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Briefe
„Der Buddhismus wird denen nichts
helfen, die ihr Glück durch Handauflegen oder über esoterischen
Schnickschnack versuchen. Es
ist wie mit jedem Glauben: Man muß
ihn mit ganzem Herzen praktizieren,
und zwar konsequent.“
Rainer Maché aus Ludwigshafen zum Titel „Buddhismus“
Hundertmal realistischer
Nr. 16/1998, Titel: Buddhismus – Glauben ohne Gott –
Zwischen Religion und Esoterik / SPIEGEL-Gespräch
mit Buddhismus-Forscher Hans Wolfgang Schumann
über Leben und Lehre des Siddharta Gautama
Ich war angenehm überrascht. Der SPIEGEL-typische Zynismus war nur partiell
spürbar. Er richtete sich hier nur gegen die
westlichen Anhänger der buddhistischen
Religion, während über die tibetischen
Gläubigen mit Respekt berichtet wurde. In
ihrem ehrlichen Bemühen um Wohlwollen
und Mitgefühl ist aber die Mehrzahl der
westlichen Buddhismus-Freunde zumindest achtenswert. Sinnsucher der heutigen
Gesellschaft sind der schönen Worte überdrüssig, sie wollen Erfahrungen. Und diese bieten nun mal die mystischen Religionen.
Hannover
Jutta Specht
Trotz des glückverheißenden Auftaktes zu
Ihrer Titelstory muß leider festgehalten
werden: Nicht der „Glaube ohne Gott“
stand im Vordergrund bei Ihren Untersuchungen, sondern die Nacherzählung des
Lebens- und Leidensweges des 14. Dalai
Lama samt dem Schicksal der durch anhaltenden Ethnozid auf rund zwei Millionen Menschen dezimierten Tibeter. Wo
bleiben die restlichen 398 Millionen Buddhisten weltweit, die die Überwindung des
Leidens weder im Murmeln von Mantren
noch in romantisierender Weltflucht vermuten?
Nideggen-Abenden (Nrdrh.-Westf.)
Friedrich Ostenrath
Obwohl Sie buddhistische Praktiken wie
das Auffinden eines neuen Dalai oder Pantschen Lama treffend als Humbug beschreiben, die Mär von der Gewaltlosigkeit aller
seiner Anhänger widerlegen und auch das
mittelalterlich-feudalistische Mönchswesen
in Tibet vorsichtig kritisieren, scheint Sie
„Seine Heiligkeit“ doch ziemlich
zu faszinieren.
Hamburg
Hamburg
Dr. Helmut Kramer
Wann endlich wird ähnlich positiv über
den Neo-Buddhismus von Osho Rajneesh
Werner Haertel
Der KKD e. V., der die mitgliedsstärkste Gemeinschaft der
Deutschen Buddhistischen Uni- Buddhistische Mönche vor deutschem Meditationshaus
on ist und dem 60 Meditations- Ehrliches Bemühen um Wohlwollen und Mitgefühl
und Studienzentren angeschlossen sind, begrüßt Ihren informativen und aus Poona geschrieben? Man beruft sich
herzlichen Artikel über den Dalai Lama. auf historische Buddhas, und der zeitDem dänischen Lama Ole Nydahl haben genössische Buddha wird übersehen.
Brigitte Buchanan (Prem Rai)
Sie allerdings einen Schlag verpaßt, der Freiburg
schwer außer Kontrolle geraten ist.
Die Ansichten von Professor Schumann
Hamburg
Holm Ay
sollten sich an den Universitäten und auch
Karma Kagyü Dachverband
in der entsprechenden „Szene“ durchsetDer Popstar der Buddhisten, Ole Nydahl, zen. Der Buddhismus muß sich den Kultuder den Buddhismus light erfunden hat, ren anpassen, in denen er rezipiert wird,
„beweist“ Ostern im Circus Krone in Mün- wenn er überleben und Impulse geben will.
Sven Günzel
chen (Durchsage: „Die Frauen, die sich ge- Hamburg
Vor 50 Jahren der spiegel vom 1. Mai 1948
Ellwanger Verfassungsentwurf veröffentlicht Adenauer gegen die
Gründung eines West-Staates, Eugen Kogon dafür. Der Rußland-Experte
William A. Harriman wird Sonderbotschafter für den Marshallplan in
Europa Er will den Kommunismus zurückdrängen. Bulgariens kommunistischer Außenminister Kolaroff erstrebt Einheitsfront auf dem Balkan
Nicht mehr in weiter Ferne. Der Dichter Hans Henny Jahnn stellt sich
in Hamburg vor Sein Drama „Armut, Reichtum, Mensch und Tier“ wird
in Hamburg und Wuppertal uraufgeführt.
Diese Artikel sind im Internet abzurufen unter http://www.spiegel.de
Religionen sind das Spielfeld für Kleingeister, getragen von einer willigen und geistlosen Masse Identitätssucher.
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Mit Recht wird der Buddhismus als Religion ohne Gott und ohne unsterbliche Seele charakterisiert. Die „Deutschen Unitarier“ und andere im Weltbund für religiöse Freiheit zusammengeschlossenen Unitarier haben den gleichen Religionsbegriff.
Allerdings liegen seine Wurzeln in der
abendländischen Geistesgeschichte. Anstelle des für den westlichen Menschen nur
schwer nachvollziehbaren „Nirwana“ tritt
bei den Unitariern die „Diesseitigkeit“.
Schieder (Nrdrh.-Westf.)
Jutta-Maria Piechulek
Claudia Hencke
Bergneustadt (Nrdrh.-Westf.)
Leif U. Schrader
Luisa Francia
So hilft der Dalai Lama tatkräftig mit, daß die Lehre des Buddha zum Medienspektakel verkommt und daß ihr tiefer Ernst
dem Spaß-Vergnügen bei buddhistischen Tupper-Partys geopfert wird. Daß das Tibet nicht helfen kann, dürfte seiner Weisheit
doch wohl nicht entgangen sein.
Eine herausragende Geschichte über einen
herausragenden Mann. Nie ist mir der Dalai Lama so plastisch geworden, nie seine
Probleme so deutlich – wunderbar seine
feine Ironie über manche MöchtegernMode-Buddhisten!
Berlin
München
Titel: Soldatin der jüdischen Haganah-Armee
d e r
s p i e g e l
1 8 / 1 9 9 8
DPA
SPIEGEL 16/1998
stern zum Putzen gemeldet haben, sollen
das bitte heute nach Oles Vortrag auch
tun“) die Wiedergeburtstheorie damit, daß
er behauptet, sich an sein früheres Leben
zu erinnern, in dem er die Tibeter vor den
Chinesen mit Waffen verteidigte.
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