HÖXTERDETMOLD EG
EHRENAMTLICHES
FACHTEAM:
K. PEUS
(FACHANWÄLTIN FÜR
FAMILIENRECHT)
DR. MED. D. NÖLKE
(GYNÄKOLOGIN)
DIPL.PSYCH. R.
BERNARD-NEUROTH
(PSYCHOTHERAPEUTIN)
Beratungsstellen
Kolpingstr. 2
59872 Meschede
Tel.: 0291-9086960
Fax.: 0291-9086961
E-Mail: [email protected]
Drostenfeld 5
59759 Arnsberg
Tel.: 02932-896941
Fax: 02932-896942
E-Mail: [email protected]
Öffnungszeiten:
Mo.: 12.00 - 14.00 Uhr
Di., Mi., Fr.: 8.30-11.30 Uhr
Di.: 13.00.-15.00 Uhr
Do.: 16.00-19.30 Uhr
Öffnungszeiten:
Mo., Di., Do., Fr.: 8.30-12.00 Uhr
Mi.: 14.30-18.30 Uhr
www.donumvitae-hsk.de
Außensprechstunden
in:
Winterberg
Olsberg
Schmallenberg
Bad Fredeburg
Sundern
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Statistik Allgemein
§2
Anzahl der Fälle
insgesamt
§ 5/6
253 164
gesamt:
Folgeberatungen
417
408
Gesamt geführte
Gespräche
825
bewilligte Anträge aus der
BuSti Mutter und Kind
72
Die häufigsten Gründe für den Schwangerschaftskonflikt (§ 5/6) waren:
- körperliche / psychische Verfassung
- finanzielle / wirtschaftliche Situation
- familiäre / partnerschaftliche Probleme
- Ausbildungs- / berufliche Situation.
Anlass der allgemeinen Schwangerenberatung (§ 2) war:
- Wunsch nach Unterstützung in allen finanziellen, rechtlichen und psychosozialen Fragestellungen
- Beratung und Begleitung nach der Geburt
- Beratung bei Verlust des Kindes
- Beratung bei Fragen zur Familienplanung und Verhütung
„Ja“ sagen für ein Leben mit Kind?
Im 2. Halbjahr des Jahres durften wir besonders häufig erleben, dass sich Frauen nach einer Konfliktberatung
doch für ihr Kind entschieden haben. Stellt man sich grundsätzlich die Frage, was Frauen letztendlich doch
dazu bewegt, das „Geschenk des Lebens“ anzunehmen, kann man folgende Tendenzen erkennen:
Es fällt auf, dass sich in den meisten Fällen die äußeren Lebensumstände nicht verbessert oder verändert
haben, sondern noch genauso schwierig wie vor der Entscheidung bleiben.
Hier sind die wirtschaftliche Situation, eine grundsätzlich andere Lebensplanung, eine begonnene (Schul-)
ausbildung oder ein Arbeitsverhältnis in der Probezeit bzw. mit befristetem Vertrag zu
nennen.
„Vom Kopf her“ spricht noch genauso viel gegen ein Leben mit Kind. Meistens ist es
eher die wachsende innere Gewissheit, dass der Abbruch keine Lösung ist, auch wenn das
Leben mit Kind eine große Herausforderung bedeutet. Hier ist es wichtig, im Beratungsprozess nach Möglichkeit ein Zeitfenster zu öffnen und den Druck der sofortigen Entscheidung zu nehmen.
Ausschlaggebend ist oft, dass es nach weiteren Gesprächen im Umfeld der Schwangeren
wenigstens einen Menschen gibt, der unterstützend wirkt oder sich klar für das Kind ausspricht.
Besonders großen Einfluss auf die Entscheidung hat es sicherlich, wenn der Kindsvater seine ablehnende oder
gleichgültige Haltung aufgeben kann. Aber auch der Zuspruch aus der eigenen Herkunftsfamilie oder ein verständnisvoller Arbeitsgeber sind hier zu nennen.
Die ressourcenorientierte Beratung kann in diesem Prozess neue Perspektiven ermöglichen und doch noch
einmal Mut machen, mit wichtigen Bezugspersonen das Gespräch zu suchen.
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JAHRESBERICHT
2014
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Vertrauliche Geburt
Mit der vertraulichen Geburt hat die Bundesregierung erstmals ein gesetzlich geregeltes Angebot für betroffene
Frauen geschaffen. Die damit notwendige Handlungssicherheit für Schwangere, Beratungsstellen, Kliniken und
Behörden muss sich allerdings noch einspielen und verbessern. Dies scheint bei neuen Gesetzen wohl so zu
sein.
Schwangere Frauen, die ihre Schwangerschaft verheimlichen, haben seit dem 1. Mai 2014 nun die Möglichkeit,
ihr Kind auf Wunsch vertraulich und sicher in einer Klinik oder bei einer Hebamme auf die Welt zu bringen.
Keine Frau muss somit in Deutschland ihr Kind alleine und heimlich gebären oder möglicherweise sogar
aussetzen oder töten.
Dieser Vorgang der vertraulichen Geburt ist an ein verbindliches, rechtliches Verfahren geknüpft. Die Schlüsselrolle in diesem Verfahren übernehmen die circa 1600 Schwangerschafts(konflikt)beratungsstellen in Deutschland, die in enger Kooperation mit der Geburtshilfe, dem Jugendamt, den Adoptionsvermittlungsstellen und
weiteren Akteuren zusammenarbeiten. Während und nach der Schwangerschaft werden Frauen in diesen Notlagen von den BeraterInnen der Schwangerschaftsberatungsstellen anonym beraten, betreut und begleitet. So
sieht es das Gesetz zum Ausbau der Hilfen für Schwangere und zur Regelung der vertraulichen Geburt vor.
Dieses neue gesetzlich geregelte Angebot soll betroffenen Frauen eine geschützte und medizinisch betreute
Entbindung ermöglichen. Die BeraterInnen der Schwangerschaftsberatungsstellen begleiten die Frauen im Fall
einer vertraulichen Geburt auch nach der Geburt, um ihnen bei der Lösung von Konflikten weiter zur Seite zu
stehen. Entscheidet sich eine Frau für die die vertrauliche Geburt ruht sogleich die elterliche Sorge und das Kind
erhält einen Vormund. Das Adoptionsverfahren nimmt seinen Lauf. Die Anonymität der Mutter ist für 16 Jahre
gesichert, danach hat das Kind das Recht seine Herkunft zu erfahren.
Das Verfahren der vertraulichen Geburt ist für alle Beteiligten eine Herausforderung und für die verschiedenen
Akteure ein neues Arbeitsfeld. In NRW wurden seit Einführung der vertraulichen Geburt 8 solcher Geburten
durchgeführt.
Unsere 3 Beraterinnen haben sich im letzten Jahr für die Beratung zur vertraulichen Geburt qualifiziert und sind
berechtigt, diese Beratung durchzuführen.
Kinderwunschberatung
Zu unserem gesetzlichen Beratungsauftrag gehört seit einigen Jahren und als wachsender Bereich die Beratung
bei unerfülltem Kinderwunsch.
Sich ein Kind zu wünschen und darauf lange warten zu müssen: dies wird von vielen Paaren und vor allem
Frauen als starke psychische Belastung wahrgenommen. Häufig wird der Kinderwunsch Anderen gegenüber
verheimlicht, da das Thema immer noch tabuisiert ist. Wenn dazu noch eine aufwändige und auch nicht in jedem
Fall erfolgreiche medizinische Behandlung hinzukommt, kann diese Situation ein ansonsten emotional stabiles
Paar an den Rand der Belastungsfähigkeit bringen.
Die psychosoziale Kinderwunschberatung kann helfen
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einen angemessenen Umgang mit der ungewollten Kinderlosigkeit zu entwickeln und darin mehr Gelassenheit zu erlangen.
ein für sich passendes Behandlungskonzept zu finden oder sich gegen (weitere) Behandlung zu
entscheiden.
Unterschiede in der Partnerschaft als Möglichkeit der Bereicherung wertschätzen und das Miteinander zu
stärken.
neue Perspektiven und Handlungswege für sich und in der Partnerschaft zu entdecken.
Um diesem Thema Rechnung zu tragen, hat unsere Beraterin Frau Ewers im Jahr 2014 eine entsprechende Fortbildung, welche in Kooperation mit dem „Beratungsnetzwerk Kinderwunsch Deutschland“ angeboten wurde,
begonnen und wird diese im Jahr 2015 erfolgreich abschließen.
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Frühstück für Schwangere und junge Mütter
Im Jahr 2014 hat die Beratungsstelle in Arnsberg in regelmäßigen Abständen bei einem Frühstück Schwangeren
und jungen Müttern mit ihren Kindern bis zum ersten
Lebensjahr die Gelegenheit geben, andere Frauen in ähnlichen Lebenssituationen kennenzulernen und neue
Kontakte zu knüpfen.
Bei Bedarf konnten so auch aktuelle Fragen
gemeinsam besprochen werden und Informationen und
Erfahrungen untereinander ausgetauscht werden.
Sexualprävention
„Schüler als Medienspezialisten mit viel Halbwissen“- Auch im Jahr 2014 war das Angebot der Sexualprävention
von donum vitae von Seiten der Schulen sehr gefragt. In insgesamt 141 Veranstaltungen wurden unterschiedlichste sexualpräventive Themenschwerpunkte dem Lehrplan und dem Alter der Schüler entsprechend
umgesetzt. Entsprechend der großen stattgefundenen Veränderungen im Bereich der Schulformen waren wir
auch an einer Sekundarschule tätig.
Neben den obligatorischen „ Dauerbrenner-Themen“ haben sich im Jahr 2014 zwei neue Arbeitsbereiche
ergeben:
- Die Themenausweitung im Bereich der Medienkompetenz:
Auch wenn die heutigen Jugendlichen bestimmt zur Mediennutzergeneration schlechthin zählen, verfügen
doch viele von Ihnen nur über „Halbwissen“, wenn es um die vielfältigen Gefahrenquellen bspw. Im Zusammenhang mit Sexting ( private Kommunikation über sexuelle Themen per SMS und MMS ) geht. Auch Plattformen wie Whatsapp und Facebook werden immer häufiger schon von jungen Schülerinnen und Schülern
genutzt. Durch das Medienkompetenztraining werden die Kinder und Jugendlichen auf die
Gefahren der virtuellen Welt vorbereitet und sensibilisiert.
- Die Zielgruppenausweitung auf den Behindertenbereich:
Als Kooperationsprojekt mit der Diakonie fanden zwei Projekttage an einer Schule für Körperbehinderte statt. Das Projekt ist für alle Beteiligten so positiv verlaufen, dass die Schule
es als Standard mit in ihren Jahresplan aufnehmen möchte.
Gerade bei körperlich gehandicapten Jugendlichen bekommt das Thema „Sexualität“ einen
ganz anderen Stellenwert, allein dadurch, dass bspw. das Praktizieren von körperlicher
Nähe nur bedingt oder anders möglich ist. Auch das Thema „Schönheitsideale“ erhält bei
dieser Zielgruppe eine völlig neue Wertigkeit.
Was uns noch wichtig ist:
Im vergangenen Jahr entstand durch mehrere einschlägige Artikel in bekannten Printmedien eine heftige
Diskussion über inhaltliche Methoden, mögliche stattgefundene Grenzüberschreitungen und damit insgesamt
über Stellenwert und Qualität von Sexualprävention an Schulen.
Wir möchten von daher noch einmal ausdrücklich darauf hinweisen, dass Sexualprävention bei donum vitae
immer einen freiwilligen Charakter hat, d.h. „Nicht-Mitmachen“ ist bei uns erlaubt, wenn die SchülerInnen bspw.
eine Methode nicht mögen oder sich zu einem Thema nicht äußern möchten.
Wir legen großen Wert darauf, dass Fragen der SchülerInnen beantwortet werden, allerdings sprachlich dem Alter und Intellekt der Zielgruppe entsprechend.
Im Mittelpunkt unserer sexualpräventiven Veranstaltungen steht letztlich eine Auseinandersetzung mit eigenen
und gesellschaftlichen Werten und dem menschlichen Körper. Darüber hinaus wird es in der heutigen Zeit immer
entscheidender, Kinder und Jugendliche beim Umgang mir den unzähligen medialen Einflüssen vertrauensvoll zu
begleiten. Auf beides wollen wir auch zukünftig nicht verzichten.
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Qualitätssicherung - Fortbildungen
Unsere Beratungsstelle kooperiert mit Institutionen, Behörden und Fachkräften.
Wir sind vernetzt mit städtischen und überregionalen Arbeitskreisen und Foren.
Eine kontinuierliche Zusammenarbeit mit dem Landes- und Bundesverband gehört zu unserem
Selbstverständnis. Durch Supervision, Fortbildung und Fachkonferenzen pflegen und erweitern wir die fachliche
Qualität unserer Arbeit.
Unsere Mitarbeiterinnen haben Fachtagungen und Fortbildungen zu folgenden Themen besucht:

Sexualisierte Gewalt

Trauma

Sucht

Vertrauliche Geburt

Kinderwunschberatung
Spende Zonta Club Arnsberg
Eine großzügige Spende in Höhe von
1000,- Euro überreichten Mitglieder des
Zonta Clubs Arnsberg den Mitarbeiterinnen
der Schwangerenberatungsstelle donum
vitae. Bei dieser Gelegenheit konnten
Christiane Cordes, Dr. Anja Lackner und
Monika Brunert-Jetter vom Zonta Club auch
gleich die neuen Räumlichkeiten in der
Kolpingstraße 2 besichtigen.
Wir möchten uns bedanken…
- bei allen Kooperationspartnern, Institutionen, die mit uns zusammenarbeiteten.
- bei den Mitgliedern und Spendern für ihr Vertrauen und ihre Unterstützung.
- bei unseren Vorstandsmitgliedern, die ehrenamtlich für uns und den Verein arbeiten.
- bei allen, die unsere Arbeit wertschätzen und uns zur Seite stehen.
„Auch
der längste Weg
beginnt
mit dem ersten Schritt.“
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