GRUSSWORTE Gerade in schwierigen Zeiten müssen unsere Unternehmen weiter investieren. Denn ohne Investitionen und Innovationen hat unsere Wirtschaft keine Zukunft. Das aber setzt Kapital voraus. Hier sind in erster Linie die Banken in der Pflicht. Sie müssen ihrer Kernaufgabe nachkommen und unsere Unternehmen mit Krediten versorgen. Der Staat kann immer nur in zweiter Linie einspringen. Um eine Kreditklemme zu verhindern, spielen die Bürgschaftsbanken eine sehr wichtige Rolle. Die Zahlen sprechen eine klare Sprache. Rund 9.400 kleine und mittlere Unternehmen wurden seit Einrichtung des „Wirtschaftsfonds Deutschland“ Anfang März 2009 bis Ende April 2010 durch Bürgschaften der deutschen Bürgschaftsbanken unterstützt. Vielfach stellt eine Bürgschaft für die Unternehmen die einzige Chance dar, den benötigten Kredit zu erhalten, da die Finanzierungen aufgrund schlechterer Bonitätseinstufungen der Unternehmen und wegen mangelnder Sicherheiten zu scheitern drohen. Mit Hilfe von Bürgschaften und Garantien werden u. a. Existenzgründungen ermöglicht, Wachstumsfinanzierungen und Unternehmensnachfolgen gesichert und somit eine Vielzahl von Arbeitsplätzen geschaffen und erhalten. Allein in den ersten 14 Monaten seit Bestehen des Wirtschaftsfonds Deutschland konnte den kleinen und mittleren Unternehmen mit Hilfe der Bürgschaftsbanken ein Kreditvolumen von etwa 2,3 Mrd. Euro bereitgestellt werden. Die Ergebnisse der kürzlich im Auftrag des Bundeswirtschaftsministeriums durchgeführten Evaluierung belegen, dass 90 Prozent der befragten Kammern und Kreditinstitute das aktuelle Angebot der Bürgschaftsbanken für „wichtig“ bis „sehr wichtig“ für die Kreditversorgung des Mittelstandes einstufen. Gerade die Ausweitung der Betriebsmittelvergabe erweist sich als hilfreich, um krisenbedingte Liquiditätsengpässe zu überbrücken. Auch dieser Geschäftsbericht zeigt, wie wichtig die Arbeit der Bürgschaftsbanken war und ist. Rainer Brüderle Bundesminister für Wirtschaft und Technologie Wie schützen wir kleine und mittlere Unternehmen vor einer Kreditklemme? Unsere Antwort ist ein ausgesprochen antizyklisches Bürgschaftsgeschäft einschließlich einer umfangreichen Informationskampagne. So haben wir dazu beigetragen, eine drohende Kreditverknappung zu verhindern. 2009 haben wir unsere Leistungen auf Rekordhöhe gesteigert. Bürgschaften gingen auch an unmittelbar von der Krise betroffene Unternehmen, sofern sie in der Vergangenheit rentabel waren und ein plausibles Geschäftsmodell für die Zukunft haben. Die beachtliche Ausweitung unserer Bürgschaftstätigkeit ist vor allem aufgrund der Maßnahmen der Bundesregierung möglich geworden. Mit dem „Wirtschaftsfonds Deutschland“ im Rahmen des Konjunkturpakets II hat der Bund wichtige Forderungen unserer „Hamburger Erklärung“ aufgegriffen und so die Weichen für eine massive Ausweitung unseres Schutzschirms speziell für KMUs gestellt. Für diese vorausschauende Politik sagen wir an dieser Stelle ausdrücklich Dank. Umso bedauerlicher ist dagegen, dass einige Bundesländer die vom Bund geschaffenen Möglichkeiten nur partiell mittragen. Hier stößt das föderative System der Bundesrepublik ausgerechnet in Zeiten der Krise offenkundig an seine Grenzen. Wird die Wirtschaftskrise bis zum Auslaufen der Maßnahmen des „Wirtschaftsfonds Deutschland“, also bis Ende 2010 zu meistern sein? Momentan sind Prognosen schwieriger denn je. Bekannt ist aber, dass KMUs am Ende einer wirtschaftlichen Talfahrt häufig „ausgezehrt“ sind, nachdem sie alle Reserven für ihr Überleben mobilisiert haben. Wann immer also der Aufschwung einsetzt: In dieser Phase brauchen uns KMUs erst recht! Gleichzeitig haben wir sich ändernden Bedingungen im Markt Rechnung zu tragen. Umso bedeutsamer sind bundesweit einheitliche Rahmenbedingungen für die stärkere Einbindung unserer Bürgschaften in den Kreditprozess bei Banken und Sparkassen. Damit für KMUs tatsächlich der Aufschwung gesichert ist. Waltraud Wolf Vorsitzende des Vorstandes des Verbandes Deutscher Bürgschaftsbanken e.V. 04 Bürgschaftsbanken | Grusswort Bürgschaftsbanken | Grusswort 05