Vitalstoff Journal Carotinoide Carotinoide gehören zu der Gruppe der sogenannten sekundären Pflanzenstoffe Carotinoide gehören zu der Gruppe der sogenannten sekundären Pflanzenstoffe, die für den Menschen als nicht essentiell gelten, jedoch als gesundheitsfördernd angesehen werden. Bei den Carotinoiden handelt es sich um lipophile (fettlösliche) Farbpigmente. Sie kommen in den Chromoplasten der pflanzlichen Organismen vor und geben vielen Pflanzen und Früchten ihre gelbe bis rötliche Farbe. Carotinoide lassen sich auch in den Chloroplasten grüner Pflanzen feststellen, deren Farbe vom Grün des Chlorophylls überdeckt wird. Carotinoide können ausschließlich von pflanzlichen Organismen synthetisiert werden. Dort sind sie bei der Photosynthese an der Absorption von Licht und der Übertragung von dessen Energie auf Chlorophyll beteiligt. Außerdem erweitern sie in photosynthetischen Organismen das Absorptionsspektrum im blau-grünen Spektralbereich und dienen als Lichtschutzfaktoren. Weiterhin schützen Carotinoide als Antioxidantien Chlorophyllmoleküle der Pflanzen vor photooxidativen Schäden und bewahren Tiere, die carotinoidreiche pflanzliche Lebensmittel verzehren, vor dem Einfluss aggressiver Sauerstoffspezies – „oxidativem Stress“. Heute sind 500-600 verschiedene Carotinoide bekannt, von denen etwa 10 % durch den menschlichen Stoffwechsel in Vitamin A (Retinol) umgewandelt werden können und somit Provitamin A-Eigenschaften aufweisen. Der bekannteste Vertreter mit dieser Eigenschaft ist das Beta-Carotin. Dieses Carotinoid besitzt die höchste Vitamin A-Aktivität. Vitamin A findet sich ausschließlich im tierischen Organismus und kann neben Beta-Carotin auch aus anderen Carotinoiden, wie Alpha-Carotin und Beta-Cryptoxanthin, gebildet werden. Neben Betacarotin spielen insbesondere die Carotinoide Lutein, Lycopin, Zeaxanthin, Cryptoxantin und Alphacarotin eine wichtige Rolle für die Gesundheit. Carotinoide reichern sich in bestimmten Geweben bevorzugt an, z: B. Lycopin in den Nebennieren und in den Hoden, Lutein und Zeaxanthin in den Augen und im Gelbkörper, Zeaxanthin im Fettgewebe, Alpha- und Beta-Carotin in der Leber. Es ist schwierig, für Carotinoide einen Mindestbedarf festzulegen. Die D-A-CH-Referenzwerte geben einen Schätzwert von 2 – 4 mg Beta-Carotin pro Tag an. Zahlreiche Wissenschaftler empfehlen für eine optimale Vorsorge Dosierungen zwischen 5 und 20 mg Carotinoide täglich. Gespeichert werden sie in erster Linie in Fettgewebe und Leber. Antioxidative Wirkung Als wesentliche Bestandteile des antioxidativen Netzwerkes des menschlichen Körpers sind Carotinoide in der Lage, reaktive Sauerstoffverbindungen zu inaktivieren – Quenching. Zu denen gehören beispielsweise Peroxylradikale, Superoxidradikalionen, Singulettsauerstoff, Wasserstoffperoxid sowie Hydroxyl- und Nitrosylradikale. Diese Verbindungen können entweder als exogene Noxen auf den Organismus einwirken, in lichtabhängigen Reaktionen oder endogen durch aerobe Stoffwechselvorgänge entstehen. Solch reaktive Substanzen werden auch als Freie Radikale bezeichnet und können mit Lipiden, insbesondere mehrfach ungesättigten Fettsäuren und Cholesterin, Proteinen, Nukleinsäuren, Kohlenhydraten sowie der DNA reagieren und diese modifizieren oder zerstören. Carotinoide, vor allem Beta-Carotin, Lycopin, Lutein und Canthaxanthin sind insbesondere bei der Entgiftung von Singulettsauerstoff und Peroxylradikalen beteiligt. Beim Prozess des „Quenchings“ handelt es sich um ein physikalisches Phänomen. Carotinoide wirken als Zwischenträger der Energie – sie geben bei der Reaktion mit Singulettsauerstoff die Energie in Wechselwirkung mit seiner Umgebung in Form von Wärme ab. Auf diese Weise wird reaktiver Singulettsauerstoff unschädlich gemacht. Carotinoide stellen die wirksamsten natürlichen „Singulettsauerstoffquencher“ dar. Bei den Carotinoiden handelt es sich um lipophile (fettlösliche) Farbpigmente. Sie kommen in den Chromoplasten der pflanzlichen Organismen vor und geben vielen Pflanzen und Früchten ihre gelbe bis rötliche Farbe. Carotinoide lassen sich auch in den Chloroplasten grüner Pflanzen feststellen, deren Farbe vom Grün des Chlorophylls überdeckt wird. Werden Carotinoide zusammen mit Vitamin E (Tocopherol) und Glutathion – Tripeptid aus den Aminosäuren Glutaminsäure, Glycin und Cystein – aufgenommen, kann die antioxidative Wirkung ebenfalls verstärkt werden. Überwiegen bei Schwächung des antioxidativen Schutzsystems durch einen Mangel an Antioxidantien die Prooxidantien, so kann es zum oxidativen Stress kommen. Indem Carotinoide oxidativen Veränderungen von biologisch wichtigen Molekülen entgegenwirken, vermindert eine erhöhte Carotinoidaufnahme das Risiko für bestimmte Erkrankungen. Dazu gehören Herz-Kreislauf-Erkrankungen, insbesondere Myokardinfarkt (Herzinfarkt) Verschiedene Tumorerkrankungen, unter anderem Lungen-, Magen- und Prostatakarzinom Altersabhängige Makuladegeneration Katarakt (grauer Star) Photodermatosen – UV-induzierte Hauterkrankungen –, zum Beispiel lichtinduzierte Tumore oder Pigmentstörungen Antikanzerogene Effekte Zahlreichen epidemiologischen Studien zur Folge geht ein erhöhter Verzehr von carotinoidreichen Obst und Gemüsen mit einem reduzierten Tumorrisiko einher. Dies betrifft vor allem Lungen-, Speiseröhren-, Magen-, Kolorektale Karzinome (Dick- und Mastdarmkrebs) sowie Prostata-, Zervix-/Collum- (Gebärmutterhals-), Mamma- (Brust-) und Hautkarzinom. Carotinoide entfalten ihre protektiven Effekte im 3-Stufen-Modell der Kanzerogenese insbesondere auf die Phase der Promotion und Progression. Hemmung der Vermehrung und Differenzierung von Tumorzellen Verhinderung von oxidativen DNA- und Zellschäden durch Entgiftung freier Radikale und Unterbindung ihrer Entwicklung Verstärkung der Immunantwort durch Förderung der natürlichen Abwehrsysteme des Körpers – dies betrifft insbesondere die Proliferation der B- und T-Zellen, die Anzahl der T-Helferzellen sowie die Aktivität von natürlichen Killerzellen Stimulation der Zellkommunikation über gap junctions Gap junctions sind Zell-Zell-Kanäle beziehungsweise direkte Verbindungen zweier benachbarter Zellen. Über diese porenbildenden Proteinkomplexe – Connexone – erfolgt ein Austausch von niedermolekularen Signal- und Vitalstoffen, die unter anderem Wachstums- und Entwicklungsprozesse regulieren. Solche Prozesse spielen auch in der Kanzerogenese eine Rolle. Gap junctions halten den Kontakt zwischen den Zellen aufrecht und ermöglichen durch den Signalaustausch ein kontrolliertes Zellwachstum. Tumorpromotoren hemmen die interzelluläre Kommunikation über gap junctions. Schließlich weisen Tumorzellen im Gegensatz zu normalen Zellen nur einen geringen interzellulären Signalaustausch auf, was zu unkontrolliertem Zellwachstum führt. Indem sowohl Vitamin A-wirksame Carotinoide als auch Carotinoide ohne Provitamin A-Eigenschaft, wie Canthaxanthin oder Lycopin, die Zellkommunikation über gap junctions verstärken, hemmen sie das Wachstum und die Vermehrung von Tumorzellen. Darüber hinaus können die Carotinoide Astaxanthin und Canthaxanthin in die Phase der Initiation eingreifen. Sie hemmen spezielle Phase-1-Enzyme, insbesondere Cytochrom-P450-abhängige Monooxygenasen, wie CYP1 A1 oder CYPA2, die für die Entwicklung von Karzinogenen verantwortlich gemacht werden. Altersabhängige Degeneration der Macula lutea Die Macula lutea (gelber Fleck) ist Teil der Netzhaut und der Bereich des schärfsten Sehens. Dort reichern sich im Unterschied zu anderen Geweben speziell die Carotinoide Lutein und Zeaxanthin an. Eine ausreichende Aufnahme von Lutein- und Zeaxanthin-reichen Lebensmitteln kann nach epidemiologischen Studien das Risiko einer altersabhängigen Makuladegeneration (AMD) vermindern. Dieser Effekt beruht auf den physikochemischen Eigenschaften der Carotinoide – sie wirken als spezifischer Lichtfilter und Antioxidantien. AMD ist eine häufige Ursache für schwerwiegende Sehstörungen bei älteren Menschen und kann im Alter mit Blindheit einhergehen. Sonnenschutzwirkung Die Hautschutzwirkung der Carotinoide lässt sich auf ihre antioxidativen Eigenschaften zurückführen. Eine vermehrte Aufnahme von insbesondere Beta-Carotin-haltigen Obst und Gemüsen geht mit einem Anstieg des Carotinoidspiegels der Haut einher. Untersuchungen, in denen Beta-Carotin als orales Sonnenschutzmittel eingesetzt wurde, ergaben bei einer Gabe von > 20 mg Beta-Carotin/Tag über 12 Wochen eine eindeutige Verminderung einer UV-Licht-induzierten Erythembildung (Hautrötung) im Vergleich zur Kontrollgruppe. Insgesamt lässt sich mit Beta-Carotin der Grundschutz der Haut erhöhen. Mögliche Ursachen für einen Mangel: Unzureichende Zufuhr, schlechte Aufnahme durch Beeinträchtigung der Verdauungsorgane Oxidativer Stress durch z. B. Diabetes, Krebs, Rauchen, Leistungssport, Sonnenbäder.. Arzneimittel: Neomycin, Colestyramin Mögliche Folgen eines Mangels: Erhöhtes Risiko für Herzinfarkt und verschiedene Krebsarten Grauer Star und Makula-Degeneration Erhöhter Bedarf bei: Immunkrankheiten wie AIDS, Makula-Degeneration und Grauem Star, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Hauterkrankungen, Karzinomen Literaturhinweise Earl Mindell: Die neue Vitaminbibel, Heyne Verlag 2007 Uwe Gröber: Orthomolekulare Medizin, Wissenschaftl. Verlagsgesellschaft mbH Stuttgart, 2008 Was hilft bei welchen Beschwerden? Welche naturheilkundlichen Therapien sind angeraten, bestimmte Symptome zu behandeln? Was ist der aktuelle Stand des Wissens? Gibt es für die Behandlung Erfahrungswerte oder wissenschaftliche Untersuchungen? Welche Möglichkeiten der Unterstützung oder Vorbeugung sind aus der Sicht der orthomolekularen Medizin bei spezifischen Beschwerden angeraten? Welche Nahrungsergänzungen können als ergänzende Therapie verwendet werden? Alle unsere Preise verstehen sich inklusive gesetzlicher Umsatzsteuer und zuzüglich einer Versandkostenpauschale. Lesen Sie die allgemeinen Geschäftsbedingungen. Es ist nicht Zweck unserer Webseiten, Ihnen medizinischen Rat zu geben, Diagnosen zu stellen oder Sie davon abzuhalten, zu Ihrem Arzt zu gehen. In der Medizin gibt es keine Methoden, die zu 100% funktionieren. Wir können deshalb - wie auch alle anderen auf dem Gebiet der Gesundheit Praktizierenden - keine Heilversprechen geben. 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