Bestätigt sich der Verdacht, wird der Bestand gekeult und unschädlich beseitigt, ebenso wie die Nachbarbestände in einem Umkreis von einem Kilometer. Im drei Kilometer großen Sperrbezirk dürfen 15 Tage lang keine Tiere oder Sperma transportiert werden, die Straßen werden gesperrt. Nach diesen 15 Tagen sind Transporte von Tieren nur mit Genehmigung erlaubt (die Tiere dürfen nur zur Schlachtung transportiert werden). Milch darf nur zur gesonderten Verarbeitung verwendet werden. In einem Radius von 10 km um den Seuchenausbruch wird ein Beobachtungsgebiet eingerichtet. Dort dürfen Tiere mit Genehmigung innerhalb des Gebietes transportiert werden. Falls innerhalb von 30 Tagen nach dem Seuchenfall keine weiteren Erkrankungen aufgetreten sind, werden eine Rattenund Mäusebekämpfung sowie eine Reinigung und Desinfektion durchgeführt. Da das Virus sehr widerstandsfähig ist, kann es noch monatelang im Boden, Stall, Abfällen und Stroh überdauern. Bei Befall muss deshalb eine umfangreiche Desinfektion mit Ameisensäure oder durch Hitze (mindestens 60 °C) erfolgen. Oftmals werden bereits Maßnahmen, wie ein Verbot von Tiertransporten, ergriffen, wenn eine MKS-Epidemie im benachbarten Ausland auftritt. Wegen der hohen Widerstandsfähigkeit werden bei größeren Epidemien sogar die Räder von Autos beim Grenzübertritt desinfiziert. In der Europäischen Union gelten sowohl für MKS-infizierte Klauentiere, als auch für die von ihnen stammenden Erzeugnisse strikte Handelsrestriktionen. Somit ist ein Ausbruch dieser Tierseuche nicht nur mit Leiden für die Tiere, sondern auch mit erheblichen wirtschaftlichen Einbußen für die Tierhalter verbunden. MKS ist eine der wirtschaftlich folgenreichsten Tierseuchen. Maul- und Klauenseuche Maul- und Klauenseuche (MKS) – was ist das? Symptomatik und Krankheitsverlauf beim Menschen Die Maul- und Klauenseuche (kurz: MKS) ist eine hoch ansteckende Viruserkrankung, die vor allem bei Rindern und Schweinen, aber auch bei anderen Paarhufern wie Rehen, Ziegen, Schafen, Elefanten, Ratten und Igeln auftritt. Pferde sind nicht anfällig. Menschen werden aufgrund ihrer geringen Empfänglichkeit nur selten von der Krankheit betroffen und bei Erkrankungen besteht eine günstige Prognose. Die Infektion erfolgt direkt durch Kontakt mit infizierten Tieren oder infolge einer Laborinfektion, obwohl das nur sehr selten vorkommt. Da das MKS hervorrufende Virus von der Magensäure zerstört wird, kann die Seuche nicht durch den Konsum von infiziertem Fleisch auf den Menschen übertragen werden. In der Regel werden nach einer Infektion beim Menschen entweder keine oder nur geringe Krankheitsanzeichen beobachtet. Nach einer Inkubationszeit von zwei bis sechs Tagen folgen eine kurze, mäßige Fieberphase und unspezifische Allgemeinsymptome wie Übelkeit, Abgeschlagenheit, Kopf- und Gliederschmerzen. Dazu können schmerzhafte Aphthen in der geröteten Mundschleimhaut auftreten, bevorzugt jedoch an der Haut von Händen (Fingerspitzen) und Füßen. Die nach Austrocknung der Aphthen entstehenden Hauterosionen heilen im Regelfall innerhalb von zehn Tagen vollständig ab. Eine Infektion des Menschen tritt nur selten auf. Die Erkrankung ist anzeigepflichtig. Wie wird die MKS übertragen? direkt: von Tier zu Tier über Sekrete und Exkrete indirekt: über Menschen, Fahrzeuge, Milch, Knochen, Häute, Borsten, Fleisch und Fleischerzeugnisse, etc. Das Virus überträgt sich auch durch die Luft. Der Mensch kann die Seuche durch nicht gereinigte und desinfizierte Kleidung, Schuhe oder Hände übertragen. So kann er den Tierseuchenerreger also verschleppen. Das Virus der MKS hat eine sehr hohe Widerstandskraft gegenüber der Außenwelt. Im Erdboden, in Abwässern oder Jauche sowie gefroren oder eingetrocknet (in Haaren, Kleidern, Schuhen, Heu, etc.) kann es über Monate bis Jahre überleben. Für Verbraucher in Deutschland besteht bei den hier üblichen hygienischen Bedingungen beim Verzehr von Milch, Milchprodukten und Fleisch keine Gefahr einer Ansteckung mit MKS. Es sind lediglich einzelne Erkrankungsfälle beim Menschen beschrieben. In solchen Fällen hatten die Erkrankten unmittelbaren und intensiven Kontakt mit erkrankten Tieren beziehungsweise dem von diesen ausgeschiedenen Virus.. Wie lässt sich die MKS bekämpfen? Bis 31. Dezember 1991 wurden in der EU zur Verhinderung einer MKS-Epidemie Pflichtimpfungen der Rinderbestände durchgeführt. Impfungen führen zu ernsthaften Handelshindernissen: Geimpfte haben wie infizierte Tiere Antikörper im Blut und können so nur bei besonders markierten Impfstoffen voneinander abgegrenzt werden. Zudem besteht die Gefahr der Erregerausbreitung über geimpfte Tiere. Daher wurden Impfungen durch die EU unterbunden. Auch Therapiemaßnahmen sind grundsätzlich nicht erlaubt. Bei einem MKS-Verdacht wird der betroffene Betrieb gesperrt, Schafe werden meist vorsorglich gekeult und Proben auf MKS untersucht. Weiterhin werden ein Sperrbezirk von mindestens 3 Kilometer Umkreis eingerichtet, alle Tierbestände auf MKS untersucht und Tiertransporte verboten.