GEBRAUCHSINFORMATION: INFORMATION FÜR DEN ANWENDER HEPACAF 5000 I.U./100 ml Pulver und Lösungsmittel zur Herstellung einer Infusionslösung Anti-Hepatitis B-Immunglobuline Lesen Sie die gesamte Packungsbeilage sorgfältig durch, bevor Sie mit der Anwendung dieses Arzneimittels beginnen, denn sie enthält wichtige Informationen. • Heben Sie die Packungsbeilage auf. Vielleicht möchten Sie diese später nochmals lesen. • Wenn Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt, Apotheker oder das medizinische Fachpersonal. • Dieses Arzneimittel wurde Ihnen persönlich verschrieben. Geben Sie es nicht an Dritte weiter. Es kann anderen Menschen schaden, auch wenn diese die gleichen Beschwerden haben wie Sie. • Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt, Apotheker oder das Medizinische Fachpersonal. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind. Siehe Abschnitt 4. Was in dieser Packungsbeilage steht 1 Was ist Hepacaf und wofür wird es angewendet 2 Was sollten Sie vor der Anwendung von Hepacaf beachten 3 Wie ist Hepacaf anzuwenden 4 Welche Nebenwirkungen sind möglich 5 Wie ist Hepacaf aufzubewahren 6 Inhalt der Packung und weitere Informationen 1. WAS IST HEPACAF UND WOFÜR WIRD ES ANGEWENDET Hepacaf ist ein lyophilisiertes Humankonzentrat von spezifischen Immunglobulinen Anti-Hepatitis-B, hergestellt aus einem Pool von Humanplasma das einen hohen Titer an neutralisierenden Anti-Hepatitis-B-Antikörper aufweist. Hepacaf wird aus Humanplasma von freiwilligen, unbezahlten Spendern hergestellt. Pharmazeutische Form: Pulver und Lösungsmittel zur Herstellung einer Infusionslösung. Der Gehalt an Humanprotein beträgt ungefähr 50 g/l, wovon wenigstens 95% IgG ist. Die Immunglobulin-Unterklassen G (IgG) sind: IgG1: 57%, IgG2: 35%, IgG3: 6%, IgG4: 2%. Der Gehalt an spezifischen humanen Anti-Hepatitis-B-Immunglobulinen beträgt mindestens 50 I.E./ml. Anzuwenden mit: Anzuwenden zur Vorbeugung gegen eine Neuinfektion von Lebertransplantat durch Hepatitis B bei HBsAg-positiven Patienten (ergänzende Therapie bei Lebertransplantation). RA-2015/662b/cdm -1- 2. WAS SOLLTEN SIE VOR DER ANWENDUNG VON HEPACAF BEACHTEN Hepacaf darf nicht angewendet werden Überempfindlichkeit (allergisch) gegen Immunglobulin vom Menschen, wie beispielsweise bei IgA-Defizienz und wenn Sie anti-IgA (Immunglobulin A) Antistoffen haben. Thrombo-embolische Probleme sind vorgekommen in Beziehung mit der Anwendung von IVIG. Vorsicht ist empfohlen wenn Sie ein thrombotisch Risiko haben. Wenn sie überempfindlich gegen einen oder mehrere Bestandteile des Präparats sind, insbesondere gegen Spuren von Schweinepepsin, das im Produktionsprozess gehandhabt wird. Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen Wenn Sie an einer der folgenden Krankheiten leiden: Niereninsuffizienz, Diabetes mellitus, Hypovolämie, Übergewicht, gleichzeitige Anwendung von nephrotoxischen Arzneimitteln (Toxizität gegen die Nieren), oder wenn Sie älter als 65 Jahre sind. Der Hilfstoff Sukrose (27,5 mg/ml) kann bei Patienten, die an einer der obengenannten Krankheiten leiden, effektiv zu einer Erhöhung der Niereninsuffizienz führen. Wenn Sie eine Diät mit Kohlenhydratangebot folgen oder wenn Sie an einer latenten Diabetes oder an Diabetes leiden, müßen Sie die Anwesenheit von Glukose als Hilfsstoff (7,5 mg/ml) berücksichtigen. Bei der Herstellung von aus menschlichem Blut oder Plasma gewonnenen Arzneimitteln werden diverse Sicherheitsmaßnahmen genommen, um die Übertragung von Infektionserregern auf Patienten zu verhindern. Hierzu zählen die rigoröse Auswahl der Spender, um die Übertragung von Infektionserregern auszuschließen, oder die systematische Überprüfung auf Viren/Infektionen in jeder einzelnen Blutspende und in jedem Plasmapool. Die Produktionsverfahren bei den Herstellern dieser Arzneimittel beinhalten zudem Phasen zur Inaktivierung oder Beseitigung von Viren. Dennoch ist das Übertragungsrisiko bei der Verabreichung von aus menschlichem Blut oder Plasma gewonnenen Arzneimittel niemals ganz auszuchließen. Dies gilt auch für unbekannte oder neue Viren und sonstige Krankheitserreger. Die Maßnahmen werden gezielt auf Hüllviren, wie das HumanimmunodefizienzVirus (HIV), das Hepatitis-B-Virus (HBV) und das Hepatitits-C-Virus (HCV) angewandt. Die Effizienz dieser Maßnahmen kann für nicht eingehüllte Viren wie das Hepatitis-A-Virus (HAV) und das Parvo-B19-Virus vermindert sein. RA-2015/662b/cdm -2- Immunglobuline werden mit Fällen von Hepatitis A oder mit Infektionen, verursacht durch das Parvovirus B19 nicht in Zusammenhang gebracht, vermutlich dank der schützenden Antikörper für diese Infektionen, die in dem Produkt enthalten sind. Es ist dringend zu empfehlen, bei jeder Verabreichung von Hepacaf die Bezeichnung und die Losnummer des Produkts zu notieren, um so eine Übersicht der verwendeten Lose anzulegen. Anwendung von Hepacaf zusammen mit anderen Arzneimitteln Dieses Arzneimittel darf nicht mit anderen Arzneimitteln gemischt werden. Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel anwenden bzw. vor kurzem angewendet haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt. Anwendung von HEPACAF zusammen mit Nahrungsmitteln und Getränken Keine spezielle Verhaltensmaßgabe für die Anwendung von Hepacaf. Schwangerschaft, Stillzeit und Zeugung/Gebärfähigkeit Die Sicherheit von Hepacaf bei Anwendung während der Schwangerschaft ist in keiner klinischen Untersuchung festgestellt, und bei der Verabreichung an Schwangere und an stillende Mütter ist daher Vorsicht geboten. Langfristige klinische Erfahrung mit Immunglobulin weist darauf hin, daß keine schädlichen Wirkungen auf den Verlauf der Schwangerschaft beim Fötus und beim Neugeborenen zu erwarten sind. Bezüglich der Anwendung während der Stillzeit sind bislang keine nachteiligen Folgen bekannt. Immunglobuline sind normale Bestandteile des menschlichen Plasmas: Diese werden in der Muttermilch ausgeschieden und sollten beim neugeborenen Kind keine unerwünschten Reaktionen verursachen. Fragen Sie vor der Einnahme von allen Arzneimitteln Ihren Arzt oder Apotheker um Rat. Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen Es wurden keine Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen wahrgenommen. 3. WIE IST HEPACAF ANZUWENDEN Wenden Sie HEPACAF immer genau nach Anweisung des Arztes an. Bitte fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht ganz sicher sind. Ihr Arzt wird Ihnen mitteilen, wie lange Sie Hepacaf anwenden müßen. RA-2015/662b/cdm -3- Dosierung Bei Erwachsenen: 10.000 I.E. am Tag vor der Transplantation, während der Transplantationschirurgie, gefolgt von 10.000 I.E. täglich während der ersten Woche nach der Transplantation. Anschließend wird die Dosierung (Menge + Zeitpunkt) in Abhängigkeit vom Titer an Anti-HBs-Antistoffen im Blut (schützender Serumspiegel zwischen 100-150 I.E./l in HBV-DNA-negativen Patienten) angepaßt. Bei Risikopatienten (hohes Risiko auf Neuinfektion: Hoher replikativer viraler Status, d.h., HBe-Antigen und/oder HBV-DNA positives Serum, HBc Ag-Detektion in Leberbiopsie) liegt der empfohlene schützende Serumspiegel über 500 mI.E./ml. Dieses Schema ist lebenslang einzuhalten. Erfahrungsgemäß sinkt die Anzahl der Verabreichungen ab dem zweiten Posttransplantationsjahr. Bei Kindern: Die Dosierung muß auf der Basis von 10.000 I.E./1,73 m2 an die Körperoberfläche angepaßt werden. Unter allen diesen Bedingungen wird eine Impfung gegen das Hepatitis-B-Virus dringend empfohlen. Die erste Dosis kann am gleichen Tag wie das humane Hepatitis-B-Immunglobulin verabreicht, jedoch an verschiedenen Sites. Gebrauchsanweisung Hepacaf wird in Form eines Pulvers dargereicht, das in Wasser für Injektionszwecke aufzulösen ist. Nach der Wiederherstellung ist die Lösung ausschließlich für intravenöse Verabreichung bestimmt. Die Geschwindigkeit der Verabreichung ist je nach klinischer Toleranz anzupassen, und ein Grenzwert von 1 ml/kg/h darf während den ersten 30 Minuten nicht überschritten werden. Bei guter Verträglichkeit darf die Geschwindigkeit allmählich auf ein Maximum von 4 ml/kg/h zunehmen. Auflösen des Konzentrates: Fläschchen aus dem Kühlschrank nie sofort verwenden. Die gebräuchlichen Regeln der Keimfreiheit müßen befolgt werden. - Bringen Sie die beiden Fläschchen (Pulver und Lösungsmittel) auf Zimmertemperatur. - Entfernen Sie die Schutzkappe vom Fläschchen mit Lösungsmittel (Wasser für Injektionszwecke) und vom Fläschchen mit Pulver. Desinfizieren Sie die Oberfläche jedes Pfropfens. RA-2015/662b/cdm -4- - - - - Entfernen Sie die transparente Schutzkappe von der Nadel des Übertragungssystems und stecken Sie mit einer Drehbewegung die Nadel in die Mitte des Gummipfropfens des Fläschchens mit Lösungsmittel. Entfernen Sie danach die Schutzkappe von der anderen Seite des Übertragungssystems. Halten Sie die beiden Fläschchen waagerecht mit dem Lüftungsrost nach oben gekehrt und stecken Sie mit einer flotten und schnellen Bewegung die Nadel in die Mitte des Gummipfropfens des Fläschchens mit Pulver. Achten Sie darauf, daß die Nadel hierbei stets im Wasser untergetaucht bleibt, um zu verhindern, daß das Vakuum frühzeitig verschwindet. Setzen Sie das Ganze dann sofort senkrecht mit dem Fläschchen mit Lösungsmittel direkt über das Fläschchen mit Pulver, so daß das Lösungsmittel in das Pulver überlaufen kann. Schwenken Sie bei der Übertragung das Fläschchen so, daß der Flüssigkeitsstrahl über die gesamte Oberfläche an Pulver gelangt. Sorgen Sie dafür, daß das gesamte Wasser für Injektionszwecke zum Lyophilisat überläuft. Am Ende der Übertragung verschwindet das Vakuum automatisch. Entfernen Sie das leere Wasserfläschchen zusammen mit dem Übertragungssystem. Lösen Sie das Lyophilisat weiter dadurch auf, daß Sie vorsichtig mit einer Drehbewegung schwenken (ohne zu schütteln), um Schaumbildung zu verhindern, und zwar bis das Lyophilisat vollständig aufgelöst ist. Das Auflösen geschieht meistens sofort und das Produkt muß in 15 Minuten vollständig aufgelöst sein. Die Lösung sollte visuell kontrolliert werden zur Abwesenheit von Partikeln. Das Aussehen der Lösung kann von klar bis opalisierend variieren. Keine trüben Auflösungen oder solche mit einer Ablagerung anwenden. Verabreichung: Das Produkt ist auf ein Mal intravenös sofort nach der Wiederherstellung zu verabreichen. - Den Flakon mit der wiederhergestellten Lösung mit dem Verabreichungsset verbinden. Die verabreichte Menge wird je nach klinischer Verträglichkeit angepasst ohne dabei eine Menge von 1 ml/kg/Stunde zu überschreien. Danach kann die Menge allmählich auf ein Maximum von 4 ml/kg/Stunde erhöht werden. Das aufgelöste Produkt ist bis zur Verabreichung bei Raumtemperatur aufzubewahren. Ungebrauchte Reste des aufgelösten Produkts sind gemäß den örtlichen Vorschriften zu entsorgen. Wenn Sie eine größere Menge von Hepacaf angewendet haben, als Sie sollten Wenn Sie zuviel von Hepacaf angewendet oder gebracht haben, kontaktieren Sie sofort mit Ihrem Arzt, Apotheker, das medizinische Fachpersonal oder das Antigiftzentrum (070/245.245). RA-2015/662b/cdm -5- Wenn Sie die Anwendung von Hepacaf vergessen haben Wenden Sie sich an Ihren Arzt, Apotheker oder das medizinische Fachpersonal. Wenn Sie die Anwendung von Hepacaf abbrechen Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung dieses Arzneimittels haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt, Apotheker oder das Medizinische Fachpersonal. 4. WELCHE NEBENWIRKUNGEN SIND MÖGLICH Wie alle Arzneimittel kann Hepacaf Nebenwirkungen haben. Es gibt keine solide Daten aus klinischen Studien im Bezug mit der Frequenz von unerwünschten Nebenwirkungen. Folgende Nebenwirkungen wurden gemeldet: Allgemeine Probleme wie Schüttelfrost, Fieber, Kopfschmerzen, Erbrechen, allergische Reaktionen, Übelkeit, Arthralgie und leichte Rückenschmerzen können auftreten. In seltenen Fällen können humanes normales Immunglobulin ein plötzliches Sinken des Blutdrucks verursachen, und in einigen seltenen Fällen einen anaphylaktischen Schock, wenn der Patient bei der vorigen Verabreichung keine Überempfindlichkeit aufgewiesen hat. Während der vorbeugenden Behandlung von Neuinfektion bei Transplantat können sehr seltene Fälle von Unverträglichkeitsreaktionen in Zusammenhang mit einer Zunahme des Intervalls zwischen zwei Verabreichungen stehen. Meldung von Nebenwirkungen Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind. Sie können Nebenwirkungen auch direkt anzeigen über: Federaal Agentschap voor Geneesmiddelen en Gezondheidsproducten Afdeling Vigilantie EUROSTATION II Victor Hortaplein 40/40 B-1060 Brussel Website: http://www.fagg.be e-mail: [email protected] Indem Sie Nebenwirkungen melden, können Sie dazu beitragen, dass mehr Informationen über die Sicherheit dieses Arzneimittels zur Verfügung gestellt werden. 5. WIE IST HEPACAF AUFZUBEWAHREN Bewahren Sie Hepacaf für Kinder unzugänglich auf. Im Kühlschrank lagern (2°C - 8°C). In der Originalverpackung aufbewahren um den Inhalt vor Licht zu schützen. Nicht einfrieren. RA-2015/662b/cdm -6- Es wird empfohlen, das Produkt sofort nach der Wiederherstellung zu gebrauchen. Allerdings wurde die physisch-chemische Stabilität für 24 Stunden bei +25 °C nachgewiesen. Sie dürfen Hepacaf nach dem auf dem Umkarton nach “EXP“ (MM/JJJJ) (Er steht eine Monat und ein Jahr) angegeben Verfalldatum nicht mehr anwenden. Das Verfalldatum bezieht sich auf den letzten Tag des Monats. 6. INHALT DER PACKUNG UND WEITERE INFORMATIONEN Bitte kontaktieren Sie Ihren Arzt oder Ihren Apotheker für weitere Information über das Arzneimittel. Abgabe: verschreibungspflichtig. Was Hepacaf enthält Wirksames Bestandteil ist: pro Fläschchen Humane anti-hepatitis B immunglobulinen 5000 I.E. Andere Bestandteile (Hilfstoffe) sind: pro Fläschchen Glucose Monohydrat - Glycine - Saccharose. Wasser für Injektionszwecke 100 ml. Wie Hepacaf aussieht und Inhalt der Packung Pulver in (type II Glas) Fläschchen + 100 ml Lösungsmittel in (type II Glas) Fläschchen, mit Propfen (halobutyl) +1 Übertragungssystem mit sterilisierendem Filter (15 µm) - Einheitsverpackung. Pharmazeutischer Unternehmer und Hersteller Pharmazeutischer Unternehmer Centrale Afdeling voor Fractionering bvba Département Central de Fractionnement sprl de Tyraslaan 109, B-1120 BRÜSSEL Tel.: 02 264 64 11, fax: 02 262 27 31 E-mail: [email protected] Hersteller LFB BIOMEDICAMENTS 3, av. des Tropiques - BP 305 Les Ulis - F-91958 COURTABOEUF Cedex/ 59, rue de Trévise - BP 2006 - F-59011 LILLE Cedex Zulassungsnummer BE237361 Diese Gebrauchsinformation wurde zuletzt genehmigt im: 07/2016 RA-2015/662b/cdm -7- RA-2015/662b/cdm -8-