Erfolg mit Kompost im Gemüsebau 1. Vorteile einer Kompostanwendung Kompost und Gemüsebau läßt sich in vielerlei Hinsicht als eine gute Kombination betrachten. Durch die Anwendung von Kompost können: • Die Humusversorgung und Fruchtbarkeit des Bodens gesichert, • • die Struktur des Bodens und dessen Eigenschaften verbessert und Pflanzennährstoffe bedarfsgerecht zur Verfügung gestellt werden. 2. Kompost ist Humuslieferant und Bodenverbesserer Der Gemüsebau zählt zu jenen Bewirtschaftungsformen, die den Boden am stärksten beanspruchen. Die ständige Bearbeitung führt zu hohen Humusverlusten und bedingt starke Strukturverschlechterungen. Bei intensiv bearbeiteten Böden kommt es jährlich zu Humusverlusten bis zu 3,5t/ha. Da die Fruchtbarkeit und Ertragsfähigkeit vom Humusgehalt eines Bodens abhängt, gilt es den Verlust an Organischer Substanz wieder auszugleichen. Die Organikzufuhr erfolgt meist durch Ernterückstände, Gründüngung, Stallmist und Kompost. Die positiven Wirkungen auf die Eigenschaften des Bodens beruhen in erster Linie auf dem hohen Anteil organischer Substanz, welche besonders in ausgereiften Komposten in stabiler Form vorhanden ist. Stabile Humusformen fördern Krümelstruktur und Lufthaushalt des Bodens, reduzieren Bodenverdichtungen und wirken Verschlämmungen entgegen. Weiters hat Kompost ein hohes Wasserhaltevermögen und weist eine bessere Versorgung in trockenen Perioden auf. Aufgrund dieser Effekte kann mit Kompost ein ständiger Humusaufbau betrieben werden. Für eine erfolgreiche Humuswirtschaft ist es besonders wichtig, neben schnell abbaubaren organischen Substanzen (Gründüngung, Ernterückstände) auch stabile Humusformen zuzuführen. Hier eignet sich besonders Kompost, da dieser große Mengen an stabilen Huminstoffen beinhaltet, die dauerhaft im Boden erhalten bleiben (Dauerhumus). 3. Kompost ist Dünger Neben seiner positiven Langzeitwirkung (Humuswirkung) ist Kompost ebenso ein vollwertiges Düngemittel. In der Regel kann durch Kompost der Bedarf an Phosphor, Magnesium und organischer Substanz abgedeckt werden (siehe Tabelle 1). Der Kalkanteil im Kompost ist in den meisten Fällen ausreichend um eine Erhaltungskalkung (bis zu 700kg CaO/ha) zu gewährleisten. Weiters enthält Kompost Mikronährstoffe (Mangan, Bor, Molybdän, Zink, Kupfer und Eisen) die in Böden des Gemüsebaus oft unterversorgt sind und bietet somit eine ausgewogene Nährstoffversorgung. Tab. 1: Nährstoff- und Organikversorgung durch Kompost Inhaltsstoffe N gesamt N anr. 4) Phosphor Kalium Kalk MgO organ. Substanz Gehalt 1) In Kompost Gehalt 2) % TS in 35t FM Kompost kg 1,7 0,17 1,4 1,3 9 1,9 390 40 320 300 2000 430 40 9000 3) Bedarf einjährige Gemüsekultur [Kg] in 3 Jahren kg 200 80 200 400 20 2500 3500 600 240 600 1200 60 Bedarf 10000 1) Durchschnittswerte aus 20 verschiedenen Kompostanalysen 2) Annahme Kompost mit 65 % TM und Volumengewicht von 700 kg/m³ 3) Mittlere Bedarfswerte aus Kulturdatenblättern zur bedarfsgerechten Düngung im Gemüsebau, 2001 4) Wegen der org. Bindung nur 5-10 % des Gesamtstickstoffes verfügbar Verwenden Sie Komposte von KGVÖ-Mitgliedsbetrieben, denn diese werden regelmäßig von neutralen Stellen geprüft und garantieren eine gleichbleibende hohe Qualität. Auf den qualitätsgeprüften Gütesiegel-Kompost von Mitgliedsbetrieben des Kompostgüteverbandes Österreich KGVÖ können Sie sich verlassen 4. Aufwandmengen und Anwendungsempfehlungen Komposte weisen je nach verwendeten Ausgangsmaterialien unterschiedliche Eigenschaften und Inhaltsstoffe auf. Bei der genauen Ermittlung der Aufwandmenge bzw. des Düngebedarfes sollten berücksichtigt werden: • Ergebnisse laut Bodenuntersuchungen • Bedarf der Pflanzenkultur • Nährstoffgehalte im Kompost laut Analysenergebnis des Herstellers Die max. möglichen Aufwandmengen im Feldgemüsebau betragen 8 t TM pro ha und Jahr im 5-jährigen Durchschnitt (ca. 12-15t bzw. 20- 25m³ Frischmasse). Da die Ausbringung von Kompost aus arbeitstechnischen Gründen nur alle 2-3 Jahre erfolgt, müssen die im Ausbringungsjahr erfolgten Nährstoffgaben auf die kompostfreien Folgejahre aufgeteilt werden. Aufgrund des hohen Speichervermögens an Nährstoffen sind in der Regel keine Auswaschungen zu befürchten. Bei regelmäßiger Anwendung in Abständen von 3 Jahren, können im Ausbringungsjahr bis zu 24 t TM ( 30-40 t FM) Kompost ausgebracht werden. Tab. 2: Inhaltsstoffe von Kompost Inhaltsstoffe Gehalt 1) Gehalt 2) Gehalt kg/t Frischsubstanz kg/m³ Frischsubstanz 0,5 - 2,5 5 – 16 3,5 – 11 0,05 - 0,25 0,5 - 1,6 0,35 – 1,1 Phosphor (ges.) 0,75 - 2 4,5 – 13 3–9 Phosphor (anr.) 0,15 - 0,5 0,9 –3 0,6 – 2 Stickstoff (gesamt) Stickstoff (anr.) 3) Kalium (ges.) 0,5 - 2 3 –13 2–9 Kalium (anr.) 0,2 - 1,2 1 - 7,5 0,7 – 5 Magnesium 1,3 - 2,5 8 – 16 5,5 – 11 Kalk (CaO) 5,0 -15 30 – 100 20 –70 Org. Substanz 35 - 50 200 –350 140 -250 1) Durchschnittswerte aus 20 verschiedenen Kompostanalysen 2) Annahme Kompost mit 65 % TM und Volumengewicht von 700 kg/m³ 3) Wegen der org. Bindung nur 5-10 % des Gesamtstickstoffes verfügbar 5. Besondere Hinweise • Aufgrund der empfohlenen hohen Aufwandmengen im Gemüsebau ist im Anwendungsjahr auf die Bestimmungen gem. Wasserrecht und Nitratverordnung zu achten. • Allgemein sind in der Landwirtschaft nur Qualitätskomposte Klasse A bzw. A+ erlaubt. Wird Kompost im Bio-Gemüsebau eingesetzt, hat dieser die Kriterien der Qualitätsstufe A+ zu erfüllen. • Kompost wird regelmäßig hinsichtlich seiner Schwermetallgehalte untersucht und Aufgrund dieser in Qualitätsklassen eingestuft. 2) % Trockensubstanz • Im Gemüsebau ist bei Kulturen mit geringer Salzverträglichkeit (z.B. Bohne, Karotte, Kopfsalat, Radieschen) auf Komposte mit niedrigen Salzgehalten zu achten. Spargel und Zucchini weisen höhere Verträglichkeiten auf. • Die Humuswirtschaft mit Kompost führt auf lange Sicht zu antibiotischen Wirkungen (Pflanzenschutzeffekte). Nachweislich verringert wird der Befall von Wurzelfäule bei Erbsen, Bohnen und Roten Beeten, sowie das Auftreten von Nematoden bei Kürbis und Tomaten. Impressum: Hrsg.: Kompostgüteverband Österreich KGVÖ * Hauptstraße 34, A-4675 Weibern Tel.:+43/ (0) 7732/2091-0 Fax.:DW 44 * www.kompost.at