Kanton Zürich Abwasserreinigung in Zahlen

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Kanton Zürich
Abwasserreinigung in Zahlen
Stand der
Abwasserreinigung im
Kanton Zürich 2012
2012
Das Abwasser von über 99 % der
Bevölkerung des Kantons Zürich wird
zur Reinigung einer öffentlichen oder
privaten Abwasserreinigungsanlage
(ARA) zugeleitet. Ende 2012 standen
im Kanton Zürich 219 ARA in Betrieb.
Davon waren 69 öffentliche Anlagen
mit einer Ausbaugrösse für mehr als
500 Einwohner, 25 kommunale und
123 private Anlagen kleinerer Ausbaugrösse (Klein-ARA) sowie 2
Industrie-ARA. Die nachstehenden
Grafiken zeigen den derzeitigen
Stand der öffentlichen Abwasserreinigungsanlagen bezüglich Nitrifikation und Denitrifikation sowie
bezüglich Phosphorfällung und zusätzlicher Flockungsfiltration.
In den 94 öffentlichen Anlagen wur3
den im Jahr 2012 rund 261 Mio. m
Abwasser gereinigt. Dies entsprach
rund 106 % des langjährigen Mittelwerts.
Bei der Reinigung dieses Abwassers
3
wurden rund 5 70 '000 m Klärschlamm produziert. Dieser enthält
95 % Wasser und 5 % oder rund
28'500 Tonnen Trockensubstanz.
Bilder: AWEL
AWEL
Amt für
Abfall, Wasser, Energie und Luft
Abteilung Gewässerschutz
Abwasserreinigung in Zahlen 2012 - 1
Bewertung des ARA-Abflusses
ARA
Organisch
A
Adliswil
Affoltern am Albis
Altikon
Andelfingen
Bassersdorf
Bauma
Birmensdorf
Bubikon-Wolfhausen
Buchs
Bülach
Dachsen
Dietikon
Dübendorf
Dürnten-Bubikon
Egg-Oetwil
Eglisau
Elgg
Ellikon a. d. Thur
Elsau
Fällanden
Fehraltorf
Fischenthal
Flaach
Gastro-Star
Glattfelden
Glattfelden-Rheins-felden
Gossau
Hausen
Hinwil
Hirzel
Hombrechtikon-Feldbach
Horgen
Illnau-Effretikon
Kleinandelfingen-Alten
Kloten-Opfikon
Knonau
Küsnacht
Lindau (Givaudan)
Männedorf
Marthalen
Maur
Meilen
Mönchaltorf
Niederglatt
Obfelden
Ossingen
Otelfingen
Ottenbach-Jonen
Pfäffikon
Pfungen
Regensdorf
Rheinau
Richterswil
Rorbas
Rüti
Schlatt-Nussberg
Schlatt-Unterschlatt
Schlatt-Waltenstein
Schönenberg
Seuzach
Stadel
Stäfa-Oetikon
Stäfa-Uerikon
Stammheim
Thalheim-Gütighausen
Thalwil
Uster
Wädenswil
Wald
Weisslingen
Wetzikon
Winterthur
Zumikon
Zürich (Werdhölzli)
B
Ammonium
und Nitrit
A
B
Phosphor
A
B
StickstoffElimination
A
B
A = Einleitungsbedingungen erfüllt
B = Einleitungsbedingungen nicht
erfüllt
Wichtig: Neben den generell geltenden
Bedingungen gemäss Gewässerschutzverordnung legt der Kanton bei Bedarf
angepasste Einleitungsanforderungen
fest. Abwasserproben von ARA mit der
Auflage tieferer Abflusswerte wurden
ebenfalls in die Bewertung mit einbezogen.
Bei ARA, für die die Nitrifikation, die
Phosphatfällung und/oder die Stickstoffelimination nicht erforderlich sind, werden
diese Kriterien nicht bewertet.
1
1) keine ausreichende Datengrundlage für die
Bewertung vorhanden.
Abwasserreinigung in Zahlen 2012 - 2
Qualität des gereinigten Abwassers
Neuhausen (SH)
Ausrüstungsstand in öffentlichen ARA
bezüglich Nitrifikation
und Denitrifikation
Dachsen
Das Labor des AWEL erhebt jährlich
pro ARA vier bis sechs 24-StundenMischproben zur Überprüfung der
Reinigungsleistung und der Qualität
des gereinigten Abwassers.
Für die Reinigung der organischen
Abwasserinhaltsstoffe konnten 89 %
der beurteilten ARA im Jahr 2012 der
Bewertungsklasse A zugeordnet
werden. Das von diesen ARA gereinigte Abwasser entsprach 95 % der
gesamten im Kanton Zürich gereinigten Abwassermenge.
Die Nitrifikation erfolgte im Berichtsjahr in 88 % der beurteilten ARA in
einem Ausmass, dass die vorgeschriebenen Einleitungsbedingungen eingehalten werden konnten. 86 %
der im Kanton gereinigten Abwassermenge wurde ganzjährig nitrifiziert
(Umwandlung von unerwünschtem
Ammonium/Ammoniak in weniger
schädliches Nitrat), und in 84 % der
gesamten gereinigten Abwassermenge erfolgte zusätzlich teilweise
die Umwandlung von Nitrat zu
elementarem Stickstoff (Denitrifikation).
Bei der Phosphor-Restbelastung
konnten 92 % der beurteilten ARA der
Bewertungsklasse A zugewiesen
werden. 98 % des gereinigten Abwassers wurden einer Phosphatfällung unterzogen und 79 % der
gesamten Abwassermenge durchlief
zusätzlich zur Phosphat-Fällung noch
eine vierte Reinigungsstufe (Flockungsfiltration).
Stand: 2012
Hohentengen (D)
Marthalen
Rheinau
Alten
Flaach
Eglisau
Rheinsfelden
Glattfelden
oberes
Surbtal
(AG)
Andelfingen
Thalheim
Ausrüstungsstand
keine ganzjährige
Nitrifikation und
keine Denitrifikation
ganzjährige Nitrifikation
Altikon
Ellikon a. d.
Thur
Rorbas
Stadel
Stammheim
Ossingen
ganzjährige Nitrifikation
und Teildenitrifikation
Aadorf (TG)
Seuzach
Pfungen
Winterthur
ARA-Einzugsgebiet
Gemeindegrenze
Elsau
Bülach
Elgg
Standort und Ausbaugrösse
< 2’000 E + EG
Niederglatt
Otelfingen
Buchs
2’000 - 10’000 E + EG
KlotenOpfikon
Bassersdorf
Regensdorf
10’000 - 50’000 E + EG
Weisslingen
Illnau
Dübendorf
Dietikon
> 50’000 E + EG
E = Einwohner
EG = Einwohnergleichwerte
Fehraltorf
ZürichWerdhölzli
Bauma
Ottenbach
PfäffiPfäffikon
kon
Fällanden
Birmensdorf
Uster
Fischenthal
Zumikon
Küsnacht
Adliswil
Affoltern
a. A.
Maur
Wetzikon
Mönchaltorf
Egg
Thalwil
Obfelden
Rüti
Hom- Bubikon
brechtiStäfa- kon
Oetikon
Uerikon
Wädenswil
Hirzel
Wald
Männedorf
Sihlwald Horgen
Hausen
Knonau
Hinwil
Gossau
Dürnten
Meilen
5
0
Richterswil
Schönenberg
Ausrüstungsstand in öffentlichen ARA
bezüglich Phosphor-Elimination
und Flockungsfiltration
Neuhausen (SH)
Dachsen
Hohentengen (D)
Flaach
Eglisau
Glattfelden
oberes
Surbtal
(AG)
Andelfingen
Thalheim
Mechanisch-biologisch
Mechanisch-biologisch
mit Phosphat-Fällung
Mechanisch-biologisch
mit Phosphat-Fällung
und Flockungsfiltration
Altikon
Ellikon a. d.
Thur
Rorbas
Stadel
Ausrüstungsstand
Stammheim
Ossingen
Alten
Rheinsfelden
Stand: 2012
Marthalen
Rheinau
10km
Aadorf (TG)
ARA-Einzugsgebiet
Gemeindegrenze
Seuzach
Pfungen
Winterthur
Elsau
Bülach
Standort und Ausbaugrösse
< 2’000 E + EG
Elgg
Niederglatt
2’000 - 10’000 E + EG
Otelfingen
Buchs
KlotenOpfikon
10’000 - 50’000 E + EG
Bassersdorf
Regensdorf
> 50’000 E + EG
Weisslingen
Illnau
E = Einwohner
EG = Einwohnergleichwerte
Dübendorf
Dietikon
Fehraltorf
ZürichWerdhölzli
Bauma
Ottenbach
Pfäffikon
Fällanden
Birmensdorf
Uster
Fischenthal
Zumikon
Küsnacht
Adliswil
Affoltern
a. A.
Maur
Mönchaltorf
Egg
Thalwil
Meilen
Obfelden
Sihlwald Horgen
Hausen
Knonau
Wädenswil
Hirzel
Wetzikon
Schönenberg
Gossau
Hinwil
Wald
Dürnten
Männedorf
Hom- Bubikon
brechtiStäfa- kon
Oetikon
Uerikon
5
0
Rüti
10km
Richterswil
Phosphorelimination aus
dem Abwasser
Stickstoffumwandlung und
-elimination aus
dem Abwasser
Mio m3 behandelte Abwassermenge
Abwasserbehandlung
Verfahrensstufen
Prozent der gereinigten Abwassermenge
Mio m3 behandelte Abwassermenge
100%
350
350
300
300
250
250
200
200
60%
150
150
40%
100
100
50
50
0
0
03
04
05
06
07
08
09
10
11
12
80%
20%
03
04
05
06
07
08
09
10
Vollnitrifikation und Denitrifikation
Phosphat-Fällung und Flockungsfiltration
Nur Vollnitrifikation
Nur Phosphat-Fällung
Weder Vollnitrifikation noch Denitrifikation
Weder Phosphat-Fällung noch Flockungsfiltration
11
12
0%
03
04
05
06
07
08
09
10
11
12
Mechanisch-biologische Reinigung
Mechanisch-biologische Reinigung, Phosphat-Fällung
Mechanisch-biologische Reinigung, Phosphat-Fällung,
Flockungsfiltration
Abwasserreinigung in Zahlen 2012 - 3
Klärschlamm: Umweltbeobachtung
Hirzel
Schadstoffindex (SI)
Fischenthal
Lindau
Glattfelden
Dachsen
Mönchaltorf
SI-Klasse
Belastung
Klasse
SI < 0.90
gering
1
0.90 <= SI < 1.15 mässig
Ottenbach
Wald
Stadel
Schönenberg
Männedorf
Flaach
1.15 <= SI < 1.40 mittel
3
1.40 <= SI < 1.65 erheblich
4
1.65 <= SI < 1.90 gross
5
SI >= 1.90
Knonau
2
sehr gross 6
Rheinau
Bassersdorf
mittlerer Wert aller
Wädenswil
Zürcher ARA:
Meilen
1.173
Gossau
Bubikon
Fehraltdorf
Kloten -Opfikon
Maur
Zumikon
Thalheim
ZSA Pfannenstiel
Dürnten -Bubikon
Bülach
Stäfa-Oetikon
Marthalen
Uster
Horgen
Adliswil
Niederglatt
Thalwil
SI-Mittelwert
Hombrechtikon
Pfäffikon
Pfungen
Rorbas
Ossingen
Andelfingen
Ellikon a.d.Thur
Dietikon
Zürich -Werdhölzli
Elsau
Bauma
Elgg
Klärschlamm ist eine der wesentlichen Schadstoffsenken in der Anthroposphäre und damit von hoher
Aussagekraft für die Umweltbeobachtung. In der ARA wird die
zufliessende Abwassermenge auf ca.
1/100 Massenprozent Klärschlamm
reduziert. Viele Schadstoffe werden
aufkonzentriert und während einiger
Wochen im System behalten und
vermischt. Die Überwachung der
Klärschlammqualität erlaubt somit,
mit verhältnismässig geringem Aufwand Aussagen über Art und Umfang
der Einleitung von Schadstoffen
durch Haushalte und Industrie- und
Gewerbebetriebe in die Kanalisation
zu machen.
Mit Hilfe der Überwachung der
Klärschlammqualität lassen sich aber
auch Aussagen über die Schadstoffbelastung des Gewässers durch
das gereinigte Abwasser der ARA
machen. Die Ergebnisse der laboranalytischen Untersuchungen des
Klärschlammes auf die Schadstoffe
Quecksilber (Hg), Cadmium (Cd),
Nickel (Ni), Chrom (Cr), Kupfer (Cu),
Blei (Pb) und Zink (Zn) werden im
Schadstoffindex (SI) zusammengefasst. Dieser erlaubt, die Schadstoffe
nicht nur mengenmässig, sondern
auch in ihrer schädlichen Wirkung auf
die Gewässer zu erfassen.
Der SI ist ein Mass für die Belastung
des Klärschlamms mit den gemessenen Schadstoffen und gibt gleichzeitig
Auskunft über die Schadstoffbelastung des in die Gewässer eingeleiteten gereinigten Abwassers.
Otelfingen
Birmensdorf
Hausen
Egg
Stäfa-Uerikon
Winterthur
Dübendorf
Rüti
Seuzach
Es gilt: je tiefer der SI, desto
geringer die Schadstoffbelastung
des Klärschlamms und damit auch
des Gewässers.
Regensdorf
Illnau
Wetzikon
Affoltern
Stammheim
Fällanden
Buchs
Altikon
Es sind nur Klärschlämme von denjenigen
Anlagen in die Bewertung einbezogen
worden, für die alle erforderlichen Daten
des Jahres 2012 dem AWEL zur Verfügung stehen.
Eglisau
Küsnacht
Obfelden
Hinwil
Weisslingen
Richterswil
0.0
0.5
1.0
1.5
2.0
2.5
3.0
Abwasserreinigung in Zahlen 2012 - 4
Klärschlamm:
Qualität und Entsorgung
Umweltbeobachtung durch Klärschlammuntersuchung
Schwermetallgehalte im
Klärschlamm
Verwertung und Entsorgung
Mittelwerte in % des Richtwerts
Im Zu- und Abfluss von ARA können
die Schadstoffkonzentrationen zeitlich
beträchtlich schwanken. Anstelle aufwändiger Untersuchungen des gereinigten Abwassers liefert die Bestimmung der Schadstoffmengen im Klärschlamm ebenso Aussagen über die
Belastung der Gewässer. Flächendeckende, regelmässige Messungen
von Schadstoffen im Klärschlamm erlauben es, langfristige Trends zu
verfolgen und ermöglichen es,
punktuell notwendige Sanierungsmassnahmen zu ergreifen.
Richtwertüberschreitungen
Die Zahl der untersuchten Klärschlammproben ist abhängig von der
Schadstoffbelastung und der Ausbaugrösse der ARA und beträgt im Routineprogramm eine bis vier Messungen
pro Jahr. Gesamthaft wurden im Jahr
2012 136 Untersuchungen von Klärschlamm aus 69 öffentlichen Anlagen
auf die Schwermetalle Quecksilber
(Hg), Molybdän (Mo), Cadmium (Cd),
Kobalt (Co), Nickel (Ni), Chrom (Cr),
Kupfer (Cu), Blei (Pb) und Zink (Zn)
vorgenommen und bewertet. Bei rund
1.5 % der erhobenen Proben mussten
Richtwertüberschreitungen verzeichnet werden. Die Überschreitung von
Richtwerten hatte weiterführende
Untersuchungen im Einzugsgebiet der
ARA zur Folge. In Fällen, in denen
Verursacher der erhöhten Belastung
ausfindig gemacht werden konnten,
hat das AWEL die notwendigen Sanierungsmassnahmen angeordnet.
Die übrigen Vorfälle können Einzelereignissen zugeordnet werden und
sind auch zukünftig nicht voraussehbar.
70 %
60 %
50 %
40 %
30 %
20 %
10 %
0%
03
02
04
05
06
07
09
08
10
11
12
Kupfer (600)
Zink (2000)
Nickel (80)
Cadmium (5)
Blei (500)
Chrom (500)
(in Klammern: Richtwert in mg/kg TR)
Schwermetalle:
Richtwerte in mg/kg TR
Quecksilber (Hg)
Molybdän (Mo)
Cadmium (Cd)
Kobalt (Co)
Nickel (Ni)
Chrom (Cr)
Kupfer (Cu)
Blei (Pb)
Zink (Zn
5
20
5
60
80
500
600
500
2'000
In den öffentlichen ARA fielen im Jahr
2012 rund 28'500 t Trockensubstanz
Klärschlamm an. Seit Oktober 2006
gilt Klärschlamm rechtlich als Siedlungsabfall und darf nicht mehr in der
Landwirtschaft verwertet werden: Der
getrocknete Schlamm wurde in
Schlamm- beziehungsweise Kehrichtverbrennungsanlagen oder Kehrichtheizkraftwerken im Kanton Zürich verbrannt. Ein Teil diente auch als
Brennstoffersatz in einem Zementwerk im Kanton Aargau.
Sämtlicher Klärschlamm der öffentlichen ARA des Kantons Zürich wird
voraussichtlich ab Mitte 2015 in der
zentralen Klärschlammverwertungsanlage im Areal Werdhölzli in Zürich
behandelt. Dies erlaubt eine optimale
Energienutzung und die Möglichkeit
zur (späteren) Rückgewinnung des
wertvollen Nährstoffs Phosphor aus
der Klärschlammasche.
(www.klaerschlamm.zh.ch)
Richtwertüberschreitungen
Anzahl
25
20
15
10
5
0
02
03
04
05
06
07
08
09
10
11
12
Betroffene öffentliche ARA
Betroffene Schwermetalle
Richtwertüberschreitungen in Routineproben
Für Fragen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung:
Sektion Abwasserreinigungsanlagen
Hardturmstr. 105, 8005 Zürich
Telefon 043 259 91 40
[email protected]
Briefadresse:
AWEL Amt für Abfall, Wasser, Energie und Luft
Abteilung Gewässerschutz, Weinbergstr. 17, Postfach, 8090 Zürich
AWEL
Amt für
Abfall, Wasser, Energie und Luft
Gewässerschutz
www.ara.zh.ch
Abwasserreinigung in Zahlen 2012 - 5
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