Religionswissenschaft Kommentiertes Vorlesungsverzeichnis SS 2015 Kolloquium für BA-Studierende DozentInnen: Bernadett Bigalke; Sebastian Schüler; Horst Junginger Email: [email protected]; [email protected]; [email protected] Zeit/Ort: 2 UE / Wöchentlich 2 UE Mi 11:15–12:45 Großer Seminarraum M 103 ab 15.04.15 Teilnehmerzahl: k.A. Inhalt: Das Bachelor- und Masterkolloquium bietet allen BA/MA-Kandidat_innen die Möglichkeit, ihre in Arbeit befindliche Abschlussarbeit bzw. das geplante Thema vorzustellen und zu diskutieren. Wir empfehlen daher allen Studierenden, die im Sommersemester 2015 ihre Abschlussarbeit schreiben wollen oder diese in naher Zukunft beginnen wollen, an der Veranstaltung teilzunehmen. Das Kolloquium ist für alle, die ihre Bachelorarbeit schreiben, verpflichtend. Organisatorisches: k.A. Modulverwendung: 03-003-1024 Aktuelle Probleme der Religionswissenschaft (SoSe 2015) Religion und soziales Engagement: Einführung in die qualitativen Methoden der Religionswissenschaft DozentInnen: Sebastian Schüler Email: [email protected] Zeit/Ort: 2 UE / Wöchentlich 4 UE Mo 9:15–12:45 Großer Seminarraum M 102 ab 13.04.15 Teilnehmerzahl: k.A. Inhalt: Das Seminar stellt eine Einführung in die Methoden qualitativer Sozialforschung dar, wie sie auch für die gegenwartsbezogene Erforschung von Religionen verwendet werden. Dazu gehören Interviewtechniken und die teilnehmende Beobachtung als zentrale Datenerhebungsmethoden. Zudem sollen einige Datenanalysemethoden sowie die computergestützte Datenanalyse vorgestellt werden. Die erlernten Methoden werden zudem in eigenen Feldforschungen erprobt. Die einzelnen Forschungsprojekte sollen das gemeinsame Thema "Religion und soziales Engagement" behandeln. Viele Religionsgemeinschaften setzen immer wieder auf ihr caritatives Potential, um Menschen zu erreichen und die Gesellschaft zu verändern. Die Forschungen sollen diesem Trend nachgehen und auch nach dem sozialen Kapital religiösen Engagements fragen. Seminar und Tutorium sind als Lehrforschungsprojekt angelegt. Ziel ist es, die Methoden in der Praxis anzuwenden und unter einer religionswissenschaftlichen Fragestellung und in einer umfangreicheren Feldforschung relevante Forschungsergebnisse zu konkreten religiösen Gruppen zu produzieren. Das Seminar wird nur in Kombination mit dem begleitenden Tutorium angeboten (insgesamt 4SWS). Von den Studierenden wird ein sehr hohes Maß an aktiver Teilnahme und Selbststudium erwartet. Studierende im Bachelor Religionswissenschaft können die Veranstaltung als Methodenmodul, Studierende im Master Religionswissenschaft als Forschungsmodul belegen. Organisatorisches: Literatur: Knoblauch, Hubert: Qualitative Religionsforschung. Religionsethnographie in der 1 eigenen Gesellschaft, 2003. Modulverwendung: 03-003-1024 Aktuelle Probleme der Religionswissenschaft (SoSe 2015); 03-003-7011 Methoden der Religionsforschung (SoSe 2015); Die gesellschaftliche Konstruktion der Wirklichkeit. Einführung in die Wissenssoziologie DozentInnen: Katharina Neef Email: [email protected] Zeit/Ort: 2 UE / 14–täglich 4 UE Fr 9:15–12:45 Seminarraum M 204 ab 10.04.15 Teilnehmerzahl: k.A. Inhalt: Wir lesen und diskutieren den Text von Peter Berger und Thomas Luckmann. Inhaltliche Schwerpunkte werden die Prozesse der Legitimierung und Internalisierung sein. Das Seminar setzt den Lektürekurs fort und vertieft ihn, trotzdem ist die Teilnahme am Vorgängerkurs nicht erforderlich. Neueinsteiger sind also gern willkommen. Interessenten melden sich bitte bis zum 6. April kurz per Mail unter [email protected] . Die erste Sitzung findet am 10. April statt, danach treffen wir uns vierzehntäglich. Organisatorisches: k.A. Modulverwendung: 03-003-1024 Aktuelle Probleme der Religionswissenschaft (SoSe 2015); 03-003-6050 Grundlagen der Religionssoziologie (SoSe 2015); Religionswissenschaft in der Praxis DozentInnen: Thomas Krutak Email: [email protected] Zeit/Ort: 2 UE / Wöchentlich 2 UE Do 11:15–12:45 Großer Seminarraum M 103 ab 16.04.15 Teilnehmerzahl: k.A. Inhalt: Ziel des Seminars ist der Erwerb von Schlüsselqualifikationen und die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit Religion außerhalb der Universität. Es sollen sowohl pragmatische Techniken des selbständigen und teamorientierten wissenschaftlichen Arbeitens als auch die Arbeit mit Religion im Feld, d.h. in verschiedenen Institutionen vor Ort eingeübt werden. Die TeilnehmerInnen werden sich religionswissenschaftliches Grundwissen etwa zu Feiertagen, Speisevorschriften und Trauer- und Begräbnisritualen in den Religionen sowie zu aktuellen religionswissenschaftlich relevanten Themen aneignen. Anschließend wird dieses Wissen durch eigene Untersuchungen in verschiedenen Institutionen vor Ort praktisch erprobt. Die Erfahrung im Feld soll reflektiert und die Ergebnisse gegenseitig im Seminar präsentiert werden. Die einzuübenden Präsentationstechniken können von der Erstellung eines prägnanten Informationsblattes und dem Verfassen eines Zeitungsartikels bis hin zum Halten von Gruppenvorträgen, Impulsreferaten und Podiumsdiskussionen reichen. Durch die praktische Ausrichtung auf Arbeitstechniken und das Kennenlernen verschiedener Institutionen dient das Seminar zugleich der beruflichen Orientierung der Studierenden. Das Seminar ist für BachelorstudentInnen konzipiert und soll idealerweise in einem Modul mit dem kompakten Praxisteil "Religion(en) im Museum" kombiniert werden. Organisatorisches: k.A. Modulverwendung: 03-003-1025 Religionswissenschaft in der Praxis (SoSe 2015) 2 Religion(en) im Museum DozentInnen: Bernadett Bigalke; Sebastian Schüler Email: [email protected]; [email protected] Zeit/Ort: Zingst vom 20.-23.06.2015 Teilnehmerzahl: k.A. Inhalt: Im Blockseminar werden wir uns mit theoretischen und praktischen Fragen des zur Schau Stellens religiöser Objekte beschäftigen. Dabei werden wir uns mit Konzepten der Religionsästhetik, des Ansatzes der "Material Religion" und der Museumspädagogik dem Gegenstand nähern. Die Geschichte der Religionswissenschaft und Ethnologie ist auf das engste mit der Praxis des Sammelns und Zeigens religiöser und anderer Objekte aus fremden Traditionen verknüpft. Daher gewährt das Seminar auch einen spezifischen Blick auf unsere Fachgeschichte. Natürlich setzen wir uns dabei auch mit den ethischen Fragen, die beim Ausstellen sogenannter heiliger Dinge unweigerlich auftauchen, genauso auseinander, wie mit den jeweiligen Geschichten im Umgang und der Deutung der Objekte selbst. Als ein weiteres Thema werden wir uns mit Denkmälern und der Frage nach der Repräsentation von Religion in der Öffentlichkeit beschäftigen. Dabei besteht die Möglichkeit, an einem konkreten Projekt der Peterskirche in Leipzig mitzuarbeiten und selbst einen Teil einer geplanten Ausstellung zu konzipieren. Organisatorisches: Blockseminar in Zingst vom 20.-23.06.15 (Vor der Modulanmeldung ist die Anmeldung per Email erforderlich.) Modulverwendung: 03-003-1025 Religionswissenschaft in der Praxis (SoSe 2015) Geschichte des Christentums Südasiens (Indien) DozentInnen: Thomas Krutak Email: [email protected] Zeit/Ort: 2 UE / Wöchentlich 2 UE Mo 17:15–18:45 Großer Seminarraum M 104 ab 13.04.15 Teilnehmerzahl: k.A. Inhalt: Dem Christentum auf dem indischen Subkontinent wird immer noch zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt. Dabei verfügt Südindien mit den Thomas-Christen über eine lange orthodoxe Traditionslinie, die sich auf den Apostel Thomas selbst beruft. Zudem ist die Geschichte des europäischen Christentums über die Missionsarbeit – auch durch Gesellschaften in Halle und Leipzig – eng mit Indien verwoben. Vor allem verfügt Südasien aber über eine beachtliche Vielfalt weltweit aktiver und einheimischer, teilweise rasant wachsender Kirchen und Gemeinschaften. Die jüngsten religiös konnotierten Unruhen und Konflikte um Konversion sind der Spiegel der gegenwärtigen Dynamik. Das Christentum ist heute nach Zahlen die drittgrößte Religion der Region und Indien umgekehrt ein Pfeiler des weltweiten Christentums. Im Seminar soll anhand ausgewählter Themenfelder ein Überblick über das indische Christentum in seinen Besonderheiten und in der globalen Verflechtung in Geschichte und Gegenwart gegeben werden. Es werden zum einen Problemfelder wie Inquisition, Ritenstreit und Inkulturation berührt, welche die Kirchen auch andernorts auf der Welt bewegt haben. Zum anderen wird der Blick auf die südasiatischen Gegebenheiten gerichtet, die das Christentum und die Alltagsfrömmigkeit insbesondere in der Auseinandersetzung mit dem Kastensystem, dem Kolonialismus und der jeweils ganz verschiedenen 3 islamischen, buddhistischen und hinduistischen Umgebung prägen. Insofern dient das Seminar indirekt auch als Einführung in die religiösen Landschaften Südasiens. Organisatorisches: Einführende Literatur zum Christentum in Indien: Frykenberg, Robert Eric: Christianity in India. From Beginnings to the Present – Oxford: Oxford University Press, 2008. Schmalz, Mathew N.: Christianity: culture, identity, and agency. In: Clark-Decès, Isabelle [Hg.]: A Companion to the Anthropology of India – Malden: Wiley-Blackwell, 2011, 277-294. Modulverwendung: 03-003-1025 Religionswissenschaft in der Praxis (SoSe 2015); 03-003-6011 Religion und Philosophie in Süd-, Zentral- und Ostasien (SoSe 2015); 03-003-6012 Religion und Gesellschaft in Süd-, Zentral- und Ostasien (SoSe 2015); 03-003-6040 Historische Grundlagen des Christentums (SoSe 2015) Zwischen Säkularisierung und Religionsfieber: Kontinuität und Wandel von Religion im modernen China DozentInnen: Nikolas Broy Email: [email protected] Zeit/Ort: 2 UE / Wöchentlich 2 UE Mo 13:15–14:45 Großer Seminarraum M 102 ab 13.04.15 Teilnehmerzahl: k.A. Inhalt: Das Seminar bietet einen Überblick über die Religionsgeschichte des modernen China seit Ende des 19. Jahrhunderts. Ausgehend von der religiösen Situation der späten Kaiserzeit soll der Frage nachgegangen werden, welche Veränderungen Religion in der wechselvollen Geschichte des 20. Jahrhunderts erlebt hat. Zum einen soll das definitorische Problem von "Religion" beleuchtet werden, da die Frage, was Religion sei, bis heute von höchster politischer Bedeutung ist und einen entscheidenden Einfluss auf die Religionspolitik des modernen chinesischen Staates ausgeübt hat. Andererseits soll die Entwicklung einzelner Traditionen überblicksartig beleuchtet werden. Im Blickpunkt werden dabei nicht nur die fünf offiziell anerkannten Religionen Buddhismus, Daoismus, Protestantismus, Katholizismus und Islam stehen, sondern auch andere Bereiche chinesischer Religiosität wie Volksreligion und so genannte "Sekten" oder "Geheimreligionen". Abgerundet werden soll der Überblick mit der Betrachtung des Wiedererstarkens religiösen Lebens seit der Reform- und Öffnungsphase 1978 im so genannten "Religionsfieber". Organisatorisches: k.A. Modulverwendung: 03-003-6011 Religion und Philosophie in Süd-, Zentral- und Ostasien (SoSe 2015); 03-003-6012 Religion und Gesellschaft in Süd-, Zentral- und Ostasien (SoSe 2015) 4 Lektürekurs Buddhaghosa: Visuddimaggy (Der Weg zur Reinheit) DozentInnen: Heinz Mürmel Email: [email protected] Zeit/Ort: 2 UE / Wöchentlich 2 UE Di 15:15–16:45 Großer Seminarraum M 103 ab 14.04.15 Teilnehmerzahl: k.A. Inhalt: Gegenstand des Seminars ist eine Einführung in die Grundlagen des Theravada an Hand der deutschen Übersetzung (erstmals 1927) des Visuddhi-Magga, der "bedeutendsten und umfangreichsten Darstellung des gesamten buddhistischen Lehrgebäudes" dieser Traditionsrichtung.Autor ist der im 5. Jahrhundert u.Z. lebende berühmte Kommentator Buddhaghosa. Die deutsche Übersetzung schuf einer der bedeutendsten deutschen Buddhisten Nyanatiloka (Anton Gueth, 18781957).Vorgestellt, erläutert und diskutiert werden ausgewählte Texte aus den Teilen "Sittlichkeit" (Sittlichkeit und Läuterungsübungen), "Sammlung" (Entgegennahme des geistigen Übungsobjektes, Die 10 Ekelobjekte; Die Betrachtungen über den Tod, den Körper, Ein- und Ausatmung, über den Frieden; Die Entfaltung des Gleichmuts) sowie aus dem Teil "Wissen" die Daseinsgruppen (Körperlichkeitsgruppe, Bewußtseinsgruppe, Gefühlsgruppe, Wahrnehmungsgruppe, Formationengruppe). Organisatorisches: Teilnahme frühestens ab 4. Fachsemester Religionswissenschaft. Literatur: Buddhaghosa: Visuddhi-Magga – Der Weg zur Reinheit. Die größte und älteste Darstellung des Buddhismus / aus dem Pali übersetzt von Nyānatiloka Mahāthera. -7. Auflage (unveränderter Nachdruck der 3., revidierten Auflage). – Uttenbühl: JhanaVerlag, 1997. Encyclopaedia of Buddhism. – vols. 1-8. – Colombo: Government of Ceylon (ab vol. 4, 4: Government of Sri Lanka; ab vol. 7: Department of Buddhist Affairs, Ministry of Religious Affairs, Sri Lanka ), 1984-2014. Modulverwendung: 03-003-6011 Religion und Philosophie in Süd-, Zentral- und Ostasien (SoSe 2015); 03-003-6012 Religion und Gesellschaft in Süd-, Zentral- und Ostasien (SoSe 2015) Einführung ins Judentum DozentInnen: Timotheus Arndt Zeit/Ort: 2 UE / Wöchentlich 2 UE Do 17:15–18:45 Hörsaal 9 H2.030 ab 09.04.15 Teilnehmerzahl: k.A. Inhalt: Was ist Israel? Die Antworten können unterschiedlich ausfallen: Ein Staat, ein Land oder ein Volk, eine Religionsgemeinschaft? Wie hat sich der Begriff von biblischen Zeiten an gewandelt? Organisatorisches: k.A. Modulverwendung: 03-003-1010 Religionsgeschichte (SoSe 2015); 03-003-6020 Historische Grundlagen der jüdischen Religion (SoSe 2015); 03-003-6021 Jüdische Religion und Kultur (SoSe 2015); 5 Einführung ins Christentum DozentInnen: Bernadett Bigalke Email: [email protected] Zeit/Ort: 2 UE / Wöchentlich 2 UE Do 15.15-16.45 Hörsaal 9 ab 16.04.15 Teilnehmerzahl: k.A. Inhalt: Wir werden uns anhand der einzelnen historischen Epochen mit der Entstehung, Ausbreitung und Etablierung der verschiedenen Christentümer befassen. Dabei werden religionswissenschaftlich-systematische Schlüsselbegriffe vorgestellt und auf den empirischen Gegenstand bezogen. Den roten Faden bilden die Vielfalt der Frömmigkeitsformen, innere und äußere Legitimationsprozesse und die Medien der Vermittlung der christlichen Lehre. Während der Vorlesung werden wir immer auch die jeweilige sozialund kulturgeschichtliche Verflechtung christlicher Organisationsformen in den Blick nehmen. Ein Ziel dieser historisch-soziologischen Darstellung ist die Befähigung zu einem Perspektivwechsel auf die vermeintlich bekannte, eigene Tradition, sowie das Wissen um die Diversität christlicher Traditionen Organisatorisches: k. A. Modulverwendung: 03-003-6040 Historische Grundlagen des Christentums (SoSe 2015) 03-003-6041 Religionsgeschichte Europas (SoSe 2015) 03-003-6051 Religion in Europa und Nordamerika der Gegenwart (SoSe 2015) Leipziger jüdische Unternehmer vor 1933 DozentInnen: Tom Pürschel Email: [email protected] Zeit/Ort: 2 UE / Wöchentlich 2 UE Di 17:15–18:45 Großer Seminarraum M 102 ab 14.04.15 Teilnehmerzahl: k.A. Inhalt: Das Seminar soll einerseits, mit Hilfe der bestehenden Literatur, einen Überblick über die Vielfältigkeit jüdischer Unternehmer in Leipzig vor 1933 bieten. Ein zweiter Bestandteil soll die eigenständige historische Forschung in den Leipziger Archiven sein. Nach einer kurzen Einführung in die bestehenden Quellen-Bestände und Findhilfsmittel wird den Teilnehmern die Möglichkeit geboten ihr Thema entsprechend zu wählen, einzugrenzen und zu erarbeiten. Die Veranstaltungen dienen dabei zum gemeinsamen Austausch von Problemen bei der Quellenerarbeitung und der Vorstellung der Zwischenergebnisse. Insbesondere die Frage der Abgrenzung von jüdischen und nichtjüdischen Unternehmern soll hierbei fokussiert werden. Organisatorisches: Literatur: Ephraim Carlebach Stiftung (Hg.) (1994): Festschrift zum 75jährigen Bestehen der Leipziger Gemeindesynagoge. 1855-1930, Leipzig. Berlin: Arani. Rückert, Hans (1930): Die Unternehmungen. gerichtlich eingetragene Firmen und Genossenschaften. 1. Aufl. 3 Bände. Leipzig: Metzger & Wittig (Leipziger Wirtschafts-Handbuch : systematisch-statistische Darstellung der Leipziger Wirtschaft, 3). Unger, Manfred (1994): Judaica Lipsiensia. Zur Geschichte der Juden in Leipzig. 6 Leipzig: Edition Leipzig. Lorz, Andrea (1996): Suchet der Stadt Bestes. Lebensbilder jüdischer Unternehmer aus Leipzig. Leipzig: Pro Leipzig. Braun, Bernd; Jehle, Manfred (Hg.) (1999): Quellen zur Geschichte der Juden in den Archiven der neuen Bundesländer. Band 4. Staatliche Arvhive der Länder MecklenburgVorpommern, Sachsen und Thüringen. München: Saur (Quellen zur Geschichte der Juden in den Archiven der neuen Bundesländer, 4). Modulverwendung: 03-003-6020 Historische Grundlagen der jüdischen Religion (SoSe 2015); 03-003-6021 Jüdische Religion und Kultur (SoSe 2015); 03-003-6041 Religionsgeschichte Europas (SoSe 2015); 03-003-6051 Religion in Europa und Nordamerika der Gegenwart (SoSe 2015) Einführung in den Islam DozentInnen: Cornelius Berthold; Hans-Georg Ebert; Marie-Christine Hakenberg; Verena KlemmKuhn; Ulrike Noack Zeit/Ort: 2 UE / Wöchentlich 2 UE Di 13:15–14:45 Hörsaal 9 H2.030 ab 14.04.15 Teilnehmerzahl: k.A. Inhalt: Die fachübergreifende, große VL (2 SWS), in der u.a. auch Studierende des Lehramtsfachs Philosophie/Ethik, der Religionswissenschaft sowie Studierende des offenen Wahlbereichs partizipieren, vermittelt die Grundlagen der islamischen Religion und Glaubenspraxis. Sie führt zunächst zurück in die Lebenszeit des Propheten Muhammad und verfolgt die frühe Geschichte der inneren Ausdifferenzierung, Institutionalisierung und großräumigen Ausbreitung des Islam. Sodann gibt sie einen Einblick in die vielfältigen historischen und gegenwärtigen Erscheinungsformen islamischer Gemeinschaften in Asien und Europa. Politische Strömungen, wie der Reformislam und Islamismus, aktuelle Formationen (Islamismus, Islamischer Staat und Djihadismus) sowie Debatten (Burqa, Moscheebau, Islamophobie) werden innerhalb ihrer politischen und sozialen Zusammenhänge thematisiert. Organisatorisches: k.A. Modulverwendung: 03-003-1010 Religionsgeschichte (SoSe 2015); 03-003-6030 Historische Grundlagen des Islams (SoSe 2015) Einführung in die Grundlagen des Islamischen Rechts für Religionswissenschaftler: Die Rechtsgebiete DozentInnen: Julia Joana Maria Heilen Email: [email protected] Zeit/Ort: 2 UE / Wöchentlich 2 UE Di 9:15–10:45 Großer Seminarraum M 102 ab 14.04.15 Teilnehmerzahl: k.A. Inhalt: Das Seminar möchte vertiefende Einblicke in die Grundlagen des Islamischen Rechts vermitteln und versteht sich als eine Einführung für Bachelorstudent(inn)en: Spezielle Vorkenntnisse der Thematik werden nicht vorausgesetzt; allgemeine Grundkenntnisse des Islamischen Rechts wären von Vorteil, sind jedoch keine Teilnahmevoraussetzung. Es sollen u.a. folgende Rechtsgebiete (furūᶜ al-fiqh) behandelt werden: 7 • Strafrecht • Personen-, Familien- und Eherecht • Erbrecht • Zivil-, Handels- und Gesellschaftsrecht Erwartet wird die Bereitschaft, zu jeder Sitzung Texte in deutscher und voraussichtlich englischer Sprache zu lesen und vorzubereiten, sowie die aktive Teilnahme am Unterrichtsgespräch und an Diskussionen; Referate sind NICHT vorgesehen, können auf Wunsch jedoch integriert werden. Organisatorisches: Modulverwendung: k.A. 03-003-6030 Historische Grundlagen des Islams (SoSe 2015); 03-003-6031 Islam in der Gegenwart (SoSe 2015) Bibel und Koran - Grundlagen und interreligiöse Momente DozentInnen: Tom Bioly Email: [email protected] Zeit/Ort: 2 UE / Wöchentlich 2 UE Di 11:15–12:45 Großer Seminarraum M 102 ab 14.04.15 Teilnehmerzahl: k.A. Inhalt: Grundkenntnisse der sogenannten Weltreligionen sind für ein erfolgreiches Studium der Religionswissenschaft unerlässlich. Das betrifft mit Blick auf Judentum, Christentum und Islam vor allem die "Heiligen Schriften" dieser Religionen: die Bibel bzw. das Alte und Neue Testament sowie den Koran. Abseits von bloßem Faktenwissen bietet sich ein Blick auf diese Schriften aus vergleichender Perspektive besonders an. Das beinhaltet nicht nur die Suche nach Ähnlichkeiten und Unterschieden in Textgeschichte, Struktur und Inhalt, sondern auch eine Sensibilität für direkte gegenseitige Bezüge, Verweise, Abhängigkeiten und Abgrenzungen. So sollen innerhalb dieses Seminars u.a. folgende Themen berücksichtigt werden: Offenbarung, Tradition, Redaktion – Überblick über Entstehung und Kanonisierung; Bücher über Bücher – Bestandteile und ihre Bedeutung im Gesamtkorpus; (Heils-)Geschichte – große Themen, Erzählungen und ihre identitätsstiftende Funktion; Eindeutige Verse? – Schwierigkeiten der Übersetzung; Siegel auf Siegel – Deutungen der "anderen" Schriften; Jesus im Koran, Mohammed in der Bibel? – bedeutende Figuren zwischen Einzigartigkeit, Vereinnahmung und Apologetik. Mithilfe praktischer Übungen sollen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ein solides Grundwissen zu Bibel und Koran gewinnen und zum kritischen Umgang mit diesen Schriften befähigt werden. Organisatorisches: k.A. Modulverwendung: 03-003-6030 Historische Grundlagen des Islams (SoSe 2015); 03-003-6031 Islam in der Gegenwart (SoSe 2015); 03-003-6040 Historische Grundlagen des Christentums (SoSe 2015) 8 Einführung in die afroamerikanischen Besessenheitsreligionen DozentInnen: Manuel Stadler Email: [email protected] Zeit/Ort: 2 UE / Wöchentlich 2 UE Mo 15:15–16:45 Großer Seminarraum M 102 ab 13.04.15 Teilnehmerzahl: k.A. Inhalt: Das Ziel dieses Seminars besteht darin, einen Überblick über die Entstehungsgeschichte, die Mythologie, die Rituale und die Sozialstruktur afroamerikanischer Religionen (Santería, Vodoo, Candomblé...) zu geben. Jenseits exotischer Verklärungen des Zustandes der Besessenheit als Zeugnisse reiner, ursprünglicher religiöser Erfahrung auf der einen Seite oder pejorativer Zuschreibungen als primitiv oder pathologisch auf der anderen Seite, wird der Fokus des Seminars darauf liegen, diese Religionen als eigenständige Sozialsysteme zu erfassen. Ein zentrales Thema wird hierbei der Bewusstseinszustand der Possession bilden, wobei verständlich gemacht werden soll, dass das, was in der frühen Forschung häufig als pathologisches Symptom betrachtet wurde, ein normales kulturelles Phänomen darstellt, das an bestimmte Orte und Zeiten gebunden, einer sozialen Logik unterliegt. Um eine differenzierte Auseinandersetzung mit dieser Form "außeralltäglicher Erfahrung" zu ermöglichen, sollen eingangs die diversen, in der Literatur oft unsachlich synonym verwendeten Begriffe wie Trance, Ekstase, Mystik und Schamanismus geklärt werden. Danach wird anhand ausgewählter und zur Lektüre bereitgestellter Texte ein Überblick über die Gemeinsamkeiten und Unterschiede der afroamerikanischen Religionen erarbeitet, um anschließend am Beispiel des Candomblé einen Einblick in die Zusammenhänge zwischen Mythos und Ritual zu gewinnen. In späteren Sitzungen soll auch die Ausbreitung der afroamerikanischen Religionen in Europa thematisiert werden und unter anderem der Frage nachgegangen werden, wie sich die Ritualpraxis hier durch rechtliche Beschränkungen für Tieropfer wandelt. Fakultativ wird auch angeboten zu den öffentlichen Ritualen am 25.04.2015, 13.05.2015 und/oder 11.07.2015 in das Berliner terreiro Ilê Obá Silekê zu fahren, um die Lektüre der Texte durch teilnehmende Beobachtung zu ergänzen. Organisatorisches: Modulverwendung: k.A. 03-003-6040 Historische Grundlagen des Christentums (SoSe 2015); 03-003-6050 Grundlagen der Religionssoziologie (SoSe 2015); 03-003-6051 Religion in Europa und Nordamerika der Gegenwart (SoSe 2015) Pilgern und religiöser Tourismus DozentInnen: Bernadett Bigalke Email: [email protected] Zeit/Ort: 2 UE / Wöchentlich 2 UE Mi 9:15–10:45 Großer Seminarraum M 102 ab 15.04.15 Teilnehmerzahl: k.A. Inhalt: Wir werden uns an Fallbeispielen aus der Vergangenheit und Gegenwart mit dem Reisen aus religiösen Gründen beschäftigen. Religiöse Mobilität soll aus soziologischer und ethnologischer Perspektive beleuchtet werden. Dabei geht es um die Reisenden selbst als auch um die Orte zu denen sie reisen (z.B. Lourdes, Shikoku, Mekka). Worin besteht der Unterschied zwischen Pilgerfahrt und touristischer Reise? Was sind ökonomische, politische und infrastrukturelle Bedingungen dieser Praxis? Welche Rolle 9 nimmt das Pilgern in der Frömmigkeitsgeschichte einzelner Traditionen ein? Organisatorisches: Teilnahme frühestens ab dem 4. Fachsemester Religionswissenschaft. Modulverwendung: 03-003-6040 Historische Grundlagen des Christentums (SoSe 2015); 03-003-6041 Religionsgeschichte Europas (SoSe 2015); 03-003-6051 Religion in Europa und Nordamerika der Gegenwart (SoSe 2015); 03-003-7013 Religionsvergleich (SoSe 2015) Sigmund Freud: sein Verhältnis zur Religion und sein Status in der Religionswissenschaft DozentInnen: Horst Junginger Zeit/Ort: 2 UE / Wöchentlich 2 UE Do 9:15–10:45 Großer Seminarraum M 103 ab 16.04.15 Teilnehmerzahl: k.A. Inhalt: Mit Recht wird Freud zu den Klassikern der Religionswissenschaft gezählt, auch wenn sein Einfluss eher allgemeiner Art ist und nicht auf konkrete religionsgeschichtliche oder religionspsychologische Untersuchungen zurückgeht. Dass sich er und die von ihm begründete Psychoanalyse im katholischen Österreich antisemitischen Anfeindungen ausgesetzt sah, hatte maßgeblichen Einfluss auf seine kritische Auseinandersitzung mit der Religion. Eine intensive Beschäftigung mit Freud und seiner Analyse des menschlichen Seelenlebens ist in der Religionswissenschaft bislang jedoch noch nicht erfolgt. So konzentriert sich die Diskussion meistens auf Freuds Einsichten in die Rolle psychischer Motive bei der Konstitution der "zweiten Wirklichkeit" der Religion und auf seinen wenig kritischen Umgang mit den Gegenständen und Begriffen der allgemeinen Religionsgeschichte. Organisatorisches: Teilnahme frühestens ab dem 4. Fachsemester Religionswissenschaft. Literatur: Frick, Eckhard, Freuds Religionskritik und der ‚Spiritual Turn‘. Ein Dialog zwischen Philosophie und Psychoanalyse, Stuttgart 2014 Henseler, Heinz, Religion – Illusion? Eine psychoanalytische Deutung, Göttingen 1995 Hewitt, Marsha, Freud on religion, Durham 2014 Kaplan, Gregory und William B. Parsons, Hg., Disciplining Freud on religion. Perspectives from the humanities and social sciences, Lanham 2010 Palmer, Michael, Freud and Jung on religion, London 1997 Modulverwendung: 03-003-6041 Religionsgeschichte Europas (SoSe 2015); 03-003-6051 Religion in Europa und Nordamerika der Gegenwart (SoSe 2015); 03-003-7010 Geschichte der Religionswissenschaft und klassische Religionstheorien (SoSe 2015); 03-003-7011 Methoden der Religionsforschung (SoSe 2015); 03-003-7012 Theorien über Religion (SoSe 2015 Einführung in die Religionen Europas DozentInnen: Horst Junginger Email: [email protected] Zeit/Ort: 2 UE / Wöchentlich 2 UE Mi 15:15–16:45 Audimax A 0.046 ab 15.04.15 Teilnehmerzahl: k.A. Inhalt: Nicht erst seit dem europäischen Einigungsprozess wird kontrovers darüber diskutiert, 10 was die geistige Grundlage und das weltanschauliche Fundament Europas ausmacht. Charakterisierte sich das Konzept des "christlichen Abendlandes" von jeher durch seine Frontstellung gegenüber christlichen Häresien, dem Islam und vor allem dem Judentum, verweist man heute gerne auf einen dem Europagedanken inhärenten Religionspluralismus. Weil es sich dabei mehr um eine Wunschvorstellung als um ein Abbild der Realität handelt, erscheint es problematisch von der Religion bzw. von der christlichen Religion eine identitätsstiftende Funktion zu erwarten, die auch für Nichtchristen und Nichtreligiöse gelten könnte. Die Vorlesung ist religionshistorisch aufgebaut und gibt einen Überblick über die Religionsentwicklung Europas. Dabei orientiert sie sich an der religionswissenschaftlichen Unterscheidung von horizontalen und vertikalen Prozessen religiöser Pluralisierung. Organisatorisches: Literatur: Antes, Peter, Grundriss der Religionsgeschichte. Von der Prähistorie bis zur Gegenwart, Stuttgart 2006 Clemen, Carl, Religionsgeschichte Europas, 2 Bde. Heidelberg 1926 und 1931 Dinzelbacher, Peter u.a., Hg., Handbuch der Religionsgeschichte im deutschsprachigen Raum, 7 Bde., Paderborn 2007-2015 Elsas, Christoph, Religionsgeschichte Europas. Religiöses Leben von der Vorgeschichte bis zur Gegenwart, Darmstadt 2012 Kippenberg, Hans G. und Jörg Rüpke, Hg., Europäische Religionsgeschichte. Ein mehrfacher Pluralismus, 2 Bde. Göttingen 2009 Modulverwendung: 03-003-6041 Religionsgeschichte Europas (SoSe 2015); 03-003-6051 Religion in Europa und Nordamerika der Gegenwart (SoSe 2015); Die Durkheimschule - Theorie und Empirie DozentInnen: Jaqueline Shehab; Martin Bamert Email: [email protected]; [email protected] Zeit/Ort: 2 UE / Wöchentlich 2 UE Mi 13:15–14:45 Großer Seminarraum M 102 ab 15.04.15 Teilnehmerzahl: k.A. Inhalt: Abseits des zur Zeit herrschenden Mainstreams innerhalb der religionswissenschaftlichen Theoriebildung ist dieses Seminar als Klassikereinführung konzipiert und verfolgt das Ziel, neben einer Beleuchtung und Verknüpfung von zentralen zeit- & wissenschaftsgeschichtlichen Faktoren als auch biographischen Wechselbeziehungen den Teilnehmern die grundlegenden, für die religionswissenschaftliche Forschung relevanten Denkkonzepte und Begriffe der Durkheimschule zu vermitteln. Neben Texten von Émile Durkheim werden insbesondere Texte seiner Schüler Marcel Mauss, Henri Hubert und Robert Hertz zur Erfassung der betreffenden Konzepte herangezogen, wobei dem prozessualen Charakter ihrer Herausbildung besondere Beachtung zukommen wird. Des Weiteren werden in einem praxisorientierten Teil des Seminars, über die theoretischen Inhalte hinaus und anhand empirischer Beispiele, Anwendungsmöglichkeiten und -schwierigkeiten jener Denkkonzepte erörtert, die dem religionswissenschaftlichen Erkenntnisgewinn zuträglich sein sollen. Organisatorisches: k.A. Modulverwendung: 03-003-6050 Grundlagen der Religionssoziologie (SoSe 2015); 03-003-7010 Geschichte der Religionswissenschaft und klassische Religionstheorien (SoSe 2015); 03-003-7012 Theorien über Religion (SoSe 2015) 11 Fundamentalismus und religiöse Gewalt in vergleichender Perspektive DozentInnen: Horst Junginger Email: [email protected] Zeit/Ort: 2 UE / Wöchentlich 2 UE Mi 18:15–19:45 Großer Seminarraum M 102 ab 15.04.15 Teilnehmerzahl: k.A. Inhalt: Alle Religionen enthalten die Möglichkeit der fundamentalistischen Zuspitzung, ja sogar der Legitimierung von Gewalt gegen Andersdenkende. Dass bei religiös motivierter Gewalttätigkeit immer auch nichtreligiöse Faktoren hineinspielen, macht es schwierig, das spezifisch Religiöse daran zu bestimmen, was jedoch für das Verhältnis der Religion zur Kultur, zur Politik, zum Sozialen etc. insgesamt gilt. Die systematische Fragestellung des Seminars zielt auf allgemeine Merkmale ab, die über einzelne Regionen und Religionen hinausgehen und die möglicherweise als religionstypisch bezeichnet werden können. Welche inneren Voraussetzungen oder äußeren Umstände bieten dem Fundamentalismus und der Gewalt in den Religionen einen günstigen (oder ungünstigen) Nährboden und welche theologischen Argumente werden gewöhnlich zur Begründung dafür (oder dagegen) in Anschlag gebracht? Organisatorisches: Literatur: Appleby, Scott, Herausforderung Fundamentalismus. Radikale Christen, Moslems und Juden im Kampf gegen die Moderne, Frankfurt a.M. 1996 Juergensmeyer, Mark, Terror im Namen Gottes. Ein Blick hinter die Kulissen des gewalttätigen Fundamentalismus, Freiburg 2004 Kepel, Gilles, Die Rache Gottes. Radikale Moslems, Christen und Juden auf dem Vormarsch, 3. Aufl. München 1994 Kippenberg, Hans G., Gewalt als Gottesdienst. Religionskriege im Zeitalter der Globalisierung, München 2008 Modulverwendung: 03-003-1024 Aktuelle Probleme der Religionswissenschaft (SoSe 2015); 03-003-7010 Geschichte der Religionswissenschaft und klassische Religionstheorien (SoSe 2015); 03-003-7011 Methoden der Religionsforschung (SoSe 2015); 03-003-7012 Theorien über Religion (SoSe 2015); 03-003-7013 Religionsvergleich (SoSe 2015); 03-003-7014 Religion in modernen Gesellschaften (SoSe 2015) Esoterik im Spannungsfeld zwischen Identifikation und Ablehnung DozentInnen: Horst Junginger Email: [email protected] Zeit/Ort: 2 UE / Wöchentlich 2 UE Do 13:15–14:45 Großer Seminarraum M 103 ab 16.04.15 Teilnehmerzahl: k.A. Inhalt: Die Möglichkeit zur Auswahl und individuellen Zusammensetzung verschiedener Religionsbausteine macht einen guten Teil der Faszination aus, die von der Esoterik ausgeht. Als religiöse Selbstermächtigung trägt sie dem modernen Individualismus Rechnung, ist aber zugleich gezwungen, den alten Elitismus der Esoterik abzumildern, 12 der in großem Umfang auf die Ebene des ‚spiritual wellbeing‘ des Einzelnen verschoben wird. In dem Maße, wie die Vorstellung geheimnisvoller esoterischer Kräfte zur Privatangelegenheit wurde und selbst Christen erfasste, entschärfte sich auch die kirchliche Gegenposition gegen den "Aberglauben" der Esoterik. Kritik am esoterischen "Hokuspokus" wird heute vornehmlich von Anhängern des Szientismus geäußert. Für die Religionswissenschaft ist die Esoterik nicht nur deshalb interessant, weil sie eine religiöse Transformation des Individuums verspricht, sondern weil ihr "höheres Wissen" für eine wachsenden Zahl an Menschen eine attraktive Alternative zum etablierten Christentum wie zur etablierten Wissenschaft und herrschenden Politik darstellt. Organisatorisches: Teilnahme frühestens ab dem 4. Fachsemester Religionswissenschaft. Faivre, Antoine, Esoterik im Überblick. Geheime Geschichte des abendländischen Denkens, Freiburg i.Br. 2001 Hammer, Olav und Mikael Rothstein, Hg., The Cambridge companion to new religious movements, Cambridge 2012 Hanegraaff, Wouter J., New age religion and western culture. Esotericism in the mirror of secular thought, Leiden 1996 Stuckrad, Kocku von, Was ist Esoterik? Kleine Geschichte des geheimen Wissens, München 2004 Zinser, Hartmut, Esoterik. Eine Einführung, München 2009 Modulverwendung: 03-003-7010 Geschichte der Religionswissenschaft und klassische Religionstheorien (SoSe 2015); 03-003-7012 Theorien über Religion (SoSe 2015); 03-003-7013 Religionsvergleich (SoSe 2015); 03-003-7014 Religion in modernen Gesellschaften (SoSe 2015); 13