Liturgieheft zum Monat der Weltmission 2012 OFFEN FÜR DAS WORT • Messfeier zum Weltmissionssonntag VOM 21. Oktober 2012 • Wortgottesfeier mit Lob- und Bittgebet • Wortgottesfeier mit Kommunionfeier •Predigtimpulse • Familiengottesdienst Liebe Schwestern und Brüder in der Seelsorge Der Weltmissionsmonat vermittelt jedes Jahr einen Impuls aus dem Reichtum der Weltkirche. In diesem Jahr steht das Wort im Zentrum. Gemeint ist das Wort, das Gott durch die Heilige Schrift an uns richtet. Es will gehört werden. Damit uns das gelingt, sollen wir uns dem Wort öffnen und intensiv zuhören. Man «hört erst dann richtig gut,» erklärte mir kürzlich die Afrikanerin Emmilienne eindrücklich, «wenn man die Gefühle, die das Wort vermittelt, auch am eigenen Körper spürt». Das tun auch wir spontan, wenn wir einander ein erfreuliches Erlebnis erzählen. Dann können Worte ein Lächeln in das Gesicht zaubern. Gelingt uns das beim Hören vom Wort Gottes? Sollten wir dem Slogan «Offen für das Wort» auf dem diesjährigen Plakat – wenigstens in Gedanken – ein Fragezeichen anfügen? Das Hören des Wort Gottes – so lehren uns die Kleinen Christlichen Gemeinschaften Tansanias – ist eben weit mehr als ein Zur-Kenntnis-Nehmen. Es will Emotionen auslösen! Dabei sollten wir Europäerinnen und Europäer uns etwas in Acht nehmen und zuerst gut hinhören, und nicht gleich mit dem Analysieren und Verstehen-wollen beginnen. Die Kleinen Christlichen Gemeinschaften in Tansania und in vielen weiteren Ländern Afrikas treffen sich meist wöchentlich. Die Mitte dieser Treffen bildet immer das Wort. Meistens ist es das Evangelium des folgenden Sonntags. Sie kommen aber nicht zusammen, um über das Wort Gottes zu diskutieren oder es zu zerpflücken. Sie suchen die Begegnung mit Gott und wollen seine Gegenwart erfahren. Die Kleinen Christlichen Gemeinschaften rufen uns in Erinnerung, dass das Hören auf das Wort Gottes zuallererst Begegnung ist. In diesem Wort ist Jesus Christus unter uns anwesend. So wünsche ich Ihnen, dass es gelingen möge, diese Begegnung in den Liturgien, besonders im Monat der Weltmission, erfahrbar zu machen. Diakon Martin Brunner-Artho, Direktor Missio 2 inhalt 3 Botschaft von Schwester Asinta Noela 4 Papst Benedikt XVI: Botschaft zum Weltmissionssonntag 2012 Gebetsanliegen der Schweizer Bischöfe 5 Missio Gebetskette Solidarisches Beten im Weltmissionsmonat 6 Zur Vorbereitung der Liturgie und des Monats der Weltmission 2012 8Liturgie zum Weltmissionssonntag Eucharistiefeier 11 Predigtvorschlag 13 Fürbitten Ankündigung der Kollekte 16 Wortgottesfeier mit Lob- und Bittgebet 20 Wortgottesfeier mit Kommunionfeier 21 Predigtimpulse zu den Sonntagen im Monat der Weltkirche 23 Familiengottesdienst 28 Ideen, Tipps und Infos Foto: Missio/Michel Wort Offen für das Wort Kleine Christliche Gemeinschaften sind die Basis und das Rückgrat der katholischen Kirche in Tansania. Wöchentlich versammeln sie sich um das Wort Gottes. Am Fest ihrer Patronin, der Heiligen Therese, feiert diese Gemeinschaft bei Arusha mit dem Pfarrer eine Eucharistie. Botschaft von Schwester Asinta Noela Katechetisches Zentrum Emmaus in Sanya Juu/Tansania Ich habe mich sehr gefreut, dass Sie Tansania als Gastkirche während des Weltmissionsmonats gewählt haben und dass Menschen in der Schweiz für uns beten. Ich finde es speziell und wohltuend zu wissen, dass es Menschen gibt, die sich für uns interessieren. Ich bin eine Ordensfrau und wurde am 25. Dezember – am Weihnachtstag - 1956 geboren. Ich bin mit sieben Brüdern und einer jüngeren Schwester aufgewachsen. Mein Mutterland ist Tansania. Meine Eltern waren praktizierende Christen. Sie erzogen uns mit einer tiefen Liebe zu Gott und Respekt gegenüber allen Menschen. Wir waren nicht reich, aber wir waren eine glückliche Familie. Wir halfen bei der Arbeit zuhause und unsere Eltern schätzten den Beitrag, mit dem wir die Einkünfte der Familie verbessern konnten. Meine Eltern waren sehr um unsere Schulbildung besorgt. Alle meine Brüder und meine Schwester erhielten eine gute Ausbildung. Ich selbst trat mit 19 Jahren bei den Kapuzinerinnen ein, die ursprünglich aus Luzern, Gerlisberg kamen. Ich kenne aus diesem Grund viele Missionare und Missionarinnen aus der Schweiz. 1975 haben sich die Bischöfe von Tansania entschlossen, die Kirche nach dem Beispiel der Urchristen und der afrikanischen Tradition der erweiterten Familie aufzubauen. Am Anfang, als sie die Kleinen Christlichen Gemeinschaften einführten, war es überhaupt nicht einfach. Die Menschen waren gewohnt, Teil einer grossen Gemeinschaft zu sein. Wenn es darum ging, den Glauben und die Nächstenliebe im Alltag zu verwirklichen, dann wurde das zu einer grossen Herausforderung. Doch nach und nach gewöhnten sich die Menschen an die neue Art, Kirche zu sein. Heute sind die Kleinen Christlichen Gemeinschaften Orte, wo der Glaube gepflegt und wirklich gelebt wird. Versuchen auch Sie, wenn irgendwie möglich, in Ihrer Nachbarschaft Kleine Christliche Gemeinschaften aufzubauen. Helfen Sie einander gegenseitig im Glauben zu wachsen. Wir in Tansania können Ihnen dabei helfen und in dieser Weise auch Missionarinnen und Missionare sein. Durch die modernen Kommunikationsmittel brauchen wir dabei nicht einmal das Land zu verlassen. In der Gebetskette werden die Christinnen und Christen in der Schweiz für uns in Tansania beten. 3 Foto: Missio/Michel Liebe Gläubige in der Schweiz Schwester Asinta Noela im katechetischen Ausbildungszentrum «Emmaus Centre» der Kapuzinerinnen von Maua. Unser gemeinsamer Glaube ermutigt mich, ein paar Anliegen vorzubringen; es gibt ja so viele Bedürfnisse in unserem Land! • Beten Sie für die Regierung von Tansania, damit sie den Menschen mit ganzem Herzen dient. • Beten Sie für die Führungskräfte in unserem Land. Unter ihnen ist Korruption immer noch an der Tagesordnung. • Beten Sie für die Christinnen und Christen aller Konfessionen, damit sie trotz des schwierigen religiösen Umfelds fest zu ihrem Glauben stehen. • Beten Sie für die Wirtschaft in unserem Land. Wir sind immer noch arm, auch wenn so viele Menschen versuchen, unsere Situation an vielen Orten zu verbessern. • Beten Sie auch für die Verantwortlichen der Kirche in Tansania, damit sie weiterhin die Christen motivieren, das Evangelium in ihren Familien und Kleinen Christlichen Gemeinschaften zu leben und so unseren Glauben zu feiern. Auch ich werde – gemeinsam mit meiner Ordensgemeinschaft – für Sie beten, damit der Glaube, die Liebe zu Jesus Christus und der Dienst am Nächsten in Ihrem Alltag wachsen können. Es grüsst Sie herzlich Sr. Asinta Noela Papst Benedikt XVI. Botschaft zum Weltmissionssonntag 2012 «Berufen, das Wort der Wahrheit leuchten zu lassen» (Apostolisches Schreiben Porta Fidei, 6) Die Verkündigung wird zur Nächstenliebe «Weh mir, wenn ich das Evangelium nicht verkünde!», schrieb der Apostel Paulus (1 Kor 9,16). Dieses Wort erklingt kraftvoll für jeden Christen und jede christliche Gemeinde auf allen Kontinenten. Auch für die Kirche in den Missionsgebieten, die meist jung ist und oft erst kürzlich gegründet wurde, ist der missionarische Charakter zu einer wesenseigenen Dimension geworden, auch wenn sie selbst noch Missionare braucht. Viele Priester und Ordensleute aus allen Teilen der Welt, zahlreiche Laien und sogar ganze Familien verlassen ihre Heimat, ihre örtliche Gemeinschaft und begeben sich zu anderen Ortskirchen, um den Namen Christi zu bezeugen und zu verkünden, den Namen, in welchem die Menschen das Heil finden. Dies ist ein Ausdruck tiefer Gemeinschaft, des Teilens und der Liebe unter den Ortskirchen, damit alle Menschen die heilbringende Botschaft hören oder von Neuem hören und die Sakramente empfangen können, die Quelle des wahren Lebens. Im Zusammenhang mit diesem hohen Merkmal des Glaubens, der zur Liebe wird, möchte ich auch an die Päpstlichen Missionswerke als Werkzeug zur Mitarbeit an der universalen Sendung der Kirche in der Welt erinnern und ihnen danken. Durch ihr Wirken wird die Verkündigung des Evangeliums auch Hilfe für den Nächsten, Gerechtigkeit gegenüber den Armen, Bildungsmöglichkeit in abgelegenen Dörfern, medizinische Versorgung an entlegenen Orten, Befreiung aus Armut und Elend, Eingliederung der Ausgegrenzten, Entwicklungshilfe für die Völker, Überwindung von ethnischen Spaltungen, Achtung des Lebens in allen seinen Phasen. Ausschnitt aus der Botschaft von Papst Benedikt XVI. zum Weltmissionssonntag 2012. Der vollständige Text kann unter www.missio.ch heruntergeladen werden. Gebetsanliegen der Schweizer Bischöfe Möge das verkündete, geteilte und gelebte Wort Gottes immer mehr zur Mitte eines Lebens in weltweiter Solidarität werden. Schätzungsweise 20‘000 Kleine Christliche Gemeinschaften gibt es in Tansania, der Gastkirche von Missio in diesem Monat der Weltmission. Es gibt keine Pfarrei in Tansania ohne diese Gemeinschaften. Sie bestehen aus 10 bis 15 Familien in der Nachbarschaft. Bei ihren regelmässigen Treffen in ihren Häusern beten sie zusammen, hören das Wort Gottes, sprechen darüber und setzen es – oft wörtlich – um. Tansania hat keine Schrifttradition, deshalb hat das geschriebene Wort wenig Bedeutung. In einer Kultur des Erzählens zählt das gesprochene Wort, und die Menschen hören aufmerksam zu. Diese Fähigkeit des Hörens befähigt sie, die Frohe Botschaft unmittelbar aufzunehmen: Das Wort spricht sie persönlich an und kann so seine verändernde Kraft entfalten. Es sind diese Kleinen Christlichen Gemeinschaften, die das Leben einer Pfarrei gestalten und mit ihrem sozialen Verhalten in die Nachbarschaft ausstrahlen; selbst in den Slums von Dar-es-Salaam sind sie zu finden. Dort, wo institutionalisierte und professionelle Hilfe fehlt, besuchen sie die Kranken, lösen Konflikte in den Familien und sind als Christinnen und Christen präsent. Ihr Leben kann uns Ansporn sein, dem Wort Gottes mehr Raum zu geben und es in weltweiter Solidarität und Gemeinschaft zu vertiefen. 4 Missio-gebetskette solidarisches beten im weltmissionsmonat Foto: Missio/Michel Einladung zur Gebetskette Das Gebet verbindet über sprachliche, kulturelle und ethnische Grenzen hinweg alle Generationen und Geschlechter. In der Schweiz versammelt sich seit 1998 an jedem Tag im Monat Oktober mindestens eine Pfarrei, Ordensgemeinschaft oder Gruppe zum Gebet, um die Verbundenheit mit der Weltkirche zum Ausdruck zu bringen. Wird keine besondere Andacht oder Meditation dafür vorbereitet, kann ein ordentlicher Gottesdienst dem Anliegen gewidmet werden. Sie können für den Gottesdienst die vorliegenden Vorschläge zur Liturgie für den Weltmissionssonntag, die Gebete aus Tansania und Afrika (www.missio.ch zum Download) und die Musik-CD mit Liedern aus Tansania verwenden. Missio wird Mitte September die Liste der beteiligten Gruppen, Gemeinschaften und Pfarreien erstellen. Sie wird auf dem Internet veröffentlicht und den Christinnen und Christen der Gastkirche übermittelt. Im Rahmen dieser Gebetskette können Sie als sichtbares Zeichen Ihrer Solidarität die Antwortkarten des Postkartenflyers unterschreiben und gesammelt an Missio schicken. Wir laden Sie sehr herzlich ein, an dieser Gebetskette und der Solidaritätsaktion von Missio teilzunehmen. Anmeldung Teilen Sie uns bitte bis zum 15. September 2012 mit, ob Sie an der Gebetskette teilnehmen: 026 425 55 70 oder [email protected]. Natürlich können Sie uns auch noch zu einem späteren Zeitpunkt Ihre Teilnahme bekannt geben. Wir werden die Liste fortlaufend aktualisieren. Vielen Dank! 5 «Ich finde es speziell und wohltuend zu wissen, dass es Menschen gibt, die sich für uns interessieren», schreibt uns Schwester Asinta aus Tansania. Ja, es tut immer gut zu wissen, dass jemand in einer besonderen Situation an uns denkt und vielleicht in einer Kirche eine Kerze für uns anzündet. Das gibt Kraft. Auf diese Kraft im Gebet vertrauen und bauen wir in der Gebetskette auch dieses Jahr. Eine Kraft, die uns über die Kontinente miteinander zu einer Gemeinschaft verbindet. Ich möchte Sie ermutigen an dieser Art Solidarität mitzuwirken, die von den Menschen in Tansania sehr geschätzt wird. Nehmen Sie die Anliegen, die Schwester Asinta in ihrem Schreiben nennt (siehe S. 3), in das Gebet auf und lassen Sie unsere Schwestern und Brüder dort die Kraft des Gebetes spüren. Ich danke Ihnen herzlich für Ihre Teilnahme und Ihre Treue im Gebet. Diakon Martin Brunner-Artho Direktor Missio zur Vorbereitung der Liturgie und des Monats der weltmission 2012 Die Gebete und Lesungen der vorliegenden Liturgie entsprechen dem 29. Sonntag im Jahreskreis B. Zur Auswahl dazu stehen das Tages-, Gaben- und Schlussgebet «Für die Ausbreitung des Evangeliums» (MB II, S. 1047f). Weitere Lesungen können auch aus dem Messlektionar VIII (S. 131–144) genommen werden. Lieder und Gebete Zur Gestaltung der Liturgie bieten wir Ihnen eine CD mit liturgischen Liedern aus Tansania an. Die CD enthält ein Begleitheft mit Liedtexten und Noten für ausgewählte Stücke. – Bestellschein Für Gottesdienste und die Gebetskette steht Ihnen auf www.missio.ch eine Auswahl von Gebeten aus Tansania und Afrika zur Verfügung. Predigtimpulse für alle Sonntage im Weltmissionsmonat Sollten Sie den Weltmissionssonntag nicht wie vorgesehen am 21. Oktober feiern können, bieten wir Ihnen ab S. 21 kurze Predigtimpulse für alle Sonntage im Weltmissionsmonat an. Fürbitten Zusätzlich zu den Fürbitten für den Weltmissionssonntag auf S. 13 können Sie Fürbitten, die aktuelle Geschehen und Anlässe aufnehmen, kurz vor dem 21. Oktober von der Website von Missio bzw. des Liturgischen Instituts in Freiburg herunterladen: www.missio.ch; www.liturgie.ch Plakat Das Plakat zum Weltmissionsmonat zeigt gross «Wort». Der junge Mann ist «ganz Ohr». Der Untertitel «Kleine christliche Gemeinschaften in Tansania» weist auf die Gastkirche hin. Sie können das Plakat mit einem Beamer zeigen oder gut sichtbar aufhängen, um so die Gastkirche präsent zu machen. – Bestellschein Folien und Impulsheft 13 Folien (elektronisch oder zum Auflegen) mit Bildern aus Tansania helfen, die Liturgie ansprechender zu gestalten. – Bestellschein Das Impulsheft bietet Ihnen Zusatzinformationen zu Tansania (Land, Kirche, Kleine Christliche Gemeinschaften). Solidaritätsaktion mit Postkartenflyer, Missio-Box und Gebet Mit dem Postkartenflyer, der Missio-Box und einem Gebet bietet Missio die Möglichkeit, auf verschiedene Weise mit der Weltkirche solidarisch zu sein. Der Postkartenflyer informiert über Missio und die aktuelle Kampagne zu Tansania. Er kann vor dem Gottesdienst verteilt werden. Mit der Missio-Box können Sie die Grussbotschaften an Schwester Asinta Noela und die Kirche in Tansania sammeln oder die Box für die Kollekte verwenden. Das Gebet aus Tansania auf der Rückseite des Flyers stellt die Gemeinschaft mit den Christinnen und Christen in Tansania her. Sie können es direkt in der Liturgie verwenden. – Bestellschein 6 Folien 1 bis 13 Download und Bestellung Alle Texte der Liturgie und weitere Materialien stehen Ihnen auf unserer Website www.missio.ch zum Download zu Verfügung. Die elektronischen Dateien oder gedruckten Dokumente können Sie mit dem Bestellschein, über unseren WebShop, per Post, Fax oder telefonisch bestellen. Kollekte Die Kollekte vom Weltmissionssonntag ist einzigartig, denn sie wird weltweit durchgeführt. Das Geld fliesst in einen gemeinsamen Solidaritätstopf. Dieser ermöglicht die gerechte Verteilung der zur Verfügung stehenden Mittel, weil daraus gezielt die ärmsten Kirchen profitieren. Nur durch den zentralen Solidaritätsfonds von Missio kann vermieden werden, dass die ärmsten Kirchen womöglich ohne jede Hilfe bleiben, weil sie keine direkte Verbindung nach Europa haben. Deshalb soll die jährliche Kollekte für die Weltkirche nicht mit einer Kollekte für Projekte der Pfarrei vermischt werden. Das Wort Gottes feiern Im täglichen Leben der Gläubigen der Gastkirche Tansania wird dem Wort Gottes grosse Verehrung entgegen gebracht. Auch in der gemeinsam gefeierten Liturgie wird der Verkündigung des Wortes hohe Bedeutung zugemessen. So werden die Lektorinnen und Lektoren zutreffend «Verkünderinnen» und «Verkünder» genannt. «Gott in seinem Wort zu begegnen ist ein Geschenk, dessen sich die Gemeinde oft zu wenig bewusst ist.» (Die Wortgottesfeier, Leitlinien Nr. 5) In den kleinen christlichen Gemeinschaften wird die Bibel deshalb feierlich in die Mitte ge- stellt oder während der Liturgie in einer Prozession gut sichtbar mitgetragen. Die Feier des Weltmissionssonntages soll Gelegenheit geben, diesen Aspekt in besonderer Weise zu feiern: Tragen Sie das Lektionar bei einem feierlichen Einzug gut sichtbar mit oder gestalten Sie eine Evangeliumsprozession. Manche Evangeliare sind besonders aufwändig verziert und geschmückt, weil sie genau die zentrale Stellung des Wortes Gottes auf diese Weise hervorheben wollen. Das Wort Gottes als Norm Bei den Bischofsversammlungen des Zweiten Vatikanischen Konzils (1962–1965) wurde jeweils zu Beginn in einer feierlichen Zeremonie ein Evangeliar inthronisiert. Damit stellte sich das Konzil unter das Wort Gottes. Das Wort sollte die Norm seiner Entscheidungen bilden. Darum sollte es ringen. Aber ist denn das Christentum eine ‹Buchreligion›? Nein, zuerst und zuletzt ist das Christentum die Religion des fleisch- und nicht buchgewordenen Wortes: Jesus Christus selbst ist Gottes letztes und entscheidendes 7 Wort an uns Menschen. Aber Menschen haben von Jesus erzählt aus der Erfahrung heraus, dass er, zur Rechten des Vaters erhöht, auch jetzt bei denen gegenwärtig ist, die in seinem Namen versammelt sind. Er selbst redet in dem Wort, das von ihm überliefert und in der Feier der Liturgie verkündet wird. Das reich geschmückte, kostbare Buch, aus dem diese Verkündigung erfolgt, steht deshalb für den jetzt redenden Jesus Christus. Weil das Wort Fleisch geworden ist, darum ist es auch Buch geworden. Das Konzil sagt: ‹Die Kirche hat die Heiligen Schriften immer verehrt wie den Herrenleib selbst, weil sie, vor allem in der heiligen Liturgie, vom Tisch des Wortes Gottes wie des Leibes Christi ohne Unterlass das Brot des Lebens nimmt und den Gläubigen reicht.› Martin Brüske, Evangeliar, in: Brüske Gunda / Willa Josef-Anton (Hg.), Im Namen … Amen. Liturgie in Stichworten, Freiburg 2012, 49. Messfeier zum Weltmissionssonntag 21. Oktober 2012 Einzug Eröffnung Feierlicher Einzug, wie er an vielen Orten Afrikas üblich ist. Die MinstrantInnen mit Kerzen, Lektorin/Diakon mit Lektionar/Bibel/Evangeliar. Begleitet von Musik oder einem Lied. Das Buch wird an einem gut sichtbaren Ort aufgestellt. Vor schl ag – KG 711: Wir sehen viele Wege – rise up 023: Meine Hoffnung und meine Freude – CD Tansania 0 2: Nimtume nani? / Wen soll ich senden? – CD Tansania 03: F anyeni yota kwa Jina la Bwana Yesu / Tue alles im Namen des Herrn Jesu – CD Tansania 13: Mashaka / Zweifel Folien 1 und 2 Elemente zur Einführung und für die Begrüssung der Gemeinde V: Wir feiern heute den Weltmissionssonntag. Die Feier dieses Sonntags soll in uns das Bewusstsein wach halten, dass wir Teil der Weltkirche sind. Das Internationale Katholische Missionswerk Missio stellt deshalb jedes Jahr die Kirche eines anderen Landes ins Zentrum des Monats und Sonntags der Weltkirche. In diesem Jahr richtet sich der Blick nach Tansania. Das Leben der Kirche in Tansania ist geprägt durch die Kleinen Christlichen Gemeinschaften. Sie sind zugleich die Basis und das Rückgrat der Kirche, weil sie sich in ihren Gemeinschaften jede Woche um das Wort Gottes versammeln. Sie kommen zusammen, um Gott zu begegnen, indem sie auf das Wort Gottes hören und es miteinander teilen. In dieser Feier sind wir besonders verbunden mit unseren Brüdern und Schwestern im Glauben, die in Tansania sind. Öffnen wir uns in dieser Feier für Gott, für sein Wort und die Gemeinschaft der Christinnen und Christen, die weltweit ist. Schuldbekenntnis und Kyrie Vor schl ag – KG 050: Der im Wort uns weist ­­– KG 207: Du bist der Weg, auf dem wir schreiten – rise up 161: Herr, erbarme dich Gloria /Lobgesang Vor schl ag – KG: 073: Gott in der Höh – rise up 039: Singt dem Herrn alle Völker – CD Tansania 04: Msifuni bwana / Preise den Herren 8 Tagesgebet vom Tag Allmächtiger Gott du bist unser Herr und Gebieter. Mach unseren Willen bereit, deinen Weisungen zu folgen, und gib uns ein Herz, das dir aufrichtig dient. Darum bitten wir durch Jesus Christus. zur Auswahl (MB II, 1047; Für die Ausbreitung des Evangeliums) Gott, du willst, dass alle Menschen gerettet werden und zur Erkenntnis der Wahrheit kommen. Sende Arbeiter in deine Ernte, damit sie der ganzen Schöpfung das Evangelium verkünden. Sammle dein Volk durch das Wort des Lebens und stärke es durch die Kraft des Sakramentes, damit es auf dem Weg des Heiles voranschreitet. Darum bitten wir durch Jesus Christus. Wortgottesdienst Erste Lesung: Jes 53,10–11 Die Lesung ist ein Teil des sogenannten vierten Gottesknechtslieds. An Karfreitag ist die ganze Lesung zu hören. Damit ist auch die Deutungsrichtung vorgegeben. Die Kirche hat die Rede vom «Gottesknecht» auf Jesus gedeutet. Er ist der «zerschlagene» Knecht, der «gerechte» Knecht. Die Botschaft dahinter will Hoffnung wecken: Ein scheinbar gescheitertes Leben kann durch Gott zu einem erfüllten Leben werden. In Jesus Christus hat sich diese Hoffnung erfüllt. Antwortpsalm / Antwortgesang Vorschlag – KG 86: Auf dein Wort, Herr, lass uns vertrauen – KG 567: Herr, gib uns Mut zum Hören – rise up 171: Höre uns, wir rufen dich vom Tag: Ps 33 (32), 4-5.18-19.20 u. 22 R Alle Enden der Erde schauen Gottes Heil – R (KG 363) III. Ton Das Wort des Herrn ist wahrhaftig, all sein Tun ist verlässlich. Er liebt Gerechtigkeit und Recht, die Erde ist erfüllt von der Huld des Herrn. – (R) Das Auge des Herrn ruht auf allen, die ihn fürchten und ehren, die nach seiner Güte ausschaun; denn er will sie dem Tod entreissen und in der Hungersnot ihr Leben erhalten. – (R) Unsere Seele hofft auf den Herrn; er ist für uns Schild und Hilfe. Lass deine Güte über uns walten, o Herr, denn wir schauen aus nach dir. – R 9 zur Auswa hl (M L , Bd. V III, S. 134) Ps 67 (66) 2–3.5.7–8 R Die Völker sollen dir danken, o Gott, danken sollen dir die Völker alle.– R Gott sei uns gnädig und segne uns. Er lasse über uns sein Angesicht leuchten, damit auf Erden sein Weg erkannt wird und unter allen Völkern sein Heil. – R Die Nationen sollen sich freuen und jubeln. Denn du richtest den Erdkreis gerecht. Du richtest die Völker nach Recht und regierst die Nationen auf Erden. – R Das Land gab seinen Ertrag. Es segne uns Gott, unser Gott. Es segne uns Gott. Alle Welt fürchte und ehre ihn. – R Zweite Lesung: Hebr 4,14–16 In Jesus Christus ist uns Gott nahe gekommen. Er ist Mensch geworden und hat deshalb Sympathie mit uns. Die Lesung aus dem Hebräerbrief spricht darum von einem Hohepriester, der mit uns mitfühlen kann. Sie ermutigt uns, dass wir uns mit allem, was uns bewegt, an Gott wenden, denn von ihm können wir Zuneigung und Menschenfreundlichkeit erwarten. Impuls für die Predigt – Alternative zur zweiten Lesung Sr. Asinta Noela (55) ist Kapuzinerin. Sie gehört zu den Maua-Schwestern, einer Gründung der Kapuzinerinnen aus Gerlisberg/Luzern. In ihrer Gemeinschaft ist sie verantwortlich für die Bildung. In Sanya Juu im Norden Tansanias betreiben die Maua-Schwestern eine Schule für Katechetinnen und Katecheten. In einem Interview spricht sie über ihre Beziehung zu Gott. Sie spricht im Plural, denn Glaube und Beziehung zu Gott kann es nur in Gemeinschaft geben. «Gott ist unser Leben. Unabhängig davon, ob jemand arm oder reich ist, Gott ist unser Leben. Gott ist nicht nur dazu da, dass wir ihn fragen. Er ist nicht eine reiche Person, die Dinge einfach so gibt. Gott ist ein Lebendiger. Er ist unser Leben.» Ruf vor dem Evangelium / Halleluja Vorschlag – KG 88: Halleluja – rise up 168: Gottes Wort ist wie Licht in der Nacht – CD Tansania 08: Psalm 2 Prozession mit dem Wort Gottes Je nach den örtlichen Verhältnissen wird dabei die Bibel, das Lektionar oder Evangeliar begleitet von Ministrantinnen und Ministranten mit Kerzen (und Weihrauch) zum Ambo getragen. (Die Prozession kann auch zu Beginn des Wortgottesdienstes erfolgen.) Aus dem heiligen Evangelium nach Markus: Mk 10,35-45 In jener Zeit traten Jakobus und Johannes, die Söhne des Zebedäus, zu ihm und sagten: Meister, wir möchten, dass du uns eine Bitte erfüllst. Er antwortete: Was soll ich für euch tun? Sie sagten zu ihm: Lass in deinem Reich einen von uns rechts und den andern links neben dir sitzen. Jesus erwiderte: Ihr wisst nicht, um was ihr bittet. Könnt ihr den Kelch trinken, den ich trinke, oder die Taufe auf euch nehmen, mit der ich getauft werde? Sie antworteten: Wir können es. Da sagte Jesus zu ihnen: Ihr werdet den Kelch trinken, den ich trinke, und die Taufe empfangen, mit der ich getauft werde. Doch den Platz zu meiner Rechten und zu meiner Linken habe nicht ich zu vergeben; dort werden die sitzen, für die diese Plätze bestimmt sind. Als die zehn anderen Jünger das hörten, wurden sie sehr ärgerlich über Jakobus und Johannes. Da rief Jesus sie zu sich und sagte: Ihr wisst, dass die, die als Herrscher gelten, ihre Völker unterdrücken und die Mächtigen ihre Macht über die Menschen missbrauchen. Bei euch aber soll es nicht so sein, sondern wer bei euch gross sein will, der soll euer Diener sein, und wer bei euch der Erste sein will, soll der Sklave aller sein. Denn auch der Menschensohn ist nicht gekommen, um sich dienen zu lassen, sondern um zu dienen und sein Leben hinzugeben als Lösegeld für viele. 10 Folie 3 predigtvorschlag Liebe Schwestern und Brüder Ob Primarschule, Frauenkloster oder Kantonsregierung: Die Frage, wer das Sagen hat, stellt sich überall. Aber überall stellt sich diese Frage etwas anders. Egal wo, Spitzenposten sind heiss begehrt, solange die Firma oder die Organisation nicht in einer Krise sind. Schon die beiden Jünger Jesu – Jakobus und Johannes –, die zum engsten Kreis um Jesus gehören, streben nach Spitzenposten. Sie wollen links und rechts von ihm in seinem Reich sitzen. Im biblischer Sprache bedeutet das Sitzen links und rechts vom König, an seiner Herrschaft teilzuhaben. Jakobus und Johannes wollen mitreden, mitregieren und mitbestimmen. Sie wollen Privilegien und sich diese frühzeitig von Jesus absichern lassen. Die beiden Jünger sind auch bereit, einen hohen Preis dafür zu bezahlen. Mit ihrem egoistischen Vorpreschen setzen sie zugleich die Freundschaft mit den zehn anderen Jünger auf das Spiel. Und wenn wir ehrlich sind: Wollten nicht schon viele von uns auch einmal, dass es so läuft, wie wir es gerne hätten? Wollten nicht schon viele einmal das Beste für sich und die Familie herausholen, und haben dabei Freunde vielleicht übervorteilt? Der Versuchung der Macht widerstehen Die Versuchung, die Macht einer Leitungsposition oder die Macht des Geldes zu seinen eigenen Gunsten auszunützen und dabei andere zu unterdrücken oder zu übergehen, ist allgegenwärtig. Und zu viele erliegen dieser Versuchung – täglich. Zur Zeit Jesu war Herrschaft und Macht gleichbedeutend mit ihrem Missbrauch. Machtmissbrauch ist gewalttätig und behindert das Leben. Deshalb übt Jesus radikale Kritik an der Herrschaft: «Bei euch soll es nicht so sein.» Jesus empfiehlt den Männern und Frauen, die in seiner Nachfolge sind, eine radikale Entscheidung an: Sie sollen nicht in diese Laufbahn von Macht und Herrschaft und deren Missbrauch einsteigen. Das Gegenteil wird sogar gefordert: «Wer bei euch gross sein will, der soll euer Diener sein, 11 und wer bei euch der Erste sein will, soll der Sklave aller sein.» Das Dienen steht der Macht diametral gegenüber. Jesus ist ganz klar auf der Seite der Unterdrückten, auf der Seite derer, die unter den Mächtigen zu leiden haben. Die Mitte muss freibleiben für Gott Kommen wir nochmals zurück auf die beiden Jünger. Sie hatten ihre eigenen Interessen und Vorteile im Blick: links und rechts von Jesus zu sitzen, mit ihm zu regieren, das Sagen zu haben. Der hohe Preis, der ihnen dabei abverlangt wird, sind sie bereit zu zahlen, denn der Gewinn ist verlockend. Dabei haben sie die Mitte aus dem Blick verloren. In der Mitte sitzt Jesus Christus. Er, sein Handeln, sein radikales Tun, seine Zuwendung zu den Menschen ist ihnen im Streben nach oben abhanden gekommen. Dabei sollte doch gerade dieser Jesus der Orientierungspunkt sein. Der Blick auf Jesus und sein Handeln macht die Jüngerinnen und Jünger frei von Neid und Streben nach falschen Lebenszielen. Dieser Blick muss klar bleiben. Die Mitte muss für Gott freibleiben. Im heutigen Evangelium wird von Jesus gesagt, dass er gekommen ist, «um zu dienen und sein Leben hinzugeben als Lösegeld für viele». Dies ist wie ein Schlüssel, um zu verstehen, was gemeint ist, wenn wir «als Sklaven dienen sollen». Es geht um den Dienst am Nächsten, an der Nächsten, auch wenn sie geographisch weit entfernt sind. Nicht die eigenen Vorteile, der eigene Gewinn und die Gewinnmaximierung stehen im Vordergrund. Menschen, die an den Rand gedrängt werden, sollen durch unser Tun und Lassen nicht mehr an den Rand gedrängt werden. Sie sollen eine echte Lebenschance erhalten und nicht permanent unten durch müssen. Jesus hat uns diese Radikalität vorgelebt. An seinem Beispiel können wir uns orientieren. Gott ist unser Leben Sr. Asinta Noela, eine Kapuzinerin aus Tansania, hat diese Erfahrung in einem Interview (das wir vorhin gehört haben) zusammengefasst: «Gott ist unser Leben. Gott ist nicht nur dazu da, dass wir ihn fragen. Gott ist ein Lebendiger.» Sie spricht im Plural, auch wenn sie nur für sich spricht: «Gott ist unser Leben». Mit anderen Worten heisst dies, dass wir nur als Gemeinschaft Christinnen und Christen sein können. Kleine Christliche Gemeinschaften als Ort des Dienens Folien 4 und 5 Die Kleinen Christlichen Gemeinschaften, die uns heute am Beispiel Tansanias vorgestellt werden, sind Orte, an denen diese radikale Forderung des Machtverzichts und des gegenseitigen Dienens geübt werden. In der Kirche Tansanias sind die Kleinen Christlichen Gemeinschaften prägend für das kirchliche Leben. Natürlich ist nicht alles perfekt und menschliche Schwächen gibt es überall. Seit den 70er Jahren haben sich aber mehr als 20´000 dieser Gruppen in ganz Tansania gebildet. 10 bis 15 Familien treffen sich wöchentlich, meist am frühen Morgen, bei einer Familie. Sie lesen einen Abschnitt aus der Bibel, meist das Evangelium des kommenden Sonntags und tauschen sich darüber aus: «Was möchte Jesus uns heute mit seinem Wort aus der Heiligen Schrift sagen?» Dabei geht es ausdrücklich um eine Begegnung mit Gott, den sie in ihrer Mitte wissen. Sie sind nicht eine Bibelgruppe, die sich intellektuell mit Fragen der Exegese beschäftigt. Das Hören auf das Wort Gottes und die Offenheit für seine Botschaft prägen diese Menschen. So ist der Dienst, wir würden vielleicht Solidarität sagen, den sie sich gegenseitig tun, sehr lebenspraktisch, denn die Menschen in Tansania sind arm. In ihren wöchentlichen Treffen erfahren sie, wer krank ist – und können den kranken Menschen dann besuchen. Bei Bedarf machen sie eine kleine Kollekte, um die nötigen Medikamente zu bezahlen oder den Aufenthalt im Spital zu ermöglichen. Im Todesfall kümmern sie sich um die Angehörigen und organisieren das Nötige für die Beerdigung. Bei Eheproblemen wirken sie oft als Mediatoren. Für Kinder in der Nachbarschaft schauen sie, dass sie das Schulgeld aufbringen können, wenn es die Eltern alleine nicht vermögen. Sie sind Kirche im Kleinen, Kirche in der Nachbarschaft. Eine Funktion in einer Pfarrei kann in Tansania nur jemand erhalten, der schon in einer Kleinen Christlichen Gemeinschaft tätig war. Ohne sich ausnützen zu lassen, verstehen sie den Dienst aneinander in ihrer Kleinen Christlichen Gemeinschaft als Hören auf das Wort Gottes. Offen für das Wort Das Evangelium des heutigen Sonntages, des Weltmissionssonntages, kann uns die Augen und Ohren öffnen: für Gott und sein Wort, für die Bedürfnisse und Nöte unserer Mitmenschen. Wer ist bei uns in der Mitte, was ist unsere Lebensmitte? Aus christlicher Sicht ist Gott in der Mitte. An ihm wollen wir unser Tun orientieren: in Wort und Tat. Amen. Predigtvorschlag: Siegfried Ostermann 12 Glaubensbekenntnis / Credo V: Bekennen wir unseren Glauben, der uns mit den Christinnen und Christen in aller Welt verbindet. Fürbitten Alternativ lassen sich auch die Fürbitten von Sr. Asinta (siehe S. 3) einfügen. Guter Gott In Jesus Christus ist Gottes Wort unter uns Fleisch geworden. Gott spricht uns auch heute an. So bitten wir ihn: Folie 5 Guter Gott – Lass uns hören auf Dein Wort. Vorschlag – Liedruf aus Taizé: Lord hear our prayer – rise up 171: Höre uns, wir rufen dich – Berühre die Menschen in unserer Pfarrei, damit sie die Kraft und den Reichtum deines Wortes erfahren. Guter Gott – lass uns hören auf Dein Wort. – Stehe den Seelsorgenden, den Katechetinnen und Katecheten und allen, die sich in den Pfarreien engagieren, bei, damit sie Dein Wort authentisch vermitteln. Guter Gott – lass uns hören auf Dein Wort. – Zeige uns, wie Dein Wort uns alle zu einer weltumspannenden Gemeinschaft von Schwestern und Brüdern verbinden will. Guter Gott – lass uns hören auf Dein Wort. – Begleite die Menschen in Tansania im Aufbau ihres Landes und ihrer Kirche. Guter Gott – lass uns hören auf Dein Wort. Folien 6 bis 9 Du sprichst Worte des Lebens. Du hörst auch die Worte unserer Bitten. Darum loben und preisen wir Dich durch Jesus Christus, unseren Bruder und Herrn. Amen Ankündigung der kollekte Folie 10 Missio fördert den Austausch von Glauben und Leben zwischen den Christinnen und Christen in aller Welt. Gleichzeitig ist das Internationale Katholische Missionswerk die «Ausgleichskasse» und der «Solidaritätsfonds» der katholischen Kirche. Mit der Kollekte vom heutigen Weltmissionssonntag, die in allen Kirchen auf der ganzen Welt durchgeführt wird, unterstützt Missio kirchliche Institutionen und Projekte in den finanziell benachteiligten Ortskirchen der Welt, wie zum Beispiel in Tansania. 13 Eucharistiefeier Gabenbereitung Vor schl ag – KG 102: Was uns die Erde Gutes spendet – rise up 244: Wenn das Brot, das wir teilen Gabengebet vom Tag Hilf uns, Herr, dass wir den Dienst am Altar mit freiem Herzen vollziehen. Befreie uns durch diese Feier von aller Schuld, damit wir rein werden und dir gefallen. Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn. zur Auswahl (MB II, 1048) Herr, unser Gott, dein Sohn hat sich als Lösegeld für alle hingegeben. Mach dein Wort wahr, dass alle Völker vom Aufgang der Sonne bis zum Niedergang durch ihn deinen Namen preisen und dir überall das eine Opfer darbringen werden. Darum bitten wir durch Christus unseren Herrn. Eucharistisches Hochgebet Heilig Vor schl ag – KG 115: Heilig ist unser Gott – rise up 033: Wir singen heilig – CD Tansania 10: Mtakatifu / Heilig Vater Unser Friedensgruss V: Das Wort hat Kraft und kann die Welt verändern. Schenken wir einander ein Wort des Friedens und der Versöhnung. Lamm Gottes Vor schl ag – KG 131: Lamm Gottes Kommunion Vor schl ag – KG 139: Lob sei dem Herren – rise up 045: Wenn wir das Leben teilen 14 Abschluss Schlussgebet vom Tag Allmächtiger Gott, gib, dass die heiligen Geheimnisse, die wir gefeiert haben, in uns Frucht bringen. Schenke uns Tag für Tag, was wir zum Leben brauchen und führe uns zur ewigen Vollendung. Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn. zur Auswahl (MB II, 1048) Barmherziger Gott, das Sakrament der Erlösung, das wir empfangen haben, nähre uns auf dem Weg zu dir und schenke dem wahren Glauben beständiges Wachstum. Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn. Dank- oder Schlusslied Vor schl ag – KG 236: Nun danket alle Gott – rise up 045: Wenn wir das Leben teilen – CD Tansania 11: Mungu ameweza yote / Der allmächtige Gott hat alles geschaffen Ankündigungen Hier kann, wenn nicht an anderer Stelle bereits erfolgt, auf die Solidaritätsaktion mit dem Postkartenflyer und der Missio-Box hingewiesen werden. Die Grusskarten können gesammelt an Missio geschickt werden. Missio wird sie weiterleiten. Folie 12 Segen und Entlassung Vor dem Segen kann gemeinsam das Gebet vom Postkartenflyer gebetet werden. Folie 13 Unser Herr und Gott, wir loben Dich, denn du hast uns erschaffen und in grosser Vielfalt gestaltet, damit wir in Freundschaft leben und uns gegenseitig achten. Wir bitten dich, öffne unsere Herzen, damit wir Antwort geben können auf die Nöte unserer Schwestern und Brüder. Jesus Christus, segne unser Land, damit sich Friede und geschwisterliches Zusammenleben vertiefen. Berühre die Herzen der politisch Verantwortlichen und aller, die an der Macht sind. Wir bitten darum, dass sie die Macht achtsam und gerecht ausüben Folie 11 und den unvoreingenommenen Dialog suchen, Bestellen Sie bitte rechtzeitig den der das gegenseitige Verständnis fördert, kostenlosen Postkartenflyer mit dass sie uns dorthin leiten, dem Gebet aus Tansania und der Grusskarte zum Verteilen an alle wo alle Nationen und alle Menschen Gläubigen. in Frieden und Harmonie leben können. – Amen 15 Wortgottesfeier mit Lob- und Bittgebet und Verehrung des Wortes (A + B + C1 + D) oder mit kommunionfeier (A + B + C2 + D) Für die Vorbereitung und Feier der Wortgottesfeier stehen das Buch «Die Wortgottesfeier» und das «Feierliche Kommuniongebete für die Wortgottesfeier mit Kommunion. Ergänzungsheft zum Feierbuch» zur Verfügung. Die Liturgie des Weltmissionssonntages orientiert sich an den genannten Büchern und folgt dem dort vorgegebenen Aufbau. Wir setzen an diesem Weltmissionssonntag einen besonderen Akzent auf die Wortgottesfeier und zeigen uns gleichzeitig solidarisch mit denen, die keine Eucharistie oder Kommunionfeier feiern können. Das ist auch der Fall in den Aussenstationen der vielen weitläufigen Pfarreien in Tansania. Deshalb empfehlen wir die Verehrung des Lektionars bzw. des Evangeliars in der Wortgottesfeier zum Weltmissionssonntag, der das Wort – und das Leben aus dem Wort – ins Zentrum stellt. «Wenn es angezeigt erscheint, etwa um einer Feier eine besondere Prägung zu verleihen, kann auf das Feierliche Lob die Verehrung des Lektionars/des Evangeliars folgen. […] Nach der Verehrung kann der Diakon mit dem Buch ein Kreuz über die Gemeinde zeichnen.» (Wortgottesfeier, Nr. 4) A Eröffnung Einzug Vor schl ag – KG 711: Wir sehen viele Wege; KG 1: Gott hat das erste Wort – rise up 023: Meine Hoffnung und meine Freude Begrüssung und Besinnung Lobgesang Vor schl ag – KG 073: Gott in der Höh – rise up 039: Singt dem Herrn alle Völker – CD Tansania 04: Msifuni bwana / Preise den Herren Tagesgebet (Zeit im Jahreskreis V, S. 71) Gott des Lebens, von dir kommt alles Gute. Pflanze in unser Herz die Liebe zu dir. Binde uns immer mehr an dich, damit in uns wachse, was gut und heilig ist. Wache über uns und erhalte was du bewirkt hast. 16 Folien Siehe die entsprechenden Folien 1 bis 13 bei der Messfeier (Seiten 8-15) B Begegnung mit dem Wort Erste Lesung: Jes 53,10–11 Zweite Lesung: Hebr 4,14–16 Antwortpsalm / Antwortgesang Psalm und Liedvorschläge siehe S. 10. Ruf vor dem Evangelium / Halleluja Vorschlag – KG 88: Halleluja – rise up 168: Gottes Wort ist wie Licht in der Nacht – CD Tansania 05 / 06: Aleluya / Halleluja Evangelium: Mk 10;35-45 Predigt / Ansprache An die Stelle einer Predigt bzw. Ansprache kann ein doppeltes Hören auf das Evangelium folgen. Nach einem ersten Vorlesen wird eine meditative, kurze Stille gehalten. Nach dem zweiten Vorlesen können Sätze oder einzelne Wörter von den Teilnehmenden laut gesprochen werden, oder verschiedene Personen werden gebeten, dies zu tun. Bekenntnis- oder Vertrauensgesang Vorschlag – KG 98: Wir glauben Gott, dass du es bist C1 Wortgottesfeier mit Lob- und Bittgebet Friedensgruss Offen für das Wort Gottes, das mitten unter uns Mensch geworden ist, damit wir in Frieden leben und einander Frieden bereiten, geben wir einander ein Zeichen des Friedens und der Versöhnung. Feierliches Lob I (Lobpreis des Vaters für sein Wort in der Heilsgeschichte) Lasset uns Gott, unseren Vater, lobpreisen für sein lebenspendendes Wort V: Gott, unser Vater, wir leben nicht vom Brot allein, sondern von jedem Wort aus deinem Munde. Denn durch dein Wort hast du die Welt erschaffen; durch dein Wort alles ins Leben gerufen. L: Auf dein Wort hast du den Bund mit Israel gegründet. Du hast Mose das Wort deiner Treue anvertraut als Halt und Weisung für dein Volk, als Kraft und Stärke für dein Erbe. A: Gottes Wort ist wie Licht in der Nacht (rise up 168) Auf dein Wort, Herr, lass uns vertrauen (KG 500.6) 17 V: Du hast die Propheten berufen als Künder deiner Liebe. Durch dein Wort mahnten sie das Volk zu Umkehr und Busse, sagten an dein gerechtes Gericht, spendeten Trost in Not und Bedrängnis. L: Dein Wort hat Israels Sänger bewegt und sie erfüllt mit dem Geist des Gebetes. Deine Weisheit haben sie bekundet, uns gelehrt, deinen Namen zu preisen. V: In der Fülle der Zeiten hast du deinen Sohn gesandt: Das ewige Wort am Herzen des Vaters. Gnade und Wahrheit kamen durch ihn. Geist und Leben sind seine Worte. L: Um das Werk deines Sohnes zu vollenden, hast du den Heiligen Geist ausgegossen, damit er uns alles lehre und uns stärke zum Zeugnis des Glaubens. A: Gottes Wort ist wie Licht in der Nacht oder: Auf dein Wort, Herr, lass uns vertrauen. A: Gottes Wort ist wie Licht in der Nacht oder: Auf dein Wort, Herr, lass uns vertrauen. V: Wir preisen dich für dein Wort und danken dir für dein Wirken. Ja, dir gebührt unser Lob, dir unser rühmendes Lied. Dir, o Gott, sei Ehre und Ruhm, jetzt und immer und in Ewigkeit. A: Amen A: Gottes Wort ist wie Licht in der Nacht oder: Auf dein Wort, Herr, lass uns vertrauen. Verehrung des Wortes Gottes An dieser Stelle kann die Verehrung des Wortes Gottes eingefügt werden, z.B. mit einer Verneigung oder dem Einlegen von Weihrauch in eine Räucherschale. Form I Prozession mit Verehrung des Buches Das Lektionar liegt auf einem gut sichtbaren Ständer (die beiden Leuchter daneben), oder es wird bei der Zeichenhandlung von V oder L so gehalten, dass der Verehrungsakt möglich ist. V lädt mit eigenen Worten oder mit den folgenden dazu ein, nach vorne zu kommen, sich vor dem Lektionar zu verneigen und evtl. eine Hand oder beide Hände auf das Buch zu legen. Während der Zeichenhandlung dezente Orgelmusik oder CD-Tansania. V: Schwestern und Brüder, Jesus Christus ist gegenwärtig in seinem Wort, das wir gehört haben. Wenn wir die Heilige Schrift ehren, verehren wir Jesus Christus selbst. V: Ich lade Sie ein, nach vorne zu kommen und sich vor der Heiligen Schrift zu verneigen. Sie können das Lektionar auch mit einer Hand berühren oder beide Hände darauf legen. 18 Form II Prozession mit Entzünden eines Lichtes Das Lektionar liegt auf einem gut sichtbaren Ständer. Davor ist ein Ort bereitet, wo Teelichter aufgestellt oder Kerzen in ein Gefäss mit Sand gesteckt werden können. Etwas entfernt daneben Leuchter oder davor ein einzelner Leuchter mit einer brennenden Kerze (Osterkerze!). Nach der Einladung durch V reichen die Ministrantinnen und Ministranten den Feiernden ein Licht, das diese an der Kerze entzünden. Während der Zeichenhandlung dezente Orgelmusik oder CD-Tansania. Nach der Verehrung gehen alle an ihren Platz zurück. V: Schwestern und Brüder, im Wort der Schrift ist Christus gegenwärtig. Ihn wollen wir ehren, wenn wir jetzt eine Kerze am Leuchter entzünden und vor dem Buch aufstellen, aus dem er in den Lesungen zu uns gesprochen hat. V: Ich lade Sie ein, nach vorne zu kommen, eine Kerze zu nehmen, sich einen Augenblick zu besinnen und Ihren Dank oder Ihre Bitte zusammen mit Ihrer Kerze vor ihn zu tragen. Form III Prozession mit Zuspruch eines biblischen Wortes Das Lektionar liegt auf einem gut sichtbaren Ständer (die beiden Leuchter daneben) oder wird bei der Zeichenhandlung von V oder L den Gläubigen entgegen gehalten. V lädt ein, nach vorne zu kommen, sich gegebenenfalls vor dem Lektionar zu verneigen und ein Wort der Schrift (einen Vers, einen Kernsatz, eine Wendung) zugesprochen zu erhalten. Das biblische Wort ist entweder einer der Lesungen entnommen oder ein Wort aus den Psalmen. Diese Form eignet sich besonders für Gruppen. V: Schwestern und Brüder, die Worte der Heiligen Schrift sind eine Kraft für unser tägliches Leben. Wie das tägliche Brot (am Morgen) nähren und stärken sie uns. Ich möchte Ihnen heute ein Wort aus der Schrift zusprechen und lade Sie ein, nach vorne zu kommen, die Hände auf das Lektionar zu legen und sich ein Wort aus der Schrift zusprechen zu lassen. • Das Wort des Herrn ist wahrhaftig, all sein Tun verlässlich. (Ps 33,4) • Gott sei dir gnädig und segne dich. (Ps 67,2) • Gott ist unser Leben. Fürbitten (siehe oben S. 13 oder freie Formulierung) Schlussgebet (Zeit im Jahreskreis V, S. 71) Gott, du Hirt deiner Herde, du hast uns genährt mit dem Wort aus deinem Munde. Deine Liebe, die wir in deinem Sohn empfangen haben, dränge uns, dir in unseren Schwestern und Brüdern zu dienen. Entlassung (siehe unten D) 19 C2 Wortgottesfeier mit Kommunionfeier Friedensgruss Offen für das Wort Gottes, das mitten unter uns Mensch geworden ist, damit wir in Frieden leben und einander Frieden bereiten, geben wir einander ein Zeichen des Friedens und der Versöhnung. Verehrung des Allerheiligsten Heute wird auf der ganzen Welt der Sonntag der Weltkirche gefeiert. Auch unsere Gemeinde ist in diese Feier hineingenommen und im Leib Christi mit den anderen verbunden. Daher werden auch wir die heilige Kommunion empfangen. Gebet des Herrn und Kommunionspendung Danksagung (Sonntag IV) Gepriesen bist du, Gott unseres Lebens durch Jesus Christus, deinen Sohn und unseren Bruder und Herrn. Wir erkennen deine Herrlichkeit in der Schöpfung und in dem, was du für uns getan hast. Dein Sohn wurde Mensch, hat uns die Frohbotschaft gebracht und für uns sein Leben hingegeben. Er blieb nicht im Tod. Durch seine Auferstehung gewährt er auch uns Anteil am ewigen Leben. Wir bitten dich: Der Empfang der heiligen Speisen stärke, begleite und helfe uns, immer tiefer in das Geheimnis von Tod und Auferstehung deines Sohnes hineinzuwachsen, der in der Einheit des Heiligen Geistes mit dir lebt und herrscht in Ewigkeit. D Entlassung Mitteilungen Segensbitte Hier kann, wenn nicht an anderer Stelle bereits erfolgt, auf die Solidaritätsaktion mit dem Postkartenflyer und der Missio-Box hingewiesen werden. Vor dem Segen kann gemeinsam das Gebet aus Tansania vom Postkartenflyer gebetet werden. Entlassungsruf und Auszug Das Wort Gottes bleibt unter uns gegenwärtig; darum wird das Lektionar/Evangeliar beim Auszug nicht mitgenommen. 20 Predigtgedanken zu den sonntagen im monat der weltkirche 7. Oktober 2012 – 27. Sonntag im Jahreskreis B Gen 2,18–24; Hebr 2,9–11; Mk 10,2–16 Viele tun sich schwer mit diesem Evangelienabschnitt. Wie ist mit der Schärfe des Textes umzugehen? Es gibt wohl keinen Bereich in der Kirche, in der Praxis und Normen dermassen konträr und unversöhnlich gegenüberstehen, wie in dieser Frage. Nicht nur heute ist das so, sondern schon zur Zeit Jesu war man sich bewusst, dass sich in dieser Frage viele Gräben auftun. Gott engagiert sich in den menschlichen Beziehungen Das Evangelium fordert uns angesichts einer schmerzlichen Realität auf, den Umgang miteinander neu in den Blick zu nehmen. Wie lautet eine Antwort, die Gott und den Menschen gerecht wird? Es braucht eine Seelsorge, die den gebrochenen Herzen gerecht wird, die um die Verletzungen und Verletzlichkeiten menschlicher Beziehungen weiss und sie zu heilen versteht. Gott engagiert sich in den Beziehungen auch dann – und darauf dürfen wir hoffen – wenn sie den hohen Anforderungen nicht entsprechen (können). Oft irrt der Mensch Auf die Auseinandersetzung folgt eine sehr sympathische Darstellung Jesu: Er nimmt Kinder in seine Arme, legt ihnen die Hände auf und segnet sie. Den Menschen, die so sind wie die Kinder, gehört das Himmelreich, denn sie gehen unbefangen auf Jesus zu. Das steht im Kontrast zur Haltung der Jünger. Dort, wo die engsten und vertrautesten Nachfolger meinen, Jesus den Rücken frei halten zu müssen, dort irren sie sich. Wer Zugang zu Jesus bekommt, wen Er in seine Arme nehmen will, bleibt Seine Entscheidung. Mission bis an die Ränder – nach aussen und nach innen Die Jüngerinnen und Jünger wurden zur Verkündigung des Evangeliums bis an die Grenzen der Erde geschickt. Wie Gott unbefangen auf sie zugegangen ist, so sollen auch sie unbefangen auf die Menschen zugehen. Dieser Auftrag geht weiter, die Verkündigung des Evangelium ist noch lange nicht zu Ende. Er geht schon lange nicht mehr nur an die geographischen Ränder, sondern an die Ränder der Gesellschaft überhaupt. Sollte unsere Sendung nicht gerade diese Ränder neu in den Blick nehmen? In Tansania, der Gastkirche im Monat der Weltmission, sind es die Kleinen Christlichen Gemeinschaften, die diese Sendung fortsetzen. Als Kirche in der Nachbarschaft sind es die Laien, die das kirchliche Leben verantwortlich tragen: Sie sind die Basis und das Rückgrat. Das Wort Gottes steht im Zentrum, denn im Hören auf das Wort und im gemeinsamen Teilen des Wortes Gottes finden sie Begegnung mit Gott. Die Feier des Monats der Weltkirche möchte uns teilhaben lassen an diesem Reichtum der Weltkirche. 14. Oktober 2012 – 28. Sonntag im Jahreskreis B Weish 7,7–11; Hebr 4,12–13; Mk 10,17–30 Es war ein Satz aus dem heutigen Evangelium, der den berühmten Mönchsvater Antonius ins Herz getroffen und seinem Leben eine radikale Wende gegeben hat: «Geh, verkaufe, was du hast, gib das Geld den Armen, und du wirst einen bleibenden Schatz im Himmel haben.» Antonius setzte das Wort in die Tat um. Als 21 Eremit zog sein karges Leben viele Menschen an. Sie wollten wie er das Heil erlangen. Das Wort verändert Ein einzelnes Wort, ein einzelner Satz kann einen Menschen verändern, wie den Heiligen Antonius und viele andere. Nicht nur in früheren Zeiten war dies möglich, auch heute noch lassen sich Menschen vom Wort Gottes berühren, weil sie offen dafür sind. Das Wort trifft Menschen nicht nur, wenn sie es lesen, sondern vor allem, wenn sie es hören. Afrikanische Kulturen zum Beispiel sind ganz besonders Erzählkulturen. Grossmütter und Grossväter erzählen ihren Enkelkindern die Stammesgeschichten. Die Dorfgemeinschaften setzen sich zum Palaver zusammen, um Lösungen für ihre Schwierigkeiten zu finden. Nichts ist schriftlich festgehalten, das gesprochene Wort zählt. Die Menschen in Afrika haben deshalb eine besondere Fähigkeit zum Zuhören entwickelt. So sind sie offen für das Wort und dieses Wort hat Kraft. Das Plakat zum Weltmis- sionssonntag möchte dies zum Ausdruck bringen: Christinnen und Christen in Tansania, der Gastkirche im Monat der Weltmission, hören gespannt auf das Wort Gottes und freuen sich an ihm. Keine Pfarrei in Tansania kann ohne «Small Christian Communities» – Kleine Christliche Gemeinschaften – existieren. Diese Gemeinschaften aus 10 bis 15 Familien in der Nachbarschaft versammeln sich wöchentlich, um das Evangelium zu lesen, sich darüber auszutauschen, zu beten und zu singen. In diesen Treffen vertiefen sie ihren Glauben und sind sozial engagiert in der Nachbarschaft und in der Pfarrei. Dieses Engagement wächst ausdrücklich aus dem Hören auf das Wort. 28. Oktober – 30. Sonntag im Jahreskreis Jer 31,7–9; Hebr 5,1–6; Mk 10,46–52 Blindheit war in der Antike keine seltene Krankheit und in Afrika leiden heute noch viele Menschen an Augenkrankheiten. Ohne soziales Netz wurden Kranke an den Rand der Gesellschaft gedrängt. Deshalb gibt es im Alten/ Ersten Testament Gesetze, die diese besonders bedrohte Gruppe von Menschen zu schützen versucht. Lev 19,14 mahnt: «Du sollst einen Tauben nicht verfluchen und einem Blinden kein Hindernis in den Weg stellen; vielmehr sollst du Gott fürchten.» Der Propheten Jesaja verkündete: «Die Augen der Blinden werden geöffnet, die Ohren der Tauben sind wieder offen, der Lahme springt wie ein Hirsch und die Zunge des Stummen jauchzt auf» (Jes 35,5f). Diese Verheissung hat im heilenden Wirken von Jesus seine Erfüllung gefunden. Jesus ruft vom Rand in die Mitte Richten wir unseren Blick einmal auf die Menschen, die zwischen Jesus und dem blinden Bettler Bartimäus stehen. Da scheint es zwei Gruppen zu geben. Diejenigen, die in Bartimäus nur den Kranken sehen, den, der am Rand der Strasse sitzt und schreit und zur Last fällt. Diese Menschen ärgern sich, dass hier einer immer lauter schreit. Sie wollen ihn zum Schweigen bringen. 22 Dann gibt es die Gruppe derer, die auf Jesus hören: Wer auf Jesus hört und seiner Aufforderung folgt, den Kranken (beim Namen?) zu rufen, spricht ihm Mut zu: «Hab nur Mut, steh auf.» Nicht ihre eigenen Bedürfnisse und Wünsche, ihre Ruhe zu haben und nicht belästigt zu werden, sind wichtig. Zentral ist, dass Jesus ruft, vom Rand in die Mitte ruft. Jesus lässt den blinden Bartimäus nicht links liegen. Jesus lässt sich aufhalten, lässt sich stören, lässt sich belästigen. An denen, die ins Abseits geraten sind, geht er nicht vorbei. Missionarische Kirche Konsequente Jesusnachfolge Blinde, Kranke, Marginalisierte und Benachteiligte gibt es überall auf der Welt. Für eine missionarische Kirche in der Nachfolge Jesu heisst dies, den Randfiguren unserer Gesellschaft auf Augenhöhe zu begegnen. Gilt es nicht auch, mehr auf die zu hören, die am Rande sind; marginalisiert wegen ethnischer Unterschiede, Geschlecht und Herkunft? Und geht es nicht schlussendlich darum, den Blinden unserer Zeit Jesus zu zeigen, weil Er ihr Schreien hört und weil Er sie ruft? Familiengottesdienst Offen für das Wort Begrüssung und Einstimmung Liebe Kindern und Eltern, Liebe Gottesdienstbesucherinnen und Gottesdienstbesucher Im heutigen Gottesdienst (am Sonntag/im Monat der Weltmission) sind wir besonders mit den Christen in Tansania verbunden. Wir möchten für sie und mit ihnen beten, aber auch von ihnen lernen. Die Menschen in Tansania, aber auch in anderen afrikanischen Ländern, können nämlich überaus gut zuhören. Deshalb wollen wir das Zuhören etwas üben und werden euch einige Geräusche abspielen und ihr sollt versuchen sie zu erraten: Ca. 4-5 Geräusche abspielen (im Internet suchen oder selber Geräusche/Töne erzeugen). Danach können die Kinder gefragt werden, welche Geräusche sie erkannt haben. Schliessen sie den kurzen Dialog mit der Feststellung ab, dass man, wenn man gut zuhören will, still werden muss. Auch wir möchten still und aufmerksam werden, damit uns das Wort Gottes, das wir in diesem Gottesdienst hören werden berühren kann. Wir beginnen nun diesen Gottesdienst mit den Kreuzzeichen: Eröffnungslied Effata, öffne dich Quelle: RPA-Verlag, religionspädagogische Arbeitshilfen GmbH, Gaußstrasse 8, 84030 Landshut, ISBN 3-86141-137-7. 23 Besinnung • Manchmal traut man den eigenen Ohren nicht» « Ist alles was ich erzähle, wahr oder übertreibe ich manchmal, um einfach mehr Aufmerksamkeit auf mich zu lenken? Herr erbarme Dich • Ich hab so viel um die Ohren» « Teile ich meine Zeit gut ein? Brauche ich sie für die wirklich wichtigen Dinge im Leben? Christus erbarme Dich • Nur mit einem halbem Ohr zuhören» « Höre ich jemandem wirklich zu, wenn mir jemand etwas sagen will? Öffne ich dazu meine Ohren und auch das Herz? Herr erbarme Dich Der allmächtige Gott spricht zu uns Worte der Vergebung und des Erbarmens. Er lasse uns die Sünden nach und führe uns zum Ewigen Leben. Amen. Gebet aus Tansania Unser Herr und Gott, wir loben Dich, denn du hast uns erschaffen und in grosser Vielfalt gestaltet, damit wir in Freundschaft leben und uns gegenseitig achten. Wir bitten dich, öffne unsere Herzen, damit wir Antwort geben können auf die Nöte unserer Schwestern und Brüder. Jesus Christus, segne unser Land, damit sich Friede und geschwisterliches Zusammenleben vertiefen. Berühre die Herzen der politisch Verantwortlichen und aller, die an der Macht sind. Wir bitten darum, dass sie die Macht achtsam und gerecht ausüben und den unvoreingenommenen Dialog suchen, der das gegenseitige Verständnis fördert, dass sie uns dorthin leiten, wo alle Nationen und alle Menschen in Frieden und Harmonie leben können. Amen Lied Vor schl ag: – KG 537: Lobet und preiset ihr Völker den Herrn – rise up 106: Ich lobe meinen Gott 24 Tagesgebet Öffne mich, Gott, ich möchte sehen und hören, was zu sehen und zu hören ist. Öffne mich, Gott. Ich möchte sagen, was zu sagen ist. Öffne mich, Gott. Ich möchte fühlen, riechen und schmecken, was das Leben für mich alles bereit hält. Öffne mich, Gott. Meine Augen, meinen Mund, meine Ohren, meine Hände, all meine Sinne, damit ich heil und ganz werden kann. Amen. Über das Zuhören Was die kleine Momo konnte wie kein anderer, das war: zuhören. Das ist nichts Besonderes, wird nun vielleicht mancher Leser sagen, zuhören kann doch jeder. Aber das ist ein Irrtum. Wirklich zuhören können nur ganz wenige Menschen. Und wie Momo sich aufs Zuhören verstand, war ganz und gar einmalig. Momo konnte so zuhören, dass dummen Leuten plötzlich sehr gescheite Gedanken kamen. Nicht etwa, weil sie etwas sagte oder fragte, was den anderen auf solche Gedanken brachte, nein, sie sass nur da und hörte einfach zu, mit aller Aufmerksamkeit und Anteilnahme. Dabei schaute sie den anderen mit ihren grossen, dunklen Augen an, und der Betreffende fühlte, wie in ihm auf einmal Gedanken auftauchten, von denen er nie geahnt hätte, dass sie in ihm steckten. Sie konnte so zuhören, dass ratlose oder unentschlossene Leute auf einmal ganz genau wussten, was sie wollten. Oder dass Schüchterne sich plötzlich frei und mutig fühlten. Oder dass Unglückliche und Bedrückte zuversichtlich und froh wurden. Und wenn jemand meinte, sein Leben sei ganz verfehlt und bedeutungslos und er selbst nur einer unter Millionen, einer, auf den es überhaupt nicht ankommt und der ebenso schnell ersetzt werden kann, wie ein kaputter Topf – und er ging hin und erzählte alles das der kleinen Momo, dann wurde ihm, noch während er redete, auf geheimnisvolle Weise klar, dass er sich gründlich irrte, dass es ihn, genauso wie er war, unter allen Menschen nur ein einziges Mal gab und dass er deshalb auf seine besondere Weise für die Welt wichtig war. So konnte Momo zuhören! Quelle: Michael Ende, Momo. oder Die seltsame Geschichte von den Zeit-Dieben und von dem Kind, das den Menschen die gestohlene Zeit zurückbrachte, Piper, Ersterscheinung 1973, November 2010. Alternativ: Frederic Hetmann, Geräusch der Grille - Geräusch des Geldes. Zwischengesang Vor schl ag: – KG 567: Herr, gib uns Mut zum Hören – rise up 168: Gottes Wort ist wie Licht in der Nacht – CD Tansania 08: Psalm 2 25 Evangelium: Mk 7,31-37 (Aktives) zuhören und wahrnehmen heilt 31 Jesus verliess das Gebiet von Tyrus wieder und kam über Sidon an den See von Galiläa, mitten in das Gebiet der Dekapolis. 32 Da brachte man einen Taubstummen zu Jesus und bat ihn, er möge ihn berühren. 33 Er nahm ihn beiseite, von der Menge weg, legte ihm die Finger in die Ohren und berührte dann die Zunge des Mannes mit Speichel; 34 danach blickte er zum Himmel auf, seufzte und sagte zu dem Taubstummen: Effata!, das heisst: Öffne dich! 35 Sogleich öffneten sich seine Ohren, seine Zunge wurde von ihrer Fessel befreit und er konnte richtig reden. 36 Jesus verbot ihnen, jemand davon zu erzählen. Doch je mehr er es ihnen verbot, desto mehr machten sie es bekannt. 37 Ausser sich vor Staunen sagten sie: Er hat alles gut gemacht; er macht, dass die Tauben hören und die Stummen sprechen. Alternativ: Mk 4,1-34 Predigtanstoss Jesus ist in der Dekapolis unterwegs, einer Region ausserhalb Israels, genauso wie Tyros und Sidon, die er gerade besucht hat. Jesus macht also keinen Halt an den Grenzen des jüdischen Volkes. Er ist für alle da und geht zu allen, er verkündet und heilt. Seine Sendung ist universal. Er wird so zum Modell des Apostels oder Missionars. Die Menschen bitten Jesus, den Taubstummen zu berühren. Das verwundert zuerst. Warum berühren? Doch berühren ist fast gleichbedeutend mit heilen. Wir kennen das. Ein weinendes Kind nehmen wir in die Arme, um es zu trösten. Manchmal tun wir das sogar mit Erwachsenen. Schon in diesem starken Ausdruck der Zuwendung finden wir Linderung, erfahren wir Heilung. Berührung ist Heiligung. Wer sich von einem Schicksal berühren lässt, fühlt mit, spürt die Schmerzen am eigenen Leib. Das bringt das Seufzen Jesu sehr schön zum Ausdruck. Jesus ist ein mitfühlender und mitleidender Mensch und Gott. Das macht ihn besonders sympathisch (sympathisch heisst ja vom Griechischen übersetzt: mitleidend). Die Begegnung zwischen dem Taubstummen und Jesus ist eine persönliche Begegnung. Jesus nimmt ihn zur Seite, «von der Menge weg». Die Zuwendung Jesu und die vertrauensvolle Hinwendung des Taubstummen braucht 26 keine Schaulustigen. In diesem geschützten Rahmen findet eine Begegnung statt. Eine Begegnung, die alles verändert, weil sich beide Seiten darauf einlassen. Mit dem aramäischen Wort «Effata», das Jesus hier gebraucht, wird heute noch den Kindern und Erwachsenen in der Taufe zugesprochen: «Der Herr lasse dich heranwachsen, und wie er mit dem Ruf ‹Effata› dem Taubstummen Ohren und Mund geöffnet hat, öffne er auch dir Ohren und Mund, dass du sein Wort vernimmst und den Glauben bekennst zum Heil der Menschen und zum Lobe Gottes.» Das Zur-Seite-Nehmen und das Schweigegebot Jesus unterstreichen den Geheimnischarakter des Wunders. Man kann ein Wunder letztlich nicht mit Worten erklären. Es ist Begegnung mit Gott. Wie könnten wir dazu ausreichende Worte finden! Der geheilte Taubstumme wird von einer grossen, unbändigen Freude gepackt. Er ist geheilt und die gefesselte Zunge ist frei. Kein Wunder will er trotzdem von seiner Heilung und von Jesus sprechen. Damit wird er zum Verkünder (das legt auch das zugrundeliegende griechische Wort khru s, sw nahe). Er verkündet, dass die Blinden sehen, «die Tauben hören und die Stummen sprechen». Wer das verkündet, verkündet das Himmelreich. Fürbitten Dazwischen kann der Liedvers KG 600 «Schweige und Höre» oder die 1. Strophe vom Effata-Lied. gesungen werden. Wenn der Gottesdienst mit Kindern vorbereitet wird, können Anliegen mit Kindern aufgenommen werden. Guter Gott, Wir wissen, dass Du uns mit deiner Botschaft ansprechen willst. Wir wissen auch, dass Du auf unsere Anliegen hörst. Deshalb bringen wir unsere Anliegen vor Dich und bitten: • • • • • ffne unsere Ohren, damit wir die Worte hören, die von deiner Liebe erzählen. Ö Öffne unsere Herzen, dass uns die Sorgen und Nöte unserer Mitmenschen berühren. Öffne unsere Hände, damit wir sie ausstrecken, um Frieden zu schliessen Öffne unseren Mund, damit wir von deinen Taten und Lehren erzählen. Öffne unsere Augen, damit wir in die Ferne blicken und in unseren Mitmenschen Schwestern und Brüder erkennen. Schlussgebet Vor schl ag 1 Vor schl ag 3 Guter Gott, wir durften zu Dir kommen und von dir hören und lernen. Du hast ein offenes Ohr für unsere Sorgen und Ängste, ebenso wie für unsere Freude und unseren Dank. Dafür danken wir Dir. Schweigen möchte ich, Herr, und auf dich warten. Schweigen möchte ich, damit ich verstehe, was in deiner Welt geschieht. Schweigen möchte ich, damit ich den Dingen nahe bin, allen deinen Geschöpfen, und ihre Stimme höre. Schweigen möchte ich, damit ich lerne, dein und mein Wort zu unterscheiden. Ich möchte schweigen, damit ich unter den vielen Stimmen die deine erkenne. (nach Jörg Zink) Vor schl ag 2 Lass mich ruhig werden, dass ich mein Inneres besser hören kann und die Aussenwelt nicht immer alles übertönt. Lass mich ruhig werden, dass Zufriedenheit in mir einkehrt und ich eine Mitte finde in dir. Schlusslied Segen Effata, öffne dich (siehe Eröffnungslied) Gott, segne meine Ohren, dass sie hellhörig seien für die Stimme der Not. Gott, segne meinen Mund, dass er heilende Worte spreche und Anvertrautes bewahre. Gott, segne meine Augen, dass sie das unscheinbare nicht übersehen. Gott, segne mein Herz, dass es Wohnung sei deinem Geist und Leid und Freude teilen kann. Amen 27 ideen, tipps und infos Weltmissionssonntag – Kurzanleitung Im vorliegenden Liturgieheft finden Sie die Messfeier zum Weltmissionssonntag vom 21. Oktober: Lied- und Predigtvorschläge, Fürbitten, die Botschaft aus der Gastkirche Tansania NEU: Wortgottesfeiern, um den Eigenwert der Feier des Wortes Gottes zu unterstreichen. NEU: Der Familiengottesdienst zum Thema «Offen für das Wort» kann während des Weltmissionsmonats, aber auch zu anderen Zeiten im Jahr gefeiert werden. Das separate Informations- und Impulsheft möchte zu einer vertieften Auseinandersetzung mit der Gastkirche Tansania und den «Small Christian Communities», den Kleinen Christlichen Gemeinschaften anregen. Postkartenflyer und Sammelbox laden zur aktiven Teilnahme an der Solidaritätsaktion von Missio ein: Solidaritätsbotschaft an die Gläubigen in Tansania, Gebet, Postkarte, Informationen zu Missio und Einzahlungsschein. Zum Verteilen an alle Gläubigen, auch an diejenigen, die am Sonntag nicht in der Kirche sind, oder an alle Gottesdienstbesucher während des ganzen Monats der Weltmission. Den Einzahlungsschein für die Kollekte am Weltmissionssonntag erhalten Sie in einem separaten Versand Ende September. Die kleinen und grossen A4 und A2 Plakate erinnern an den Sonntag der Weltkirche. Bestellen Sie zusätzliche Exemplare und hängen Sie diese vor und in der Kirche auf. Die Missio-Kollekte zur Unterstützung von Ortskirchen und kirchlichen Projekten in Ländern anderer Kontinente ist verpflichtend. Sie ist dringender denn je! www.missio.ch Auf unserer Internetseite finden Sie nicht nur Downloads zur Gestaltung und Vorbereitung des Weltmissionsmonats, sondern auch den praktischen Internet-Shop. Oder bestellen Sie das gedruckte Material per Telefon: 026 425 55 70 Impulstagung zum Weltmissionsmonat «Kleine christliche Gemeinschaften weltweit – eine Chance für die Schweiz» 26. September 2012 Weiterbildungszentrum Universität Freiburg Das deutschsprachige Missio-Team Martin Brunner-Artho, Flavio Moresino, Susanne Cotting, Martin Bernet und Siegfried Ostermann (von links). Dank Impressum Ganz herzlich dankt die deutschsprachige Arbeitsstelle von Missio allen, die mitgeholfen haben, das Material 2012 zu verfassen und herzustellen. Speziell erwähnt seien Janique Behman, Barbara Feichtinger, Thomas Ebneter, Francisco Gmür, Andreas Hugentobler, Paul Jeannerat, Josef Wey (WMS-Reflexionsgruppe), Gunda Brüske und Josef-Anton Willa (Liturgisches Institut), Elisabeth Loser und Bernadette Roth (Familiengottesdienst), die Fotografen von Missio Schweiz. Danke auch den Reisebegleitern sowie den Gastgeberinnen und Gastgebern in Tansania! Missio Internationales Katholisches Missionswerk Vignettaz 48, Postfach 187, 1709 Freiburg Tel.: 026 425 55 70 – Fax: 026 425 55 71 Mail: [email protected], Internet: www.missio.ch Plakat: stellwerkost.ch Fotos: Missio Graphische Gestaltung: Missio Druck: Canisius-Druckerei Freiburg Redaktionsschluss: 20. Juli 2012 Dieses Heft ist auf FSC-zertifiziertem Papier gedruckt. 28