Mykoplasmen-Impfung: Nicht voreilig aussteigen!

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TIERGESUNDHEIT
S C H W E I N
Erst Antikörpertiter bei
Endmasttieren bestimmen
Mykoplasmen-Impfung:
Nicht voreilig aussteigen!
Jeder spart, wo er
kann. Beim voreiligen
Verzicht auf die Mykoplasmenimpfung kann
der Schuss jedoch nach
hinten losgehen,
warnen Dr. Elisabeth
große Beilage und
Torsten Pabst.*
D
ie Mykoplasmenimpfung hat sich in Deutschland rasend schnell etabliert. Inzwischen werden bei uns annähernd 90 % aller Ferkel gegen
Ein Ausstieg aus der Mykoden Erreger der Enzootischen
plasmenimpfung kommt nur
Pneumonie (EP) geimpft.
bei geringem Infektionsdruck
Doch in jüngster Zeit hört man
und optimaler Hygiene in
immer häufiger Stimmen, die
Frage.
Fotos: Heil
die Notwendigkeit der Mykoplasmenimpfung in Frage stellen: Die einen aus Kostengründen, weil in ihren Herden keine Atemwegsprobleme auftreten und sie die Impfkosten sparen möchten. Und die anderen,
weil trotz Impfung immer wieder massive Gesundheitsprobleme auftreten und
sie deshalb die Wirksamkeit des Impfstoffes anzweifeln.
n erster Linie sind es Betriebe mit
Doch Vorsicht: Ein voreiliger Auseiner stabilen Atemwegsgesundheit bei
stieg aus der Mykoplasmenimpfung kann
den Ferkeln bzw. Mastschweinen, die
teuer werden! Für welche Betriebe ein
ernsthaft über einen Ausstieg aus der
Ausstieg in Frage kommt und wie wirkMykoplasmenimpfung nachdenken. Sie
sam das eigene Impfschema ist, lässt sich
sind überzeugt, die Impfkosten sparen zu
erst durch umfangreiche klinische und
können. Doch Vorsicht! Vor einem derserologische Untersuchungen ermitteln,
art folgenschweren Schritt muss zunächst
sichergestellt sein, dass Mykoplasmenwie Erfahrungen aus der Praxis zeigen.
infektionen im Bestand wirklich keine
____________________
Rolle mehr spielen.
Fakt ist, dass bundesweit nahezu alle
*) Tierärztliche Hochschule Hannover,
Bestände mit dem Erreger der EnzootiAußenstelle Bakum
Kann ich auf die Impfung verzichten?
I
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schen Pneumonie infiziert sind und es
auch durch langjährige Impfungen nicht
gelingt, die Mykoplasmen gänzlich aus
dem Bestand zu drängen. Den Status einer bestätigt Mykoplasmen-freien Herde
haben deshalb bislang nur wenige Vermehrer einzelner Zuchtgesellschaften.
Da keiner der derzeit verfügbaren
Impfstoffe eine Mykoplasmeninfektion
wirksam verhindern, sondern nur die
Folgen der Infektion abschwächen kann,
bleiben Schweinebestände auch nach
mehrjähriger Impfung in der Regel weiter infiziert.
Bevor die Impfung eingestellt werden
kann, muss deshalb zuerst geklärt werden, ob sich die Mykoplasmen noch immer unter den geimpften Tieren ausbreiten. Diese Frage kann der Tierarzt
durch Blutuntersuchungen bei Mastschweinen beantworten. Dabei werden
die so genannten Antikörperspiegel bestimmt. Denn Antikörper werden vom
Immunsystem als Reaktion auf eine Infektion oder Impfung gebildet.
Zwar ist bislang keine direkte Unterscheidung zwischen Infektions- und Impfantikörpern möglich. Es ist jedoch bekannt, dass die meisten Impfstoffe nur eine geringe im Blut messbare Antikörperkonzentration auslösen.
Zudem lässt sich diese Reaktion bei den üblichen Impfzeitpunkten (bis zur 4. Lebenswoche) maximal bis zur
zwölften Lebenswoche des
Ferkels nachweisen. Der
Nachweis von Impfantikörpern bei älteren Schweinen
kann daher als Reaktion auf
eine Infektion gewertet werden.
Um festzustellen, ob Mykoplasmeninfektionen im Bestand überhaupt noch eine
Rolle spielen, wird der Tierarzt deshalb zuerst Blut von
Endmastschweinen ziehen.
Da Antikörper über einige
Monate nachweisbar bleiben,
geben diese Proben einen
Überblick über den gesamten
Mastzeitraum. Theoretisch
können die Proben sogar am
Schlachtband gezogen werden. In der Praxis ist dies jedoch meist schwierig.
Um ein auswertbares Ergebnis zu erhalten, werden mindestens zehn Proben
pro Mastgruppe bzw. Altersgruppe genommen. Wobei mindestens zwei bis drei
Gruppen untersucht werden sollten, da
die einzelnen Mastgruppen einem sehr
unterschiedlichen Infektionsdruck ausgesetzt sein können. Entscheidend ist,
dass die Proben von zufällig ausgewählten Schweinen genommen werden. Denn
eine gezielte Auswahl von kranken oder
unterentwickelten Tieren würde das Ergebnis verzerren.
Exakte Grenzwerte, ab welcher Befallsrate die Impfung eingestellt werden
kann, gibt es bislang nicht. Im Rahmen
eigener, von der Tierärztlichen Hochschule Hannover durchgeführten Untersuchungen wurde jedoch deutlich, dass
Eine ausführliche Risikoanalyse, untergliedert nach den Altersgruppen Jung- und Altsauen, Saug- bzw. Absetzferkel sowie
Mastschweinen finden Sie im Internet
unter www.topagrar.com in der Rubrik
Leserservice Schwein unter dem Stichwort „Risikoanalyse Mykoplasmen“.
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spätestens ab einer Nachweisrate von
30 % weiter geimpft werden sollte.
Ob die Mykoplasmenimpfung ohne
Gefahr eingestellt werden kann, hängt
auch von den aktuellen Managementund Hygienebedingungen im Betrieb ab.
Dazu ist eine differenzierte Risikoanalyse erforderlich, die auch die Frage beantworten muss, ob sich die Hygienebedingungen seit der Entscheidung für die
Impfung grundlegend verbessert haben.
Bei der Analyse werden die unterschiedlichen Alters- bzw. Nutzungsgruppen wie Jungsauen, Sauen, Saug- und
Absetzferkel sowie Mastschweine getrennt bewertet. Man unterscheidet zwischen Faktoren, die das Risiko einer Mykoplasmeninfektion erhöhen und solchen, die das Risiko mindern.
Beispiel: Werden ausschließlich Jung-
sauen aus einer Mykoplasmen-freien
Herkunft zugekauft, ist die Gefahr einer
Mykoplasmenübertragung deutlich vermindert. Werden diese Jungsauen dann
allerdings ohne Quarantäne in den Sauenbestand eingegliedert, erhöht sich dadurch die Gefahr einer Mykoplasmeninfektion wieder.
Ein weiteres Beispiel aus dem Abferkelbereich: Schnelle Geburten, eine gute
Versorgung mit Biestmilch und ein optimal temperiertes Saugferkelnest mindern die Gefahr einer MykoplasmenAusbreitung. Durchfall bei den Ferkeln
und ein spät durchgeführter Wurfausgleich können diese Effekte jedoch wieder zunichte machen.
Fazit
An das Einstellen der Mykoplasmenimpfung bei den Ferkeln sollten Ferkelerzeuger allenfalls dann denken, wenn
anhand von Laboruntersuchungen klar
erkennbar ist, dass kein bzw. nur ein minimaler Infektionsdruck besteht. Außerdem sollten die Management- und Hygienebedingungen so weit optimiert sein,
dass nicht innerhalb von kurzer Zeit mit
einem erneuten Anstieg des Infektionsdruckes zu rechnen ist.
Wirkt die Impfung überhaupt noch?
Die Frage, ob ein bestehendes Mykoplasmen-Impfprogramm überhaupt
noch wirksam ist, kommt immer dann
auf, wenn bei Absatzferkeln oder Mastschweinen trotz Impfung plötzlich wieder Atemwegsprobleme auftreten. Um
diese Frage beantworten zu können,
muss zunächst einmal geklärt werden, ob
Mykoplasmen überhaupt die Ursache
des Problems sind. Das ist jedoch aufwändig. Der serologische Nachweis von
Antikörpern im Blut allein reicht nicht.
Denn auch geimpfte Tiere können infiziert sein, so dass der Erreger der Enzootischen Pneumonie in nahezu jedem
Bestand vorkommt.
Klinische Untersuchungen
und Lungen-Checks
Und auch klinische Symptome oder
Lungenveränderungen allein haben wenig Aussagekraft. Erst die Kombination
von klinischen Untersuchungen mit Laboranalysen führt zu einem relativ sicheren Ergebnis. Eine Beurteilung von Lungen nach der Schlachtung kann diesen
Verdacht dann zusätzlich erhärten.
Das auffälligste Anzeichen einer Mykoplasmeninfektion ist der typische Hus-
ten, den man besonders deutlich hört,
wenn man die Tiere auftreibt. Aus dem
prozentualen Anteil hustender Schweine
und der Auswertung von Einzeltier- und
Gruppenbehandlungen lassen sich Zeitpunkt, Ausmaß und Schwere der Erkrankung gut einschätzen.
Die Schwere des Hustens wird über
den so genannten Hustenindex definiert.
Um ihn zu bestimmen, wird eine bestimmte Anzahl von Schweinen (z. B. 20
Tiere in zwei Buchten) im Abstand von
fünf Minuten zwei Mal aufgetrieben und
ab dem ersten Auftreiben genau zehn
Minuten lang beobachtet. Die Anzahl
der Hustenanfälle wird dann durch die
Zahl der untersuchten Schweine dividiert. Der so errechnete Wert ermöglicht
einen direkten Vergleich zwischen verschiedenen Altersgruppen oder Untersuchungszeitpunkten. Eigene Untersuchungen haben ergeben, dass es ab einem
Hustenindex von 0,2 kritisch wird.
Ein wichtiger Hinweis auf Mykoplasmeninfektionen können zudem LungenChecks auf dem Schlachthof liefern.
Denn in Tiergruppen, bei denen Mykoplasmeninfektionen Probleme verursacht haben, fallen bei der Schlachtung
vermehrt Lungenveränderungen auf.
Das Lungengewebe ist teilweise verfes-
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tigt und verfärbt. Diese Veränderungen
treten zuerst an den Spitzenlappen auf,
können unter Umständen aber auch die
Mittel- und Hauptlappen der Lunge betreffen. Doch auch hier gilt: Eine Spitzenlappen-Pneumonie kann ein Hinweis
auf eine Mykoplasmeninfektion sein, sie
ist aber kein endgültiger Beweis dafür.
Zehn Blutuntersuchungen
je Altersgruppe
Um einen bestehenden Verdacht zu erhärten, sind ergänzende serologische
Untersuchungen erforderlich. Denn eine
Infektion mit Mykoplasmen führt innerhalb von etwa drei Wochen zu einem Anstieg des Antikörperspiegels im Blut.
Durch die Untersuchung von Blutproben,
die in verschiedenen Altersgruppen gezogen wurden, kann der Tierarzt daher den
Infektionszeitpunkt genauer eingrenzen.
Um ein aussagekräftiges Ergebnis über
Zeit würde dann klar die Mykoplasmeninfektion anzeigen. Dieses Vorgehen
setzt allerdings eine genaue Tierbeobachtung voraus.
Die Gefahr, dass das Ergebnis der
Blutuntersuchung aufgrund einer vorausgegangenen Mykoplasmenimpfung
fehlinterpretiert werden könnte, ist gering. Denn die durch eine Infektion ausgelöste Antikörperreaktion fällt in der
Regel deutlich höher aus als der Antikörperanstieg nach einer Impfung.
Zusätzliche Sicherheit gibt eine Auswertung des Antikörperverlaufs über
verschiedene Altersgruppen: Nach einer
Impfung sind häufig abfallende Antikörperspiegel in der 8. bis 12. Lebenswoche
zu beobachten. Steigt der Titer zu diesem
oder zu einem späteren Zeitpunkt dagegen steil an, ist dies eher als Reaktion auf
eine Infektion zu werten.
Selbstverständlich kann die Pneumonie aber auch durch einen anderen Erre-
Übersicht: Nach dem Husten steigt wenig später
der Antikörpergehalt im Blut
70
Erreger- bzw. Antikörper-positiv, %
Hustenindex
Erregernachweis (PCR)
Antikörperspiegel
Hustenindex
60
50
0,5
0,4
40
0,3
30
0,2
20
0,1
10
0
4.
8.
12.
16.
Lebenswoche
20.
24.
0
Quelle: Pabst 2003
Das erste Anzeichen einer Mykoplasmeninfektion ist Husten. Wenig später steigen
der Antikörperspiegel im Blut und die Erregerkonzentration in der Lungenspülflüssigkeit.
Grafik: Orb
den Verlauf der Infektion zu bekommen,
müssen etwa zehn Proben pro Altersgruppe genommen werden. Der Altersabstand zwischen den Gruppen sollte dabei
etwa vier bis fünf Wochen betragen. Für
einen Mastbestand wäre es demnach ideal, zu Mastbeginn (10. Lebenswoche), in
der 15. und 20. Lebenswoche sowie gegen
Mastende Proben zu ziehen.
Zum Einsparen von Untersuchungskosten lässt sich der Probenumfang auch
auf ein Mindestmaß begrenzen. Dazu
werden die ersten Proben nicht zu Mastbeginn gezogen, sondern erst dann, wenn
die ersten Tiere zu husten beginnen und
ein zweites Mal vier Wochen später. Ein
Anstieg des Antikörperspiegels in dieser
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ger verursacht worden sein. Um der Sache auf den Grund zu gehen, können die
Serumproben deshalb auch für Untersuchungen auf andere Erreger wie APP
und Influenza genutzt werden.
Lungenspülung als
Ergänzung
Als Ergänzung zu serologischen Untersuchungen werden von einigen Tierärzten auch Lungenspülungen durchgeführt. Wichtig ist dabei, dass die Tiere zufällig ausgewählt werden. In der Regel
reicht es, zwei bis drei Schweine zu untersuchen. Die Untersuchung kann am besten bei Schweinen durchgeführt werden,
die maximal 80 bis 90 kg schwer sind.
Die Spülproben werden neuerdings
nach dem PCR-Verfahren (PolymeraseKetten-Reaktion) untersucht, einer besonders sensiblen Untersuchungsmethode. Der Aufwand bei der Probennahme
ist zwar deutlich höher als bei der Entnahme von Blutproben. Dafür lassen sich
die Mykoplasmen bei diesem Verfahren
aber auch zeitnah und genau dort nachweisen, wo die ersten krankhaften Veränderungen auftreten.
Untersuchungen der Außenstelle Bakum der Tierärztlichen Hochschule haben gezeigt, dass ein enger Zusammenhang zwischen dem vermehrten Auftreten von Husten, dem Erregernachweis in
der Lungenspülflüssigkeit und der etwas
später einsetzenden Antikörperreaktion
besteht.
Das Ergebnis der Auswertungen von
vier Mastgruppen aus zwei Beständen ist
in der Übersicht dargestellt: Zeitgleich
zum Auftreten des Hustens (grüne Linie)
ließen sich auch in den Lungenspülproben Mykoplasmen nachweisen, deutlich
erkennbar am Anstieg der grafischen
Säulen. Der Anstieg des Antikörpergehaltes im Blut, dargestellt als rote Linie,
erfolgt wie erwartet mit einer leichten
Verzögerung ab der 16. Lebenswoche.
Aber auch hier gilt, dass der Aufwand
der Lungenspülung nicht nur für den Mykoplasmennachweis allein genutzt werden sollte. Eine einfache bakteriologische Untersuchung kann gleichzeitig abklären, ob Infektionen mit Bordetellen,
Pasteurellen, Streptokokken oder Hämophilus-Erregern vorliegen. Werden
dabei auch gleich die entsprechenden
Resistenzprofile erstellt, kann die Behandlung optimal auf die vorliegenden
Erreger abgestimmt werden.
Muss das Impfschema
angepasst werden?
Wurden Mykoplasmen eindeutig als
Ursache des Problems erkannt, muss im
zweiten Schritt das Impfschema kritisch
überprüft werden. Hier gibt es grundsätzlich zwei mögliche Fehlerquellen:
Entweder der Impfstoff wird falsch gelagert bzw. falsch angewendet. Oder aber
der Impfzeitpunkt ist nicht optimal.
Zunächst zur Impfstofflagerung: Ein
Impfstoff kann nur dann seine volle
Wirksamkeit entfalten, wenn er entsprechend den Angaben des Herstellers gelagert bzw. aufbereitet wird. Fehler schleichen sich häufig auch bei der Verabreichung ein. Wichtig ist, dass die richtige
Injektionsstelle gewählt wird und die
Vakzine nicht zurückfließen kann.
Außerdem darf der Impfstoff nicht mit
anderen Präparaten (Impfstoffe, Eisen,
Antibiotika) vermischt werden, und es
dürfen keine Schweine vergessen werden!
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Als Ergänzung
zu Blutuntersuchungen
bieten einige
Tierärzte
Lungenspülungen an.
in verschiedenen Herden kann das Infektionsmuster vollkommen unterschiedlich ausfallen. In verschiedenen
Untersuchungen wurde zwar immer wieder nachgewiesen, dass sich die Ferkel in
der Regel erst relativ spät infizieren, d. h.
am Ende der Flatdeckphase. Endgültig
sicher sein, dass das eigene Impfkonzept
passt, kann man jedoch erst nach einer
entsprechenden Diagnostik.
Fazit
Ist sichergestellt, dass der Impfstoff
korrekt verabreicht wird, muss der Impfzeitpunkt noch einmal überprüft werden.
Grundsätzlich gilt, dass so spät wie möglich geimpft werden sollte, damit die
Impfantwort nicht durch die maternalen
Antikörper beeinflusst wird. Andererseits
muss die Impfung aber auch spätestens
drei bis vier Wochen vor der zu erwartenden Infektion abgeschlossen sein, um einen ausreichenden Impfschutz zu gewährleisten.
Die Entscheidung, den Impfzeitpunkt
zu verändern, kann auf Grundlage der
bereits ausführlich beschriebenen Diag-
nostik erfolgen. Stellt sich beispielsweise
aufgrund der Untersuchungen heraus,
dass sich die Ferkel früher infizieren als
bisher vermutet wurde, sollte auch der
Impfzeitpunkt vorgezogen werden.
Wichtig ist, dass der Termin mit anderen Impfmaßnahmen abgestimmt wird
und in bestehende Arbeitsabläufe passt.
Phasen, in denen gehäuft Erkrankungen
auftreten wie z. B. direkt nach dem Absetzen, sind für die Impfung tabu. Denn
es ist fraglich, ob die Tiere zu diesem
Zeitpunkt überhaupt impffähig sind.
Pauschale Empfehlungen zum Impfzeitpunkt lassen sich nicht geben. Denn
Wird die Wirksamkeit der Mykoplasmenimpfung bezweifelt, muss zunächst
geklärt werden, ob Mykoplasmen überhaupt die Ursache der Gesundheitsprobleme im Bestand sind. Dazu ist eine
Kombination aus klinischen Beobachtungen, Lungen-Checks am Schlachtband und serologischen Untersuchungen
erforderlich. Als Ergänzung zur Blutuntersuchung kann auch eine Lungenspülung vorgenommen und die Spülflüssigkeit auf Erreger untersucht werden.
Wurden Mykoplasmen eindeutig als
Übeltäter ermittelt, müssen im zweiten Schritt die Impfstofflagerung bzw.
-anwendung und der Impfzeitpunkt genau überprüft werden.
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