Die sieben Pflanzen des Heiligen Landes Vor allem den "sieben Arten" Weizen, Gerste, Wein, Feige, Granatapfel, Olive und Dattel, die die Kinder Israels nach vierzig Jahren Wüste im Gelobten Land vorfanden, kommt in der Bibel eine besondere Bedeutung zu. Sie gelten als Ausdruck des Segens Gottes. Es erstaunt nicht wirklich, wenn vier der sieben Pflanzen, die ein gutes Leben verheißen, Bäume sind. Sie spenden Schatten in der trockenen und heißen Region. Ihre Wurzeln halten die Erdkrume und binden das Grundwasser. Auf vielerlei Weise nützen sie auch heute noch dem Menschen, meist durch ihre Früchte. Der Ölbaum (Olea europaea) oder auch Olivenbaum genannt, ist der bedeutungsvollste und symbolträchtigste Baum der Bibel. Bis heute ist er ein Symbol für Frieden, neues Leben und Hoffnung. Seine Früchte dienen der Nahrung und Ölherstellung. Früher verwendete man Olivenöl in Tonlampen als Lichtquelle. Aber auch als Salböl für Könige, Priester und Propheten und als Opfergabe im Kult spielte das Olivenöl in biblischer Zeit eine Rolle. Der Granatapfel (Punica granatum) wird als besonders schöne und nützliche Pflanze in der Bibel mehrfach erwähnt. Er steht wegen seines Samenreichtums für Fruchtbarkeit, aber auch für Schönheit, Liebe und Lieblichkeit. Neben den schmackhaften Früchten (mit unserem Apfel nicht verwandt) wurde früher auch der Granatapfelmost genossen. Die Dattelpalme (Phoenix dactylifera) ist der wichtigste Nahrungs- und Rohstofflieferant für die Wüstenvölker. Sie ist Symbol für Aufrichtigkeit, Rechtschaffenheit sowie Heiligkeit und Auferstehung. Die Bäume werden von den Menschen vollständig genutzt: Die großen Blattwedel werden zum Dachdecken und bei Festen verwendet, die Fasern als Seile, das Holz als Baumaterial und die süßen Früchte als Nahrung. Die große Bedeutung der beiden Feldfrüchte Weizen (Triticum aestivum) und Gerste (Hordeum vulgare) zeigt sich darin, dass sie von den "sieben Pflanzen" in der Bibel zuerst genannt werden. Die Gerste diente gemäß Bibel hauptsächlich als Tierfutter. Sie war das Getreide der Armen, während Weizen dreimal so wertvoll wie Gerste war. Die Weinrebe (Vitis vinifera) ist die Pflanze, die mit dem Ölbaum am häufigsten in der Bibel erwähnt wird. Sie ist auch eine der ältesten Kulturpflanzen der Menschheitsgeschichte. Weinberge zu besitzen bedeutete einst Reichtum und Segen. Guter Wein prägte die Feste und erfreute das Herz der Menschen. Auch bei kultischen Handlungen spielte Wein eine große Rolle, zum Beispiel als Trankopfer im Tempel. Die letzte der sieben Pflanzen des Heiligen Landes ist die Feige (Ficus carica), welche die erste namentlich erwähnte Pflanze in der Bibel ist. Besonders geschätzt werden ihre süßen Früchte. Unter dem Feigenbaum zu sitzen ist Zeichen des Schalom, des Friedens und Glücks.