Situation der Kühlwasserkreisläufe und der Wasseraufbewahrungstanks (Dr. Walter Tromm, KIT) Derzeitige Situation des Grundwasserzuflusses: TEPCO führte Abschätzungen durch, dass zurzeit etwa 1000 m3 Grundwasser pro Tag in das Gelände der Anlagen von den höher gelegenen Regionen fließen. Davon dringen ca. 400 m3 pro Tag in die Gebäude der Anlagen 1 bis 4 ein. Abbildung 1 zeigt dazu die Höhenunterschiede auf dem Gelände von Fukushima Daiichi. Um den Grundwasserzufluss in die Anlage selbst zu verhindern, wurde das Grundwasser auf der Hangseite vor den Gebäuden permanent abgepumpt. Diese Pumpen wurden aber durch das Erdbeben und den nachfolgenden Tsunami zerstört. Damit müssen nun andere Maßnahmen getroffen werden, um den Zufluss in die Reaktorgebäude zu verhindern. Um den Grundwasserzufluss in die Reaktorgebäude und die Turbinenhallen zu begrenzen, ist vorgesehen in die Böden um die Anlagen wasserundurchdringliche Wände einzuziehen, z.B. durch eine spezielle Technik den Boden oberhalb der Anlage zu gefrieren. Gleichzeitig soll eine Spundwand vor der Küste verhindern, dass kontaminiertes Abwasser ungehindert ins Meer fließen kann. Der Prozess der Kühlwasseraufbereitung ist in Abb. 3 dargestellt. Zusätzlich zu dem Grundwasserzufluss von 400 m3 / Tag sind für die Kühlung der Reaktoren etwa 400 m3 / Tag notwendig. Damit müssen jeden Tag etwa 800 m3 dekontaminiert werden. Tritium kann zurzeit von den Dekontaminationsanlagen nicht zurückgehalten werden, so dass mittlerweile bei einem gemessenen Wert von ca. 1 - 5 * 10**6 Bq/l der Grenzwert von ≤ 6 * 10**4 Bq/l überschritten wird. TEPCO hat zu diesem Thema Anfang Oktober eine internationale Konferenz einberufen, um internationales knowhow zur Lösung der Problematik der kontaminierten Kühlwässer einzubeziehen. Es wird erwartet, dass damit zeitnah Lösungen gefunden werden können, auch wenn die radiologische Gefährdung der Umwelt durch Tritium gering ist. Ein Übersichtsbild von der Anlage lässt aber erkennen, dass die Wasseraufbewahrungstanks mittlerweile eine große Fläche einnehmen, so dass auch aus diesem Grund effektivere Behandlung der Abfälle mit einer Volumenreduktion geboten erscheint.