5 Ängste von Kindern und Jugendlichen Fragen zu „Störungen systemisch behandeln“ an den Herausgeber Dr. Hans Lieb Angststörungen gehören im Kindes- und Jugendalter zu den häufigsten psychischen Störungen. Fast jedes zehnte Kind leidet daran, und es gilt als erwiesen, dass sich Angststörungen nicht „von alleine auswachsen“. 1. Wilhelm Rotthaus stellt in diesem Buch ein systemtherapeutisches Krankheitsverständnis sowie die systemische Psychotherapie der Angststörungen im Kindes- und Jugendalter dar. Nutzen und Gefahren einer Störungsorientierung werden ebenso diskutiert wie die Vor- und Nachteile diagnostischer Klassifikationen. Vor allem aber werden systemische Methoden und Interventionen vorgestellt, die sich für die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen und ihren Angehörigen anbieten. Sie versprechen eine hohe und anhaltende Wirksamkeit und ermöglichen zudem einen humorvoll-heiteren Umgang auch mit ernsten Problemen. 2. Warum gerade jetzt eine Reihe, die einzelne Störungen s­ ystemisch angeht? Die Systemtherapie ist als Heilverfahren seit 2008 anerkannt und wird es wohl bald auch als Richtlinienverfahren sein. Das wird die Anzahl von systemisch arbeitenden Therapeuten im klinischen Bereich, die auch mit Kassen abrechnen, deutlich erhöhen. Damit ist die systemische Welt gezwungen, sich noch einmal intensiver mit den dort verwendeten Diagnosen und Störungsbildern zu beschäftigen. Das bedarf einer klaren ­Antwort auf die Frage: Wie gehen Systemiker mit Störungen um? War die Verwendung von Diagnosen nicht verpönt in der ­systemischen Welt? Ja, und das mit guten und noch heute gültigen Gründen. An die Stelle einer Distanzierung oder Ablehnung muss heute aber eine differenziertere Auseinandersetzung mit Diagnosen und störungsspezifischen Konzepten auf hohem theoretischen und empirischen Niveau treten. Die Reihe soll zeigen, dass gerade die Systemtheorie dazu in der Lage ist, diese differenzierte Auseinandersetzung zu leisten und dabei andere therapeutische Ansätze zu integrieren. Das gilt es allgemein und für jedes Störungsbild gesondert zu zeigen. 3. Wilhelm Rotthaus Ängste von Kindern und Jugendlichen 230 Seiten, Kt, 2015 € (D) 24,95/€ (A) 25,70 ISBN 978-3-8497-0069-0 Wilhelm Rotthaus, Dr. med., hat neben dem Studium der Medizin in Freiburg, Paris und Bonn und dem der Musik in Köln Ausbildungen in klientenzentrierter Gesprächstherapie, klientenzentrierter Spieltherapie und Systemtherapie absolviert. Von 1983 bis 2003 war er Ärztlicher Leiter des Fachbereichs Psychiatrie und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters der Rheinischen Kliniken Viersen. Buchveröffentlichungen im Carl-Auer Verlag u. a.: „Wozu erziehen?“ (7. Aufl. 2010), ­„Systemische Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie“ (4. Aufl. 2013) und „Ängste von Kindern und Jugendlichen“ (2015). Gibt es nicht schon hinreichend Bücher zu diesen Fragen? Ja, es gab und gibt immer wieder systemisch ausgerichtete Bücher zu einzelnen Störungsbildern oder zusammenfassend zu systemischen Perspektiven auf klinische Diagnosen. Es fehlt aber zweierlei, und genau das will die Reihe präsentieren: Erstens eine explizite Systemtheorie zum Operieren mit den Begriffen Störung/Krankheit und zweitens eine Reihe, die nach möglichst gleicher Gliederung und für Praktiker zentriert einzelne Störungsbilder behandelt. 4. Was hat der Leser davon, wenn er die Bücher dieser Reihe kauft? Systemisch orientierte Leser sollen eine fundierte Theorie und zu jeder ­Störung praktisches Handwerkszeug erhalten. Darin sind auch Methoden anderer Schulen integriert. Trotzdem kann man als Therapeut seine systemische Identität wahren. Nicht systemisch geprägte Leser sollen auf sehr praktische Weise erfahren, was Systemiker über bestimmte Störungen denken, und wie sie das auch in ihre eigene Praxis aufnehmen können. Störungen Reihe zur störungsspezifischen Systemtherapie Hrsg. von Hans Lieb und Wilhelm Rotthaus systemisch behandeln 5. Sie sagen, alle Bücher hätten die gleiche Gliederung: Welche? Die Gliederung richtet sich am Praktiker aus, der sich zentriert und rasch zurechtfinden will. Das bedeutet: erstens eine Beschreibung des Störungsbildes, zweitens wissenschaftliche Erklärungen durch andere Schulen und dann vor allem durch die Systemtheorie. Drittens das therapeutische Vorgehen – die systemische Grundhaltung ebenso wie der störungsspezifische Handwerkskoffer. Und viertens: Soweit möglich der Stand der empirischen Evaluation der Systemtherapie auf diesem Gebiet. Carl-Auer Verlag • www.carl-auer.de Carl-Auer a Störungsspezifische Systemtherapie Schizophrenien und schizo­affektive Störungen Störungsspezifische Systemtherapie? Kann es das geben? Hans Lieb greift die Argumente pro und contra Störungsorientierung auf und zeigt, dass man als Therapeut sowohl seine systemische Identität bewahren als auch störungsbezogen denken und handeln kann. Mit Blick auf die wissenschaftliche und sozialrechtliche Anerkennung entwickelt der Autor die systemische Therapie als professionelles Mitglied im Gesundheitswesen weiter. „Ein wichtiges Buch, im besten Sinn verstörend. Unbedingt studieren!“ Wolfgang Loth, Zeitschrift für systemische Therapie und Beratung, Juli 2014 Hans Lieb Störungsspezifische Systemtherapie Konzepte und Behandlung 298 Seiten, Kt, 2014 € (D) 29,95/€ (A) 30,80 ISBN 978-3-8497-0033-1 Schizophrenien und schizoaffektive Störungen gelten als schwere psychiatrische Erkrankungen. Während die klassische Psychiatrie die Betroffenen in den Mittelpunkt stellt und im Wesentlichen auf biologische Befunde fokussiert, geht man in der systemischen Therapie davon aus, dass komplexe Wechselwirkungen im biologischen, psychischen und sozialen System zur Entstehung und Aufrechterhaltung der Störungen beitragen. Gerhard Dieter Ruf beschreibt Schizophrenien und schizoaffektive Störungen anhand typischer Muster und zirkulärer Prozesse und leitet daraus systemische Therapieprinzipien und Methoden für verschiedene Kontexte ab. Für die Einzel- bzw. Familientherapie schlägt er Interventionen vor, die Muster verstören und neue Sichtweisen auf Probleme ermöglichen. Bei den Betroffenen und ihren Familien kann das Veränderungen anstoßen, die zu einem Rückgang der Symptome führen. Gerhard Dieter Ruf Schizophrenien und schizo­affektive Störungen 174 Seiten, 14 Abb., Kt, 2014 € (D) 24,95/€ (A) 25,70 ISBN 978-3-8497-0044-7 Depression und Dysthymia Depressionen gehören mittlerweile zu den häufigsten Gründen für Krankschreibungen und sind die häufigste Ursache für Frühberentung. Klassische medizinische Erklärungs- und Behandlungsmodelle scheinen daran nichts zu ändern. Der Psychiater Gerhard Dieter Ruf plädiert für ein Verständnis, das Depressionen und chronische Verstimmungen nicht nur biologisch, sondern auch unter sozialen Aspekten betrachtet. Die „Krankheit“ erscheint dann nicht als unausweichliches Schicksal, sondern kann als Ausdruck nicht stimmiger Lebensumstände Sinn gewinnen. Systemische Therapie versucht, solche alternativen Sichtweisen anzubieten, sie auf Nützlichkeit zu prüfen und für Klienten fruchtbar zu machen. Gerhard Dieter Ruf Depression und Dysthymia 192 Seiten, Kt, 2015 € (D) 24,95/€ (A) 25,70 ISBN 978-3-8497-0078-2 Mit Zusatzmaterial online! Hans Lieb, Dr. phil., Diplom-Psychologe, Psychologischer Psychotherapeut; Ausbildung in Verhaltenstherapie, NLP, Gesprächspsychotherapie, Systemtherapie. Lehrtherapeut und Lehrsupervisor in Systemischer Therapie (IFW, A&E und SG) und Verhaltenstherapie (IFKV Bad Dürkheim), Gesprächspsychotherapie, NLP. Psychotherapeut ECP. Langjährige Tätigkeiten in Sucht- und psychosomatischen Kliniken, zuletzt als leitender Psychologe. Praxis in Edenkoben (RheinlandPfalz) für Psychotherapie, Paar- und Familientherapie, Supervision. Gerhard Dieter Ruf, Dr. med., Studium der Medizin in Tübingen, Weiterbildung zum Facharzt für Neurologie und Psychiatrie, Psychotherapie in den Kliniken Ludwigsburg und Weinsberg, Oberarzttätigkeit in Weinsberg, Leitung einer Abteilung der Rhein-Haardt-Klinik Bad Dürkheim, Fachklinik für Suchterkrankungen. Seit 1991 eigene Praxis in Asperg. Systemischer Therapeut (IGST, SG, DGSF), Lehrender (DGSF) am Bodensee-Institut für Systemische Therapie und Beratung. Publikationsschwerpunkte: Ausbildungskonzepte für die Psychotherapie; Bibliotherapie Psychosomatik; Therapieschulenbegegnung; Menschenbilder der Psychotherapieschulen. Schwerpunkte: systemische Psychiatrie, systemische Therapie bei psychischen Störungen, Psychotherapie bei Psychosen. „Dieses Buch kann man für bereits praktizierende wie auch für Systemtherapeuten in Ausbildung nur wärmstens empfehlen. Nach einer konzisen Zusammenfassung des systemischen Störungsmodells für Depression und Dysthymie gibt der Autor einen umfassenden Überblick über die Methoden und Techniken, die einer systemischen antidepressiven Therapie zur Verfügung stehen. Eine Fülle kreativer Ideen und Vorschläge, die durch instruktive ­Fallvignetten veranschaulicht werden, belegt die Praktikabilität des systemischen Störungsmodells in unterschiedlichen Kontexten und Settings. Therapeuten kann das Buch davor bewahren, angesichts der ­Weigerung ihrer Patienten, sich effektiv helfen zu lassen, deren Hilfsund Hoffnungslosigkeit zu übernehmen.“ Prof. Dr. Roland Schleiffer, Humanwissenschaftliche Fakultät, Universität zu Köln