KLIMAATLAS REGION STUTTGART Regenerationseignung Sommer (C4.1) Für Erholung und Regeneration sind solche Gebiete geeignet, die wenig von Verkehrsachsen und Siedlungen zerschnitten sind und gleichzeitig nur wenige Tage mit Wärmebelastung aufweisen. Hier sei auf die entsprechenden Grundkarten (A4.6 und C2.1) verwiesen. In der Karte sind Regionen mit sehr guter Regenerationseignung grün dargestellt. Im südwestlichen Bereich der Region Stuttgart ist dies der Schönbuch. Im östlichen Bereich der Region Stuttgart gibt es Regenerationsgebiete im Schwäbisch-Fränkischen Wald und im Welzheimer Wald. Ebenso gibt es Regenerationsgebiete im Bereich der Schwäbischen Alb, insbesondere im Bereich etwa zwischen Wiesensteig und Schopfloch sowie nordöstlich von Böhmenkirch. Dass insbesondere Gebiete in größerer Höhenlage zu den Regenerationsräumen gehören, hängt mit der dort geringeren Zahl der Tage mit Wärmebelastung zusammen. flächig auch Gebiete im Albvorland, auf den Fildern, in der Stuttgarter Bucht und im Neckarbecken. Regenerationseignung ganzjährig (C4.3) Überlagert man große unzerschnittene Räume mit den Bedingungen eines ganzjährig guten Bioklimas, so ist festzustellen, dass die Region eine Reihe von Gebieten mit Regenerationseignung hat. Sie sind in der Karte gelb schraffiert. Neben den größeren Waldgebieten gehören dazu auch zahlreiche Freiräume in der Region: insbesondere z. B. Schönbuch, Glemswald, Schurwald, Schwäbisch Fränkischer Wald und Welzheimer Wald, Teile des Albvorlandes und der Schwäbischen Alb. Die dichten Siedlungsbereiche und der Ballungsraum Stuttgart sowie Teilgebiete des Neckarbeckens gehören eher zu den für Regeneration weniger gut geeigneten Bereichen. Wenig Regenerationseignung haben weite Bereiche im Fils- und Neckartal einschließlich des Albvorlandes aber auch die Stuttgarter Bucht und das Neckarbecken. Entsprechend der Höhenlage ist es hier wärmer mit einer erhöhten Anzahl von Tagen mit Wärmebelastung. Gleichzeitig ist dies der Ballungsraum in der Region Stuttgart, so dass es nur wenige Bereiche gibt, die unzerschnitten sind. Die zahlreichen Freiräume in der Region Stuttgart, insbesondere auch die größeren Waldgebiete haben eine gute bis mäßige Regenerationseignung. Regenerationseignung Winter (C4.2) Im Winter tritt neben dem Aspekt des unzerschnittenen Raumes das Argument weniger Tage mit Kältereiz. Entsprechend sind die im Sommer wegen der Höhenlage geeigneten Regenerationsräume im Winter nur bedingt bis weniger zur Erholung geeignet, da hier die Kältebelastung größer ist. Mehr und mehr sind die Wälder und Freiräume in Gebieten mit geringerer Meereshöhe zur Erholung geeignet. Dazu gehören groß- 142 Abb. C-6: Auch der Städter braucht Erholungsflächen Klimaatlas Region Stuttgart C Analysekarte 4.1 Regenerationseignung - Sommer Die Verknüpfung der "Unzerschnittenen Verkehrsarmen Räume" mit dem Bioklima ergibt eine Darstellung der potenziellen Regenerationseignung unter diesen Aspekten. Die Matrix zeigt, je kleiner die Freiräume und je mehr Tage mit Wärmebelastung, desto schlechter ist das Gebiet zur Regeneration geeignet. Grosse unzerschnittene Gebiete mit wenigenTagen Wärmebelastung sind dagegen sehr gut geeignet. Landkreis Ludwigsburg Rems-Murr-Kreis Legende Stadtkreis Stuttgart Regenerationseignung sehr gut gut mäßig schlecht Regionsgrenze Kreisgrenze Landkreis Böblingen Flüsse Landkreis Göppingen Siedlungen Landkreis Esslingen Datengrundlage: UZVR-Geometrie; Institut für Landschaftsplanung und Ökologie, Universtiät Stuttgart, 2006. Daten zum Bioklima, DWD; Bezugszeitraum 1971 - 2000 Siedlungen; ATKIS®-DLM25 BW © Landesvermessungsamt Baden-Württemberg (www.lv-bw.de); Az.: 2851.9-1/8. DHM, Verwaltungsgrenzen, Flüsse; Verband Region Stuttgart, 2005. Bearbeitung und Kartographie: Dipl.-Geogr. Heide Esswein, 2007. 0 2,5 5 10 15 Kilometer 143 Klimaatlas Region Stuttgart C Analysekarte 4.2 Regenerationseignung - Winter Die Verknüpfung der "Unzerschnittenen Verkehrsarmen Räume" mit dem Bioklima ergibt eine Darstellung der potenziellen Regenerationseignung unter diesen Aspekten. Die Matrix zeigt, je kleiner die Freiräume und je mehr Tage mit Kältebelastung, desto schlechter ist das Gebiet zur Regeneration geeignet. Grosse unzerschnittene Gebiete mit wenigen Tagen Kältebelastung sind dagegen sehr gut geeignet. Landkreis Ludwigsburg Rems-Murr-Kreis Legende Stadtkreis Stuttgart Regenerationseignung sehr gut gut mäßig schlecht Regionsgrenze Kreisgrenze Landkreis Böblingen Flüsse Landkreis Göppingen Siedlungen Landkreis Esslingen Datengrundlage: UZVR-Geometrie; Institut für Landschaftsplanung und Ökologie, Universtiät Stuttgart, 2006. Daten zum Bioklima, DWD; Bezugszeitraum 1971 - 2000 Siedlungen; ATKIS®-DLM25 BW © Landesvermessungsamt Baden-Württemberg (www.lv-bw.de); Az.: 2851.9-1/8. DHM, Verwaltungsgrenzen, Flüsse; Verband Region Stuttgart, 2005. Bearbeitung und Kartographie: Dipl.-Geogr. Heide Esswein, 2007. 0 144 2,5 5 10 15 Kilometer Klimaatlas Region Stuttgart C Analysekarte 4.3 Regenerationseignung - ganzjährig BietigheimBissingen Auf Grundlage der Landnutzung werden hier die Gebiete dargestellt, die unter den Aspekten der Unzerschnittenheit und eines ganzjährig guten Bioklimas sehr gut zur Regeneration geeignet sind. (Verknüpfung der Karten C4.1 und C4.2) Backnang Vaihingen an der Enz Legende Regenerationseignung Ludwigsburg Winnenden gut - sehr gut Landnutzung Kornwestheim Gewerbe Fellbach Waiblingen Weinstadt Dichte Bebauung Lockere Bebauung Schorndorf Asphalt Leonberg Gleisanlagen Stuttgart Freiflächen Wald Esslingen am Neckar Gewässer Ostfildern Sindelfingen Böblingen Bundesautobahn LeinfeldenEchterdingen Bundesstraße Göppingen Landesstraße Kreisstraße Filderstadt Regionsgrenze Kirchheim unter Teck Geislingen an der Steige Nürtingen Datengrundlage: Landnutzung; modifiziert nach Corine 2000 Daten; Büro Lohmeyer, 2006. DGM, Verwaltungsgrenzen; Verband Region Stuttgart, 2005. Straßen; ATKIS®-DLM25 BW © Landesvermessungsamt BadenWürttemberg (www.lv-bw.de); Az.: 2851.9-1/8. Herrenberg Kartographie: Dipl.-Geogr. Heide Esswein, 2007. 0 2,5 5 10 15 Kilometer 145 KLIMAATLAS REGION STUTTGART Bodeninversionsgefährdung (C5.1) Bodeninversionen sind Temperaturinversion, die auf dem Boden aufliegen, das heißt, dass die Temperatur der Luft vom Boden zur Höhe zunimmt, also kalte Luft am Boden aufliegt. Die kalte Luft hat eine höhere Dichte als warme Luft, weshalb man auch von einer stabilen Luftschichtung spricht. Solche Inversionen, die insbesondere in der Nacht häufig gebildet werden, lösen sich bei starker Sonneneinstrahlung und Erwärmung des Bodens auf, oder aber bei starkem Wind, der eine Durchmischung der Atmosphäre bewirkt. Bodeninversionsgefährdet sind meist flache Freiland-Gebiete mit geringer Kaltluftströmung, da die sich in der Nacht ausbildende Kaltluft nicht abfließen kann und so stagniert. Werden in solchen Gebieten Schadstoffe freigesetzt, bleiben diese längere Zeit in der Luftschicht gefangen und werden nicht abtransportiert, was teilweise zu hohen Schadstoffkonzentrationen führen kann. Die Gebiete sind in der Karte türkis dargestellt. Zu den gefährdeten Bereichen gehören Freiräume in den Tallagen, z. B. Filstal, Neckartal und Remstal, aber auch größere zusammenhängende Freiflächen in der gesamten Region mit geringerer Topografie und deshalb nur schwacher Kaltluftströmung. Aufgrund der Höhenlage weist die Schwäbische Alb keine solchen Bereiche auf, wohl aber die dortigen Tallagen, z. B. das Filstal oberhalb von Geislingen. Abb.C-7: Wetterlage mit Bodeninversionsgefährdung 146 Klimaatlas Region Stuttgart C Analysekarte 5.1 Bodeninversionsgefährdung BietigheimBissingen Dargestellt sind Gebiete, die einer erhöhten Bodeninversionsgefahr ausgesetzt sind. Dies sind Flächen, mit geringer Kaltluftströmung (0,5 m/s) im Freiland und unterhalb von 550 m ü. NN. Backnang Vaihingen an der Enz Ludwigsburg Winnenden Kornwestheim Fellbach Waiblingen Weinstadt Schorndorf Leonberg Legende Stuttgart Bodeninversionsgefährdete Gebiete Siedlungen Esslingen am Neckar Gewässer Regionsgrenze Ostfildern Sindelfingen Böblingen Kreisgrenze LeinfeldenEchterdingen Göppingen Filderstadt Kirchheim unter Teck Geislingen an der Steige Nürtingen Herrenberg 0 2,5 5 10 Datengrundlage: Bodeninversionsgebiete; T.Nagel, Büro Lohmeyer, Karlsruhe u. J. Baumüller, Amt für Umwelt, Stadt Stuttgart, 2007. DHM 50, Verwaltungsgrenzen, Flüsse; Verband Region Stuttgart, 2005. Siedlungen; ATKIS®-DLM25 BW © Landesvermessungsamt BadenWürttemberg (www.lv-bw.de); Az.: 2851.9-1/8. Bearbeitung und Kartographie: Dipl.-Geogr. Heide Esswein, 2007. 15 Kilometer 147