Highlights vom Fortbildungskongress FOKO 2013 der

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Pressekonferenz Donnerstag, 7. März 2013
Highlights vom Fortbildungskongress FOKO 2013 der
Frauenärztlichen BundesAkademie
Ärztliche Schwangerenvorsorge verhindert Frühgeburten
Seit der Einführung des Mutterpasses und der Überführung der
Schwangerenvorsorge in frauenärztliche Hand ist die Sterblichkeit der
Babys um die Geburt herum um 90% gesunken. Die Zahl der Mütter, die
an schwersten Komplikationen und Erkrankungen während oder kurz
nach der Geburt sterben, ist seit 1960 um 97% zurückgegangen und
der Anteil der Totgeburten von 1,5% auf 0,351. Durch die Fortschritte der
Medizin, aber auch durch die international beispiellose ärztliche
Schwangerenvorsorge in Deutschland kann jedes Jahr das Leben von
vielen hundert Müttern und von vielen tausend Kindern gerettet werden.
Fortbildungskongress 2013
der Frauenärztlichen BundesAkademie
6. bis 9. März 2013
CCD.Stadthalle Congress Center
Düsseldorf
Kongresspräsident:
San.-Rat Dr. med. Werner Harlfinger
In Deutschland werden pro Jahr derzeit etwa 660.000 Kinder geboren.
Nach wie vor ist die Frühgeburtlichkeit das größte Problem der
Schwangerenvorsorge: 9% der Kinder werden vor der 37. SSW
geboren. 6,9% der Neugeborenen wiegen unter 2.500 Gramm, 0,7%
wiegen unter 1.000 Gramm. Von den Kindern, die mit weniger als
1.000 Gramm Geburtsgewicht geboren werden, behalten 18% eine
Behinderung wie Blindheit, Taubheit, Lähmungen, Epilepsie. Bei 42%
verläuft die körperliche und geistige Entwicklung deutlich verzögert, was
sich in in der Sprach-, Lern-, Hör, Seh- oder Verhaltensstörungen zeigt.
Nur 40% der Kinder entwickeln sich normal.
Neue Erkenntnisse belegen, dass die risikoreiche Frühgeburt nur durch
ärztliche Maßnahmen weiter reduziert werden kann. So kann eine
Behandlung mit Progesteron jede zweite Frühgeburt verhindern, die
durch eine vorzeitige Gebärmutterhalsverkürzung ausgelöst wurde. Jeder
gewonnene Tag zählt, denn von den Kindern, die vor Beendigung von
23 Schwangerschaftswochen geboren werden, versterben selbst bei
intensiven kinderärztlichen Bemühungen 63%; von den Kindern, die vor
Beendigung von 24 Schwangerschaftswochen geboren werden, sind es
immer noch 27%. Zu den Maßnahmen, um Frühgeburtsbestrebungen
frühzeitig zu erkennen, gehören neben der manuellen Untersuchung auch
1
Im Jahr 1960 wurden Kinder unter 1000 Gramm als Fehlgeburten eingestuft und noch nicht bei den Geburten mitgezählt. Pressekonferenz:
Do., 7.3 2013, Raum 12
14.30 Uhr bis 16.00 Uhr
Pressestelle:
CCD, Raum 10
Öffnungszeiten der Pressestelle:
Do., 7.3.2013, 9.00 Uhr bis 16.00 Uhr
Fr., 8.3.2013, 9.00 Uhr bis 16.00 Uhr
Pressekontakt:
Dr. med. Susanna Kramarz
Pressereferentin des Berufsverbandes der
Frauenärzte (BVF) e.V.
Oldenburgallee 60
14052 Berlin
Tel: 030 – 308 123 12
Fax: 030 – 300 99 671
E-Mail: [email protected]
die Untersuchung durch Ultraschall von der Vagina aus, die wichtige
Informationen über die Festigkeit und Stabilität des Gebärmutterhalses
ergibt, und die Verordnung von Progesteron. Wegen dieser neuen
Möglichkeiten kommt der Schwangerenvorsorge durch FrauenärztInnen
eine noch umfangreichere Bedeutung zu.
Weitere alleinige ärztliche Aufgaben in der Schwangerschaft sind der
Ultraschall nach den Mutterschaftsrichtlinien, die Maßnahmen der
Pränataldiagnostik, die Erstellung medizinischer Diagnosen, die
Diagnostik des Schwangerschaftsdiabetes, die Verordnung
rezeptpflichtiger Arzneimittel und z.B. das Ausstellen individueller
Beschäftigungsverbote oder einer Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung.
Bei der Entbindung hat die Patientin hat ein gesetzliches Anrecht auf
Hebammenhilfe. Hebammen leiten unkomplizierte und risikofreie
Geburten. Bei allen Komplikationen oder Risiken unter der Geburt müssen
die FrauenärztInnen hinzugezogen werden. Hebammen bereiten
außerdem Schwangere auf die Geburt vor und betreuen Mütter und ihre
Babys in der ersten Zeit nach der Entbindung. Während der
Schwangerschaft können Hebammen in die Vorsorge entsprechend den
Mutterschaftsrichtlinien eingebunden werden. Im Rahmen der
Schwangerenvorsorge dürfen sie Frauen beraten, Blut und Urin
abnehmen, Blutdruck messen und den Wehenschreiber anlegen, um
Wehenaktivität und die Herztöne des Kindes abzuleiten.
Dr. med. Christian Albring, Präsident des Berufsverband der Frauenärzte
e.V.: „FrauenärztInnen betreuen seit über 50 Jahren die Schwangere
kompetent und umfassend nach den Mutterschaftsrichtlinien. Sie haben
mit hohem Engagement zusammen mit den Kinderärzten weltweit
Einmaliges geschaffen. Neue Methoden helfen die Frühgeburtenzahlen
weiter zu reduzieren. Die Gesellschaft muss entscheiden, ob Deutschland
mit seiner beispielhaft niedrigen Zahl an Kindern, die während oder
nach der Geburt versterben oder erkranken, auf diesem Weg weiter
fortschreiten und weitere Verbesserungen für Mutter und Kind erreichen
will oder nicht. Die Mittel dazu sind bei den Krankenkassen sicherlich
vorhanden, zumal die langfristige Versorgung von zu früh geborenen
Kindern erhebliche Kosten verursacht, die in keinem Verhältnis zu dem
Aufwand stehen, diese Frühgeburten hinauszuzögern und zu verhindern.“
© FOKO 2013
Ihr Ansprechpartner:
Dr. med. Christian Albring, Präsident des Berufsverbandes der Frauenärzte e.V.,
Arnulfstr. 58, 80335 München.
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