Liturgieheft Weltmissionssonntag 2012

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Liturgieheft
zum
Monat der
Weltmission
2012
OFFEN FÜR DAS WORT
• Messfeier zum Weltmissionssonntag
VOM 21. Oktober 2012
• Wortgottesfeier mit Lob- und Bittgebet
• Wortgottesfeier mit Kommunionfeier
•Predigtimpulse
• Familiengottesdienst
Liebe Schwestern und Brüder in der Seelsorge
Der Weltmissionsmonat vermittelt jedes Jahr
einen Impuls aus dem Reichtum der Weltkirche. In
diesem Jahr steht das Wort im Zentrum. Gemeint ist
das Wort, das Gott durch die Heilige Schrift an uns
richtet. Es will gehört werden. Damit uns das gelingt, sollen wir uns dem Wort öffnen und intensiv
zuhören. Man «hört erst dann richtig gut,» erklärte
mir kürzlich die Afrikanerin Emmilienne eindrücklich,
«wenn man die Gefühle, die das Wort vermittelt,
auch am eigenen Körper spürt». Das tun auch wir
spontan, wenn wir einander ein erfreuliches Erlebnis
erzählen. Dann können Worte ein Lächeln in das
Gesicht zaubern.
Gelingt uns das beim Hören vom Wort Gottes?
Sollten wir dem Slogan «Offen für das Wort» auf
dem diesjährigen Plakat – wenigstens in Gedanken
– ein Fragezeichen anfügen? Das Hören des Wort
Gottes – so lehren uns die Kleinen Christlichen
Gemeinschaften Tansanias – ist eben weit mehr als
ein Zur-Kenntnis-Nehmen. Es will Emotionen auslösen! Dabei sollten wir Europäerinnen und Europäer
uns etwas in Acht nehmen und zuerst gut hinhören,
und nicht gleich mit dem Analysieren und Verstehen-wollen beginnen.
Die Kleinen Christlichen Gemeinschaften in
Tansania und in vielen weiteren Ländern Afrikas
treffen sich meist wöchentlich. Die Mitte dieser
Treffen bildet immer das Wort. Meistens ist es das
Evangelium des folgenden Sonntags. Sie kommen
aber nicht zusammen, um über das Wort Gottes zu
diskutieren oder es zu zerpflücken. Sie suchen die
Begegnung mit Gott und wollen seine Gegenwart
erfahren.
Die Kleinen Christlichen Gemeinschaften rufen
uns in Erinnerung, dass das Hören auf das Wort
Gottes zuallererst Begegnung ist. In diesem Wort ist
Jesus Christus unter uns anwesend.
So wünsche ich Ihnen, dass es gelingen möge,
diese Begegnung in den Liturgien, besonders im
Monat der Weltmission, erfahrbar zu machen.
Diakon Martin Brunner-Artho, Direktor Missio
2
inhalt
3 Botschaft von Schwester Asinta Noela
4
Papst Benedikt XVI: Botschaft zum Weltmissionssonntag 2012
Gebetsanliegen der Schweizer Bischöfe
5 Missio Gebetskette
Solidarisches Beten im Weltmissionsmonat
6 Zur Vorbereitung der Liturgie und
des Monats der Weltmission 2012
8Liturgie zum Weltmissionssonntag
Eucharistiefeier
11 Predigtvorschlag
13 Fürbitten
Ankündigung der Kollekte
16 Wortgottesfeier mit Lob- und Bittgebet
20 Wortgottesfeier mit Kommunionfeier
21 Predigtimpulse zu den Sonntagen
im Monat der Weltkirche
23 Familiengottesdienst
28 Ideen, Tipps und Infos
Foto: Missio/Michel
Wort
Offen für das Wort
Kleine Christliche Gemeinschaften sind die Basis und das Rückgrat der katholischen Kirche
in Tansania. Wöchentlich versammeln sie sich
um das Wort Gottes. Am Fest ihrer Patronin,
der Heiligen Therese, feiert diese Gemeinschaft
bei Arusha mit dem Pfarrer eine Eucharistie.
Botschaft von Schwester Asinta Noela
Katechetisches Zentrum Emmaus in Sanya Juu/Tansania
Ich habe mich sehr gefreut, dass Sie Tansania
als Gastkirche während des Weltmissionsmonats
gewählt haben und dass Menschen in der Schweiz
für uns beten. Ich finde es speziell und wohltuend zu
wissen, dass es Menschen gibt, die sich für uns
interessieren.
Ich bin eine Ordensfrau und wurde am 25. Dezember – am Weihnachtstag - 1956 geboren. Ich
bin mit sieben Brüdern und einer jüngeren Schwester
aufgewachsen. Mein Mutterland ist Tansania.
Meine Eltern waren praktizierende Christen. Sie
erzogen uns mit einer tiefen Liebe zu Gott und
Respekt gegenüber allen Menschen. Wir waren
nicht reich, aber wir waren eine glückliche Familie.
Wir halfen bei der Arbeit zuhause und unsere Eltern
schätzten den Beitrag, mit dem wir die Einkünfte der
Familie verbessern konnten. Meine Eltern waren sehr
um unsere Schulbildung besorgt. Alle meine Brüder
und meine Schwester erhielten eine gute Ausbildung. Ich selbst trat mit 19 Jahren bei den Kapuzinerinnen ein, die ursprünglich aus Luzern, Gerlisberg
kamen. Ich kenne aus diesem Grund viele Missionare und Missionarinnen aus der Schweiz.
1975 haben sich die Bischöfe von Tansania
entschlossen, die Kirche nach dem Beispiel der Urchristen und der afrikanischen Tradition der erweiterten Familie aufzubauen.
Am Anfang, als sie die Kleinen Christlichen
Gemeinschaften einführten, war es überhaupt nicht
einfach. Die Menschen waren gewohnt, Teil einer
grossen Gemeinschaft zu sein. Wenn es darum ging,
den Glauben und die Nächstenliebe im Alltag zu
verwirklichen, dann wurde das zu einer grossen
Herausforderung. Doch nach und nach gewöhnten
sich die Menschen an die neue Art, Kirche zu sein.
Heute sind die Kleinen Christlichen Gemeinschaften
Orte, wo der Glaube gepflegt und wirklich gelebt
wird.
Versuchen auch Sie, wenn irgendwie möglich,
in Ihrer Nachbarschaft Kleine Christliche Gemeinschaften aufzubauen. Helfen Sie einander gegenseitig im Glauben zu wachsen. Wir in Tansania können
Ihnen dabei helfen und in dieser Weise auch Missionarinnen und Missionare sein. Durch die modernen
Kommunikationsmittel brauchen wir dabei nicht
einmal das Land zu verlassen.
In der Gebetskette werden die Christinnen und
Christen in der Schweiz für uns in Tansania beten.
3
Foto: Missio/Michel
Liebe Gläubige in der Schweiz
Schwester Asinta Noela im katechetischen Ausbildungszentrum «Emmaus Centre» der Kapuzinerinnen von Maua.
Unser gemeinsamer Glaube ermutigt mich, ein paar
Anliegen vorzubringen; es gibt ja so viele Bedürfnisse in unserem Land!
• Beten Sie für die Regierung von Tansania,
damit sie den Menschen mit ganzem Herzen dient.
• Beten Sie für die Führungskräfte in unserem
Land. Unter ihnen ist Korruption immer noch an der
Tagesordnung.
• Beten Sie für die Christinnen und Christen aller
Konfessionen, damit sie trotz des schwierigen religiösen Umfelds fest zu ihrem Glauben stehen.
• Beten Sie für die Wirtschaft in unserem Land.
Wir sind immer noch arm, auch wenn so viele Menschen versuchen, unsere Situation an vielen Orten
zu verbessern.
• Beten Sie auch für die Verantwortlichen der
Kirche in Tansania, damit sie weiterhin die Christen
motivieren, das Evangelium in ihren Familien und
Kleinen Christlichen Gemeinschaften zu leben und
so unseren Glauben zu feiern.
Auch ich werde – gemeinsam mit meiner Ordensgemeinschaft – für Sie beten, damit der Glaube,
die Liebe zu Jesus Christus und der Dienst am
Nächsten in Ihrem Alltag wachsen können.
Es grüsst Sie herzlich
Sr. Asinta Noela
Papst Benedikt XVI.
Botschaft zum Weltmissionssonntag 2012
«Berufen, das Wort der Wahrheit leuchten zu lassen» (Apostolisches Schreiben Porta Fidei, 6)
Die Verkündigung wird zur Nächstenliebe
«Weh mir, wenn ich das Evangelium nicht
verkünde!», schrieb der Apostel Paulus (1 Kor 9,16).
Dieses Wort erklingt kraftvoll für jeden Christen und
jede christliche Gemeinde auf allen Kontinenten.
Auch für die Kirche in den Missionsgebieten, die
meist jung ist und oft erst kürzlich gegründet wurde,
ist der missionarische Charakter zu einer wesenseigenen Dimension geworden, auch wenn sie selbst
noch Missionare braucht. Viele Priester und Ordensleute aus allen Teilen der Welt, zahlreiche Laien und
sogar ganze Familien verlassen ihre Heimat, ihre
örtliche Gemeinschaft und begeben sich zu anderen
Ortskirchen, um den Namen Christi zu bezeugen
und zu verkünden, den Namen, in welchem die
Menschen das Heil finden. Dies ist ein Ausdruck
tiefer Gemeinschaft, des Teilens und der Liebe unter
den Ortskirchen, damit alle Menschen die heilbringende Botschaft hören oder von Neuem hören und
die Sakramente empfangen können, die Quelle des
wahren Lebens.
Im Zusammenhang mit diesem hohen Merkmal
des Glaubens, der zur Liebe wird, möchte ich auch
an die Päpstlichen Missionswerke als Werkzeug zur
Mitarbeit an der universalen Sendung der Kirche in
der Welt erinnern und ihnen danken. Durch ihr
Wirken wird die Verkündigung des Evangeliums
auch Hilfe für den Nächsten, Gerechtigkeit gegenüber den Armen, Bildungsmöglichkeit in abgelegenen Dörfern, medizinische Versorgung an entlegenen Orten, Befreiung aus Armut und Elend,
Eingliederung der Ausgegrenzten, Entwicklungshilfe
für die Völker, Überwindung von ethnischen Spaltungen, Achtung des Lebens in allen seinen Phasen.
Ausschnitt aus der Botschaft von Papst Benedikt XVI. zum
Weltmissionssonntag 2012. Der vollständige Text kann
unter www.missio.ch heruntergeladen werden.
Gebetsanliegen der Schweizer Bischöfe
Möge das verkündete, geteilte und gelebte Wort Gottes immer
mehr zur Mitte eines Lebens in weltweiter Solidarität werden.
Schätzungsweise 20‘000 Kleine Christliche Gemeinschaften gibt es in Tansania, der
Gastkirche von Missio in diesem Monat der Weltmission. Es gibt keine Pfarrei in Tansania
ohne diese Gemeinschaften. Sie bestehen aus 10 bis 15 Familien in der Nachbarschaft.
Bei ihren regelmässigen Treffen in ihren Häusern beten sie zusammen, hören das Wort
Gottes, sprechen darüber und setzen es – oft wörtlich – um. Tansania hat keine Schrifttradition, deshalb hat das geschriebene Wort wenig Bedeutung. In einer Kultur des Erzählens zählt das gesprochene Wort, und die Menschen hören aufmerksam zu. Diese Fähigkeit des Hörens befähigt sie, die Frohe Botschaft unmittelbar aufzunehmen: Das Wort
spricht sie persönlich an und kann so seine verändernde Kraft entfalten.
Es sind diese Kleinen Christlichen Gemeinschaften, die das Leben einer Pfarrei gestalten und mit ihrem sozialen Verhalten in die Nachbarschaft ausstrahlen; selbst in den
Slums von Dar-es-Salaam sind sie zu finden. Dort, wo institutionalisierte und professionelle Hilfe fehlt, besuchen sie die Kranken, lösen Konflikte in den Familien und sind als
Christinnen und Christen präsent.
Ihr Leben kann uns Ansporn sein, dem Wort Gottes mehr Raum zu geben und es in
weltweiter Solidarität und Gemeinschaft zu vertiefen.
4
Missio-gebetskette
solidarisches beten im weltmissionsmonat
Foto: Missio/Michel
Einladung
zur Gebetskette
Das Gebet verbindet über sprachliche, kulturelle und ethnische
Grenzen hinweg alle Generationen und Geschlechter.
In der Schweiz versammelt sich seit 1998 an jedem Tag im
Monat Oktober mindestens eine Pfarrei, Ordensgemeinschaft
oder Gruppe zum Gebet, um die Verbundenheit mit der Weltkirche zum Ausdruck zu bringen. Wird keine besondere Andacht
oder Meditation dafür vorbereitet, kann ein ordentlicher Gottesdienst dem Anliegen gewidmet werden.
Sie können für den Gottesdienst die vorliegenden Vorschläge
zur Liturgie für den Weltmissionssonntag, die Gebete aus Tansania
und Afrika (www.missio.ch zum Download) und die Musik-CD mit
Liedern aus Tansania verwenden.
Missio wird Mitte September die Liste der beteiligten Gruppen, Gemeinschaften und Pfarreien erstellen. Sie wird auf dem
Internet veröffentlicht und den Christinnen und Christen der
Gastkirche übermittelt.
Im Rahmen dieser Gebetskette können Sie als sichtbares
Zeichen Ihrer Solidarität die Antwortkarten des Postkartenflyers
unterschreiben und gesammelt an Missio schicken.
Wir laden Sie sehr herzlich ein, an dieser Gebetskette und der
Solidaritätsaktion von Missio teilzunehmen.
Anmeldung
Teilen Sie uns bitte bis zum 15. September 2012 mit, ob Sie an
der Gebetskette teilnehmen: 026 425 55 70 oder [email protected].
Natürlich können Sie uns auch noch zu einem späteren Zeitpunkt
Ihre Teilnahme bekannt geben. Wir werden die Liste fortlaufend
aktualisieren. Vielen Dank!
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«Ich finde es speziell und
wohltuend zu wissen, dass es
Menschen gibt, die sich für uns
interessieren», schreibt uns
Schwester Asinta aus Tansania.
Ja, es tut immer gut zu
wissen, dass jemand in einer
besonderen Situation an uns
denkt und vielleicht in einer
Kirche eine Kerze für uns anzündet. Das gibt Kraft.
Auf diese Kraft im Gebet
vertrauen und bauen wir in der
Gebetskette auch dieses Jahr.
Eine Kraft, die uns über die Kontinente miteinander zu einer
Gemeinschaft verbindet.
Ich möchte Sie ermutigen an
dieser Art Solidarität mitzuwirken, die von den Menschen in
Tansania sehr geschätzt wird.
Nehmen Sie die Anliegen, die
Schwester Asinta in ihrem Schreiben nennt (siehe S. 3), in das
Gebet auf und lassen Sie unsere
Schwestern und Brüder dort die
Kraft des Gebetes spüren.
Ich danke Ihnen herzlich für
Ihre Teilnahme und Ihre Treue im
Gebet.
Diakon Martin Brunner-Artho
Direktor Missio
zur Vorbereitung der Liturgie
und des Monats der weltmission 2012
Die Gebete und Lesungen der vorliegenden Liturgie entsprechen dem 29. Sonntag im Jahreskreis B. Zur Auswahl dazu stehen das Tages-, Gaben- und Schlussgebet «Für die Ausbreitung des Evangeliums» (MB II, S. 1047f). Weitere Lesungen
können auch aus dem Messlektionar VIII (S. 131–144) genommen werden.
Lieder und Gebete
Zur Gestaltung der Liturgie bieten wir Ihnen eine CD mit liturgischen Liedern aus
Tansania an. Die CD enthält ein Begleitheft mit Liedtexten und Noten für ausgewählte Stücke. – Bestellschein
Für Gottesdienste und die Gebetskette steht Ihnen auf www.missio.ch eine Auswahl von Gebeten aus Tansania und Afrika zur Verfügung.
Predigtimpulse für alle Sonntage im Weltmissionsmonat
Sollten Sie den Weltmissionssonntag nicht wie vorgesehen am 21. Oktober feiern
können, bieten wir Ihnen ab S. 21 kurze Predigtimpulse für alle Sonntage im
Weltmissionsmonat an.
Fürbitten
Zusätzlich zu den Fürbitten für den Weltmissionssonntag auf S. 13 können Sie
Fürbitten, die aktuelle Geschehen und Anlässe aufnehmen, kurz vor dem 21. Oktober von der Website von Missio bzw. des Liturgischen Instituts in Freiburg
herunterladen: www.missio.ch; www.liturgie.ch
Plakat
Das Plakat zum Weltmissionsmonat zeigt gross «Wort». Der junge Mann ist
«ganz Ohr». Der Untertitel «Kleine christliche Gemeinschaften in Tansania» weist
auf die Gastkirche hin. Sie können das Plakat mit einem Beamer zeigen oder gut
sichtbar aufhängen, um so die Gastkirche präsent zu machen. – Bestellschein
Folien und Impulsheft
13 Folien (elektronisch oder zum Auflegen) mit Bildern aus Tansania helfen, die
Liturgie ansprechender zu gestalten. – Bestellschein
Das Impulsheft bietet Ihnen Zusatzinformationen zu Tansania (Land, Kirche, Kleine Christliche Gemeinschaften).
Solidaritätsaktion mit Postkartenflyer, Missio-Box und Gebet
Mit dem Postkartenflyer, der Missio-Box und einem Gebet bietet Missio die
Möglichkeit, auf verschiedene Weise mit der Weltkirche solidarisch zu sein. Der
Postkartenflyer informiert über Missio und die aktuelle Kampagne zu Tansania.
Er kann vor dem Gottesdienst verteilt werden. Mit der Missio-Box können Sie die
Grussbotschaften an Schwester Asinta Noela und die Kirche in Tansania sammeln
oder die Box für die Kollekte verwenden. Das Gebet aus Tansania auf der Rückseite des Flyers stellt die Gemeinschaft mit den Christinnen und Christen in Tansania
her. Sie können es direkt in der Liturgie verwenden. – Bestellschein
6
Folien 1 bis 13
Download und Bestellung
Alle Texte der Liturgie und weitere Materialien stehen Ihnen auf unserer Website
www.missio.ch zum Download zu Verfügung. Die elektronischen Dateien oder
gedruckten Dokumente können Sie mit dem Bestellschein, über unseren WebShop, per Post, Fax oder telefonisch bestellen.
Kollekte
Die Kollekte vom Weltmissionssonntag ist einzigartig, denn sie wird weltweit
durchgeführt. Das Geld fliesst in einen gemeinsamen Solidaritätstopf. Dieser ermöglicht die gerechte Verteilung der zur Verfügung stehenden Mittel, weil daraus
gezielt die ärmsten Kirchen profitieren. Nur durch den zentralen Solidaritätsfonds
von Missio kann vermieden werden, dass die ärmsten Kirchen womöglich ohne
jede Hilfe bleiben, weil sie keine direkte Verbindung nach Europa haben. Deshalb
soll die jährliche Kollekte für die Weltkirche nicht mit einer Kollekte für Projekte
der Pfarrei vermischt werden.
Das Wort Gottes feiern
Im täglichen Leben der Gläubigen der Gastkirche Tansania wird dem Wort Gottes grosse
Verehrung entgegen gebracht. Auch in der
gemeinsam gefeierten Liturgie wird der Verkündigung des Wortes hohe Bedeutung zugemessen. So werden die Lektorinnen und Lektoren
zutreffend «Verkünderinnen» und «Verkünder»
genannt. «Gott in seinem Wort zu begegnen
ist ein Geschenk, dessen sich die Gemeinde oft
zu wenig bewusst ist.» (Die Wortgottesfeier,
Leitlinien Nr. 5)
In den kleinen christlichen Gemeinschaften
wird die Bibel deshalb feierlich in die Mitte ge-
stellt oder während der Liturgie in einer Prozession gut sichtbar mitgetragen.
Die Feier des Weltmissionssonntages soll
Gelegenheit geben, diesen Aspekt in besonderer Weise zu feiern: Tragen Sie das Lektionar
bei einem feierlichen Einzug gut sichtbar mit
oder gestalten Sie eine Evangeliumsprozession.
Manche Evangeliare sind besonders aufwändig
verziert und geschmückt, weil sie genau die
zentrale Stellung des Wortes Gottes auf diese
Weise hervorheben wollen.
Das Wort Gottes als Norm
Bei den Bischofsversammlungen des Zweiten Vatikanischen
Konzils (1962–1965) wurde jeweils zu Beginn in einer feierlichen Zeremonie ein Evangeliar
inthronisiert. Damit stellte sich
das Konzil unter das Wort Gottes. Das Wort sollte die Norm
seiner Entscheidungen bilden.
Darum sollte es ringen. Aber
ist denn das Christentum eine
‹Buchreligion›? Nein, zuerst
und zuletzt ist das Christentum
die Religion des fleisch- und
nicht buchgewordenen Wortes:
Jesus Christus selbst ist Gottes
letztes und entscheidendes
7
Wort an uns Menschen. Aber
Menschen haben von Jesus erzählt aus der Erfahrung heraus,
dass er, zur Rechten des Vaters
erhöht, auch jetzt bei denen
gegenwärtig ist, die in seinem
Namen versammelt sind. Er
selbst redet in dem Wort, das
von ihm überliefert und in der
Feier der Liturgie verkündet
wird. Das reich geschmückte,
kostbare Buch, aus dem diese
Verkündigung erfolgt, steht
deshalb für den jetzt redenden
Jesus Christus.
Weil das Wort Fleisch geworden ist, darum ist es auch
Buch geworden. Das Konzil
sagt: ‹Die Kirche hat die Heiligen Schriften immer verehrt
wie den Herrenleib selbst, weil
sie, vor allem in der heiligen
Liturgie, vom Tisch des Wortes
Gottes wie des Leibes Christi
ohne Unterlass das Brot des
Lebens nimmt und den Gläubigen reicht.›
Martin Brüske, Evangeliar, in:
Brüske Gunda / Willa Josef-Anton
(Hg.), Im Namen … Amen. Liturgie
in Stichworten, Freiburg 2012, 49.
Messfeier zum Weltmissionssonntag
21. Oktober 2012
Einzug
Eröffnung
Feierlicher Einzug, wie er an vielen Orten Afrikas üblich ist. Die
MinstrantInnen mit Kerzen, Lektorin/Diakon mit Lektionar/Bibel/Evangeliar. Begleitet von Musik oder einem Lied.
Das Buch wird an einem gut sichtbaren Ort aufgestellt.
Vor schl ag
– KG 711: Wir sehen viele Wege
– rise up 023: Meine Hoffnung und meine Freude
– CD Tansania 0
2: Nimtume nani? / Wen soll ich senden?
– CD Tansania 03: F anyeni yota kwa Jina la Bwana Yesu /
Tue alles im Namen des Herrn Jesu
– CD Tansania 13: Mashaka / Zweifel
Folien 1 und 2
Elemente zur Einführung und für die Begrüssung der Gemeinde
V: Wir feiern heute den Weltmissionssonntag. Die Feier dieses Sonntags soll in
uns das Bewusstsein wach halten, dass wir Teil der Weltkirche sind. Das Internationale Katholische Missionswerk Missio stellt deshalb jedes Jahr die Kirche eines
anderen Landes ins Zentrum des Monats und Sonntags der Weltkirche. In diesem
Jahr richtet sich der Blick nach Tansania.
Das Leben der Kirche in Tansania ist geprägt durch die Kleinen Christlichen
Gemeinschaften. Sie sind zugleich die Basis und das Rückgrat der Kirche, weil sie
sich in ihren Gemeinschaften jede Woche um das Wort Gottes versammeln. Sie
kommen zusammen, um Gott zu begegnen, indem sie auf das Wort Gottes hören
und es miteinander teilen.
In dieser Feier sind wir besonders verbunden mit unseren Brüdern und
Schwestern im Glauben, die in Tansania sind.
Öffnen wir uns in dieser Feier für Gott, für sein Wort und die Gemeinschaft der
Christinnen und Christen, die weltweit ist.
Schuldbekenntnis und Kyrie
Vor schl ag
– KG 050: Der im Wort uns weist
­­– KG 207: Du bist der Weg, auf dem wir schreiten
– rise up 161: Herr, erbarme dich
Gloria /Lobgesang
Vor schl ag
– KG: 073: Gott in der Höh
– rise up 039: Singt dem Herrn alle Völker
– CD Tansania 04: Msifuni bwana / Preise den Herren
8
Tagesgebet
vom Tag
Allmächtiger Gott
du bist unser Herr und Gebieter.
Mach unseren Willen bereit,
deinen Weisungen zu folgen,
und gib uns ein Herz, das dir aufrichtig dient.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.
zur Auswahl (MB II, 1047; Für die Ausbreitung des Evangeliums)
Gott, du willst,
dass alle Menschen gerettet werden
und zur Erkenntnis der Wahrheit kommen.
Sende Arbeiter in deine Ernte,
damit sie der ganzen Schöpfung
das Evangelium verkünden.
Sammle dein Volk durch das Wort des Lebens
und stärke es durch die Kraft des Sakramentes,
damit es auf dem Weg des Heiles voranschreitet.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.
Wortgottesdienst
Erste Lesung: Jes 53,10–11
Die Lesung ist ein Teil des sogenannten vierten Gottesknechtslieds. An Karfreitag ist die
ganze Lesung zu hören. Damit ist auch die Deutungsrichtung vorgegeben. Die Kirche hat die
Rede vom «Gottesknecht» auf Jesus gedeutet. Er ist der «zerschlagene» Knecht, der «gerechte» Knecht. Die Botschaft dahinter will Hoffnung wecken: Ein scheinbar gescheitertes Leben
kann durch Gott zu einem erfüllten Leben werden. In Jesus Christus hat sich diese Hoffnung
erfüllt.
Antwortpsalm / Antwortgesang
Vorschlag
– KG 86: Auf dein Wort, Herr, lass uns vertrauen
– KG 567: Herr, gib uns Mut zum Hören
– rise up 171: Höre uns, wir rufen dich
vom Tag:
Ps 33 (32), 4-5.18-19.20 u. 22
R Alle Enden der Erde schauen Gottes Heil – R
(KG 363) III. Ton
Das Wort des Herrn ist wahrhaftig,
all sein Tun ist verlässlich.
Er liebt Gerechtigkeit und Recht,
die Erde ist erfüllt von der Huld des Herrn. – (R)
Das Auge des Herrn ruht auf allen, die ihn
fürchten und ehren,
die nach seiner Güte ausschaun;
denn er will sie dem Tod entreissen
und in der Hungersnot ihr Leben erhalten. – (R)
Unsere Seele hofft auf den Herrn;
er ist für uns Schild und Hilfe.
Lass deine Güte über uns walten, o Herr,
denn wir schauen aus nach dir. – R
9
zur Auswa hl (M L , Bd. V III, S. 134)
Ps 67 (66) 2–3.5.7–8
R Die Völker sollen dir danken, o Gott,
danken sollen dir die Völker alle.– R
Gott sei uns gnädig und segne uns.
Er lasse über uns sein Angesicht leuchten,
damit auf Erden sein Weg erkannt wird
und unter allen Völkern sein Heil. – R
Die Nationen sollen sich freuen und jubeln.
Denn du richtest den Erdkreis gerecht.
Du richtest die Völker nach Recht
und regierst die Nationen auf Erden. – R
Das Land gab seinen Ertrag.
Es segne uns Gott, unser Gott.
Es segne uns Gott.
Alle Welt fürchte und ehre ihn. – R
Zweite Lesung: Hebr 4,14–16
In Jesus Christus ist uns Gott nahe gekommen. Er ist Mensch geworden und hat deshalb
Sympathie mit uns. Die Lesung aus dem Hebräerbrief spricht darum von einem Hohepriester,
der mit uns mitfühlen kann. Sie ermutigt uns, dass wir uns mit allem, was uns bewegt, an
Gott wenden, denn von ihm können wir Zuneigung und Menschenfreundlichkeit erwarten.
Impuls für die Predigt – Alternative zur zweiten Lesung
Sr. Asinta Noela (55) ist Kapuzinerin. Sie gehört zu den Maua-Schwestern, einer
Gründung der Kapuzinerinnen aus Gerlisberg/Luzern. In ihrer Gemeinschaft ist
sie verantwortlich für die Bildung. In Sanya Juu im Norden Tansanias betreiben
die Maua-Schwestern eine Schule für Katechetinnen und Katecheten.
In einem Interview spricht sie über ihre Beziehung zu Gott. Sie spricht im Plural,
denn Glaube und Beziehung zu Gott kann es nur in Gemeinschaft geben.
«Gott ist unser Leben. Unabhängig davon, ob jemand arm oder reich ist, Gott ist
unser Leben. Gott ist nicht nur dazu da, dass wir ihn fragen. Er ist nicht eine reiche Person, die Dinge einfach so gibt. Gott ist ein Lebendiger. Er ist unser Leben.»
Ruf vor dem Evangelium / Halleluja
Vorschlag
– KG 88: Halleluja
– rise up 168: Gottes Wort ist wie Licht in der Nacht
– CD Tansania 08: Psalm 2
Prozession mit dem Wort Gottes
Je nach den örtlichen Verhältnissen wird dabei die Bibel, das Lektionar oder
Evangeliar begleitet von Ministrantinnen und Ministranten mit Kerzen (und
Weihrauch) zum Ambo getragen. (Die Prozession kann auch zu Beginn des Wortgottesdienstes erfolgen.)
Aus dem heiligen Evangelium nach Markus: Mk 10,35-45
In jener Zeit traten Jakobus und Johannes, die Söhne des Zebedäus, zu ihm und
sagten: Meister, wir möchten, dass du uns eine Bitte erfüllst.
Er antwortete: Was soll ich für euch tun?
Sie sagten zu ihm: Lass in deinem Reich einen von uns rechts und den andern
links neben dir sitzen.
Jesus erwiderte: Ihr wisst nicht, um was ihr bittet. Könnt ihr den Kelch trinken,
den ich trinke, oder die Taufe auf euch nehmen, mit der ich getauft werde?
Sie antworteten: Wir können es. Da sagte Jesus zu ihnen: Ihr werdet den Kelch
trinken, den ich trinke, und die Taufe empfangen, mit der ich getauft werde.
Doch den Platz zu meiner Rechten und zu meiner Linken habe nicht ich zu vergeben; dort werden die sitzen, für die diese Plätze bestimmt sind.
Als die zehn anderen Jünger das hörten, wurden sie sehr ärgerlich über Jakobus
und Johannes.
Da rief Jesus sie zu sich und sagte: Ihr wisst, dass die, die als Herrscher gelten, ihre
Völker unterdrücken und die Mächtigen ihre Macht über die Menschen missbrauchen. Bei euch aber soll es nicht so sein, sondern wer bei euch gross sein will, der
soll euer Diener sein, und wer bei euch der Erste sein will, soll der Sklave aller sein.
Denn auch der Menschensohn ist nicht gekommen, um sich dienen zu lassen,
sondern um zu dienen und sein Leben hinzugeben als Lösegeld für viele.
10
Folie 3
predigtvorschlag
Liebe Schwestern und Brüder
Ob Primarschule, Frauenkloster oder Kantonsregierung: Die Frage, wer das Sagen hat, stellt
sich überall. Aber überall stellt sich diese Frage
etwas anders. Egal wo, Spitzenposten sind heiss
begehrt, solange die Firma oder die Organisation nicht in einer Krise sind.
Schon die beiden Jünger Jesu – Jakobus und
Johannes –, die zum engsten Kreis um Jesus gehören, streben nach Spitzenposten. Sie wollen
links und rechts von ihm in seinem Reich sitzen.
Im biblischer Sprache bedeutet das Sitzen links
und rechts vom König, an seiner Herrschaft teilzuhaben. Jakobus und Johannes wollen mitreden, mitregieren und mitbestimmen. Sie wollen
Privilegien und sich diese frühzeitig von Jesus
absichern lassen. Die beiden Jünger sind auch
bereit, einen hohen Preis dafür zu bezahlen.
Mit ihrem egoistischen Vorpreschen setzen sie
zugleich die Freundschaft mit den zehn anderen
Jünger auf das Spiel.
Und wenn wir ehrlich sind: Wollten nicht schon
viele von uns auch einmal, dass es so läuft, wie
wir es gerne hätten? Wollten nicht schon viele
einmal das Beste für sich und die Familie herausholen, und haben dabei Freunde vielleicht
übervorteilt?
Der Versuchung der Macht widerstehen
Die Versuchung, die Macht einer Leitungsposition oder die Macht des Geldes zu seinen eigenen Gunsten auszunützen und dabei andere zu
unterdrücken oder zu übergehen, ist allgegenwärtig. Und zu viele erliegen dieser Versuchung
– täglich.
Zur Zeit Jesu war Herrschaft und Macht gleichbedeutend mit ihrem Missbrauch. Machtmissbrauch ist gewalttätig und behindert das
Leben. Deshalb übt Jesus radikale Kritik an der
Herrschaft: «Bei euch soll es nicht so sein.»
Jesus empfiehlt den Männern und Frauen, die
in seiner Nachfolge sind, eine radikale Entscheidung an: Sie sollen nicht in diese Laufbahn von
Macht und Herrschaft und deren Missbrauch
einsteigen.
Das Gegenteil wird sogar gefordert: «Wer bei
euch gross sein will, der soll euer Diener sein,
11
und wer bei euch der Erste sein will, soll der
Sklave aller sein.» Das Dienen steht der Macht
diametral gegenüber. Jesus ist ganz klar auf der
Seite der Unterdrückten, auf der Seite derer, die
unter den Mächtigen zu leiden haben.
Die Mitte muss freibleiben für Gott
Kommen wir nochmals zurück auf die beiden
Jünger. Sie hatten ihre eigenen Interessen und
Vorteile im Blick: links und rechts von Jesus zu
sitzen, mit ihm zu regieren, das Sagen zu haben.
Der hohe Preis, der ihnen dabei abverlangt wird,
sind sie bereit zu zahlen, denn der Gewinn ist
verlockend. Dabei haben sie die Mitte aus dem
Blick verloren. In der Mitte sitzt Jesus Christus.
Er, sein Handeln, sein radikales Tun, seine Zuwendung zu den Menschen ist ihnen im Streben
nach oben abhanden gekommen. Dabei sollte
doch gerade dieser Jesus der Orientierungspunkt sein. Der Blick auf Jesus und sein Handeln
macht die Jüngerinnen und Jünger frei von Neid
und Streben nach falschen Lebenszielen. Dieser
Blick muss klar bleiben. Die Mitte muss für Gott
freibleiben.
Im heutigen Evangelium wird von Jesus gesagt,
dass er gekommen ist, «um zu dienen und sein
Leben hinzugeben als Lösegeld für viele».
Dies ist wie ein Schlüssel, um zu verstehen,
was gemeint ist, wenn wir «als Sklaven dienen
sollen». Es geht um den Dienst am Nächsten, an
der Nächsten, auch wenn sie geographisch weit
entfernt sind. Nicht die eigenen Vorteile, der
eigene Gewinn und die Gewinnmaximierung
stehen im Vordergrund. Menschen, die an den
Rand gedrängt werden, sollen durch unser Tun
und Lassen nicht mehr an den Rand gedrängt
werden. Sie sollen eine echte Lebenschance
erhalten und nicht permanent unten durch müssen. Jesus hat uns diese Radikalität vorgelebt.
An seinem Beispiel können wir uns orientieren.
Gott ist unser Leben
Sr. Asinta Noela, eine Kapuzinerin aus Tansania,
hat diese Erfahrung in einem Interview (das wir
vorhin gehört haben) zusammengefasst: «Gott
ist unser Leben. Gott ist nicht nur dazu da,
dass wir ihn fragen. Gott ist ein Lebendiger.»
Sie spricht im Plural, auch wenn sie nur für sich
spricht: «Gott ist unser Leben». Mit anderen
Worten heisst dies, dass wir nur als Gemeinschaft Christinnen und Christen sein können.
Kleine Christliche Gemeinschaften
als Ort des Dienens
Folien 4 und 5
Die Kleinen Christlichen Gemeinschaften, die
uns heute am Beispiel Tansanias vorgestellt werden, sind Orte, an denen diese radikale Forderung des Machtverzichts und des gegenseitigen
Dienens geübt werden. In der Kirche Tansanias
sind die Kleinen Christlichen Gemeinschaften
prägend für das kirchliche Leben. Natürlich ist
nicht alles perfekt und menschliche Schwächen
gibt es überall. Seit den 70er Jahren haben sich
aber mehr als 20´000 dieser Gruppen in ganz
Tansania gebildet. 10 bis 15 Familien treffen
sich wöchentlich, meist am frühen Morgen,
bei einer Familie. Sie lesen einen Abschnitt aus
der Bibel, meist das Evangelium des kommenden Sonntags und tauschen sich darüber aus:
«Was möchte Jesus uns heute mit seinem Wort
aus der Heiligen Schrift sagen?» Dabei geht
es ausdrücklich um eine Begegnung mit Gott,
den sie in ihrer Mitte wissen. Sie sind nicht eine
Bibelgruppe, die sich intellektuell mit Fragen der
Exegese beschäftigt. Das Hören auf das Wort
Gottes und die Offenheit für seine Botschaft
prägen diese Menschen.
So ist der Dienst, wir würden vielleicht Solidarität sagen, den sie sich gegenseitig tun, sehr
lebenspraktisch, denn die Menschen in Tansania
sind arm. In ihren wöchentlichen Treffen erfahren sie, wer krank ist – und können den kranken
Menschen dann besuchen. Bei Bedarf machen
sie eine kleine Kollekte, um die nötigen Medikamente zu bezahlen oder den Aufenthalt im
Spital zu ermöglichen. Im Todesfall kümmern sie
sich um die Angehörigen und organisieren das
Nötige für die Beerdigung. Bei Eheproblemen
wirken sie oft als Mediatoren. Für Kinder in der
Nachbarschaft schauen sie, dass sie das Schulgeld aufbringen können, wenn es die Eltern
alleine nicht vermögen.
Sie sind Kirche im Kleinen, Kirche in der Nachbarschaft. Eine Funktion in einer Pfarrei kann
in Tansania nur jemand erhalten, der schon in
einer Kleinen Christlichen Gemeinschaft tätig
war. Ohne sich ausnützen zu lassen, verstehen sie den Dienst aneinander in ihrer Kleinen
Christlichen Gemeinschaft als Hören auf das
Wort Gottes.
Offen für das Wort
Das Evangelium des heutigen Sonntages, des
Weltmissionssonntages, kann uns die Augen
und Ohren öffnen: für Gott und sein Wort, für
die Bedürfnisse und Nöte unserer Mitmenschen.
Wer ist bei uns in der Mitte, was ist unsere Lebensmitte? Aus christlicher Sicht ist Gott in der
Mitte. An ihm wollen wir unser Tun orientieren:
in Wort und Tat.
Amen.
Predigtvorschlag: Siegfried Ostermann
12
Glaubensbekenntnis / Credo
V: Bekennen wir unseren Glauben, der uns mit den Christinnen
und Christen in aller Welt verbindet.
Fürbitten
Alternativ lassen sich auch die Fürbitten von Sr. Asinta (siehe S. 3) einfügen.
Guter Gott
In Jesus Christus ist Gottes Wort unter uns Fleisch geworden. Gott spricht uns
auch heute an. So bitten wir ihn:
Folie 5
Guter Gott – Lass uns hören auf Dein Wort.
Vorschlag
– Liedruf aus Taizé: Lord hear our prayer
– rise up 171: Höre uns, wir rufen dich
– Berühre die Menschen in unserer Pfarrei, damit sie die Kraft und den Reichtum
deines Wortes erfahren.
Guter Gott
– lass uns hören auf Dein Wort.
– Stehe den Seelsorgenden, den Katechetinnen und Katecheten und allen, die sich
in den Pfarreien engagieren, bei, damit sie Dein Wort authentisch vermitteln.
Guter Gott
– lass uns hören auf Dein Wort.
– Zeige uns, wie Dein Wort uns alle zu einer weltumspannenden Gemeinschaft
von Schwestern und Brüdern verbinden will.
Guter Gott
– lass uns hören auf Dein Wort.
– Begleite die Menschen in Tansania im Aufbau ihres Landes und ihrer Kirche.
Guter Gott
– lass uns hören auf Dein Wort.
Folien 6 bis 9
Du sprichst Worte des Lebens. Du hörst auch die Worte unserer Bitten. Darum loben und preisen wir Dich durch Jesus Christus, unseren Bruder und Herrn. Amen
Ankündigung der kollekte
Folie 10
Missio fördert den Austausch von Glauben und Leben zwischen den Christinnen
und Christen in aller Welt. Gleichzeitig ist das Internationale Katholische Missionswerk die «Ausgleichskasse» und der «Solidaritätsfonds» der katholischen Kirche.
Mit der Kollekte vom heutigen Weltmissionssonntag, die in allen Kirchen auf der
ganzen Welt durchgeführt wird, unterstützt Missio kirchliche Institutionen und
Projekte in den finanziell benachteiligten Ortskirchen der Welt, wie zum Beispiel
in Tansania.
13
Eucharistiefeier
Gabenbereitung
Vor schl ag
– KG 102: Was uns die Erde Gutes spendet
– rise up 244: Wenn das Brot, das wir teilen
Gabengebet
vom Tag
Hilf uns, Herr,
dass wir den Dienst am Altar
mit freiem Herzen vollziehen.
Befreie uns durch diese Feier von aller Schuld,
damit wir rein werden und dir gefallen.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.
zur Auswahl (MB II, 1048)
Herr, unser Gott,
dein Sohn hat sich als Lösegeld für alle hingegeben.
Mach dein Wort wahr, dass alle Völker
vom Aufgang der Sonne bis zum Niedergang
durch ihn deinen Namen preisen
und dir überall das eine Opfer darbringen werden.
Darum bitten wir durch Christus unseren Herrn.
Eucharistisches Hochgebet
Heilig
Vor schl ag
– KG 115: Heilig ist unser Gott
– rise up 033: Wir singen heilig
– CD Tansania 10: Mtakatifu / Heilig
Vater Unser
Friedensgruss
V: Das Wort hat Kraft und kann die Welt verändern. Schenken wir einander ein
Wort des Friedens und der Versöhnung.
Lamm Gottes
Vor schl ag
– KG 131: Lamm Gottes
Kommunion
Vor schl ag
– KG 139: Lob sei dem Herren
– rise up 045: Wenn wir das Leben teilen
14
Abschluss
Schlussgebet
vom Tag
Allmächtiger Gott,
gib, dass die heiligen Geheimnisse,
die wir gefeiert haben, in uns Frucht bringen.
Schenke uns Tag für Tag,
was wir zum Leben brauchen
und führe uns zur ewigen Vollendung.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.
zur Auswahl (MB II, 1048)
Barmherziger Gott,
das Sakrament der Erlösung,
das wir empfangen haben,
nähre uns auf dem Weg zu dir
und schenke dem wahren Glauben
beständiges Wachstum.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.
Dank- oder Schlusslied
Vor schl ag
– KG 236: Nun danket alle Gott
– rise up 045: Wenn wir das Leben teilen
– CD Tansania 11: Mungu ameweza yote / Der allmächtige Gott hat alles geschaffen
Ankündigungen
Hier kann, wenn nicht an anderer Stelle bereits erfolgt, auf die Solidaritätsaktion
mit dem Postkartenflyer und der Missio-Box hingewiesen werden. Die Grusskarten können gesammelt an Missio geschickt werden. Missio wird sie weiterleiten.
Folie 12
Segen und Entlassung
Vor dem Segen kann gemeinsam das Gebet vom Postkartenflyer gebetet werden.
Folie 13
Unser Herr und Gott,
wir loben Dich,
denn du hast uns erschaffen
und in grosser Vielfalt gestaltet,
damit wir in Freundschaft leben
und uns gegenseitig achten.
Wir bitten dich,
öffne unsere Herzen,
damit wir Antwort geben können
auf die Nöte unserer Schwestern und Brüder.
Jesus Christus, segne unser Land,
damit sich Friede und geschwisterliches Zusammenleben vertiefen.
Berühre die Herzen der politisch Verantwortlichen
und aller, die an der Macht sind.
Wir bitten darum,
dass sie die Macht achtsam und gerecht ausüben
Folie 11
und den unvoreingenommenen Dialog suchen,
Bestellen Sie bitte rechtzeitig den
der das gegenseitige Verständnis fördert,
kostenlosen Postkartenflyer mit
dass sie uns dorthin leiten,
dem Gebet aus Tansania und der
Grusskarte zum Verteilen an alle
wo alle Nationen und alle Menschen
Gläubigen.
in Frieden und Harmonie leben können. – Amen
15
Wortgottesfeier
mit Lob- und Bittgebet und Verehrung
des Wortes (A + B + C1 + D) oder
mit kommunionfeier (A + B + C2 + D)
Für die Vorbereitung und Feier der Wortgottesfeier stehen das Buch «Die Wortgottesfeier» und das «Feierliche Kommuniongebete für die Wortgottesfeier mit
Kommunion. Ergänzungsheft zum Feierbuch» zur Verfügung. Die Liturgie des
Weltmissionssonntages orientiert sich an den genannten Büchern und folgt dem
dort vorgegebenen Aufbau.
Wir setzen an diesem Weltmissionssonntag einen besonderen Akzent auf die
Wortgottesfeier und zeigen uns gleichzeitig solidarisch mit denen, die keine
Eucharistie oder Kommunionfeier feiern können. Das ist auch der Fall in den
Aussenstationen der vielen weitläufigen Pfarreien in Tansania. Deshalb empfehlen wir die Verehrung des Lektionars bzw. des Evangeliars in der Wortgottesfeier
zum Weltmissionssonntag, der das Wort – und das Leben aus dem Wort – ins
Zentrum stellt.
«Wenn es angezeigt erscheint, etwa um einer Feier eine besondere Prägung zu
verleihen, kann auf das Feierliche Lob die Verehrung des Lektionars/des Evangeliars folgen. […] Nach der Verehrung kann der Diakon mit dem Buch ein Kreuz
über die Gemeinde zeichnen.» (Wortgottesfeier, Nr. 4)
A Eröffnung
Einzug
Vor schl ag
– KG 711: Wir sehen viele Wege; KG 1: Gott hat das erste Wort
– rise up 023: Meine Hoffnung und meine Freude
Begrüssung und Besinnung
Lobgesang
Vor schl ag
– KG 073: Gott in der Höh
– rise up 039: Singt dem Herrn alle Völker
– CD Tansania 04: Msifuni bwana / Preise den Herren
Tagesgebet (Zeit im Jahreskreis V, S. 71)
Gott des Lebens,
von dir kommt alles Gute.
Pflanze in unser Herz die Liebe zu dir.
Binde uns immer mehr an dich,
damit in uns wachse,
was gut und heilig ist.
Wache über uns und erhalte
was du bewirkt hast.
16
Folien
Siehe die entsprechenden Folien 1 bis 13
bei der Messfeier
(Seiten 8-15)
B Begegnung mit dem Wort
Erste Lesung: Jes 53,10–11
Zweite Lesung: Hebr 4,14–16
Antwortpsalm / Antwortgesang
Psalm und Liedvorschläge siehe S. 10.
Ruf vor dem Evangelium / Halleluja
Vorschlag
– KG 88: Halleluja
– rise up 168: Gottes Wort ist wie Licht in der Nacht
– CD Tansania 05 / 06: Aleluya / Halleluja
Evangelium: Mk 10;35-45
Predigt / Ansprache
An die Stelle einer Predigt bzw. Ansprache kann ein doppeltes Hören auf das
Evangelium folgen. Nach einem ersten Vorlesen wird eine meditative, kurze Stille
gehalten. Nach dem zweiten Vorlesen können Sätze oder einzelne Wörter von
den Teilnehmenden laut gesprochen werden, oder verschiedene Personen werden gebeten, dies zu tun.
Bekenntnis- oder Vertrauensgesang
Vorschlag
– KG 98: Wir glauben Gott, dass du es bist
C1 Wortgottesfeier mit Lob- und Bittgebet
Friedensgruss
Offen für das Wort Gottes, das mitten unter uns Mensch geworden ist, damit wir
in Frieden leben und einander Frieden bereiten, geben wir einander ein Zeichen
des Friedens und der Versöhnung.
Feierliches Lob I
(Lobpreis des Vaters für sein Wort in der Heilsgeschichte)
Lasset uns Gott, unseren Vater, lobpreisen für sein lebenspendendes Wort
V: Gott, unser Vater,
wir leben nicht vom Brot allein,
sondern von jedem Wort
aus deinem Munde.
Denn durch dein Wort
hast du die Welt erschaffen;
durch dein Wort alles ins Leben gerufen.
L: Auf dein Wort hast du den Bund
mit Israel gegründet.
Du hast Mose
das Wort deiner Treue anvertraut
als Halt und Weisung für dein Volk,
als Kraft und Stärke für dein Erbe.
A: Gottes Wort ist wie Licht in der Nacht
(rise up 168)
Auf dein Wort, Herr, lass uns vertrauen
(KG 500.6)
17
V: Du hast die Propheten berufen
als Künder deiner Liebe.
Durch dein Wort mahnten sie das Volk
zu Umkehr und Busse,
sagten an dein gerechtes Gericht,
spendeten Trost in Not und Bedrängnis.
L: Dein Wort hat Israels Sänger bewegt
und sie erfüllt mit dem Geist des Gebetes.
Deine Weisheit haben sie bekundet,
uns gelehrt, deinen Namen zu preisen.
V: In der Fülle der Zeiten
hast du deinen Sohn gesandt:
Das ewige Wort am Herzen des Vaters.
Gnade und Wahrheit kamen durch ihn.
Geist und Leben sind seine Worte.
L: Um das Werk deines Sohnes zu vollenden,
hast du den Heiligen Geist ausgegossen,
damit er uns alles lehre
und uns stärke
zum Zeugnis des Glaubens.
A: Gottes Wort ist wie Licht in der Nacht
oder: Auf dein Wort, Herr, lass uns vertrauen.
A: Gottes Wort ist wie Licht in der Nacht
oder: Auf dein Wort, Herr, lass uns vertrauen.
V: Wir preisen dich für dein Wort
und danken dir für dein Wirken.
Ja, dir gebührt unser Lob,
dir unser rühmendes Lied.
Dir, o Gott, sei Ehre und Ruhm,
jetzt und immer und in Ewigkeit.
A: Amen
A: Gottes Wort ist wie Licht in der Nacht
oder: Auf dein Wort, Herr, lass uns vertrauen.
Verehrung des Wortes Gottes
An dieser Stelle kann die Verehrung des Wortes Gottes eingefügt werden, z.B. mit einer
Verneigung oder dem Einlegen von Weihrauch in eine Räucherschale.
Form I Prozession mit Verehrung des Buches
Das Lektionar liegt auf einem gut sichtbaren Ständer (die beiden Leuchter daneben), oder
es wird bei der Zeichenhandlung von V oder L so gehalten, dass der Verehrungsakt möglich ist. V lädt mit eigenen Worten oder mit den folgenden dazu ein, nach vorne zu kommen, sich vor dem Lektionar zu verneigen und evtl. eine Hand oder beide Hände auf das
Buch zu legen. Während der Zeichenhandlung dezente Orgelmusik oder CD-Tansania.
V: Schwestern und Brüder,
Jesus Christus ist gegenwärtig in seinem Wort,
das wir gehört haben.
Wenn wir die Heilige Schrift ehren,
verehren wir Jesus Christus selbst.
V: Ich lade Sie ein,
nach vorne zu kommen und sich vor der Heiligen Schrift zu verneigen. Sie können
das Lektionar auch mit einer Hand berühren oder beide Hände darauf legen.
18
Form II Prozession mit Entzünden eines Lichtes
Das Lektionar liegt auf einem gut sichtbaren Ständer. Davor ist ein Ort bereitet, wo Teelichter aufgestellt oder Kerzen in ein Gefäss mit Sand gesteckt werden können. Etwas entfernt
daneben Leuchter oder davor ein einzelner Leuchter mit einer brennenden Kerze (Osterkerze!). Nach der Einladung durch V reichen die Ministrantinnen und Ministranten den Feiernden ein Licht, das diese an der Kerze entzünden. Während der Zeichenhandlung dezente
Orgelmusik oder CD-Tansania. Nach der Verehrung gehen alle an ihren Platz zurück.
V: Schwestern und Brüder,
im Wort der Schrift ist Christus gegenwärtig.
Ihn wollen wir ehren, wenn wir jetzt eine Kerze am Leuchter entzünden
und vor dem Buch aufstellen,
aus dem er in den Lesungen zu uns gesprochen hat.
V: Ich lade Sie ein, nach vorne zu kommen,
eine Kerze zu nehmen,
sich einen Augenblick zu besinnen und Ihren Dank oder Ihre Bitte
zusammen mit Ihrer Kerze vor ihn zu tragen.
Form III Prozession mit Zuspruch eines biblischen Wortes
Das Lektionar liegt auf einem gut sichtbaren Ständer (die beiden Leuchter daneben) oder
wird bei der Zeichenhandlung von V oder L den Gläubigen entgegen gehalten. V lädt ein,
nach vorne zu kommen, sich gegebenenfalls vor dem Lektionar zu verneigen und ein Wort
der Schrift (einen Vers, einen Kernsatz, eine Wendung) zugesprochen zu erhalten. Das biblische Wort ist entweder einer der Lesungen entnommen oder ein Wort aus den Psalmen.
Diese Form eignet sich besonders für Gruppen.
V: Schwestern und Brüder, die Worte der Heiligen Schrift sind
eine Kraft für unser tägliches Leben.
Wie das tägliche Brot (am Morgen) nähren und stärken sie uns.
Ich möchte Ihnen heute ein Wort aus der Schrift zusprechen
und lade Sie ein, nach vorne zu kommen, die Hände auf das
Lektionar zu legen und sich ein Wort aus der Schrift zusprechen
zu lassen.
• Das Wort des Herrn ist wahrhaftig, all sein Tun verlässlich. (Ps 33,4)
• Gott sei dir gnädig und segne dich. (Ps 67,2)
• Gott ist unser Leben.
Fürbitten
(siehe oben S. 13 oder freie Formulierung)
Schlussgebet (Zeit im Jahreskreis V, S. 71)
Gott, du Hirt deiner Herde,
du hast uns genährt mit dem Wort aus deinem Munde.
Deine Liebe, die wir in deinem Sohn empfangen haben,
dränge uns, dir in unseren Schwestern und Brüdern zu dienen.
Entlassung (siehe unten D)
19
C2 Wortgottesfeier mit Kommunionfeier
Friedensgruss
Offen für das Wort Gottes, das mitten unter uns Mensch geworden ist, damit
wir in Frieden leben und einander Frieden bereiten, geben wir einander ein
Zeichen des Friedens und der Versöhnung.
Verehrung des Allerheiligsten
Heute wird auf der ganzen Welt der Sonntag der Weltkirche gefeiert. Auch
unsere Gemeinde ist in diese Feier hineingenommen und im Leib Christi mit den
anderen verbunden. Daher werden auch wir die heilige Kommunion empfangen.
Gebet des Herrn und Kommunionspendung
Danksagung (Sonntag IV)
Gepriesen bist du, Gott unseres Lebens
durch Jesus Christus,
deinen Sohn und unseren Bruder und Herrn.
Wir erkennen deine Herrlichkeit
in der Schöpfung und in dem,
was du für uns getan hast.
Dein Sohn wurde Mensch,
hat uns die Frohbotschaft gebracht
und für uns sein Leben hingegeben.
Er blieb nicht im Tod.
Durch seine Auferstehung gewährt er auch uns
Anteil am ewigen Leben.
Wir bitten dich:
Der Empfang der heiligen Speisen stärke,
begleite und helfe uns,
immer tiefer in das Geheimnis
von Tod und Auferstehung deines Sohnes hineinzuwachsen,
der in der Einheit des Heiligen Geistes
mit dir lebt und herrscht in Ewigkeit.
D Entlassung
Mitteilungen
Segensbitte
Hier kann, wenn nicht an anderer Stelle bereits erfolgt, auf die Solidaritätsaktion
mit dem Postkartenflyer und der Missio-Box hingewiesen werden.
Vor dem Segen kann gemeinsam das Gebet aus Tansania vom Postkartenflyer
gebetet werden.
Entlassungsruf und Auszug
Das Wort Gottes bleibt unter uns gegenwärtig; darum wird das Lektionar/Evangeliar beim Auszug nicht mitgenommen.
20
Predigtgedanken
zu den sonntagen im monat der weltkirche
7. Oktober 2012 – 27. Sonntag im Jahreskreis B
Gen 2,18–24; Hebr 2,9–11; Mk 10,2–16
Viele tun sich schwer mit diesem Evangelienabschnitt. Wie ist mit der Schärfe des Textes
umzugehen? Es gibt wohl keinen Bereich in der
Kirche, in der Praxis und Normen dermassen
konträr und unversöhnlich gegenüberstehen,
wie in dieser Frage. Nicht nur heute ist das
so, sondern schon zur Zeit Jesu war man sich
bewusst, dass sich in dieser Frage viele Gräben
auftun.
Gott engagiert sich
in den menschlichen Beziehungen
Das Evangelium fordert uns angesichts einer
schmerzlichen Realität auf, den Umgang miteinander neu in den Blick zu nehmen. Wie lautet
eine Antwort, die Gott und den Menschen
gerecht wird?
Es braucht eine Seelsorge, die den gebrochenen Herzen gerecht wird, die um die Verletzungen und Verletzlichkeiten menschlicher
Beziehungen weiss und sie zu heilen versteht.
Gott engagiert sich in den Beziehungen auch
dann – und darauf dürfen wir hoffen – wenn sie
den hohen Anforderungen nicht entsprechen
(können).
Oft irrt der Mensch
Auf die Auseinandersetzung folgt eine sehr
sympathische Darstellung Jesu: Er nimmt Kinder
in seine Arme, legt ihnen die Hände auf und
segnet sie. Den Menschen, die so sind wie die
Kinder, gehört das Himmelreich, denn sie gehen
unbefangen auf Jesus zu. Das steht im Kontrast
zur Haltung der Jünger. Dort, wo die engsten
und vertrautesten Nachfolger meinen, Jesus den
Rücken frei halten zu müssen, dort irren sie sich.
Wer Zugang zu Jesus bekommt, wen Er in seine
Arme nehmen will, bleibt Seine Entscheidung.
Mission bis an die Ränder – nach aussen und
nach innen
Die Jüngerinnen und Jünger wurden zur Verkündigung des Evangeliums bis an die Grenzen
der Erde geschickt. Wie Gott unbefangen auf
sie zugegangen ist, so sollen auch sie unbefangen auf die Menschen zugehen. Dieser Auftrag
geht weiter, die Verkündigung des Evangelium
ist noch lange nicht zu Ende. Er geht schon
lange nicht mehr nur an die geographischen
Ränder, sondern an die Ränder der Gesellschaft
überhaupt. Sollte unsere Sendung nicht gerade
diese Ränder neu in den Blick nehmen?
In Tansania, der Gastkirche im Monat der
Weltmission, sind es die Kleinen Christlichen
Gemeinschaften, die diese Sendung fortsetzen. Als Kirche in der Nachbarschaft sind es die
Laien, die das kirchliche Leben verantwortlich
tragen: Sie sind die Basis und das Rückgrat. Das
Wort Gottes steht im Zentrum, denn im Hören
auf das Wort und im gemeinsamen Teilen des
Wortes Gottes finden sie Begegnung mit Gott.
Die Feier des Monats der Weltkirche möchte
uns teilhaben lassen an diesem Reichtum der
Weltkirche.
14. Oktober 2012 – 28. Sonntag im Jahreskreis B
Weish 7,7–11; Hebr 4,12–13; Mk 10,17–30
Es war ein Satz aus dem heutigen Evangelium,
der den berühmten Mönchsvater Antonius ins
Herz getroffen und seinem Leben eine radikale
Wende gegeben hat: «Geh, verkaufe, was du
hast, gib das Geld den Armen, und du wirst
einen bleibenden Schatz im Himmel haben.»
Antonius setzte das Wort in die Tat um. Als
21
Eremit zog sein karges Leben viele Menschen
an. Sie wollten wie er das Heil erlangen.
Das Wort verändert
Ein einzelnes Wort, ein einzelner Satz kann
einen Menschen verändern, wie den Heiligen
Antonius und viele andere. Nicht nur in früheren
Zeiten war dies möglich, auch heute noch lassen
sich Menschen vom Wort Gottes berühren, weil
sie offen dafür sind.
Das Wort trifft Menschen nicht nur, wenn
sie es lesen, sondern vor allem, wenn sie es
hören. Afrikanische Kulturen zum Beispiel sind
ganz besonders Erzählkulturen. Grossmütter
und Grossväter erzählen ihren Enkelkindern die
Stammesgeschichten. Die Dorfgemeinschaften
setzen sich zum Palaver zusammen, um Lösungen für ihre Schwierigkeiten zu finden. Nichts
ist schriftlich festgehalten, das gesprochene
Wort zählt. Die Menschen in Afrika haben
deshalb eine besondere Fähigkeit zum Zuhören
entwickelt. So sind sie offen für das Wort und
dieses Wort hat Kraft. Das Plakat zum Weltmis-
sionssonntag möchte dies zum Ausdruck bringen: Christinnen und Christen in Tansania, der
Gastkirche im Monat der Weltmission, hören
gespannt auf das Wort Gottes und freuen sich
an ihm.
Keine Pfarrei in Tansania kann ohne «Small
Christian Communities» – Kleine Christliche Gemeinschaften – existieren. Diese Gemeinschaften aus 10 bis 15 Familien in der Nachbarschaft
versammeln sich wöchentlich, um das Evangelium zu lesen, sich darüber auszutauschen, zu
beten und zu singen. In diesen Treffen vertiefen
sie ihren Glauben und sind sozial engagiert in
der Nachbarschaft und in der Pfarrei. Dieses Engagement wächst ausdrücklich aus dem Hören
auf das Wort.
28. Oktober – 30. Sonntag im Jahreskreis
Jer 31,7–9; Hebr 5,1–6; Mk 10,46–52
Blindheit war in der Antike keine seltene Krankheit und in Afrika leiden heute noch viele
Menschen an Augenkrankheiten. Ohne soziales
Netz wurden Kranke an den Rand der Gesellschaft gedrängt. Deshalb gibt es im Alten/
Ersten Testament Gesetze, die diese besonders
bedrohte Gruppe von Menschen zu schützen
versucht. Lev 19,14 mahnt: «Du sollst einen
Tauben nicht verfluchen und einem Blinden kein
Hindernis in den Weg stellen; vielmehr sollst du
Gott fürchten.» Der Propheten Jesaja verkündete: «Die Augen der Blinden werden geöffnet,
die Ohren der Tauben sind wieder offen, der
Lahme springt wie ein Hirsch und die Zunge des
Stummen jauchzt auf» (Jes 35,5f). Diese Verheissung hat im heilenden Wirken von Jesus seine
Erfüllung gefunden.
Jesus ruft vom Rand in die Mitte
Richten wir unseren Blick einmal auf die Menschen, die zwischen Jesus und dem blinden
Bettler Bartimäus stehen. Da scheint es zwei
Gruppen zu geben. Diejenigen, die in Bartimäus
nur den Kranken sehen, den, der am Rand der
Strasse sitzt und schreit und zur Last fällt. Diese
Menschen ärgern sich, dass hier einer immer
lauter schreit. Sie wollen ihn zum Schweigen
bringen.
22
Dann gibt es die Gruppe derer, die auf
Jesus hören: Wer auf Jesus hört und seiner Aufforderung folgt, den Kranken (beim Namen?) zu
rufen, spricht ihm Mut zu: «Hab nur Mut, steh
auf.» Nicht ihre eigenen Bedürfnisse und Wünsche, ihre Ruhe zu haben und nicht belästigt zu
werden, sind wichtig. Zentral ist, dass Jesus ruft,
vom Rand in die Mitte ruft. Jesus lässt den blinden Bartimäus nicht links liegen. Jesus lässt sich
aufhalten, lässt sich stören, lässt sich belästigen.
An denen, die ins Abseits geraten sind, geht er
nicht vorbei.
Missionarische Kirche
Konsequente Jesusnachfolge
Blinde, Kranke, Marginalisierte und Benachteiligte gibt es überall auf der Welt. Für eine missionarische Kirche in der Nachfolge Jesu heisst
dies, den Randfiguren unserer Gesellschaft auf
Augenhöhe zu begegnen. Gilt es nicht auch,
mehr auf die zu hören, die am Rande sind;
marginalisiert wegen ethnischer Unterschiede,
Geschlecht und Herkunft? Und geht es nicht
schlussendlich darum, den Blinden unserer Zeit
Jesus zu zeigen, weil Er ihr Schreien hört und
weil Er sie ruft?
Familiengottesdienst
Offen für das Wort
Begrüssung und Einstimmung
Liebe Kindern und Eltern,
Liebe Gottesdienstbesucherinnen und Gottesdienstbesucher
Im heutigen Gottesdienst (am Sonntag/im Monat der Weltmission) sind wir
besonders mit den Christen in Tansania verbunden. Wir möchten für sie und mit
ihnen beten, aber auch von ihnen lernen. Die Menschen in Tansania, aber auch
in anderen afrikanischen Ländern, können nämlich überaus gut zuhören. Deshalb
wollen wir das Zuhören etwas üben und werden euch einige Geräusche abspielen
und ihr sollt versuchen sie zu erraten:
Ca. 4-5 Geräusche abspielen (im Internet suchen oder selber Geräusche/Töne
erzeugen). Danach können die Kinder gefragt werden, welche Geräusche sie erkannt haben. Schliessen sie den kurzen Dialog mit der Feststellung ab, dass man,
wenn man gut zuhören will, still werden muss.
Auch wir möchten still und aufmerksam werden, damit uns das Wort Gottes, das
wir in diesem Gottesdienst hören werden berühren kann.
Wir beginnen nun diesen Gottesdienst mit den Kreuzzeichen:
Eröffnungslied
Effata, öffne dich
Quelle: RPA-Verlag, religionspädagogische Arbeitshilfen GmbH, Gaußstrasse 8, 84030 Landshut,
ISBN 3-86141-137-7.
23
Besinnung
•
Manchmal traut man den eigenen Ohren nicht»
«
Ist alles was ich erzähle, wahr oder übertreibe ich manchmal,
um einfach mehr Aufmerksamkeit auf mich zu lenken?
Herr erbarme Dich
•
Ich hab so viel um die Ohren»
«
Teile ich meine Zeit gut ein?
Brauche ich sie für die wirklich wichtigen Dinge im Leben?
Christus erbarme Dich
•
Nur mit einem halbem Ohr zuhören»
«
Höre ich jemandem wirklich zu, wenn mir jemand etwas sagen will?
Öffne ich dazu meine Ohren und auch das Herz?
Herr erbarme Dich
Der allmächtige Gott spricht zu uns Worte der Vergebung und des Erbarmens.
Er lasse uns die Sünden nach und führe uns zum Ewigen Leben. Amen.
Gebet aus Tansania
Unser Herr und Gott,
wir loben Dich,
denn du hast uns erschaffen
und in grosser Vielfalt gestaltet,
damit wir in Freundschaft leben
und uns gegenseitig achten.
Wir bitten dich,
öffne unsere Herzen,
damit wir Antwort geben können
auf die Nöte unserer Schwestern und Brüder.
Jesus Christus, segne unser Land,
damit sich Friede und geschwisterliches Zusammenleben vertiefen.
Berühre die Herzen der politisch Verantwortlichen
und aller, die an der Macht sind.
Wir bitten darum,
dass sie die Macht achtsam und gerecht ausüben
und den unvoreingenommenen Dialog suchen,
der das gegenseitige Verständnis fördert,
dass sie uns dorthin leiten,
wo alle Nationen und alle Menschen
in Frieden und Harmonie leben können.
Amen
Lied
Vor schl ag:
– KG 537: Lobet und preiset ihr Völker den Herrn
– rise up 106: Ich lobe meinen Gott
24
Tagesgebet
Öffne mich, Gott,
ich möchte sehen und hören, was zu sehen und zu hören ist.
Öffne mich, Gott.
Ich möchte sagen, was zu sagen ist.
Öffne mich, Gott.
Ich möchte fühlen, riechen und schmecken, was das Leben für mich alles
bereit hält.
Öffne mich, Gott.
Meine Augen, meinen Mund, meine Ohren, meine Hände, all meine Sinne,
damit ich heil und ganz werden kann.
Amen.
Über das Zuhören
Was die kleine Momo konnte wie kein anderer,
das war: zuhören. Das ist nichts Besonderes,
wird nun vielleicht mancher Leser sagen, zuhören kann doch jeder.
Aber das ist ein Irrtum. Wirklich zuhören können nur ganz wenige Menschen. Und wie
Momo sich aufs Zuhören verstand, war ganz
und gar einmalig.
Momo konnte so zuhören, dass dummen Leuten plötzlich sehr gescheite Gedanken kamen.
Nicht etwa, weil sie etwas sagte oder fragte,
was den anderen auf solche Gedanken brachte,
nein, sie sass nur da und hörte einfach zu, mit
aller Aufmerksamkeit und Anteilnahme. Dabei
schaute sie den anderen mit ihren grossen,
dunklen Augen an, und der Betreffende fühlte,
wie in ihm auf einmal Gedanken auftauchten,
von denen er nie geahnt hätte, dass sie in ihm
steckten.
Sie konnte so zuhören, dass ratlose oder unentschlossene Leute auf einmal ganz genau wussten, was sie wollten. Oder dass Schüchterne
sich plötzlich frei und mutig fühlten. Oder dass
Unglückliche und Bedrückte zuversichtlich und
froh wurden. Und wenn jemand meinte, sein
Leben sei ganz verfehlt und bedeutungslos und
er selbst nur einer unter Millionen, einer, auf
den es überhaupt nicht ankommt und der ebenso schnell ersetzt werden kann, wie ein kaputter
Topf – und er ging hin und erzählte alles das der
kleinen Momo, dann wurde ihm, noch während
er redete, auf geheimnisvolle Weise klar, dass er
sich gründlich irrte, dass es ihn, genauso wie er
war, unter allen Menschen nur ein einziges Mal
gab und dass er deshalb auf seine besondere
Weise für die Welt wichtig war. So konnte
Momo zuhören!
Quelle: Michael Ende, Momo. oder Die seltsame Geschichte von den Zeit-Dieben und von dem Kind, das
den Menschen die gestohlene Zeit zurückbrachte, Piper,
Ersterscheinung 1973, November 2010.
Alternativ: Frederic Hetmann, Geräusch der Grille - Geräusch des Geldes.
Zwischengesang
Vor schl ag:
– KG 567: Herr, gib uns Mut zum Hören
– rise up 168: Gottes Wort ist wie Licht in der Nacht
– CD Tansania 08: Psalm 2
25
Evangelium: Mk 7,31-37
(Aktives) zuhören und wahrnehmen heilt
31 Jesus verliess das Gebiet von Tyrus wieder
und kam über Sidon an den See von Galiläa,
mitten in das Gebiet der Dekapolis. 32 Da
brachte man einen Taubstummen zu Jesus und
bat ihn, er möge ihn berühren. 33 Er nahm ihn
beiseite, von der Menge weg, legte ihm die
Finger in die Ohren und berührte dann die
Zunge des Mannes mit Speichel; 34 danach
blickte er zum Himmel auf, seufzte und sagte zu
dem Taubstummen: Effata!, das heisst: Öffne
dich! 35 Sogleich öffneten sich seine Ohren,
seine Zunge wurde von ihrer Fessel befreit und
er konnte richtig reden. 36 Jesus verbot ihnen,
jemand davon zu erzählen. Doch je mehr er es
ihnen verbot, desto mehr machten sie es bekannt. 37 Ausser sich vor Staunen sagten sie:
Er hat alles gut gemacht; er macht, dass die
Tauben hören und die Stummen sprechen.
Alternativ: Mk 4,1-34
Predigtanstoss
Jesus ist in der Dekapolis unterwegs, einer
Region ausserhalb Israels, genauso wie Tyros
und Sidon, die er gerade besucht hat. Jesus
macht also keinen Halt an den Grenzen des
jüdischen Volkes. Er ist für alle da und geht zu
allen, er verkündet und heilt. Seine Sendung ist
universal. Er wird so zum Modell des Apostels
oder Missionars.
Die Menschen bitten Jesus, den Taubstummen zu berühren. Das verwundert zuerst. Warum berühren? Doch berühren ist fast
gleichbedeutend mit heilen. Wir kennen das. Ein
weinendes Kind nehmen wir in die Arme, um es
zu trösten. Manchmal tun wir das sogar mit Erwachsenen. Schon in diesem starken Ausdruck
der Zuwendung finden wir Linderung, erfahren
wir Heilung.
Berührung ist Heiligung. Wer sich von
einem Schicksal berühren lässt, fühlt mit, spürt
die Schmerzen am eigenen Leib. Das bringt das
Seufzen Jesu sehr schön zum Ausdruck. Jesus ist
ein mitfühlender und mitleidender Mensch und
Gott. Das macht ihn besonders sympathisch
(sympathisch heisst ja vom Griechischen übersetzt: mitleidend).
Die Begegnung zwischen dem Taubstummen und Jesus ist eine persönliche Begegnung.
Jesus nimmt ihn zur Seite, «von der Menge
weg». Die Zuwendung Jesu und die vertrauensvolle Hinwendung des Taubstummen braucht
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keine Schaulustigen. In diesem geschützten
Rahmen findet eine Begegnung statt. Eine
Begegnung, die alles verändert, weil sich beide
Seiten darauf einlassen.
Mit dem aramäischen Wort «Effata», das
Jesus hier gebraucht, wird heute noch den Kindern und Erwachsenen in der Taufe zugesprochen:
«Der Herr lasse dich heranwachsen, und wie er
mit dem Ruf ‹Effata› dem Taubstummen Ohren
und Mund geöffnet hat, öffne er auch dir Ohren und Mund, dass du sein Wort vernimmst
und den Glauben bekennst zum Heil der Menschen und zum Lobe Gottes.»
Das Zur-Seite-Nehmen und das Schweigegebot Jesus unterstreichen den Geheimnischarakter des Wunders. Man kann ein Wunder
letztlich nicht mit Worten erklären. Es ist Begegnung mit Gott. Wie könnten wir dazu ausreichende Worte finden!
Der geheilte Taubstumme wird von einer
grossen, unbändigen Freude gepackt. Er ist
geheilt und die gefesselte Zunge ist frei. Kein
Wunder will er trotzdem von seiner Heilung
und von Jesus sprechen. Damit wird er zum
Verkünder (das legt auch das zugrundeliegende
griechische Wort khru s, sw nahe). Er verkündet,
dass die Blinden sehen, «die Tauben hören und
die Stummen sprechen». Wer das verkündet,
verkündet das Himmelreich.
Fürbitten
Dazwischen kann der Liedvers KG 600 «Schweige und Höre» oder die 1. Strophe vom
Effata-Lied. gesungen werden. Wenn der Gottesdienst mit Kindern vorbereitet wird,
können Anliegen mit Kindern aufgenommen werden.
Guter Gott,
Wir wissen, dass Du uns mit deiner Botschaft ansprechen willst. Wir wissen auch, dass Du
auf unsere Anliegen hörst. Deshalb bringen wir unsere Anliegen vor Dich und bitten:
•
•
•
•
•
ffne unsere Ohren, damit wir die Worte hören, die von deiner Liebe erzählen.
Ö
Öffne unsere Herzen, dass uns die Sorgen und Nöte unserer Mitmenschen berühren.
Öffne unsere Hände, damit wir sie ausstrecken, um Frieden zu schliessen
Öffne unseren Mund, damit wir von deinen Taten und Lehren erzählen.
Öffne unsere Augen, damit wir in die Ferne blicken und in unseren Mitmenschen
Schwestern und Brüder erkennen.
Schlussgebet
Vor schl ag 1
Vor schl ag 3
Guter Gott,
wir durften zu Dir kommen
und von dir hören und lernen.
Du hast ein offenes Ohr
für unsere Sorgen und Ängste,
ebenso wie für unsere Freude
und unseren Dank.
Dafür danken wir Dir.
Schweigen möchte ich, Herr,
und auf dich warten.
Schweigen möchte ich,
damit ich verstehe,
was in deiner Welt geschieht.
Schweigen möchte ich,
damit ich den Dingen nahe bin,
allen deinen Geschöpfen,
und ihre Stimme höre.
Schweigen möchte ich, damit ich lerne,
dein und mein Wort zu unterscheiden.
Ich möchte schweigen,
damit ich unter den vielen Stimmen
die deine erkenne.
(nach Jörg Zink)
Vor schl ag 2
Lass mich ruhig werden,
dass ich mein Inneres
besser hören kann und
die Aussenwelt nicht immer alles übertönt.
Lass mich ruhig werden,
dass Zufriedenheit in mir
einkehrt und
ich eine Mitte finde in dir.
Schlusslied
Segen
Effata, öffne dich (siehe Eröffnungslied)
Gott, segne meine Ohren,
dass sie hellhörig seien
für die Stimme der Not.
Gott, segne meinen Mund,
dass er heilende Worte spreche und
Anvertrautes bewahre.
Gott, segne meine Augen,
dass sie das unscheinbare nicht übersehen.
Gott, segne mein Herz,
dass es Wohnung sei deinem Geist
und Leid und Freude teilen kann.
Amen
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ideen, tipps und infos
Weltmissionssonntag – Kurzanleitung
Im vorliegenden Liturgieheft finden Sie die Messfeier zum Weltmissionssonntag vom 21. Oktober: Lied- und Predigtvorschläge, Fürbitten, die Botschaft aus der Gastkirche Tansania
NEU: Wortgottesfeiern, um den Eigenwert der Feier des Wortes Gottes zu unterstreichen.
NEU: Der Familiengottesdienst zum Thema «Offen für das Wort» kann während des Weltmissionsmonats, aber auch zu anderen Zeiten im Jahr gefeiert werden.
Das separate Informations- und Impulsheft möchte zu einer vertieften Auseinandersetzung mit
der Gastkirche Tansania und den «Small Christian Communities», den Kleinen Christlichen Gemeinschaften anregen.
Postkartenflyer und Sammelbox laden zur aktiven Teilnahme an der Solidaritätsaktion von
Missio ein: Solidaritätsbotschaft an die Gläubigen in Tansania, Gebet, Postkarte, Informationen zu
Missio und Einzahlungsschein. Zum Verteilen an alle Gläubigen, auch an diejenigen, die am Sonntag
nicht in der Kirche sind, oder an alle Gottesdienstbesucher während des ganzen Monats der Weltmission.
Den Einzahlungsschein für die Kollekte am Weltmissionssonntag erhalten Sie in einem separaten Versand Ende September.
Die kleinen und grossen A4 und A2 Plakate erinnern an den Sonntag der Weltkirche. Bestellen
Sie zusätzliche Exemplare und hängen Sie diese vor und in der Kirche auf.
Die Missio-Kollekte zur Unterstützung von Ortskirchen und kirchlichen Projekten in Ländern
anderer Kontinente ist verpflichtend. Sie ist dringender denn je!
www.missio.ch
Auf unserer Internetseite finden Sie nicht nur
Downloads zur Gestaltung und Vorbereitung des
Weltmissionsmonats, sondern auch den praktischen
Internet-Shop. Oder bestellen Sie das gedruckte Material per Telefon: 026 425 55 70
Impulstagung
zum Weltmissionsmonat
«Kleine christliche
Gemeinschaften weltweit –
eine Chance für die Schweiz»
26. September 2012
Weiterbildungszentrum
Universität Freiburg
Das deutschsprachige Missio-Team
Martin Brunner-Artho, Flavio Moresino, Susanne Cotting, Martin
Bernet und Siegfried Ostermann (von links).
Dank
Impressum
Ganz herzlich dankt die deutschsprachige Arbeitsstelle
von Missio allen, die mitgeholfen haben, das Material
2012 zu verfassen und herzustellen.
Speziell erwähnt seien Janique Behman, Barbara Feichtinger, Thomas Ebneter, Francisco Gmür, Andreas Hugentobler, Paul Jeannerat, Josef Wey (WMS-Reflexionsgruppe),
Gunda Brüske und Josef-Anton Willa (Liturgisches
Institut), Elisabeth Loser und Bernadette Roth (Familiengottesdienst), die Fotografen von Missio Schweiz.
Danke auch den Reisebegleitern sowie den Gastgeberinnen und Gastgebern in Tansania!
Missio
Internationales Katholisches Missionswerk
Vignettaz 48, Postfach 187, 1709 Freiburg
Tel.: 026 425 55 70 – Fax: 026 425 55 71
Mail: [email protected], Internet: www.missio.ch
Plakat: stellwerkost.ch
Fotos: Missio
Graphische Gestaltung: Missio
Druck: Canisius-Druckerei Freiburg
Redaktionsschluss: 20. Juli 2012
Dieses Heft ist auf FSC-zertifiziertem Papier gedruckt.
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