Vorhaben heute Einstieg • kurze Vorstellungsrunde Umgang mit Mehrsprachigkeit • Mythen und Fakten über Mehrsprachigkeit • Umsetzungsmethoden der Mehrsprachigkeit/Wege zur Mehrsprachigkeit • Die Funktion der Kita bei der Mehrsprachigkeit Blitzlicht zum Schluss • Eine Idee die ich in die Praxis umsetze? 27.01.2015 27.01.2015 Umgang mit Mehrsprachigkeit 2 2 Gemeinsame Vorstellungsrunde …erst hinstellen… …dann erklären… 27.01.2015 Umgang mit Mehrsprachigkeit 3 Was verstehe ich unter dem Begriff Mehrsprachigkeit??? (Gedanken und Erfahrungen) Mehrsprachigkeit ist die Fähigkeit eines Menschen, mehr als eine Sprache zu sprechen. Mehrsprachigkeit ist die Geltung oder verbreitete Anwendung mehrerer Sprachen in einer Gesellschaft, einem Sprachgebiet oder einem Staat. 27.01.2015 Umgang mit Mehrsprachigkeit 4 Arten von Mehrsprachigkeit • Individuelle Mehrsprachigkeit • Territoriale Mehrsprachigkeit • Gesellschaftliche Mehrsprachigkeit • Institutionelle Mehrsprachigkeit 27.01.2015 Umgang mit Mehrsprachigkeit 5 Mehrsprachigkeit Mehrsprachigkeit ist nie die Ursache für eine Sprachstörung. Antrieb und Motivation für das Erlernen einer Zweitsprache sind entscheidende Faktoren. Nach 6 Monaten Sprachgebrauch haben die Kinder bereits elementare Strukturen (Verben, Zweiwortsätze). Nach einem Jahr Sprachgebrauch beherrschen die Kinder meistens den Erwerb der Satzklammer (Mehrwortsätze, Nebensätze, Fragestellungen, Grammatik). Zweisprachig sein heißt nicht zweimal einsprachig sein, sondern ein neues sprachliches Profil zu besitzen. Für alltags sprachliche Kompetenzen komplexe Satzstrukturen in Deutsch brauchen Kinder mit einer anderen Erstsprache ein bis zwei Jahre. 27.01.2015 Umgang mit Mehrsprachigkeit 6 Mythen und Fakten zur Mehrsprachigkeit • ca. 3.500 verschiedene Sprachen werden gesprochen. • Mehrsprachigkeit ist weltweit die Regel - ca. 60% der Weltbevölkerung • • • • • • leben mit zwei und mehr Sprachen Deutschland ist ein mehrsprachige Gesellschaft Einsprachigkeit ist die Ausnahme Die Kinder erreichen die Meilenstein der Sprachentwicklung genauso wie einsprachige Kinder, zumindest in der stärkeren Sprache. Code-Switching ist ein normaler Teil der Mehrsprachigkeit und ist eher ein Zeichen für eine hohe kommunikative Kompetenz als für eine Sprachstörung. Kinder können problemlos eine zweite und eine dritte Sprache „dazu“ erwerben. Das gelingt am besten, wenn die Erstsprache weiter gepflegt wird. Sie haben genauso oft Probleme in der Sprachentwicklung wie einsprachige Kinder – die Behandlung sollte die Entwicklung in beiden Sprachen berücksichtigen. 27.01.2015 Umgang mit Mehrsprachigkeit 7 Familiensprache 27.01.2015 Umgang mit Mehrsprachigkeit 8 Bildungssprache 27.01.2015 Umgang mit Mehrsprachigkeit 9 Gemeinsame Sammlung Welche Aspekte und Bedingungen sind wichtig, damit Sprache gelernt werden kann? 27.01.2015 Umgang mit Mehrsprachigkeit 10 Der Sprachbaum nach Wolfgang Wendlandt (2010) symbolisiert die Einflussfaktoren auf die kindliche Sprachentwicklung. 27.01.2015 Umgang mit Mehrsprachigkeit 11 Aussagen zum Spracherwerb Kinder werden mit biologischen Ausstattung geboren. Sprachentwicklung ist ein beziehungsorientierter Entwicklungsprozess im Spracherwerb eignen sich Kinder nicht schrittweise ein fertiges Produkt an. Sprache wird nicht erlernt, sondern vom Kind in der Interaktion mit seiner Umwelt individuell erarbeitet. Sprachentwicklung ist ein ko-konstruktiver Prozess, in dem Kinder Sprache „neu“ erfinden. Sprechen lernt sich nur durch Kommunikation Kind orientiert sich erst an Mimik, Gestik und Prosodie, auch an Wörtern Kind entdeckt die kommunikative Funktion der Sprache Erfahrungen müssen selbst gemacht werden Sprachbildung ist vorrangig Partizipation 27.01.2015 Umgang mit Mehrsprachigkeit 12 Gedanke Der Motor für die Sprachentwicklung liegt im Bedürfnis und in der Ausstattung des Kindes, die Möglichkeit für die Entwicklung müssen jedoch die Erwachsenen schaffen. (Dr. Anna Winner) 27.01.2015 Umgang mit Mehrsprachigkeit 13 Grundsätze zum Spracherwerb ,Die beste Sprachförderung ist eine gute Beziehung zum Kind.‘ (Largo 1998, S. 321) 27.01.2015 Umgang mit Mehrsprachigkeit 14 Grundsätze zum Spracherwerb „Einmal gehört reicht nicht aus!“ Kinder brauchen viele Möglichkeiten im Alltag, um Sprache … in verschiedenen Situationen anzuwenden zu stabilisieren zu automatisieren Die ganzheitliche Sicht auf jedes Kind ist ausschlaggebend … Blick auf nonverbales Verhalten, Aktivitäten und spielerisches Handeln 27.01.2015 Umgang mit Mehrsprachigkeit 15 Themenwechsel Die Bedeutung der alltagsintegrierten Sprachbildung und Sprachförderung 27.01.2015 Umgang mit Mehrsprachigkeit 16 Gedanken zum Spracherwerb Stell Dir vor, Du reist für 6 Monate nach Spanien: ... Du willst dort die Sprache lernen … Du bist hoch motiviert … Du bekommst Muttersprachler an die Seite Wie müsste sich derjenige Dir gegenüber verhalten, damit Du rasch neue Wörter lernst und die Sätze immer besser werden? 27.01.2015 Umgang mit Mehrsprachigkeit 17 Blick auf die eigene Feinfühligkeit Fragestellung • Was brauchst Du, um mir etwas zu erzählen, dass Dir wirklich wichtig ist? • Wann hast Du das Gefühl, Dich offen äußern zu können? • Was zeichnet diese Person aus? • In welchen Situationen fällt es Dir leicht, sich mir offen mitzuteilen? 27.01.2015 Umgang mit Mehrsprachigkeit 18 Basiskommunikationsprinzipien Folgen • sich dem Kind zuwenden, auf seine Ideen eingehen… Bestätigen • Nicken, mitmachen, wiederholen, aufgreifen… Benennen • über das sprechen was passiert, was einen selbst bewegt… Lenken und Leiten • auf Strukturen achten, Absprachen treffen… Verteilung der Aufmerksamkeit • 27.01.2015 Verantwortung für die Reihenfolge tragen… Umgang mit Mehrsprachigkeit 19 Sprachhemmend… Ungünstige Verhaltensweisen → Was sind die Folgen? zum Nachsprechen auffordern; geschlossene Fragen stellen; beim Reden unterbrechen das Kind vorführen: „sag mal“ Kritik oder Bestrafung für fehlerhafte Äußerungen: „wenn du das nicht sagst, bekommst du auch nicht“ explizites Verbessern: „das heißt nicht […], sondern […]“ Wörter ausschließlich in Babysprache anbieten sich über das Kind lustig machen, indem die fehlerhaften Äußerungen „nachgeäfft“ werden oder darüber gelacht wird so tun als hätte man das Kind nicht verstanden Versuche des Kindes abwerten: „das kannst du noch nicht“, „dazu bist du noch zu klein“ vor dem Kind über mangelnde Fähigkeiten sprechen 27.01.2015 Umgang mit Mehrsprachigkeit 20 Sprechfreude anregen … Grundprinzipien einer sprachförderlichen Kommunikation • auf die Höhe des Kindes begeben: Blickkontakt, direkte Zuwendung • abwarten, was das Kind sagen möchte: Thema des Kindes folgen, aufgreifen und wertschätzen • dem Kind aufmerksam, interessiert zuhören: auf Körpersprache und Stimme achten • beim Reden nicht unterbrechen: Zeit und Raum geben • auf die eigene Sprache achten: einfache kurze Sätze; langsam, deutlich und mit guter Betonung sprechen • Spaß am Sprechen vermitteln • auch kurze Dialoge können reichhaltig und intensiv sein 27.01.2015 Umgang mit Mehrsprachigkeit 21 Beobachtungsfragen • Welche verbalen und nonverbalen Gesprächsangebote eines Kindes • • • • • • erkenne ich? In welchen Situationen achte ich gerade auch auf Kinder, die vor allem nonverbale Signale äußern und greife diese auf? In welchen Situationen gehe ich feinfühlig auf die Themen und Interessen eines Kindes ein? Wie gehe ich auf ein Kind ein? Stehe ich im Dialog mit einem Kind? Oder rede ich zu viel? Höre ich ihm zu? An welcher Stelle hat das Kind genügend Zeit sich zu äußern? Wie lang sind meine Pausen? Was gelingt mir gut? An welcher Stelle sehe ich Veränderungsbedarf? 27.01.2015 Umgang mit Mehrsprachigkeit 22 Abschlussreflexion Fragen und Eindrücke - weitere Unterstützungsbedarfe - Abschied 27.01.2015 Umgang mit Mehrsprachigkeit 23 Vielen Dank für die Aufmerksamkeit! 27.01.2015 27.01.2015 Beate Hamilton-Kohn Umgang mit Mehrsprachigkeit 24 24