Die Berufung des Mose (Ex 3) M1 - Fachzeitschriften Religion und

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Die Berufung des Mose (Ex 3)
Mose ist eine der großen Gestalten des Alten Testaments. In Bildern und Erzählungen wird davon
erzählt, dass er im Namen Gottes – allen Zweifeln und Anfragen zum Trotz – Israel aus der Sklaverei
führte. Wiederholt erzählt das Buch Exodus davon, dass das Volk an Mose zweifelte, dass es
murrte und anfing sich nach den »Fleischtöpfen« Israels zu sehnen, dass es Mose kritisierte und
den Glauben an ein glückliches Ende des Auszugs verlor.
In Ex 3 wird erzählt, wie Mose dazugekommen ist, für sein Volk aktiv zu werden – damit will der
Text auch Zweifel daran ausräumen, ob Gott wirklich auf der Seite der Unterdrückten und
Versklavten ist. Die Frage nach dem alles verändernden Ereignis im Leben des Mose beantworten
die Verfasser, indem sie auf bestimmte Formelemente zurückgreifen, die den Zuhörerinnen und
Zuhörern bekannt waren.
Du kennst festgefügte Formelemente auch: »Es war einmal« signalisiert dir, dass ein Märchen
beginnt. Liest du »Münster, den 25.4.2014 – Lieber Opa!«, dann weißt du, dass du einen Brief vor
dir liegen hast.
Durch einen Vergleich mit einer anderen alttestamentlichen Erscheinungsgeschichte werden diese
Formmerkmale besonders deutlich. So erzählt auch das Buch Genesis von einer Erscheinung
Gottes vor Jakob, der mit anderem Namen auch Israel heißt:
Gen 46
Ex 3,1–10
Gemeinsamkeiten
1
Israel brach auf mit allem, was
Ex 3,1–3
ihm gehörte. Er kam nach
Beerscheba und brachte dem Gott
seines Vaters Isaak Schlachtopfer
dar.
2
Da sprach Gott … zu Israel: Jakob! Ex3,4a
Jakob!
Hier bin ich!, antwortete er.
Ex 3,4b
3
Gott sprach: Ich bin Gott, der
Gott deines Vaters.
Ex 3,7–9
Fürchte dich nicht, nach Ägypten
hinabzuziehen; denn zu einem
großen Volk mache ich dich dort.
Ex 3,10
Arbeitsanregung
Vergleiche Gen 46,1–3 mit Ex 3,1–10. Stelle die Gemeinsamkeiten heraus und versuche sie zu
benennen.
Arbeitsblatt zu KatBl 4/2014 – © Kösel-Verlag / Gabriele und Norbert Otten
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